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zehn andere Geschichten

Published by Marcel Velthuis, 2017-05-15 07:31:59

Description: zehn andere Geschichten

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‘Zehn andere Geschichten’! 1 Das Marzipan-SchweinIn einer Konditorei stand um das Ende vom Jahr herum ein Marzipan-Schwein in der Etalage. Einmal sah das Schwein durch das Schaufenster,wie auf einem Lastwagen echte Schweine vorbeifuhren.„Die werden geschlachtet“, sagte eine von den Marzipan-Torten, „unddann werden sie von Menschen aufgegessen.“Dann war das Marzipan-Schwein sehr glücklich.„Zum Glück“, dachte das Marzipan-Schwein, „bleibt mir dieses Loserspart.“Und das Marzipan-Schwein stellte sich vor, wie es noch lange in dieserEtalage stehen würde und alles observieren würde, was auf der Straße soalles passierte. Und das Marzipan-Schwein stellte sich noch mehr vor, wievielleicht einmal ein zweites Marzipan-Schwein in die Etalage kommenwürde, und dass sie dann zusammen kleine Marzipan-Schweine habenwürden. Und das Marzipan-Schwein würde seinen Kindern alles erzählen,was es selber wusste. Und das Marzipan-Schwein freute sich sehr auf einlanges und sinnvolles Leben.Kannst du das Marzipan-Schwein jetzt noch essen? 1

Fragen1 Wann spielt diese Geschichte?A im JuniB im DezemberC im April2 Wo sind die ‚echten‘ SchweineA in einem ZugB Sie laufen über die Straße.C Sie sind in einem Last-Kraft-Wagen.3 Wie denkt das Marzipan-Schwein über seine Zukunft?A positivB negativC neutral4 Will das Marzipan-Schwein später Kinder haben?A jaB neinC Das wird nicht gesagt.5 Wie endet diese Geschichte?A gutB schlechtC neutral6 Welches deutsche Synonym für ‚Etalage‘ steht in der Geschichte?:………………………………………………………7 Mit wem spricht das Marzipan-Schwein?A mit einem GebäckB mit sich selber 2

C mit einem anderen Schwein8 Warum heißt diese Geschichte ‚andere Geschichte‘? …………………………………………………………………………………………………………………………………….. ………………………………………………………………………………………………………………………………………9 Wer ist ‚du’ in dem letzten Satz in dieser Geschichte?A das Schwein selberB der LeserC das andere Schwein10 Warum findest du diese Geschichte gut oder schlecht? ……………………………………………………………………………………………………………………………………… ………………………………………………………………………………………………………………………………………. ‘Zehn andere Geschichten’!2 Der Unglücks-Rabe 3

An einer gefährlichen Straßen-Kreuzung stand seit vielen Jahren einLinden-Baum. Auf diesem Linden-Baum saß sehr oft ein Rabe, und dieserRabe observierte den Verkehr auf der Straße Wenn er ein Unglückkommen sah, dann krächzte er laut auf, und kurz danach passierte dasUnglück dann auch wirklich.Die Bauern in der Umgebung merkten das und nannten den Vogel von nunan den ‚Unglücks-Raben‘. Sie lernten aber, auf seine Warnungen zuachten; wenn die Bauern selbst auf der Straße fuhren und das Krächzenvom Raben hörten, dann bremsten sie ihr Auto ab und konnten so einenUnfall vermeiden.Sie waren glücklich mit dem Raben und legten ihm im Winter kleineFleisch-Stückchen auf die Straße.Dann musste aber der Lindenbaum, in dem der Unglücks-Rabe immer saß,gefällt werden, denn die Kreuzung musste größer gemacht werden. EineAmpel regelte nun den Verkehr.So ging natürlich viel Land verloren, und darum konnten nur noch zweiBauern hier wohnen und arbeiten, ein älterer und ein jüngerer Bauer.Der Unglücks-Rabe war von dieser Zeit an weg, obschon der ältere Bauerim Winter noch ein paarmal Fleisch für ihn hingelegt hatte.„Hör doch auf damit“, sagte der jüngere Bauer, „der Unglücks-Rabekommt doch nicht wieder zurück.„Ach“, sagte der ältere Bauer, „wer weiß? Vielleicht kommt er doch wiederzurück.“Einmal fuhr der jüngere Bauer in seinem Traktor mit ziemlich hoherGeschwindigkeit auf die neue Kreuzung zu, als er plötzlich den Unglücks-Raben laut kreischen hörte. Und er sah, wie der Unglücks-Rabe über derAmpel hin und her flatterte.„Nanu“, dachte der jüngere Bauer, „ich habe doch Grün und kannweiterfahren!“Aber für alle Sicherheit bremste er doch seinen Traktor ab und kamgerade noch zum Stillstand, bevor von der anderen Seite – wo eigentlichRot war! – ein Lastwagen über die Kreuzung raste. Die Bremsen vonLastwagen waren kaputt, und darum konnte der Lastwagen nichtbremsen. 4

Sehr erschrocken und zitternd stieg der jüngere Bauer aus und sah noch,dass der Lastwagen viel weiter weg stoppen konnte. Als der jüngere Bauerden Unglücks-Raben suchte, war dieser nicht mehr da.Zusammen mit dem älteren Bauer pflanzte der jüngere Bauer dann nebender Kreuzung einen neunen Linden-Baum.Das war vorigen Monat, der neue Linden-Baum ist jetzt noch klein, aberich glaube fest daran, dass in ein paar Jahren, wenn der Linden-Baumgroß genug ist, der Unglücks-rabe zurückkehren wird, in dem Linden-Baum sitzen wird und den Verkehr observieren wird. Fragen 1 Wann spielt diese Geschichte? A viele Jahre her B nicht sehr lange her. C Das steht nicht in der Geschichte. 2 In was für einem Baum saß der Rabe immer? A in einer Eiche B in einer Buche C in einer Linde 3 Waren die Menschen zufrieden mit dem Raben? 5

A jaB neinC Das können wir nicht lesen.4 Was gaben die Menschen dem Raben zum Fressen?A BrotB MaisC Fleisch5 Wann gaben die Menschen dem Raben dieses Fressen?A das ganze Jahr hindurchB im HerbstC im Winter6 Warum war der Baum, in dem der Rabe immer saß, dann weg?A Der Baum war zu alt.B Es gab keinen Platz mehr für ihn.C Er wurde vom Blitz getroffen7 Wer wurde dann noch einmal vom Raben gerettet?A der junge BauerB der alte BauerC eine alte Frau8 Welches Fahrzeug konnte nicht mehr bremsen?A ein TraktorB ein LastwagenC ein Personenwagen9 Was machen die beiden Bauern dann?A Sie zogen weg von dieser Gegend.B Sie pflanzten einen neuen Baum.C Sie kauften sich einen neuen Raben. 6

