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Gemeindegründung Jahr 2009, Nr.97

Published by The Virtual Library, 2023-04-20 07:33:27

Description: Gemeindegründung Jahr 2009, Nr.97
Beiträge zu Gemeindegründung & Gemeindeaufbau

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emeindegründung Beiträge zu Gemeindegründung & Gemeindeaufbau Das Selbstverständnis der örtlichen Gemeinde • Erik Zeutzheim, Biberach • Die gottesdienstliche Ver- sammlung der neutestament- lichen Gemeinde • Ernst G. Maier, (1994) • »Gottesdienst ohne Mauern« • Wilfried Plock, Hünfeld • Das Mahl des Herrn • Ernst G. Maier, (1994) • 1/09 Gemeindegründung · 25. Jahrgang · Nr. 97 · 1/09

IMPRESSUM I N H A LT emeindegründung GRUNDLAGE Beiträge zu Gemeindegründung & Gemeindeaufbau Das Selbstverständnis der örtlichen Gemeinde Das Selbstverständnis der Gemeindegründung Erik Zeutzheim örtlichen Gemeinde 25. Jahrgang • Erik Zeutzheim, Biberach • Heft-Nummer 97 »In dem Artikel legt Erik Zeutzheim eine wohl formulierte Die gottesdienstliche Ausgabe 1/09 Zusammenfassung zum Wesen und den Aufgaben einer Versammlung der neutesta- Ortsgemeinde vor. Neben den grundsätzlichen Zielen ist eine mentlichen Gemeinde unterschiedliche Gewichtung der Lehren für eine Gemeinde sehr hilfreich. Mithilfe • Ernst G. Maier, (1994)• einer Auslegung von Mt 18 werden sieben Prinzipien für das Zusammenleben »Gottesdienst ohne Mauern« und -arbeiten aufgezeigt. Abschließend werden die Merkmale einer gesunden • Wilfried Plock, Hünfeld • Das Mahl des Herrn 6Gemeinde sowie das Verhältnis zum Missiondienst angesprochen.« ............ • Ernst G. Maier, (1994) • 1/09 Gemeindegründung · 25. Jahrgang · Nr. 97 · 1/09 Herausgeber PRAXIS Konferenz für Gemeindegründung e.V. Postfach 13 22, D-36082 Hünfeld Die gottesdienstliche Versammlung Tel. (0 66 52) 91 81 87, Fax 91 81 89 der neutestamentlichen Gemeinde [email protected] · www.kfg.org Vorstand Ernst G. Maier Wilfried Plock (1. Vors.), Michael Leister (2. Vors.), »Ähnlich grundlegend, aber mit einem größeren Augenmerk auf die Gerhard Hahm, Christian Andresen, gottesdienstliche Versammlung schreibt Ernst G. Maier in seiner gewohnt prägnanten Dale Sigafoos Art. Hierbei geht Maier neben den wichtigsten Bestandteilen der Zusammenkünfte nach Schriftleitung Apg 2,42 auch auf Merkmale der Mitarbeiter ein, die im besonderen für die Erbauung Wilfried Plock Mackenzeller Straße 12 22der Gemeinde verantwortlich sind.« ................................................................ D-36088 Hünfeld Fax (0 66 52) 99 25 34 PRAXIS Graphische Gestaltung Michael Leister, Hünfeld »Gottesdienst ohne Mauern« Repro & Druck Rüdiger Heinelt GmbH, Nüsttal- Wilfried Plock Hofaschenbach Erscheinungsweise & Preis »Ende 2008 erschien das Buch „Gottesdienst ohne Mauern – Die neu- vierteljährlich, EUR 10,– bzw. sFr 20,– pro Jahr einschließlich Versandkosten testamentliche Gemeinde und ihre Wirkung auf Gemeindeferne“. Wilfried Plock zeigt Spendenkonten VR-Bank NordRhön in seiner Rezension Stärken und Schwächen eines Buches auf, das Harald Nikesch als BLZ 530 612 30, KNR 622 508 für die KfG-Schweiz: Postscheckkonto 26theologische Arbeit im Rahmen eines Master-Programms vorgelegt hat.« .......... 30-342868-4; sonstiges Europa: IBAN: DE57 5306 1230 0000 6225 08, BIC- THEOLOGIE Code: GENODEF1HUE Bildnachweis Das Mahl des Herrn © 09 stock.xchng vi, S. 1, 2, 6, 22, 26, 30, 32; Sigafoos, S. 3; Leister, S. 4, 5; Ernst G. Maier Christliches Erholungsheim Rehe, S. 4; Strauch, S. 5. Das Copyright der Artikel liegt beim jeweiligen Au- »Das Brotbrechen hat in den verschiedenen Gemein- tor. Nachdruck nur mit schriftlicher Erlaubnis und deausrichtungen einen unterschiedlichen Stellenwert und Quellenangabe. auch Charakter bekommen. Die Einsetzung des Mahls des Herrn, sein symbolischer Die einzelnen Artikel vertreten die Auffassung des jewei- Charakter, seine Bedeutung und die notwendige persönliche Vorbereitung sind Themen, ligen Verfassers und decken sich nicht notwendigerweise in allen Details mit der Sicht des Redaktionsteams. 30die Ernst Maier prägnant, aber umfassend von der Schrift her behandelt.« ....... 2 G e m e i n d e g r ü n d u n g N r . 97, 1/09

LEITWORT Liebe Leserinnen, liebe Leser, in dieser Ausgabe geht es um die örtliche Ge- in der örtlichen Gemeinde auf der einen Seite meinde. Wir schauen uns verschiedene Aspekte und Hingabe an den Herrn in der Familie auf an, die für uns Gläubige wichtig sind. der anderen Seite. Wir können es nicht allein Wir müssen immer wieder daran erinnert der Gemeinde überlassen, unsere Kinder zu werden, dass die lokale Gemeinde der Ort ist, unterweisen. an dem Familien und Einzelpersonen zusam- Ich lerne viele Gemeinden menkommen, um den Herrn zu ehren und in ganz unterschiedlichen anzubeten. Die örtliche Gemeinde spielte in Ländern kennen. Dabei beob- meinem persönlichen Leben eine große Rolle. achte ich, dass die Gläubigen Der Herr benutzte sie, um mich in verschiedenen überall nicht mehr dieselbe Phasen zu führen. Die Ortsgemeinde hingebungsvolle war der Platz, an dem ich den Verpflichtung Herrn fürchten lernte und zur Ortsge- in den wichtigen Lehren meinde des Wortes Gottes un- „Sie verharrten aber haben terwiesen wurde. in der Lehre der Apostel wie noch vor einigen Jah- Wenn ich sehe, was zurzeit in vielen und in der Gemeinschaft, ren. Diesen Trend Gemeinden vorgeht, kann man durchweg so erkenne ich man- im Brechen des Brotes und feststellen. Unsere che gute und manche Gesellschaft kennt schlechte Veränderun- in den Gebeten.“ keine kompromisslose gen.ZumBeispielbieten Hingabe, und auch die wir heute im Wochenver- Apostelgeschichte 2,42 Christen scheinen sie in lauf jede Menge „frommes unseren Tagen verlernt zu Programm“ an. Natürlich geht haben. Mit ihren vielen Pro- es nicht ohne ein gewisses Pro- grammen und Aktivitäten auf der gramm; dennoch sollten wir immer wieder einen Seite, aber wenig verpflichtender überprüfen, ob unsere Aktivitäten den biblischen Hingabe auf der anderen, ist die Gemeinde lau Prinzipien entsprechen. Das ist – nach meiner geworden. Der Herr kann nicht mit uns zufrieden Beobachtung – leider nicht immer der Fall. sein. Wir sollten beten, dass der Herr uns neu Heutzutage füllen wir unser Gemeindele- erweckt und in der ersten Liebe zu ihm wan- ben mit vielen Gruppenaktivitäten, um deren deln lässt. Wenn das geschieht, werden unsere Bedürfnisse zu stillen. Viele Gläubige suchen Gemeinden verändert und mehr Seelen werden ihre Gemeinde geradezu nach dem Aspekt zum Herrn Jesus hingezogen werden. aus, inwieweit diese die Bedürfnisse der Fa- In Seinem Dienst, milienmitglieder stillen kann. Dabei scheinen sie zu vergessen, dass die Schrift den Vater als Hirten seiner Familie ganz stark in die Pflicht nimmt. Das bedeutet Hingabe an den Herrn Dale Sigafoos G e m e i n d e g r ü n d u n g N r . 97,1/09 3

KO N F E R E N Z tveorimessttKa3bot0etn(D.;r00feiIe3eni3tr.f0s-eFo0r)nasü14zuh.b40smjeg4a3iihe.mt50brT9s1uEek9icdBonhTd1nt3C0f.T2e.rEu7riipnen9npt1eezfrwLinaegdi-eet Einladung zur 27. Herbstkonferenz der KfG do., 05.11. – so., 08.11.2009 iM christlichen erholungsheiM in 56478 rehe / WesterWAld Mit AlexAnder strAuch, usA · üBersetZung: Benedikt peters »Prinzipien der Leiterschaft« wenig kennen bzw. praktizieren. Wir freuen uns wieder auf diese Die Konferenz richtet sich an alle, Tage in Rehe, die der treue Herr Ob Ältester oder Diakon, ob Haus- die ein biblisches Verständnis von hoffentlich u. a. dazu gebrauchen kreisleiter oder Sonntagsschullehrer, Leiterschaft entwickeln und prak- wird, um aus Jüngern dienende ob Jugendmitarbeiter oder Missionar tizieren wollen. Leiter zu machen. – jeder muss zu einem gewissen Grad eine Leitungsfunktion ausüben. Doch ZuM referenten Zur konferenZAnMeldung wie füllt man diese Verantwortung Alexander Strauch hat bereits Bitte benutzen Sie zur Anmeldung aus? Ohne Zweifel widerspricht die zahlreiche Bücher zum Thema wieder den untenstehenden Coupon. Schrift klar den meisten weltlichen verfasst, so zum Beipiel „Biblische Dieser kann gerne kopiert werden, Führungsmethoden und ganz beson- Ältestenschaft“, „Der neutestamentli- wenn sich mehrere Gemeindeglieder ders der gängigen Praxis (Mk 10,42ff). che Diakon“ oder „Mit Liebe leiten“. gleichzeitig anmelden möchten. Der Herr Jesus stellt menschliche Sehr dankbar sind wir daher für seine Die Konferenzgebühr beträgt EUR Vorstellungen von Leiterschaft auf Zusage, uns in diesem Jahr zu diesem 30,– für Einzelpersonen bzw. EUR den Kopf und machte sich selbst für Thema dienen zu wollen. Strauch ist 40,– für Ehepaare. Wir bitten die uns zum größten Vorbild (Phil 2). ein Mann der Praxis und dient seit Gebühr erst zu überweisen, nachdem über dreißig Jahren als Ältester in Sie eine schriftliche Bestätigung Vielleicht mangelt es uns auch seiner Heimatgemeinde. Neben der durch uns erhalten haben. Andere deshalb so oft an qualifizierten Veröffentlichung von Büchern dient Anmeldungen als mit diesem Coupon Leitern, weil wir die Prinzipien des er der weltweiten Gemeinde Jesu oft können nicht berücksichtigt werden. Wortes Gottes zu diesem Thema zu als Konferenzredner. Haben Sie herzlichen Dank für Ihr Verständnis! Einsendeschluß: 22.10.09 Im Erholungsheim in Rehe gibt es wie unten angegeben nur noch zwei W-01.09 GG97 Preiskategorien. Bettwäsche und Handtücher können gegen Entgelt Bitte in D R U C K B U C H S T A B E N ausfüllen und einsenden an: Hiermit melde ich folgende Person(en) zur Die Konferenzgebühr werde ich nach ausgeliehen oder selbst mitgebracht 27. Herbstkonferenz der KfG vom 05.-08.11.09 Erhalt meiner Anmeldebestätigung werden. Um uns die Zimmerein- Konferenz für Gemeindegründung e.V. · Postfach 13 22 · D-36082 Hünfeld im Christlichen Erholungsheim in Rehe an: überweisen. teilung zu erleichtern, bitten wir auch um Angabe des Alters und der Waldruhe/Talblick/ Rehbachtal in egal Telefonnummer. Bergfrieden/Höhenblick & Mehrbettzimmern Herr Frau Ehepaar Alter Erdgeschoss Rehbachtal (EUR 32,30 Wir freuen uns auf erbauliche Tage (EUR 38,80 pro Tag VP) pro Tag VP) in Rehe und beten mit Ihnen für eine vom Herrn gesegnete Konferenz im N a m e , Vo r n a m e Herbst 2009. Straße PLZ Ort D a t u m &4 U n t e r sGc her imf t e i n d e g r ü n d u n g NTe lre .f o9n n7u,m1m/e0r 9/ e M a i l (wichtig bei Rückfragen)

Zum Konferenzthema Mitfühlende Leiter des Neuen Testaments Das Wort, das in den Evangelien auffällt und das Empfinden beschreibt, das Jesus für Menschen in Not hatte, ist Mitgefühl. Unser Herr hatte oft Mitgefühl oder war innerlich bewegt, wenn er heilte und rettete. Wie mitfühlend er und die Jünger sich um die Armen und Kranken kümmerten, ist inspirierend. Wie ein Magnet zog er mit seinen »unglaublich barmherzigen Taten« die Menschen zu sich. Nach Jesu Christi Himmelfahrt kümmerten sich die Apostel weiterhin um die bedürftigen Gläu- bigen in Jerusalem (s. Apg 4,34-35). Tatsachlich wurde ihre Arbeit, die Bedürftigen zu versorgen, so beschwerlich, dass sie für diese Aufgabe sieben Männer auswählen mussten, um sich wieder auf das Gebet und den Dienst am Wort konzentrieren zu können (s. Apg 6,1-6). Obwohl Paulus in erster Linie dazu berufen war, das Evange1ium zu verbreiten und zu ver- teidigen, kümmerte er sich auch gerne um bedürftige Menschen (s. Apg 11,30; Gal 2,10). Einmal forderte er nichtjüdische Gemeinden dazu auf, für arme Gläubige in Jerusalem zu sammeln. Er betrachtete die Spende der nichtjüdischen Gemeinden als sichtbaren Ausdruck ihrer christlichen Liebe gegenüber den bedürftigen jüdischen Gläubigen (s. 2Kor 8,24). Unser Referent Die neutestamentlichen Ältesten so11en Hirten der Gemeinde sein, deren Dienst Alexander Strauch stammt vier Hauptaufgaben umfasst: Lehren, leiten, schützen und heilen. Auch wenn Älteste die aus Littleton, einem Vorort Gemeinde unterweisen und führen, küm- von Denver, im US-Bun- mern sie sich ebenso um die Schwachen desstaat Colorado. Er ist und Kranken (s. Apg 20,34-35; Tit 1,8; Jak verheiratet und Vater von 5,14). Daher müssen sie ein mitfühlendes vier Kindern. In den letzten Herz für Menschen in Not haben. Das Amt Jahren veröffentlichte er eini- des neutestamentlichen Diakons ist geprägt ge Bücher, darunter auch der von Mildtätigkeit, Gnade und Dienstbereit- in deutsch erschienene Titel schaft. Älteste und Diakone sollen daher den „Biblische Ältestenschaft“, bedürftigen Menschen Liebe, Mitgefühl und der weltweit als Standard- Fürsorge entgegenbringen. Sie sollen anderen werk gilt. Das Buch mit dem dazugehörigen Studienkurs in der Nachfolge ein Vorbild sein. für angehende Älteste wird Alexander Strauch Die Ortsgemeinde soll eine Familie sein, eine Gemeinschaft von Menschen, die sich um u. a. von William MacDonald gegenseitige Bedürfnisse kümmert, die Last sowie von John MacArthur empfohlen. des anderen trägt und einander aufopfernd Strauch ist ein Mann der Praxis. Er ist selbst dient. Das ist ein Bild für gelebte Liebe – eine seit mehr als 30 Jahren im Ältestendienst in gebefreudige, mitfühlende und großherzige seiner Heimatgemeinde tätig. Dazu gab Gott Gemeinschaft. Solch eine Liebe beginnt bei ihm die Fähigkeit der Lehre. Mit dieser Gabe den Leitern. möchte Alexander Strauch dem Herrn dienen und Brüder (und deren Ehefrauen) ermutigen, Menschen fragen nicht, wie viel man weiß, biblischen Hirtendienst zu tun. sondern wie sehr sie einem am Herzen liegen. Der Dienst eines Leiters wird ihm nicht viel Als gefragter Redner wird er von vielen Ge- nutzen, wenn Menschen nicht sehen, dass sie ihm wirklich etwas bedeuten. Daher muss meinden eingeladen, die Ältestenschaft nach dem Neuen Testament verwirklichen wollen. Seine ein Leiter den leidenden Gemeindegliedern Liebe zur Gemeinde und sein Hirtenherz haben gegenüber echte Anteilnahme zeigen, Kran- ken echtes Mitgefühl und Armen gegenüber ihn motiviert, die Gemeinden zu ermutigen, großzügig und hilfsbereit sein, um der Not biblische Ältestenschaft wieder herzustellen. vieler Menschen zu begegnen. Wir sind sehr froh, dass der Herr uns Alexander Strauch in „Mit Liebe leiten“, wieder eine Konferenz mit diesem Bruder ermöglicht hat. CVDillenburg 2007, S. 138-140 G e m e i n d e g r ü n d u n g N r . 97,1/09 5

