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Kokosbüchlein

Published by ruedi, 2017-08-26 10:50:57

Description: Kokosbüchlein

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oder VIRGIN COCONUT OIL (VCO) Überraschende Erkenntnisse zu den gesundheitsfördernden Eigenschaften von kalt gepresstem Kokosöl CHF 2.00 1

Im folgenden gegebene Anregungen sind nicht als Therapie- oder Diagnosenanweisun- gen zu betrachten. Eine Konsultation eines Arztes oder Heilpraktikers kann durch diese Broschüre nicht ersetzt werden. Weder Autor noch Verlag haften für Schäden aller Art, falls solche direkt oder indirekt aus der Anwendung von Empfehlungen in dieser Bro- schüre entstehen sollten. Inhaltsverzeichnis Vorbemerkung .....................................................................................................3 Braucht der Mensch überhaupt Fett? ...................................................................3 Das gewöhnliche industrielle Kokosöl ................................................................. 4 Desodorisiertes Kokosöl: BIO? ............................................................................ 4 Aus frischen reifen Früchten: Kalt gepresstes Kokosöl ............................................5 Sündenbock: gesättigte Fettsäuren ...................................................................... 6 Transfettsäuren: Die wahren Übeltäter .................................................................7 Eigenschaften des nativen Kokosfettes (VCO) ...................................................... 8 Tabelle: Prozentsatz der Fettsäuren in VCO ......................................................... 8 Innere Wirkungen: Anregung des Stoffwechsels, Fettabbau und Verhindern von Fettansatz, schnelle Energie .......................................................................... 8 Antimikrobische Eigenschaften ...........................................................................11 AIDS? ................................................................................................................11 Einnahme, Dosierung ........................................................................................................... 12 Äusserliche Anwendungen: Haut .........................................................................................13 Äusserliche Anwendungen: Haar ........................................................................................ 14 Schleimhäute .......................................................................................................................... 14 Ölziehen ...................................................................................................................................16 Zur Fettchemie ........................................................................................................................16 Kleiner Exkurs: Produktionsbiologie...................................................................................17 Informationsquellen, Bibliographie, Internet .................................................................... 19 2

Vorbemerkung Als im Mai 2003 die amerikanische Frauenzeitschrift Woman‘s World (Aufl. 1,6 Mio) einen 3-Seiten-Artikel über Kokosöl veröffentlichte, waren in der englischsprachi- gen Welt innerhalb von drei Tagen sämtliche Bestände an VCO ausverkauft. Es dau- erte vier Wochen, bis dieses Öl wieder lieferbar war. Sicherlich war der Beitrag recht marktschreierisch aufgemacht: „DIE NEUE SCHILDDRÜSENKUR - Wundernahrung bringt Ihre lahme Schilddrüse wieder auf Touren, lässt Ihren Körper unerwünschtes Fett abschmelzen, verdreifacht Ihre Energie!“ Immerhin bewirkte dieser Artikel zumindest in Amerika den Durchbruch für natur- belassenes Kokosfett aus dem exklusiven Bereich einiger Eingeweihter in die Welt des gesundheitsbewussten Normalverbrauchers. Öle und Fette sind ihrer chemi- schen Natur nach dasselbe, wissenschaftlich Lipide genannt. Das Unterscheidungs- merkmal ist, dass bei Zimmertemperatur Fette fest und Öle flüssig sind. Kokosnussöl ist unterhalb 24°C fest und heisst bei uns daher meist Kokosfett. Da in der Heimat der Kokosnuss die „Zimmertemperatur“ oberhalb 24°C liegt, ist ihr Fett dort als Kokosnussöl (engl. Coconut Oil) geläufig. Braucht der Mensch überhaupt Fett? Mehr, als die meisten glauben. Die Natürlich gewinnt der Körper diese Hauptmasse des Gehirns besteht Fettmengen hauptsächlich aus den schliesslich aus Myelin, wovon 87% ihm zugeführten Kohlehydraten. Daher Phospholipide sind, zusammengesetzt nicht zu vergessen die so genannten aus gesättigten und einfach ungesättig- essentiellen Öle, die der Körper nicht ten Fettsäuren. Fett dient aber vor allem selber herstellen kann: nämlich die als Energiereserve. Ein gesunder schlan- mit Omega 3- und Omega 6-Fettsäu- ker Mann mit 70 kg sollte 20% davon, ren aufgebauten Öle (z.B. in Lebertran, also 14 kg als Fett aufweisen; eine Frau Leinöl,* etc.). 25%, also 17,5 kg bei gleichem Ge- Generell ist eine zu geringe Fettaufnah- wicht. Müsste die entsprechende Ener- me ungesund. Die in den letzten Jah- giereserve in Form von Kohlehydraten ren dringend empfohlene fettarme und oder Proteinen mitgeführt werden, hät- kohlehydrathaltige Kost hat u.a. einen te man mehr als das doppelte Gewicht sehr geringen Sättigungswert. Man wird mitzuschleppen! schnell wieder hungrig und isst mehr. Fettlösliche Vitamine können nur bei Überflüssige Kohlehydrate werden in ausreichendem Fettangebot absor- Fett umgewandelt. Fettreiche Nahrung biert werden. Ausserdem bestehen die dagegen schmeckt nicht nur besser Membranen, welche unsere Körper- sondern wird auch langsamer verdaut zellen umschliessen und ihre diversen und sättigt dadurch länger. inneren Bereiche unterteilen, aus Fett. 3

