Zeitschrift der Gemeinde für Christus | März 2023 Zu einem einfachen und verantwortungsvollen Lebensstil finden Kurzserie: Gebete aus der Bibel Folge 2 Seite 8 JG-Ferien mal anders! Seite 12 Wie lebt man verantwortungs- voll in PNG? Seite 10 Gemeinde für Christus
Editorial Liebe Leserin, lieber Leser Michael Büschlen Jeder Mensch lebt gerne angenehm, in einem warmen Haus, satt will lernen mit dem und anständig gekleidet. Die Ungleichheit unter uns ist aber teil- zufrieden zu sein, was weise enorm: Während einige selbst für die grundlegendsten Dinge kämpfen müssen, häufen andere unermessliche Reichtü- Gott schenkt. mer an. Uns wird auch zunehmend bewusst, dass unser Lebens- stil auch für unsere Umwelt Konsequenzen haben kann. Wie Inhalt navigieren wir als Christen in diesem Spannungsfeld? Welche Wünsche und Träume sind angemessen? Wie können wir einer- Thema seits den Segen Gottes dankbar annehmen und andererseits un- sere Aufgabe als Bebauer und Bewahrer der Erde wahrnehmen? 3 Zu einem einfachen Philémon von Bergen führt uns mit der Bibel diesen Fragen ent- und verantwortungsvollen lang – ein lesenswerter Artikel mit vielen Denksanstössen und Lebensstil finden Orientierungshilfen. Auch am anderen Ende der Welt in PNG be- schäftigt man sich mit diesen Fragen, wenn auch die Lösungen anders aussehen als bei uns. Ich wünsche Ihnen Gottes Segen bei der Lektüre. Gemeinde Online …a«uaungknentltdeuesraFeelkrnlat»[email protected]. c.Aefchcnhn.co.rSheniegliubnnietgteen 6 Praktische Inspirationen Impressum 8 Gebete aus der Bibel – Nr. 2/2023 Herausgeber: Gemeinde für Christus Mt 6,10, Folge 2 Redaktion: Christoph Bärtschi, Simon Bätscher, Michael Büschlen, Jochen Gaiser, Jakob Hari, Philémon von Bergen Gestaltung: Druckerei GfC, CH-3613 Steffisburg Kinder Druck: Druckerei Jakob AG, CH-3506 Grosshöchstetten Abo: CHF 35.– / Jahr inkl. Versandkosten, erscheint zehnmal pro Jahr Bildnachweis: GfC, 123rf.com, unsplash.com 9 Was will ich, was möchte Bibelübersetzung: Wenn nicht anders vermerkt, wird nach der Lutherbibel 2017 zitiert ich gerne und was brauche Kontakt/Bestellungen: Gemeinde für Christus, Bernstrasse 73, CH-3613 Steffisburg ich wirklich? +41 33 439 74 13 [email protected] gfc.ch Spenden: GfC Zeitschriften, Mission CH-3671 Herbligen, IBAN CH46 0900 0000 3000 3923 3 GfC Spenden, CH-3671 Herbligen, IBAN CH97 0900 0000 3049 6319 9, Mitteilung: Gemeinde oder Mission 10 Wie lebt man verantwortungsvoll in Papua-Neuguinea? 12 JG-Ferien mal anders! Nachrichten Anzeigen
23-2 | Thema | 3 Zu einem einfachen und verantwortungsvollen Lebensstil finden Unsere westliche Welt ist wachstumsorientiert. In den Unternehmen sollte der Umsatz stetig steigen und der Gewinn natürlich auch. Persönlich möchten wir unseren Lebens- standard verbessern: Wir wünschen uns mehr Geld und mehr Zeit, um den Aktivitäten nachzugehen, die uns Freude bereiten. Aber ist das wirklich das Ziel unserer Existenz? Wie viel ist «genug»? Hat uns die Bibel dazu etwas zu sagen? Unendliches Wachstum fortgesetzt werden. Wachstum wird er- Philémon von Bergen Unsere Wirtschaft ist auf stetes Wachstum zeugt. Dieser