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Ideat Germany_OktNov 2017

Published by Saigon Design Center, 2019-08-25 17:43:27

Description: Ideat Germany_OktNov 2017

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Design JETZT NEU! Superduo Neri & Hu Der Formvollender: Interior Design Special Jaime Hayón Die wichtigsten Namen, Lifestyle die stärksten Trends, die schönsten Stoffe Miami, Mailand, Marrakesch: Wie Kreative leben Think big – im Atelier von Künstler Jonas Burgert Reise London – im Osten viel Neues Prag von seiner coolen Seite 4 191112 206506 0 1 DAS INTERNATIONALE MAGAZIN FÜR INTERIOR DESIGN UND URBANEN LIFESTYLE 01/2017 - Oktober - November 2017 - 6,50 €

poltronafrau.com Italian Masterpieces ARCHIBALD ARMCHAIR. DESIGNED BY J.M. MASSAUD. SALA DEL THE, PALAZZO COLONNA, ROMA. Aachen - Mathes Büchel 29-31 Mainz - Möbelhandel Jung Holzstrasse 32 Berlin - Poltrona Frau Berlin im Stilwerk Kantstrasse 17 Moers - Drifte Wohnform Holderberger Strasse 88 Gmund Am Tegernsee - StudioX Münchner Straße 140 München - Böhmler Einrichtungshaus Im Tal 11 Hamburg - Clic Inneneinrichtung Grosse Elbstrasse 68 Bremen - Oyten - Kehlbeck Einrichtungshaus Industriestrasse 1 Hamburg - Einrichtungshaus Bornhold Alsterufer 1 Stuttgart - Fleiner Möbel by Architare Stresemannstrasse 1 Hanau - Meiser Home of Living Ludwigstrasse 71 Wiesloch - Weckesser Wohnen In den Weinäckern 11 Kempen - Renkes Möbel - Peschweg 1

Maja Groninger ID-TEAM © MIRJAM FRUSCELLA, ILONA HABBEN, DAVID MAUPILÉ, NELE MARTENSEN, BERND JONKMANNS, HENDRIK SCHOMBURG Überflüssig, kitschig und überhaupt für Anfänger: Judith Schüller Während ihres Innenarchitekturstudiums in Bayern lernte die Hamburgerin, dass jegliche Dekoration Die Kreativ-Direktorin von IDEAT ist in Wirklichkeit jenseits von weißer Farbe und Beton eine Todsün- ein Styleguide auf zwei Beinen. Wer ein angesag- de sei. Bei ihrer Arbeit als Redaktionsleiterin von tes Restaurant, ein hippes Label oder einen neuen IDEAT landen neuerdings Betten mit Samtöhr- Shop sucht, frage Frau Schüller. Sie liebt Großstäd- chen, goldene Totenköpfe und Blütenprints auf te und bringt von ihren Reisen haufenweise Fotos dem Schreibtisch. Wie gern würde sie dem schwarz und Inspirationen mit. Die Ideen, Bilder und Ein- bebrillten Professoren-Block von damals zurufen: drücke landen in IDEAT, die Souvenirs – zuletzt eine »Leute, so weh tut es gar nicht!« Armee japanischer Kokeshi-Figuren und ein Tep- pich aus Marrakesch – in ihrer schönen Wohnung Bettina Billerbeck in Hamburg, das für sie gerade eben groß genug ist. Mit Interior Design hat die Chefredakteurin von Katrin Harmat IDEAT schon länger zu tun – sie ist seit einigen Jah- ren für SCHÖNER WOHNEN verantwortlich und Japanologie studiert, in Dublin gearbeitet, dort ei- bleibt es auch. Zwei Wohnsitze sozusagen, und die nen Franzosen aus Paris lieben gelernt: Die Vita der studierte Historikerin fühlt sich in beiden durchaus Bildredakteurin ist so international, wie sie klingt zu Hause. Wenn sie nicht gerade in Sachen Möbel – und passt damit perfekt zu IDEAT. Ihr Faible für und Design unterwegs ist oder die nächsten Aus- Mid-Century-Möbel lebt sie in ihrem Zuhause aus, gaben der Magazine plant, klickt sie sich online das sie nicht nur mit Mann und Sohn teilt, sondern durch extravagante Teppiche, geht an der Alster neuerdings auch mit Golden Retriever Tao. Der laufen oder mixt sich einen Moscow Mule. passt im Ton perfekt zum Teak-Sideboard aus den Fifties, auch wenn Katrin versichert, das habe bei Katja Kleinebrecht der Anschaffung keine Rolle gespielt. Die studierte Kommunikationsdesignerin leitet Gaby Milchers die Grafik von IDEAT und führt bereits seit Länge- rem eine innige Beziehung zu der Zeitschrift. Ihre Wenn die ausgebildete Lithografin nicht gerade Schwester, die einige Zeit in Paris lebte, besaß ein Golfbälle über den Platz schlägt, treibt sie die Abo der französischen Ausgabe, und so wander- Redaktion von IDEAT zu immer neuen Höchstleis- te das eine oder andere Heft im Handgepäck mit tungen an. Als Managing Editor hat sie in Sachen nach Hamburg. Dass aus dieser losen Affäre jetzt Termine und Kosten den Hut auf, zu Recht, sie ist eine feste Beziehung wird, ist für Katja, die außer ein echtes Organisationstalent. Viel lieber als in IDEAT (und ihrer Schwester!) auch noch Yoga liebt Excel-Tabellen tobt sich die Skandinavien-Lieb- und leidenschaftlich gern reist, ein Fest. haberin aber auf ihrer Dachterrasse in Hamburg aus, und eines muss zum Schluss gesagt sein: Gaby Johannes Hünig treibt uns sehr charmant an. Weiße Wände, Flachdach, weniger ist mehr: Die Verena Richter üblichen Architekturfloskeln gehen Redakteur Johannes Hünig inzwischen ziemlich auf den Zei- Ihre Herzengeschichte in dieser Ausgabe ist die ger. Das Designerduo Neri & Hu, mit dem der stu- Homestory Formento + Formento in Miami (Seite dierte Kunsthistoriker für diese Ausgabe sprach, 156). Die Fotos des Ehepaars erfüllen zwar nicht zeigt sich da erfreulich locker und kombiniert bei die Regeln, die die Journalistin in ihrem Kunstge- seinen Bauten dunkle Farben mit Bronzedetails schichtsstudium gelernt hat. Aber das ist ja schon und Art-déco-Formen. Ginge es nach Hünig, stün- echt eine Weile her. Seitdem darf Kunst auch mal de als Nächstes eine Ehrenrettung der Postmoder- dekorativ sein. Apropos Miami: Wenn die Redak- ne an: Mehr Farbe! Mehr Witz! Mehr Türmchen! teurin dieses Jahr zur Art Basel Miami reist, bestellt sie am Pool des Raleigh einen Collins Smash. Der hilft gegen Jetlag und mittelmäßige Kunst. 3

ID-EDITORIAL #DASISTIDEAT Danke. Sie haben zu IDEAT gegriffen, trotz des kryptischen Namens. Auf Twitter hatte vor einigen Wochen jemand spekuliert, es handele sich um eine Wortschöpfung aus »Ikea« und »Idiot«. Guter Joke, aber ich kann das hier offiziell dementieren. Jeder Buchstabe in IDEAT steht für eine Facette des Magazins: Inspiration, Design, Entdecken, Architektur, Trends. Eine einzigartige Kombination von Zeitgeistthemen, die unser neues Heft so besonders macht. IDEAT ist not another interior magazine, sondern verknüpft Einrichtung, Lifestyle, Reise, Kunst und Mode zu einem inspirierenden Stil-Universum. Die ziemlich ungewöhnliche Geschichte hinter dieser Zeitschrift begann in Paris. Dort entschied vor fast 20 Jahren ein viel reisender Marketingmanager aus der Autobranche, dass er mal was anderes machen wollte (verstand jeder), verkaufte sein Haus und gründete einen Magazinverlag (verstand keiner). Laurent Blanc heißt dieser Mann, und seine erste Zeitschrift IDEAT ist in Frankreich mittlerweile Marktführerin unter den Premium-Wohnmagazinen. Wie das gelungen ist? IDEAT war von Anfang an anders als die anderen Interior-Hefte am Kiosk: unkonventioneller, weltoffener, optimistischer, mutiger, lässiger, nicht so streng, weniger elitär. Darauf hatten Design-Fans offenbar gewartet. Jetzt kommt diese Pariser »attitude« nach Deutschland. Genau der richtige Zeitpunkt, wie wir finden. Die größten Designer sind sich nicht mehr zu fein, auch mal bezahlbare Deko-Objekte oder Bürozubehör entwerfen (ein Tacker von Tom Dixon?). Gute Gestaltung erreicht heute mehr Menschen als je zuvor. Das Zuhause ist nicht mehr zum Repräsentieren da, sondern Rückzugsort und Projektionsfläche für den persönlichen Stil. Statt nur den eigenen Wohlstand in den vier Wänden plus Garage auszustellen, zeigt man heute lieber, dass man Ahnung hat. Klar, Luxus bleibt Luxus, aber er gewinnt an Lässigkeit, während die klassischen Statussymbole an Bedeutung verlieren. Das zeigt sich auch in den Homestorys in IDEAT: perfekt ist da nichts, aber vieles außergewöhnlich. IDEAT nimmt sie mit auf Reisen, doch wir machen kein Sightseeing. In Zeiten, in denen die Einkaufsstraßen der Metropolen einander immer ähnlicher werden (überall die gleichen Läden!), sehnen sich moderne Traveller nach neuen Stadtvierteln zum Entdecken – nach dem Motto: lieber in die aufstrebende »Neighborhood« vorstoßen, als die üblichen Flagship-Stores abhaken, lieber im supersympathischen Designhotel übernachten als im ersten Haus am Platz. Kurzum: IDEAT ist ein Magazin für eine internationale Generation (das Alter spielt dabei überhaupt keine Rolle), die erstklassige Gestaltung in allen Lebensbereichen schätzt. Werden Sie Teil der IDEAT-Community! Folgen Sie uns auch auf Instagram und Facebook, zeigen Sie Ihr Faible für außergewöhnliches Design mit dem Hashtag #dasistideat. Un grand merci à Laurent Blanc et mes chères collègues Vanessa Chenaie et Lola Leboulleux! Entschuldigung, das musste noch kurz auf Französisch raus. Ihnen viel Vergnügen mit der ersten deutschen Ausgabe von IDEAT! Herzlichst, Ihre Bettina Billerbeck Chefredakteurin IDEAT Germany Instagram: @ideatgermany Facebook: IDEAT Germany www.ideat-germany.de 4