10 Kannst du den Titel von dieser Geschichte erklären? ………………………………………………………………………………………………………………………………………………. ………………………………………………………………………………………………………………………………………………. ‘Zehn andere Geschichten’! 3 Die zwölfte PilleSeit Wochen war die Prinzessin krank.Sie lag mit hohem Fieber im Bett, und kein Aspirin oder andere Tablettenkonnten sie wieder gesund machen. Die Hof-Ärzte waren verzweifelt, derKönig und die Königin gingen traurig durch ihren Palast.Dann kam eine gute Fee und brachte für die Prinzessin eine kleine Dosemit zwölf Pillen.„Wenn du jeden Tag eine Pille nimmst, dann bist du in elf Tagen wiedergesund“, sagte die Fee. „Aber du musst absolut nicht die zwölfte Pillenehmen, denn das würde großes Unglück über dich, deine Eltern und dasLand bringen.“Die Prinzessin nahm brav jeden Tag eine Pille, und jeden Tag ging dasFieber ein bisschen zurück. Nach zehn Tagen hatte die Prinzessin nur noch37,1 Grad, und nach der elften Pille war die Prinzessin wieder vollkommengesund. 7

Als die Prinzessin dann am nächsten Tag die kleine Dose mit der letztenPille wegwerfen wollte, klapperte die letzte Pille so fröhlich in der kleinenDose herum, dass die Prinzessin plötzlich ein ganz unlogische Lust bekam,auch die letzte Pille noch zu nehmen.„Ach was“, dachte die Prinzessin, „die Fee ist doch schon so lange weg“,und hoppla schluckte sie die zwölfte Pille hinunter.Da wurde der Himmel über dem Schloss ganz dunkel, überall im ganzenKönigreich fielen die Kirchen-Glocken aus den Türmen, die Schafe fielentot um und die U-Bahnen liefen aus ihren Geleisen. Dann sank das ganzeLand in einen tiefen Schlaf, man kann schon sagen: ein Koma, das elfJahre dauerte.Im zwölften Jahr kam ein Prinz aus dem Nachbar-Land, der eigentlich dieVerkehrs-Probleme im Königreich studieren wollte.Er schlug sich mit dem Schwert einen Zugang durch die dicken Dornen zurU-Bahn-Station. Dann küsste der Prinz einen von den U-Bahn-Wagen, dieumgefallen waren, und direkt fuhren alle Züge wieder in ihre Schienen,die Schafe standen auf und gingen weiter mit Gras essen, die Glockenflogen wieder in die Kirch-Türme und begannen zu läuten.Die Prinzessin rieb sich erstaunt die Augen und fragte: „Ist es schonwieder Morgen?“Leider hatte der Prinz schon eine Frau, und er konnte die Prinzessin nichtheiraten. Die Prinzessin aber machte ein Studium als Apothekerin undübernahm später die Schloss-Apotheke. Sie liebte ihren Beruf alsApothekerin und das Vertrauen, das ihre Patienten in sie hatten. Und auchdie Kranken-Kassen liebten die Prinzessin.Das einzige Ding, womit sie etwas Mühe hatte, war das Entfernen derletzten Pille aus kleinen Pillen-Dosen mit 12 Pillen. Aber das tat sie immerselbst, unter allem Umständen! 8

Fragen1 Wann spielt diese Geschichte?A viele Jahre herB nicht sehr lange her.C Das steht nicht in der Geschichte.2 Was war die Ursache für die Krankheit der Prinzessin?A Sie hatte eine schwere Grippe.B Sie hatte sich an einem giftigen Dornen gestochen.C Das können wir in dieser Geschichte nicht lesen.3 Warum darf die Prinzessin die zwölfte Pille nicht nehmen?A Das bringt Unglück.B Dann wird sie sterben.C Dann wird sie für immer krank sein.4 Welches Synonym für „Palast“ steht in dieser Geschichte?A GeleiseB SchlossC Türme5 Wie viele verschiedenen Zahlen stehen in dieser Geschichte?A dreiB vierC Fünf 9

6 Wo wohnte der Prinz?A im selben Land, wo die Prinzessin wohntB In einem Land, das grenzte an dieses Land.C Das steht nicht in dieser Geschichte.7 Warum kam der Prinz in dieses Land?A Er suchte die Prinzessin.B Er wollte die Infrastruktur untersuchen.C Er hatte mit der Fee gesprochen.8 Wodurch wurde das Land wieder wach?A Der Prinz küsste die Prinzessin.B Der Prinz brachte die Prinzessin in sein eigenes Land.C etwas Anderes9 Warum heirateten der Prinz und die Prinzessin nicht?A Sie liebten sich nicht.B Die Prinzessin hatte schon einen Verlobten.C Der Prinz hatte schon eine Frau10 Welche Elemente in dieser Geschichte sind nicht stereotyp? …………………………………………………………………………………………………………………………………………………. . …………………………………………………………………………………………………………………………………………………. . 10

‘Zehn andere Geschichten’! 4 Wie viel Bäume hat ein Mensch nötig?Es ist eine eigenartige Geschichte über MacCracken, einen schottischenSeetang-Sammler ( = zeewier-verzamelaar) aus Thurso. Er hatte seinLeben lang nichts anderes getan als am Strand Seetang gesammelt. Unddiesen See-Tang hatte er immer verkauft an einen Bauern, der Schweinehatte. Sein ganzes Leben lang war MacCracken nicht aus seinem Dorf ander Nord-Küste von Schottland weggekommen.Und nun gewann er plötzlich eine Welt-Reise in einer Lotterie! Und so zogMacCracken seinen besten Schotten-Rock an und machte sich auf dieReise. Der Dorf-Bäcker spielte zum Abschied auf seinem Dudelsack eineAbschieds-Melodie, MacCracken nahm mit Hände-Druck Abschied vonvielen Menschen, lachte ein bisschen und ging dann auf das Post-Schiff,das ihn abholte.Am Anfang von seiner Reise langweilte er sich, weil er nichts anderessehen konnte als die See, und die See kannte er ja schon. Später schliefer dann, aber dann wurde er vom Boot-Personal geweckt, weil sein Schiffin Edinburgh angekommen war. Dann wurde er mit dem Auto zumFlughafen gefahren, wo er das Nacht-Flugzeug nach Zürich nahm. DasFliegen interessierte ihn eigentlich auch nicht sehr. Die paar kleine Lichte,die weit unter dem Flugzeug zu sehen waren, fand er eigentlich nicht derMühe wert. Er war glücklich, als er am nächsten morgen früh in Zürichlandete und in sein Hotel gebracht wurde. Im Hotel hatte er wohl eine 11

