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Vorschau

Published by Marius Großhans, 2018-12-30 10:18:47

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- 228 - FINDE LÖSUNGEN, NICHT PROBLEME “Die größten Schwierigkeiten liegen da, wo wir sie suchen.” Johann Wolfang von Goethe1. Balle die rechte Hand zu einer Faust. Jetzt redet derproblemorientierte Teil in dir. Sage dir selbst, welches Problemdu gerade hast, z.B. “ich habe schlimme Geldprobleme und weiß nicht,was ich tun soll.”2. Entspanne die rechte Hand und balle die linke Hand zu einerFaust. Jetzt redet der lösungsorientierte Teil in dir. Er hilft demproblemorientierten Teil, z.B. so “du hast verschiedene Möglichkeiten,um kurzfristig an Geld zu kommen. Du könntest dir z.B. einen Minijobsuchen.”3. Entspanne die linke Hand und balle wieder die rechte Hand zueiner Faust. Jetzt redet wieder der problemorientierte Teil, z.B. so“aber ich möchte mich doch selbstständig machen und nicht arbeiten.”4. Entspanne die rechte Hand und balle wieder die linke Hand zueiner Faust, die nun eine Lösung für dieses Problem sucht usw.Es ist in Ordnung, wenn du bei den Lösungen Fehler machenwirst, aber es ist nicht in Ordnung, wenn du deinen Blickausschließlich auf die Probleme richtest und keine Lösungensuchst. Die Lösungen kommen nicht von selbst angerannt, dochwenn du sie erkennst und zehn Schritte nach vorne und durch dieFehler vielleicht zwei wieder zurückgehst, dann ist das immernoch besser, als gar keinen Schritt zu machen. 242

- 229 - ALLES LANGFRISTIGE FÜHRT ZUM FRIEDEN “Das Geheimnis des außerordentlichen Menschen ist in den meisten Fällen nichts als Konsequenz.” BuddhaDas Leben erscheint uns wie ständige Stürme der Befriedigungund des Elends und es ist ein Paradox, dass die Stürme nichtewig gehen. Baue deshalb selbst in Zeiten des Elends Momenteein, in denen du einfach der tiefsten Seelenfinsternis entfliehst.Das ist besser, als darin zu versinken.Treffe dich mit Menschen, die deine Situationen und dich verstehen unddich aufmuntern.Gehe an die frische Luft und bleibe nicht lange zuhause.Mache Sport, um dein Gedanken abzuschalten und Glückshormoneauszuschütten.Tue genau das Gegenteil von dem, wonach dir in diesem Momentdes Leides ist, denn genau das wird dein Elend schwächen.Begegne den Widrigkeiten mit der Kraft deines Optimismus undder Akzeptanz deiner Ängste. Du kannst deine Überzeugungenund Gedanken ändern, indem du dir neue Überzeugungen undGedanken in dein Leben einbaust.Du kannst z.B. die neue Überzeugung “ich darf auch aufhören,bevor ich etwas beendet habe” in dein Leben einbauen. Sie gibt dirKraft und ist das Licht in dunklen Zeiten deines Lebens, um dichauf eine überlegene Weise an dein Ziel zu führen. 243

- 230 - AKZEPTIERE WAS DU NICHT ÄNDERN KANNST“Bewusstheit ist die vollständige und bedingungslose Hingabe an das, was ist, ohne Rationalisierung, ohne die Trennung von Beobachter und Beobachtetem.” Jiddu Krishnamurti, indischer PhilosophWieder ein Paradox, das dir zeigt, dass die Verhaltensweisen undÜberzeugungen, die du gelernt hast, meistens falsch sind.Es ist schon eigenartig, aber so ziemlich jedes Leid und Elend inmeinem Leben wurde erträglicher, wenn ich es einfach akzeptierthabe. Mike Hellwig nennt das “Radikale Erlaubnis”, Eckhart Tolle“Hingabe”, im Buddhismus ist es das Aufgeben der “Anhaftung”.Ertrage und erkenne die Dinge einfach nur und verstehe, dasssie sich ändern und reparieren werden. Egal, an was auch immerdu glaubst, ob es das Universum, Gott, Allah, Karma oder eineandere Energie ist, diese Energie wird es richten.Deine Psyche und Seele findet im Moment der Hingabe, derAkzeptanz, eine innere Zufriedenheit, wie du sie noch nie erlebthast. Wenn du dich mit jeder einzelnen Zelle einfach dem hingibst,was ist, dann löst sich der innere Widerstand, das Gegenteil vonHingabe, der viel Energie benötigt, auf.Dein gesamter Körper wechselt aus dem Zustand der “Gefahr”,des Kampfes, in einen Zustand, in dem viel mehr möglich ist.Plötzlich kreisen deine Gedanken nicht mehr um den Punktdes Negativen, sondern werden still und du erkennst plötzlichMöglichkeiten, die du in der Gefahr nicht erkannt hast. 244