GRUNDLAGE Das Selbstverständnis der örtlichen Gemeinde Dieser Artikel stammt aus dem neuen „Handbuch Gemeindebau“ (CMD). Wir drucken ihn mit freundlicher Erlaubnis des Autors und des Verlags ab. Die Redaktion Erik Zeutzheim, Biberach Die örtliche Gemeinde umfasst im Neuen Testament alle wiederge- borenen Gläubigen an einem Ort. Gläubige, die sich an verschiedenen Orten zum Namen des Herrn hin ver- sammeln, werden „Versammlungen Christi“ (Röm 16,16), „Versammlung Gottes“ (1Kor 11,16) oder „Versamm- lungen der Heiligen“ genannt. Briefe des Neuen Testaments sind an solche Gemeinden adressiert und tragen den Namen des jeweiligen Ortes: Korinth, Ephesus, Thessalonich oder Philip- pi. Deshalb werden sie „örtliche“ Gemeinden oder Versammlungen genannt. Die örtliche Gemeinde ist die von Gott gewählte und verordnete organisatorische und strukturelle Einheit für die Gläubigen. Sie ist das für die Menschen erkennbare Abbild der universalen Gemeinde. 6 G e m e i n d e g r ü n d u n g N r . 97, 1/09

Die Voraussetzung zur Mitglied- Wesen sein. Als sie dann alles genau Anbetung ist, wenn wir Gott in seiner schaft in der örtlichen Gemeinde ist so gemacht hatten, wie Gott es gesagt die gleiche, wie die Bedingungen zur hatte, erfüllte die Herrlichkeit Gottes Herrlichkeit erkennen und würdigen Zugehörigkeit zu Jesus Christus und die Wohnung (2Mo 35,10-19; 36,1; zuruniversalenGemeinde.DasSiegel 39,42-43; 40,16-17; 40,34-38). Das und unsere höchste Wertschätzung dieser Zugehörigkeit ist der Empfang Gleiche finden wir dann später bei des Heiligen Geistes (Röm 8,9). Die dem Bau des Tempels durch Salomo zum Ausdruck bringen. Gott macht örtliche Gemeinde sollte nicht mehr (1Kö 8,10-11). Die Wohnung Gottes und nicht weniger Voraussetzungen im Neuen Testament ist die christli- Menschen zu Anbetern, indem zur Mitgliedschaft verlangen. che Gemeinde, und als lokale Darstel- lung davon die örtliche Gemeinde. er etwas von sich offenbart. Dies Gottes weise Anordnung ist es, Gott hat auch seinen Aposteln und dass alle Gläubigen eines Ortes, Propheten ein Musterbild seiner können seine Eigenschaften, seine ungeachtet ihrer Herkunft, sozialen Gemeinde gegeben, und in ihren Stellung, Bildung, Rasse, Nationa- Schriften des Neuen Testaments Wesenszüge, seine Fähigkeiten sein, lität, ihres Alters, ihrer geistlichen finden wir es abgebildet. Wir finden, Reife und Erkenntnis, Erfahrungen dass in ihnen auf jeden wichtigen durch die der Mensch gesegnet wird. und Lehrunterschieden (nicht in Aspekt der christlichen Gemeinde fundamentalen Wahrheiten) sich als eingegangen wird, entweder durch Und in einer Regung von dankbarer seine Gemeinde zusammenfinden. Lehraussagen, direkte Anordnungen, Die Gemeinde soll dadurch der Welt Anführung eines Prinzips, durch Liebe und Bewunderung bringt er beweisen, dass der Grund ihrer Ein- Lehren die man aus Ereignissen heit und ihres Zusammenseins nicht und Beispielen ziehen kann, durch Gott etwas zurück, das ihn erfreut. weltlich (wie sich z. B. die Mitglieder Vorbilder. Je besser wir nun Gottes eines Vereins in irgendeinem gemein- Willen erkennen und seine Gemeinde Anbetung geschieht durch Opfer des samen Anliegen zusammenfinden), danach bauen, desto herrlicher wird sondern übernatürlich ist. Die Be- seine Gegenwart und desto kraftvoller Lobes (Hebr 13,15), durch materielle wahrung der von Gott gegebenen seine Offenbarung in der Gemeinde Einheit und die übernatürliche Liebe, und durch die Gemeinde sein. Die Gaben und Gutes tun (Heb 13,16) die alle menschlichen Unterschiede Gemeinde ist das Gefäß, in dem überwindet, ist das kraftvollste von Gott sich in dieser Welt befindet sowie durch das Opfer unseres Leibes, Gott beabsichtigte Zeugnis einer und der Leib, durch den Christus ungläubigen Welt gegenüber (Joh in Erscheinung tritt. Das Leben das ist die persönliche Hingabe an 13,35; 17,20-23). Gottes braucht in dieser Welt ein ihm entsprechendes Medium und Gott (Röm 12,1-2; 1Kor 6,19-20). Die Die Gemeinde ist absolut einzigar- Gefäß, um nicht in seiner Entfaltung tig und mit keiner anderen Gemein- behindert zu werden. Anbetung soll in der Leitung und schaft dieser Welt vergleichbar. Den Wert einer Sache erkennt man an dem Jeder Gläubige, der Gott liebt und Kraft des Heiligen Geistes geschehen, Preis, den jemand dafür bereit ist zu seinen Willen tun will, muss sich mit zahlen, und Gott hat die Gemeinde dem vertraut machen, was das Neue der ja auch beständig das Ziel hat, erkauft mit dem Blut seines eigenen Testament über die Gemeinde lehrt. Sohnes (Apg 20,28). Christus hat uns zur Erkenntnis Christi zu führen die Versammlung geliebt und sich i. die Ziele einer örtlichen geMeinde selbst für sie hingegeben (Eph 5,25). Wozu ist die Gemeinde da? Die und ihn zu verherrlichen. Anbetung Das, wofür Gott das Wertvollste des Gemeinde hat auf dieser Erde Auf- Himmels gab, seinen eingeborenen gaben und Ziele. Sie soll danach soll auch in Wahrheit geschehen, d. Sohn, will der Heilige Geist auch in streben, ihren gottgegebenen Auftrag unseren Herzen zum Teuersten auf zu erfüllen. Es lassen sich drei Rich- h. auf der Grundlage von wahrer Erden machen. Wer Gott liebt, liebt tungen erkennen, in der die Gemein- auch die Versammlungen Gottes! de Aktivitäten entfalten muss. Die Erkenntnis Gottes, die aus dem Gemeinde muss darauf achten, hier Als Gott während der Wüsten- keine der Ziele zu vernachlässigen Wort Gottes stammt. Die örtliche wanderung des Volkes Israel Mose und eine gesunde Ausgewogenheit zu sich auf den Berg Sinai rief, da zu bewahren. Gemeinde soll nun Gott anbeten, gab er ihm ein genaues Bild von seiner Wohnung, der Stiftshütte A. Der Blick nach oben – ein Leben indem sie nach Erkenntnis Gottes (2Mo 25,8-9). Mose sollte daraufhin der Anbetung alles genau so machen, wie er es strebt, ihm Opfer des Lobes darbringt auf dem Berge gesehen hatte. Gott Gott, der Vater sucht Anbeter, die hatte Mose nicht einfach nur gesagt, ihn in Geist und Wahrheit anbeten und ihn bekennt, das eigene Leben er solle ihm eine Wohnung bauen, (Joh 4,23). Anbetung ist das Ergeb- sondern er solle sie genau so bauen, nis von Erkenntnis Gottes und des ihm zu Füßen legt, alle Habe ihm wie er es ihm gezeigt hatte. Das, Begeistert- und Überwältigtseins worin Gott wohnen und wodurch von ihm und seiner Herrlichkeit. weiht und das eigene Beschenktsein er sich offenbaren will, muss völlig in Übereinstimmung mit seinem von Gott im Gutestun zu anderen überfließen lässt. Das Leben der Christen kann man nicht in einen weltlichen und einen geistlichen Bereich trennen, sondern es ist in allen Bereichen als Gott geweiht zu verstehen. Darum bedeutet auch ein Leben der An- betung ein gottgeweihtes Leben in allen Bereichen als ein Ausdruck der Wertschätzung Gott gegenüber. Bei der Anbetung gibt es einen persönlichen und einen gemeinschaft- lichen Aspekt. Als einzelne wollen wir täglich ein Leben der Anbetung führen und unsere Wertschätzung Gottes auf die oben genannten Weisen zum Aus- druck bringen. Ge- »Wer Gott nauso soll auch das LebenderGemeinde liebt, liebt von der Anbetung auch die Gottes bestimmt sein. Ein Höhepunkt für Versammlun- die Anbetung Gottes gen Gottes!« durch die Gemein- de ist das Mahl des Herrn, bei dem wir gemeinschaftlich an ihn denken und unsere Herzen zu ihm überfließen lassen. G e m e i n d e g r ü n d u n g N r . 97,1/09 7

B. Der Blick nach außen – der der ganzen Welt bekannt wird. Dabei und guten Werken (Heb 10,24), ei- Dienst der Versöhnung (Zeugnis ist die Evangelisation nicht nur die nander Vergehungen bekennen und und Evangelisation) Aufgabe einiger weniger besonders füreinander beten (Jak 5,16), gastfrei Begabten, sondern die Frucht des gegeneinander sein (1Petr 4,9), und Gleichwie der Vater Jesus in die Zusammenwirkens der Gläubigen Gemeinschaft im Licht miteinander Welt gesandt hat, hat der Herr Jesus mit ihren Gaben, die glaubwürdige haben (1Joh 1,7). auch uns in die Welt gesandt (Joh Darstellung von Einheit und Lie- 17,18). Wir sollen die Wahrheit be, die Wirkung des von Christus Alle diese Anweisungen und noch bezeugen, wir sollen Jesus Christus veränderten Lebens der Gläubigen, viele weitere machen deutlich, dass bezeugen (Apg 1,8), wir sollen an die Verkündigung des Evangeliums die Gläubigen einander brauchen seiner Statt die Menschen aufrufen, aus dem Wort Gottes, das einfache und die Gemeinschaft der Gemeinde sich mit Gott versöhnen zu lassen persönliche Bekenntnis und Zeugnis jedem einzelnen zum Nutzen gegeben (2Kor 5,18-20). Dazu gehört, das von unserem Herrn und Heiland, der ist. Das Ziel ist die Veränderung in Wort des Lebens sowohl durch das Eifer im Gutestun sowie das Gebet das Bild Jesu Christi (2Kor 3,18), mit eigene Leben darzustellen als auch für die Verlorenen. allen Gläubigen zu erkennen die die zu predigen. Die örtliche Gemeinde Erkenntnis übersteigende Liebe des soll dazu beitragen, dass das Zeugnis C. Der Blick nach innen – gegen- Christus (Eph 3,18-19), gemeinsam Jesu sowohl in der eigenen Stadt, als seitige Auferbauung und Hilfe hinzugelangen zur Einheit des Glau- auch in der Region, dem Land und bens und der Erkenntnis des Sohnes Jeder, der an Jesus Christus gläubig Gottes und zur geistlichen Reife, zur geworden und ein Kind Gottes ge- Fülle Gottes und dem Haupt Jesu worden ist, liebt seinen himmlischen Christi heranzuwachsen und die Vater, der ihn von neuem geboren hat. Erbauung des Leibes Christi durch Und er liebt auch die, die ebenfalls das Zusammenwirken der Gläubigen wie er selbst von diesem herrlichen (Eph 4,13-16). Wer sich der Gemein- Vater geboren worden sind (1Joh 5,1). schaft entzieht, entzieht sich all dem SiesindseineBrüderundSchwestern. Segen, den Gott dort hineingelegt So wird der einzelne Gläubige im hat und entzieht darüber hinaus Neuen Testament immer gesehen anderen den Segen, der durch ihn in dem Eingebundensein in einer selbst in die Gemeinde eingebracht Gemeinschaft von Gläubigen in einer werden soll. örtlichen Gemeinde. Christen sollten nicht so sehr in Begriffen wie „ich, II. Grundlagen der Lehre mich“ denken als vielmehr in Begrif- Die Lehre der Bibel macht uns fen wie „wir, uns“. Das Bewusstsein mit den ewigen Wahrheiten Gottes von der Wahrheit, dass er Glied des bekannt. Die Unterweisung der Leibes Christi ist, in den er durch den Schrift bildet auch die Grundlage und Geist Gottes eingefügt wurde, führt Orientierung für die Entfaltung des ihn auch zu einem Bewusstsein der geistlichen Lebens. Die Gemeinde Zusammengehörigkeit und Abhän- und jeder Gläubige hat das Leben gigkeit von den anderen Gliedern des Herrn empfangen. Die Lehre der dieses Leibes. Wir sind Glieder von- Schrift ist notwendig, um zu wissen einander (Röm 12,5), und als solche und zu verstehen, wie dieses Leben sind wir aufgefordert, einander zu ist, wie es empfangen und gefördert lieben und zu ehren (Röm 12,10), wird, wie es ausgelebt werden soll und gleich gesinnt zu sein gegeneinander wie es weitergegeben wird. Obwohl in der Gesinnung Jesu Christi (Röm alle Schrift von Gott eingegeben und 12,16; 15,5), einander aufzunehmen nützlich ist, ist es doch nach sorgfäl- wie Christus uns aufgenommen hat tiger Prüfung hilfreich, die Lehren (Röm 15,7), einander zu ermahnen der Schrift einzuteilen nach ihrer (Röm 15,14), einander liebevoll zu Wichtigkeit für die Gemeinde. Dies grüßen (Röm 16,16), aufeinander zu kann die Gemeinde vor unnötigen warten (1Kor 11,33), füreinander zu Streitigkeiten und sektiererischen sorgen (1Kor 12,25), in Liebe einander Tendenzen durch die übermäßige zu dienen (Gal 5,13), einander zu er- Betonung von Nebensächlichkeiten tragen (Eph 4,2), gütig und mitleidig bewahren, aber auch die nötige Wach- gegeneinander zu sein und einander samkeit bewirken, wo wichtige und zu vergeben (Eph 4,32), uns einander fundamentale Wahrheiten angegrif- unterzuordnen (Eph 5,21), einander fen oder vernachlässigt werden. zuermunternundzuerbauen(1Thess 5,11), Frieden untereinander zu A. Fundamentale Lehren halten (1Thess 5,13), dem Guten ge- Diese Lehren sind für den christli- geneinander nachzustreben (1Thess chen Glauben fundamental. Sie sind 5,15). Wir sollen aufeinander Acht auch heilsnotwendig. Weicht jemand haben und uns anreizen zur Liebe 8 G e m e i n d e g r ü n d u n g N r . 97, 1/09