gute Zeit, weil er viel und gut frühstücken konnte, Speck und Spiegeleierschon am Morgen! Der Kellner sagte auf Englisch, dass das doch einenglisches Frühstück war, aber MacCracken war natürlich ein Schotte.Dann ging er auf sein Zimmer, konnte aber noch nicht schlafen. Also ginger ans Fenster, um nach draußen zu sehen.Und dann geschah es!Zum ersten Mal in seinem ganzen Leben sah MacCracken einen Baum imGarten vom Hotel. Er wusste sofort, dass das ein Baum sein musste, denner hatte darüber gelesen. Es war für ihn, der immer an der baumlosenKüste gelebt hatte, ein paradiesischer Anblick.Den ganzen Morgen lang bewunderte MacCracken die Birke – denn es warein Birken-Baum mit seinem schwarz-weißen Stamm – im kleinen Hinter-Garten hinter seinem Hotel. Am Mittag ging er dann schlafen, und amAbend wusste er ganz genau, was er tun wollte. Als es ganz dunkelgeworden war, ging MacCracken in den Garten und grub den Baum aus.Und er nahm den Birken-Baum auf seinen Schultern mit nachSchottland.Es war natürlich ein merkwürdiger Anblick, einen Mann mit einem Birken-Baum auf seinen Schultern laufen zu sehen. Die Menschen, die ihn so mitseinem Baum sahen, waren manchmal erstaunt, manchmal auch einbisschen böse: Als er um zwölf Mittags in eine Tram ging, mit seinemBaum, waren die anderen Passiere nicht sehr glücklich damit. Zweimal anjedem Tag taufte MacCracken den Baum mit seinen Wurzeln in einenBrunnen oder in einen Fluss, sodass der Baum immer schön frisch blieb, jaselbst größer wurde! Und so fand er langsam seinen Weg nach Schottlandzurück.Ein Ding aber fand er merkwürdig auf seiner langen Reise zurück nachSchottland: die Bäume. Er hatte nicht gedacht, dass so viele Bäume aufder Welt sind. Bis jetzt hatte er gedacht, dass sein Baum einmalig war.Aber schon in der Schweiz hatte er sehr viele, sehr viele Bäume gesehen.Als er aber im Elsass kam, wo auch viele Birken-Bäume leben, war erwirklich richtig traurig gewesen. Dann aber dachte er an die einsamenGrass-Steppen von Thurso, und er trug seine Baum wieder mit neuer Kraftauf seinen Schultern.Den Kanal zwischen England und Frankreich überquerte er in einem Bootvon einem französischen Seetang-Fischer. MacCracken musste aber dieletzten drei Kilometer schwimmen – mit seinem Baum zwischen seinen 12

Zähnen – weil der französische Seetang-Fischer nicht in England an Landgehen konnte.Dann fühlte er sich immer mehr zu Hause. Er hatte natürlich auf seinerReise, die drei Wochen gedauert hatte, gelernt, dass sein Baum keineRarität auf der Welt war, aber das war jetzt nicht mehr so interessant.Elf Kilometer südlich von Thurso, sah MacCracken noch einen Baum –einen Birken-Baum! – auf seinem Weg, aber er ignorierte diesen Baumeinfach. Es war schon Nacht, als er zu Hause kam, und er steckte seinenBaum sofort an der windstillsten Seite von seinem Haus in die Erde. Amnächsten Morgen ging er wieder zur See und sammelte seinen See-Tang,wie immer. Und als Menschen ihn fragten, wie seine Welt-Reise gewesenwar, sagte er nur: „It was very fine“, und kein Wort mehr.So war das also.Und jetzt wissen die Menschen in Thurso, dass es in Stockholm, Nairobiund Hongkong very fine ist. Und jetzt wächst an der Hinterwand vonMacCrackens Haus eine Birke, gesund und vor dem Wind geschützt. Es istdie nördlichste Birke von ganz Schottland.Das ist ein sehr besonderer Fall, den ich kenne, wo eine kriminelle Tatetwas Gutes tut. 13

Fragen1 Was wissen wir über die Familie von MacCracken?A Er kennt seine Eltern nicht.B Seine Eltern sind gestorben.C nichts2 Warum hatte er eine Weltreise gemacht?A Er hatte viel gespart.B Er hatte einen Preis gewonnen.C Er hatte die Reise von einem Freund geschenkt bekommen.3 Ist MacCracken traditionell gekleidet?A jaB neinC Das steht nicht in der Geschichte.4 War die Reise am Anfang sehr interessant für MacCracken?A jaB neinC Wir lesen es nicht in dieser Geschichte.5 Welche Länder besucht er auf seiner Anreise?A die SchweizB Frankreich & DeutschlandC Frankreich & die Schweiz6 Wo stand der Baum?A in einem ParkB an der StraßeC beim Hotel7 Wie bringt MacCracken den Baum nach Schottland? 14

A Er trägt den Baum selber.B Er transportiert den Baum in einem Auto.C Er nimmt ein Flugzeug nach Schottland.8 Welche Weg nimmt MacCracken zurück nach Schottland?A die Schweiz – Deutschland – EnglandB die Schweiz - FrankreichC die Schweiz – Frankreich - England9 Erzählt MacCracken zu Hause viel über seine ‚Weltreise‘?A jaB neinC Es steht nicht in der Geschichte.10 Kannst du die Frage vom Titel beantworten? ………………………………………………………………………………………………………………………………………………….. ………………………………………………………………………………………………………………………………………………….. ‘Zehn andere Geschichten’! 5 Der Traumprinz 15