Kreislauf führt einer konsu- braucht die Gnade Gottes angelegt: mehr Innovation, mehr Produk- morientierten Gesellschaft. und seinen Geist, um zu tion, mehr Gewinn. Damit aber ein solches lernen, auf eine Weise zu System funktioniert, muss es mit einem Ein von Begierde getriebener Lebensstil leben, die ihn verherrlicht. ständig wachsenden Konsum einherge- In einer konsumzentrierten Welt ist alles hen: Je mehr Bedürfnisse befriedigt wer- auf das Vergnügen der Kunden ausgerich- den müssen, umso mehr wird produziert – tet. Wenn der Kunde Freude erlebt, dann und wenn es keine Bedürfnisse gibt, dann will er mehr davon. Man setzt also auf das müssen sie geschaffen werden. Das ist die Begehren der Menschen: Indem man ihr Be- Aufgabe des Marketings. So wird der Kon- gehren stimuliert, kann man sie zum Kon- sum angeregt und die Produktion kann sum anregen. Das verschafft Glücksgefühle,
4 | Thema | 23-2 «Schliesslich führt ein einfacher wir als westliche Christen noch zufrieden Lebensstil auch zu einem verantwortungs- sein? Oder treibt uns das Bedürfnis nach mehr oder etwas Besserem? Konkret for- vollen Umgang mit der Schöpfung dert uns Paulus auf, zwischen dem Notwen- und mit anderen Menschen.» digen und einem ungesunden Überfluss zu unterscheiden. Zufriedenheit ermöglicht es, und so bringt man sie dazu, sich mehr zu zu verzichten und einen einfachen Lebens- wünschen und dann auch mehr zu konsu- stil zu finden, der sich auf das Notwendige mieren. Die Begierde ist also das Herzstück beschränkt und sich über das freut, was einer konsumorientierten Gesellschaft. Gott schenkt. Was die Bibel über die Begierde sagt Die Vorteile eines einfachen Lebensstils Aber was lehrt uns die Bibel über das Be- In der Bergpredigt (Matthäus 6,24-34) legt gehren? Sie ist im Grunde ziemlich radikal, Jesus nahe, dass unser Festhalten am Besitz wenn sie über dieses Thema spricht: Gala- oft von der Sorge getrieben ist, uns könnte ter 5,17 sagt uns, dass die menschliche Na- sonst etwas fehlen. Er zeigt auf, dass Gott tur eigensüchtig ist und das Gegenteil von sich um seine Kinder kümmert. Ein einfa- dem will, was Gottes Geist will. 1.Petrus 2,11 cher Lebensstil drückt das Vertrauen in die- warnt uns eindringlich, dass es das Ziel der sen Gott aus. Ebenso wird dadurch deut- Angebote und Verlockungen dieser Welt ist, lich, dass unsere höchste Priorität nicht uns innerlich zu zerstören, und fordert uns der Wohlstand ist, sondern das Trachten auf, ihnen nicht nachzugeben. Epheser 5,5 nach dem Reich Gottes (Vers 33). Schliess- geht sogar so weit, den Wunsch nach immer lich führt ein einfacher Lebensstil auch zu mehr Besitz mit Götzendienst gleichzuset- einem verantwortungsvollen Umgang mit zen und stellt Habgier auf die gleiche Stufe der Schöpfung und mit anderen Menschen. wie Unmoral und Unreinheit. Damit wird klar, dass ein Lebensstil, der auf die mass- Ein verantwortungsvoller Umgang lose Suche nach der Befriedigung mensch- mit der Schöpfung licher Begierde ausgerichtet ist, nicht dem Wenn alle Menschen auf der Erde so viel Willen Gottes entspricht. Ressourcen verbrauchen würden wie die Einwohner der reichsten Länder, wäre das Ein einfacher Lebensstil Leben auf unserem Planeten bald unmög- Was schlägt die Bibel dann vor? 1. Timo- lich. Nun hat Gott uns aber nicht den Auf- theus 6,6-10 öffnet uns eine neue Perspek- trag erteilt, die Erde zu zerstören, sondern tive: Als Christ zu leben und zufrieden zu sie zu bebauen und zu bewahren. 