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RUMÄNIEN-serra-komp1

Published by u.wohlfarth, 2020-02-25 08:25:05

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Donnerstag d. 18.08. Zum Frühstück belästigt uns ein Hund. Oberhalb kommen wir in den Wald. Wir haben einen steilen Aufstieg und müssen mehrere bewaldete Gipfel überwinden, bis wir schließlich auf eine Forststraße kommen. Vom Weg aus können wir links das Papuşa Gebirge, rechts das Lotru Gebirge und gerade aus das Paring Gebirge sehen. Unser Weg ist sehr eintönig. Freitag d. 19.08. Die Strecke ist sehr eintönig, teilweise haben wir einen Ausblick zum Vitra Stausee. Wir laufen bis zum Sau Stefanu dort zelten wir. Vor uns liegt das Paring Gebirge. Sonnabend d. 20.08. Unsere Stecke verläuft auf der Hochstraße, zum Teil ist es eine Asphaltstraße. Wir biegen links ab über den Gipfel Căbunele am Gipfel Iezer vorbei und kommen auf Markierung rotes Band. Hier waren wir schon ein Jahr zuvor. Wir laufen weiter das rote Band über den Gipfel Pleşcoaia 2250m und steigen rotes Dreieck ab zum Cilescu See. Der Abstieg ist sehr steil. Sven geht in das eiskalte Wasser des Sees schwimmen. Danach klettert er umher um wieder warm zu werden. Sonntag d. 21.08. Wir laufen den Weg Rotes Kreuz zum Kamm, dann über den großen Paring(Paring Mare). Es ziehen Wolken auf, aber wir haben noch gute Sicht. Aber es dauert nicht lange und es kommt ein teuflisches Gewitter.

Total durchnässt, hungrich und durstig kommen wir an die Seilbahnstation. Nach einer Rast laufen wir zu der Cabana Roşu, dort zelten wir. Wir bekommen etwas zu trinken aber kein Essen. Rumänen bieten uns im Feuer gegarte Kartoffeln an. Uns will jemand mit dem Auto mitnehmen, aber es stellt sich heraus, es ist ein Schlitzohr er verlangt bis Petroşani 100lei. Montag d. 22.08. Wir laufen einen steilen Abstieg nach Petroşani, von dort fahren wir nach Lupeni und kaufen Brot für die Retezat Tour ein. Dann suchen wir nach einer Adresse die ich von meinem Vater hatte. Mein Vater war im vorigen Jahr im Retezat Gebirge und hatte einen Vater mit seiner Tochter dort kennen gelernt. Wir suchen lange nach der Adresse, die Hausnummer war falsch aufgeschrieben. Wir zeigen den Familiennamen Leuten auf den Zettel. Man kennt ihn und führt uns zu dem Haus von Josef. Es ist ein Neubaublock, seine Tochter nimmt uns auf. Josef hat Spätschicht, er kommt um 23Uhr ist freundlich aber zurückhaltend und traurig. Seine Frau war vor einem Jahr gestorben. Die Tochter von ihm ist 15 Jahre alt und sehr Ernst. Wir essen von ihrem Fleisch was sie als Feiertagszuteilung zum Nationalfeiertag bekamen. Dienstag 23.08. Es nieselt, wir trampen nach Cimpuling Neag und laufen in Richtung Buda Hütte. Wir treffen noch drei Leute aus der DDR. In der Überlegung ob wir zelten oder weiter laufen, schließen wir uns ihnen an. Den ausgeschilderten fünf Stunden Weg steigen wir in drei Stunden auf. Total abgekämpft erreichen wir die Buda Hütte. Wir suchen einen halbwegs guten Zeltplatz, es ist alles sehr schräg und im Wald. Es ist sehr kalt. Wir trinken in der Hütte Rum und mehrere Tees. Mittwoch d. 24.08. Wir laufen über den Pass Şaua Plaiu Mic zu der Poiana Gura Bucurei. Dort ist zelten offiziell erlaubt. Die Poiana ist schön gelegen in mitten von Bergen und Wäldern. Aber auch sehr viel Schmutz ist hier. Wir waschen uns und unsere Sachen in den wassereichen Bucura. Donnerstag d. 25.08. Wir lassen das Zelt stehen nehmen nur einen Rucksack mit Wasser und warmen Sachen mit. Wir laufen die Markierung Rotes Kreuz zum Lacu Bucura dann gelbes Kreuz über den höchsten Berg im Retezat, den Pelaga 2509m und den

Papuşa 2508m. Am Pass Ferastira Custuri zwischen den Gipfeln Papuşa und Custura steigen ins Tal hinab. Wir laufen am Peleaga Bach entlang. Es ist ein herrliches Tal, ein Weidegebiet mit Pferden und Kühen wir kommen, vorbei an mehreren kleinen Wasserfällen, direkt an der Poiana raus. Freitag d. 26.08. Ich stehe um 9Uhr auf. Um 10Uhr frage ich Sven zum zweiten Mal ob er aufstehen will. Er möchte ausschlafen, so mache ich mich alleine auf dem Weg. Ich will den Kammweg zum Zănoagasee(Gämsensee) laufen. Aber der Kammweg erweist sich als zu schwierig erst am Gipfel des Bucura bin ich auf meinen Weg. Unterwegs treffe ich Freunde von Sven, die wir am Vortage schon einmal trafen. Ich komme zum herrlich gelegenen Zănoagasee. Es steht dort eine Sennhütte, und eine Pferdeherde grast. Als ich die Markierung blaues Kreuz absteige begegne ich scharfen Hunden. Ich steige ein tiefes Tal hinab und dann auf einen engen Weg durch Latschenkiefern (den Weg war ich schon einmal 1985 gegangen). Ich komme auf die Markierung rotes Dreieck, ein Seitenkamm der zum See Bucura führt. Ich suche den Abstiegsweg zu der Forststraße die nach der Poiana führt. Der Weg ist nicht markiert und ich komme nicht weiter. Auf der anderen Talseite sehe

ich den Weg. Ich versuche hinab zusteigen, doch ein Felsen versperrt mir den Weg. Ich umlaufe ihn oberhalb und kämpfe mich langsam abwärts. Unter vielen Gefahren, komme ich endlich zum Bach der zu der Poiana führt. Ich überquere den sehr reisenden Bach. Total durchnässt erreiche ich das andere Ufer. Ich laufe zu der Poiana. Sven hatte eine ähnliche Tour hinter sich, er lief die Forststraße in Richtung Gure Ape und stieg Markierung gelben Punkt auf dem Kamm, auf dem auch ich war. Er lief aber zum See Bucura und stieg dort ab. Am Abend regnet es. Wir lernen Rumänen kennen, sitzen am Lagerfeuer und trinken Schnaps und Wein. Sonnabend d. 27.08. Dauerregen, wir schauen ein Arbeiter zu der in unserer Nähe eine Holzhütte errichtet. Es ist eine sehr langwierige Arbeit. Die Stämme werden ausgesucht und von vier Seiten behauen, als Richtmaß dient ein mit Nägeln gespanntes Seil. Er schafft vier Stämme am Tag. Am Abend sitzen wir wieder mit Rumänen am Lagerfeuer.

Sonntag d. 28.08. Es ist sonnig, wir laufen an den Bucura See vorbei, steigen auf den Peleaga Gipfel und laufen zur Cabana Petrele. Ab Mittag hatten wir regen. Montag d. 29.08. Es regnet, wir steigen weiter ab, nehmen den Zug nach Hunedeora. Um 23Uhr sind wir da und suchen eine Adresse die mir mein Vater gab. Mit der rumänischen Familie schrieb er sich schon ein Jahr lang. Wir fragen einige Leute nach der Straße und zeigen unseren Zettel in dem wir den Namen und die Hausnummer zudecken. Einer nimmt uns den Zettel aus der Hand und liest die volle Adresse. Wir haben Bedenken, aber erahnen noch nicht die schwerwiegenden Folgen. Auf den Zettel war auch eine Telefonnummer der Rumäne ruft die Familie an. Wir treffen uns mit der Familie, sie ist sehr verunsichert und will uns in einem Hotel unterbringen. Die Familie hat zwei Töchter und ein kleiner Hund ist auch dabei. Im Hotel meldet sich niemand, schließlich winkt der Vater ab, er meint da es regnet erwartet niemand, dass man uns im Regen hinausschickt. Wir schlafen bei ihnen. Dienstag d. 30.08. Wir lassen uns darauf ein, mit der Mutter und Olguta, dass ist die eine Tochter die etwas deutsch kann und ihre jüngere Schwester einen Ausflug zu machen. Sie zeigen uns eine Kirche, die sie ein Jahr zuvor schon meinen Vater gezeigt haben. Die Kirche ist neu und ausgesprochen hässlich. Auch ist sie zum Teil eingerüstet. Sven und ich sind enttäuscht. Noch enttäuschter sind wir als wir mittels Bus zu dem angeblichen wunderschönen See kommen. Der See ist ein Stausee und wir müssen, was wir zuvor nicht wussten, nun 12km zum Strand laufen. Um die Zeit fährt kein Bus mehr. Es ist sehr heiß und der Weg ist eine Asphaltstraße. Am Rande wachsen Brombeerhecken deren Früchte wir sammeln. Der jüngeren Schwester von Oguta war der Weg zu Anstrengend. Uns kommt es vor, dass die Mutter und Olguta ständig auf sie rumhackt. Es hat sich auch später so bestätigt. Uns tut die kleinere Schwester leid und uns wird die Mutter und Olguta unsympathisch.