Am Rand von der Königs-Stadt lauerte ein schrecklicher Drache und fraßwillkürlich Touristen und Lieferanten, die ganz unschuldig in die Stadtreisen wollten.Der König schickte seine Armee-Elite, um den Drachen zu töten, aberauch sie wurden vom Drachen zermalmt. Dann ließ der König wissen, dassderjenige, der den Drachen töten konnte, seine Tochter als Frau habenkönnte.Dann kamen natürlich viele Abenteurer und Prinzen, um den Drachen zutöten, aber sie wurden alle vom Drachen aufgefressen.Nachdem fünf Abenteurer und zwei Prinzen es probiert hatten, kam derdritte Prinz. Er ließ in der Nähe vom Drachen-Nest eine Küche bauen, undin dieser Küche wurde schon schnell herrliches Essen gemacht. DerDrache roch den herrlichen Duft, der aus dieser Küche kam.Auf eine große Tafel hatte der Prinz schreiben lassen: „Drachen-Picknick“.Der Drache roch natürlich diese herrlichen Düfte und er las die Tafel. Dannging der Drache zum Prinzen und fragte: „Was ist das hier?“Der Prinz sagte dem Drachen, dass hier von jetzt an täglich ein Menüserviert würde, und dass es jeden Tag ein anderes Menü geben würde.Die erste Mahlzeit schmeckte dem Drachen sehr gut, es war eingebratener Ochse. Der Drache beschloss, am nächsten Tag wieder zurückzu kommen.Am nächsten Tag wurde Walfisch serviert, und der Drache war immerglücklicher mit diesem Essen. Also kam er am dritten Tag wieder zurückund aß Wild-Schwein schmatzend. Aber der Drache hatte jetzt zu vielgegessen und er starb, mit schrecklichen Krämpfen, an einer Vergiftung.Die Prinzessin war sehr zufrieden mit diesem tapferen Mann, und siewollte gerne mit ihm heiraten.Aber leider musste der Prinz zugeben, dass er eigentlich lieber zu Hausebleiben wollte und für den Haushalt sorgen. Aber es war kein großesProblem für die Prinzessin, denn sie war eigentlich eine Ohren-Ärztin undhatte so viele Patienten, die sie besuchten, dass sie glücklich war, dass sienicht selber Essen kochen musste und an einem gedeckten Tisch essenkonnte. Und sie musste auch nicht selber abwaschen, und es war auchjemand hier, der die Wäsche waschen wollte. Das alles wollte der Prinztun.Auch die beiden Kinder, die sie beide hatten, wurden vor allem vomPrinzen versorgt, ins Bad getan und Kleider angezogen. 16

Der König hätte es natürlich lieber gesehen, dass der Prinz der Chef vonseiner Armee wäre, aber er sagte immer, dass es für ihn mehr Importanzhatte, dass seine Kinder gut versorgt würden. Und eigentlich, sagte derKönig, wollte er überhaupt lieber nicht Krieg führen, er fand esunmenschlich.Und so wurden alle zusammen älter, und als der König starb, wurde derBruder von der Prinzessin – und nicht der Prinz – der neue König.Die Prinzessin wurde eine berühmte Ohren-Ärztin. Und der Prinz blieb zuHause, nahm das Telefon ab und machte mit den Kindern zusammen dieHaus-Aufgaben für die Schule.Niemand wusste mehr, das er früher einen Drachen getötet hatte.Niemand konnte vermuten, dass er früher einmal so ein Held gewesenwar.Viele Frauen aber, die ihren Mann beinahe niemals sahen, weil er immerSoldat war, wollten gerne die Prinzessin sein mit ihrem Prinz-Koch-Mann.Eigentlich war er der Traumprinz von vielen Frauen. Fragen und Aufträge 1 Welche Belohnung gab der König dem Besieger vom Drachen? A Er konnte reich werden. B Er konnte seine Tochter heiraten C Er konnte der neue König werden. 2 Wie viele Menschen hatten probiert, den Drachen zu töten, als unser Prinz erschien? A fünf B sechs C sieben 3 Auf welche Weise tötete unser Prinz den Drachen dann? 17

A mit einem SchwertB mit einer ArmeeC mit einer List4 Wie oft kochte der Prinz für den Drachen?A einmalB zweimalC dreimal5 Welchen Beruf hatte die Prinzessin eigentlich?A einen juristischen BerufB einen wissenschaftlichen BerufC einen medizinischen Beruf6 Kochte der Prinz nur das Essen?A jaB neinC Das steht nicht in der Geschichte.7 War der König zufrieden mit seinem Schwiegersohn?A jaB neinC Das können wir nicht lesen.8 Wurde der Prinz der neue König, als der alte König starb?A jaB neinC Das ist undeutlich.9 Welches deutsche Wort für ‚bord‘ steht in dieser Geschichte? ………………………………….10 Was ist nun eigentlich ein ‚Traumprinz‘: 18

………………………………………………………………………………………………………………………………………………….. ………………………………………………………………………………………………………………………………………………….. ‘Zehn andere Geschichten’! 6 Das Wunder im SchlachthofWilli, der in einem Schlachthof arbeitete, hatte einmal ein sehr besonderesErlebnis, als er Hühner schlachten wollte.„Halt!“, rief ein Huhn in seine Richtung. Das Huhn war schon an denFüßen aufgehängt und hing an einer Roll-Schiene und ging seinemUntergang entgegen. „Ermorde mich nicht, in Wirklichkeit bin ich eineverzauberte Prinzessin!“„O.k.“, sagte Willi, holte das Huhn von der Roll-Schiene und legte er aufden Boden. 19

„He, was tust du mit diesem Huhn?“ fragte der Chef vom Schlachthof, dergerade vorbeikam.„Ich muss das Huhn leben lassen, es ist in Wirklichkeit eine verzaubertePrinzessin“, sagte Willi.„Du bist ein Idiot!“ schrie der Chef vom Schlachthof, „du hast jetzt geradedeinen Job verloren!“Da tat Willi das Huhn in seine Tasche und ging nach Hause. Zu Hausenahm er das Huhn wieder aus seiner Tasche, und er fragte das Huhn, waser selber tun musste, sodass er das Huhn aus seinem Zauber befreienkonnte.„Es ist schon genug, dass du mich überhaupt gerettet und gefragt hast“,antwortete das Huhn und war auf einmal wieder eine sehr schönePrinzessin, die jetzt in der Küche von Willi stand.Die beiden heirateten direkt, und sie kauften mit dem Geld von derPrinzessin den Schlachthof. Als Erstes sorgten sie dafür, dass der blödeSchlachtmeister, der gesagt hatte: „He, was tust du mit diesem Huhn“jetzt selber seinen Job verlor.Dann machten sie aus dem Schlachthof ein Paradies für Hühner: dieHühner konnten frei herumlaufen, sie konnten ins Kino gehen, sie legtenihre Eier auf komfortable Stühle, und es waren die besten Eier auf derganzen Welt.Immer, wenn Willi mit seinem luxuriösen Futter seine Hühner besuchte,packte er manchmal ein Huhn fest und sah in die Augen vom Huhn. Aberdie Hühner gackerten nur dumm und irritiert.Willi hat noch sehr oft probiert, eine neue verzauberte Prinzessin zufinden, aber es ist immer misslungen. 20