- 231 - KARMA “Wie die Menschen dich behandeln, ist ihr Karma; wie du reagierst, ist deines.”. Wayne Dyer, amerikanischer PsychologeDas Wort “Karma” wird oft falsch interpretiert. Es ist keineböse Macht, sondern einfach nur die Erkenntnis von Ursacheund Wirkung. Wenn du böses Karma anhäufst, indem du z.B.jemandem schadest, dann verfängst du dich unbewusst inschädliche Verhaltensweisen.Führe deine Aktivitäten also bewusst und mit dem Wissen aus,dass sie sich irgendwann auf dich übertragen werden. Handle so,wie du dir dein Leben wünschst.Wenn du Liebe möchtest, dann gib Liebe.Wenn du Anerkennung möchtest, dann gib Anerkennung.Wenn du Leid möchtest, dann gib Leid.Indem du dein Karma sauber hältst verhinderst du, dass dir inZeiten des Leides, noch mehr Leid und Schaden in dein Lebenkommt und stattdessen Menschen, denen du in früheren Zeitengeholfen hast, auch jetzt für dich da sein werden. 245

- 232 - IN DER GEGENWART “Unruhe, Angst, Spannung, Stress, Sorge — alle Formen der Angst — werden durch zu viel Zukunft verursacht und nicht genug Präsenz.” Eckhart Tolle, spiritueller LehrerHöre auf an die Zukunft zu denken. Verstricke dich nicht inZukunftsfantasien, à la “was wird passieren, wenn …”Gib jetzt dein Bestes, um dein Leben in die rechte Bahn zu rücken,denn mehr kannst du nicht tun. Erkenne, sobald du in Gedankenin die Zukunft abschweifst und unterbreche den Gedanken mit:“Achtung! Hier und Jetzt!”Es kann sein, dass du das mehrmals die Stunde machen musst.Ich bin manchmal den ganzen Tag damit beschäftigt, meineinnere und äußere Anspannung durch diesen “Gedankenbruch”aufzulösen. Das ist es mir allerdings Wert. Unser Ego lehnt denMoment, also das Jetzt, ab, denn hier gibt es kein Problem. Oderdoch? Nein. Frage dich jetzt:“Welches Problem habe ich jetzt in diesem Moment?”Nicht gestern, nicht in einer Minute, nicht morgen, nicht in 10Jahren. Welches Problem hast du jetzt in diesem Moment, dassdu nicht lösen oder verlassen kannst? 246

- 233 - INVESTIERE IN WISSEN, NICHT MATERIELLES “Die einzigen wirklich Wohlhabenden sind diejenigen, die nicht mehr wollen als sie haben.” Erich Fromm, amerikanischer PsychoanalytikerExistenzangst ist die Angst, dass das, was du hast, bald nichtmehr sein wird. Es ist also auch eine Angst des Verlustes dessen,was du besitzt.BesitzkannalsoauchLeidundÄngsteschaffen,weshalbesvielmehrSinnmacht,wennduindasinvestieren,wasdirkeinernehmenkann:Dein Wissen und deine Erfahrungen.Dein Besitz kann gepfändet und verkauft werden, doch deinWissen, mit dem du wieder Geld verdienen und aus deinermisslichen Lage herauskommen kannst, das kann dir niemandnehmen.Deine Erfahrungen, die du in deinem Leben gemacht hast,sind der Schüssel für die Flucht aus dem Leid und letztendlichdas, wofür Motivationscoaches sehr viel Geld von Menschenbekommen, die die Erfahrungen nicht gemacht haben. 247