1. Mose sein mit dem, was man hat, bringt grossen 1,26-28 zeigt, dass Gott die Menschen zu sei- Gewinn. Das widerspricht der Logik der nen Vertretern auf der Erde gemacht hat. westlichen Gesellschaft, wo die menschli- Folglich ist der Mensch dazu berufen, chen Wünsche als Werkzeug benutzt wer- dieses «Verwaltungsmandat» nach den, um Gewinn zu erzielen. Zufriedenheit dem Vorbild Gottes auszuüben – das ist der Weg, den die Bibel weist. Pau- und es auch vor ihm zu verant- lus geht in Vers 8 sogar so weit, dass Nah- worten. Die Erde bleibt Gottes rung und Kleidung genügen sollen. Können Eigentum, welches der Mensch geniessen, aber nicht zerstören oder ausbeuten darf. Alle sollen diese Schöpfung geniessen kön- nen, nicht nur ein kleiner Teil der
23-2 | Thema | 5 Erdbevölkerung. Ein einfacher Lebensstil Eine persönliche Entscheidung «Plötzlich wird klar, reduziert den Konsum. Ressourcen werden Aber wie sieht denn ein einfacher Lebens- warum wahrer Glau- freigesetzt und andere können ihren Anteil stil aus? Zunächst einmal geht es nicht da- be an Gott, der mit auch erhalten. Somit können wir einen Bei- rum, sich selbst zu disziplinieren und zu lei- Zufriedenheit ein- trag leisten zu einem verantwortungsvollen den, um besser angesehen zu werden. Es hergeht, ein grosser Umgang mit der Umwelt. geht vielmehr um die Wahl eines Lebens- Gewinn sein kann.» stils, der andere und die Ressourcen, die Ein verantwortungsvoller Umgang Gott uns zur Verfügung stellt, respektiert mit anderen Menschen und der von Zufriedenheit und Dankbarkeit Wenn wir uns entschliessen, unseren eige- motiviert ist. nen Konsum zu reduzieren, werden finanzi- Konkret kann sich dies auf vielfältige Weise elle, materielle oder sogar zeitliche Ressour- äussern. Es gibt keinen Weg, der besser ist cen frei, die wir grosszügig für bedürftigere als der andere. Was für eine Person in einem Menschen zur Verfügung stellen können. bestimmten Kontext und zu einer bestimm- Mehrere Gesetze des Alten Testaments ten Zeit nützlich und gut ist, muss nicht wie das Sabbatjahr, das Jubeljahr oder der unbedingt auch für jemand anders gelten. Zehnte zielten auf eine gerechte Verteilung Anstatt den Lebensstil anderer zu verur- der Ressourcen ab. Ein einfacher Lebensstil, teilen will ich mich fragen: Was ist in mei- der die Schätze nicht auf der Erde anhäuft, ner Situation dran? Was ist in meinem Le- ermöglicht es, sie an die Ärmsten zu ver- ben notwendig und was überflüssig? Um teilen. Gleichzeitig werden damit Schätze das zu beurteilen, brauche ich Unterschei- im Himmel gesammelt (Matthäus 6,19-20). dungsvermögen und die Leitung des Heili- Plötzlich wird klar, warum wahrer Glaube gen Geistes. an Gott, der mit Zufriedenheit einhergeht, ein grosser Gewinn sein kann (1. Timotheus 6,6).