Kenzo Takada Der freie und wagemutige Designer Kenzo Takada, « Der Pariser unter den Japanischen bekleidet Modeschöpfern », hat für Roche Bobois eine außergewöhnliche Kollektion mit Stoffen und dasŢMah Jong Keramiken entworfen. Um das Sofa Mah Jong zu bekleiden hat er sich von den damaligen Kimonos des Theaters No inspirieren lassen und die Muster Farben neu interpretiert, indem er Harmonien geschaffen hat, die rafjniert und zierlich zugleich sind und die drei Tageszeiten symbolisieren: Asa (der Morgen), Hiru (der Mittag), Yoru (der Abend). Foto Michel Gibert. Foto unverbindlich. Dank an: Architecte : Stone Sculpture museum of the Fondation Kubach-Wilmsen. Mah Jong. Modulares Sofa aus einzelnen Elementen, French Art de Vivre Design Hans Hopfer. Bekleidet mit den NĻ Gaku Stoffen, Version Yoru, entworfen www.roche-bobois.com vonŢKenzobTakada für Roche Bobois. Kostenloser 3D-Design Service

NOT ANOTHER INTERIOR MAGAZINE Das internationale Magazin für Interior Design und urbanen Lifestyle wurde 1999 in Frankreich von Laurent Blanc gegründet und erscheint jetzt auch in Deutschland. IDEAT GERMANY Verlag und Sitz der Redaktion Gruner + Jahr GmbH & Co. KG, Am Baumwall 11, 20459 Hamburg REDAKTION Editor in Chief Bettina Billerbeck Executive Editor Maja Groninger Creative Director Judith Schüller Managing Editor Gabriele Milchers Art Department Katja Kleinebrecht Editors Johannes Hünig, Verena Richter Photo Editor Katrin Harmat Assistant Dagmar Höllein Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt Bettina Billerbeck, Am Baumwall 11, 20459 Hamburg Kontakt zur Redaktion [email protected] MITARBEITER DIESER AUSGABE Autoren Dominic Bradbury, Vanessa Chenaie, Bérénice Debras, Katharina Eidam, Nicole England, Alfred Escot, Marie Godfrain, Léa Janvier, Katrin Klatte, Antoine Lorgnier, Paola Menaldo, Camilla Péus, Kristina Raderschad, Tina Schneider-Rading, Thérèse Rocher, Kerstin Rose, Kurt G. Stapelfeldt, Dorothea Sundergeld, Janina Temmen, Christiane Tillmann, Olivier Waché Fotografie Gianni Basso/Vega MG, Adeline Bommart, Didier Delmas, Nicole England, Peter Fehrentz, Stevens Frémont, Young-Ah Kim, Line Klein, Antoine Lorgnier, Giorgio Possenti/Vega MG, Richard Powers, Peter Rigaud, Georg Roske, Yves Samuel, Danilo Scarpati/Living RCS, Christian Schaulin, Manolo Yllera/Photofoyer Grafik Mareike Basche Schlussgrafik Angela Reinhardt Schlussredaktion Sibylle Kumm (fr.) Illustration Le Duo, Susan Hunt Yule KUNDENSERVICE & ABO IDEAT-Kundenservice, 20080 Hamburg Tel.: 040 55 55 78 09 Tel. für Österreich, Schweiz und das restliche Ausland +49 (0)40 55 55 78 09 Bestellservice für Einzelhefte Tel.: 040 55 55 78 00, E-Mail: [email protected] Unsere Servicezeiten montags bis freitags von 7.30 bis 20 Uhr, samstags 9 bis 14 Uhr Fragen zum Abonnement E-Mail: [email protected] Alle Abo-Services können Sie bequem auf unserem Serviceportal im Internet erledigen: www.ideat-germany.de/kundenservice IDEAT im Abonnement Preis pro Jahr, inkl. MwSt. und Versand Deutschland: 39 Euro, Österreich: 44,40 Euro, Schweiz: 62,40 SFR



VERLAG Publisher Matthias Frei Publishing Manager Andrea Kobelentz Director Brand Solutions Nicole Schostak Vertriebsleiter Andreas Jastrau, DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH Marketing Director Ulrike B. Schönborn PR/Communication Andrea Kramer Herstellung Heiko Belitz (Ltg.), Michael Rakowski Druck Appl Druck GmbH, Senefelderstr. 3–11, 86650 Wemding Reproduktion MWW Medien GmbH, Sperberhorst 6, 22459 Hamburg Syndication Picture Press, E-Mail: [email protected] Der Export der Zeitschrift IDEAT und ihr Vertrieb im Ausland sind nur mit Genehmigung des Verlags zulässig. Lesezirkel dürfen IDEAT nur mit Zustimmung des Verlags führen. © COPYRIGHT 2017 für alle Beiträge bei Gruner + Jahr GmbH & Co KG. Nachdruck, Aufnahme in Onlinedienste und Internet sowie Vervielfältigung auf Datenträger wie CD-ROM, DVD-ROM etc. nur nach vorheriger schriftlicher Zustimmung der Redaktion. Entwürfe und Pläne unterliegen dem Schutz des Urheberrechts. Alle Auskünfte, Preise, Maße, Farben und Bezugsquellen ohne Gewähr. Verantwortlich für den Anzeigenteil Nicole Schostak, G+J e|MS, Am Baumwall 11, 20459 Hamburg Es gilt die gültige Preisliste. Infos hierzu und Mediadaten unter: www.gujmedia.de/ideat VERKAUFSBÜROS Region Nord – Hamburg / Hannover Tel.: +49 (0) 40 37 03 22 01, E-Mail: [email protected] Region Nord – Berlin Tel.: +49 (0) 30 25 48 06 50, E-Mail: [email protected] Region West Tel.: +49 (0) 2 11 61 87 50, E-Mail: [email protected] Region Mitte Tel.: +49 (0) 6 97 93 00 70 E-Mail: [email protected] Region Südwest Tel.: +49 (0) 7 11 22 84 60, E-Mail: [email protected] Region Süd Tel.: +49 (0) 8 94 15 22 50, E-Mail: [email protected] Schweiz Tel.: +41 (0) 4 42 69 70 70, E-Mail: [email protected] Österreich + Südtirol Tel.: +43 (1) 51 25 64 70, E-Mail: [email protected] Italien Tel.: +39 (0) 02 2 05 26 71, E-Mail: [email protected] Frankreich Tel.: +33 (0)1 73 05 46 60, E-Mail: [email protected] Großbritannien Tel.: +44 (0) 20 74 37 43 77, E-Mail: [email protected] Belgien, Luxemburg, Niederlande Tel.: +32 (0) 92 35 02 13, E-Mail: [email protected] Skandinavien Tel.: +49 (0) 40 37 03 29 49, E-Mail: [email protected] Weitere Länder G+J International Media Sales. Tel.: +49 (0) 40 37 03 29 48, E-Mail: [email protected], www.internationalmediasales.net IDEAT FRANCE Founder, Publication Director and Chief Editor Laurent Blanc Editor in Chief Vanessa Chenaie Chief Financial Officer Céline Rhodes International Sales Director Marie-France Allez Licenses, Rights & Content Coordinator Lola Leboulleux Lizenznehmer von IDEAT Éditions, The Good Company SAS IDEAT EDITIONS 12–14, rue Jules-César, 75012 Paris, France



INHALT 20 © GERMANA COSTANZA LAVAGNA 22 1 – Oktober–November 2017 42 UNSER COVER: © DANIEL STJERNE Das Mailänder Zuhause der Musikjournalistin Paola Maugeri lebt von starken Mustern, recy- celten Fundstücken und dem Spirit der Fifties und Sixties (S. 134). © GIORGIO POSSENTI/VEGA MG SERVICE 6 IMPRESSUM 253 VORSCHAU 256 ADRESSEN CONTEMPORARY NEWS 20 ID-NEWS DESIGN > Das Supergirl: Designerin Nica Zupanc > Ypperlig: Hay & Ikea > Licht am Stiel: Neues von Muuto > Retrospektive: Charles & Ray Eames im Vitra Design Museum 28 ID-NEWS FASHION Modischer Grenzgang: Fashion-Kollektion für Mini 30 ID-NEWS PHOTO Der Menschenflüsterer: Irving Penn im Pariser Grand Palais 32 ID-NEWS ARCHITEKTUR > Mode-Monument: Das neue Musée Yves Saint Laurent Marrakech > Sinnlicher Minimalist: Peter Zumthor mit Ausstellung in Bregenz 36 ID-NEWS ART Lacy liebt Papier: Die fantastischen Welten der kanadischen Künstlerin Lacy Barry 38 ID-NEWS TABLE > Reine Formsache: Besteck von Table Noir > Kleines Korn: Restaurant Barr in Kopenhagen 42 ID-NEWS HOTEL > Oh yes: Das Sir Nikolai in Hamburg > Griechisches Sein: Casa Cook auf Kos 48 ID-NEWS BÜCHER > Wohnen mit Visionen: Jubiläumsband von Cassina > Die besten Neuerscheinungen 10