Fragen und Aufträge1 Welchen Job hatte Willi?A Er war der Chef von einem Schlachthof.B Er arbeitete bei einem Schlachthof.C Er war der Direktor von einem Schlachthof.2 Welches deutsche Synonym wird gebraucht für ‚töten‘?A ermordenB umbringenC misslingen3 Hatte der Chef von Willi Sympathie für Willis Handeln?A jaB neinC Das ist undeutlich.4 Was tat Willi dann?A Er ließ das Huhn im Schlachthof liegen.B Er nahm das Huhn mit nach Hause.C Er wusste nicht, was er tun musste.5 Wo in Willis Haus entpuppt sich die Prinzessin?A in der KücheB im WohnzimmerC im Schlafzimmer 21

6 War die Prinzessin reich?A jaB neinC Das steht nicht in der Geschichte.7 Welches deutsche Synonym für ‚idiotisch‘ steht in dieser Geschichte?A krankB blödC simpel8 Wie viele Verbesserungen für die Hühner werden in dieser Geschichte genannt?A zweiB dreiC vier9 Was war nun das Wunder im Schlachthof? …………………………………………………………………………………………………………………………………………………..10 Kannst du das Ende dieser Geschichte erklären? ………………………………………………………………………………………………………………………………………………….. ………………………………………………………………………………………………………………………………………………….. ‘Zehn andere Geschichten’! 22

7 Der Riese und die Erdbeer-KonfitüreEin Zwerg wurde einmal nach Amerika eingeladen. Sein Bruder war vor vielenJahren nach Amerika emigriert und schickte ihm nun ein Flug-Ticket, damit er ihnbesuchen konnte.Der Zwerg war sehr glücklich mit dieser Einladung, aber zum Unglück fiel der Tagder Reise genauso zusammen mit der Zeit der Erdbeer-Ernte. Das war darumunglücklich, weil der Zwerg jedes Jahr für die Bauern, die in der Umgebungwohnten, eine Nacht lang Erdbeer-Konfitüre machte, die die Bauern dann amnächsten Morgen als Überraschung auf ihrem Küchen-Tisch fanden. AlsBelohnung legten die Bauern in der nächsten Nacht einige Päckchen Kaugummivor seine Haustür. Die Bauern wussten nämlich, dass der Zwerg Kaugummi überalles liebte.Der Zwerg dachte lange nach, was er jetzt tun musste. Eigentlich wollte er sehrgerne nach Amerika fliegen, aber er wollte seine Bauern nicht im Stich lassen.Schließlich ging er zu einem Riesen, der im anderen Tal wohnte, und er fragteden Riesen, ob er dieses Jahr nicht für ihn die Erdbeer-Konfitüre machen wollte.Der Zwerg erzählte dem Riesen auch über den Kaugummi, und als der Riesefragte, ob er dann auch vielleicht selber ein bisschen von der Konfitüre probierendurfte, sagte der Zwerg, aber natürlich, aber der Riese durfte nicht zu vieleKonfitüre essen, und der Riese versprach es.Der Zwerg beschrieb dem Riesen exakt, wo das Haus vom Bauern war und wodie Küche im Haus war und wo die Gläser und die Pfannen und der Zucker unddie Löffel in der Küche waren. Und der Zwerg erklärte dem Riesen auch noch,dass er auf 1 Kilo Erdbeeren 1 Kilo Zucker nehmen musste, und der Riesemusste auch noch versprechen, dass er am Ende alles schön aufräumen würdeund abwaschen und alles wieder an seinen Platz stellen würde, denn das war einTeil von der Überraschung. 23

Der Riese versprach dem Zwerg, alles nach seinen Instruktionen zu tun, und derZwerg flog fröhlich nach Amerika ab.Als die Sommer-Sonnen-Wende gekommen war – das war nämlich die Nacht, ander der Zwerg immer seine Erdbeer-Konfitüre machte – , ging der Riese mitgroßen Schritten zum Bauernhaus, das ihm der Zwerg gezeigt hatte. Er sahdirekt, dass der Eingang von der Küche für ihn zu klein war. Also hob er die Türaus den Angeln und schlug über der Tür noch ein Stück aus der Mauer, bevor ersich mit viel Mühe hineinpressen konnte. Im Bauernhaus war alles so, wie derZwerg erzählt hatte, und der Riese begann direkt mit der Arbeit.Seine Hände waren natürlich groß und grob, und darum konnte er die Stiele nichtvon den Erdbeeren pflücken. Er warf also die ganzen Erdbeeren, zusammen mitden Stielen in den Topf, den er auf den Herd gestellt hatte. Er hatte gerade dieHerd-Platte auf Stufe 6 gedreht, als der Topf in tausend Stücke explodierte: derRiese merkte, dass er den Topf mit einer Pfanne verwechselt hatte. Als er dieErdbeeren, die jetzt alle auf dem Herd herumlagen aufnehmen wollte, verbranntesich der Riese die Finger auf der heißen Platte und schrie laut.Da realisierte sich der Reise sich, dass er doch leise sein musste, und um ruhigerzu werden, summte er ein bisschen vor sich hin. Das hörte sich aber immer nochan wie ein ganzer Männer-Chor. Die Bauersleute, die schon beim ersten Rumorenim Bett wach geworden waren, erschraken nun noch mehr. Der Bauer wollte indie Küche gehen, um zu sehen, was da los war, aber seine Frau hielt ihn zurück,und sagte, der Zwerg hätte wohl dieses Jahr ein paar Helfer mitgebracht, undwenn sie ihn jetzt bei seiner Arbeit stören würden, würde der Zwerg niemalsmehr zurückkommen.In der Zwischenzeit hatte der Riese alle Erdbeeren und unglücklicherweise auchein paar Scherben vom Topf in eine große Pfanne gekippt und dabei die ganzeZeit vor sich her gesummt, um seine Brand-Wunden zu vergessen. Die Pfannestand nun auf der heißen Platte, und der Riese probierte sich daran zu erinnern,wie viel Zucker er dazugeben musste. Er wusste es aber nicht mehr, und soschüttete er einfach so viel hinzu, bis die Pfanne ganz voll war. Die Küchen-Uhrhatte der Riese beim Hereinkommen leider mit seinem Kopf auf den Bodengeschlagen, und darum begann er laut zu zählen. 20 Minuten musste dieKonfitüre kochen, hatte der Zwerg gesagt, und weil der Riese wusste, dass eineMinuten 100 Sekunden hat, machte er den Plan, 20 Mal bis 100 zu zählen unddann die Pfanne vom Herd zu nehmen. Er war noch nicht zum ersten Mal auf100, als der Zucker aus der Pfanne überzulaufen begann, auch wenn der Rieseeifrig mit einem Löffel darin rührte. Oh, dachte der Riese, oder mussten es nur20 Sekunden gewesen sein? Er nahm einen Löffel voll in den Mund und biss aufeine heiße Scherbe, die er mit einem großen Schrei ausspuckte.Was er aber jetzt im Mund hatte, war so süß wie nichts, was er jemals in seinemMund gehabt hatte, und weil der Zwerg es gut gefunden hatte, dass er ab und zuetwas probierte, schlürfte der Riese den warm gewordenen Zucker Löffel nachLöffel hinunter, rief manchmal „Ah!“ und „Oh!“, und dazwischen auch mal 24