- 234 - HOLE DIR DIE STEUERUNG ZURÜCK “Jeder ist an allem Schuld. Aber wenn jeder das wüsste, hätten wir das Paradies auf Erden.” Fjodor Dostojewski, russischer SchriftstellerDu bist für deine Emotionen verantwortlich. Niemand sonst. Dugibst vielleicht manchmal die Verantwortung dafür ab, weil duglaubst, du könntest mit deinen Emotionen nicht selbst umgehen.Du gibst anderen die Macht darüber, was du fühlst und damitüber dich:„Du machst mich wütend.“„Wegen dir habe ich ein schlechtes Gewissen.“„Ich bin daran nicht Schuld, das warst du.“Doch andere können unmöglich Verantwortung für dichübernehmen. Aus dem Ego heraus glaubst du das allerdings undkeine Steuerung über deine Emotionen zu haben bedeutet, keineSteuerung über dein Leben zu haben.Du kommst vielleicht gar nicht auf den Gedanken, etwas zuändern, da du (dein Ego) auf einer gestörten Ebene glaubst, dassder Partner/Familie/Freunde/Staat/Gesellschaft usw. für deinLeid verantwortlich wäre. Doch das sind sie nicht. Nur einePerson ist dafür verantwortlich und so kann auch nur eine Persondas Leid beenden. 248

- 235 - 100%ige Verantwortung “Finde Freude an allem, was du tun willst. Jeder Job, jede Beziehung, jedes Zuhause. Es liegt in deiner Verantwortung, es zu lieben oder zu verändern.” Chuck Palahniuk, amerikanischer Schriftsteller100%ige Verantwortung für dich selbst übernehmen bedeutetauch, keine Verantwortung mehr für die Emotionen und dasLeben anderer zu übernehmen. Das bedeutet nicht, dass dubewusst verletzend werden musst. Allerdings weißt du, dass indeine Taten und Worte unendlich viele Dinge interpretiert werdenkönnen, wenn sie dem Selbstbild der anderen entsprechen.Fühlt sich jemand in deinen Taten und Worten angegriffen,beleidigt, verletzt oder sonst was, weißt du, dass er dir dieVerantwortung für seine Emotionen und somit sein Lebenübergeben möchte. Das musst und kannst du allerdings nicht.Fühle dich davon nicht beeindruckt und mache dem anderendeutlich, dass du anscheinend als Fläche benutzt wirst:„Was habe ich damit zutun? Geht es hier um mich, oder um dich? Wiekann ich dich dabei unterstützen, das Problem zu lösen? Findest du,dass ich dafür verantwortlich bin und wenn ja, wieso?“Ist die Person keine Person, die dir nahesteht, erkenne einfachnur, dass du hier bist (deine Verantwortung) und die anderePerson dort (ihre Verantwortung). 249

- 236 - EINSTELLUNGEN HINTERFRAGEN “Gib jemandem einen Fisch und du fütterst ihn einen Tag lang; lehre ihn das Fischen und du fütterst ihn ein Leben lang.” Maimonides, nordafrikanischer PhilosophIn Folge unserer elterlichen und gesellschaftlichen Erziehungen,wird von außen entschieden, wie wir uns zu verhalten habenund wie nicht. Schnell wird daraus eine Einstellung zu unserenGefühlen, die oft ablehnend ist.„Ich darf nicht wütend sein.“Du darfst wütend sein. Wut und Grausamkeit sind ein gewaltigerUnterschied.„Ich darf keine Angst haben.“Du darfst und musst sogar Angst haben. Es ist das einzige Gefühl,das überlebensnotwendig ist. Es macht dich zu einem Lebewesen.Keine Angst haben zu wollen, macht die Angst größer, als sie ist.Es ist Gewalt gegen dich selbst.„Ich darf nicht meinen eigenen Weg gehen.“Solange du die Vorstellungen anderer über deine eigenen stellst,bist du ihr Gefangener. Ein Gefangener hat keine Freiheiten,sondern Pflichten und wenige Rechte. 250