WIR PRÄSENTIEREN BEOVISION ECLIPSE Willkommen zu Hause. An einem Ort, an dem sich Technologie nicht in den Vordergrund drängt, aber Ihre Aufmerksamkeit aus vielen guten Gründen verdient. Durch die Kombination der Ausdruckskraft von 4K-OLED-Bildern mit dem weltweit besten TV-Audiosystem schafft der neue BeoVision Eclipse ein ganz neues TV-Erlebnis. Als 55- und 65-Zoll-Ausführung erhältlich. bang-olufsen.com PRESS PAUSE A N D P L AY BEOVISION ECLIPSE LIKE NO ONE ELSE IHREN NÄCHSTEN BANG & OLUFSEN HÄNDLER FINDEN SIE UNTER WWW.BANG-OLUFSEN.COM/DE/FIND-STORE

ID-INHALT 72 54 © ZHU HAI CONTEMPORARY DESIGN 66 © DIDIER DELMAS 54 ID-PORTRÄT Die Grenzgänger: Das Architekten-Duo Neri & Hu schlägt Brücken zwischen Ost und West 60 ID-YOUNG DESIGNER Die Poesie der Baustelle: Die Hamburgerin Milia Seyppel lässt Raues zart und lyrisch wirken 62 ID-DESIGN BRAND Alles andere als Jeans: Diesel-Living-Chef Andrea Rosso im Interview 64 ID-BIRTHDAY 30 Jahre Progetti Chair: Der Klassiker von Giorgetti in einer Sonderedition 66 ID-WORKSHOP STUDIO Zurück in die Zukunft: Das Label Red Edition inszeniert den Retro-Look im Pariser Marais 70 ID-STUDIO Lichtgestalt: In ihrem Prager Atelier entwirft Lucie Koldova zauberhafte Leuchten 72 ID-SHOPPING Der letzte Schrei: Grafische Teppiche, feine Beistelltische und schnittige Paravents 78 ID-FASHION Flirt zwischen Kunst und Mode: Die Künstlerin Sally Smart und Marni 12

Echt. Klar. Intelligent. Handarbeit für Kopfarbeit. Unser Meisterstück. Sekretär 5351 Pinie / Nussbaum Buche schwarz 100 x 40 x 154 cm € 4.586 MARKTEX GmbH & Co. KG · Am Auernberg 2 · 61476 Kronberg/Ts. · T 06173/60020 · [email protected] · marktex.de KRONBERG · BERLIN · HAMBURG · KÖLN · MANNHEIM · MÜNCHEN

ID-INHALT 110 84© GIANNI BASSO/VEGA MG SPECIAL INTERIOR DESIGN © PETER RIGAUD 84 ID-INTERVIEWS 126 © DANILO SCARPATI/LIVING RCS > Studio Dimore: Moderne Dandys > Sarah Lavoine: Parisienne par excellence > Patricia Urquiola: Der Ideen-Vulkan > Vincent Van Duysen: Der Baumeister > Dorothee Meilichzon: Die Vintage-Verrückte > Besau-Marguerre: Die Senkrechtstarter > Space Copenhagen: Die Nordlichter 98 ID-TEXTILIEN Neue Stoffe für den Herbst: Comeback von Farbe und Ornament 104 ID-TRENDS > Waldgrün: Starkes Coming-out > Marmor: Diese Platte ist der Hit > Samt: Reine Gefühlssache CONTEMPORARY LIFESTYLE 110 ID-ATELIERBESUCH Expedition ins Innerste: Wie der Berliner Maler Jonas Burgert in einer umgebauten Industrieruine arbeitet 118 ID-LIFESTYLE & STYLE Very wild: Der Look von Jean-Michel Basquiat 126 ID-HOME 1 Mailand: Wo der Stil wächst und gedeiht 14

New expressions for interior decoration Essential Wallpaper Contemporary Wallpaper Style Colors wallanddeco.com left wall back wall ceiling Roomservice, Hamburg / Dopo Domani, Berlin / Lammerding, Dortmund / Lomanns, Düsseldorf / Design International, Krefeld / Bäderwerkstatt Tanke, Erfurt / Freisberg Wohnbedarf, Ludwigshafen, Mannheim / Ultramarin, Köln / Palais 22, Frankfurt / Scenario, Frankfurt / Designfunktion, München, Nürnberg, Murnau / Kampe 54, Stuttgart / Die Fliese Art+Design, Ismaning / Böhmler Im Tal, München

ID-INHALT 193 156 © YOUNG-AH KIM 216 134 ID-HOME 2 Mailand: Lebe lieber mustergültig © STEVENS FRÉMONT 146 ID-HOME 3 Berlin: Hort im Dunkeln 156 ID-HOME 4 Miami: Wohnen mit Weitwinkel 166 ID-HOME 5 Madrid: Alles ist erleuchtet 176 ID-HOME 6 Marrakesch: Ein blaues Wunder 184 ID-HOME 7 New York: Schatzkiste 193 ID-DOSSIER POLSTERMÖBEL > Neue Sofas und Sessel > Jaime Hayon: Das Spiel seines Lebens > Zu Besuch bei Flexform CONTEMPORARY TRIPS 216 ID-URBAN SPIRIT London: Im Osten viel Neues 236 ID-ROAD TRIP Sansibar: ein Archipel wie aus 1001er Nacht 242 ID-WEEKEND ARTY Prag: Designfestival an der Moldau 248 ID-HYPE AREA Bairro Alto: Lissabons Boheme 258 ID-VILLAGE PEOPLE Unterwegs mit 25hours-CEO Christoph Hoffmann 16

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Contemporary news was jetzt unsere Neugier weckt

Guggenheim Tate Modern MAC (Bilbao) (London) (Niterói / Rio de Janeiro) Centre Pompidou TIMA Palazzo Grassi (Paris) (Imabari) (Venedig) Rijksmuseum Elbphilharmonie Guggenheim (Amsterdam) (Hamburg) (New York) © LE DUO

ID-NEWS DESIGN »Etwas Eleganz kann nie schaden. Ein Möbel hat immer auch eine emotionale Funktion.« Nika Zupanc 20

Das Supergirl Eine Leuchte als rot glänzende Zwillings- kirsche, ein Goldstuhl mit schleifen- förmiger Lehne, ein Waschtisch mit Falten- rock so viel Glamour muss man sich erst einmal trauen. Nika Zupanc tut es. Auf den großen Möbelmessen, wo sich seit Jahren skandinavische Nüchtern- heit mit den x-ten Reeditionen gängiger Klassiker abwechselt, ist die slowenische Designerin mit ihren mädchenhaften Entwürfen eine gefeierte Ausnahme. In diesem Jahr war es das pastellgrüne, goldschleifengeschmückte Sideboard 88 Secrets für Scarlet Splendour (Bild), mit dem sie den Besuchern der Mailänder Möbelmesse den Kopf verdrehte. Eine ovale Grundform, femi- nine Linien und feines Dekor verbin- det sie dabei zu einem Möbelstück von fast provokanter Eleganz obwohl für sie beim Entwerfen eigentlich etwas anderes zählt: »Mir geht es um die Auseinandersetzung mit ikonenhaften Formen. Ich arbeite ihren Charakter heraus und betone ihn. Daraus ent- wickelt sich etwas Neues.« So entstehen Möbel, die man meint, schon einmal irgendwo gesehen zu haben. In einer Puppenstube zum Beispiel. J. H. © GERMANA COSTANZA LAVAGNA