Das gewöhnliche industrielle Kokos- dann meist gehärtet, bzw. teilhydriert. nussöl Solche Öle enthalten sogenannte Transfettsäuren (siehe „Zur Fettchemie“, Wer schon einmal gesehen hat, wie Seite 16), die sogar sehr gesundheits- das weisse Fleisch der Kokosnuss (ge- schädlich sind. nannt Kopra) aussieht, das in den Kopra Mühlen zu wunderbar klarem und fun- Desodoriertes Kokosöl: BIO? kelndem Öl verarbeitet wird, wundert sich, wie man das wohl bewerkstelligt. Neuerdings werden Kokosnussfett Bevor die Kopra in den Trocknungsofen aus ökologischem Anbau vertrieben, gelangt, wird sie bereits während der die erstaunlicherweise auch mit dem oft monatelangen Lagerung im Freien Bio-Zertifikat ausgezeichnet sind, ob- verunreinigt, ranzig und von Schimmel wohl sie bei Temperaturen von über befallen. Beim Trocknen saugt sie sich 220 °C desodoriert wurden, was auch mit den Rauchgasen des Ofens voll, der zur oben beschriebenen Teilhydrierung meist mit den noch grünen äusseren führen kann. Solche Produkte sind völ- Faserschalen der Kokosnuss befeuert lig geruch- und geschmacklos und un- wird. terscheiden sich wenig vom RBD-Öl. Das macht aber nichts, denn die Ext- Interessanterweise beschreibt schon raktion mit Kohlenwasserstoffen bei Ross Hume Hall 1999 in seinem Buch Temperaturen um 200°C und chemi- sche Reinigungsprozesse mit anschlies- sendem Bleichen und Desodorieren ergeben ein sauberes, geruchloses und optisch sehr ansprechendes Erzeugnis. Das so standardisierte Endprodukt wird als RBD Coconut Oil bezeichnet. RBD bedeutet: Reinigung (refining), Blei- chen (bleaching) und Desodorieren (deodorizing). Dieses gewöhnliche Kokosnussöl hat mit dem, das sich einmal in der reifen Kokosnuss befand wenig zu tun. Es ist nicht nur biologisch tot, es enthält auch keines der ursprünglich enthaltenen wertvollen Bestandteile und Wirkstoffe. ausserdem ist der Anteil von gut 7% an ungesättigten Fettsäuren im RBD-Öl (* Seite 3) Kürzliche Untersuchungen haben allerdings ergeben, dass die im Leinöl mit über 50% reichlich enthaltene Alpha-Linolensäure nur zu etwa 1% als Omega3 vom Körper genutzt werden kann. An Fiscöl oder Lebertran geht für ausreichendes Omega3 anscheinend kein Weg vorbei. Siehe Dr. Floyd Chilton; Inflammation Nation, Fireside, New York 2004, ISBN 0-7432-6964-0 4

Food For Naught*, wie das Erhitzen und -geschmack geht schnell verloren, beim Desodorisieren von Pflanzenölen und die Haltbarkeit des Öls wird beein- bereits ab 180°C zur Bildung von Trans- trächtigt. fettsäuren führt. 2) Das vorwiegend in Indien und In- Deswegen erhalten desodorisierte donesien verwendete Verfahren unter- Pflanzenöle auch nicht das Bio-Siegel. scheidet sich von dem philippinischen Erfreulicherweise machen die ungesät- dadurch, dass die Kopra in der Sonne tigten Fettsäuren im Kokosöl nur 8% einige Tage vorgetrocknet wird und oder weniger aus. Dennoch besteht für das Restwasser aus der Kokosnussmilch diesen Anteil beim Desodorisieren die durch Kochen ausgetrieben wird. Da- Gefahr der Transfettsäurenbildung, was bei geht allerdings der grösste Teil des ein Bio-Prädikat definitiv ausschliessen Gehalts an Vitamin E verloren. müsste. Seit einigen Jahren findet auch ein neue Methode Verwendung, bei der reifen frischen Kokosnüssen das Fleisch ent- Aus frischen reifen Früchten: VirginCoconut Oil, kaltgepresstes nommen und geraspelt wird. Die Spä- ne werden eine halbe Stunde lang von Kokosnussöl Hand mit Holzpaddeln auf einer Edel- stahlplatte voran getrieben und dabei Die Einwohner des Tropengürtels ver- wenden z.T. heute noch zwei verschie- getrocknet. Die Hitze wird durch ein dene traditionelle Herstellungsverfah- darunter mit Kokosschalen unterhalte- ren, die von ihren Vorvätern entwickelt nes Feuer erzeugt. Man bemüht sich, wurden. die Späne einerseits nicht zu stark zu 1) Bei der vor allem auf den Philippinen erhitzen aber dennoch den Restwasser- angewandten Methode werden rei- gehalt auf unter 0,5% zu drücken. Sie werden dann in einen Zylinder gefüllt fe Kokosnüsse spätestens 48 Stunden nach der Ernte geschält und halbiert. und mit einem Stempel durch einen übersetzten Hebel von Hand ausge- Das Fleisch wird entnommen, zerklei- nert und ausgepresst. Die so gewonne- presst und in Behälter abgefüllt. Der so von Hand durchgeführte ne Kokosnussmilch lässt man dann 48 Stunden fermentieren, was zu einer Trocknungs- und Pressvorgang ist sehr Trennung von Öl und Wasser führt. Das schlecht reproduzierbar, was zu star- Öl braucht dann nur noch abgeschöpft ken Qualitätsschwankungen führt (bei und gefiltert zu werden. Der Nachteil Überhitzung verfärbt sich das Öl und bei diesem Verfahren ist, dass das vom schmeckt leicht angebrannt, bei un- Öl nie vollständig abgesetzte Wasser vollständiger Trocknung entstehen die Enzyme enthält, die die Triglyzeride schon erwähnten freien Fettsäuren). aufspalten und freie Fettsäuren frei- Daher ist man z.T. dazu übergegan- setzen. Der typische Kokosnussgeruch gen, Trommel- oder Fliessbetttrockner * Ross Hume Hall, PHD: Food For Nought: The Decline In Nutrition And Health And The Global Environ- ment 5

zu verwenden, bei denen die Tempe- te als vorwiegend gesättigt hingestellt. ratur genau eingestellt werden kann. Rinderfett ist zu 54%, Schweinesch- Sie muss hoch genug sein (max. 80°C), malz zu 60% und Hühnerfett zu 70% damit fettzersetzende Enzyme (Lipasen ungesättigt! und Lipoxidasen) abgetötet werden. Ohne tief in die haarsträubenden De- Geschieht das nicht, entstehen freie tails der Diät/Herzkrankheiten-Hypo- Fettsäuren, die den süssen Kokosnuss- these einzusteigen, sei nur bemerkt, geruch und -gschmack zerstören, und dass es sich dabei um eine infame Er- es stellt sich bald ein säuerlicher Ein- findung der amerikanischen Soja-,Mais- druck ein, wie man es häufig bei dem und Baumwollsamen-Ölindustrie nachdem philippinischen Fermentie- handelt, die sich damit unliebsamer rungsverfahren erzeugten Produkten Konkurrenz preisgünstiger tropischer erleben musste. Die Haltbarkeit des Öls Öle entledigt. Die Kampagne begann ist dann natürlich stark eingeschränkt. bereits 1950. z.B. schickte die Ameri- Bei allen drei Verfahren werden zu kei- can Soybean Association 1986 ihren nem Zeitpunkt irgendwelche Chemi- Mitgliedern und anderen Erzeugern kalien verwendet. Das so gewonnene pflanzlicher Öle Textvorlagen, mit de- natürliche, reine „jungfräuliche“ Ko- nen sich diese bei Regierungsstellen, kosnussöl ist frei von jeglichen Zusät- Nahrungsmittelherstellern usw. über zen und enthält noch fast alle ursprüng- das Eindringen „hochgesättigter“ tropi- lichen Wirkstoffe der reifen Kokosnuss, scher Fette wie Palm- und Kokosöle be- von denen wahrscheinlich einige bis schweren konnten, die nicht nur US-Ar- heute unentdeckt geblieben sind. beitsplätze und Marktanteile „stehlen“ Erwähnenswert sind noch zwei neu- würden, sondern auch eine Bedrohung erdings verwendete Methoden, bei der Volksgesundheit darstellten. denen man im einen Fall zur Öl-Was- Dass dadurch nicht nur gesamte Volks- sertrennung Zentrifugen einsetzt, im wirtschaften in der Dritten Welt zerstört anderen das Öl mit Extraktionsmitteln wurden, sondern auch die Gesundheit wie Isopropylalkohol bei sehr hohem eines grossen Teils der Menschheit bis Wirkungsgrad abtrennt. Mit natür- heute geschädigt wird, ist wohl auch lichem Äthylalkohol extrahiertes Öl den akademischen Handlangern, die könnte dabei noch als einigermassen dieser Theorie erfolgreich eine schein- gesunde BioVariante entdeckt werden, bare wissenschaftliche Grundlage an- ähnlich landläufigen alkoholischen gedoktert haben, offensichtlich nie klar Auszügen pflanzlicher Wirkstoffe. geworden. (z.B. wurden Versuchstiere ausschliesslich mit Kokosfett gefüttert!) Sündenbock: gesättigte Fettsäuren Diese Desinformationskapgne war so erfolgreich, dass heute sogar Die noch heute vorherrschende me- Südseeinsulaner importierte mehrfach dizinische Schulweisheit behauptet, ungesättigte Pflanzenöle konsumieren Kokosnussöl sei gesundheitsschädlich, und unter Gewichtsproblemen und weil es fast nur gesättigte Fettsäuren ernsthaften Zivilisationskrankheiten lei- enthält. Oder es werden tierische Fet- den, die hier früher unbekannt waren. 6