davon ab, kann zu Recht bezweifelt der Mitarbeiterschaft, anzustreben, Ältestenschaft unterzuordnen, was werden, ob jemand ein Bruder oder und es ist gut, wenn die Gemeinde den Umgang mit unterschiedlichen eine Schwester im Herrn ist. Die hier eine einheitliche Lehrmeinung Überzeugungen in der Gemeinde Anerkennung dieser Lehren vereint vertritt. Ansonsten sind Chaos, betrifft. Im Allgemeinen ist es nicht die so genannten „Evangelikalen“, Desorientierung und Streitigkeiten zuträglich, diese Auffassungen d.h. sämtliche Gruppierungen und vorprogrammiert, die eine Gemeinde öffentlich oder privat, offen oder Denominationen,diedasgrundlegen- aufreiben und spalten können. heimlich zu verbreiten, um Unfrie- de biblische Evangelium vertreten, In diese Kategorie gehören Lehr- den, Parteiungen und Spaltungen zu auch wenn sie sich in vielen anderen überzeugungen zu den Themen vermeiden. Nichtsdestotrotz wollen Lehren und der Glaubenspraxis stark Abendmahl, Taufe, Heilsgewissheit wir die Bereitschaft bewahren, abwei- unterscheiden können. Wenn jemand und Heilssicherheit, Heiligung, all- chende Überzeugungen aufrichtig diese Dinge nicht oder auch nur ein- gemeines Priestertum, die universale und unvoreingenommen anhand geschränkt glaubt, kann er kein Glied und die örtliche Gemeinde, Leitung der Bibel zu prüfen und eine Aus- einer christlichen Gemeinde einandersetzung über unter- sein. Die Leugnung oder schiedliche Lehrmeinungen der Angriff auf diese Wahr- „Habt acht auf euch selbst im brüderlichen Geist und heiten führt vielmehr zum Demut zu führen. Wenn Ausschluss aus der christ- und auf die ganze Herde, der einzelne Gläubige die lichen Gemeinschaft. Nach Lehrüberzeugung nicht mit biblischen Maßstäben sind in welcher der Heilige Geist tragen kann und will, sollte Menschen, die diese funda- er erwägen, die Gemeinde in mentalen Lehren anfechten, euch als Aufseher eingesetzt hat, gegenseitigem Einverneh- als Irrlehrer zu bezeichnen. men, Liebe und Respekt zu Abweichungen in diesen die Gemeinde Gottes zu hüten, verlassen. Er sollte dann auch zentralen Glaubenslehren nachträglich nicht schlecht sind das Kennzeichen von die er sich erworben hat von der Gemeinde reden christlichen Sekten oder der oder Geschwister bewusst anderen Religionen. Einig- durch das Blut seines abziehen wollen. Dieses Ver- keit in diesen Punkten schafft lassen ist dann angebracht, die gemeinsame Basis für eignen Sohnes!“ wenn sein Gewissen ihm christliche Gemeinschaft. diesen Weg weist, und er In diese Kategorie gehören der Überzeugung ist, durch die Lehre von der Inspiration Apostelgeschichte 20,28 eine weitere Duldung dieser der Bibel, die Person und Lehrmeinungen und der die Dreieinigkeit Gottes, daraus resultierenden Praxis die Gottheit und das Werk Gott ungehorsam zu sein und Jesu Christi, der Sündenfall an Sünden teilzuhaben, oder des Menschen, das Evangelium der und Struktur der Gemeinde, Geistes- wenn er die Möglichkeit hat, sich Gnade, Buße, Glaube und Wiederge- gaben und ihre Ausübung, die Lehre einer anderen örtlichen Gemeinde burt, die Auferstehung und das ewige von den Haushaltungen (dispensa- anzuschließen, die seine Überzeu- Leben, die Wiederkunft Christi. tionalistisches Bibelverständnis), gungen teilt und er dort die Freiheit B. Wichtige Lehren Unterscheidung zwischen Israel hat, danach zu leben. und der Gemeinde, die zukünftigen Diese Lehren halten wir für Ereignisse und die Ewigkeit, das aus- C. Untergeordnete wichtig im Blick auf das gesunde getauschte Leben, Unterschiede von Lehren Leben und die gesunde Entwick- Rolle und Dienst von Männern und D i e s e L e h r e n »Wer sich der Gemeinschaft lung der Gemeinde. Aber sie sind Frauen in der Gemeinde, Scheidung betreffen Fragen, nicht entscheidend für das Heil. und Wiederheirat. die offensichtlich Treue und gesegnete Diener Gottes Wie geht man hier mit Unter- in der Bibel nicht entzieht, hatten und haben in diesen Lehren schieden in derselben Gemeinde das Gewicht und entzieht sich oft unterschiedliche Auffassungen. um? Wenn ein Gläubiger die vor- die Bedeutung ha- Aber auch diese Männer waren herrschende und von der Ältesten- ben wie die oben all dem Se- Menschen, die manche Dinge sehr schaft vertretene Lehrmeinung in genannten Lehren. gen, den Gott klar gesehen haben, andere Dinge der Gemeinde nicht teilt, sollte er Aussagen, wo nach dort hinein- gelegt hat.« wiederum verschwommen bzw. durch sich mit öffentlicher oder privater der Bibel ein sowohl die Brille ihrer jeweiligen Kultur, Kritik zurückhalten und, wenn er es als auch möglich ist, Prägung, oder aktueller drängender für wichtig hält, darüber zuerst das Fragen worüber die Probleme wahrgenommen haben. Gespräch mit den Ältesten suchen. Bibel keine direkten Obwohl wir demütig anerkennen Eine Gemeinde sollte Gläubige mit Aussagen macht, müssen, dass auch bibeltreue Män- anderen Auffassungen in diesen oder Überzeugun- ner hier Unterschiede haben, gilt es Punkten in Liebe tragen und achten, gen, zu denen man doch, die Übereinstimmung in die- wenn sie trotz der Unterschiede in eher aufgrund von Folgerungen und sen Lehren in einer Gemeinde, und der Gemeinde bleiben wollen. Sie Schlüssen gekommen ist, ohne dass hier besonders in der Leitung und sollten aber bereit sein, sich der es direkt, unmissverständlich und G e m e i n d e g r ü n d u n g N r . 97,1/09 9

unmittelbar geschrieben steht. Über In diese Kategorie gehören etwa Wir wollen in der Gemeinde das diese Fragen wollen wir nicht streiten, folgende Fragen: Enthalten von Spei- alte Motto beherzigen: in grundsätz- und der Einzelne mag nach seinem sen (Blutwurst, Fleisch), Enthalten lichen Dingen Einheit, in nebensäch- persönlichen Gewissen darüber ur- von Wein und alkoholischen Ge- lichen und untergeordneten Dingen teilen und es so handhaben, wie er tränken, Einhalten von bestimmten Freiheit, in allen Dingen Liebe. denkt. Nichtsdestotrotz bergen diese Feiertagen (damals jüdische Feste Fragen aber eine Menge Konfliktstoff, und Sabbat, heute Weihnachten, III. Das Leben der Gemeinde und schon manche Gemeinde ist Ostern, Pfingsten usw.), kulturelle A. Eine lebendige Gemeinde an solchen Streitigkeiten zugrunde Sitten und Gebräuche (Weihnachts- Die Gemeinde ist der Leib Christi gegangen. Darum ist es wichtig, auch baum, Ostereier, Kinderfasching), und der neue Mensch. Sie trägt hier einige biblische Prinzipien und Traditionen und Überlieferungen Jesu Leben in sich. Darum ist eine Grundsätze zu erkennen. Hier müs- in der Gemeinde (Gottesdienstab- lebendige Gemeinde vor allem eine sen Unterschiede in der Erkenntnis lauf, Zusammenkünfte), Kleidung, Gemeinde, die in ihrem Wesen, ihrem respektiert werden und Spannungen Haartracht, Schmuck, Kopfbede- Zusammenleben, ihren Aktivitäten ausgehalten werden, was nicht heißt, ckung,Gebetshaltungen,Wehrdienst, und Zusammenkünften das Leben dass man sich über diese Themen nicht Teilnahme an politischen Wahlen, Jesu in ihr reich zum Vorschein auseinandersetzen kann oder dass sie Lebensstandard, Fernseher, Hobbys, bringt. Das Leben Jesu ist auch das ganz ohne Bedeutung sind. Vereine, Freizeitgestaltung etc. ewige Leben, welches bei dem Vater war und uns offenbart worden ist Wie gehen wir nun in der Gemeinde (1Jo 1,1.2). Es ist jedem Wiederge- mit diesen Fragen um? Die richtigen borenen geschenkt worden. Es ist das Proportionen und Gewichtungen in Leben des ewigen Gottes, das uns der Bewertung dieser Fragen müssen zu Kindern Gottes macht. Darum gewahrt werden (Mt 23,23-28). Es trägt auch das uns geschenkte ewige muss geprüft werden, ob es sich um Leben die Wesenszüge Gottes. Gott Überlieferungen oder Gebote Gottes ist Licht (1Jo 1,5) und Gott ist Liebe handelt (Mt 15,1-9). Manches muss (1Jo 4,8). Alles was die Gemeinde einfach gemeindlich irgendwie ver- in Wahrheit ist, ist sie auf der Basis bindlich geregelt werden, um Chaos des ewigen Lebens. Das Leben der zu vermeiden und den Frieden zu Gemeinde ist der Substanz, der Art bewahren, wie z. B. Zeit und Ort von und der Kraft nach das ewige Leben Zusammenkünften, auch wenn man Gottes oder auch das Auferstehungs- es durchaus anders machen kann leben Jesu. Darum muss alles, was (1Kor 14,33.40). Niemand sollte sich die Gemeinde auslebt, völlig mit von anderen etwas entgegen seiner seinem inneren Wesen, nämlich der Überzeugung aufzwingen lassen göttlichen Liebe und der göttlichen (Kol 2,16-23). Wahrheit (Licht) übereinstimmen. Die Gemeinde ist sowohl Empfänger Aber Vorsicht vor Sektiererei! Da- als auch Träger der Liebe Gottes, runter fällt, eine bestimmte Ansicht, wobei Gottes Liebe eine Liebe im Handhabung oder auch Person zum Licht ist, d. h. sie geht einher mit Absoluten zu erheben, Randthemen Wahrheit und lässt die Sünde nicht zu Streitthemen zu machen und bestehen. Die tiefste Motivation anderen die eigene Sicht aufzwingen der christlichen Gemeinde ist wie zu wollen oder sie zu verunglimpfen, die Motivation Gottes selbst: eine wenn sie der eigenen Meinung nicht glühende, selbstlose Liebe. Diese folgen wollen. Liebe kann nicht für sich blei- ben, wie es das Wesen der Liebe Wie sollen nun Gläubige mit derart ist, jemand zu finden, um ihn zu unterschiedlichen Vorstellungen und lieben. Darum hat auch Gott einst Empfindungen miteinander umge- den Menschen geschaffen, und da- hen? Die Schwächeren sollen nicht rum hat Jesus auch die Gemeinde alle anderen an dem engen Maßstab herausgerufen, um ihr ewig seine ihres eigenen Gewissens richten und Liebe zu geben. Darum sucht auch verurteilen, und die Starken sollen die Gemeinde, und sucht Jesus die nicht verachten, die ihrer eigenen durch die Gemeinde, noch viele Freiheit nicht folgen können (Röm zur ewigen Liebe und Freude in 14,3). Gewissenhaftigkeit hat auch der Gemeinschaft Gottes zu rufen nichts mit Gesetzlichkeit zu tun, (1Jo 1,3-4). Leben besteht in Be- die Motivation ist wichtig! Ziel ist ziehungen: der Beziehung zu Gott es, dem Herrn zu gefallen (Röm und den Beziehungen miteinander 14,6-7). Jeder steht oder fällt sei- und sucht die Beziehung zu denen, nem Herrn und wird für sich selbst die Gott noch fern sind. Gott Rechenschaft ablegen (Röm 14,10-12). Unser Wandel geschehe nach dem Grundsatz der Liebe und Rücksichtnahme (Röm 14,13-23). 10 G e m e i n d e g r ü n d u n g N r . 9 7 , 1 / 0 9