ID-NEWS DESIGN Ypperlig? Großartig! Von Katharina Eidam 1 23 22 Bezahlbares Design, aber mit Anspruch: So starteten Mette und 1/ Das kompakte Rolf Hay ins Interior-Geschäft. 15 Jahre später gehen die Dänen noch Zweiersofa der »Ypperlig«- Kollektion zitiert skandi- einen Schritt weiter – und entwerfen Möbel für Ikea. navische Designvorbilder. 2/ Helles Holz und W as haben sie uns auf die Folter gespannt, der schwedische Möbelgigant und gedeckte Farben: Hay trifft das Designer-Duo aus Horsens, Westdänemark. Kooperation: Ja? Nein? auf Ikea. 3/ Rolf und Mette Vielleicht? »Unbedingt!«, bestätigte Ikea das aufgeregte Gemunkel Mitte Hay. © DANIEL STJERNE des vergangenen Jahres und zeigte als Appetitanreger erste Bilder der ikonischen Ein- 4/ Die Steingutvase wird kaufstasche »Frakta«, die ein Redesign in typischen Hay-Farben verpasst bekam. Das von Hand bemalt. machte Lust auf mehr – zu Recht, denn schon die ersten Kollektionsschnipsel der Ko- operation zeugten vom sicheren Händchen Mette Hays für Wohnaccessoires. Die sind © INTER IKEA SYSTEMS B.V. 2017 nämlich die große Leidenschaft der Firmenchefin, während sich Gatte Rolf zusammen mit internationalen Gestaltern um die Möbel-Linie kümmert. Mit ihrem gemeinsamen Kollektion »Ypperlig«. Unternehmen revolutionierten sie die dänische Designszene, als ob es nichts wäre. Nun Ab Oktober 2017 also Ikea. »Für uns war von Anfang an klar, dass wir bei dieser Zusammenarbeit eine in ausgewählten Ikea- Kollektion gestalten wollten, die den Ikea-Prinzipien entspricht. Das bedeutet: ehrliche Filialen erhältlich. und solide Produkte zu erschwinglichen Preisen, die lange Zeit Freude bereiten«, sagt www.ikea.com Mette. »Ypperlig«, schwedisch für »hervorragend«, nennt der blau-gelbe Möbelriese die Kollektion prompt. Und die erfreut durch ihren charakteristischen Hay-Look: klare 4 Formen, gute Materialien (viel Holz, lackiertes Metall, Steinzeug), wohldosierte Farbig- keit. Und die schiere Zahl der gemeinsamen Entwürfe. Etwa 30 hatte Ikea anfangs an- gekündigt, 50 sind es jetzt geworden. Darunter ein Esstisch im schnörkellosen Scandi- Chic, funktionale Büroutensilien, Textilien fürs Wohnzimmer und das »Ypperlig«-Sofa in der Tradition der großen dänischen Designer des 20. Jahrhunderts. Perfekt mitein- ander kombinierbar und immer mit dem Zeug zum Lieblingsteil. Im Oktober kommt die Kollektion in ausgewählte Ikea-Filialen. Wir empfehlen: rechtzeitig anstellen.

your personality. your style. your choice. caro.wogg.ch

ID-NEWS DESIGN Licht am Stiel Von Katharina Eidam 1 Schnörkel? Braucht sie nicht. Ganz ohne Drama erhellt die 2 Schreibtischleuchte TIP das Homeoffice. Der archetypische Entwurf 24 1/ Die minimalistische stammt vom schwedischen Designer Jens Fager für Muuto. Tischleuchte TIP macht von allen Seiten eine A lle lieben Muuto. Designer aus ganz Skandinavien entwerfen für das dänische gute Figur. Pulverlackierter Unternehmen Möbelstücke, Leuchten und Accessoires, Inhouse-Designer gibt Aluminiumguss, 40 cm es nicht. Jetzt bringt Muuto (finnisch für »neue Perspektive«) eine neue Schreib- hoch. Preis: ca. 270 Euro. tischleuchte auf den Markt und hat dafür zum wiederholten Mal den als neues Aus- 2/ Designer Jens Fager nahmetalent geltenden Schweden Jens Fager engagiert. Im Kosmos des Designers hat entwarf schon Besteck für das humorvoll Surrealistische ebenso Platz wie die konsequente Reduktion auf die Funk- Hackman, eine Zitrus- tion der Dinge. Auf Letztere konzentrierte sich der Absolvent der renommierten Stock- presse für Stelton und holmer Kunsthochschule Konstfack beim Entwurf von TIP: Die zeitgemäße Neuauf- einen Stuhl für Muuto. lage der klassischen Architektenleuchte soll zuallererst für helle Momente bei der Arbeit Die Tischleuchte TIP sorgen. In den Pausen schadet eine schicke Silhouette auf dem Schreibtisch nicht. »Bei ist seine fünfte Arbeit für meinen Leuchten-Designs tendierte ich bisher zu eher komplizierten Formen«, sagt der das dänische Label. Schwede, der seine Entwürfe schon in Stockholm, London und Mailand ausstellte. Da www.muuto.com schien es an der Zeit, sich nun auch in Sachen Licht auf das Wesentliche zu besinnen und »durchaus mal einen geraden Design-Weg zu gehen«, erinnert sich Jens. Das Ergeb- nis ist TIP: Eine einprägsame Leuchten-Persönlichkeit in archetypischer Form, gehüllt in matten Pulverlack vom zylinderförmigen Kopf bis zum runden Standfuß. Clever: Die Leuchte verbirgt feine, im Lasercutting-Verfahren geschnittene Rillen am oberen Ende des Schirms. So scheint ihr Lichtstrahl nicht nur nach unten gerichtet, sondern auch diffus nach oben und in den Raum hinein. Und weil TIP den Arbeitsplatz bis ins letzte Detail verschönern soll, hängt sie an einem Kunststoffkabel, das stets genau zur jewei- ligen Farbe der Leuchte passt. Kann also durchaus sein, dass wir demnächst mehr Zeit am Schreibtisch verbringen möchten.

PILOTIS BY METRICA COR.DE

ID-NEWS DESIGN Mit Vollgas auf den Design-Olymp Von Camilla Péus Im Eames Office vorbeischauen, Möbel- Was verrät das Eames Office mit Oben Im Eames Office experimente bestaunen, einem Klangturm in Venice, Kalifornien war zuhören, Liebesbriefe entziffern: Werkstatt, Dunkelkammer und Bibliothek immer etwas los: 1946 »An Eames Celebration« im Vitra Design posieren Charles und Ray Museum hält auch für Kenner des Power- über die Arbeitsweise der Gestalter? Eames auf dem Velocette- paares Charles und Ray Eames noch Motorrad eines Freundes viele Überraschungen bereit, verspricht Am Washington Boulevard 901, einer alten Großgarage inmitten eines Foto-Sets. Jolanthe Kruger, die Kuratorin dieser in Venice, L. A., herrschte ein irrsinniges Chaos aus wunderbaren Retrospektive. Papierstapeln, Modellen und unzähligen Skizzen. Wer © EAMES OFFICE LLC dort arbeitete, musste bereit sein, Entwurfsprozesse Das Vitra Design Museum besitzt die völlig neu zu denken und als Industriedesigner auch gelegentlich Melodien für den büroeigenen Klangturm grösste Eames-Sammlung weltweit. Wie zu komponieren. Wir haben dieses ursprüngliche Privat- büro von Charles Eames, in dem er 41 Jahre lang gear- bewältigten Sie diese MaterialFlut? beitet hat, hinter Glas rekonstruiert – allerdings ein klein wenig aufgeräumter. Stimmt, Charles und Ray waren extrem produktiv: Allein ihr Nachlass mit sämtlichen Prototypen und Entwick- Waren die Eames’ eine Art Start-up der lungsmodellen ist enorm. Ich habe rund tausend Objek- te begutachtet und mich in der Library of Congress in 1940er-Jahre? Washington durch Kisten voller Zeitungsartikel und Manuskripte der beiden gewühlt, nicht zu vergessen Das kann man sagen, allerdings ohne einen konkreten Hunderte dieser kleinen Papierstückchen aus Zigaret- Businessplan im heutigen Sinne. Dafür mit einer umso tenetuis, auf denen Ray Eames beim Rauchen ihre stärkeren Idee, nämlich hochwertige, in Serie produzier- Gedanken notierte. te Möbel, etwa ihre Stühle mit Sitzschale aus Kunststoff oder Sperrholz, zu bezahlbaren Preisen für möglichst viele Menschen herzustellen. 26

12 34 Was war ihr erster Erfolg?? zunehmend berufstätig waren und man öfter umzog, 5 bauten sie statt einer Extra-Küche und teuren Einbau- Beinschienen aus gebogenem Sperrholz, die die frisch ten einen großen Wohnraum mit flexiblen Möbeln. 1/ Charles und Ray mit Verheirateten 1941 im eigenen Wohnzimmer entwickel- den Büromitarbeitern. ten. Weil sie besser waren als die gängigen aus Metall, Was fasziniert Sie persönlich besonders 2/ Wohnzimmer des Eames bestellte die U. S. Navy 150 000 Stück. an charles und Ray Eames? House. 3/ Ray Eames 1950 mit einem Prototyp von Woher kam die Faszination für Ihr Durchhaltevermögen. Schon 1940 versuchten sie The Toy auf der Terrasse des Spielzeug-Design? Sitzschalen herzustellen, erst aus Sperrholz, dann aus Hauses. 4/ Charles auf dem Metall. Das Holz ließ sich noch nicht gut biegen, das Lounge Chair & Ottoman, »Take your pleasure seriously« – nimm das, was dir Freu- Metall war kalt und klang hohl. Erst 1949 schufen sie 1956 auf einer Werbeanzeige. de macht, ernst, ist ein Zitat von Charles Eames und ein gemeinsam mit einem Bootsbauer nach einem Modell Credo, dem das Duo immer treu blieb. Die Fähigkeit, den ersten Prototyp für eine Sitzschale aus Fiberglas, © EAMES OFFICE LLC Ideen weiterzuspinnen, die weit über die Realität hin- die ungepolstert schön, bequem und nicht teuer war. ausgehen, so wie es Kinder oft mit großem Ernst beim 5/ Kuratorin Jolanthe Kugler. Spielen tun, hatten sie sich bewahrt. Beide wollten mit Was sehen Eames-Kenner zum ersten Mal? Design die Welt verbessern, die Gesellschaft bilden. © BETTINA MATTHIESSEN/ Wo konnte man da besser starten als bei Kindern? Die raumfüllende Installation Glimpses of the U.S.A. von VITRA DESIGN MUSEUM 1959 für die Weltausstellung in Moskau, mit der sie den Soziale Aspekte spielten auch bei ihren Russen auf sieben Bildschirmen zeigen, wie schön und An Eames Celebration. Case Study Houses eine Rolle … frei Amerika ist. Und natürlich die Liebesbriefe von Vitra Design Museum. Charles an Ray, die zeigen, dass die Partnerschaft von 30. September– Diese Wohnhäuser sollten aus günstigen Industriema- Anfang an auf ihre Liebe, aber auch auf die gemeinsa- 25. Februar 2018. terialien erbaut werden. Für ihr »Eames House« bestell- me Arbeit ausgerichtet war. www.design-museum.de ten sie Fassadenelemente aus dem Katalog. Da Frauen 27