- 237 - DER VIRUS IN DEINEM KOPF “Ich lasse niemanden mit seinen dreckigen Füßen durch meinen Kopf laufen.” Mahatma Gandhi, indischer RevolutionärBeobachte dich einmal dabei, wie du anderen erlaubst, sich indeinem Kopf aufzuhalten. Gedanken stoppen dann, wenn dusie beobachtest, erkennst, obervierst, als Beobachter, wir habenschon öfter darüber geredet, ich betone es aber immer wieder, daes so wichtig ist. Folgende Situation:Da ist es doch tatsächlich wieder passiert: Jemand hat michverärgert und mich lächerlich gemacht. Ich denke den ganzenTag drüber nach, warum der Mensch das getan hat.Wieso kann er mich nicht leiden? Was habe ich ihm angetan? Wieso ist er so unzufrieden, dass er mich verletzen muss?Ich rede mit anderen darüber. Wir suchen nach Antworten.Abends liege ich im Bett und denke immer noch über die Personnach. „Hatte sie vielleicht Recht?“Ich fühle mich schlecht und stelle mein Leben in Frage. Ich stellemich in Frage. Ich will mit der Person nichts mehr zutun haben.Noch schlimmer: Ich mag mich jetzt auch nicht mehr.Wie groß meine Probleme doch sind. Und wie viele ich davonhabe. Nichts funktioniert. Warum denke ich nochmal darübernach?! 251

- 238 - HABEN UND SEIN “Der Unterschied zwischen Sein und Haben entspricht dem Unterschied zwischen dem Geist einer Gesellschaft, die zum Mittelpunkt Personen hat und dem einer Gesellschaft, die sich um Dinge dreht.“ Erich Fromm, amerikanischer PsychoanalytikerDas Haben mit dem Sein zu verwechseln ist fatal. Wenn wirglauben, dass wir mehr Wert sind, wenn wir etwas besitzen,schaffen wir uns mehr Leid, als wir bräuchten. Wenn wir etwasverlieren, was an unseren Wert gebunden war, schaffen wirebenfalls unnötiges Leid.Du bist nicht das, was du besitzt. Dein Wert verändert sichniemals, lediglich der „Scheinwert“, den du möglicherweise vondir hast. Um diesen Scheinwert zu kompensieren, besorgst dudir dann Dinge, die diesen Wert heben. Sobald du unbewussterkennst, dass es nicht funktioniert hat, wird die Sache wertlosund dein Scheinwert sinkt wieder.Erkenne deshalb dein Verlangen nach Dingen und verzichte aufsie. Schätze und liebe dich stattdessen so, wie du bist, ohne Dingezu benötigen, die du nicht brauchst. 252

- 239 - VERLIERE DEINEN VERSTAND “Eine Frage, die mich manchmal verwirrt: Bin ich oder sind die anderen verrückt?” Albert Einstein, theoretischer PhysikerIch sitze im Zug, als ich plötzlich laut lachen muss. Ich weiß garnicht mehr warum. Mein Gegenüber schaut mich erschrocken an:„Alles okay mit Ihnen.“„Ja wieso?“, fragte ich rhetorisch.„Na, weil sie grundlos lachen.“Menschen, die keinen Grund für das haben, was sie tun, geltenals verrückt, weil das Kollektiv immer einen Grund für dasbraucht, was es tut. Und es ist tatsächlich so: Etwas tiefgründigerbetrachtet sind diejenigen, die die Dinge ohne Grund tun,verrückt. Sie haben den Verstand verloren und zwar im wahrstenSinne des Wortes. Das Ego erschafft immer eine Absicht. Wir tundann etwas aus Hass, aus Wut, aus Freude, aus Eifersucht, ausNeid, aus Groll usw.Sei offen für deine Verrücktheit. Identifiziere dich nicht mit der Geistesstörung der Masse. Sei verrückt und verliere deinen Verstand. 253

- 240 - VOLLSTÄNDIGES MITGEFÜHL“Schließt dein Mitgefühl dich nicht mit ein, ist es unvollständig.” BuddhaKannst du Mitgefühl anderen gegenüber entwickeln?Wenn nicht, dann fühle doch erst einmal mit dir mit. Erlaube dir doch einmal, ängstlich, wütend, traurig zu sein.Es eben nicht zu verbieten, wütend auf dich zu sein, dich zuverurteilen.Leid entsteht dadurch, dass wir uns unseren Gefühlen, unserenSchmerzen nicht stellen wollen. Dadurch leiden wir und wollenauch, dass andere leiden, um mit dem Schmerz nicht alleine zusein.Schließlich ist geteiltes Leid, halbes Leid und unbewusst fühlt essich besser an, wenn andere auch leiden.Akzeptiere dein Leid und deine Schmerzen.Fange nicht damit an, das Leid anderer auflösen zu wollen.Das gelingt dir nur durch wahres Mitgefühl und das entsteht nur,wenn du Mitgefühl, nicht Mitleid, dir gegenüber entwickelst.254