Dennoch wird die Diät/Herzkrankhei- linbindungsbereitschaft, Senkung des ten-Hypothese, die den Westen vier Tetosteronspiegels etc. bringen. Das und die ganze Welt fast zwei Jahrzehn- liegt u.a. daran, dass Transfettsäuren in te tyrannisiert hat, in absehbarer Zeit den Zellmembranen eingebaut werden als die grösste Gesundheitslüge entlarvt und sie instabil machen. Besonders werden, der die Menschheit je aufge- heimtückisch ist die Anreicherung von sessen ist. Transfettsäuren in der Muttermilch, was zu Gehirnschäden und Untergewicht Transfettsäuren: die wahren Neugeborener führen kann. Bei dem Übeltäter Kokosnussöl, das Gegenstand der ge- nannten Verleumdungskampagne war, Fettfreie Diäten, die einem das Leben handelt es sich natürlich um die nor- eine Generation lang vergällt haben, male RBD-Qualität, die aber immer werden nach und nach aus dem Reper- noch weit gesünder ist, als die hoch ge- toire der Schulmedizin verschwinden. priesenen ungesättigten oder gar gehär- So wird die sogenannte Atkins Diät* teten Pflanzenöle. Dass Transfettsäuren auch von immer mehr konservativen schon durch blosses Erhitzen gewöhn- Ärzten anerkannt. Was ungesättigte licher Pflanzenöle entstehen können, Fettsäuren angeht, so liess immerhin beschreibt z.B.Charles T. McGee, M.D. sogar die erzkonservative US Food and in seinem Buch Heart Frauds**. Drug Administration (FDA) kürzlich verlauten, dass Transfettsäuren (die nur aus ungesättigten Fettsäuren entstehen können) als Inhaltsstoff auf den Etiket- stoff auf den Etiket- en müssen. Sie sind ten vermerkt werden müssen. Sie sind die FDA keine un- so schädlich, dass die FDA keine un- auchsober- gefährliche Verbrauchsober- nn! Das grenze angeben kann! Das hat auch gute Gründe, ünde, zwi- gibt es doch inzwi- schen zahlreiche he n Untersuchungen, , die Transfettsäuren n m- eindeutig in Zusam- menhang mit Herz- z- krankheiten, Krebs, bs, e Zusammenkleben n rchen roter Blutkörperchen und deren geringere Insu- ere Insu- * ohne Kohlehydrate, aber reichlich Protein ** Charles T. McGee, M.D.: Heart Frauds - Uncovering The Biggest Health Scam In History,2002 7

Eigenschaften des nativen Kokosfetts „gehirnbildende“ Nahrung sei (gefolgt (Virgin Coconut Oil) von Quark, Milch und Hülsenfrüchten). Das in diesem Bericht beschriebene Innere Wirkungen: Anregung des Kokosnussöl (VCO) ist eine Klasse für Stoffwechsels, Fettabbau und Verhin- sich und mit den bisher bekannten dern von Fettansatz, schnelle Energie Qualitäten nicht zu vergleichen. Aufgrund des sanften Herstellungspro- Man könnte VCO ein fettarmes Fett zesses enthält VCO noch die natür- nennen. Alle gewöhnlichen Fette, ob lichen Konservierungswirkstoffe, die tierischen oder pflanzlichen Ursprungs, jahrelang verhindern, dass das Öl ran- ob aus gesättigten oder ungesättigten zig wird, solange der Restwassergehalt Fettsäuren bestehend, enthalten pro niedrig genug und die fettzuersetzen- Gewichtseinheit die gleiche Kalorien- den Lipasen und Lipoxidasen abgetö- summe. Dagegen erfreuen sich Öle wie tet sind. Mit drei bis fünf Jahren besitzt VCO, die überwiegend aus mittel- und VCO die längste Lagerfähigkeit unter kurzkettigen Fettsäuren aufgebaut sind, allen Speiseölen. Olivenöl folgt in gros- eines etwas geringeren Kalorienge- sem Abstand. VCO bleibt ausserdem halts. Da Laurinsäure, die mit 47-53 % von Temperaturen unbeschädigt, wie Hauptbestandteil von Kokosnussöl ist, sie beim gewöhnlichen Kochen oder eine mittellange Kette von 12 C-Ato- Braten auftreten, wenn sich andere men besitzt, liefert VCO einen gerin- pflanzliche Speiseöle durch Bildung geren Kalorienbeitrag als gewöhnliche von Transfettsäuren längst in gefährli- Öle. Dieser Effekt wird noch kräftig che Gifte verwandelt haben. verstärkt durch das Vorhandensein von Kokosnussöl ist auch fester Bestandteil Kapyin-, Capryl- und Capronsäure (mit in der ayurvedischen Tradition, und in sogar noch kürzeren Molekülketten), seinem Buch Yogic Therapy schreibt die weitere 18-24 % des kalt gepress- S.Saraswathi, dass Kokosnuss die beste ten Kokosnussöls ausmachen. VCO ist Prozentsatz der Fettsäuren in VCO Kohlenstoffato- Doppelbin- % me dungen Kapron 6 0.9-1.5 Fast 75% der Fettsäuten Capryl 8 10-14 in VCO besitzen kurze und Kaprin 10 7-10 mittlere Molekülketten. Laurin 12 47-53 Obwohl der Anteil ungesät- Summe kurzkettiger Fettsäuren <13 70-75 tigter Fettsäuren bis zu 5% Myristin 14 12-16 betrage kann, droht von ihnen keine Gefahr, weil Palmitin 16 5-5.6 die in VCO befindlichen Sterain 1.5-2.5 natürlichen antioxidanten Olein 18 1 3.5-4.5 Bestandteile ein Ranzigwer- Linol 18 2 0.5-1.5 den jahrelang verhindern. Linolen 18 3 0-1 Behen 0-0.5 Summe gesättigter Fettsäuren 22 92-96 Summe einfach ungesättigter Fettsäuren 4-4.5 Summe mehrfach ungesättigter Fettsäuren 0.5-2 Summe ungesättigter Fettsäuren 4-5 8