B. Das Zusammenleben der Gemeinde abhängig ist von seiner Position, Leis- Prinzip Nr. 4: Gegenseitiger Respekt Als Familie Gottes lebt die Ge- tung oder irgendeiner Eigenschaft „Sehet zu, dass ihr nicht eines meinde zusammen. Sie hat Gemein- oder Fähigkeit, und auch keiner dieser Kleinen verachtet; denn ich schaft mit dem Vater und seinem neidisch oder eifersüchtig sein muss, sage euch, dass ihre Engel in den Sohn Jesus Christus. Sie sind durch sondern sich vielmehr freuen kann Himmeln allezeit das Angesicht den Geist Gottes verbunden. Dies hat an allem Guten, was Gott in seinen meines Vaters schauen, der in den Auswirkungen auf die Gemeinschaft Geschwistern gewirkt und ihnen Himmeln ist“ (Mt 18,10). untereinander. Die Gemeinde soll gegeben hat. Wo Demut vorhanden Wir müssen uns davor hüten, auf in ihrem Zusammenleben von der ist, kann auch von Gott gegebene irgendeinKindGottesherabzuschau- Liebe und dem Licht Gottes ganz geistliche Führerschaft anerkannt en und es zu verachten, und sei es noch durchdrungen sein. Die christliche und in der richtigen Haltung Leitung so unzulänglich und schwach. Die Gemeinschaft ist einzigartig und ausgeübt werden. Demut fördert ge- Beziehungen untereinander sollen unterscheidet sich von jeder anderen genseitiges Vertrauen, Gemeinschaft von gegenseitigem Respekt und Ach- menschlichen Gemeinschaft. Sie ist und Liebe. tung geprägt sein, indem einer den geprägt von der Realität, dass Jesus anderen höher achtet als sich selbst. Christus in den Herzen wohnt und er Prinzip Nr. 2: Aufnehmen Statt jemand wegen irgendetwas zu jeden einzelnen in seiner Gesinnung „... und wer irgendein solches verachten, sollten wir ihm helfen, ihm und Liebe unterweist. Diese Liebe Kindlein aufnehmen wird in mei- dienen, ihn umso mehr lieben. Wenn wird sichtbar an den Beziehungen nem Namen, nimmt mich auf “ (Mt wir durch Gottes Gnade zu mehr der Gemeindeglieder untereinan- 18,5). geistlichem Reichtum, Erkenntnis, der und der Art und Weise, wie sie Wen der Herr aufgenommen hat, Erfahrung, Fähigkeiten usw. gelangt miteinander umgehen. Dies findet den sollen auch wir aufnehmen. sind, so ist dies Verpflichtung, dies in sieben Prinzipien oder Gesetz- Die Einheit der Gemeinde ist eine mit anderen zu teilen und ihnen mäßigkeiten seinen Ausdruck, die Tatsache. Alle wahren Kinder Gottes damit zu dienen. Selbstgefälligkeit Jesus Christus seinen Jüngern in gehören zur Familie Gottes und sind und Geringschätzung anderer sind Matthäus 18 erläutert hat, nachdem miteinander verbunden. Dies gehört hingegen ein Zeichen von Hochmut. sie zuvor ihre eigene menschliche zu ihrer Identität, sowie es die Identität Gegenseitige Achtung äußert sich Gesinnung offenbart hatten, indem eines Menschen ausweist, dass er einen darin, wie wir voneinander reden, sie überlegten, wer der Größte un- bestimmten Familiennamen trägt und dem anderen den Vorrang geben, ter ihnen sei. Jeder einzelne in der zu dieser Familie gehört. Jede vom ihm zuhören und verstehen wollen, Gemeinde soll danach trachten, Herrn erlöste und erneuerte Seele ist ihm Aufmerksamkeit und Dank diese Prinzipien beständig in der ihm unendlich kostbar und sollte für entgegen bringen. Gemeinschaft auszuleben. uns genauso kostbar sein. Ein Kind Gottes anzunehmen, und sei es noch so Prinzip Nr. 5: Das Verlorene suchen Prinzip Nr. 1: Demut gering geachtet, bedeutet die Wahrheit „Darum, wer irgend sich selbst anzuerkennen, dass er ein Teil von „Denn der Sohn des Menschen ist erniedrigen wird wie dieses Kindlein, Christus ist, Christus in ihm lebt und dieser ist der Größte im Reiche der wir mit ihm verbunden sind. Wir sollen gekommen, das Verlorene zu erretten. Himmel …“ (Mt 18,4) den anderen so aufnehmen, wie wir Demut ist, die Dinge so zu sehen, Christus selbst aufnehmen würden. Was dünkt euch? Wenn ein Mensch wie sie wirklich sind. Das heißt, dass wenn es irgendetwas Gutes, Schönes, Prinzip Nr. 3: Kein Fallstrick hundert Schafe hätte, und eines von Wertvolles oder irgendetwas Hervor- „Wer aber irgend eines dieser Klei- ragendes an uns gibt, dies allein Gott nen, die an mich glauben, ärgern {d.h. ihnen sich verirrte, lässt er nicht die zuzuschreiben ist, der uns gemacht ihm einen Fallstrick legen} wird, dem hat und in uns wirkt. Wer in wahrer wäre nütze, dass ein Mühlstein an neunundneunzig auf den Bergen und Demut sich selbst gering achtet, alle seinen Hals gehängt, und er in die Ehre Gott gibt und den anderen höher Tiefe des Meeres versenkt würde“ geht hin und sucht das irrende? Und achtet und wichtiger nimmt als sich (Mt 18,6). selbst, handelt nach dem Gesetz der Hier geht es darum, dass ein wenn es geschieht, Demut. Der Demütige anerkennt, schwacher oder junger Gläubiger dass er in sich selbst arm und ver- nicht durch mein schlechtes Vorbild, dass er es findet, dorben ist und in allem von Gott Unachtsamkeit, Stolz, einer übermä- abhängig ist. Und wenn er Stärken, ßig harten oder weichen Haltung zu wahrlich, ich sage »Der Demü- gute Charakterzüge und Gaben hat, Fall kommt, sündigt und im Glauben euch, er freut sich tige aner- weiß er, dass Gott sie ihm geschenkt Schiffbruch erleidet. Es wäre besser, kennt, dass er hat und dass er sie gebrauchen kann vorzeitig aus dem Leben genom- mehr über dieses, als in sich selbst und soll, um zu dienen, nicht um men zu werden als einem meiner über die neunund- arm und über andere zu herrschen. Wird in Geschwister ein Anlass zur Sünde neunzig, die nicht der Gemeinde nach dem Gesetz der zu sein. Wir sollen aufeinander in Demut gelebt, herrscht eine gute Liebe Rücksicht nehmen, vermei- verirrt sind. Also ist verdorben ist Atmosphäre, weil alle sich vor Gott den, was das Gewissen der anderen es nicht der Wille eu- und in allem gleich wissen, keiner sich profilieren verletzt, und selbst ein Vorbild für res Vaters, der in den muss, jeder weiß, dass sein Wert nicht andere werden. von Gott Himmeln ist, dass eines dieser Kleinen verloren gehe“ (Mt 18,11-14). Es ist ein Wesens- abhängig zug des Herrn Jesus, ist.« sich aufzumachen, um Verlorene und Verirrte zu suchen. Gott gibt der Erret- tung von Verlorenen erste Priorität. Das war der Zweck des Kommens Jesu. Er ist bereit, die 99 seiner Herde G e m e i n d e g r ü n d u n g N r . 97,1/09 11

zu verlassen, um ein verlorenes zu wie unser Herr in barmherziger „Gnade ausüben“, „Milde üben“. suchen. Und ein erretteter Sünder Liebe uns aufmachen, hingehen, Christen sollen im selben Geist macht ihm mehr Freude als 99, die suchen, nachgehen, um Verlorene der Gnade und Milde miteinander bereits gerettet sind. Eine Gemeinde, und Verirrte für ihn zu finden und umgehen und vergeben, wie Gott die die Evangelisation aus den Augen zu retten. einem jeden von uns in Gnade ver- verliert, ist ernsthaft von ihrem Ziel geben hat. Da wo Sünde vorgefallen und dem Zweck ihres Daseins in Prinzip Nr. 6: Versöhnung ist zwischen Geschwistern, braucht dieser Welt abgewichen. Das Ver- „Wenn aber dein Bruder wider es auch im Herzen des Gekränkten langen, Menschen für den Herrn zu dich sündigt, so gehe hin, überführe und Verletzten Vergebung, um der gewinnen, das evangelistische Gebet ihn zwischen dir und ihm allein. Beziehung einen neuen Anfang und und vielfältige Bemühungen in diese Wenn er auf dich hört, so hast du Perspektive zu geben. Der Vergebende Richtung, müssen ein zentrales An- deinen Bruder gewonnen. Wenn er entscheidet sich bewusst, auch zu ver- liegen der Gemeinde sein, weil es das aber nicht hört, so nimm noch einen gessen, was vorgefallen ist. Aus dem Anliegen ihres Herrn ist. Genauso oder zwei mit dir, damit aus zweier Bewusstsein, welch große Vergebung geht es auch darum, Gläubige, die oder dreier Zeugen Mund jede Sache der Herr uns geschenkt hat, sollen vom Weg abgeirrt sind, zu suchen, bestätigt werde. Wenn er aber nicht auch wir gerne und willig unseren ihnen nachzugehen, und sie zum auf sie hören wird, so sage es der Geschwistern vergeben. Wir sollen Herrn zurückzuführen. Wir sollen Versammlung; wenn er aber auch auf in unseren Herzen schon vergeben, die Versammlung nicht hören wird, auch wenn der andere noch nicht so sei er dir wie der Heide und der darum gebeten hat. Denn auch wir Zöllner“ (Mt 18,15-17). brauchen immer wieder Vergebung Die Gemeinde besteht nach wie für unsere Unzulänglichkeiten und vor aus Menschen, die sündigen und Schwachheiten. Die christliche aneinander schuldig werden können. Gemeinschaft soll geprägt sein von Sünde, die zwischen Geschwistern dem Geist der Gnade. Wo Gnade vorgefallen ist, muss aber bereinigt herrscht, ist auch der Nährboden für werden und persönliche Konflikte Dankbarkeit, Liebe, Offenheit, Ver- müssen gelöst werden. Statt schlecht trauen, Freundschaft. Durch Gnade übereinander zu reden und Groll werden Menschen verändert, indem und Bitterkeit Raum zu geben, soll Gott mit uns gehandelt hat, wie wir es der Betroffene die Sünde unter vier nicht verdient haben, und wir ebenso Augen ansprechen. Hört der Bruder miteinander umgehen. oder Schwester nicht und zeigt sich uneinsichtig, sollen noch ein oder C. Eine gesunde Gemeinde zwei Zeugen als Schiedsrichter dazu 1. Gesund in der Lehre gezogen werden. Bleibt auch das ohne Die Gemeinde ist aufgebaut auf Ergebnis, soll die Angelegenheit vor den Grundlagen, die die Apostel und die Gemeinde gebracht werden. Die- neutestamentlichen Propheten gelegt ses vom Herrn angeordnete dreistu- haben (Eph 2,19-22). Die gläubig ge- fige Vorgehen zeigt uns, wie wichtig wordenen blieben beständig in dem, Versöhnung und reine Beziehungen was die Apostel sie gelehrt hatten zwischen Geschwistern sind. Bei Un- (Apg 2,42). Im Zentrum ihrer Lehre bußfertigkeit soll der Druck auf den war das Evangelium der Herrlichkeit Uneinsichtigen erhöht werden, indem Gottes, und als gesunde Lehre hat sie die Sache öffentlich gemacht wird, eine heilmachende Wirkung für den und dann die entsprechenden Konse- Sünder (1Tim 1,8-11; Röm 1,16), eine quenzen bis zum Ausschluss folgen. rettende, befreiende und verändernde Ungelöste persönliche Konflikte und Kraft, auf der Basis der Gnade Gottes Sünde zerstören sonst die christliche (Tit 2,11). Die Lehre der Apostel Gemeinschaft. Jeder Einzelne und wird an vielen anderen Stellen mit die ganze Gemeinde sollen darauf weiteren Begriffen umschrieben: achten, die zwischenmenschlichen das Bild der Lehre, die nach der Beziehungen rein zu halten und auf Gottseligkeit ist, die Wahrheit, Versöhnung hinzuwirken. Worte des Glaubens und der guten Lehre, das Bild gesunder Worte, das Prinzip Nr. 7: gegenseitige Vergebung schöne anvertraute Gut, die gesunde „Dann trat Petrus zu ihm und Lehre, das Wort der Wahrheit, das sprach: Herr, wie oft soll ich meinem zuverlässige Wort nach der Lehre, Bruder, der wider mich sündigt, die unseres Heiland-Gottes ist und vergeben? bis siebenmal? Jesus der einmal den Heiligen überlieferte spricht zu ihm: Nicht sage ich dir, Glauben. bis siebenmal, sondern bis siebzig Die gesunde Lehre hat eine ge- Mal sieben“ (Mt 18,21-22). waltige Kraft. Indem man ihr von Das Wort „vergeben“ bedeutet Herzen gehorsam wird, befreit die 12 G e m e i n d e g r ü n d u n g N r . 9 7 , 1 / 0 9

neutestamentliche Lehre von der 2. Gesund im Glauben muss darauf achten, dass die Lehre Sklaverei der Sünde (Röm 6,17) Gesunde Lehre hat nicht das Ziel und der Glaube nicht im Kopf stecken und bringt Heil für jeden, der sie im bloßer Rechtgläubigkeit. Es geht bleiben, sondern beständig in vielerlei Glauben aufnimmt und wirkt in ihm nichtnurdarum,dierichtigeLehrezu guten Werken sichtbar werden. zum Guten (1Thess 2,13). Ihr Ziel besitzen und sie zu vertreten und viele ist, Liebe aus reinem Herzen und Dinge dem Buchstaben nach richtig 4. Gesundes Wachstum gutem Gewissen und ungeheuchel- zu praktizieren oder zu vermeiden. Eine gesunde Herde wirft viele tem Glauben hervorzubringen (1Tim Die gesunde Lehre wird auch „Worte gesunde Lämmer. Eine gesunde 1,5). Das Wort ist zum vielfältigen des Glaubens“ genannt. Wir sind Gemeinde wird wachsen, sowohl Nutzen von Gott gegeben: zur Lehre, aufgefordert, dem Wort zu glauben in der Qualität ihres Glaubens und zur Überführung, zur Zurechtwei- und unser Vertrauen darauf zu setzen. Lebens, als auch an Zahl (Apg 9,31). sung und zur Unterweisung in der Das Wort nützt nur dem, der es mit Es ist ein Merkmal von Leben, dass Gerechtigkeit, um vollkommene Glauben vermischt (Heb 4,2) und es sich fortpflanzt. Menschen Gottes heranzubilden entfaltet in dem Glaubenden seine (2Tim 3,16-17). Von Gott begabte volle Wirksamkeit (1Thess 2,13). 5. Gemeindezucht Diener des Wortes wie Apos- Zu einer gesunden Ge- tel, Propheten, Evangelisten, meinde gehört auch Erzie- Hirten und Lehrer haben eine „Der sich selbst hung und Gemeindezucht. zentrale Bedeutung im Werk Gottes Kinder werden vom Gottes für die Vollendung der für uns gegeben, himmlischen Vater gezüch- Gläubigen für das Werk des tigt (diszipliniert), damit Dienstes zur Auferbauung damit er uns loskaufte sie ein heiliges, ihrer hohen des Leibes Christi (Eph Berufung entsprechendes 4,11-12). Älteste in der Ge- von aller Gesetzlosigkeit und Leben führen (Heb 12,5-11) meinde müssen in der Lage und nicht der Sache Got- sein, mit der gesunden Lehre sich selbst ein Eigentumsvolk tes, sich selbst und ande- zu arbeiten und ihre Aufga- ren Schaden zufügen. Das be ist es, die Gemeinde vor reinigte, das eifrig sei Wesen und Verhalten der Irrlehrern zu schützen (Apg Kinder Gottes muss oftmals 20,28-31; Tit 1,9). in guten Werken.“ durch Zucht, d.h. durch das Irrlehrer und das Abirren aktive, zurechtweisende und von der gesunden Lehre wird strafende Eingreifen Gottes im NT als die größte Gefahr Titus 2,14 von Sünde gereinigt werden. für die örtlichen Gemeinden Gott züchtigt seine Kinder dargestellt (1Tim 1,3-4; 4,1-2; aber nicht nur vom Himmel 6,3-5; 6,20-21; 2Tim 2,16-18; 4,3-4; Gesunder Glaube (Tit 1,13; 2,2) führt aus, sondern auch indirekt, durch Tit 1,10-11; 2Petr 2; Apg 20, 28-30). zu Glaubensgehorsam. Ein gesunder seine bevollmächtigte Stellvertreterin Ungesunde Lehre bringt Streitfra- Glaube ist ein Glaube, der Gott und auf Erden – die örtliche Gemeinde gen und Wortgezänke hervor, geht seinWorternstnimmt,derdemHerrn (Mt 18,15-20). Was die Gemeinde einher mit Verhärtung des Gewis- vertraut und im Vertrauen vorwärts im Auftrag des Himmels auf Erden sens, Gesetzlichkeit, Stolz, und aus geht. Er wird aus einer lebendigen bindet oder löst (im Kontext der Verse ihr entsteht Neid, Hader, Läste- Beziehung zu Gott genährt. geht es um Gemeindeausschluss), rungen, böse Verdächtigungen und Eine Gemeinde ist gesund im wird auch im Himmel gebunden beständige Zänkereien von an der Glauben, wenn jeder Einzelne in oder gelöst sein. Gesinnung verdorbenen Menschen, seinem persönlichen Vertrauen zum Das Ziel jeder Zuchtmaßnahme ist die auf persönlichen Gewinn aus Herrn wächst, wenn sie viel von Gott dieErziehungundwennnötigdieWie- sind. Sie lässt abirren vom Glauben, erwartet,vollGlaubensinseinemWil- derherstellung des führt zu Gottlosigkeit und greift len betet, im Glauben seinen Willen Gotteskindes. Gott um sich wie Krebs und Sauerteig entsprechend seinem Wort in die Tat hat mit der Gemein- und verursacht Spaltungen in der umsetzt und dabei im Glauben auch dezuchtdieErrettung »Gesunde Gemeinde. Sie führt zu sündigem und Heiligung des und ausschweifendem Lebenswan- Hindernisse überwindet. Gläubigen im Blick Lehre hat del und der Weg der Wahrheit wird 3. Gesund in den Werken (1Kor 11,32; 5,4; 1Tim nicht das Ziel deswegen verlästert. Gesunde Lehre fördert gesunden 1,20; Gal 6,1). Der bloßer Recht- Aus diesem Grund gilt der Lehre Glauben und gesunder Glaube bringt Vater benutzt Um- gläubigkeit.« in der Gemeinde eine besondere gute Früchte hervor und bleibt nie stände, Menschen Aufmerksamkeit, der Dienst des ohne Werke (Jak 2,17). Sie sind undErfahrungen,die Wortes hat besondere Priorität und die Folge davon. Wir sollen eifrig auf unser Leben zum die Verantwortlichen der Gemeinde sein in guten Werken (Tit 2,14), die Guten einwirken. Im müssen das Wort kennen und lieben Gläubigen sollen Sorge tragen, gute ExtremfallnimmterdenGläubigenaus und sorgfältig über die gesunde Lehre Werke zu betreiben zum Wohle der diesem Leben weg, um vor weiterem wachen, um die Gemeinde gesund Menschen (Tit 3,8), und gute Werke Schaden durch sein unrühmliches zu erhalten, sie zu bewahren und sind notwendig, um nicht unfrucht- Verhalten zu bewahren. Gott spannt zu fördern. bar zu sein (Tit 3,14). Die Gemeinde vor allem seine Gemeinde ein, um G e m e i n d e g r ü n d u n g N r . 97,1/09 13