- 241 - NEUE REALITÄT“Es ist einfacher durch dein Verhalten neue Denkweisen zu erschaffen, als durch neue Denkweisen neues Verhalten zu erschaffen.” Aristoteles, griechischer PhilosophAllem, was du tust, geht ein Gedanke voran. Der Gedankeentspringt dem, was du glaubst zu sein. Bist du z.B. eher ängstlichund fühlst dich wertlos? Dann wirst du z.B. denken: „Ich gehebesser nicht zu dem Treffen. Ich mache sowieso alles falsch.“ Wenn einGedanke durch deine falsche Identität entsteht, dann kannst dumit deinen Gedanken deine Identität verändern. Es ist das gleicheSpiel, nur anders herum. Du verwendest deine Gedanken, umdas zu verändern, was du glaubst zu sein.Dafür ist eine Bestandsaufnahme notwendig:Fühlst du dich wertvoll?Schätzt du dich?Vertraust du dir selbst?Liebst du dich?Danach benutze deine Gedanken, um deine falscheSelbstwahrnehmung zu verändern. Nimm dir jeden Tag 10-15Minuten. Schließe deine Augen. Stelle dir vor, wie du als Kindvor dir stehst.Und dann sage dir das, was du im Moment noch nicht glaubst.Verändere durch deine Gedanken das Bild, das du von dir hast. 255

- 242 - GEISTIGE AUSSETZER “Sei wie die Erde: Beklage dich nicht,wenn andere ihren Mist auf dir abladen.” BibelBeklage dich nicht, wenn andere ihren Mist auf dir abladen. Seiwie die Erde und nimm es einfach hin. Ich ertrage die Dingeheute ganz anders, weil ich die unglücklichen Bemerkungen unddie Trauer anderer zwar annehme, sie aber nicht mehr aufsage.Ich beschwere mich nicht und reagiere nicht darauf.Die geistigen Aussetzer anderer, geschaffen vom Ego, dürfennicht für deine Stimmung verantwortlich sein.Was kann dich noch aus der Ruhe bringen, wenn du daswahrnimmst?256

- 243 - WAS IST WUT? “Die Leute werden keine Zeit für dich haben, wenn du immer wütend bist oder dich beschwerst.” Stephen Hawking, theoretischer PhysikerBevor wir uns ansehen, wie wir Wut umwandeln können, schauenwir uns heute erst einmal an, was Wut eigentlich ist. Schließlichmüssen wir auch erst einen Führerschein machen, bevor wirmit dem Auto fahren. Wut gehört im Buddhismus zu den “DreiStörgefühlen”. Die drei Störgefühle sind in der Überlieferung lobha(Anhaftung und Gier), dvesha (Hass, Wut, Zorn und Groll) undmoha (Ignoranz).Im Sanskrit werden diese Störgefühle auch akusala-mula genannt.Akusala bedeutet böse und Mula wird mit Wurzel übersetzt. Diedrei Störgefühle sind also die “Wurzel des Bösen” aus der alleschädlichen Handlungen entstehen.In den buddhistischen Lehren gilt die Reinigung der Wut alselementarer Bestandteil. Hierbei gibt es weder “berechtigte” noch“gerechtfertigte” Wut. Die Umwandlung der Wut wird eher als einWeg zu Mitgefühl, Liebe und Dankbarkeit verwendet.Obwohl die Wut als eines der drei Störgefühle gilt, geben selbstanerkannte Meister des Buddhismus zu, dass sie manchmalwütend sind. Daran erkennen wir, dass unser Ziel nicht seinsollte, die Wut vollkommen aus unserem Leben zu verbannen,was jeglicher psychologischer Denkweise widersprechen würde.Die Lösung liegt woanders, dazu morgen mehr. 257


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