in der Tat das einzige natürliche Öl, das dauen eine Anregung der Zellen (Ther- einen so hohen Bestandteil an mittel- mogenese), die normalerweise etwa und kurzkettigen Fettsäuren besitzt, ge- 10% der zugeführten Energiemenge folgt von Palmkernöl und Butter. entspricht*. Sie führt zu einer leichten Das erklärt, warum VCO nicht zur Bil- Erhöhung der Körpertemperatur und dung von Fettgewebe beiträgt. Es wird stimuliert den Stoffwechsel. Proteine nämlich beim Verdauungsvorgang haben dabei eine grössere Wirkung als direkt zur Leber geschickt, wo es un- Kohlehydrate oder gewöhnliche Fette. verzüglich in Energie umgesetzt wird; Die mittelkettigen Fettsäuren in VCO anders als gewöhnliche Öle, die nach aber feuern den Metabolismus noch Durchlaufen des Verdauungstrakts in mehr an als Proteine, so dass noch kleinen Päckchen gewissen Lipopro- mehr Kalorien verbrannt werden kön- teinen, genannt Chylomikronen, auf- nen! Daher der Gewichtsabnahme-Ef- geladen werden, die diese exogenen fekt beim Verzehr von VCO, durch di- Fettmoleküle durch die Lymphgefässe rekte Einnahme und/oder Verwendung transportieren und bei den Zellen des in der Küche. Fettgewebes abliefern.Ein weiterer in- Übergewichtige Personen, die zu ihrer teressanter Aspekt bei der Verdauung normalen täglichen Nahrungsaufnah- von VCO ist, dass weder die sonst zum me zusätzlich mehrere Hundert Kalori- Emulgieren und Aufbrechen des Fettes en VCO (z.B. vier Esslöffel) verzehren, benötigte Galle noch die Verdauungs- können dabei in einer Woche bis zu enzyme aus der Bauchspeicheldrüse einem Pfund abnehmen. Wird das bis- benötigt werden. So spart der Körper her konsumierte Öl oder Fett teilweise beim Genuss von VCO wertvolle Sub- durch VCO ersetzt, kann die Gewichts- stanzen, die zur Verdauung der ge- abnahme noch gesteigert werden. Da- wöhnlichen Fette unbedingt gebraucht bei empfiehlt es sich nicht, viel mehr werden. Abgesehen von einschlägigen als ein Pfund pro Woche abzuspecken. Gallen- und Bauchspeicheldrüsener- Wichtig ist die mit VCO erzielbare krankungen leiden fast alle Menschen Nachhaltigkeit. Untergewichtige müs- mit zunehmendem Alter unter zu ge- sen dabei keine Sorge haben, dass sie ringem Gallenfluss und einer nachlas- etwa von VCO abnehmen; vielmehr senden Bauchspeicheldrüse, die Lipa- kann der durch VCO geförderte Mus- se, das für die Aufspaltung langkettiger kelaufbau, besonders bei körperlicher Triglyceride benötigte Enzym produ- Betätigung, eine Gewichtszunahme ziert. Jedes Gramm Fett oder Öl das bewirken. beim Verzehr durch VCO ersetzt wird, VCO wird nicht nur leicht absorbiert erleichtert die entsprechenden Verdau- und schnell verbrannt, sondern es er- ungsbeschwerden ungemein. möglicht sogar die rückstands- bzw. fet- Alle Nahrungsmittel bewirken beim Ver- tablagerungsfreie Verarbeitung schwer * Das gilt, wenn nicht mehr als die erforderliche Nahrungsmenge aufgenommen wird 9

gesättigten, die ihn verlangsamen und Übergewicht Vorschub leisten. Die mit Schilddrüsenunterfunktion oft einher- gehende niedrige Körpertemperatur wird häufig bereits nach der ersten Einnahme gesteigert. Mancher muss al- lerdings auf abendlichen VCO-Konsum verzichten, weil es ihn so anregt, dass er schlecht einschlafen kann. Gewinnorientierte Bauern verfüt- tern keine Kokosnussabfälle an ihre Schweine. Das Fleisch schmeckt dann zwar hervorragend, aber die Schweine nehmen ab. Fett und Fleisch solcher Schweine enthalten sogar Laurinsäure! Ohne viel Aufhebens davon zu machen (gesättigte Fettsäuren sind ja eigentlich tabu) nutzen aufgeklärte Produzenten der Sport- und Gesundheitsnahrungs- verdaulicher, langkettiger-Fettsäuren mittelbranche seit Jahrzehnten den (LKF), wie sie in tierischen Fetten bis Effekt schnell verfügbarer Energie und zum Schweineschmalz anzutreffen verwenden Kokosnussöl in Sportgeträn- sind. VCO ist das natürliche Nahrungs- ken und Energieriegeln. Auch enthält mittel mit der höchsten Konzentration praktisch jede kommerzielle Babynah- (66-77%) dieser wohltätigen mittel- rung mittelkettige Fettsäuren wegen und kurzkettigen Fettsäuren. Einige ihrer leichten Verdaulichkeit. Kranken- Anhänger der immer beliebteren (weil häuser, Rehakliniken und Altersheime sehr erfolgreichen) Atkinsdiät, die im geben ihren kritisch Kranken oder sehr Wesentlichen nur aus kohlehydratfrei- alten Insassen mit Verdauungsproble- er Nahrung besteht, schwören auf eine men Kokosnussöl. Kombination mit, VCO, bzw. den Ersatz aller Fette durch Kokosöl. Die so erziel- So kann VCO auch durch Verdauungs- te Gewichtsabnahme sei noch nachhal- probleme verursachtes Untergewicht tiger. normalisieren. Während der Körper VCO ebenso Kürzlich veröffentlichte Untersuchun- schnell wie Kohlehydrate verdaut und gen weisen nach, dass der regelmäs- in Energie umsetzt, lässt er aber den sige Verzehr von mit natürlichem Ko- Blutzuckerspiegel unverändert, ein kosnussfett zubereiteten Mahlzeiten für Diabetiker unschätzbares Plus. Bei den Fetthaushalt des Körpers normali- Schilddrüsenunterfunktion wirkt VCO siert, die Leber gegen Alkoholschäden meist bereits nach wenigen Tagen. Sei- schützt und das Immunsystem stärkt. ne gesättigten Fettsäuren regen den Nach alten indischen Erkenntnissen Stoffwechsel an, im Gegensatz zu un- hilft es sogar bei der Auflösung von Nie- rensteinen. 10