„Auuu!“, wenn er wieder auf eine Scherbe vom Topf gebissen hatte. Erst, als derRiese den Boden der Pfanne sah, dachte er wieder an seinen eigentlichen Auftragund tat schnell die paar Scherben, die ganz unten in der Pfanne lagen, in eingroßes Glas. Aber er schüttete die Hälfte vom klebrigen Saft auf den Tisch undstellte dann die jetzt leere Pfanne auf den Küchen-Boden. Er fand das Papiernicht, mit dem er die Konfitüre eigentlich hätte verschließen müssen, und darumlegte er den Deckel von der Pfanne auf das Glas und schrieb auf ein leeres BlattPapier, das er in der Küche gefunden hatte:„Ire Erpeerkompfi. Vreue mich schohnauf ten Kaugumi. Ir Tzwerg.“Er war vom Schreiben so müde geworden, dass er sich einen Moment ausruhenmusste, und mit einem tiefen Seufzer setzte er sich auf die heiße Herd-Platte.Mit einem ohren-betäubenden Geheul sprang er gleich wieder auf, stieß mitseinem Kopf durch das Dach von der Küche, so dass die Balken und Dach-Ziegelauseinander barsten, und rannte mit gigantischen Schritten zu seinem Talzurück. In seinem Tal hielt er seinen verwundeten Hintern unter einemWasserfall, der vor seiner Höhle war.Als die Bauersleute endlich den Mut gefunden hatten, in ihre Küche zu gehen,besser gesagt: in das, was noch von ihrer Küche übrig geblieben war, schütteltensie immer wieder traurig den Kopf. Die Frau sagte: „das kann doch nicht unserZwerg gewesen sein“, und der Mann, der mit einem Rechen-Apparat denSchaden berechnete, sagte: „Der braucht nicht mehr zu kommen!“Und der Zwerg kam auch nicht mehr, denn er amüsierte sich in Amerika so gutmit seinem Bruder, dass er Englisch lernte und in Amerika blieb. Und auch derRiese war doch so intelligent, sich nicht mehr sehen zu lassen.Und nun mussten die Bauersleute wieder selber ihre Konfitüre machen, obschondie Frau noch heute jedes Jahr in der Nacht nach der Sommerwende einenKaugummi vor ihre Haustür legt. Fragen und Auftrag 1 Warum emigrierte der Zwerg nach Amerika? A Er wollte mal etwas anderes sehen. B Er hatte einen Pries gewonnen. C Er war eingeladen worden. 25

2 Machte der Zwerg schon lange Konfitüre für die Menschen?A jaB neinC Das steht nicht in dieser Geschichte.3 Für welche Leute machte der Zwerg Konfitüre?A für alle MenschenB für BauernC Das ist undeutlich.4 Wussten die Leute, wer die Konfitüre für sie gemacht hatte?A jaB neinC Das steht nicht in dieser Geschichte.5 Wo wohnte der Riese?A in den BergenB in einem anderen LandC in einem anderen Tal6 Bekam der Riese eine Art Belohnung vom Zwerg?A jaB neinC Das steht nicht in der Geschichte.7 Muss die Konfitüre immer in derselben Nacht im Jahr gemacht werden?A jaB neinC Das hängt davon ab.8 Welches deutsche Synonym für ‚plump‘ steht in dieser Geschichte?A grobB jetztC laut 26

9 Warum verbrannte sich der Riese die Finger?A Er hatte eine heiße Pfanne angefasst.B Er war mit den Fingern in die Marmelade gekommen.C Er wollte die Erdbeeren von der Platte heben.10 Was machte der Riese, um sich zu beruhigen?A Er brummte eine Melodie.B Er steckte seine Hände in kaltes Wasser.C Er ging im der Küche hin und her.11 War der Riese wirklich leise?A jaB neinC Das ist nicht deutlich.12 Welche Erklärung gab die Bäuerin für den Lärm?A Der Zwerg war dieses Jahr einfach sehr laut.B Der Zwerg war nicht alleine.C Es war dieses Jahr ein anderer Zwerg.13 Wie wird deutlich, dass der Riese wirklich dumm war?A Er konnte nicht leise sein.B Er wusste elementare Sachen nicht.C Er konnte keine Marmelade machen.14 Welches deutsche Synonym für ‚Geschrei‘ steht in der Geschichte?A GeheulB SeufzerB Schritten15 Wie kühlte der Riese seinen verbrannten Hintern? 27

A Er hielt seinen Hintern an die frische Luft.B Er kühlte seinen Hintern mit WasserC Er kühlte seinen Hintern mit Eis.16 Welche Erklärung gab die Bäuerin für den Schaden?A Es war ein Riese gewesen.B Es war ein anderer Zwerg gewesen.C Sie wusste eigentlich keine Erklärung.17 Wie reagierte der Bauer auf den Schaden?A Er war böse.B Er war erstaunt.C Er war traurig18 Warum kam der Zwerg nicht zurück aus Amerika?A Es gefiel ihm gut in Amerika.B Er hatte kein Geld für den Rückflug.B Er hatte dort eine Frau gefunden.19 Glaubt die Bäuerin, dass der Zwerg noch einmal zurückkommt?A jaB neinC Das steht nicht in der Geschichte.20 Kannst du die Mitteilung vom Riesen in korrektes Deutsch umsetzen? ……………………………………………………………………………………………………………………………………………….. ………………………………………………………………………………………………………………………………………………… …………………………………………………………………………………………………………………………………………………. 28