6 | Gemeinde | 23-2 Praktische Inspirationen Was heisst es, einen einfachen und verantwortungsvollen Lebensstil zu praktizieren? Lass dich von folgenden Aussagen, Erfahrungen und Lebensentwürfe von verschiedenen Gemeindegliedern inspirieren. Wir sind überzeugt, dass dich Gottes Geist leitet, das zu tun, was ihn ehrt. Wie sieht dein Lebensstil aus? Was ist dir wichtig in Bezug auf einen verantwortungsvollen Lebensstil? Ich benutze mein Fahrrad, um kürzere Ich versuche zum Beispiel, beim Ein- Strecken zurückzulegen, anstatt jedes kaufen lokale und/oder europäische Mal das Auto zu nutzen. EM (51) Produkte zu berücksichtigen. Kinder- kleider kaufe ich mehrheitlich in Bör- Was würde Jesus dazu sagen? AH (57) sen ein. Auch Kinderspielsachen oder andere Dinge für die Kinder beschaffe ich sehr oft über Online-Börsen. Nicht mehr Gebrauchtes verkaufe oder gebe ich weiter. Das Velo ist mein Haupt- transportmittel. Sue (38) Verantwortung leben. Keine Sache, von der ich behaupten würde, dass ich sie be- herrsche. Sie kommt mir vor wie ein Puzzle, welches so gross ist, dass man die Teile innerhalb einer Lebensspanne niemals zusammengesetzt bekommt. Da ist meine Rolle als Vater und Ehemann, die mich fordert. Dann ist da noch mein Status als Arbeitnehmer, der von mir verantwortungsvolles Handeln fordert – meinen Vorge- setzten und den Kunden gegenüber. Als Drittes wäre da noch mein Konsumverhalten, welches Auswirkungen auf mein Umfeld hat (Familie, Job, Gesellschaft). Konkret versuche ich, eine gesunde Balance zwischen Beruf und Familie hinzubekommen. Des Weiteren ist mir ein «nachhaltiges» Konsumverhalten wichtig, indem ich oft- mals gebrauchte Dinge anschaffe. Die Idee einer minimalistischen Lebensweise ist mir sympathisch. Zusammenfassend kann ich nicht von mir behaupten, dass ich als Vorbild in Sachen verantwortungsvollem Lebensstil tauge. Mein Trost ist aber, dass ich als Kind Gottes entspannt und mit Freude immer wieder Gott um Weisheit und Führung bitten darf. Manuel (47) Die Gewohnheit von heute wird zum Mir und meinen Mitmenschen die Augen Charakter von morgen. NB (26) für die Ewigkeit zu öffnen! CL (55)
23-2 | Gemeinde | 7 Nur so viel wie wirklich nötig. AK (40) • in bereinigten Beziehungen leben Investition (Finanziell und Zeit) in • Offen und ehrlich kommunizieren Menschen statt Sachen. JH (47) • Möglichst keine Lebensmittel verschwenden. 1. Abfall gehört in den Abfall. 2. Wir kriegen viele Kleider zum Nach- • Beim Einkaufen müssen es nicht Markenartikel sein. tragen für unsere Kinder. Barbara (38) • Heizölverbrauch senken, indem wir vermehrt im Schwedenofen Holz verbrennen, Schlafzimmer sind eher kühler. • Wir haben einen grossen Garten und Wachteln, die uns Eier liefern. • Genügend Pausen und Schlaf Ines (50) Ich bin bestrebt, in einer entlasteten Natürlichkeit dem Urauftrag nachzukommen, diese vergängliche Schöpfung wertzuschätzen, sie zu pflegen und zu wahren und dabei dem Wort nachzukommen: «diese Welt brauchen, jedoch nicht missbrauchen». Meine Eltern haben mich gelehrt, dass man nicht durch den Wald läuft und Pilze zertritt oder Ameisenhaufen zerstört oder in der Bergwiese wahllos Blumen köpft. Das habe ich meinen Kindern weitergegeben. Unsere Einkäufe richten sich nach den Bedürfnissen und nicht nach verlockenden Angeboten. Wir essen einfach und gut und von allem, was auf den Tisch kommt :-) ... in der Regel so viel, dass uns noch wohl ist. Ein Resten-Znacht wird geschätzt und ist nicht selten noch eine Note feiner :-). «Wärschaftes» und Beständiges ziehen wir trendbestimmter Billigware vor und sind bereit, dafür auch einen Aufpreis zu zahlen. Simon (55) Mir ist es wichtig möglichst saisonale Nahrungsmittel Wir kaufen oft Secondhand-Artikel über einzukaufen, also z.B. keine Tomaten im Winter. Es gibt bekannte Onlineplattformen. Kürzlich stand ja auch so genug Auswahl im Laden. ein Waschmaschinenwechsel