ID-NEWS FASHION Modische Grenzwanderer Von Johannes Hünig Für ihre neue Fashion-Kollektion arbeitete die Automarke Mini mit »Beyond Native« ist die jungen Designern aus aller Welt zusammen. Das Ergebnis: fünf dritte Designerkollektion von Mini Fashion. Die eigenwillige Stücke, die vom Überwinden kultureller Grenzen erzählen. fünf Teile sind ab Herbst in limitierter Stückzahl Mini und Mode: eine Verbindung, die beinahe so alt ist wie der knuffige Klein- online erhältlich. Preise wagen selbst. Immerhin gab er einem Kleidungsstück seinen Namen, das in auf Anfrage. den frühen 60er Jahren auf Londons Straßen für regelmäßige Atemaussetzer sorgte: dem Minirock. »Beide passten perfekt zusammen«, erinnerte sich dessen Erfin- Mini Fashion. derin, die Modedesignerin Mary Quant, Jahre später in einer BBC-Dokumentation. www.shop.mini.com »Der Mini sah fantastisch aus, war optimistisch, ausgelassen, jung, flirty – einfach ge- nau richtig.« Gut 50 Jahre später knüpft die Marke an diese Beziehung an und macht mit einer Modekollektion von sich reden, die mit den logo-verzierten Lifestyle-Klamot- ten etablierter Automarken überraschend wenig zu tun hat. Unter dem Titel Beyond Native bat Mini fünf junge internationale Designer, jeweils ein Kleidungsstück für den »Urban Traveller« zu entwerfen – und dabei traditionelle Motive ihres Herkunftslan- des mit Elementen aus ihrem gegenwärtigen städtischen Lebensumfeld zu verbinden. So schuf der in London lebende Brasilianer Diego Vanassibara einen luftig-leichten Le- derschuh in klassischer Derby-Form; die Österreicherin Edwina Hörl, die in Japan lebt, entwarf einen Unisex-Mantel aus Leinen, der die Linien traditioneller Haori-Mäntel zitiert. Das chinesische Designer-Duo Pronounce steuert einen Hoodie bei, der mit sei- nem Mix aus Seide, Denim und Jersey west-östliche Materialien kombiniert, während der aus Nigeria stammende US-Designer Niyi Okuboyejo einen kräftig gefärbten Sei- denschal entwarf. Deutschland ist mit der in Vietnam geboren Tutia Schaad vom Desi- gner-Duo Perret Schaad vertreten: Sie schuf eine Pouch aus Fallschirmseide und Leder, deren warme Töne die Farbwelt ihres Geburtslandes widerspiegeln. Fünf Entwürfe, die etwas zu erzählen haben – auf dem Laufsteg genauso wie auf den Straßen der Stadt. 28

DIE HAUTE COUTURE DES SCHLAFENS www.treca-interiors-paris.com

ID-NEWS PHOTO Der Menschenflüsterer Von Camilla Péus 1 2 30 Supermodels, Stammeskrieger, Zigarettenkippen: die Schau »Irving 3 Penn: Centennial« im Pariser Grand Palais offenbart erstmals 1/ Rochas Mermaid Dress alle Facetten im Werk des 2009 verstorbenen Meisterfotografen. (Lisa Fonssagrives- Penn), New York, 1950. E ine Einladung in Irving Penns New Yorker Studio schlug man nicht aus: Allein © CONDÉ NAST 2/ Three zwischen 1946 und 1948 hielt der Fotograf aus New Jersey dort mehr als 300 Asaro Mud Men, New Persönlichkeiten auf seinen berühmten »Corner Portraits« fest. Dafür ließ er Stars Guinea, 1970. © THE IRVING zwischen spitz aufeinander zulaufenden Stellwänden posieren – ein Setting in das sich der PENN FOUNDATION 3/ Single junge Truman Capote zum Beispiel lässig hineinfläzte, Georgia O’Keeffe jedoch schüch- Oriental Poppy, New York, tern zurückzog. Die Schwedin Lisa Fonssagrives wiederum, eines der ersten Supermo- 1968. © THE IRVING PENN dels und Penns spätere Frau und Muse, inszenierte er in einer glamourösen Rochas- Robe vor seinem Lieblingshintergrund, einem alten Theatervorhang. Und selbst Marlene FOUNDATION Dietrich, bekannt dafür, Fotografen Anweisungen zu geben, folgte (grollend) seinen im Flüsterton erteilten Instruktionen. Dabei ging es Penn nie nur darum, Schönheit abzubil- Irving Penn: Centennial den. Er wollte hinter die Fassade der Prominenten und Models schauen, die er, meist für Grand Palais, Paris. die »Vogue«, ablichtete. Indem er die Atelieraufbauten in seinen Fotos sichtbar machte, 21.9.2017–29.1.2018. verlieh er der scheinbar makellosen Celebrity-Welt Normalität. Auch auf seinen Reisen www.grandpalais.fr nutzte er Hintergründe: Sujets wie Dahomey-Mädchen aus Westafrika oder Stammes- älteste aus Neuguinea bat er vor die Zeltplane seines mobilen Studios, um Komposition und Beleuchtung bis ins Detail zu planen. »Penn hat unsere Wahrnehmung von Schön- heit verändert«, erklärt »Vogue«-Chefin Anna Wintour. »Selbst seine Stillleben sind an- ders und befremdlich«: Welkender Mohn symbolisiert Vergänglichkeit, Close-ups zer- tretener Zigarettenstummel stehen für die Konsumkultur Amerikas. Die bisher größte Retrospektive des Fotografen versammelt jetzt, hundert Jahre nach dessen Geburt, rund 250 Prints im Grand Palais. Ob Penn der Hintergrund gepasst hätte?

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ID-NEWS ARCHITEKTUR Marrakeschs neues Mode-Monument Von Katrin Klatte 1 2 32 Modern, marokkanisch und vor allem ein Denkmal der Liebe 3 Yves Saint Laurents zur Wüstenstadt Marrakesch: Mit dem neuen Museum verewigten die Architekten von Studio KO die 1/ Das Museum aus marrokanischen Ziegeln Schnitte des Couturiers in Stein. und Beton. FONDATION Als Yves Saint Laurent und sein Lebensgefährte Pierre Bergé 1966 Marokko ent- JARDIN MAJORELLE © NICOLAS deckten, regnete es tagelang. Plötzlich ließ die Sonne den roten Lehm der Kas- bahs erstrahlen. Der damals 42-jährige Saint Laurent war schockverliebt. Noch MATHÉUS 2/ Yves Saint im selben Urlaub kaufte das Paar in Marrakesch ein Haus und den Jardin Majorelle, Laurent (1936–2008) in den den botanischen Garten von Marrakesch. Genau dort, wo der Autodidakt weit weg von Sechzigern vor seinem der Hektik der Fashion-Welt und inspiriert von exotischen Pflanzen an seinen inter- ersten Haus in Marokko. national gefeierten Couture-Kreationen arbeitete, steht seit Februar dieses Jahres das ihm © PIERRE BERGÉ 3/ Olivier und seinem Werk gewidmete neue Museum. Für das Bauprojekt, das die private Stiftung Marty und Karl Fournier, Fondation Pierre Bergé – Yves Saint Laurent mit 15 Millionen Euro finanzierte, enga- Architekten und Gründer gierte Bergé das französische Architekturbüro Studio KO. Die Gründer Olivier Marty von Studio KO. © NOËL und Karl Fournier entwarfen mit ihrem Team ein Bauwerk aus Kuben und Kurven, das gleichzeitig modern und traditionell marokkanisch ist. »Das Gebäude soll sehr streng MANALILI und zugleich weich anmuten«, erklärt Fournier. Die Architektur, schlicht und ästhetisch – wie der typische YSL-Schnitt – weckt Erinnerungen an die androgynen Smokings für Musée Yves Saint Damen, wie sie der Fotograf Helmut Newton in den Siebzigern immer wieder in sei- Laurent marrakech. nen Schwarz-Weiß-Bildern inszenierte. Zudem weist die Fassade Muster auf, die das Eröffnung 19. Okt. 2017. Modegenie einst selbst gestaltete. »Wir haben uns von Saint Laurents Stoffen inspirie- www.museeysl ren lassen«, erzählt der Architekt. Die Wandreliefs erinnern an Gewebestrukturen. Das marrakech.com Rot der aus marokkanischer Erde gebrannten Ziegel korrespondiert mit den traditio- nellen Häusern der Wüstenstadt und verbindet den Neubau so mit seiner Umgebung. In den Innenräumen aus Terrazzo und Beton, die so glatt sind wie das Futter eines maßge- schneiderten Jacketts, finden sich ab Oktober neben der permanenten Ausstellung mit 50 bis 60 YSL-Couture-Modellen auf 4000 Quadratmetern ein Raum für temporäre Schauen, ein Auditorium, eine Bibliothek, eine Boutique und ein Café-Restaurant.