‘Zehn andere Geschichten’! 8 Das Huhn auf der Funk-AusstellungEin Huhn wollte schon lange Zeit zur Funk-Ausstellung gehen, weil dasHuhn sich für Technik interessierte. Sein größtes Interesse war für Fern-Bedienungs-Geräte. ‚Du pickst mit deinem Schnabel darauf und direkthast du die ganze Welt in deinem Hühner-Hof“, war das Motto vom Huhn.Die anderen Hühner lachten es aus, aber als das Huhn im Transistor-Radiovom Meister gehört hatte, dass die Funk-Ausstellung in diesem Jahreröffnet war, beschloss das Huhn die Funk-Ausstellung zu besuchen. Esflatterte über den Draht-Zaun vom Hühnerhof und machte sich auf denWeg.Das Huhn fuhr mit der S-Bahn zum Messe-Gelände. Dort folgte es einfachden anderen Besuchern und schon war es in der Funk-Ausstellung. DasHuhn kam einfach im Schatten von einer Schulklasse unbemerkt hinein.Was war da nicht alles zu sehen! Nachrichten-Satelliten waren hier nebenRadios, Videos, Fernsehern und Lautsprechern ausgestellt. Überall standenMusiker oder Sängerinnen mit einem Mikrofon in der Hand, und was siespielten und sangen, wurde auf gigantischen Bildschirmen live übertragen.Einige Bildschirme waren so groß wie ein ganzer Hühner-Stall. Tierimponiert lief das Huhn durch alle Hallen, ging Treppen hoch und wieder 29

nach unten und sah sich alles an, aber wie oft es auch suchte, nirgendwosah das Huhn ein Fern-Bedienungs-Gerät.Aber das Huhn merkte nun plötzlich, dass es absolut etwas Konkretes tunmusste. Zuerst versuchte das Huhn, diesen Drang noch eine Zeit lang zuunterdrücken, aber dann konnte das Huhn plötzlich nicht mehr anders: esrannte in eine Ecke, wo ein paar Tische standen, versteckte sich untereinem von diesen Tischen und legte ein Ei.An den Tischen war aber gerade eine Fernseh-Diskussion, wobei mehrereMänner darüber diskutierten, ob Radio und Fernsehen noch eine Zukunfthatten, und wenn ja: welche? Als der Moderator sah, was gerade passiertwar, nahm er das Ei und sagte: „Sehen Sie mal, da hat ein Huhn ein Eigelegt!“ Die anderen Leute konnten das eigentlich nicht glauben. DasHuhn aber dachte: „So eine Gelegenheit kriege ich nicht mehr!“ undsprang stolz an den Tisch, um sich sehen zu lassen.Es gab einen großen Tumult. Direkt waren Fotografen da, und so vieleMenschen wollten das Huhn sehen, dass die Fernseh-Diskussionabgebrochen werden musste, und an diesem Tag sprachen die Leute aufder Funk-Ausstellung nicht mehr von neuen Fernseh-Apparaten oder vonFotos, die auf einer Compact Disc bewahrt werden konnten, sondern nurnoch darüber, dass ein Huhn ein Ei gelegt hatte.„Seht ihr“, sagte das Huhn am nächsten Tag zu den anderen Hühnern, alses die Fotos von sich selber und seinem Ei in der Zeitung sah, „wenn dieWelt nicht in den Hühnerstall kommt, dann muss eben der Hühnerstall indie Welt.“Danach pickte das Huhn mit seinem Schnabel auf das Fern-Bedienungs-Gerät, das es als Geschenk bekommen hatte, und zu der Musik, die jetztdurch den ganzen Hühnerstall dröhnte, tanzten alle Hühner fröhlichgackernd Rock ’n’ Roll. 30

Fragen und Auftrag1 Warum wollte das Huhn die Funk-Ausstellung besuchen?A Es war neugierig.B Es war eingeladen worden.C Es interessierte sich für Technik.2 Wie reagierten die anderen Hühner auf unser Huhn?A Sie fanden es sehr komisch.B Sie hatten Mitleid mit unserem Huhn.C Sie wollten mitkommen auf die Funk-Ausstellung.3 Wie kam das Huhn auf die Ausstellung?A Es lief zu Fuß hin.B Es nahm den Bus.C Es nahm ein anderes Transportmittel.4 Wurde das Huhn direkt bemerkt auf der Ausstellung?A jaB neinC Das steht nicht in dieser Geschichte.5 Wie fühlte sich das Huhn auf der Ausstellung?A Es hatte Angst.B Es war imponiert.C Es fühlte sich einsam.6 Wo legte das Huhn ein Ei?A unter einem StuhlB unter einem TischC unter einem Schrank 31

7 Worüber ging die Fernseh-Diskussion ?A über Radio und Fernsehen in der Zukunft.B über die Entwicklung vom Internet.C über die Entwicklung von den CD-Spielern8 Hatte das Huhn Erfolg mit seiner Aktion?A jaB neinC Das wird nicht deutlich.9 Welches Geräusch macht ein Huhn? Es ……………………………………….10 Welche absurden Dinge stehen in dieser Geschichte? ……………………………………………………………………………………………………………………………………………………. . …………………………………………………………………………………………………………………………………………………… … ‘Zehn andere Geschichten’! 32

9 Der abenteuerliche Prinz„Heute will ich einmal in de Zoo“, dachte der Prinz, als er sein Schlossverließ und zur Bushalte-Stelle hinunterging.Bei der Bushalte-Stelle standen zwei alte Frauen mit hohen Hüten, die ihnkritisch observierten.„Es ist doch unglaublich, wie sich die jungen Menschen in dieser Zeitkleiden“, sagte die eine Frau zu der anderen Frau, und sie zeigte mitihrem etwas zu dicken Kinn auf den Brokat-Mantel vom Prinzen.Dann wurde der Prinz so böse, dass er mit seinem Schwert den beidenalten Frauen den Kopf abschlug. Als der Bus stoppte, trug der Prinz diebeiden toten Frauen in den Bus, setzte sie auf die letzten zwei Sitzplätzeund legte ihre Köpfe auf ihren Schoß. Dann nahm er drei Tickets zum Zoo.Der Busfahrer sagte zum Prinzen, dass er seine Tickets beim Automatenkaufen müsste, und der Bus fuhr ohne den Prinzen weg.Der Prinz warf 2.50 in den Automaten, aber es passierte nichts. Weil derPrinz natürlich reich war, schlug er nicht auf den Automaten, wie dasandere Menschen in diesem Fall tun, sondern er warf nochmal 2.50 ein. Espassierte aber wieder nichts. Der Prinz dachte daran, dass er Zeit undGeld hatte und warf noch einmal 2.50 ein.In diesem Moment verwandelte sich der Billet-Automat in einewunderschöne Prinzessin, die ihn direkt umarmte.„Sieben Jahre war ich in einen Billet-Automaten verzaubert und jetzt hastdu mich endlich befreit“, sagte sie, „ willst du mich heiraten?“„ Ja“, sagte der Prinz, „ natürlich. Gehen wir erst noch in den Zoo?“ 33