seine Kinder auf dem rechten Weg Praktizierte Gemeindezucht hat haben wir auch einen Überblick, was zu halten. Wenn aber der Gläubige darüber hinaus mahnende und die regelmäßigen Zusammenkünfte sich unbußfertig zeigt und auch seine abschreckende Wirkung auf alle abdecken müssen, aber es besteht viel Gemeinde ihre Verantwortung nicht Gemeindeglieder (1Tim 5,20). Sie Freiheit, dies auszugestalten. Unser wahrnimmt, muss Gott unmittelbare entspricht dem Willen Gottes, Bos- Gemeindeprogramm ist der Versuch, Maßnahmen ergreifen (1Kor 11,30), heit und Schlechtigkeit aus seiner diese vier wesentlichen Elemente bis hin zu Krankheit und Tod. Er tut Gemeinde zu verbannen und Lauter- ausgewogen zu verwirklichen. Diese dies entsprechend seiner Weisheit und keit und Wahrheit darin regieren zu vier Punkte gleichen einem Tisch mit Souveränität. lassen (1Kor 5,6-8). Sie soll auch die vier Beinen: Alle vier Beine sollten Gemeinde schützen vor der Anste- gleich lang sein, damit der Tisch Ein weiterer Grund für Gemein- ckungs- und Ausbreitungsgefahr von stabil ist. Im Gemeindeprogramm dezucht ist die Bewahrung des Sünde, Sektiererei und Irrlehre. wollen wir darum ein Gleichgewicht guten Rufes des Evangeliums. Die zwischen diesen Punkten erreichen, Menschen müssen erkennen, dass Gemeindezucht ist aber nicht erst und sind überzeugt, dass Gott für wer sich zum Herrn bekennt, auch der Ausschluss aus der Gemeinde aus die geistliche Gesundheit und den Abstand nehmen muss von der Sünde einem der oben genannten Anlässe. Fortbestand der Gemeinde alle vier (2Tim 2,19), und dass die örtliche Auch ist es nicht nur Aufgabe der vorgesehen hat. Gemeinde keine grobe Unsittlichkeit Ältesten, in der Gemeinde zurecht- in ihren Reihen duldet. zuweisen. Wir alle brauchen Er- Darüber hinaus gibt es noch mahnung, Erziehung und Korrektur weitere besondere Anlässe für Zu- und wir sollen sowohl aufeinander sammenkünfte der Gemeinde. Acht haben und uns gegenseitig Erwähnt in der Schrift werden die ermahnen in aller Güte, als auch die Anlässe Gemeindezucht (1Kor 5,4), Ermahnung und Zurechtweisung Missionsberichte (Apg 14,27; 15,4), durch die Geschwister ertragen und die Einsetzung von Ältesten und annehmen. Dies ist Gottes Wille, Diakonen und Aussendung von Mis- dass wir einander Handreichung tun, sionaren und die Beratung wichtiger damit nicht jemand vom geraden Fragen (Apg 15,22). Weg abkommt. Wir sollen es nicht zur Gewohnheit 6. Die Zusammenkünfte der Gemeinde werden lassen, die Gemeindezu- Es ist ein Wesenszug der christ- sammenkünfte zu verpassen (Heb lichen Gemeinde, und gehört zum 10,23-25) und uns vielmehr zur Gemeindeleben, dass sie sich zu Gott, Teilnahme ermuntern. zum Herrn hin versammelt, der sie herausgerufen hat. Die Zusammen- IV. Gemeinde und Mission künfte haben die Verheißung seiner A. Vordringen in neue Räume und zu Gegenwart (Mt 18,20). Gott will sich immer wieder in den Versammlun- neuen Menschen gen seinen Kindern offenbaren. Mission entspricht dem tiefsten Gebäude und Menschen spielen Herzensanliegen Gottes, weil es eine untergeordnete Rolle. Alle in darum geht, verlorene, sündige der Gemeinde sind dem Haupt Jesus Menschen zur Gemeinschaft und Christus unterstellt und bringen sich zur Herrlichkeit Gottes zurückzu- entsprechend ihrer Funktion am bringen. Christus hat seine Jünger Leib und ihrer Geistesgaben auch in alle Welt und zu allen Menschen bei den Zusammenkünften ein. Bei (Mt 28,19-20; Mk 16,15; Joh 17,18) Gestaltung und Durchführung der gesandt. Gottes Wille ist es darum, Zusammenkünfte soll die Freiheit dass die Gemeinde weitergeht, der Wirkungsmöglichkeit des Geis- sowohl räumlich gesehen, d. h. in tes nicht gedämpft werden (1Thess neue Städte, Regionen, Länder und 5,19) und alles soll in Anstand und Kontinente, als auch im Hinblick auf Ordnung zugehen (1Kor 14,40). neue Menschen, d. h. bisher nicht Über die Zusammenkünfte der erreichte Menschen oder nicht oder Gemeinde gibt es wenige konkrete kaum erreichte Menschengruppen Angaben. Was klar erkennbar ist, einer neuen Zielgruppe, z. B. mit dass die Gemeinde sich versam- Gemeinsamkeiten in Religion (z. B. melte und um was es dabei ging, Moslems), Abstammung (z. B. italie- also die Anlässe bzw. der Grund des nische Gastarbeiter in Deutschland), Zusammenkommens. In Apostelge- Lebensumstände (z. B. Alleinerzie- schichte 2,42 wird berichtet, dass die hende, Senioren), Beruf (z. B. Ärz- Gemeinde verharrte, d. h. beständig te), Erfahrungen, Belastungen und blieb, in der Lehre der Apostel, in Gefährdungen (z. B. Drogensüchtige, der Gemeinschaft, im Brechen des Kriminelle), Milieu (z. B. Asoziale), Brotes und in den Gebeten. Damit Szene (z. B. Musik, Jugend), Hobby (z. B. Sportart), usw. Jeder Mensch 14 G e m e i n d e g r ü n d u n g N r . 9 7 , 1 / 0 9

ist einer oder mehreren Zielgruppen Information, die er in sich tragen annehmen, dass sie nach dem Willen zuzuordnen. muss, die ist, dass alles Wirken Gottes Gottes sein Werk tun sollen. Und aus der Gemeinde kommt und letzt- die Arbeiter des Herrn sollten die B. Gemeinde als Ausgangsbasis und Ziel lich in die Gemeinde mündet. Gemeinde nicht als zweitrangig oder jeder geistlichen Arbeit Hindernis ihrer Arbeit sehen, sondern Grundsätzlich kann man fest- in der Einheit und Gemeinschaft der Als der Plan für die örtliche halten, dass es bei jeglicher Art von örtlichen Gemeinde auch an ihrem Gemeinde im Herzen und in den Mission doch prinzipiell nur zwei Segen teilhaben. Gedanken Gottes entstanden ist, Möglichkeiten geben kann: da dachte er an alle die Umstände, Anhand der Beispiele und Vor- Schwierigkeiten und Kämpfe, denen Menschen für Christus zu gewin- bilder und der Lehre im Neuen die christliche Gemeinde gewachsen nen, um sie als lebendige Bausteine Testament lassen sich einige Beob- sein müsse und an die Aufgaben, die in eine bestehende örtliche Gemeinde achtungen machen und Erkenntnisse sie in dieser Welt erfüllen solle. Gott zu integrieren, weil sie dort am besten gewinnen, die uns als vorbildliches wusste, dass die ganze Hölle sich aufgehoben und versorgt werden. Muster und Anleitung dienen sollen. aufmachen würde, um die Gemeinde Trotzdem die Realität heute vielerorts anzugreifen und zu vernichten, sie Menschen für Christus zu gewin- anders aussieht und wir erkennen, von innen durch Streit und Unei- nen, damit sie als lebendige Bausteine dass Gott auch in einer weithin nigkeit zu zerstören, durch Druck zu einem neuen Haus Gottes, zu schwachen, verwirrten und desolaten von außen niederzumachen, oder einer neuen örtlichen Gemeinde Christenheit einen Weg mit seinen durch Verführung vom guten Weg zusammengefügt werden, weil dies Arbeitern geht, wollen wir uns nicht abzubringen. der von Gott verordnete und best- unbedingt an dem orientieren, was mögliche Ort ist, an dem sie bewahrt, vorhanden ist, sondern unmittelbar Doch Gottes Plan sah nicht nur befestigt, auferbaut und zugerüstet an der Schrift. eine Gemeinde vor, die sich vor dem werden sollen. Bösen bewahren kann (Mt 16,18), D. Berufung und Bestätigung der sondern vielmehr eine Gemeinde C. Gemeinde und Werk Arbeiter mit einer Kraft und Fähigkeit, allen Wir sehen im Neuen Testament, In Apostelgeschichte 13,1-4 finden Widerstand der Hölle zu überwinden, dass sich unter der Leitung des Hei- weiter in Feindesland vorzudringen, ligen Geistes Menschen Gottes von wir das Beispiel der Berufung von zu wachsen, sich zu vermehren und den Gebundenheiten und Verpflich- neue Gemeinden zu gründen. Wir tungen einer örtlichen Gemeinde Paulus und Barnabas in das Werk finden dies eindrucksvoll belegt in lösten, um zu einem Werk auszuge- der Apostelgeschichte, wie ausgehend hen, zu dem Gott sie berufen hatte. der Gemeindegründung. Gott selbst von Jerusalem, innerhalb weniger Sie wurden Mitarbeiter Gottes in Jahrzehnte im ganzen Römischen einer bestimmten Arbeit mit einem beruft seine Arbeiter und sendet sie Reich Gemeinden des Herrn ge- bestimmten Ziel. Diese Berufung gründet wurden. Das geniale an den in eine bestimmte Arbeit kann mit aus (Mt 9,38). Er begabt und bereitet Gemeinden Gottes war dabei, dass der räumlichen Trennung von der jede örtliche Gemeinde, die auf dem örtlichen Gemeinde verbunden sein sie für das Werk, das er ihnen aufträgt. biblischen Grund gebaut worden war, (z. B. Gemeindegründungsarbeit). alle Information, göttliche Kraft und Oder der Arbeiter bleibt wohnen, Der Ort der Reife und der ersten Fähigkeit in sich trug, wiederum, wo er ist und ist weiter Glied der von sich ausgehend, zu wachsen, örtlichen Gemeinde, widmet aber Zurüstung für die Arbeiter ist die sich zu vermehren und Gemeinden einen großen Teil seines Dienstes in neuen Städten, Gebieten, Ländern einem Werk, zu dem er berufen örtliche Gemeinde. Sowohl Paulus oder Kontinenten zu pflanzen. Wir worden ist. dürfen staunend feststellen, dass Heute finden wir neben der als auch Barnabas lebten und dien- Gottes Gemeinde, wie wir sie im örtlichen Gemeinde eine Vielzahl Neuen Testament finden, so gestal- außergemeindlicher Werke und ten in örtlichen Gemeinden und tet ist, dass sie optimal geeignet ist, Organisationen vor. Diese wurden sich an alle denkbaren Umstände und werden zweifellos von Gott zeichneten sich aus. und in allen Nationen und Kultu- teilweise mächtig gebraucht und ge- ren auf allen Erdteilen anzupassen. segnet. Dennoch ist dies dem Neuen Auch bei der Beru- Sie ist so beschaffen, dass sowohl Testament weitgehend fremd. Sie Gott dadurch verherrlicht wird und bestreiten, örtliche Gemeinden zu fung des Timotheus »Der Ort der Gottes Herrlichkeit in ihr offenbar sein und führen oftmals Dienste aus, finden wir diesen wird, dass die Gläubigen bewahrt, die von den örtlichen Gemeinden ver- erbaut und für ihr Werk zugerüstet nachlässigt worden sind. Der größte Hinweis, dass er Reife und der werden, und die ungläubige Welt Teil dieser Arbeiten sollte und könnte ein gutes Zeugnis ersten Zurüs- mit dem Evangelium erreicht wird. aber von den örtlichen Gemeinden hatte bei den Brü- Die Gemeinde ist ein Wunderwerk selbst, bzw. unter ihrer Obhut oder der Schöpfung Gottes! von ihr ausgehend und wieder zu ihr dern seiner und tung für die hinführend durchgeführt werden. der umliegenden Arbeiter ist Es scheint so, dass ganz gleich, Sie müssen sich ihrer Verantwortung Gemeinden (Apg welchen Dienst jemand tut und an und Fähigkeit wieder neu bewusst welchem Werk jemand arbeitet: die werden und die Herausforderung 16,2). Hier kann die örtliche man als Jünger die Gemeinde.« Bibel kennen ler- nen, die christliche Gemeinschaft, das Gemeindeleben in seinen vielfältigen Aspekten. Hier können sie Vorbilder nachahmen, sich in Diensten erproben, ihre Gaben entwickeln, ihre Gesinnung unter Beweis stellen, Unterordnung und Teamfähigkeit lernen, sich ein gutes Zeugnis erwerben. Im Zusammenleben und -arbeiten kann ihr Charakter geschult und geformt werden. G e m e i n d e g r ü n d u n g N r . 97,1/09 15