Wir kommen an den total verdreckten Strand. Als wir gebadet haben und das Zelt aufgebaut ist essen wir. Es kommt ein Hirte mit seinen Scharfen vorbei. Olguta ihr kleiner Hund vertreibt die großen Hirtenhunde. Er war klein aber mutig und bissig, er soll in Retezat schon mal einen Bären verjagt haben. Die Mutter und Olguta verfüttern Sven etwas hart gewordenes Brot. Sven wird darauf böse, er hat kein Verständnis für so was. Wir hatten so viele Mühe gehabt das Brot zu bekommen. Am Abend machen wir einen Spaziergang, uns überrascht ein Gewitter. Es regnet pausenlos. Wir kommen nass an unseren Zelten an. Um unser Abendbrot zu essen stellen wir uns an einen geschlossenen Imbissstand unter. Es wird sehr kühl. Die Mutter fragt ob wir wieder nach Hause wollen, sie sieht uns unsere miese Laune an. Wir waren nun wirklich nicht sehr beglückt an einen so hässlichen See gelockt wurden zu sein und dann noch der Regen. Aber am Abend im Regen zurück laufen wollen wir auch nicht. Wir legen uns schlafen, es regnet die ganze Nacht. Mittwoch d. 31.08. Wir bauen die Zelte im Regen ab und warten auf den Bus. Es kommen drei Busse, zwei Arbeiterbusse und dann der Reguläre Bus, aber alle total überfüllt, sie halten erst gar nicht an. Nach dem wir zwei Stunden gewartet haben machen wir uns auf dem Weg, es regnet pausenlos. Gegen Mittag sind wir auf der Hauptstraße und bekommen einen Bus nach Hunedeora. Um etwa 13Uhr sind wir da. Am Nachmittag laufen wir mit Olguta durch die Stadt. Hunedeora ist nicht sehr schön. Als wir wieder nachhause kommen erfahren wir, dass Vater auf die Miliz vorgeladen ist. Der Grund sind wir, da Ausländer nicht Privat übernachten dürfen. Die Mutter weint. Am Abend kommt der Vater freundlich nach Hause. Er konnte gut reden und man hatte ihn nur 50 Prozent der Mindeststrafe 2000lei auferlegt. Entspricht 800 Mark fast einen Monatslohn für den Oberstufenlehrer. Aber er gibt eine Flasche Schnaps aus und meint „Wasser fließt Steine bleiben“. Wir sind sehr erschüttert wir wollen ihn Geld geben, er ist empört. Wir bieten der Mutter unseren gesamten Kaffee und Pfeffer an, doch sie lehnt ab. Wir meinen aus Angst vor ihren Mann. Der Mann ein richtiger Rumäne gastfreundlich, zu großzügig und den Staat trotzend. Uns wird nun richtig klar, was schon manche Rumänen auf sich nahmen, um uns ihre Gastfreundlichkeit zuschenken. Donnerstag d. 01.09. Die Mutter und Olguta begleiten uns mit einem großen Abstand zum Bahnhof. Sie winken zum Abschied. Wir fahren nach Alba Julia. Da wir noch Zeit haben bis ein Zug nach Zlatna weiterfährt, geben wir unser Gepäck auf. Ich muss Staunen, dass Alba Julia eine sehr große Stadt ist, mit zum Teil interessanten Neubauten. Vor zwei Jahren sah ich mir nur die Altstadt an, die sehr gut, erhalten ist, im Stil Österreicher Monarchie. Wir laufen durch die Einkaufsstraßen der Neustadt versuchen Kartenmaterial zu bekommen, was in Rumänien immer ein Problem ist. Wir stellen uns an einem Brezelbäcker an und können die Herstellung der Brezel beobachten. In welcher Schnelligkeit sie von Hand geformt werden fasziniert uns. Wir suchen nach einem Brotladen. Der Regen will nicht aufhören. Am Nachmittag besteigen wir den Zug nach Zlatna. Die Wagons sind uralt, auf Ledersitzen und hart gefedert poltern wir rüttelnd in Richtung Zlatna. Die Gegend die, der Zug durchfährt ist schön.

Der nächste Ort ist Zlatna, aber was ist dass? Ein riesiger Schornstein mitten auf dem Berg und der Ort ein Industriegebiet. Am Bahnhof angekommen, wollen wir gleich zwei Stationen zurückfahren, doch erst am nächsten Morgen fährt der Zug wieder. Von Zlatna hatten wir auf der Karte einen Aufstiegsweg in das Trască Gebirge gesehen. Aber wir entdecken nur Industrie und können keinen Weg ausfindig machen. Es wird dunkel und wir übernachten in einem Haus, an dem noch gebaut wird. Freitag d. 02.09. Wir werden durch Bauarbeiten wach und machen uns auf den Weg. Es regnet und es ist sehr kalt. An uns fahren ständig Rallye Fahrzeuge vorbei. Vom stattfinden einer Rallye hatten wir schon in Alba Julia erfahren. Wir laufen nach Valea Doşului, dort beginnt auch die Rallye. Wir erleben wie ein Fahrzeug nach 100m vom Startplatz, aus einer Kurve geschleudert wird und sich überschlägt. Den Fahrer passiert nichts. Wir gehen in einen Büfee. Es gibt nur Schnaps und Wermut zu trinken. Wir entscheiden uns für den Wermut und sitzen fest. Al wir die zweite Flasche fast gelehrt haben, schlafen wir am Tisch ein. Wir wachen frösteln auf, es sind zwei Stunden vergangen. In der Zwischenzeit ist Bierlieferung gekommen. Der Wirt fragt, ob wir welches haben wollen. Ab uns reicht es, auch soll bald ein Bus nach fahren. Im dunkel kommen wir in Roşu Montana an. Die Haltestelle ist an einem Polizeirevier. Ein Milizionär fragt, wo wir schlafen wollen, wir sagen im Zelt. Er verweist uns neben dem Polizeirevier auf eine Wiese, auf der wohl sonst der Markt stattfindet. In der Nacht haben wir regen. Sonnabend d. 03.09. Als wir früh unser Zelt abbauen, winkt mich ein Polizist zu sich, er will meinen Ausweis. Als ei in meinen Ausweis blättert entdeckt er die Telefonnummer von Olguta die er sich aufschreibt. Ich muss ein Anmeldeformular ausfüllen. Wir laufen die Straße aufwärts um auf dem mit rotem Dreieck markierten Weg zu kommen. Wir kommen an einer riesigen Miene. Der einzige Weg führt nach rechts. Teilweise laufen wir im Nebel. Wir finden die Markierung nicht. Es ist eine schöne Gegend. Die Holzhäuser sind in sanften Hügeln gebettet, umgeben von Wiesen und Feldern. In der Nähe vom Gipfel Detunato Goală zelten wir.

Sonntag d. 04.09. Der Regen hat aufgehört, wir laufen noch eine zeitlang oberhalb und müssen dann hinabsteigen. Wir kommen nach Mogoş. Da kein Bus nach Moldoleşti fährt, fahren wir auf anraten in einer anderen Richtung, von der man dann leichter zu der Rimet Klamm kommen soll. Irgendwo zwischen Mogoş und Dorior steigen wir aus. Wir laufen nach ein Stück mit einem Mann mit, der uns einen Zeltplatz zeigt. Er wohnt nicht weit entfernt und bringt uns Milch. Montag d. 05.09. Man zeigt uns die Richtung übern Berg nach Modoleşti. Das Wetter ist schön und die Gegend herrlich. Das sanfte Land, die Holzhäuser und die kleinen Kirchen. Als wir nach einigen Anstrengungen den Berg überquert haben, sehen wir vor uns in der Ferne die Rimet Klamm liegen. Da wir aber zu erst zu der Cabana Rimet wollen um von dort durch die Klamm zu waten, steigen wir rechts nach Moldoleşti ab.

Es fängt an zu regnen. Wir warten in einer Hütte den Regen ab. Wir laufen trotz regnerischen Wetters weiter. Wir kommen auf die Markierung roten Dreiecks, blaues Dreieck. Der Aufstieg ist für das Wetter zu gewagt. Wir laufen die Straße mit der Markierung gelben Kreuz weiter. Die Straße führt durch die Modoleşti Klamm. Nach der Klamm kommen wir an einem Pionierlager, von dem wir nicht weit entfernt zelten. Dienstag d. 06.09. Wir laufen die Straße weiter und biegen die Markierung gelbes Kreuz nach links. Es ist ein steiler Aufstieg durch den Wald. Nicht weit davon fließt ein Bach. Oben angekommen liegt vor uns ein wunderschönes Dorf.

Die Häuser im Dorf Tecşesti liegen weit verstreut. Wir laufen weiter und befinden uns dann fast über der Rimet Klamm. Die Rimet Klamm liegt links. Wir müssen einen steilen Abstieg in das Tal steigen. Zwischen dem Dorf Cheia und der Cabana Rimet kommen wir runter. Wir bauen das Zelt auf. Ein Hund beobachtet uns, wie wir unser zubereitetes Essen verspeisen. Er schaut betteln, als er unsere Löffel auf dem Topfboten kratzen hört, fängt er an zu knurren. Am Nachmittag laufen wir noch zu der Cabana Rimet uns zu dem nicht weit entfernten Kloster. Es ist ein Nonnenkloster. Wir besuchen das Museum.

Mittwoch d. 07.09. Der Tag fängt nicht gut an, mein Topf ist verschwunden. Ich vermute als Verdächtigen den Hund vom Vortage. Wir suchen den Topf auf dem anliegenden Grundstück, auf dem der Hund zuhause ist. Sven und ich finden ihn nicht. Wir bauen unser Zelt ab und verstauen gründlich verpackt in Tüten unsere Sachen im Rucksack. Nämlich heute wollen wir durch die Klamm waten. Vor drei Jahren war ich den Weg durch die Klamm gegangen und das Wasser ging mir damals bis zur Gürtellinie. Doch nun hatte es viel geregnet und wir wussten nicht, was uns erwartete. An einem Teil der Klamm sind Ketten angebracht und man kann trockenen Fußes auf die andere Seite gelangen. Wir laufen den Weg blaues Kreuz, blaues Dreieck. Der Weg teilt sich. Die Markierung blaues Dreieck geht steil dem Felsen hinauf mit der Warnung „Schwieriger Weg“ und der Weg blaues Kreuz geht durch die Klamm. Man muss durch tiefes Wasser unter einen natürlichen Torbogen. Ich verstaue meinen Fotoapparat mehrfach in Plastestüten. Wir ziehen unsere Hosen aus und versuchen gegen die Strömung anzukommen. Das Wasser staut sich an meinen Körper bis zur Brust. Mein Rucksack fängt an zu schwimmen. Ich verliere den Grund unter den Füßen und gebe schließlich auf. Sven versucht unbekleidet und ohne Rucksack, in dem eiskalten Wasser gegen die Strömung anzukommen. Aber selbst, dass führt nicht zum Erfolg. Außerdem ist es sehr kalt und es fängt an zu regnen. Wir kehren nass und fröstelnd in Richtung zu der Cabana um. In der Cabana trinken wir zwei Flaschen Weißwein und essen eine Suppe. Der Regen hört nicht auf. Es ist Nachmittag, es kommen noch zwei Frauen aus der DDR. Am Abend, zelten wir mit ihnen nicht weit entfernt vom Kloster. Donnerstag d. 08.09. Wir wollen die Klamm umgehen um zu dem Ort Rimet zu gelangen. Sven und Ich laufen eine nach oben schlängelnde Straße. Ein Bus fährt hier nicht. In einem kleinen Ort kaufen wir Biskuit. Gegen Mittag kommen wir wieder auf unseren Weg blaues Kreuz, den wir in Richtung Sălciwa gehen. Es ist ein sehr schöner Weg und leicht begehbar. Am Abend kommen wir zu einer Höhle, vor der wir eine Zeltmöglichkeit finden. Zuvor hat mich ein kleiner Hund erschreckt, der mir knurrend entgegenlief. Nicht weit entfernt an einer Kette ist die Mutter.