Antimikrobische Eigenschaften Nutzen, nach alten indischen Erkennt- nissen hilft es sogar bei der Auflösung Die antimikrobische Wirksamkeit des von Nierensteinen. VCOs beruht ebenso auf seinem Gehalt an kurz- und mittelkettigen Fettsäuren, AIDS? die alle über verschiedene Grade an- tibakterieller, antiviraler, antifungaler, Zu den Keimen, die von Lipidmembra- antiparasitischer und antiprotozoaler nen umhüllt sind, gehören bemerkens- Eigenschaften verfügen. Laurinsäure werterweise HIV, Herpes-, Zytomega- besitzt die stärksten antiviralen* Kräfte lo-, Grippe-, Masern-, Hepatitis- und und dabei ohne jegliche negative Ne- Epstein-Barrviren, Erreger des Pfeiffer- benwirkungen. Sie ist bezeichnender- schen Drüsenfiebers, diverse patho- weise auch in der Muttermilch anzu- gene Bakterien einschliesslich Listeria treffen. Monocytogenes, Helicobacter Pylori, Wie alle Fettsäuren beliebiger Speiseöle Staphylokokkus Aureus etc. ist auch Laurinsäure Teil eines Triglyze- Verständlicherweise sollte man mit Aus- rids, in diesem Fall also Laurintriglyce- sagen über erfolgreiche Bekämpfung rid, das der Körper bei der Verdauung von HIV-Viren sehr zurückhaltend sein. in Diglyceride, Monoglyceride und Ebenso wenig sollte man aber ernst- freie Fettsäuren aufbricht. Das Mono- hafte Untersuchungen verschweigen, glycerid, das aus Laurintriglycerid ent- die von solchen Erfolgen sensationslos steht heisst Monolaurin. Monoglyzeride Zeugnis geben. Bereits 1999 berichtete und ihre freien Fettsäuren besitzen die Dr. Halldor Thormar, Virologe an der stärksten antimikrobischen Eigenschaf- Isländischen Universität in Reykjavik ten. Die meisten Bakterien und Viren anlässlich der Royal College of Nursing werden von einem sehr empfindlichen Conference ‚99, dass Monokaprin** Fettfilm umschlossen, der ihr Zellma- unter Laborbedingungen HIV- und terial einschliesslich ihrer DNA zusam- Herpesviren innerhalb von einer Minu- menhält. te vernichtete. Mehrere Untersuchun- Monolaurin, das ja ein Fett vergleich- gen über die Wirkung von Kokosöl auf bar kleiner Molekulargrösse ist, mischt HIV-Viren in situ gehen auf Conrado sich in den Fettmantel des Virus oder S.Dayrit***, jetzt Prof. Emeritus der Bakteriums hinein und löst ihn einfach Pharmacology University of the Phil- auf. So wird der angegriffene Keim ippines, zurück, wo Aidspatienten mit zersetzt und zerstört. Um die Bruch- verschiedenen Dosen von Monolaurin stücke kümmern sich eifrige weisse und Kokosöl behandelt wurden. Von 14 Blutkörperchen. Aber nicht nur bei der Teilnehmern z.B., hatten nach drei Mo- Wundheilung, bei Verbrennungen und naten sieben geringere Virenbelastung Geschwüren ist Kokosöl von grossem als vorher und nach sechs Monaten traf * Die Schulmedizin verfügt über so gut wie keine antiviralen Heilmittel ** Der Körper bildet aus der mit 8% im Kokosöl vertretenen Kaprinsäure Monokaprin *** gestorben Oktober 2007 11

das auf neun Teilnehmer zu. Elf konn- Da Triglyceride schon durch Lipase Enzy- ten eine Gewichtszunahme verzeich- me im Speichel in ihre Fettsäuren aufge- nen. Kokosnussöl schnitt dabei nicht spalten werden, eignet sich VCO auch gut schlechter ab als Monolaurin. Dayrit zum Zähneputzen im Kampf gegen Karies konnte auch die Schutzwirkung von erzeugende Bakterien. Ferner wird beob- Kokosöl gegen sechs starke Muta-Karz- achtet, dass Nahrung, die reich an Kokos- inogene* nachweisen. Caprylsäure, fett oder Fischölen ist, die allgemeine Im- die mit 10 - 14% in VCO vertreten ist, munreaktion beschleunigt, indem sie die bekämpft ausserordentlich erfolgreich entzündungsfördernden Cytokine unter- Hefepilzinfektionen, insbesondere drücken. Die gewöhnliche Ernährung des Candida Albicans. Welcher Bestandteil Durchschnittsamerikaners enthält kaum in VCO für dessen Wirksamkeit gegen Laurinsäure oder andere kurz bis mittel- Einzeller wie die gefährlichen Giar- kettige Fettsäuren. Für die europäischen dia Lamblia verantwortlich ist, konnte Essgewohnheiten gilt etwa dasselbe. noch nicht herausgefunden werden; die Tatsache wurde aber durch min- Einnahme, Dosierung destens drei unabhängige wissenschaft- liche Untersuchungen festgestellt. Ein Erwachsener mittleren Gewichts sollte täglich etwa 40 Gramm oder 3-4 Esslöffel VCO zu sich nehmen**. Man sollte einen Behälter in der Küche und im Bad bereit stehen haben. Ein Flachmann, am Körper getragen, stellt si- cher, dass man immer mal wieder einen Schluck nehmen kann. Anfänglich wider- strebt es manchem, das Öl oder Fett pur einzunehmen, obwohl es - wenn es von bester Qualität ist - viel besser schmeckt als jedes andere Speiseöl oder -fett, ganz zu schweigen von Lebertran. Die Erfah- rung zeigt, dass man sich überraschend schnell daran gewöhnt und den gele- gentlichen Schluck oder Löffel VCO nicht mehr missen möchte. Wenn Sie Ihren gesamten Öl und Fettbe- darf in der Küche durch VCO ersetzen, kann das schon ein bis-zwei Esslöffeln entsprechen. Man kann ausserdem zu * Stoffe, die das Erbgut verändern und Krebs erzeugen ** Diese Menge wurde aus dem Gehalt der Muttermilch an mittelkettigen Fettsäuren und den Mittelwer- ten von Nahrungsaufnahme und Gewicht von Säuglingen abgeleitet. Bei einer empfohlenen Fettaufnah- me (Dr. Enig: Know your fats) von täglich 1 bis 2 Gramm Fett pro Kilo Körpergewicht, entspräche das etwa 40% des gesamten Fettverbrauchs einer 75 kg schweren Person 12