Der Heilige Geist Gemeinschaft. Obwohl Gott es ist, der Lebens- und Dienstgemeinschaft: seine Arbeiter ruft, finden wir doch „Ich arbeite. Du schaust zunächst »Er liebte machte die Berufung damit verbunden das Prinzip, dass zu“ (Mk 3,14; 1Kor 4,17; 2Tim alle, diente nicht allein Paulus die Gemeinde die Echtheit des Rufes 3,10-11+14). vielen, er- anerkennt und den Ruf unterstützt. wählte aber und Barnabas klar, Wer sonst als die örtliche Gemeinde Delegierung von Aufgaben: „Ich einige weni- sondern auch den kennt ihre Mitarbeiter durch viele arbeite. Du hilfst mir“ (Apg 19,22; übrigen begabten Jahre des Zusammenlebens am besten Phi 2,22; Lk 16,10-11). ge, um sie mit ihren Gaben, ihrem Charakter, intensiv her- Brüdern der Ge- ihrem Lebenswandel und Zeugnis, Beistand und Beratung: „Du ar- anzubilden« meinde. Der Heilige ihrer Gesinnung, all ihren Stärken beitest. Ich helfe dir“ (1Tim 3,14-15; Geist sprach, wäh- und Schwächen. 2Tim 4; 1Tim 4,12; 1Kor 16,10-11; rend sie dem Herrn 2Tim 1,6-8; 1Tim 5,23). gemeinsam dienten Die Verantwortlichen der Gemein- und fasteten, d. h. de identifizierten sich mit den Beru- Sendung und Dienst: „Du arbei- die Brüder waren auf fenen und legten ihnen als Zeichen test. Ich schaue zu“ (2. Timotheus- dafür die Hände auf. Paulus und brief). Gott konzentriert Barnabas wurden daraufhin von der Gemeinde entlassen und waren frei, Fortpflanzung und Multiplikation (fasten) und ihm der Führung des Heiligen Geistes zu (1Kor 4,17; 2Tim 2,2). folgen, der sie auch gesandt hatte. unterstellt (dienen). Die Ausbildung steht damit im E. Ausbildung der Arbeiter Wesentlichen auf drei Säulen: der Außerdem standen Sie in einer wir- Das Wachstum und die Fortpflan- biblischen Unterweisung (Lehre), zung der christlichen Bewegung der praktischen Umsetzung („lear- kungsvollen Zusammenarbeit und hängen entscheidend von der geistli- ning by doing“ und „training on the chen Qualität und Tüchtigkeit ihrer job“) und der intensiven persönlichen Arbeiter und Leiter ab und von ihrer Betreuung (Vorbild, Anleitung, Fähigkeit, solche heranzubilden. Korrektur, Bewertung, Beistand, Das größte Hemmnis und Engpass Beratung, Unterstützung). im Werk des Herrn heute und welt- weit ist ein Mangel an Arbeitern. Die Ausbildung von Arbeitern Am Ausgangspunkt der christli- und Leitern für Gemeinde und chen Bewegung, bei Jesus Christus Mission ist weithin aus der örtlichen selbst, machte er die entscheidende Gemeinde herausgenommen worden. Bedeutung der Ausbildung christ- Bibelschulen und Missionswerke licher Arbeiter und Leiter dadurch haben ihr Bestes getan und gute deutlich, dass er die Apostel erwählte Ergebnisse hervorgebracht. Doch und sie für ihren Dienst für die Zeit auch hier muss die Gemeinde selbst nach seinem Weggang anleitete. Er ihre Verantwortung neu erkennen, liebte alle, diente vielen, erwählte diese Aufgabe wahrnehmen und aber einige wenige, um sie intensiv sich ihrer annehmen. Im Leben und heranzubilden. Die Art und Weise, Dienst in und an den Gemeinden und wie er dies tat, ist auch für uns noch derGemeindegründungsarbeitkönnen das Muster für die Ausbildung einer am besten und effektivsten Wissen, neuen Generation von Arbeitern und Fähigkeiten und Erfahrungen vermit- Leitern. Auch Paulus folgte den Prin- telt werden, auf die es ankommt: zur zipien und dem Vorbild des Herrn. Förderung,BewahrungundWachstum In seiner Anleitung an Timotheus von bestehenden Gemeinden, sowie finden wir ein Musterbeispiel dafür, der Evangelisation und der Gründung wie eine neue Generation von Arbei- von neuen Gemeinden. tern und Leitern für die christliche Gemeinde zugerüstet werden kann. Literatur Einige wesentliche Prinzipien lassen sich ableiten: Zur Beschäftigung mit dem Thema „Gemeinde“ Erwählung (Lk 6,19-20; Apg empfehle ich u. a. die folgende Literatur, die bei der 15,40-16,4; 2Tim 2,2): Die beste- Erarbeitung dieses Artikels hilfreich war, teilweise henden Arbeiter und Leiter in einer verarbeitet wurde und weitergehende Gedanken Gemeinde und im Werk des Herrn enthält: müssen Ausschau halten nach treuen • WilliamMacDonald:ChristusunddieGemeinde, und begabten Brüdern mit einem guten Zeugnis. Unter Gebet müssen CV Dillenburg sie die Führung des Herrn suchen, • Ralph Shallis: Lebendige Zellen, CLV Biele- um ihr Leben dann in einige wenige zu investieren. feld • Benedikt Peters: Weder Diktatur noch Demo- kratie, CLV Bielefeld • Alexander Strauch: Biblische Ältestenschaft, CV Dillenburg • Watchman Nee: Das normale Gemeindeleben • AfbG: Arbeitsgrundlage der Arbeitsgemeinschaft für bibeltreue Gemeinden • Fred Colvin: Sicher ans Ziel – Gemeindezucht aus biblischer Sicht, Zeitschrift Gemeinde & Mission • Bakht Singh: Das Geheimnis erlebter Erwe- ckung 16 G e m e i n d e g r ü n d u n g N r . 9 7 , 1 / 0 9

Wie könnte Deiner Meinung nach die KfG das Kf Gemeindegründungsanliegen weiter fördern? dasVBBiieetIiüthnlreersoeneadnnMDevdaorietnrnKaak.frbGbf!eüirt Gerne möchten wir, wie früher schon, ermutigend G e m e i n d e g r ü n d u n g N r . 97,1/09 über Gemeindegründungen berichten. Wärst Du Fragebogen bereit, einen Artikel über Eure Gemeindegründung zu zur schreiben, oder auch in Form von Antworten auf Arbeit der KfG gezielte Fragen mitzuhelfen, dass ein Artikel entste- hen kann? Umfrage der KfG · 2 0 0 9 Bei Interesse nimm bitte mit Hartmut Romberg Kontakt auf. Wir unterstützen gerne bei der Entstehung eines Berichts: [email protected] oder unter Tel.: (0 61 06) 2 67 89 89 Bist Du interessiert, dass Deine Gemeinde auf der Internetseite www.kfg.org in die Liste selbständiger Gemeinden aufgenommen wird? Diese Liste dient vor allem zur Kontaktaufnahme. Bei Interesse bitte per eMail an [email protected] Name und Anschrift (freiwillige Angabe) Vielen Dank ! 17 Diesen Fragebogen bitte einsenden an: © 01.2009 KfG e.V. 4 Konferenz für Gemeindegründung e.V. · Postfach 13 22 · D-36082 Hünfeld http://www.kfg.org · [email protected] · Tel. (0 66 52) 91 81 87 · Fax 91 81 89

Deine Meinung ... Wie schätzt Du Eure derzeitige Gemeindesituation ein? G e m e i n d e g r ü n d u n g N r . 97, 1/09 Die KfG möchte das Anliegen der Gemeindegründung fördern. Dazu benöti- wachsend 18 gen wir aktuelle Informationen. Durch das Ausfüllen dieses Fragebogens hel- stagnierend fen Sie uns, einen Überblick zu gewinnen und konkrete Schritte zu planen. rückläufig Alle Angaben sind selbstverständlich freiwillig – gerne dürfen auch Fragen aus- gelassen werden – auch anonyme Antworten sind hilfreich. Gibt es bei Dir / in Eurer Gemeinde konkrete oder grundsätzliche Absichten, eine neue Gemeinde zu Ist Eure Gemeinde gründen? in der Gründungsphase konkrete Absichten oder bereits selbstständige Gemeinde? grundsätzliche Absichten derzeit keine Absichten Welche Gemeindeherkunft hast Du? falls bereits tätig, an welchem Ort/Bundesland? Dein Interesse an Angeboten der KfG z.B. Zeitschrift, Unabhängige Gemeinde Konferenzen besteht für Brüdergemeinde Gemeindeaufbau zu einem Bund gehörige Gemeinde Gemeindegründung geistliche Orientierung wenn ja, welcher persönliches geistliches Leben Landeskirchliche Gemeinschaft (bitte nur max. zwei vorrangige Interessensgebiete ankreuzen) Landeskirche weitere Gründe An den Angeboten der KfG ist Dir Folgendes wichtig Wie lange besteht deine Gemeinde? Hättest Du Interesse an folgenden Angeboten? weniger als 5 Jahre Workshop für Gemeindegründer (während zwischen 5 und 10 Jahren Konferenz) länger als 10 Jahre Austauschforum unter Gemeindegründern und Interessenten (während Konferenz) Wie viele Erwachsene gehören Wochenendseminar für Gemeindegründung (z.B. verbindlich zu Deiner Gemeinde? jährliches Angebot) Wieviele Mitarbeiter hat Deine Gemeinde Spezifischere Betreuung in Gründungsfragen in den folgenden Bereichen Spezifischere Betreuung in Aufbaufragen Beratung und Begleitung bei Gemeindestreitig- Älteste keiten Diakone (bitte nur ankreuzen, wenn wirkliches Interesse Hauskreisleiter/ -mitarbeiter vorhanden ist) Mitarbeiter im Kinder- / Jugendbereich Frauenarbeit ... ist uns wichtig ! Bist/warst Du selbst in Gemeindegründung tätig? 3 nein 2 wenn ja, in welchem Zeitraum

SEMINAR Einladung zum Seminar für Gemeindegründung Di., 02. – Fr., 05. Juni 2009 in den Räumen der Evangeliums-Christen-Gemeinde Berlin-Hellersdorf Kf In den 1980ern fanden in Pfullin- 02.-05. Juni 2009 in Berlin-Hellers- gen viele „Seminare für Gemeinde- dorf stattfinden. Die Gemeinde von Dienstag, 02. Juni 09 gründung“ statt. Ernst G. Maier, Johann Friesen ist bereit, das Semi- NM Anreise Roger Peugh und andere lehrten nar zu beherbergen und die Gäste AB Einführung ins Thema über Gemeindegründung, Ilse Maier aufzunehmen. Dadurch können wir und ihre Helferinnen kochten und die Kosten gering halten. Wir wollen und geistliches Wort übernachtet wurde in Privatquartie- uns einige Tage lang intensiv mit der ren bei Geschwistern der Gemeinde. Thematik der Gemeindegründung Mittwoch, 03. Juni 09 Ich selbst habe 1989 mit meiner Frau befassen. Dazu werden verschiede- VM Grundsätzliches über zusammen an einem solchen Seminar ne (deutschsprachige) Referenten teilgenommen. Der HERR hat diese zu Wort kommen. Ein detailliertes Gemeinde nach dem NT Woche ganz entscheidend gebraucht, Programm wird voraussichtlich in Verschiedene Gemeinde- um unseren damaligen Weg in die der nächsten Ausgabe abgedruckt gründungsmodelle Gemeindegründungsarbeit nach werden. H. Romberg / W. Plock Mannheim zu bestätigen. NM Vom Hauskreis zur Ge- Alle Interessenten werden herz- meinde Wir wissen, dass wir „die guten lich gebeten, sich ausschließlich Evangelisation, Taufe, alten Zeiten“ nicht zurückholen schriftlich per Brief, Postkarte, Fax Jüngerschaft (1) können. Wir wollen es gar nicht. oder eMail bei der Geschäftsstelle H. Romberg / W. Plock Dennoch haben wir uns entschlos- der KfG anzumelden. AB Zur freien Verfügung sen, wieder ein solches „Seminar für Gemeindegründung“ anzubieten. Es Für das Vorbereitungsteam Donnerstag, 04. Juni 09 soll – wenn es der Herr erlaubt – vom Euer Wilfried Plock VM Evangelisation, Taufe, Einsendeschluß: 18.05.09 Jüngerschaft (2) Strukturen einer neutes- S-01.09 GG97 tamentlichen Gemeinde H. Romberg / W. Plock Hiermit melde ich folgende Person(en) zum Die Seminargebühren in Höhe von Bitte in D R U C K B U C H S T A B E N ausfüllen und einsenden an: NM Seminare AB Gemeindegründung in Seminar für Gemeindegründung vom 2.-5.06.09 EUR 50,- werde ich nach Erhalt meiner Konferenz für Gemeindegründung e.V. · Postfach 13 22 · D-36082 Hünfeld Berlin Johann Friesen berich- in Berlin-Hellersdorf an: Anmeldebestätigung überweisen. tet Herr Frau Ehepaar Alter Freitag, 05. Juni 09 VM Mitarbeiterschulung, N a m e , Vo r n a m e Heranbilden von Leitern Straße Gefahren im Gründungs- prozess PLZ Ort H. Romberg / W. Plock NM Abreise VM=Vormittag, NM=Nachmittag, AB= Abend *Änderungen vorbehalten Seminar für Gemeindegründung · 2 0 0 9 Datum & Unterschrift G e m e i n d e g r üTenl e fdo nunnu mgm e Nr /r e.M9a 7i l , 1 / 0 9 19 (wichtig bei Rückfragen)

BÜCHER Erwin Lutzer „Wenn ihr urteilt …“ Paperback, ca. 240 Seiten, EUR 13,90 CVD, ISBN: 978-3-89436-647-6, Best.Nr.: 273.647 Christen müssen lernen, in einer unkritischen Welt weise zu urteilen. Viele Gläu- bige haben heute die Werte und Maßstäbe der Welt übernommen und vertreten die Meinung, dass niemand die privaten Überzeugungen eines anderen kritisieren sollte und wir kein Recht dazu haben, den Lebensstil oder den Glauben anderer Menschen in Frage zu stellen. Wir haben die Fähigkeit verloren, die Welt zu beurteilen, weil wir uns selbst nicht mehr beurteilen können. „Wenn ihr urteilt …“ ist ein Buch über die Fähigkeit, Falsches von Wahrem oder besser das Falsche von der Halbwahrheit zu unterscheiden. Als Glieder der Gemeinde Jesu liegt es in unserer Verantwortung, biblisches Christentum von einer falschen Geistlichkeit und den Werten der heutigen Welt zu unterscheiden. Ein sehr wichtiges und lehrreiches Buch! Das Buch ist eine in Titel und Cover veränderte Neuauflage des Buches: „Wer bist du, dass du andere richtest?“ John MacArthur (Hrsg.) Biblisch predigen Eine praktische Anleitung zur Auslegungspredigt Hardcover 21x14,5 cm, 493 Seiten, EUR 24,90 Betanien, ISBN: 978-3-935558-85-3, Best.Nr.: 175.985 Das klassische Standardwerk über die Auslegungspredigt, Originaltitel „Redis- covering Expository Preaching“, ist nun endlich auf Deutsch erschienen. Dieses motivierende und zurüstende Werk wurde unter Federführung von John MacArthur von acht Dozenten des The Master‘s Seminary in Sun Valley, Kalifornien, verfasst und enthält in komprimierter Form den Inhalt des dortigen Predigtunterrichts, der besonders auf das textauslegende Predigen abzielt. Der erste Teil verdeutlicht die Notwendigkeit des textauslegenden Predigens. Der zweite Teil beschreibt den Prediger und seine geistliche Qualifikation. Im dritten Teil geht es um Hermeneutik, Exegese, grammatische Studien, Bibelstudierhilfen und Bibelstudienmethoden. Der vierte Teil erklärt die Vorbereitung der Predigt und der fünfte Teil behandelt ihre letztendliche Präsentation. Während der Leser so durch den gesamten Prozess der Vorbereitung und Präsentation geführt wird, werden ihm auch Prinzipien, Regeln, Vorschläge, Ermutigungen und praktische Beispiele an die Hand gegeben. So wird ihm Hochachtung vor dem Wort Gottes ebenso vermittelt wie ein tiefes Verantwortungsbewusstsein für dessen authentische und akkurate Verkündigung. Sylvia Plock Dunkle Stunden in der Nachfolge Paperback, 330 Seiten, EUR 12,50 CMD, ISBN: 978-3-939833-16-1, Best.Nr.: 253.116 Die Autorin zeigt im ersten Teil anhand verschiedener Lebensbilder (Mose, Hiob, Jeremia, Jona usw.), dass Menschen manchmal durch „dunkle Stunden“ gehen, was sie aus der Krise führte und wie Gottes Seelsorge aussah. Im zweiten Teil gibt die Autorin Einblicke in die Entstehung psychischer Krisen, die manchmal eine Depression auslösen können und zeigt, welche praktischen und geistlichen Hilfen Erleichterung und Heilung schenken können. Dabei helfen zahlreiche Beispiele aus der Kirchengeschichte wie auch aus der Gegenwart. Der letzte Teil enthält ausgefüllte Fragebögen, in denen 15 Christen, die an Depressionen leiden oder gelitten haben, sehr offen über ihre Erfahrungen berichten. Schließlich gewährt die Autorin persönlich Einblick in ihre eigene Lebenskrise, wobei der Leser deutlich erkennt, dass alle in diesem Buch geäußerten Ratschläge nicht vom „grünen Tisch“, sondern aus eigenem Erleben gegeben wurden und daher für Betroffene und ihre Angehörigen sehr hilfreich sind. Das Buch ist als „Arbeitsbuch für Frauen“ gestaltet – wobei es auch Männern durchaus nicht schadet, dieses Buch zu lesen! Es kann sowohl zum Selbststudium als auch in Gruppen eingesetzt werden. Wolfgang Bühne 20 G e m e i n d e g r ü n d u n g N r . 9 7 , 1 / 0 9