Weil die Prinzessin sich so lange nicht hatte bewegen können, fand sie daseine gute Idee, und zusammen nahmen sie den nächsten Bus.Zwei Stationen weiter stieg der Kontrolleur ein und wollte die Ticketssehen.„Ich habe dreimal 2.50 eingeworfen“, sagte der Prinz, „ aber es ist nichtsherausgekommen.“„Das kann jeder Sagen“, antwortete der Kontrolleur.„Ich war dabei, es ist wahr“, sagte die Prinzessin, „ich war nämlich zudieser Zeit noch der Billettautomat.“„Und dann hat dieser Herr Sie sicher befreit“, lachte der Kontrolleur undschrieb eine Geld-Buße für 50 Franken.In diesem Moment hörte man im Radio die Geschichte von den beidenFrauen ohne Kopf und sowohl der Kontrolleur als der Bus-Chauffeurflüchteten.Dann setzte sich der Prinz ans Steuer vom Bus, fragte alle Passagiere,wohin sie wollten, und fuhr alle Menschen bis vor ihre Haustüre.Als er dann in die Richtung zum Zoo fuhr, sah er vor sich eine Barrikade,die die Polizei auf der Straße gebaut hatte.„ Wenn die Polizei mich in die Hände kriegt, bekomme ich lebenslänglich“,sagte der Prinz zur Prinzessin.„ Dann lieber noch einmal sieben Jahre“, antwortete die Prinzessin undflüsterte dem Prinzen etwas in sein Ohr.Als die Polizei den Bus überfiel, war niemand mehr im Bus. Aber direktneben dem Bus standen zwei Billettautomaten, der eine für normaleTickets, der andere für Abonnemente, und hier ist meine Geschichte.Ach, was mit den beiden Frauen noch war? Nichts! Die waren beide totund sie blieben tot.Ab und zu ist eben eine dumme Bemerkung genug und tödlich. 34

1 Warum wollte der Prinz zum Zoo?A Er war noch niemals da gewesen.B Er hatte eine Verabredung mit jemandem.C Das steht nicht in der Geschichte.2 Worauf hatten die beiden alten Frauen Kritik?A auf seine KleidungB auf sein GeldC auf seine Manieren3 Was machte der Prinz mit den beiden toten Frauen?A Er ließ sie auf der Straße liegen.B Er trug sie in den Bus.C Er versteckte sie in einem Container.4 Warum konnte der Prinz nicht mit diesem Bus fahren?A Er wollte nicht bezahlen.B Er hatte kein Bargeld bei sich.C Er konnte im Bus keine Fahrkarten kaufen.5 Warum wurde der Prinz nicht böse, als er kein Ticket bekam?A Er hatte genug Geld.B Er hatte genug Zeit.C etwas anderes6 Wie lange war die Prinzessin verzaubert?A sieben JahreB siebzehn JahreC Das steht nicht in der Geschichte.7 War der Kontrolleur vom Anfang an in dem zweiten Bus?A jaB neinC Das ist nicht zu lesen.8 Wie hoch war die Buße, die der Prinz bezahlen musste? 35

A 15 Franken B 50 Franken C Das wird nicht deutlich. 9 In welchem Land sind wir hier, und wie weißt du das? .................................................................................................................... 10 Welche absurden Dinge stehen in dieser Geschichte? …………………………………………………………………………………………………………………………………………………….. ………………………………………………………………………………………………………………………………………………… ‘Zehn andere Geschichten’! 10 Vom Stein, der sich kratzen wollteHoch über einem Bergdorf lag an einem Abhang ein großer Stein. Er lagschon sehr lange da, und je länger er da lag, umso mehr wurde er vonMoos und Flechten überwuchert. Und weil er immer mehr von Moos undFlechten überwuchert wurde, begann es ihn schrecklich zu Jucken.Besonders dramatisch war es, wenn der Wind auch noch trockne Tannen- 36

Nadeln auf seine breiten Rücken blies. Der Stein war richtig froh, wennsich ab und zu eine Amsel oder ein anderer Vogel auf ihn setzte und mitseinem Schnabel in seinem Moos herumzupicken begann, dann brummteer leise, weil er so zufrieden war.Aber nach einiger Zeit wurde dem Stein das zu wenig, und an einem Tag,als ihm auch noch ein kleiner Tannen-Zapfen in die Flechten vom Steingefallen war und den Stein mit seinen Schuppen ganz leicht berührte,juckte es den Stein so schrecklich, dass er alle seine Kraft und Energiesammelte, sich auf seinen Rücken drehte und sich zufrieden stöhnend aufdem Boden vom Wald hin und her wälzte.Dabei verlor der Stein aber sein Gleichgewicht, er rollte schwer undunaufhaltsam den Abhang nach unten und fiel ausgerechnet auf dasSchulhaus im Dorf unten. Mit einem lauten Dröhnen durchschlug der Steindas Dach vom Schulhaus und fiel genau auf den Projektor, den dieLehrerin gebrauchte, um die verschiedenen Eis-Zeiten zu erklären.Zum Glück wurde dabei niemand verwundet, aber der Projektor wurde intausend kleine Stücke zersplittert. Der Stein wurde dann von den Männernim Dorf auf den Innenhof bei der Schule getragen. Und jetzt setzt sich injeder Schul-Pause ein Schulkind auf den Rücken vom Stein, und darumjuckt es den Stein jetzt nicht mehr so sehr; er liegt zufrieden da, und erfreut sich beinahe so sehr auf die Pausen wie die Schul-Kinder selbst. Fragen und Aufträge 1 Wie lange lag der Stein schon auf seinem Platz? A ein paar Monate B ein paar Jahre C Das steht nicht in der Geschichte. 2 Welches deutsche Wort für ‚verschrikkelijk’ wird in diesem Text gebraucht? ............................. 3 Was ist eine ‚Amsel’ für ein Tier? A ein Vogel B ein Reptil C ein Insekt 4 Was sind ‚Moos’ und ‚ Flechten’ für Lebe-Wesen? A Es sind Pflanzen. B Es sind Blumen. 37

C Es sind Bakterien.5 Was ist das deutsche Wort für: ‚draaien’ ? ..............................6 Warum fiel der Stein den Abhang hinunter?A Er wurde von einer Lawine mitgeschleppt.B Es war sehr viel Schnee gefallen.C eine andere Ursache7 Was wurde vom Stein kaputt gemacht?A das Dach vom SchulhausB der Projektor vom SchulhausC beides8 Welche Lehrerin gab gerade Unterricht, als der Stein fiel?A wahrscheinlich eine Mathematik-LehrerinB wahrscheinlich eine Chemie-LehrerinC wahrscheinlich eine Geografie-Lehrerin9 Wohin trugen die Männer den Stein? ......................................................................................10 Welche absurden Elemente sind in dieser Geschichte? …………………………………………………………………………………………………………………………………………………….. ………………………………………………………………………………………………………………………………………………….... 38


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