praktisch jedem Gericht VCO zufü- ein Bestandteil von Hautreinigern und gen, nicht nur ungestraft, sondern Abschminksalben, wird aus gewöhn- belohnt mit erhöhter Energie, Wohl- lichem RBD Kokosnussöl abgetrennt, befinden und reduziertem Überge- wobei Capryl- und Kaprinsäure zurück- wicht. bleiben. Bekanntlich verbessert Fett generell Dieses Abfallerzeugnis, genannt MCT den Geschmack; das gilt erst recht besteht dann zu etwa 75% aus Capryl- für Kokosfett. Zerealien in warmer und 25% Kaprinsäure. Abgesehen da- Milch, z.B. Haferflocken, profitie- von, dass es sich um ein Folgeprodukt ren von einer VCO-Zutat. Feinge- des eher schädlichen RBD-Öls (siehe schnittene Zwiebeln in VCO glasig S.4) handelt, fehlt die wichtige Laurin- gedünstet, stellen eine vorzügliche komponente komplett, so dass auch Basis für eine Vielzahl herzhafter, die natürliche Ausgewogenheit des ur- auch vegetarischer Gerichte dar. sprünglichen VCOs verloren gegangen Nicht verbrauchtes ÖI in der Pfan- ist. ne kann so lange wiederverwendet Die Lagerung von VCO in Kunstoffbe- werden, bis es braun wird. Auch für hältern ist unterhalb 24°C unbedenk- Pfannkuchen und zum Kuchenba- lich. In flüssiger Form sollte es langfristig cken ist VCO bestens geeignet. Man in Glasbehältern aufbewahrt werden. sollte VCO nicht im Kühlschrank aufbewahren, weil es dann spröde, Äusserliche Anwendungen: Haut nicht gut dosierbar oder streichfähig ist. Eine Delikatesse ist z.B. VCO auf Da die Haut Enzyme beherbergt, die Vollkornbrot mit Kräutersalz bestreut. die mittelkettigen Fettsäuren freisetzen, Es gibt Leute, die VCO in ihren Kaf- macht VCO die Haut nicht nur glatt fee tun! und weich, es fördert auch die Heilung VCO hat eine mit Wasser vergleich- und schützt gegen Bakterien und ande- bare Verträglichkeit und kann daher re Krankheitserreger. praktisch nicht überdosiert werden. Wegen der Kürze der Fettsäureketten, Die kürzlich auch in Deutschland die fast 75% des VCOs ausmachen, unter dem Namen MCT-Diät be- wird das Öl leicht von der Haut absor- kannt gewordene Schlankheitskost biert. So können Ganzkörpermassagen beruht zwar auch auf den oben mit VCO die orale Aufnahme der Fett- beschriebenen Eigenschaften mit- säuren kräftig unterstützen. Umgekehrt telkettiger Fettsäuren, unterscheidet hilft wiederum der Verzehr der äusser- sich aber deutlich von VCO. MCT lichen Anwendung bei trockener oder steht für medium chain triglyceri- sogar schrundiger Haut; jedoch darf des, also mittelkettige Triglyceride. man nicht ungeduldig werden und soll- Jedoch handelt es sich hierbei um te sich so oft wie möglich eincremen. ein industriell gefertigtes Öl, das Nach ein paar Wochen wird auch die ironischerweise als billiges Abfallpro- strapazierteste Haut wieder weich und dukt bei der Herstellung von Seifen glatt. Bei entsprechender Geduld wur- und Kosmetik anfällt. Laurinsäure, de auch von Heilerfolgen bei Neuro- 13

dermitis und Schuppenflechte berich- Oft enthalten sie Lanolin und Isopropy- tet, besonders wenn man dem Kokosöl lmyristat, die Flecken erzeugen können. 1% Lavendelöl zugesetzt hatte. Zusätze wie künstliche Farbstoffe und Kommerzielle Feuchtigkeitscrèmen ent- denaturierter Alkohol zerstören die Ab- halten vor allem Wasser und Pflanzenö- wehrkräfte der Haut gegen Bakterien. le, deren Nutzen fraglich ist. Die Haut Sie bewirken eine subklinische Entzün- nimmt das Wasser zwar bereitwillig auf, dung, die eine Schwellung herbeiführt so dass kleinere Falten geglättet wer- und scheinbar Falten verschwinden den, doch ebenso schnell verdunstet das Wasser wieder und Trockenheit und Falten kehren zurück. Die überwiegend unge- sättigten Fettsäuren der Pflanzenöle oxydieren be- kanntlich leicht und kön- nen eine Kettenreaktion freier Radikale auslösen, die das Bindegewebe un- ter der Haut schädigen- und den Alterungsprozess beschleunigen. Sie för- dern auch die Bildung von Lipofuscin, (Altersflecken). Noch schlimmer sind ge- härtete Pflanzenöle, die zwar weniger leicht oxy- dieren, deren Transzu- stand ihrer Fettsäuren, in den Zellmembranen der Haut eingebaut, zu Haut- krebs führen kann. Es ist eine beklagenswerte Tat- sache, dass sogar „hoch- wertige“ Kosmetika Mi- neralölderivate (Vaseline, flüssige Paraffine etc.) enthalten, die lässt; und dann altert die Haut um Fal- der Haut nicht nur die fettlöslichen Vi- ten vermehrt umso schneller. Parfum- tamine (vor allem E) entziehen, sondern beigaben sind nicht selten für Allergien die Haut auch hermetisch abdichten verantwortlich. und jegliche Ausscheidung verhindern, Gesundheitsbewusste Konsumenten was zu Mitessern, weissen Punkten und werden seit einigen Jahren reihenweise einer unebenen stumpfen Haut führt. mit den sogenannten Fruchtsäureprä- 14