an. Wir fanden ganz in der Nähe ein sehr gut erhaltenes Ich besuche regelmässig Brockenstuben und habe fast Modell zu günstigem Preis. Auf diesem Weg meine ganze Wohnungseinrichtung secondhand gekauft. werden wir auch immer wieder fündig für Vor einiger Zeit habe ich mir vorgenommen, nur noch gute Outfits. secondhand Kleider zu kaufen, das war jedoch schwieri- ger als gedacht, momentan ist es eine Mischung. Ich ver- Diese Win-Win-Situation fasziniert mich: suche jedoch Kleider möglichst lange zu tragen und nur Käufer und Verkäufer sind glücklich, dass Sachen einzukaufen, die ich wirklich brauche. Ich kaufe Überzähliges weiterverwendet wird. mir auch nicht jedes Jahr ein neues Handy und wenn, dann secondhand, wenn das Alte kaputt geht. Gerne tun wir auch etwas Nachhaltiges ge- gen Food-Waste. So entdeckten wir kürzlich Wenn ich unterwegs bin, nehme ich oftmals den Zug, die Plattform «Too good To Go», wo man vor gerade auch in Europa, wo es in viele Länder gute Zug- Ladenschluss überschüssige Lebensmittel verbindungen gibt. Das ist ökologischer als das Auto in einem Überraschungspäckli zu einen oder Flugzeug und gibt mir ausserdem Zeit, um Dinge zu kleinen Preis abholen kann. B&M G (57) erledigen, Zeit mit Gott zu verbringen, zu lesen oder ein- fach zu entspannen. Céline (26)
8 | Gemeinde | 23-2 GeabuesBdteer ibel - Matthäus 6, 9-13 Gottes Wille SERIE / Folge 2 geschehe – sind wir machtlos ausgeliefert? Wenn wir persönlich mit Nöten konfrontiert werden, neigen wir dazu, recht schnell die Frage aufzuwerfen: War das dein Wille Gott, dass dies passiert ist oder dass ich diese Not erleiden muss? Wir fühlen uns enttäuscht, verletzt oder gar betrogen. Jakob Hari Wann ist Gott gut? Meine Aufgabe ist froh, ist Gott Vorher – als es uns gut ging, fühlten wir uns Paulus schreibt auch von der Konsequenz der Liebe Gottes sicher. Es viel uns leicht daraus: «Weil ihr Gottes reiche Barmher- allmächtig. zu sagen: Du bist ein guter Gott. Den Lob- zigkeit erfahren habt, fordere ich euch auf, preis im Gottesdienst mitzusingen war uns euch mit eurem ganzen Leben Gott zur Ver- «Hat jemals eine Freude. Wir konnten leicht beten: Dein fügung zu stellen ... (Römer 12,1)». Wir sind ein Mensch Wille geschehe im Himmel wie auf Erden – also auch gefordert, aktiv zu werden und die Gedanken Im Himmel geht es ja sicher gut und bei mir unseren Teil dazu beizutragen, dass Gottes des Herrn auf der Erde auch. Herrlichkeit auf dieser Erde sichtbar wird. ergründet?» Was aber, wenn es mir schlecht geht? Ist Gott dann nicht mehr gut? Wäre es da nicht bes- Vertrauen auf Gott ser zu beten: «Mein Wille geschehe im Him- Sind wir also Gottes Willen machtlos aus- mel wie auf Erden»? Denn ich weiss doch geliefert? Ja! Das ist aber nichts Negatives, wie Gott handeln sollte. Aber wie war das denn wir können Gottes überragender Weis- denn vorher, als es mir noch gut ging – aber heit und Liebe vertrauen. Würde er sonst sehr vielen anderen schlecht? Da konnte ich versprechen uns die Tränen abzuwischen noch sagen: Dein Wille geschehe?! (Offenbarung 21,4)? Gottes Weisheit Gebet Weiss ich denn wirklich was gut ist, wenn alles nach meinem Willen gehen würde? «Ich weiss, in deinem heilgen Tun sind Was heisst schon «alles»? Wie sollte ich mit keine Fehler, kein Versehn. meiner beschränkten Sicht die Übersicht Auf dich vertrauend darf ich ruhn. behalten können. In Römer 11, 33–35 (NGÜ) Mein Gott dein Wille soll geschehn. schreibt Paulus dazu: «Wie tief ist Gottes Ob du mir nimmst, ob du mir gibst, Weisheit, wie unermesslich sein Wissen, wie so kann ich nur das Eine sehn: unergründlich sind seine Entscheidungen, Du läuterst mich, weil du mich liebst. wie unerforschlich seine Wege. Hat jemals Mein Gott dein Wille soll geschehn.» ein Mensch die Gedanken des Herrn ergrün- det? Wer hat Gott jemals etwas gegeben, so Johanna Meyer das Gott es ihm zurückerstatten müsste?»