Jean Gibson Besuchsdienst – die vergessene Möglichkeit? Paperback, 140 Seiten, EUR 6,50 CMD, ISBN: 978-3-939833-12-3, Best.Nr.: 253.119 Besuche im Hirtendienst sind eine ungenutzte Möglichkeit, um Menschen ken- nenzulernen und ihnen zu dienen. Der gute Hirte aus Psalm 23 ist deshalb so beliebt, weil er die Schafe begleitet, und sie ihn kennen. Sie wissen, dass er sie kennt und liebt. Jesus Christus sagt: „Ich bin der gute Hirte, und ich kenne die meinen und bin gekannt von den meinen.“ Und: „Ich weiß, wo du wohnst ...“ (Joh 10,14; Offb 2,13). Besuche und Verabredungen tragen dazu bei, dem Vorbild des Herrn im Hirtendienst zu folgen. Der Autor des vorliegenden Materials, Jean Gibson, hat über 30 Jahre lang Brüder und Schwestern für den Hirtendienst ausgebildet. Er hat sie angeleitet, mitgenommen, ausgewertet, motiviert, unterwiesen und die Lektionen dieses Buches zur Besuchsdienst-Schulung benutzt. „Besuchsdienst – die vergessene Möglichkeit?“ wurde für Brüder und Schwestern geschrieben, die praktische Hilfe für den Hirtendienst und Anregungen für die Ausbildung der Geschwister brauchen. Andreas Lindner, Salzburg June Hunt Schlüssel zur biblischen Seelsorge Kurz gefasste biblische Antworten zu fundamentalen Problemen unseres Lebens Band 1 (20 Themen) erschienen bei Concepcion Seidel, Paperback, 336 Seiten, ISBN: 978-3-933750-89-1; Best.Nr.: 640.389; EUR 19,95 Band 2 (80 Themen) erschienen bei Precept Ministries International, CD ROM Die „Schlüssel zur biblischen Seelsorge” wurden von dem amerikanischen Missionswerk Hope For The Heart entwickelt (www.hopefortheheart.de). Ziel des Missionswerkes ist, Menschen durch Gottes Wort neue Hoffnung zu vermitteln und ihnen biblisch fundierte praktische Ratschläge für die Bewältigung alltäglicher und nicht alltäglicher Probleme zu geben. Die „Schlüssel zur biblischen Seelsorge” sind bisher in 17 Sprachen erschienen und wollen uns mit den biblischen Grundlagen zu 100 verschiedenen Problembereichen wie familiäre Konflikte, Depressionen, Zorn, Stress, Selbstmord usw. vertraut zu machen. Sie wollen eine Hilfe dafür sein, falsche Denkweisen und Gewohnheiten abzulegen und zu einer biblischen Einstellung und einer gesunden Lebensführung zu finden. Ihnen zugrunde liegt das Prinzip, dass der Heilige Geist uns die Kraft zur Veränderung gibt, und dass die Bibel alles enthält, was wir brauchen, um für die Herausforderungen des Lebens gerüstet zu sein (vgl. 2. Timotheus 3,16-17). Die „Schlüssel zur biblischen Seelsorge” wollen unter anderem auch eine Gesprächsbasis für biblische Problemlösungen bieten und sind für Gemeindeleiter, Älteste und Seelsorger ebenso geeignet wie für den seel- sorgerlich interessierten Laien. Kontaktadresse: Band 1 und Band 2 sind zum Preis von Euro 19,95 erhältlich bei: Precept Ministries International, Kostenzer Weg 10, 94315 Straubing, Tel. (0 94 21) 54 36 43, Fax: (0 94 21) 4 34 16; Internet: www.precept-ministries.de; eMail: [email protected] Wilfried Plock 21 Die biblische Lehre vom Reich Gottes Taschenbuch, 96 Seiten, EUR 3,50 CMD, ISBN: 978-3-939833-18-5, Best.Nr.: 253.121 Das Reich Gottes ist ein absolut zentrales Thema der Bibel. Allerdings kommt es darauf an, welches Verständnis wir vom Reich Gottes haben. Römisch-katholische Theologen meinen, das Reich Gottes sei überall da, wo sich die römisch-katholische Kirche ausgebreitet hat. Auch die Frage des „charismatischen oder pfingstlichen Glaubensverständnisses“ entscheidet sich stark am Verständnis des Reich-Gottes- Begriffes in der Bibel. Dieses Buch entstand aus Vorträgen, die Wilfried Plock im März 2008 in der Schweiz gehalten hat. Es entfaltet in verständlicher Sprache die biblische Lehre vom Reich Gottes. G e m e i n d e g r ü n d u n g N r . 97,1/09

PRAXIS Die gottesdienstliche Versammlung der neutestamentlichen Gemeinde Dieser Artikel stammt ebenfalls aus dem neuen „Handbuch Gemeindebau“ (CMD). Wir drucken ihn mit freundlicher Erlaubnis des Verlags ab. Die Redaktion. Ernst G. Maier, (gest. 1994) Die Beteiligung der Gemeindeglieder an Das Ziel der gottesdienstlichen der Versammlung der Gemeinde Versammlung Das Verständnis des „Gottesdienstes“ 1. Das römisch-katholische Ver- 1. Die gottesdienstliche Versamm- 1. Die Anbetung und das Lob ständnis des „Gottesdienstes“ ist lung der neutestamentlichen Gemein- Gottes (vgl. Eph 1,3-6). die Messe. Die katholische Messe de ist keine Expertenangelegenheit. ist die ständige Wiederholung des 1. Korinther 14,26 zeigt, dass an der 2. Die Erbauung der Gemeinde Opfertodes Jesu Christi. Gestaltung des Gottesdienstes viele (1Kor 14,26; Eph 4,12-16). 2. Das protestantische Verständnis Gemeindeglieder beteiligt waren. des „Gottesdienstes“ rückt die Pre- 3. Das Wachstum der Gemeinde. digt, die Verkündigung des Wortes 2. Die Notwendigkeit der Betei- Dies schließt das Wachstum eines Gottes in den Mittelpunkt. ligung: jeden Gemeindegliedes zur Reife und Beständigkeit im Glauben ein a. Hebräer 10,23-25 ist eine Auf- (Eph 4,12.16). forderung an Gemeindeglieder, aufeinander zu achten und einander 4. Die Zurüstung der Gläubigen anzureizen zu Werken der Liebe. der Gemeinde zum Dienst. Jedes Gemeindeglied soll zur vollen Ent- b. Es gibt verschiedene Aufgaben faltung seiner Leistungsfähigkeit in der Gemeinde. Jeder Gläubige ist für Gott geführt werden (Eph 2,10; ein Glied am Leib Jesu Christi und 1Thess 1,9). hat eine Aufgabe zu erfüllen (1Kor 12,14-26). Die Bestandteile der gottesdienstlichen Versammlung c. Es gibt verschiedene Gaben für die Glieder der Gemeinde. Diese Die apostolische Lehre: das Wort Gottes Gaben sollen in der Gemeinde zum (Apg 2,42) gemeinsamen Nutzen eingesetzt werden (Röm 12,3-8). 1. Die Notwendigkeit der aposto- lischen Lehre: 3. Der Gottesdienst der Ge- meinde soll ordentlich ablaufen. a. Zum Gläubigwerden: Röm Das Neue Testament ist also nicht 1,16-17; 10,9-17; 1Kor 4,15; 1Petr gegen Ordnung und Planung (1Kor 1,23; Jak 1,18. 14,33.40). 22 G e m e i n d e g r ü n d u n g N r . 9 7 , 1 / 0 9

b. Zum Wachstum des Gläubigen: 3. Die Wertlosigkeit von Schau- Das gemeinsame missionarische Zeugnis 1Petr 2,2; Heb 5,11-6,3. gebeten (Mt 6,5) 1. Gott gebraucht keine Engel zum 2. Die Praxis der apostolischen 4. Eine Frage zur gemeinsamen Evangelisieren. Er tut das durch uns Lehre (Gemeinsame Lernerfah- Besprechung: Was ist der Sinn, (Apg 8,26; 10,3-4). rungen): Apg 2,42; 1Petr 2,2; Mt Zweck und Berechtigung von Ge- 28,18-20 betsversammlungen, Gebetstagen, 2. Jedes Glied der Gemeinde Gebetsnächten? wird dazu gebraucht (Apg 8,1-4; a. Das öffentliche Lesen des Wor- 11,19-24). tes Gottes: 1Thess 5,27; Kol 4,16; Das gemeinsame Singen 1Tim 4,13. 1. Psalmen – 1Kor 14,15.26; Eph 3. Das gemeinsame Zeugnis einer 5,19; Kol 3,16 Gemeinde ist jedoch genauso wichtig b. Die öffentliche Auslegung des 2. Lobgesänge – Mk 14,26; Eph wie das persönliche Zeugnis der ein- Wortes Gottes (Lehre und Ermah- 5,19; Kol 3,16 zelnen Gläubigen. Das gemeinsame nung): Apg 6,4; 15,35; 20,7; 1Kor 3. Geistliche Lieder – Eph 5,19; und individuelle Zeugnis fördert das 14,26; 1Tim 4,6.13.16; 5,17; 2Tim Kol 3,16 Wachstum der Gemeinde (Apg 9,31; 4,2; Tit 1,9; vgl. 1Tim 3,2. 4. Frage zur gemeinsamen Be- Röm 1,8; 1Thess 1,8). sprechung: Sollte eine Gemeinde Die Gemeinschaft (Apg 2,42) einen Chor haben? Sollten überhaupt Der Ort der gottesdienstlichen 1. Gemeinschaft ist notwendig, Lieder vorgetragen werden? Versammlung da wir Fremdlinge auf dieser Erde sind. 1Petr 1,1.17; 2,11. Der Gläu- Das gemeinsame Geben (Opfern) 1. Am Anfang kam die Gemeinde bige erfüllt seine gesellschaftlichen 1. Das ganze Leben des Christen im Tempel zusammen (Apg 2,46; Bedürfnisse in erster Linie in soll ein Opfer zum Lob Gottes sein 5,12-13). der Gemeinde. Gemeindewachs- (Röm 12,1-2; 1Petr 2,5.9). tumsstudien haben gezeigt, dass 2. Der Gläubige ist Gottes Haushal- 2. Öffentliche Gebäude wurden ein Gläubiggewordener nicht in ter über das ihm von Gott anvertraute benutzt (Apg 19,8-19; 20,20; 18,4). einer Gemeinde bleibt, wenn er irdische Gut. Christliche Liebe (1Joh nicht innerhalb des ersten halben 3,17-18;Jak2,15-17)undDankbarkeit 3. Private Häuser (Apg 12,12; Jahres sich mit mindestens sieben motivieren den Gläubigen von seinen 18,7; 20,8; 1Kor 16,19; Kol 4,15; Röm Gemeindegliedern befreundet. irdischen Gütern weiterzugeben. 16,5.14-15.23). 2. Die Gemeinschaft in der Ge- 3. Der Zweck der finanziellen meinde dient: Opfer: 4. Später wurden in Anlehnung an a. dem gegenseitigen Abreiben a. Die gegenseitige Hilfe (2Kor den Tempel und die Synagoge eigene (Spr 27,17) 8,14) Kirchengebäude gebaut. b. dem gegenseitigen Aufhelfen b. Die Unterstützung der Armen (Pred 4,9-10) (Apg 2,44-45; Röm 12,13; 2Kor 8,3-4; 5. Gemeindewachstumsstudien c. der gegenseitigen Ermahnung 9,11-14; Gal 6,10; Jak 2,15-17; Apg sagen uns, dass Gemeinden, die ihre (Gal 6,1-2; Jak 5,16; Heb 10,24-25) 11,29) Räume nur mieten, meistens schnel- d. dem gegenseitigen Ansporn c. Die Versorgung der vollzeitli- ler wachsen, als Gemeinden, die auf (Ermutigung) (Heb 10,24) chen Ältesten und Missionare (1Kor Kirchengebäude Wert legen. e. der gegenseitigen Erbauung 9,6-11; Gal 6,6; Phi 1,5; 4,14-16; 1Tim (1Kor 12,14ff.; Eph 4,12-16). 5,17-18). Die Zeit der gottesdienstlichen f. der gegenseitigen Liebe (1Joh 4. Die Merkmale der finanziellen Versammlung 4,11.21) Opfer des Christen: 1. Das Neue Testament gibt keine g. der gegenseitigen Fürsorge (Gal a. Regelmäßig (1. Tag der Woche) 6,6; Jak 2,15-16) (1Kor 16,1-2) Anhaltspunkte für die Tageszeit der b. Freiwillig (2Kor 8,11-12; 9,7) Das Brotbrechen (Mahl des Herrn) c. Freudig (1Kor 9,7) regelmäßigen Versammlungen der (Apg 2,42) d. Reichlich (2Kor 8,2; 9,6) e. Angemessen nach Vermögen, Gemeinde. Eine Unser Glaube ist eine „unsichtba- dem Einkommen entsprechend (2Kor re“ Wirklichkeit. Deshalb gab uns der 8,11; Apg 11,29. Im Alten Testament Ausnahme bildet »Die gottes- Herr das Mahl des Herrn. Dies war war der Zehnte Gottes Ordnung dienstliche in der ersten Gemeinde ein wichtiger für Israel (eigentlich 23 ein Drittel Apg 20,7, wo eine Bestandteil der gottesdienstlichen Prozent, da zweimal der Zehnte Abendversamm- Versammlung Versammlung der Gemeinde (Apg gegeben wurde und jedes dritte Jahr lung beschrieben 2,42; 1Kor 10,14-22; 11,17-34). ein dritter Zehnter). wird. Das gemeinsame Gebet (Apg 2,42) Das gemeinsame Essen a. Das Neue der neutesta- 1. Das Vorbild Jesu für das öffent- Gemeinsames Essen fördert die Testament gibt mentlichen liche Gebet (Mt 11,25-26; Joh 17). Gemeinschaft. Die erste Gemeinde Freiheit, sich 2. Das Vorbild der Gemeinde für praktizierte das gemeinsame Essen das öffentliche (gemeinsame) Gebet (Mt 26,26-28; Apg 2,42.46-47; 1Kor den örtlichen Gemeinde ist (Apg 1,14-2,41-42; 4,24-31; 12,12; Röm 10,31; 11,20-24.27-34). Bedürfnissen keine Exper- 12,12; 1Kor 11,4-5; 14,14-17; Eph 6,18; anzupassen. Phi 4,6; Kol 4,2; 1Thess 5,17; 1Tim 2,1; 1Petr 4,7-10; Jak 5,16) b. Gottes- tenangelegen- dienstliche Ver- heit.« sammlungen sind in unserer Zeit meistens am Sonntagmorgen. Dies ist kulturbedingt. Wer sich abends zur gottesdienstlichen Ver- sammlung trifft, wird leicht als „landeskirchliche Gemeinschaft“ identifiziert. G e m e i n d e g r ü n d u n g N r . 97,1/09 23