ID-NEWS ARCHITEKTUR Der sinnliche Minimalist Von Camilla Péus 1 2 34 Atmende Pflanzen, Steinformationen, Schlagzeug-Beats: In der 3 Ausstellung »Dear to me« im Kunsthaus Bregenz versammelt der Schweizer Architekt Peter Zumthor Objekte und Stimmungen, 1/ Zumthors Liebe zur Natur reflektieren die Künstler die sein Leben und sein Werk bereichern. Gerda Steiner und Jörg Lenzlinger mit einem I nsektengeräusche surren durch den Saal. Blüten und Zweige verdichten sich zu einem schwebenden Garten aus fragilen Baldachin an der Museumsdecke. Kreidezeichnungen auf der Betonwand Blüten, Knochen und rahmen den Raum, und Felsbrocken bieten Sitzgelegenheiten: Ein vom Schweizer Tropenhüten. 2/ Pritzker- Künstlerduo SteinerLenzlinger komponierter hängender Garten namens »Lungenkraut« Preisträger Peter Zumthor. wird im dritten Stock des Kunsthauses Bregenz durch den Atem und die Bewegungen der Besucher in Schwingung versetzt. Diese Wechselwirkung zwischen Mensch und Natur © MARTIN MISCHKULNIG/ spielt auch im Werk von Peter Zumthor, dem Erbauer des Museums, eine große Rolle. So KUNSTHAUS BREGENZ gestaltete er die Graubündner Therme Vals aus dem Quarzitfels der Umgebung und den Londoner Serpentine-Pavillon 2011 als blühenden Rückzugsort für gestresste Städter. 3/ Das Kunsthaus Bregenz, Beim Kunsthaus wiederum lotste er das Licht des Bodensees durch eine nicht einsehba- kurz KUB, erbaute er 1997 re Fassade in den Glas- und Stahlkörper. Zum 20. Jubiläum des Museums versammelt als milchglasverhüllten der 74-Jährige darin nun Kunstwerke, Objekte und Gefühle, die ihn inspirieren und an- Kubus am Ufer des Boden- treiben. Besucher erhalten Zutritt in seine Gedankenwelt und können echte Glücksmo- sees. © MARKUS TRETTER mente nacherleben. Er lädt dazu ein, auf Leseinseln mit mehr als 50 000 Büchern zu ver- weilen und dabei Klanginstallationen zu lauschen. Sein Sohn, der Schlagzeuger Peter Dear to me. Conradin Zumthor kuratierte extra ein Musikprogramm, das man von einer neu ins- Kunsthaus Bregenz. tallierten Tribüne aus verfolgen kann. Dazwischen Schwarz-Weiß-Aufnahmen der Foto- 16.9.–7.1.2018, künstlerin Hélène Binet und immer wieder Zeichnungen und Aquarelle des Architekten. www.kunsthaus-bregenz.at Neben hochkarätigen Gastrednern, wie Martina Gedeck und Cees Nooteboom, tritt Zumthor selbst jeden Sonntag in den Dialog mit Künstlern und Kreativen. »Unendlich groß ist die Anzahl der Dinge, die ich noch erleben und verstehen möchte«, sagt er. Mit »Dear to me« kommt nicht nur er diesem Ziel einen Schritt näher.

Die neue Dimension des Schlafens Das Auping Essential – preisgekrönt und nachhaltig

ID-NEWS ART Lacy liebt Papier Von Dorothea Sundergeld 1 23 36 Märchenhafter Federschmuck, explodierende Blumenbouquets, 1/ Der Pillar of Gold Fire verspielter Brutalismus: Die kanadische Künstlerin und Setdesignerin ist von einer Fackel, die verirrten Seelen in der Lacy Barry kreiert fantastische Welten aus Papier. Nacht leuchtet, inspiriert. D ie Freundschaft zwischen Lacy Barry und Berlin begann zögerlich. Die junge © JENNIFER ENDOM Kanadierin war zunächst gar nicht angetan von der rauen deutschen Hauptstadt. Doch eines Abends ging sie in einen der legendären Clubs, tanzte zu treibendem 2/ Für ihren einen Meter Elektro und fand sich in einer Wolke von Glitter wieder. »Das war magisch!«, fand die hohen Pillar of Architecture 34-Jährige und entschied knappe zwei Tage vor Ablauf ihres Touristenvisums, sich für stapelt Lacy Barry ein Künstlervisum zu bewerben. Berlin wollte sie. Spontane Umzüge sind der elfenhaf- Architekturfragmente ten Lacy schon fast zur Gewohnheit geworden, seit sie die Idylle der Rocky Mountains verschiedener Kulturen verlassen hat, wo sie bereits als Kind im Atelier ihres Vaters den Umgang mit Farbe und übereinander. Papier lernte. Nach Stationen in Montreal, London, New York und Los Angeles hat die Unstete nun ein Atelier in Neukölln, in dem sie an ihren fantastischen Objekten bastelt. © JOSEPH DEVITT TREMBLAY Ob sie Schaufenster oder Musikvideos ausstattet, Tapeten oder Kopfschmuck gestaltet, am liebsten arbeitet sie mit Papier. »Ich liebe seine Vielseitigkeit«, erklärt Lacy, »man 3/ Dreidimensionale kann es schneiden, biegen, falten und dreidimensional formen.« Nicht selten entstehen Blütenbouquets bilden die aus Auftragsarbeiten Ideen für ihre künstlerische Arbeit. Nachdem Lacy für ein Musik- Exploding Florals Series. video eine Pegasusfigur gebaut hatte, entwickelte sie die fragil gearbeiteten Flügel wei- ter zu Wanddekorationen und märchenhaften Kopfputzen. Fantasyliteratur, Geister- © SHINYA KATO geschichten und der Lieblingsfilm ihrer Kindheit (»Charlie und die Schokoladenfabrik«) zählen zu Lacy’s Inspirationsquellen. Manchmal ist es auch die Umgebung ihres Alltags, Rechte Seite Lacy Barry die sie auf neue Ideen bringt. Ihre jüngste Arbeit »Architectural Pillars«, sind totemhafte mit Fellpuscheln im Papierskulpturen, inspiriert von den Fassaden ihrer neuen Wahlheimat. Et voilà: Sogar Haar. Sonst lässt sie sich skurrile Blüten der Berliner Nachkriegsarchitektur wie der Steglitzer Bierpinsel finden auch gern mit einem hier eine Würdigung. Große Freundschaften brauchen manchmal Zeit. ihrer Kopfputze ablichten. © DONALD ROBITAILLE www.lacybarry.com

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ID-NEWS TABLE Table Noir Reine Formsache 38

12 Das perfekte Besteck sei so schwer zu finden wie der richtige Partner, Linke Seite Das Set für sagt Benjamin Folkmann Hansen. Mit seiner Serie Table Noir entwirft das Restaurant 108 gibt es auch für zu Hause, acht er maßgefertigte Esswerkzeuge für Sternerestaurants – und fürs Leben. Teile kosten 230 Euro. Von Tina Schneider-Rading © ANDERS SCHØNNEMANN D ass Benjamin Folkmann Hansen auf die (vorläufig) beste Idee seines Lebens 1/ Designer-Duo: Benjamin kam, hat er einer Absage zu verdanken. Für das Kopenhagener Spitzenrestau- Folkmann Hansen (re.) rant 108 war dessen Manager Jacob Møller auf der Suche nach Design jenseits mit 108-Küchenchef Kristian der Massenproduktion. Hansen präsentierte Møller seine Besteckkollektion, beein- Baumann. © FILIPPO druckte ihn mit der Formensprache, schaffte es aber nicht ganz, den kritischen Restau- BAMBERGHI 2/ Liebe zur rantchef zu überzeugen. »Und wenn wir für das 108 ein ganz eigenes Besteck entwer- Perfektion: Hansens fen?«, fragte einer aus Hansens Team. Der 38-Jährige hastete die Treppe seines Studios maßgefertigte Bestecke hinunter und erwischte Møller gerade noch auf dem Fahrrad. Der Rest ist Geschichte: sind die passenden Mit 108-Küchenchef Kristian Baumann entwickelte Hansen die ersten Stücke seiner Begleiter für die New »Table Noir«-Kollektion, minimalistische mattschwarze oder polierte Handschmeich- Nordic Cuisine. ler, die perfekt den Spirit des Restaurants in der Kopenhagener Strandgade aufnehmen und in einer eleganten Ledertasche auf den Tisch kommen. »Die Möbel und sogar das © ANDERS SCHØNNEMANN Geschirr in Sternerestaurants bestehen oft aus Einzelanfertigungen. Bloß beim Besteck gab es das noch nicht.« Hansen befragte mehr als 70 Küchenchefs und rund 2000 www.tablenoir.com Feinschmecker zu ihren Vorlieben und fand heraus: »Die Wahl des Bestecks ist etwas sehr Persönliches, fast wie eine Liebesbeziehung.« Inzwischen ist das Besteck 108 Teil der ständigen Sammlung des Designmuseum Danmark, und Hansen arbeitet an den Prototypen für ein weiteres Sternerestaurant. Was er selbst am liebsten »unterm Mes- ser« hat? Klassische Gerichte mit modernem Twist. War irgendwie klar. 39