23-2 | Kinder | 9 wausWnmdaswöwascilbhlrticaeh,uicch hgeerne ich wirklich? Es gibt viele Dinge, die ich gerne hätte. Auch Dein Glück soll aber nicht davon abhängen, Mirjam Maibach sind es unterschiedliche Gründe, warum ich dass du immer alles hast. Du kannst auch übt sich immer diese Sachen brauche: zum einen sind sie glücklich sein, wenn du auf etwas verzich- wieder im «Herz- schön, manchmal praktisch, gerade in Mode, test und wenn du nicht immer das Neuste Schätze-Sammeln». das würde passen, es ist ein Schnäppchen, besitzt. bei anderen sieht das toll aus, das suchte ich schon lange, …. Fast endlos kann ich aufzäh- Auf etwas solltest du aber auf keinen Fall len, warum ich etwas haben möchte und so- verzichten: sammle Schätze in deinem Herz. gar brauche. Das heisst, sammle Dinge, die dich lang- fristig glücklich machen. Das können Be- Wir dürfen uns Sachen anschaffen, die gegnungen mit Menschen sein, Erlebnisse schön, praktisch und modisch sind. Das will mit Gott, Unternehmungen in der Natur, … ich gar nicht in Frage stellen. Vielleicht hast Starte doch einen Versuch! du Geld gespart und dich schon lange da- rauf gefreut, bis es endlich so weit ist und Übrigens: Das ist nichts Neues! das Ersparte dafür reicht. Ich freue mich für Das sagte vor langer Zeit schon Jesus. Lies dich! mal nach Matthäus 6,19 bis 21 oder versuche, die Schrift zu entziffern. oetdliwnesmutnsmnnoeeaRtDStoh.M.ncnoeeolnlhhwenetet,sntstedoddnMnruEurnfeneudehaehcw.ncezerlrebroembnwHnimein,elaeieesbmtdheemichzDitcinäHuohaewcmbtSsediiitneDhauzdctoinä,nwtehsshcisdcSzenutrrauefehtbenclialeSsoshsntssciereourhdRefI
10 | Mission | 23-2 Wie lebt man verantwortungsvoll in Papua-Neuguinea? Stefan Bosshard Verantwortung für die Kinder trotz fortschreitendem Gerne nehme ich euch mit in das Leben von Pastor Tomick. Er und seine Frau Selini Alter ändert sich nichts haben vier Kinder und wohnen nun schon einige Jahre auf der Station Kassam. Sie kommen aus Bioka, ca. 20 km von hier entfernt, hinten am Yonki Stausee. Zwei ihrer an meiner Verantwor- Kinder sind schon in der Sekundarschule. Das bedeutet relativ hohe Kosten für ihre tung gegenüber Gott. Schulung. Es ist erfreulich, wie die ganze Familie gemeinsam Verantwortung übernimmt, um diese Kosten zu tragen. Sie arbeiten gemeinsam im Garten und können ihre Ernte auf dem Markt verkaufen. Auf der Station haben sie den Vorteil, dass genü- gend Land brach liegt, das sie für Gärten brauchen dürfen. Der Pastoren- lohn, den sie erhalten, würde wohl nicht mal für die Schulgebühren für zwei Kinder reichen – und man hat ja auch noch andere Auslagen! Wir können das Leben hier aber nicht mit den Verhältnissen in Zentraleu- ropa vergleichen. Hier ist praktisch jede Familie selbstversorgend – au- sser in den Städten. Land ist vorhanden und ein Buschmesser und einen Spaten hat auch jeder! Verantwortung bedeutet hier oft harte körperliche Arbeit. Verantwortung bei der Arbeit Onas, Jessi und Tom* arbeiten schon einige Jahre mit im Kassam Training Center. Onas hat als Hilfsarbeiter angefangen, als Verantwortlicher fürs Rasenmähen. Nach einiger Zeit durfte er die Verantwortung für die Lehrlinge übernehmen. Seine Kin- der sind schon erwachsen. Er arbeitet vorbildlich mit und ist auch Diakon in der Ge- meinde auf der Station Kassam. Jessi ist nun seit einigen Jahren unser Pfleger des Umschwunges. Auch er scheint mit dem Herzen dabei zu sein. Er und seine Familie wohnen im Dorf Kapampa, ca. 30 Minuten zu Fuss von hier. Tom ist seit ca. 3 Jahren verheiratet. Sie haben vor Weihnachten ihr zweites Kind gekriegt. Er hat aber noch Schulden, weil er den Brautpreis für seine Frau noch nicht bezahlt hat. Das warf ein schlechtes Licht auf ihn und er wollte uns aus Scham verlassen. Nun konnten wir einen Weg finden, dass er seinen Brautpreis doch noch zusammenzukriegt und uns in der Arbeit im Schreinerbetrieb mithilft.