Der kleine Hund ist sehr verschmust. Der kleine Hund geht uns nicht mehr von der Seite und kriecht uns fast in den Kochtopf. Wenn man ihn droht schmeißst er sich quiekend auf den Rücken. Als große Hirtenhunde kommen verjagt er sie. Aus der Höhle kommt ein Bach. Wir versuchen die Höhle zu besichtigen. Vor einem Gitter am Eingang ist das Schloss nur eingehängt. Da wir aber keine Taschenlampen haben, kommen wir nicht weit in das Innere der Höhle. In der Dämmerung sehen wir eine Fledermaus. Freitag d. 09.09. Von der Höhle geht eine Markierung blaues Band zum Gipfel Bedeleu. Der Weg blaues Kreuz geht steil hinab. Wir laufen blaues Dreieck, der Weg verläuft oberhalb eines Felsmassivs. Den kleinen Hund haben wir wieder an unserer Seite. Da wir ihn nicht mitnehmen können, muss ich ihn etwas brutal verjagen. Es tut mir leid. Wir haben eine schöne Aussicht in das Tal. Der Weg ist fantastisch. Schließlich kommen wir in Poşaga an. Da wir nicht 11km die Landstraße laufen wollen, warten wir auf dem Zug nach Oculiş. Nicht weit vom Bahnhof ist ein Holzkohlenmeiler. Auf dem Meiler schaufelt gerade ein Arbeiter die Holzkohle frei. Der Rauch zieht uns in die Nase. Wir fragen uns, wie lange wohl ein Mensch eine solche Arbeit machen kann. In Oculiş angekommen, laufen wir die Straße in Richtung Runcului Klamm. Wir kommen an einem Abzweig, blaues Dreieck zur Pociovalişte Klamm. Da man uns erzählte alle beiden Schluchten wären schön, laufen wir weiter Markierung blaues Kreuz in Richtung Runcului. Auf meiner Karte endet die Straße und es beginnt

ein Wanderweg. Aber die Straße geht nun weiter. Die Klamm besteht aus einem ungewöhnlichen Felsmassiv, dass aussieht als wer sie aus Lava entstanden. Unterwegs ist über einem Bach ein Bau in Form einer großen Holzkiste. Sie entpuppt sich, als eine Waschmaschine. Die Bevölkerung wirft dort ihre Wäsche rein. Durch die natürliche Strömung wird die Wäsche gewirbelt. Ich habe schon so etwas in Bulgarien gesehen. Die Wäsche bleibt über die Nacht darin. Wir finden keinen guten Zeltplatz und müssen neben der Straße am Bach zelten. Ständig kommen Fahrzeuge die Staub aufwirbeln.

Sonnabend 10.09. Wir laufen weiter durch die Klamm zum Ort Cheile Runcului. Dort kaufen wir Marmelade und Biskuits ein. Danach laufen wir nach links, den Weg weiter blaues Kreuz und müssen einen anstrengenden, sehr steilen Aufstieg bewältigen. Sven und ich kommen auf einem Berg der mit 1382m angeben ist. Wir haben eine schöne Aussicht über das Muntele Mare Gebirge. Wir steigen in einer Ebene hinab. Der Weg erstreckt sich über sumpfige Wiesen und vereinzelten Häusern. Man sieht Leute beim einbringen des Heues. Weit hinten sehen wir, das Massiv des Băişoris. Wir müssen wieder sehr steil hinauf. Erschöpft kommen wir an der Höhenstation Băişora an. Wir bauen unser Zelt auf um, dass es trocknet. Mit unserem Gepäck begeben wir uns zum Restaurant im Hotel. Wir bestellen Bier und eine Suppe. Plötzlich fragt mich die Kellnerin, ob

wir im Zelt oder im Hotel schlafen. Als ich antworte, läuft sie aufgeregt davon. Ich sage zu Sven, ich muss mal nachsehen nicht, dass eine Kuh über unser Zelt gelaufen ist. Als ich raus komme sehe ich mein Zelt nicht mehr. Ich bin verzweifelt. Ich sehe viele Leute aufgeregt den Hang hinunter laufen. Ich bekomme mit, dass sie versuchen die Diebe zu fangen. Ich kann ja nicht Tatenlos zusehen und laufe wild den Hang hinunter. Rumänen machen mir klar, dass sie den Wald durchsuchen. Sie hoffen, dass den Dieben bei der Flucht das Zelt zu hinderlich ist und sie es versteckt haben. Ich durchstreife den Wald und treffe mich mit anderen Rumänen auf eine Straße. Wir hören unterhalb der Straße Stimmen. Zwei Rumänen stürzen runter und treffen auf drei der mutmaßlichen Diebe. Den kleinsten schnappen sie sich und zwingen ihn zur Aussage. Der mein Zelt hat, ist unterwegs zu sich nach hause. Sie bringen die Diebe zum Hotel und rufen die Miliz an. Die bedauert, dass sie erst am nächsten Tag kommen kann, da alle Fahrzeuge durch eine Autorallye im Einsatz sind. Ich bin den Rumänen dankbar, so einen Einsatz hätte ich nicht erwartet. Ein kleiner Junge hatte gesehen, wie mein Zelt von vier Leuten einfach abgerissen und mitgeschleift wurde. Er hatte es seinen Vater berichtet und schon war alles in Aufregung. Wir nehmen ein Zimmer im Hotel. Sonntag d. 11.09. Um 9Uhr wollte die Miliz kommen. Aber erst um 11Uhr kommt ein Auto mit einem Milizionär und einer Dolmetscherin. Es wird ein Protokoll aufgenommen. Der Polizist versichert mir, man kenne den Dieb und er wäre auf dem Weg zum Hotel. Er fragt nach unseren Ansprüchen. Wir fordern nur die Bezahlung des Hotelzimmers. Die Dolmetscherin fährt mit dem Auto weg. Der Milizionär bleibt und schreibt von jeden Zeugen ein Protokoll. Es wird Nachmittag das Zelt ist immer noch nicht da. Wir gehen mit Fragen den Milizionär auf den Nerv. Er bedauert es immer nur. Schließlich borgt er sich vom Hotelleiter ein Auto. Sie schieben den Dacia an und fahren die Straße hinab. Es dauert nicht lange, da kommen sie mit einem Jungen der mein Zelt im Arm hat. Außer eine Zeltstange und einigen Zeltnägeln war es vollständig. Es wurde erneut ein Protokoll aufgenommen, um den Empfang meines Zeltes zu bestätigen. Die Mutter von dem Dieb arbeitete in dem Hotel, sie weinte verzweifelt. Der Polizist sagte zu uns, sie kommen alle in das Gefängnis. Wir machen uns auf den Abstiegsweg in Richtung Liteni. Wir zelten am Waldrand unterhalb des Berges. Montag d. 12.09. Wir steigen weiter auf der Markierung blaues Band hinab zum Ort Lita und fahren mit dem Bus nach Cluj. Sven und ich schlendern durch Cluj. Ich verkaufe meinen restlichen Kaffee und die Gewürze. Als auch Sven verkauft wird er von vielen Leuten umringt. Es kommt ein Milizionär und nimmt Sven und einen Käufer mit. Ich laufe mit Abstand hinter ihnen her, verliere sie aber. Später treffe ich Sven wieder. Sie waren in einem Kaffee gegangen wo man Sven das eingenommene Geld und den Käufer die Ware abnahm. Der Polizist gab Sven eine Quittung, die er beim gehen zerriss. Am Abend auf dem Bahnhof sehen wir den angeblichen Käufer sich mit der Bahnpolizei unterhalten. Sicher war alles nur ein abgekartetes Spiel. Wir versuchen im Warteraum der ersten Klasse zu schlafen, was uns eine Zeitlang gelingt. Dienstag d.13.09. Um 6Uhr fahren wir mit dem Zug in Richtung Leipzig.