ID-NEWS TABLE Kleines Korn, große Wirkung Von Johannes Hünig 1 23 40 Das Osloer Studio Snøhetta steht für aufregende Architektur 4 im XXL-Format. Mit dem neuen Restaurant Barr zeigt es nun, wie man etwas mikroskopisch Kleines in ein großartiges Interieur verwandelt. 1/ Eine Bar aus gefrästem Eichenholz zieht sich durch Wann die Einrichtung eines Restaurants wirklich gelungen ist? Wenn sie zu das Restaurant. 2/ Auf dem passt, was dort auf den Teller kommt. Klingt banal. Ist es aber nicht, dem Teller: nordische wenn man es wörtlich nimmt: Das norwegische Architekturbüro Snøhetta Traditionsgerichte – neu hat genau das getan – und für das neue Kopenhagener Restaurant Barr ein Interior- arrangiert. 3/ Eiche, Leder Konzept entworfen, dessen Farb- und Materialpalette von mikroskopischen Aufnah- und raue Texturen prägen men nordischer Speisen und Getränke inspiriert ist. Das Restaurant, das dem legendä- die Einrichtung. 4/ Das ren Noma in dessen Räumlichkeiten nachfolgt, verschreibt sich einem nicht weniger Restaurant liegt im Erd- anspruchsvollen, aber zugleich bodenständigeren Konzept: Auf der Karte stehen tra- geschoss eines denkmal- ditionelle Gerichte der Nordsee-Nachbarn von Skandinavien über Großbritannien bis geschützten Lagerkom- Norddeutschland, die auf eine Auswahl handwerklich gebrauter Biere und Aquavits aus plexes. © LINE KLEIN ebenjenen Ländern treffen. Auf dieses Zusammenspiel beziehen sich die Architekten mit jedem Detail, von den Farben über die Möbel bis zur Papierstruktur der Speisekarten. Restaurant Barr. Das feine Relief etwa, das die Eichenholz-Paneele an Decke, Wand und Tresen ziert, ba- Mi.–Do. 17.00–24.00, siert auf der mikroskopischen Struktur eines Gerstenkorns und wurde per CNC-Fräse Fr.–Sa. 12.00–24.00. auf das Holz übertragen. Auch das meterhohe Eichenbrett, das den Eingang markiert, Gerichte ab ca. 18 Euro. ziert diese dreidimensionale Oberfläche. Was gleich doppelt passt, denn das Korn ist www.restaurantbarr.com nicht nur die wichtigste Zutat des Bieres, sondern auch Namensgeber des Restaurants: »Barr« ist das altnorwegische Wort für Gerste. Ein reichlich elaboriertes Designkonzept also, das auf dem Papier etwas verkopft klingt, vor Ort aber zu herrlich unkomplizier- ten Räumen führt: warmes Holz, sägeraue Oberflächen, weiß getünchte Backsteinwände und traditionell getischlerte Möbel, dazu eine Bar mit 22 messingglänzenden Zapfhäh- nen samt Ledergriffen – wann sah Hightech-Design zuletzt so handgemacht aus?

embrace Design Kati Meyer-Brühl

ID-NEWS HOTEL Hat Hamburg ein neues Design-Hotel? Oh yes, Sir! Von Maja Groninger 1 23 In einem historischen Kontorhaus, direkt Lobby gehen ineinander über und sind sehr luftig und 1/und 3/ Die 94 Zimmer am Hamburger Nikolaifleet gelegen, hat jetzt großzügig. Ich liebe es zum Beispiel, im Innenhof mit und Suiten wurden vom das vierte Haus der Marke Sir Hotels, das dem zu öffnenden Glasdach zu sitzen und in den Ham- Design-Team FG Stijl Sir Nikolai, eröffnet. 94 Zimmer mit Blick aufs burger Himmel zu schauen. gestaltet. Die Einrichtung Wasser, die Altstadt und die Speicherstadt, ist ein Mix aus Vintage, ein exklusives Spa und besonders das Ist das Sir Nikolai hanseatisch? maßgefertigten Möbeln großartige Restaurant Izakaya mit südame- und Design-Stücken wie rikanisch-japanischer Fusionküche machen Absolut. Das Sir Nikolai vereint alle Züge des klassischen dem Sessel Gender von nicht nur CEO Liran Wizman happy. Hamburgers. Die Leidenschaft für Qualität bis ins kleins- Patricia Urquiola (Cassina). te Detail, die Liebe zur Heimat, aber auch die Toleranz 2/ Die Decke über Mr. Wizman, was mögen Sie am liebsten und Lässigkeit eines Weltreisenden. der langen Holztafel im am neuen Sir Nikolai? Restaurant ist aus was können sie uns über das Design des poliertem Stahl und Das Hotel liegt einfach perfekt. Direkt am Wasser, mit Sir Nikolai erzählen? erinnert an Wasser. Blick auf die Speicherstadt und nur einen Katzensprung entfernt von der großartigen Hafencity. Gleichzeitig ist Die Einrichtung stammt von FG Stijl, einem Designer- es von ganz normalen Mietshäusern umgeben, in die- Duo aus Amsterdam, wo auch der Firmensitz der Sir sem Teil der Hamburger Altstadt wird wirklich gelebt. Hotels ist. Colin Finnegan und Gerard Glintmeijer sind Wenn ich eine Stadt besuche, will ich doch genau dort bereits zweimal für das beste Hotel-Design ausgezeich- logieren, wo auch die Einheimischen wohnen. net worden. Die beiden haben das alte Gebäude bis auf die Außenwände und die Träger entkernt, neu aufge- Und wie sieht es drinnen aus? teilt und hervorragend gestaltet. Das Ergebnis ist eine moderne und gleichzeitig sehr elegante Atmosphäre – Wunderschön. Elegant aber trotzdem cool, die öffent- mit edlen Materialien, sanften Farben und vielen Kunst- lichen Räume, also die Bar, das Restaurant und die werken in den Zimmern und im Restaurant. 42

BETTWÄSCHE VOM FEINSTEN www.schlossberg.ch

ID-NEWS HOTEL 1 Welche Möbel und Accessoires haben Tellern serviert und sind zum Teilen gedacht. Dazu die 2 besten Drinks von der Bar und tolle Musik – ich bin si- FG Stijl dafür ausgewählt? cher, die Hamburger werden das Izakaya bald genauso 1/ Im Restaurant Izakaya sehr lieben wie ich. isst man südamerikanisch- Eine Mischung aus Vintage-Möbeln, maßgefertigten Stü- asiatisches Fusionfood – cken und modernem Design, zum Beispiel von Ottiu, Was sollte ein Hotelgast nach einer mit Glück bei gutem Minotti, B&B Italia oder Norman Copenhagen. Dazu Nacht im Sir Nikolai erzählen können? Wetter (gibt’s auch in kommen eine Reihe permanent ausgestellter Kunst- Hamburg!) unter dem werke, von Porträts aus dem 17. Jahrhundert bis zu japa- Ich wünsche mir, dass unsere Gäste das Haus absolut geöffneten Glasdach des nischen Aquarellmalereien plus modernen Fotografien glücklich verlassen. Zufrieden mit der bestmöglichen Innenhofes. 2/ Liran und Drucken. Darunter sind zum Beispiel Werke inter- Qualität und einem Top-Service und inspiriert von der Wizman, Gründer und nationaler Künstler wie Aaron Rose und Karin Székessy, Atmosphäre, der Stadt und den interessanten Kontak- Besitzer der Sir Hotels, aber auch Kunst lokaler Größen, etwa von Henning Kles ten, die sie geknüpft haben. stammt aus Tel Aviv und und Irmgard Nolte. lebt in Amsterdam. Wie sieht für sie ein perfekter tag in Ein Highlight des Hotels ist das Restaurant hamburg aus? Hotel Sir Nikolai. Zimmer ab 153 Euro. izakaya – was wird hier serviert? Ich starte mit einem Spaziergang durch die Altstadt und www.sirhotels.com esse im Café Paris in der Rathausstraße ein typisch fran- Köstliches! Gehen Sie unbedingt hin. Was mein Partner zösisches Frühstück. Danach mache ich vielleicht ein Yossi Eliyahoo und sein Team von der The Entourage bisschen Shopping an der Alster, auf jeden Fall steht Group hier kreieren, schmeckt einfach fantastisch. Die ein Besuch in den Deichtorhallen auf dem Programm, Küche ist eine Mischung aus japanischem Sushi und dort finden sensationelle Foto-Ausstellungen statt. Auf Sashimi – mit südamerikanischen Einflüssen. Ganz wich- meinem Weg zurück laufe ich durch die Hafencity. Din- tig sind die vielen exotischen Gewürze, eine Hommage ner gibt es dann selbstverständlich – im Izakaya! an das Gebäude des Sir Nikolai, das ursprünglich ein Gewürzspeicher war. Alle Gerichte werden auf kleinen 44