*Namen geändert23-2 | Mission | 11 1 Pastor Tomick 2 Jessi beim Rasen mähen 3 Symbolbild Hintergrundbild: Yonki Stausee Verantwortung auf PNG-Art AlsLetztes noch eine Geschichte aus dem Lamari, die eine etwas andere Seite von Verantwortung übernehmen nach PNG-Art zeigt: Lindy*, die Tochter eines einheimischen Pastor, wurde ungewollt schwanger. Sie ist nicht verheiratet. Was passiert da? Natürlich war darüber niemand erfreut. Oft werden Kinder auch abgetrieben. Lindy hat das Kind aber geboren. Der Vater des Kindes ist ein noch lediger Mann, der PMVs fährt (Bu- sse oder Kleinlastwagen zum Personentransport). Nun gab es grossen Druck vonseiten der erweiterten Familie von Lindy, die eine recht hohe Kompensationszahlung von diesem Fahrer und seinen Stammesgenossen einforderte. Das belastete unseren Pastor sehr. In solchen Fällen werden oft laut- hals und unter Drohungen starke Forderungen vorgetragen. Nach einiger Zeit wurde Lindys Familie dann eine ansehnliche Summe ausgezahlt. Aber wer erhält nun das Geld? Meist bekommen die Mutter und das Kind kaum etwas davon. Es geht an ihre Onkel und deren Familien. Ist das Verantwortung tragen? Sollte das Kind dann mal in die Schule gehen, müssten diese Verwandten dann auch wieder mithelfen, diese Kosten zu tragen. In diesem Fall gibt es eine neue Wendung: Die Familie des Fahrers, also des leiblichen Vaters, will das Kind bald mal übernehmen. So ist dann die Mutter wieder frei, einen andern zu heiraten. Verantwortung auf PNG-Art! Ihr seht, es läuft auch hier vieles nicht rund. Verantwortung tragen ist oft verbunden mit Opfern, mit harter körperlicher Arbeit. Aber dort wo wir dies aus Liebe tun und im Wissen darüber, dass wir alle Dienste so tun dürfen, als würden wir sie für Jesus tun, gibt uns das Erfüllung und Freude (s. Kolosser 3,23). +41 (0)33 439 74 00 [email protected] mission.gfc.ch
12 | Mission | 23-2 JG-Ferien mal anders! 30 motivierte Jugendliche der Jugendgruppe Steffisburg verbringen 10 erfüllte Tage in Spittal an der Drau, Österreich. Melanie Matzinger, Es kostete uns Schweiss, viel Ausdauer und Gemeindebau – unsichtbar Lisa Zimmermann Kraft, aber nach fast drei Tagen Arbeit war Unsere Tage bestanden aber nicht nur aus im Namen der das überwucherte Grundstück gesäubert. Arbeit. In Kleingruppen verbrachten wir be- JG Steffisburg. Parallel dazu wurde im Dachgeschoss fleis- wusst Zeit mit Gott, tauschten aus und be- #jgsteffisburg sig isoliert, einige Balken gebürstet und in teten gemeinsam. Am Sonntag konnten wir #unity den bestehenden Gemeinderäumen (um-) den Erntedankgottesdienst der GfC Afritz dekoriert. besuchen und musikalisch mitgestalten. Abends oder an freien Tagen kamen Sport Gemeindebau – sichtbar und Spass nicht zu kurz. Nun konnten die Aufbauarbeiten begin- Unsere Bauarbeiten zogen das Interesse nen. Wir haben unzählige Mengen Erde be- und die Neugier der Nachbarn und Passan- wegt. Eine Terrasse, ein rollstuhlgängiger ten auf sich, sodass sich viele gute Gesprä- Weg rund ums Haus und ein Sitzplatz sind che ergaben. Manche fragten: «Weshalb entstanden. Langsam, aber sicher