Griechenland 1990 Mittwoch 22.08. Ich besuche die Kerstin in Jena. Donnerstag 23.08. Ich fahre über Nürnberg, Regensburg nach Passau. In Passau stelle ich mein Auto im Parkhaus ab und sehe mir die Stadt an. Ich esse in einer Fleischerei preisgünstig Kassler mit Sauerkraut für 5DM. Anschließend gehe ich bei Norma einkaufen. Ich kaufe gleich für Rumänien mit ein. Danach fahre ich nach Linz in Österreich. Dann nach ST. Pölten wo ich rechts in Richtung Wildalben abbiege. Bei Rothenau schlafe ich im Auto. Freitag 24.08. Es ist regnerisch, ich fahre die Serpentinen durch die Alpen nach Gloggnitz dann über die Wiener Neustadt, Eisenstadt bis zu der Grenze nach Ungarn nach Klingenbach. Weiter geht die Fahrt nach Budapest wo ich ein Stück einen Studenten mitnehme. Ich fahre bis kurz vor der Rumänischen Grenze. In Berettyóújfalu zelte ich auf einem Privatzeltplatz. Ich gehe noch um etwas zu Essen und zu Trinken. Sonnabend 25.08. Ich fahre über Oradea, Beiuş, Brad, Simeria nach Sibiu. Auf der Fahrt durch die Westkarpaten nehme ich zwei dicke Frauen mit deren Schnaps im Auto ausläuft. Am Nachmittag bin ich in Sibiu. Ich habe Glück die Frau Opriş ist zu hause. Ich erfahre das Simona nun schon ihr zweites Kind hat, ein Mädchen. Am Abend kommt Simona mit ihrem Mann Florin. Ihr Vater Herr Opriş kommt auch. Sonntag 26.08. Ich bleibe in Sibiu und sehe mir die Stadt an. Man sieht noch viele Einschüsse von der Revolution. Vor allem die Dächer sind kaputt. Montag 27.08. Ich fahre weiter in Richtung Bulgarien durch das Oltal. Ich habe die Möglichkeit meine zuvor gekauften Tankgutscheine wieder zurück

zutauschen und tanke für etwa 25 Pfennige pro Liter. Die Tankgutscheine die 1,30 Mark pro Liter gekostet haben waren in Rumänien zur Pflicht erhoben wurden. Die Autobahn nach Bukarest ist in einem sehr schlechten Zustand. Kurz vor Bukarest fahre ich eine Umgehungsstraße, es ist Katastrophal. Die Betonstraße besteht aus hochstehenden Platten. Ich verfahre mich öfters. Schließlich komme ich auf die Straße nach Ruse. In Giurgiu wo sich der Grenzübergang befindet, stelle ich mich in die verkehrte Reihe an und werde nicht abgefertigt. Auch andere Fahrzeuge stehen in der falschen Reihe ein umkehren ist nicht mehr möglich. Hinter mir steht auch noch ein Reisebus. Es kommt zu Tumulten, nach über vier Stunden Wartezeit bin ich nun endlich über die Grenze. Es ist nun schon Mitternacht. Auf einem Parkplatz außerhalb von Ruse an der Autobahn schlafe ich im Auto. In der Nacht klopft es an meinem Auto, Bulgaren wollen Geld tauschen. Dienstag 28.08. Zum Glück konnte ich nach Bulgarien einen vollen 20 Liter Kanister mit über die Grenze nehmen. Ich hatte den rumänischen Zoll überzeugen können dass, mein Tank leer ist. Die Tankanzeige bei Audi 80 reagiert erst beim anlassen des Motors. Ich fahre durch die Srednagora, unterwegs sehe ich mir ein Kloster an und Esse in einem Restaurant, das bulgarische Geld hatte ich an der rumänischen Grenze schwarz gegen Lei getauscht. Ich bin erstaunt das ich nicht betrogen wurden bin. In Plovdiv nehme ich einen Studenten mit nach Dimitrovgrad, er lädt mich zu einer Tasse Kaffee ein. Ich fahre weiter nach Svilengrad und habe Glück, dass ich an einer Shell Tankstelle für DM tanken kann. Bis her gab es in Bulgarien keinen Tropfen Benzin. In Svilengrad will man auf dem Zeltplatz für die Übernachtung 8DM haben. Ich fahre weiter in Richtung griechische Grenze. Über die Grenze komme ich schnell, doch nach etwa 3 Klometern eine Straßensperre. Ich befinde mich am Zoll und stehe wieder mal in der verkehrten Reihe. Das Auto muss in den Reisepass eingetragen werden. Da ein Reisebus hinter mir steht werde ich bevorzugt abgefertigt. Ich fahre, nun schon im Dunkeln weiter und finde mich nicht zurecht. Nicht weit von einem Ort an einer Kapelle schlafe ich im Auto. In der Nacht klopft es an meiner Scheibe, Polizei! Ich schaue raus, mir gegenüber steht ein Mann mit einer Maschinenpistole in Anschlag auf mich zielend. ( in Zivil) Mein Ausweiß wurde in Ordnung befunden. Der Mann mit der Maschinenpistole schludert ab und sichert die Waffe. Sie steigen in einem

Jeep der mich die ganze Zeit von hinten Beleuchtet hat und fahren weg. In der Nacht pausenlos Regen. Mittwoch 29.08. Es Regnet, ich fahre durch die Ortschaften an der türkischen Grenze. Manche Ortsschilder sind mit türkischer Schrift übermalt. An einer Tankstelle tausche ich Geld 100DM gegen 10000 Drachmen. Ich fahre zur Küste nach Alexandroúpolis von dort über Komotiní nach Fanari. Nicht weit davon an einer kleinen Halbinsel zelte ich auf einem Zeltplatz. Die Saison ist vorbei und der Ort macht einen verschlafenden Eindruck. Auch auf dem Campingplatz sind nur noch vereinzelt Touristen. Ich esse Fisch in einem Restaurant. Die Luft ist kühl, was mich aber nicht daran hindert zu baden. Donnerstag 30.08. Es ist sonnig, ich fahre die Küstenstraße entlang bis nach Thessaloniki. Unterwegs genehmige ich mir ein Bad. Es ist ein herrliches Panorama, das Gebirge und das Meer so dicht beieinander. Ich komme in den Berufverkehr von Thessaloniki, es ist das blanke Chaos. Ich komme zu der Autobahn und muss eine Gebühr von 10DM bezahlen. Ich möchte am nächsten Tag den Olymp besteigen und biege deshalb bei Kateríni ab und fahre zu dem Berg-Ort Pithio. Ich Esse und Trinke in einer Taverne und erfahre dabei, dass man von dieser Seite den Olymp nicht besteigen kann, da er auf dieser Seite sehr Felsig ist. Man muss ihn von der Autobahn aus besteigen. Ich schlafe im Auto es ist sehr kalt, ich muss mich schon auf einer großen Höhe befinden.

Freitag 31.08. Ich fahre nach Elassona dort kaufe ich einen Teppich und schaue mir die dortige Kirche an. Von hier biege ich nach Kozáni ab. In Kozáni fahre ich südwärts nach Kalambáka der Ort ist nicht weit von den Meteora- Klöstern entfernt.

Ich fahre auf einem Zeltplatz dort treffe ich mehrere deutsche Touristen und auch vier Jungs aus der DDR. Ich mache einen Abendspaziergang, die Gegend ist herrlich man sieht schon einige Klöster die auf Felsspitzen liegen. Sonnabend 01.09. Ich bleibe in Meteora und laufe auf der Straße die Klöster ab. Hier sind Massen von Touristen. Am Abend als ich zum Zeltplatz komme reparieren die vier Jungs gerade ihren Antrieb am Wartburg. Ich helfe ihnen dabei. Ein Westdeutscher bewundert es. Es ist auch derselbe der mir Ablichtungen von Wanderungen in Griechenland gibt unter anderen von der Vikosschlucht.

Sonntag 02.09. Ich fahre nach Ioánnina und gehe auf einen Zeltplatz, sehe mir noch die Stadt etwas an. In der Stadt sind viele Kupferschmiede. Ich schlafe im Auto. Montag 03.09. Ich besichtige die Stadt und fahre mit der Fähre zur Klosterinsel. Hier gefällt es mir. Ich esse in einem Restaurant und fahre zurück. Die Altstadt ist sehr schön, ich kaufe eine Kupferkanne leider stelle ich auf dem Zeltplatz fest, dass sie undicht ist. Ich treffe zwei Schweizer die schon mehrere Monate mit dem Fahrrad unterwegs sind. (Türkei-Nordafrika-Italien) Dienstag 04.09. Ich will zur Vikosschlucht nach Monodendri fahren, von den Schweizern nehme ich das Gepäck mit. Dort angekommen will ich mich für die Tour rüsten. Es gibt kein Brot zu kaufen, ich hatte aus Ioánnina keins mitgenommen. Zum Glück geben mir die Schweizer ein Päckchen Brot. Ich mache mich zu Fuß auf den Weg und steige in die Schlucht hinab. Das eingezeichnete Kloster finde ich nicht. Auch treffe ich die Schweizer nicht mehr. Ich will zum Ort Micro Papingo. Es verläuft im Tal eine Markierung, ich laufe sie entlang, sie biegt nach rechts ab. Ich komme zu einem Ort wo es nicht weiter geht. Außer ein paar Häuser und eine Taverne gibt es hier nichts. Ich nehme Quartiere im Wirtshaus. Der Wirt ist schweigsam er mustert mich misstrauisch. Wie so oft in Griechenland sind die Menschen freundlich aber unnahbar reserviert. Erst später zeigt er mir das Dorf und spendiert mir zwei Schnäpse. Er erklärt mir, das es im Krieg hier Partisanen gab und sehr viele Kämpfe.

Mittwoch 05.09. Ich stelle verbittert fest, dass ich wieder zurück tief hinunter in die Schlucht laufen muss, um auf die andere Seite wieder hinaufzusteigen um zu dem Ort Micro Papingo zu kommen. Es rauft mir meine Kräfte. Um Mittag erreiche ich den Ort. Er ist genauso verschlafen wie alle Orte hier. Die Häuser sind mit Steinsplatten bedeckt. Ich laufe in der Richtung des Gipfel Astraka. In der Nähe der Berghütte treffe ich die ersten Touristen in der Vikosschlucht, sie sind aus der ČSSR. Ich laufe weiter es kommen Hunde, die aber Abstand halten. Es kommt ein Hirte der gut deutsch spricht. Aber er redet wenig. Der Hirte gibt mir einen Stock um, dass ich weitere Hunde abwehren kann. Ich steige noch über den Gipfel Astraka und baue dann etwas unterhalb das Zelt auf. Ich mache mir meine Büchse Tintenfische auf, die ich mir in Ioánnina gekauft habe. Ich esse so etwas zum ersten Mal. Mich schauen mehrere Köpfe mit Fühlern und Augen an. Die Flüssigkeit in der Büchse ist blau. Ich schlage die Köpfe ab und mit Wiederwillen schlucke ich, ohne zu wissen was man davon essen kann. Mich ekelt es. Auch stinken sie furchtbar. Ich esse das restliche Brot dazu. Es wird sehr kalt ich friere in der Nacht. Donnerstag 06.09. Ich stehe zeitig auf und esse meinen Zwieback den ich noch habe, dazu koche ich mir Kaffee. Ich mache mich auf zum Ort Tsepelova. Auf meinen Weg liegt unterhalb die Schlucht. Der Ort ist schwer zu finden. Ich vermute ihn etwas oberhalb. Da ich aber auf den kürzesten Weg wieder nach Monodentri halte ich mich auf der unbefestigten Straße rechts, ich beachte die Skizze nicht genau und komme auf einem Seitenarm der Schlucht an einem Ort raus, an dem ich auf der anderen Seite Monodentri sehe. Der Ort ist wie ausgestorben. Ich versuche hinabzusteigen, mein Wasser ist alle. Der Weg ist anstrengend und ich erkenne, dass meine Kräfte nicht ausreichen noch einmal die Schlucht hinabzusteigen um dann wieder hinaufzusteigen. Ich steige wieder hinauf und laufe zwei Stunden wieder zurück und halte mich stark nach links bis ich auf eine Asphaltstraße komme. Ich versuche zu trampen kein Erfolg. Entgegenkommende Fahrzeugführer freuen sich über mich. In Griechenland ist es eine Seltenheit einen Wanderer anzutreffen. Die Sonne brennt im Gesicht. Endlich komme ich zu einem Ort in dem ich Wasser bekomme. Ein Mann erklärt mir, ich soll etwa nach 3 Kilometer die Straße nach rechts verlassen.