paraten hereingelegt, dieangelbich auf löffel (je nach Haarvolumen) abends in „natürliche“ Weise Falten entfernen. Sie Kopfhaut und Haar einmassiert, mor- tragen die äussere Hautschicht ab und gens ausgewaschen, belebt das Haar legen eine frischere damit frei. Ausser neu, macht es glänzend und voluminös einer Erhöhung der Empfindlichkeit ge- und kräftigt seine innere Gesundheit. gen UV-Strahlung wird nichts gewon- Ein Ergebnis, das für jeden sofort er- nen. Dagegen besteht VCO, das frei kennbar ist. von jeglichen chemischen Zusätzen ist, Man kann sich aber auch eine etwas vorwiegend aus gesättigten Fettsäuren, grössere Menge Kokosöl 20 Minuten die zusätzlich von natürlichen Antio- vor dem Waschen einmassieren. Die xidantien abgesichert werden VCO ist Schaumbildung wird deutlich verstärkt. die beste Feuchtigkeitscreme, wenn sie Oder man reichert sich das Shampoo auf die z.B. vom Duschen noch nasse (4 Teile Shampoo mit 1 Teil VCO) an Haut aufgetragen wird! Sie wird dann zusammen mit dem Wasser schnell ab- und erhält ein Shampoo mit Conditio- ner. sorbiert, und die Haut fühlt sich nicht mehr ölig an. Es findet Verwendung als After Shave und als Deodorant. VCO ist Schleimhäute auch beliebt als Crème für die Nacht, die unmittelbar vorher bei Bedarf als Es scheint wissenschaftlich noch nicht Abschminkcrème (Makeup remover) erwiesen oder veröffentlicht worden zu dienen kann. sein, aber wenn Enzyme im Speichel VCOs dünner Ölfilm schützt vor Son- und auf der Haut die Triglyceride des nenstrahlen und Austrocknung* und VCOs aufbrechen und ihre antimikro- begünstigt eine attraktive typische bische Eigenschaften aktivieren können, Bräunung. VCO ist auch ein idealer liegt es nahe, dass auch die Schleimhäu- Lippenbalsam. te in Nasenraum und Vagina ähnliche Fazit: Muten Sie ihrer Haut nichts zu, Fähigkeiten besitzen. Bei Schnupfen, was Sie nicht auch verzehren würden! Katarrh, Sinusitis, Halsschmerzen etc. steckt man sich selbst gemachte Zäpf- chen* in die Nasenlöcher, legt sich mit Äusserliche Anwendungen: Haar dem Kopf nach hinten auf den Rücken und lässt das Öl schmelzen. In fünf Mi- Die für die Haut aufgeführten Argu- nuten wandert es in die Nebenhöhlen, mente gelten auch für das Haar. VCO Gehörgänge und in den Rachen. Mor- ist nicht nur ein perfektes Frisiermittel, gens und abends appliziert, lockert das das kostspielige Conditioner in den den Schleim, mildert Entzündungen, Schatten stellt, es beseitigt auch hart- erleichtert die Beschwerden und ver- näckige Schuppen. Ein oder zwei Tee- kürzt jede Erkältung um Tage. * Eine etwa 5 mm dicke Schicht VCO wird in ein flaches, rechteckiges Schälchen gegossen. Nach dem Erstarren schneidet man die Schicht mit einem Messer in Streifen geeigneter Breite und Länge: fertig sind die Zäpfchen. 15

Ölziehen Zur Fettchemie Der Ukrainer Dr. F.Karach hatte mitte Fast alle Speiseöle (oder -Fette) stel- der 80er Jahre auf erstaunliche Hei- len so genannte Triglyceride dar. Ein lerfolge einer einfachen Methode Triglycerid ist aufgebaut aus drei Fett- aufmerksam gemacht, bei der man säuremolekülen, die durch ein Glyze- Sonnenblumen- oder Sesamöl bei ge- rinmolekül zusammengehaltenwerden. schlossenem Fettsäuren bestehen hauptsächlich aus Mund 15−20 Minuten durch die Zäh- einer Kette von Kohlenstoffatomen (C). ne zieht und im Mund kräftig hin- und Ihre Länge kann zwischen 4 und 26 her bewegt. Dieses „Ölziehen“, das C-Atomen betragen. In sogenannten nicht nur die Mundflora von Bakterien gesättigten Fettsäuren, die chemisch befreit, sondern dem Körper generell stabil sind, hängen an jedem C zwei Gift und Schlackstoffe entziehen soll, Wasserstoffatome (H). O steht für Sau- erfreut sich dank sensationeller Heiler- erstoff. folge einer begeisterten Gefolgschaft. Fehlen ein (oder mehrere) Wasser- Nachdem Bruce Fife sich dieses The- stoffatome, müssen die Kohlenstoffato- mas angenommen und die Methode me eine chemisch weniger stabile auf VCO ausgedehnt hat, sei das Er- Doppelbindung eingehen. Die Fett- gebnis seiner Untersuchungen und säure wird jetzt als einfach ungesättigt, seine Gebrauchsempfehlung hier bei mehreren Doppelbindungen, als wiedergegeben: Man gebe auf einen mehrfach ungesättigt bezeichnet. Teelöffel VCO** 1−2 Tropfen Orega- no- oder Nelkenöl und den Inhalt einer 30−50mg Co-Enzyme Q10 Kapsel und ziehe diese Mischung 15−20 Minuten durch die Zähne, Möglichst frühmor- gens oder auch sonst auf leeren Magen bis zu dreimal mal Tag. Eine Doppelbindung führt zu einem Sein Buch (Oil Oulling, 2008, siehe Bi- Knick in der Fettsäurenkette, den man bliographie) gibt Zeugnis der sagenhaf- cis-Konfiguration nennt. Der Knick ten Ergebnisse. steht unter Scherkraftspannun so dass die Doppelbindung leicht durch vaga- bundierende Sauerstoffatome aufge- brochen bzw. oxydiert werden kann. Das bedeutet nicht nur Ranzigwerden sondern auch Freisetzen von Radika- len in einer Kettenreaktion. * solange man sich, besonders bei empfindlicher Haut, der prallen Sonne massvoll aussetzt. ** Die ideale Menge VCO sollte jeder für sich ermitteln. 1 Teelöffel erscheint wenig und 1-2 Tropfen Ore- gano oder Nelkenöl eher reichlich 16

Wird die cis-Formation ungesättigter Knicks führt, verfestigt sich das Öl zum Fettsäuren mittels Hydrierung (Fetthär- Fett. (Der Schmelzpunkt von Stoffen tung) durch eine Doppelbindung der mit linearen Molekülen, die sich leich- sogenannten Trans-Konfiguration er- ter aneinanderschmiegen können als setzt, was zu einer Begradigung des dreidimensionale, ist deswegen nied- riger.) Neben der Festigkeit wird durch die Fetthärtung auch die Haltbarkeit der sonst schnell verderblichen Fette enorm gesteigert. Zahlreiche Wissenschaftler haben be- reits seit 1974 nachgewiesen, dass so genannte Transfettsäuren Krebs und an- dere chronische Leiden erzeugen kön- nen. Kleiner Exkurs: Produktionsbiologie Es ist schon ein Phänomen: Ganze 4 chemische Elemente, nämlich Sauerstoff, Kohlenstoff, Wasserstoff und Stickstoff sind nötig, um das gesamte Nahrungsspektrum auf dieser Erde aufzubau- en: Kohlehydrate, Fette und Eiweiss. Und das über einen raffinierten Prozess, der Fotosynthese heisst: Grüne Pflanzen und die Energie der Sonne sind der Schlüssel dazu. Grüne Pflanzen sind nämlich in der Lage, nur mit Hilfe des Sonnenlichtes, mit Wasser und Luft (ge- nauer gesagt mit dem Bestandteil Kohlendioxyd der Luft) Kohlehydrate und Fette aufzubauen. Lediglich für die Nährstoffklasse Eiweiss ist noch Stickstoff nötig, den die Pflanzen in gelöster Form aus dem Boden holen. Alles weitere geschieht dann über Nahrungsketten: Pflanzen werden von den Pflanzenfressern gefuttert, Pflanzenfresser sind die Nah- rungsgrundlage der Fleischfresser. (Dabei gibt es eine ganze Reihe von Zwischenstu- fen und Spezialisten). Eine einfache Nahrungskette sieht etwa so aus: Grüne Pflanze (Kartoffel) Schwein  Mensch Eine etwas kompliziertere so: Grüne Meeresalgen  Kleinkrebse  Hering  Thunfisch  Mensch Immer aber – und daran kommt niemand vorbei – stehen grüne Pflanzen am An- fang einer Nahrungskette und der Mensch ziemlich am Ende. Gesättigte, einfach, zweifach, mehrfach ungesättigte Fettsäuren, essentielle Fettsäu- ren... ein wenig verwirrend ist das schon. 17