konnten kommen so viele junge Menschen für Gar- wir erste Veränderungen sehen. Der alte tenarbeiten freiwillig nach Österreich? Gibt Zaun wurde ersetzt, Pfosten und das Ein- es in der Schweiz nicht genug Arbeit?». Die fahrtstor neu gestrichen, ein Glasdach mon- Nachbarin von gegenüber stellte uns ihr tiert und eine Sichtschutzwand errichtet. Grundstück als Parkplatz für unsere Autos Zuletzt haben wir auf dem frisch eingesä- zur Verfügung. Zudem stand sie mit ihrer ten Rasen noch die selbst gebaute Schaukel Schubkarre bereit, als sie sah, dass wir noch einbetoniert. eine weitere benötigten. Den angrenzenden Wir sind Gott so dankbar, dass er uns mit Nachbarn durften wir einen neuen Vorplatz super Wetter, unfallfreiem Arbeiten, Ge- anlegen und wurden als Dank mehrmals sundheit, ausreichend Kraft und zur richti- mit einer «Jause» (Z’vieri) verköstigt. gen Zeit mit allem nötigen Material versorgt Wir haben durch unseren Arbeitseinsatz hat. zwar sichtbare Veränderung geschaffen, aber GOTT allein ist es, der die Herzen der Menschen verändern kann. Danke, dass ihr für die Missionare in Österreich betet. Betet auch für die Nachbarschaft, dass die Men- schen vor Ort weiterhin neugierig sind und Jesus kennenlernen dürfen.
23-2 | Anzeigen | 15 sanodufilre APDLARLPINURGAEO-NNEUDUGGNEUSIDNUCEEHATR powervolle AuszeitSoul & FireeGinönWnionueHtnDcaeZddahseEriskitimrtnefurTdsüaöeelnauutrctaiumzehdFnmzr:terneeeseeBiiiplntnusldiä:estedmtPeteEdeUiNsdnratanmfduGebantenesehsiispstiptrraetarsuobnatusnnsuAküectg6utnthhaegiMzrsdnunsucods?pnhsntgaaaag2enent0m.reknn2Abm3eiraenbersdlenesit?,e gvTAGwLeeiupeaomrcpmsshdsüsceethpudilrniirnieccsHadhdhckeeehTtinnrirlasieeigBfccutekBZhuisuQGnwnbrs-edieuApirsrntdibiretdeeieideftnuiguerndmrenignüngmesnsFffideBüaetiurruaLgtereeadebrrngente!einAncvrMeuoufLueiensteuethfubdaeantnieurcvttdnfsphenascrkGmic:chs/uhr/h.iewniteltndlwnJ.fieeFwgEwshle.iegnuilrleiWfslscF.Un,c.elcF.nnihehtrtiise/emesmroucrermisehsIttnsefüdaidfnooitcicn.zrshh-Nu:oZmnfaüefgatbieütnne,lrenerulr-imszcfnrtehseözilthgdluedtlaniuhcrdfhöivreerieeinnle, ALWeniirmtufernlegdu:ueJnnognubanitssha0an1u.fMMeaaintiz2fien0u2gr3eirgeusndMJäennnserBwoedeeknend mit dir! WSeymdiibnüarh-lund Freizeithaus 0W3y1d7ib70üh7l1st7r1a, sfrseeiz2e4it,h3a6u7s1.gHfecr.cbhligen BE zBuumcThhtiepmp a #befreien #loslassen #gewinnen STEFFISBURG Kerstin Wendel, Weniger. Was wir brauchen, um mehr Leben zu haben Dieses Buch von Kerstin Wendel ist eine gelungene Mischung aus Ratgeber, Arbeitsbuch und Geschichtenerzählung: Durch Loslassen und Platzschaffen in Herz und Leben können wir das ergreifen, was Gott für uns vorbereitet hat. ISBN: 9783417000337, CHF 21.90 (Preisänderungen vorbehalten) Christlicher Bücherladen, Bernstrasse 73, 3613 Steffisburg, 033 439 74 08, [email protected] Weitere interessante Literatur gibts in unserem Webshop! shop.gfc.ch
«Darum nehmt meine Ermahnung an, achtet sie mehr als Silber oder Gold. Weisheit ist wertvoller als die kostbarste Perle, sie übertrifft alles, was ihr euch erträumt.» Sprüche 8,10-11 (HFA)
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