Als ich etwa 3 Kilometer gelaufen bin, frage ich noch einmal. Ich befinde mich gegenüber von Monodentri. An dieser Stelle geht es nicht so tief in die Schlucht hinab. Es sieht aus wie eine natürliche Brücke. Ich bin aber des Laufens Müde. Der Weg ist etwa zwei Stunden weit. Es kommt ein Bus ich halte ihn an und frage nach Monodentri. Zögernd sagt der Busfahrer ja. Die fahrt geht immer an der Schlucht entlang. Nach einer Stunde sagt der Busfahrer, dass ich hier aussteigen muss. Ich muss verzweifelt feststellen, dass ich mich an einer Straßenkreuzung befinde an der es 12 Kilometer bis Monodentri ist. Ich bin am Ende, das Gesicht brennt vom Sonnenbrand. Ich mache mich wütend auf dem Weg. Nach etwa 5 Kilometer nimmt mich ein Traktor leider nur 1 Kilometer mit. Doch auf einmal, ich kann es kaum glauben hält ein griechisches Ehepaar an und nimmt mich die restlichen 6 Kilometer mit. Ich hatte alle Griechen schon verflucht. Sie wollen mir immer wieder klar machen, dass man in die Schlucht nicht gehen kann, es wäre zu gefährlich. Ich versuche dem Ehepaar zu erklären, dass ich aus der Schlucht komme und nicht hinein will. Wir kommen nach Monodentri eine Frau spricht mich in gutem Deutsch an und weist auf eine nicht weit entfernte Taverne hin, wo man gut essen und schlafen kann. Ich laufe zu meinem Auto und fahre zu der Taverne. Die Frau begrüßt mich sehr freundlich und umarmt mich, es ist Katerina über der ich einen Bericht aus meinen Ablichtungen gelesen habe. Es ist die Pension Katerina. Sie weist mir einen Platz wo einheimische sitzen und preist griechische Spezialitäten an. Ich bestelle, sie reicht mir einen Begrüßungsschnaps. Ich esse eine Suppe und verschiedenes gut gewürztes Fleisch und Salat. Sie zeigt mir das Zimmer was 40 DM mit Frühstück kostet. Da ich aber ihr erster Tourist aus der DDR bin, bekomme ich 10 DM Rabatt. Das Haus hat auch noch ein umgebautes Hinterhaus. Alle Zimmer sind in Folklore. Katerina erzählt mir das, dass Haus 400 Jahre alt ist. Sie bewirtschaftet alles alleine, ihr Junge lebt in Ioánnina. Im Gastraum der auch folkloristisch und gemütlich eingerichtet ist, hängen Bilder von ihrem Mann und viele Zeitungsberichte über ihre Pension. Es sind zwei englische Ehepaare und das griechische Ehepaar was mich mitnahm zu Gast. Am Abend ist Stromausfall was ich in Griechenland schon öfters erlebte. Katerina erzählt mir, dass die Energiearbeiter streiken. Auch die Banken und die Müllabfuhr. Sie stellt Kerzen auf und wäscht in der Küche ab. Ich trinke einig Büchsen Bier und schwatze mit ihr. Sie erzählt mir vom Haus dessen Dach aus Steinplatten besteht unter denen sich Blech befindet und dadurch erst dicht ist. Früher wenn der Schnee taute lief das Wasser durch das Dach. Um Mitternacht gehe ich schlafen. Ich biete ihr an, sie morgen nach Ioánnina zu fahren um das sie ihren Sohn besuchen kann. Es gibt von hier keine Busverbindung. Freitag 07.09. Ich dusche mich, es ist hier alles sehr sauber. Katerina ruft mich zum Frühstück. Die Fahrt nach Ioánnina hatte sich erledigt, weil ihr Sohn kommt. Sie ist erstaunt als ich erzähle wie ich weiter fahre und ich nur wegen ihr nach Ioánnina fahren wollte. Sie dachte am Vorabend, dass ich dort vorbeifahre. Ich erzähle ihr, dass ich vielleicht über Bulgarien am Pirin-Gebirge entlang nach hause fahren will. Das die Gegend und die Berge sehr schön sind. Sie sagt was für Berge- es sind

mazedonische Berge, auch hier ist Mazedonien. Auf die Bulgaren war sie nicht gut zu sprechen. Ich frage sie ob das griechische Ehepaar auch durch die Schlucht will. Sie sagt die Griechen wandern nicht, sie fahren lieber mit dem Auto. Nach dem ich gefrühstückt habe und mit allem zusammen etwa 50 DM bezahlt habe verabschiede ich mich. Ich fahre um das Dorf und suche den Weg zum Kloster den ich auch finde. Das Kloster ist herrlich gelegen. Man kann von dort tief in die Schlucht sehen. Das Kloster ist nicht bewohnt. Ich laufe zurück zum Auto. Ich fahre zur E90 um nach Kastoria zu gelangen was mein nächstes Ziel sein soll. Die Strecke verläuft nicht weit von der albanischen Grenze. Die Strecke ist sehr gebirgig. Im Reiseführer lese ich, das Kastoria die Stadt mit den meisten Kirchen hat und sehr Sehenswert ist. Dort angekommen muss ich mich durch die Straßen kämpfen. Ein chaotischer Straßenverkehr. Ich finde mit Mühe einen Parkplatz und schaue mir die Stadt an. Also viele Kirchen kann ich nicht sehen, es ist eine sehr belebte Großstadt wo man kaum ein ruhiges Plätzchen findet kann. Ich treffe mehrere Deutsche. Ich frage nach einem Campingplatz und man gibt mir zur Antwort, dass es nur so etwas Ähnliches gibt. Am See gegenüberliegend der Stadt ist ein Kloster und dahinter vermietet ein Pater Namens Gabriel Zeltplätze. Ich soll aber unbedingt vorher mit ihn den Preis klären. Anständige Toiletten und Duschen gibt es nicht. Nach mehrfachen durchfragen komme ich abends zum Zeltplatz. Der Pater weist mich mit meinem Auto ein. Da ich gewarnt bin, frage ich ihn was der Zeltplatz kostet bzw. weil er sehr steinig ist möchte ich im Auto schlafen. Er sagt mir 1500 Drachmen, das sind 15 DM, so viel hatte ich noch nie für einen Zeltplatz bezahlt. Ich mache ihnen klar, dass es mir zu viel ist. Er klopft mir auf den Kopf und sagt „nicht mit dem Kopf mit dem Herz gibt man“. Wir einigen uns auf 1000 Drachmen. Ich treffe zwei Studenten aus Westdeutschland die mit den Motorrädern unterwegs sind. Am Abend esse und trinke ich mit ihnen in einer Taverne nicht weit vom Kloster. Der Pater sitzt auch dort und schmaust. Das Licht fällt wieder aus und es werden Kerzen aufgestellt. Der eine Student bringt mir eine Schachtel Zigaretten aus

der Stadt mit. Wir setzen uns raus und trinken Bier und meinen Schnaps aus Rumänien. Ich erzähle über Rumänien unter anderem Äußere über den Geiz der rumänischen Schwaben. Der eine Student ist empört „ Wenn ich geizig wäre, würde ich jetzt von dir 250 Drachmen für die Zigaretten verlangen, da du aber den Schnaps ausgeben hast belasse ich es damit. Er ist ein Schwabe was ich nicht wissen konnte. Auch sonst ein eigensinniger Typ. Er hat ständig Angst, dass man ihn sein Motorrad klaut. Vor dem Zelt hat er es mehrmals mit einer Kette befestigt. Er hatte die Stadt nicht Besichtigt weil er sein Motorrad nicht aus den Augen lassen wollte. Sonnabend 08.09. Ich entscheide mich über die jugoslawische Grenze zu fahren. Ich besichtige noch das Kloster und zahle trotz allem den zu hohen Preis für den Zeltplatz. Der Pater zeigt mir noch einen eingerahmten Zeitungsausschnitt, in dem sein Zeltplatz nicht allzu sehr gerühmt wird. Ich fahre in Richtung Flórina. Meine Krümmerdichtung am Auspuff ist nicht mehr dicht. In Flórina kaufe ich eine neue Krümmerdichtung. Das einbauen gelingt mir nicht weil mir ein Inbusschlüssel fehlt. Zu kaufen bekomme ich keinen. Somit fahre ich weiter über die jugoslawische Grenze nach Bitola und weiter nach Struga auf den Zeltplatz. Unterwegs höre ich bei Unebenheiten und in der Kurve starke Klopfgeräusche. Trotz hochbocken und abmontieren der Räder erkenne ich keine Fehler. Sonntag 09.09. Der Zeltplatz liegt sehr schön an einem See im Hintergrund die Berge Albaniens. Ich fahre auf einer schön gelegenen Straße an der Albanischen Grenze entlang. Das Klopfgeräusch tritt immer häufiger auf. Ich komme nach Gostivar wo ich die Stadt besichtige. In der Stadt stehen viele Minarette. Viele der Einwohner sind Albaner. Die Bevölkerung ist sehr freundlich, viele begrüßen mich auf der Straße. Ich gehe in einem Kaffee wo ich sehr freundlich bedient werde. Ich fahre weiter nach Priština, kurz zuvor besichtige ich ein schönes Kloster. Das Kloster ist gut erhalten und ein Museum. Die Gegend ist moslemisch und es gab hier keine Mönche mehr. Bevor ich weiter fahre untersuche ich mein Auto, als ich in der Mitte das Auto hochbocke stelle ich fest das, dass Motorlager die Büchse für die Motoraufhängung durchgerissen ist. Damit der Motor nicht immer auf den Dreieckslenker aufschlägt zerschneide ich meine Gummimatte im Auto und schiebe mehrere Scheiben unter der Büchse heraushängende Schraube. Aus diesem Schaden heraus beschließe ich den kürzesten Weg nach Hause zu fahren. Ich fahre in Richtung Belgrad. Vor Raškar an einer Raststätte schlafe ich im Auto. Montag 10.09. Ich fahre nach Belgrad. Statt auf einer großen Karte zu schauen und den kürzesten Weg über Ungarn zu fahren, fahre ich in Richtung Österreich auf die Autobahn. Ich muss 30 DM Gebühr zahlen und das nicht einmal für 100km. Es regnet stark. Nicht weit von Zagreb schlafe ich auf einen Zeltplatz.