Aber eigentlich gar nicht so schwer. Fangen wir also an: Unsere Nahrung besteht auf ganzen 3 Nährstoffklassen: Kohlehydraten, Eiweiss und Fetten. Kohlehydrate, Fette und Eiweiss wiederum werden von ganzen 4 Elementen gebil- det: Sauerstoff (O), Kohlenstoff (C), Wasserstoff (H) (für Kohlehydrate und Fette) und Stickstoff (N) (zusätzlich für Eiweiss). Die chemischen Bausteine für Fette – das wissen Sie schon – sind Sauerstoff (O), Kohlenstoff (C) und Wasserstoff (H). In der richtigen Reihenfolge kombiniert, ergeben sie Moleküle. Ach die Moleküle... Ein Molekül ist vereinfacht ein kleiner Bestandteil einer chemischen Verbindung, die wiederum aus noch kleineren Teilchen, den Atomen besteht. Dargestellt wird dies u.a. mit chemischen Formeln, von denen Ihnen sicherlich Was- ser = H O bekannt ist. Die Formel sagt nichts weiter aus, als dass Wasser aus 2 2 Teilen Wasserstoff und einem Teil Sauerstoff besteht. Etwas komplizierter sind die Moleküle für Fettsäuren aufgebaut: C H COOH 33 17 heisst Ölsäure, C H COOH Linolsäure usw., aber das Bauprinzip ist einfach: 17 31 An eine mehr oder weniger lange Reihe von Kohlenstoffteilchen (C) lagern sich zu beiden Seiten Wasserstoffteilchen (H) an. Hat jedes Kohlenstoffteilchen zwei Wasserstoffteilchen an sich gebunden, ist es sozusagen „satt“ und eine derart aufgebaute Fettsäure heisst dann eben „gesättigt“. Fehlt an einer Stelle das Wasserstoffteilchen, ist die Fettsäure ungesättigt. Je nach- dem, an wie viel Stellen Wasserstoffteilchen fehlen, nennt man die Fettsäure dann einfach- oder zweifach oder mehrfach-ungesättigt. Ja, das war´s auch schon mit den Fettsäuren. Gar nicht so schwierig – oder? 18

Informationsquellen Bibliographie Königs, Peter: Kokosfett, ldeal für Genuss, Gesundheit und Gewicht, VAK Verlags GmbH, 2003, Kirchzarten bei Freiburg. Fife, Bruce: The Coconut Oil Miracle; Avery Publication, 2004, New York, NY. Enig, Mary G.: Know Your Fats: The Complete Primer for Understanding the Nutriti- on of Fats, Oils and Cholesterol; Bethesda Pretis, 2001, Bethesda, Maryland. Ravnskov, Uffe: The Cholesterol Myths: Exposing the Fallacy that saturated fat and cholesterol cause heart disease; New Trends Publishing, 2000, Washington, DC. Internet Neutrale und neuste Informationen findet man auf der von Bruce Fife organisierten Seite: www.coconutresearchcenter.org z.T. mit deutscher Zusammenfassung oder Ubersetzung. Darin gibt es auch eine Liste von Herstellern und die Möglichkeit, sich einem ebenfalls neutralen Forum, allerdings nur auf Englisch, anzuschliessen. Umfangreiches Wissen und wertvolle Hinweise gibt auch die Webseite eines domi- nierenden philippinischen Herstellers: www.coconut-info.com speziell zu dem auf S. 5 unter 1) in diesem Heft beschriebenen VCO. Das dort auch zugängliche Forum gestattet allerdings keine kritischen Äusserungen zu den hauseigenen Produkten. Kochbuch Romy Häckelmann: Gesund Schlemmen - Natives Kokosöl in der Naturküche, 300 Seiten, Synergia Verlag, 2009, ISBN: 978-3-940932-23-7 CH-Bio 038 www.naturecare.ch www.prorea.ch 19

innerlich - fördert Gewichtsabnahme bei Übergewicht - stärkt gesunde Schilddrüsenfunktionen, besonders bei Unterfunktion - mindert Belastung der Bauchspeicheldrüse und des Enzymhaushalts - bekämpft bakterielle, sowie Pilzinfektionen (z.B. Candida) - wehrt virale Infektionen inkl. Grippe und Herpes ab - tötet Parasiten wie Protozoen (z.B. Giardia Lamblia) - hilft der Leber bei Alkoholschäden - stärkt das Immunsystem gegen Entzündungserscheinungen - vermindert das Risiko, an Arteriosklerose zu erkranken - wirkt Osteoporosebildung entgegen - mildert Diabetesbeschwerden - hilft bei Gallenblasenleiden, Morbus Crohn, Eiweissüberempfindlichkeit - reduziert das starke Verlangen nach Süssigkeiten - fördert Verdauung und Nahrungsabsorption - ist eine gesunde und schnelle Energiequelle - ersetzt jedes Fett oder Öl beim Kochen, Backen, Braten, z.T. sogar in Salaten äusserlich - unterstützt Heilung von Brand- u.a. Wunden fast ohne Narbenbildung - beugt Hautkrebs und Altersflecken vor - neutralisiert Hautreizungen und -entzündungen - hilft bei Ekzemen - dämmt Hautalterung und Faltenbildung ein - ideal zum Abschminken geeignet - nährt und macht die Haut glatt und weich - kräftigt das Haar, macht es glänzend und beseitigt Schuppen - bewährt sich - mit Schampoo gemischt - als erstklassiger Conditioner - ist ein hervorragendes Massageöl Prorea GmbH 061 599 57 71 Hauptstrasse 53 www.prorea.ch 4414 Füllinsdorf [email protected] 20


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