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ID-NEWS HOTEL Griechisches Sein Von Katharina Eidam 1 2 46 Kein Kitsch, kein Lärm, nur Schönes. Dazu die Natur, das Licht und der 1/ Alle Zimmer und unendlich blaue Himmel über dem Meer: Die Casa Cook auf der Apartments sind indivi- duell und in sanften griechischen Insel Kos lässt uns ankommen, innehalten – wiederkommen! Naturtönen eingerichtet. 2/ Pool oder Meer? Z ufällig findet wohl kaum jemand hierher. Die kleine Kolonie traditioneller Bunga- Vom Beach Club hat man lows liegt wie von Zauberhand hinter den weißen Naturstrand gewürfelt; in der einen tollen Blick auf warmen Abendsonne wird das Licht- und Schattenspiel zwischen den einzelnen den feinen Sand des Häusern zum Spektakel für die Sinne. Zehn Autominuten vom Minidörfchen Marmari Naturstrandes. entfernt versteckt sich die Casa Cook im Norden der Insel. Die Reise ins bergige Hin- Rechte Seite In der Casa terland lohnt sich – nicht nur wegen des beeindruckenden Blicks auf das Bergpanorama Cook flirtet Mid-Century- der vorgelagerten Inseln Kalymnos und Pserimos, sondern auch wegen der lässig-ent- Design mit tropischem spannten Atmosphäre, die einen sofort hier empfängt. Holz, Beton, Leinen, hier und dort Flair und sonnengeküsster eine Schale aus dem hoteleigenen Concept Store oder ein Kissen aus grober Baumwol- mediterraner Küche. le – viel mehr Dekoration ließen Creative Director Michael Schickinger und Annabell Kutucu, Interior-Designerin aus Berlin, in den Lodges nicht zu. »Die Atmosphäre sollte © GEORG ROSKE unkompliziert, aber nicht langweilig sein. Schlichter Luxus und kein Bling-Bling«, er- klärt Michael. »Die ausgewählten Möbel und Accessoires sind in Stil und kulturellem Casa Cook. Hintergrund sehr unterschiedlich.« Vom Betonwaschbecken über Mid-Century-Möbel bis zum nostalgischen Bakelit-Lichtschalter: Im Casa Cook wird wie in einem kleinen Ab ca. 120 Euro/Nacht Boutique-Hotel größter Wert aufs kleinste Detail gelegt – und dieses Konzept funktio- inkl. Frühstück. niert offenbar auch im größeren Maßstab. Denn das Haus, das zum Thomas-Cook-Kon- www.thomascook.de/ zern gehört, hat immerhin rund 100 Zimmer. Jedes davon hat eine eigenen Terrasse, die casa-cook-hotels »Villa-Suiten« haben sogar einen eigenen kleinen Garten mit Swimmingpool. Rund um den zentralen Pool gruppieren sich Beach Club und Restaurant. Dort stehen jeden Tag frisches Gemüse aus der Region oder fangfrischer Fisch auf der Karte und ja – natürlich auch der eine oder andere griechische Wein.

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ID-NEWS BÜCHER Wohnen mit Visionen Von Verena Richter 1 Wie richten wir uns morgen ein? In offenen Grundrissen, mit Möbeln, 1/ Die können wir auch die wandelbar sind. Ohne Büro, mit einem riesigen Bett. in Zukunft sehen: Cassinas Cassina hat zum 80-jährigen Jubiläum in die Zukunft geschaut und ein Buch dazu veröffentlicht. Sofa 675 Maralunga Divano oder den Hocker 523 Méribel A ller Anfang ist schwer. So wie die Holztische, die Cesare und Umberto Cassina von Charlotte Perriand. 1927, im Gründungsjahr ihrer Firma, produzierten. In den 30er Jahren folg- ten Sessel und Sofas – noch lange nicht die eleganten Entwürfe, die man vor © PHOTO LEONARDO SCOTTI, Augen hat, wenn man heute den Namen Cassina hört. Die kamen erst mit Gio Ponti: ARTWORK FAUSTO FANTINUOLI, Der berühmte Architekt stattete 1951 den Transatlantikdampfer »Andrea Doria« LUCKY TOAD & CAT IPAD PAINTING, aus, mit Möbeln, die er für Cassina entworfen hatte. Die 60er Jahre brachten die 2014, BY LAURELINE GALLIOT Maestri-Kollektion: Entwürfe großer Meister wie Le Corbusier, Frank Lloyd Wright oder Charlotte Perriand, als Reeditionen aufgelegt. Man kann eben nur nach vorn schauen, Cassina/Felix wenn man die Vergangenheit nicht aus den Augen verliert. Unter diesem Motto steht Burrichter: »This will be auch das Buch »This Will Be The Place«, das das Design-Label zum 90-jährigen Jubi- the place« (auf Englisch), läum veröffentlicht. Es widmet sich neben einer Werkschau vor allem der Frage: Wie Rizzoli, 50,99 Euro. werden wie in Zukunft wohnen? »Hauptsächlich im Bett«, sagt Beatriz Colomina, Ar- chitekturwissenschaftlerin an der Universität Princeton. »Weil wir dort nicht mehr nur schlafen, sondern dank Laptop auch arbeiten und spielen können.« Playboy-Gründer Hugh Hefner war seiner Zeit in dieser Hinsicht voraus, wie ein Foto seines Schlafzim- mers im Buch beweist. Und der Designer Konstantin Grcic erklärt, dass es nicht darum gehe, eine Antithese zur Gegenwart zu schaffen, sondern sich mit der Realität zu befassen. Große Gedanken, geniale Ideen – man ist froh, zwischendurch in den vielen Collagen und Fotos schwelgen zu können. Wenn man diesen Bildern glauben darf, gehören zur Zukunft sowieso vor allem zwei Dinge: Fantasie und Farbe. Wir freuen uns drauf. 48

Entspannter Schlaf beruht auf Vertrauen. In ausgewählte Materialien, hohes handwerkliches Niveau und exklusive Naturfasern, die ein tiefes Wohlbehagen erzeugen. Prädikate, die unsere luxuriösen Wohntextilien genauso auszeichnen wie unsere exklusiven LUIZ-Betten. Darauf können Sie vertrauen. Entdecken Sie unsere aktuellen Betten und Textilkollektionen beim LUIZ-CHOICE-Partner in Ihrer Nähe oder auf: www.luiz.com | www.luiz-beds.com

ID-NEWS BÜCHER Von Katrin Klatte Neue Holz-Architektur Warhols Instagram Kirsche auf dem Couture-Kuchen Wood Buildings, Philip Jodidio, 656 Seiten, Andy Warhol, Polaroids 1958 1987, Richard B. Yves Saint Laurent Accessories, Patrick Mauriès, 39,99 Euro, Taschen. Woodward, Reuel Golden, 408 Seiten, 39,99 Euro, 432 Seiten, 49,95 Euro, Phaidon. Taschen. Mit dem traditionellen Werkstoff Holz sucht die Mit exquisiten Accessoires vom kostbaren Collier Architektur neue Wege – und findet sie. 100 Ge- Knallig, trashig und ganz nah dran: Von den 60er bis zur It-Bag perfektionierte Yves Saint Laurent bäudetypen von der Firmenzentrale über den pri- Jahren bis zu seinem Tod 1987 trug Warhol prak- von 1962 bis 2002 seine Couture-Kreationen. vaten Bungalow bis hin zum puristischen Sakral- tisch auf Schritt und Tritt eine Polaroidkamera Dieser Bildband präsentiert bisher in Archiven bau beweisen: Holz ist sinnlich, maximal formbar, bei sich und dokumentierte Freunde, Liebhaber, verborgene Kleinode – darunter beispielsweise ökologisch und ein absoluter Evergreen. Dieser Mäzene, Prominente, Unbekannte, Landschaften die Stilettos für das berühmte Mondrian-Outfit – Doppelband der Taschen-Architekturreihe präsen- und sich selbst. Dieses Buch, das in Zusammenar- neben seltenem Haarschmuck, Gürteln sowie tiert junge internationale Talente neben bekann- beit mit der Andy-Warhol-Stiftung entstand, ent- Handschuhen. Außerdem werden Schnappschüs- ten Baumeistern wie etwa Tadao Ando¯ oder Renzo hält viele niemals zuvor veröffentlichte Aufnah- se von Saint Laurent bei der Arbeit im Atelier Piano und gewährt einen umfassenden und inte- men, darunter Porträts von Berühmtheiten wie gezeigt. Der Text stammt von Patrick Mauriès, ressanten Einblick in die Techniken, Trends und Mick Jagger, Alfred Hitchcock, Yves Saint Laurent, einem der versiertesten französischen Mode- Prinzipien, die ihre Arbeit mit Holz prägen. Pelé oder Debbie Harry. journalisten. Die Kunst des Einladens Unterwegs in Bildern Londons Style Society You’re Invited!, 256 Seiten (englisch), 39,90 Euro, Souvenir, Christoph Niemann, 256 Seiten, 49 Euro, Living in Style London, Karin Gråbæk Helledie, Gestalten. Diogenes. 220 Seiten, 49,90 Euro, teNeues. Jeder wird gern eingeladen: zur Gartenparty bei Für Christoph Niemann ersetzen Pinsel und Blei- Wie wohnt es sich zwischen Skyscrapern und Freunden, zu einer Hochzeit oder zum Launch stift die Kamera. Mit wenigen Strichen skizziert viktorianischen Stadtvillen in der britischen Millio- einer neuen Fashion-Marke. Perfekt, wenn die und tuscht der deutsche Illustrator Szenen, die er nenmetropole? Die zweite Ausgabe von Living in Einladung so einzigartig ist wie das Event selbst. auf seinen Reisen beobachtet. Die 150, manchmal Style London begleitet den Leser durch Indus- You’re Invited! präsentiert wunderschöne Bei- ein wenig an Picasso erinnernden Zeichnungen trielofts, gläserne Architektenhäuser und restau- spiele von der offiziellen Karte bis zum ironischen im Kunstband Souvenir bilden solche besonde- rierte Anwesen im georgianischen Stil. Anhand Flyer, innovative Drucktechniken und eine Fülle ren Momente ab. Reduziert auf das Wesentliche, grandioser Bilder des Interior-Fotografen Andreas charmanter Ideen, Tipps und Anleitungen. Die erzählen sie Geschichten von Menschen, Tieren von Einsiedel beschreibt die dänische Autorin Beispiele stammen von ebenso hippen wie kreati- und Dingen, von skurrilen Begegnungen, atmo- Karin Gråbæk Helledie maßgeschneiderte, hippe ven Labels, darunter zum Beispiel Rifle Paper Co. sphärischen Landschaften und fernen Städten, und vor allem individuelle Domizile Londoner aus Florida oder Aurora aus Südafrika. vom Ankommen und Unterwegssein. Designer und Innenarchitekten. 50


Ideat Germany_OktNov 2017

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