Dienstag 11.09. Ich fahre weiter über Zagreb, Maribor, Graz. In Graz verlasse ich die Autobahn. Ich fahre über Brugga, Loeben, Eisenerz. Ich will durch die Alpen nach Steyer. Als ich einen längeren Aufstieg fahre und an einem Parkplatz halte stelle ich fest, dass meine Kupplung raucht. Es zieht Rauch unter dem Auto hervor. Ich fahre zurück zu der Autobahn muss 10DM Maut für einen Tunnel bezahlen. Ich fahre weiter über Linz zu dem Grenzübergang der ČSSR und dann weiter nach Budweis auf einen Zeltplatz. Ich bekomme auch noch Abendbrot. Mittwoch 12.09. Ich sehe mir die Stadt an und kaufe ein. Am Abend gehe ich in eine Bar und unterhalte mich mit zwei jungen Frauen mit denen ich auch tanze. Donnerstag 13.09. Rückreise nach Leipzig

Rumänien 1991 Ich möchte mich mit Sven am Dienstag d. 20.08. um 14Uhr auf der Fischerbastei treffen. Er befindet sich schon 14 Tage in Ungarn. Montag d. 19.08. Ich fahre mit meinem Lada über Prag, Brünn, Bratislava bis kurz vor Gör. Am Abend trinke ich mit zwei ostdeutschen Familien Schnaps und Wein. Einer will mir einen Ford- Bus verkaufen. Dienstag d. 20.8. Ich habe Kopfschmerzen. Um 9Uhr fahre ich los. Ich bin um 12Uhr in Budapest. Als ich nicht weit entfernt die Fischerbastei sehe, parke ich mein Auto. Ich besichtige den Veitsdom und die Fischerbastei und setze mich wartend vor dem Dom. Um 14Uhr kommt Sven. Wir gehen zum Auto und fahren zu der Kirchgemeinde in der Sven die letzten Nächte verbracht hat, um sein Gepäck zu holen. Sven packt sein Rucksack, als wir los fahren wollen steht ein Fahrzeug in der Einfahrt. Wir gehen Essen, als wir wieder kommen steht ein anderes Fahrzeug davor. Doch es dauert nicht lange und die Besatzerin kommt. Wir fahren in Richtung Rumänischen Grenze. Bei Berettyoujfalu übernachten wir auf einem Zeltplatz in einem Bungalow. Mittwoch d. 21.08. Wir kaufen ein. Nach einigen Versuchen bekommt Sven endlich seine Mentholzigaretten. An der Grenze müssen wir 55DM für die Visa bezahlen. Wir fahren weiter über Oradea in Richtung Cluj und stellen fest, das wir in Oradea hätten Abbiegen sollen in Richtung Simeria. Bei Huedin wollen wir Abkürzen in Richtung Alba Julia. Anfänglich ist die Straße bis zum Stausee Fintinele gut, doch dann kommt eine Strecke die man einem Auto kaum zumuten kann. Mit 10-15km in der Stunde fahren wir einen holprigen und schlammigen Weg. Der Weg ist zerfahren, es kommt einen vor, dass er nie enden will. Bei Horea wird der Weg wieder angenehm und bei Albec befinden wir uns schließlich wieder auf einer Straße. Der Weg führte mitten durch das Herz der Westkarpaten. Wir fahren weiter über Zlatna nach Alba Julia und von dort nach Sibiu. Am Abend gehen wir in Hermannstadt noch in zwei Gaststätten. Hermanstadt hat sich sehr verändert, es gibt viele Butiken, auch Bars die bis in die Nacht aufhaben. Quartier haben wir, wie immer in Hermannstadt, bei der Frau Opriş. Donnerstag d. 22.08. Wir bummeln durch Hermannstadt. Am Abend sitzen wir mit der Frau Opriş, Simona und Florin zusammen. Wir haben uns viel zu erzählen. Freitag d. 23.08. Wir machen uns auf dem Weg in Richtung Fagaraş Gebirge. Um 11Uhr fahren wir mit dem Zug bis zu der Station Halta Sebeş-Olt. Uns

nimmt ein Pferdewagen bis nach Sebeşu de Sus. Der Kutscher verlangt 200lei dar für, das sind jetzt etwa 2DM. Wir laufen die Markierung rotes Dreieck einen steilen Aufstieg in Richtung Suru Hütte. Wir laufen an einem Wasserfall vorbei. Der Weg wird sehr steil und rutschig. Ich hatte im Jahr zu wenig für meine Gesundheit getan und spüre, dass meine Kraft in den Beinen nachlässt. Am späten Nachmittag sind wir in der Suru Hütte. Wir trinken Büchsenbier und Tee mit Rum und kommen mit einem rumänischen Studenten ins Gespräch. Wir übernachten in der Cabana. Sonnabend d. 24.08. Wir laufen hinauf zum Avrig-See. Wir können hier nicht zelten, weil hier ein stürmischer und kalter Wind weht. Wir laufen weiter und kommen schließlich an einer Schutzhütte die vor dem Gipfel Serbota liegt. In der Schutzhütte schlafen noch mehr Leute.

Sonntag d. 25.08. Von der Schutzhütte gibt es einen Umgehungsweg mit der Markierung blaues Band zur Negoi Hütte. Aber wir laufen weiter den etwas gefährlicheren Costura Sattel(in sächsischen das Kirchendach). Kurz vor dem steilen Aufstieg zum Negoi Gipfel kommt Nebel auf und es donnert. Auf dem Gipfel haben wir kaum Sicht, es fängt an zu regnen. Wir steigen ab, aber nicht durch die Dragular-Schlucht, weil die bei schlechtem Wetter gefährlich ist. Es gibt, eine Umgehungsschlucht die ein Umweg ist. Wir verlaufen uns im Nebel. Es regnet in strömen. Endlich erreichen wir die Schutzhütte Negoi. Wir sind völlig durchnässt. Es ist eine Schutzhütte für 12 Personen, doch bis zum Abend kommen immer mehr Leute die vor dem Unwetter Schutz suchen. In der Hütte sind jetzt 30 Leute. In der Nacht kann man sich kaum drehen. Montag d. 26.08. Es ist schon Mittag und wir sind fast die Letzten. Wir machen uns auf den Weg zu der Balea Hütte. Das Wetter ist sonnig aber sehr stürmisch. Wir laufen auf dem Kamm und steigen dann steil zu der Cabana Balea ab. Am Abend trinken wir Tee mit Rum und Essen gut. Später trinken wir auch Wein und schwatzen mit Leuten, die uns schon oft auf unserer Tour begegneten.

Dienstag d.27.08. Da die Kammlagen in Nebel verhüllt sind, fahren wir mit der Seilbahn zum Hotel Cascarta. Dort essen wir und laufen zu den Wasserfällen. An einem Wasserfall waschen wir uns und unsere Sachen. Wir spielen wie Kinder in dem Wasser und bauen Staudämme. Sven klettert neben dem Wasserfall empor. Es ist Nachmittag wir laufen zurück und fahren mit der Seilbahn wieder hoch. Um den Bilea Lac(Bileasee) ist, alles in Nebel gehüllt. Wir setzen uns in die Cabana, erst sehr spät gehen wir schlafen. Mittwoch d.28.08. Wir sind zeitig auf den Beinen müssen aber noch warten auf, dass zurückgeben unsere Pässe. Wir haben einen steilen Aufstieg zum Kamm, laufen auf den höchsten Berg in Rumänien den Modoviano 2540m. Dort oben haben wir eine gute Sicht. Das Wetter ist sonnig. An einem See waschen wir unsere Sachen. Am Podragu Sattel steigen wir zu der

Cabana Podragu ab. Dort bauen wir das Zelt auf. In der Cabana trinken wir Tee mit Rum und essen eine Suppe. Am Abend singen rumänische Jugendliche bei Kerzenlicht. In der Nacht ist es sehr kalt. Donnerstag d. 29.08. Wir sind zeitig auf den Beinen. Es beginnt ein steiler Aufstieg zum Sattel. Man sieht an der Cabana mehrere Esel die für die Bewirtschaftung dienen. Wir laufen weiter auf dem Kamm. Das Wetter ist gut und wir haben eine gute Aussicht. Am Abend sind wir am Fereastira Mica Sattel. Von dem wir zur der Cabana Valea Simbatei absteigen. Freitag d. 30.08. Da wir nicht mehr genügend zu Essen haben und das Wetter ist wechselhaft, ändern wir unsere geplante Tour. Wir wollten über das Ezer Gebirge. Wir laufen weiter auf dem Kamm bis zum Gipfel Mic Cheia Bindel 2383m und steigen von dort die Markierung roter Punkt ab.

Sonnabend d.31.08. Wir laufen in Richtung zu der Cabana Valea Simbatei. Dort essen und trinken wir etwas. Am Nachmittag laufen wir noch bis zu der Cabana Papaşul Simbata. Dort trinken wir einige Biere und essen Mitş(gehackte Fleischröllchen) dazu. Es ist dunkel und wir suchen einen Platz für das Zelt. Wir finden keinen guten Platz, überall ist Schweinekot. Sven legt sich schlafen und ich laufe noch zu einem Lagerfeuer. Dort wird mir von Rumänen selbst gemachter Wein angeboten. Als ich betrunken bin und mir schlecht wird, verabschiede ich mich. Sonntag d. 01.09. Ich muss mich Früh übergeben, mir ist es schlecht und ich habe Kopfschmerzen die kaum auszuhalten sind. Auch habe ich ein brennen im Hals. Mit langsamen Bewegungen packe ich mein Gepäck zusammen. Sven geht zum Bach um seinen Rucksack zu reinigen, den er im Dunkeln auf Schweinekot gestellt hat. Als wir alles verpackt haben machen wir uns langsam auf dem Weg. Mir ist schlecht, bei jedem Schritt tut mir der Kopf weh, auch habe ich ein schmerzhaftes brennen im Hals. Wir laufen die Straße hinab zum Kloster Simbata. Ich werfe noch einen kurzen Blick in das Kloster. Dort verteilen Leute Schnaps, Brezel und Kuchen. Es war sicher ein besonderer Tag, vielleicht ein Namenstag. Ich versuche an einen Brezel zu knappern, mir brennt die Speiseröhre. Wir laufen weiter eine Asphaltstraße in Richtung Simbata. Mit Autostop haben wir kein Glück. Die Sonne ist heiß und wir kommen nur langsam vorwärts, da ich öfter eine Pause mache. Wir bekommen schließlich in Simbata de Sus einen Bus der uns nach Voila bringt Unser Plan, von Simbata de Jos mit dem Zug zufahren, wäre gescheitert. Nämlich in Simbata gibt es keinen Bahnhof. Von Voila fahren wir mit dem Zug nach Sibiu. Wir verbringen den Abend mit Simona und Florin. Frau Opriş ist mit den Kindern nach Vale aufs Land gefahren. Montag d. 02.09. Wir sehen uns Hermannstadt an und bummeln durch die Geschäfte. Dienstag d. 03.09. Wir fahren mit dem Auto in Richtung Cluj. Kurz vor Cluj essen wir in einem Restaurant sehr gut. Am späten Nachmittag sind wir in Cluj(Klausenburg). Die Stadt Cluj hatte sich gegen über Sibiu nicht viel verändert. Die Geschäfte waren leer. Auch keine Butiken und kleine Kaffees. Wir bleiben nicht lange und fahren in Richtung Salva. Hinter Salva, im Dunkeln bauen wir unser Zelt auf. Mittwoch d.03.09. Wir fahren nach Moisei dann nach Borşa, in beiden Orten bekommen wir kein Benzin. Man sagt uns in Vişu de Sus gibt es noch eine Tankstelle. In Vişu de Sus warten schon mehre Autofahrer auf den Tankwagen der unterwegs sein soll. Wir warten nun schon eine Ewigkeit Ich glaube nicht, dass noch der Tankwagen kommt. Es ist 15Uhr und der Tankwagen kommt. Um 15.15Uhr fahren wir voll getankt weiter nach Borşa. Von dort über den

Rotundra Pass der in dichten Nebel liegt. Schließlich kommen wir nach Cirlibaba und versuchen vergeblich Essen zu bekommen. Wir fahren weiter Cimpulung Moldoveneşt. Der Campingplatz ist verlassen und leer. Wir erkundigen uns nach einem Verantwortlichen für den Campingplatz. Wir bekommen die Auskunft in einem Haus im Dorf nachzufragen, was wir auch sofort tun. Eine Frau kommt mit und schließt uns den Campingplatz auf. Wir mieten einen Bungalow. Es kommt noch eine rumänische Familie, die auch einen Bungalow mietet. Wir gehen in das Dorf um in einem Restaurant zu essen. Donnerstag d. 04.09. Wir sehen uns früh das Kloster an und fahren zum Pass in Richtung Suceviţa. Am Pass haben wir einen herrlichen Ausblick über die Gegend. In Suceviţa sehen wir uns das Kloster an und gehen in einem Hotel essen. Wir fahren weiter nach Radau, dort wird schwarze Keramik angefertigt. Ich kaufe mir einen Wandteller und einen Aschenbecher. Wir fahren weiter nach Putna. In Putna sind Massen von Touristen. Vor dem Kloster spricht mich eine Frau an, ob wir Quartier haben möchten. Das Zimmer soll 200lei kosten. Uns kommt die Frage zu plötzlich und wir verneinen es. Wir sehen uns das Kloster an, es ist ein Mönchskloster. Hinterher laufen wir in das Dorf und erkundigen uns nach einem Restaurant und Campingplatz. Wir finden ein Haus mit der Aufschrift Hotel, in dem wir Bier trinken und essen. Wir fragen nach einem Bungalow, sie wollen 6 DM haben. Wir lehnen ab und nehmen einen Zeltplatz für 70lei. Es regnet pausenlos. Ich baue das Zelt auf, es ist alles sehr schlammig. Erst sehr spät gehen wir schlafen. In der Nacht weiterer Regen. Freitag d. 05.09. Wir wollen uns waschen es fließt kein Wasser auch kann man keine Toiletten benutzen. Auch im so genannten Hotel ist es nicht anders. Wir fahren zurück in Richtung Moldoveneşt. Nicht weit entfernt vom Ort Hornorului sehen wir uns das Kloster Voronet an. Im Ort sind viele Touristen. Von Frauen werden handgewebte Teppiche zum Kauf angeboten. Sven und ich kaufen einen Teppich. Wir fahren weiter nach Cîmpulung Moldveneşc. Dort essen wir und fahren weiter nach Vatra Dornei. In Vatra Dornei mieten wir auf einem Autocamping, mit dem Zusatz privat, einen sehr schönen Bungalow.

Am Abend gehen wir in der nicht weit entfernten Cabana Wein trinken. Sonnabend d. 06.09. Trotz regnerischen Wetters nehme ich mein Boot, was ich mitgenommen habe auf meinen Rücken. Sven nimmt seinen Rucksack und wir begeben uns zum Fluss Bistriţa. Außerhalb von Vatra Dornei an einer Brücke können wir das Boot gut zu Wasser lassen. Die Strömung ist stark und es gibt viele Stromschnellen. Es regnet und wir machen eine Pause. Wir machen uns ein Lagerfeuer, essen Brot und Jagdwurst aus einer Büchse. Wir fahren weiter, kurz vor Chiril liegt taucht vor uns eine Schleuse auf. Ein Teil des Flusses fließt nach links. Wir beschließen anzulegen. Sven will sich die Sache ansehen, ich bleibe zurück am Wehr. Sven kommt mit der Nachricht, dass der Fluss um die Biegung nicht zu befahren ist. Es ist später Nachmittag und ich bin der Meinung, das Boot zusammen zupacken um den Rückweg anzutreten. Wir packen das Boot zusammen. Auf der Straße fragen wir Rumänen, wann der nächste Bus nach Vatra Dornei fährt. Man zeigt uns 17.30Uhr, es ist jetzt 16.45Uhr. Wir laufen noch weiter die Klamm abwärts in der Annahme, wen wir den Bus nicht schaffen, fahren wir mit dem um 19Uhr. Im nächsten Ort machen uns Leute aufmerksam, dass der Bus weg ist und kein weiterer Bus mehr fährt. Der Bus um 19Uhr fährt an einem Sonnabend nicht. Es fängt an zu regnen und wir stellen uns an einer Bushaltestelle unter. Wir versuchen Autostop, doch wir haben keinen Erfolg. Der Regen hört auf, nach 1½ Stunden Wartens laufen wir in Richtung Vatra Dornei. Wir versuchen weiter zu trampen. Es ist schon dunkel und wir haben das schon nicht mehr erhoffte Glück, dass und ein Dacia Fahrer mit nimmt. Er fährt uns in Vatra Dornei bis vor unseren Campingplatz. Wir bezahlen die Fahrt und gehen in der Cabana essen und trinken. Sonntag d. 07.09. Wir fahren nach Bistriţa und sehen uns etwas die Stadt an. In der Altstadt gehen wir essen. Die Altstadt ist sehr schön. Wir erkundigen uns nach einem Campingplatz. Nicht weit von der Stadt ist eine Cabana, dort mieten wir uns ein Bungalow. Das Wetter ist schön und wir bummeln durch die Gegend. Am Abend speisen wir in der Cabana. Im Bungalow sitzen wir dann noch lange an einer Flasche Wein.

Montag d. 08.08. Wir gehen in einem Hotel frühstücken. Dann gehen wir uns die Stadt Bistriţa ansehen. Auf dem Markt tausche ich noch Geld. Wir fahren weiter nach Baia Mare laufen in die Altstadt. Sie ist klein und nicht sehr sehenswert. Wir fahren weiter nach Satu Mare. Es ist nun schon Abend und wir mieten uns auf dem Campingplatz einen Bungalow. Der Campingplatz liegt an einem Thermalbad. Wir laufen in die Stadt, es ist schon dunkel. Wir essen in einem Restaurant Lendensteak was nicht durchgebraten ist. Es schmeckt eigenartig und riecht auch nicht gut. Danach gehen wir in so etwas ähnlichen wie ein Ballhaus. Das Haus ist im Stil österreichischer Monarchie gebaut. Das innere ist mit viel Stuck ausgestattet. Aus Angst mir beim Essen den Magen verdorben zu haben, trinke ich reichlich Weinbrand und später mit Sven noch Sekt. Hier findet eine Tanzveranstaltung statt. Zurück zu dem Campingplatz nehmen wir uns ein Taxi. Auf dem Campingplatz will Sven noch in einem Restaurant eine Flasche Wasser. Es ist geschlossen, aber es brennt noch Licht. Sven zieht sich an einen der beleuchteten Fenster hoch, doch plötzlich pfeift es. Es kommt die Militärpolizei, wir werden aufgefordert schlafen zu gehen. Dienstag d. 09.08. Wir tanken früh das Auto voll und fahren über die Grenze nach Ungarn in Richtung Eger. In Eger bauen wir das Zelt auf dem Campingplatz auf. Es ist Abend und wir laufen zur Altstadt. An einem Freisitz essen wir und trinken Bier. Ein Ungarer belästigt uns. Wir haben unsere Zweifel. In einer günstigen Gelegenheit hauen wir ab. Auf dem Heimweg laufen Sven und ich um die Wette. Dabei hole ich mir einen Muskelriss, ich humpele zum Campingplatz. Mittwoch d. 10.08. Ich schaue mir humpelnd die Altstadt und die Festung an. Wir gehen in mehrere Museen. Am Nachmittag fahren wir zu der tschechischen Grenze. In dunkeln kommen wir in Bojnice bei Privievidza an. Wir haben keine gültigen Kronen, bekommen aber essen und zu trinken. Der Bungalow ist fast schon eine Hütte und liegt im Wald. Er ist sehr schön eingerichtet und kostet 5 DM. Donnerstag d. 11.08. Ich tausche in der Stadt die ungültigen Kronen um. Wir frühstücken auf dem Campingplatz und sehen uns dann das Schloss an. Das Schloss Bojnice ist sehr umfangreich, es hat unzählige Zimmer. Um Mittag fahren wir über Prag, Reitzenhain nach Leipzig. Etwa um Mitternacht sind wir in Leipzig.

Eine Woche im April in der Sierra Nevada Um der kalten Jahreszeit zu entfliehen buchen wir kurz entschlossen eine Flugreise NachAlmeria. Wir sehen für uns die Möglichkeit eine Wanderung in der nicht weit vonAlmeria liegenden Sierra Nevada zu unternehmen. Bei den Vorbereitungen mussten wir feststellen, dass es nicht so einfach ist Informationsmaterial für das Gebiet zu bekommen. Wir packen unsereAusrüstungen für mindestens eine einwöchige Trekkingtour zusammen. Ein nicht eingeplantes Problem erwartet uns am Flughafen, ich darf meinen Benzinkocher nicht mitnehmen. Meiner Benzinflasche ist leer, aber der Kocher verrußt. Man sollte halt vorher den Kocher in einen fast neuen Zustand bringen.. Wir machen uns sorgen da unsere Verpflegung und Planung auf das Vorhandensein eines Kochers aufbaut. Der Flug ist gut und wir sehen bei der Landung die schneebedeckten Berge der Sierra Nevada.. Da es nun schon abend ist, fahren wir mit den Bus nach La Garrota auf den Campingplatz, der etwa sieben Kilometer hinterAlmeria liegt. Am nächsten Tag versuchen wir inAlmeria Kartenmaterial zu bekommen. Leider haben die zwei Buchläden die man uns empfiehlt keine Karten vom geplanten Gebiet. Aus Informationen die wir aus einen Wanderführer hatten wussten wir das man von Trevelez ( dem am höchsten gelegenen Dorf Spaniens) aus, eine Wanderung zu den sieben Seen unternehmen kann. Wir suchen uns eine Busverbindung nachAlcutar aus. In Berja haben wir mehrere Stunden Aufenthalt, wir versuchen es mit trampen. Da es um die Mittagszeit ist und in Spanien ausgiebig Siesta gemacht wird, kommen kaumAutos vorbei und von den wenigen hält keines an. Es ist nun schon abend, als wir nachAlcutar weiter fahren. Die Straße führt an vielen verlassenen Gehöften vorbei, die Landflucht ist inAndalusien sehr groß. Langsam wird die Natur auch grüner und man sieht die ersten wasserführenden Bäche. InAlcutar angekommen ist es schon dunkel, wir laufen in Richtung Trevelez und sehen uns nach einer Zeltmöglichkeit um. Schon fast in Juviles angekommen findet sich ein geeigneten Platz.Am nächsten Morgen gehen wir nach Juviles. Dort beginnt ein ausgeschilderter Wanderweg nach Trevelez. Der Weg steigt steil an, um uns herum ist eine herrliche Blütenpracht. Es sind nicht mehr die ausgedörrten Berghänge, die wir vonAlmeria nach Berja sahen. Der Weg ist schlecht markiert und schließlich verlieren wir ihn oberhalb an einer Brandschneise. Wir laufen nach

Gefühl weiter und sehen schon bald von weitem die weißen Häuser von Trevelez. Weiter geht es an einem Wasserkanal entlang und dann an Terrassenfelder vorbei abwärts. Auf dem Campingplatz in Trevelez bekommen wir eine Generalkarte und sehr gute Informationen über das Gebiet, so erfahren wir, dass auf der Nordseite der Serra Nevada noch eine geschlossene Schneedecke liegtAm nächsten Tag stehen wir früh auf, und machen uns auf den Weg zu den sieben Seen. Wir laufen durch Trevelez und suchen das Hotel La Fragua wo der Weg beginnt. Trevelez ist ein schöner Ort, der noch mit Feldstein gepflasterte Wege hat. Unterwegs begegnet uns ein Bauer der mit dem Maultier den Mist aus seinem unterm Haus liegenden Stall schafft um ihn schließlich als Dünger auf sein Feld zu bringen. In vielen Dachböden sieht man den für die Gegend typischen Luft getrockneten Schinken hängen. Der Ort ist gemütlich und lädt eigentlich zum längeren Verweilen ein.Aber wir füllen unsere Wasserflaschen und beginnen hinter dem Hotel unserenAufstieg. Noch weit ziehen sich die Häuser von Trevelez . Der Weg windet sich am Bergkamm entlang nach oben, zum Teil ist er gekennzeichnet. Es ist Nachmittag und der Weg führt uns durch eine Waldschonung, an deren Ende die Reste eines Gehöfts stehen der Cortija de la Campinnela. Mit seiner Lage in 2500 Meter Höhe gehörte es zu den höchstgelegenen in der ganzen Sierra Nevada. Hier bauen wir unser Zelt auf, finden zum Glück etwas Holz. DasAbendbrot und ein heißer Tee sind damit gesichert. Der nächste Morgen begrüßt uns mit Sonnenschein. Wir lassen den größten Teil des Gepäcks im Zelt und folgen dem Pfad der sich zu den Sieben Seen hinauf schlängelt, die in dieser Jahreszeit noch alle unter einer Eisdecke liegen. Vor den Seen biegen wir nach links und steigen zum Berg Mulhacen 3479 m hinauf. Oben angekommen haben wir eine herrlicheAussicht, die Nordwestseite liegt tatsächlich unter einer geschlossenen Schneedecke.Auf den Rückweg

begegnen uns Steinböcke die wenig Scheu zeigen und uns mit ihren großen Hörnern imponieren. Durch die Karte wissen wir, dass es am Ende des Tals einen Pass gibt „ Puerto de Trevelez “ den wir erreichen wollen. Wir orientieren uns am nächsten Tag an einem Wasserkanal. Solche Kanäle sieht man in Spanien oft Sie bilden ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem. Immer am Hang entlang dem Kanal folgend nähern wir uns dem Ende des Tals. Vor uns öffnet sich nun ein Seitental.Auf der anderen Seite sieht man oberhalb einen Kanal und eine Umzäunung. Wir überlegen ob wir das Seitental umlaufen oder absteigen, um auf die andere Seite zu gelangen. Schließlich umlaufen wir es, aber es öffnet sich ein weiteres Tal. Da es zu viel Mühe macht, vielleicht noch weitere kommende Seitentäler zu umgehen, steigen wir nun doch ab. Der Hang ist nicht zu steil, man muss mehrere kleine Schneefelder und ein Bach überqueren. In der Talsohle angekommen steigen wir den steilen Hang hinauf bis zur Einzäunung. Dort bietet sich eine phantastische Zeltmöglichkeit DerAusblick ist großartig.Am nächsten Tag verwirklichen wir unser

Vorhaben, wir laufen das Haupttal weiter hinauf in Richtung „ Puerto de Trevelez “. Wir treffen auf die ersten größeren Schneefelder. Oben auf dem Sattel angekommen bei etwa 2700 Meter können wir in die Ebene schauen. Da unser weiteres Ziehl die Stadt Granada ist, steigen wir links (nordwestlich ) weiter zum Berg Picon de Jeres 3088m auf. DerAufstieg ist allmählich und mit weniger Schnee bedeckt als wir erwartete. Links sehen wir das schneebedeckte Massiv mit seinen höchsten Gipfeln. Ein direktesAbsteigen in nordwestlicher Richtung wäre uns nie möglich gewesen. Es hätte uns an Erfahrungen undAusrüstung gefehlt. Mit unserer Wanderung haben wir das steil abfallende Massiv umgangen. Wir steigen allmählich ab bis auf der linken Seite ein lang gestrecktes Tal ( westlich ) in Sicht kommt, in dem der Fluss Rio Maitena entspringt. DerAbstieg in das Tal ist etwas schwierig und anstrengend.Auf der rechten Seite des Hangs laufen wir weiter mal Berg auf mal Berg ab den Gestrüpp und Hindernissen ausweichend. Plötzlich begegnen uns frei laufende Jungstiere. Es wird langsam dunkel und wir wollen das Gebiet noch durchqueren, aber hoffnungslos es begegnen uns immer mehr von den schwarzen Tieren, die sich aber zum Glück als sehr scheu erweisen. Schließlich zelten wir doch auf ihrer Weide.Am nächsten Tag laufen wir weiter das Tal hinab. Es ist wunderschön, leider von den Stieren in Mitleidenschaft gezogen. Mittlerweile begegnen uns ganze Herden, aber wir wissen jetzt, das sie von Natur aus

friedlich sind. Ihre elegante Gangart ist beeindruckend. Vor uns wird das Tal flacher und wir stoßen auf eine Schotterstraße auf der wir nach links gehen. Noch ein mal muss einAufstieg bewältigt werden und dann geht es oberhalb mehrerer Seitentäler entlang bis zum Ort Guejan- Sierra. Im Ort gehen wir auf den Campingplatz. Von dort kann man mit dem Bus in 20 Minuten nach Granada fahren. Die Stadt ist sehr sehenswert, mit seinen Araber Viertel und derAlhambra dem Sitz des letzten Sultan auf spanischen Boden.


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