2. Das Neue Testament gibt das sie haben ihr eigenes Programm. Dienst ausgerüstet werden (Eph Vorbild, dass die Gemeinde am ersten 3. Parallel zur gottesdienstlichen 4,11-12.15.16). Tag der Woche zusammenkommt (Apg 20,7; 1Kor 16,2). Es ist anzu- Versammlung kannKinderbetreuung Merkmale geistlicher Reife nehmen, dass die jüdische Gemeinde in verschiedenen Altersgruppen und 1. Die Fähigkeit, das Wort Got- in Jerusalem weiterhin den Sabbat Kinderstunden angeboten werden. tes zu gebrauchen (Auslegung und als Versammlungstag beibehielt. Anwendung). Auch hier gibt das Neue Testament DIE ERBAUUNG DER GEMEINDE a. Ein Baby hat keine Zähne. Freiheit, den örtlichen Bedürfnissen Deshalb muss man ihm Milch als entsprechend zu handeln. Grundlegende Prinzipien Nahrung geben. Feste Speise kann es nicht ertragen (vgl. 1Kor 3,1ff; 3. Angenommen, die neutesta- Der einzelne Christ braucht die Heb 5,12-6,3). mentliche Gemeinde versammelte Gemeinde b. Die gereiften Christen können sich abends am ersten Tag der Woche, die Bibel auf die verschiedenen dann wäre dies wahrscheinlich unser 1. Die Gemeinde ist das Hauptins- Situationen des Lebens anwenden. Samstagabend gewesen. trument zur Erbauung eines Christen Die Schrift gibt Hinweise für die und zur Erbauung der Gemeinde verschiedensten Lebensbereiche und 4. Beachte die Aussage des Paulus Jesu Christi (Eph 4,11-13). Lebenssituationen. in Kol 2,16. c.GereifteChristenkönnenaufGrund 2. Nicht jede Gruppe von Christen des Wortes Gottes das Gute vom Bösen 5. Findet die Sonntagversamm- ist automatisch eine Gemeinde (vgl. unterscheiden. Sie können zweifelhafte lung nicht am Sonntagmorgen statt, Mt 18,18-20). Eine örtliche Gemeinde Gebiete erkennen und umgehen. wird das Versammlungsangebot der ist gekennzeichnet durch: d. Gereifte Christen haben die Gemeinde leicht als „Gemeinschafts- Fähigkeit, moralisch neutrale Le- stunde“ verstanden. a. Verbindliche Zugehörigkeit. bensgebiete oder Lebensfragen zu b. Festgelegte Verwaltungsstruk- erkennen. Sie wenden in solchen 6. Es ist möglich (ratsam) die turen. Situationen das Wort Gottes an ohne gottesdienstliche Versammlung zu c. Regelmäßige Zusammenkünfte Gesetzlichkeit oder Gesetzlosigkeit teilen. Zum Beispiel: zur gegenseitigen Auferbauung. (vgl. Röm 14). 3. Die Gläubigen brauchen eine 2. Beständiges Wachstum im a. Von 9:00 – 9:45 Uhr Gebets- grundlegende Kenntnis des Wortes Glauben (Eph 4,13). versammlung, mit Zeugnissen, Gottes. Die Unterweisung in den Fun- 3. Stabilität und Festigkeit in der Austausch und der Feier des Mahles damenten des Glaubens und tiefer Lehre des Wortes Gottes (Eph 4,14). des Herrn. gehende Schulung ist notwendig. Sekten und Irrlehrer holen sich die a. Paulus blieb ein Jahr in An- „unreifen“ Christen (Christen mit b. Um 10:00 Uhr die etwas for- tiochien (Apg 11,26); eineinhalb Wachstumsstörungen). mellere Versammlung mit Singen Jahre in Korinth (Apg 18,11) und 4. Die Fähigkeit, die Wahrheit in und der Verkündigung. drei Jahre in Ephesus (Apg 19,8-10; Liebe zu reden (Eph 4,15). 20.20.31). a. Kinder können brutal ehrlich Die Gestaltung der gottesdienstlichen b. Paulus sandte seine Mitarbei- sein. Sie kümmern sich wenig um Versammlung ter zurück in die Gemeinden, um die Empfindungen des anderen. 1. Die Glieder der Gemeinde soll- die Gemeinden zu stärken und zu (Beispiel: Ein Kind mit einer Narbe lehren (1Thess 3,2; 1Kor 4,17; Tit wird bloßgestellt. Kinder können die ten sich am Ablauf der gottesdienst- 2,1; 1Petr 2,2). Narbe nicht übersehen). 4. Die Gläubigen in der Gemeinde b.VieleChristenhabendieWahrheit lichen Versammlung aktiv beteiligen brauchen Gelegenheit zum inneren, oder die Liebe. Der 3. Johannesbrief be- geistlichen Wachstum (Eph 1,16-19; schreibt einen Mann der die Wahrheit (können). 3,14-19). ohneLiebehatte.Kompromisslosigkeit 5. Die Gläubigen brauchen ein in Liebe ist gefragt. a. Gemeinsa- Gleichgewicht in den wichtigsten 5. Abhängigkeit von Gott, ver- neutestamentlichen Erfahrungen. bunden mit einer Unabhängigkeit »Anbetung, mes Singen und a. Anbetung, Gebet, Zeugendienst, von Menschen. Kinder verehren Solos einzelner. Lehre und Gemeinschaft sind zum und stützen sich auf Menschen (Eph geistlichen Wachstum im richtigen 4,15b; vgl. Spr 27,6). Gebet, Zeu- b. Austausch Gleichgewicht notwendig. 6. Selbstloser Dienst. Anpas- gendienst, von Gebetsanlie- b. Viele evangelikale Gemeinden sungs- und Einpassungsfähigkeit Lehre und gen und Gebet. haben Schwierigkeiten, das richtige ohne Kompromisse einzugehen Gemeinschaft Gleichgewicht zu bewahren. Sehr (Eph 4,16). sind zum c. Persönliche leicht wird eines dieser Gebiete geistlichen Zeugnisse. auf Kosten der anderen Gebiete Gottes Fürsorge für die Gemeinde überbetont. Gott gab der Gemeinde von Gott d. Lesen der 6. Den Gläubigen muss geholfen begabte (befähigte) Männer, um die werden, ein christliches Familienle- Wachstum Heiligen Schrift. ben aufzubauen (5Mo 6,6-20; 5Mo im richtigen e. Verkündi- 8,11-20; Ri 2,10; Eph 5,22-33; 6,1-4; Kol 3,12-21). Gleichge- gung. 7. Die Gläubigen müssen zum f. Opfersamm- lung, Sonderop- fer. g. Austausch wicht not- von wichtigen In- wendig.« formationen. h. Missionsbe- richte. 2. Die gottes- dienstliche Ver- sammlung sollte familienfreundlich gestaltet sein. Kinder und Jugendliche sollten miteinbezogen werden – außer 24 G e m e i n d e g r ü n d u n g N r . 9 7 , 1 / 0 9

Gemeinde zuzurüsten (Eph 4,11 a. Die Gemeinde Jesu ist gegründet Die Evangelisten ff). Diese Männer sollen nicht alle (Apg 2; 8; 10; 1Kor 3,10-12). 1. Im Neuen Testament waren Dienste in der Gemeinde selbst tun. die Evangelisten gemeindegrün- Durch Lehre und Beispiel sollen b. Das Fundament für die Gemein- dende Missionare (Apg 8,5-25; sie die Gemeinde zurüsten und de ist gelegt (Mt 16,18; 1Kor 3,10-11; 21,8; 1Tim 1,3; 5,17.22; 2Tim 4,5; auferbauen, damit die einzelnen Eph 2,19-20). Tit 1,5). Glieder der Gemeinde den Dienst 2. Ihre Aufgaben waren vielfältig tun können. c. Das Neue Testament ist vollen- und erstreckten sich vom Verkündi- det (Offb 22,18-19). gen des Evangeliums bis zur Orga- Die Apostel nisation der Gemeinde. 1. Die Aufgaben der Apostel 4. Die Apostel haben keine per- a. Sie verkündigten das Evange- a. Die Gründung der neutesta- sönlichen Nachfolger eingesetzt. Das lium (Apg 8,5-13.26-30; 11,20-21; mentlichen Gemeinden (vgl. Mt Amt des Apostels wurde nicht auf 14,21; Röm 1,15-17). 16,18-19; 1Kor 3,9-10; Eph 2,20). Nachfolger weitergegeben. b. Sie lehrten, machten Jünger, b. Die autoritative, christologische ermahnten und stärkten die neuen Auslegung des Alten Testaments 5. Die Schriften der Apostel, Gläubigen (Apg 14,21-22). (vgl. Luk 24,27.44-46; Apg 2,22-36; d. h. das Neue Testament, hat die c. Sie organisierten die Gemein- 26,22-23; 28,23; 1Petr 1,10-12). gleiche Autorität wie die Apostel den, indem sie Älteste einsetzten c. Die geistgewirkte Niederschrift (2Kor 10,8-11; 13,1-3; 2Petr 3,2.16-17; (Apg 14,23; Tit 1,5). des Neuen Testaments: Jud 17). d. Sie verteidigten die Lehre gegen 1) Sie waren bevollmächtigt Irrlehrer (Apg 15,1-3). vom Herrn (Joh 14,16-17.26; 15,26; 6. Im Neue Testament werden e. Sie berichteten den Mutter- 16,12-14.17.20). auch andere, wie z. B. Barnabas gemeinden und zogen weiter (Apg 2) Sie waren sich ihrer Aufgabe Apostel genannt. Der Gebrauch des 14,26-28; 15,36). bewusst (1Kor 14,37; Kol 1,25). Wortes ist hier generisch. Barnabas 3) Sie stellten ihr Wort (Schriften) war ein Missionar, ein Gesandter Die Hirten-Lehrer dem Alten Testament gleich (1Petr der Gemeinde. Wir müssen hier 1. Vom Wort „Hirte“ haben wir 1,25; 2Petr 3,15-16). unterscheiden zwischen diesem über das Lateinische das Wort „Pas- 4) Sie bezeichneten ihr Wort als generischen Gebrauch des Wortes tor“ bekommen. Gottes Wort (1Thess 2,13). und den zwölf Aposteln, die eine 2. „Hirten-Lehrer“ bezeichnet 5) Sie erwarteten die Befol- besondere Stellung innehaben. hier ein Doppelamt. Im Dienst gung ihrer Befehle (2Thess 2,15; des Hirten (Pastors) werden zwei 3,5.14-15). Die Propheten Hauptaufgaben des Hirten (Pastors) 6) Ihr Briefe wurden öffentlich 1. In der Abwesenheit des Neuen deutlich. gelesen (Kol 4,16; 1Thess 5,27). Testamentes erhielten die Propheten a. Das bestimmte Geschlechtswort ihre Botschaft nicht nur durch Studi- wird in Epheser 4,11 nur vier Mal 2. Die Besonderheit der Apostel um, sondern durch direkte Offenba- verwendet. Jesu Christi rung von Gott (1Kor 14,29-32). b. „Hirten-Lehrer“ hat nur ein 2. Kein Prophet des Neuen Tes- Geschlechtswort und ist mit „und“ a. Die Apostel sind anerkannte, tamentes hatte eine vollständige (käs) verbunden (Eph 4,11). bevollmächtigte Gesandte (Mt Offenbarung von Gott (wie das Neue c. Die griechische Konstruktion 10,1-2.5.40). Testament). Ihre Offenbarungen „men ... de“ wird nur mit vier der waren stückweise (Bruchteile eines Namen verwendet (Eph 4,11). b. Die Apostel sind Augenzeugen Ganzen) (1Kor 13,8-10). 2. Die Hauptaufgaben der Hir- der Auferstehung Jesu Christi (Apg 3. Bedingt durch ihre Aufgaben tenlehrer sind: 1,22; 1Kor 9,1; 15,7-9). gehörten die Propheten zum Funda- a. Die Belehrung der Gemeinde ment der Gemeinde (Eph 2,20). (1Tim 3,2; 4,6; 5,17; 6,13; 2Tim c. Die Apostel sind das Fundament 4. Wie die Apostel hatten auch die 2,2.15; 4,2-4). der Gemeinde (Eph 2,20; 3,5). Propheten die Aufgabe des Schreibens b. Die Versorgung der Gemein- von Teilen des Neuen Testaments de mit allem, was zum Wachstum d. Die Apostel hatten besondere (vgl. 2Petr 1,19-21). des einzelnen Gläubigen und der Autorität in den verschiedenen, 5. Das Neue Testament ist voll- Gemeinde nötig ist (Apg 20,28-30; örtlichen Gemeinden (Apg 5,1-11; ständig und abgeschlossen. Deshalb 1Petr 5,2). 1Kor 4,21; 5,3; 14,37; 2Kor 10,8; 11,28; gibt es in der Gemeinde heute auch c. Die Führung (Vorstehen) der 13,10; 2Thess 3,6.14-15). keine Prophetien im Sinne einer Gemeinde (1Thess 5,12-13; Heb inspirierten Offenbarung mehr 13,7.17.24). e. Die Apostel hatten die Bestä- (1Kor 13,8-10; Offb 22,18-19; vgl. d. Die Verwaltung der Gemeinde tigung von Gott durch die apostoli- 2Petr 1,3-4; 2,1). (Apg 20,28; 1Tim 5,17; 1Petr 5,1-3). schen Zeichen (Mk 16,17-20; Apg 6. Wie beim Wort „Apostel“, ist e. Das Beschützen der Gemeinde 14,3; Röm 15,19; 2Kor 12,12; Gal auch bei diesem Wort der generische (Apg 20,28; Tit 1,9-14). 3,5; Heb 2,3-4). Gebrauch möglich. Die Grundbe- f. Die Zurüstung der Gemeinde deutung des Wortes ist „für einen zur vollen Dienstfähigkeit (Eph 4,12; f. Die Apostel haben einen be- anderen reden“. In diesem Sinne 1Petr 4,10-11). sonderen Ehrenplatz im Himmel könnte das Wort natürlich heute (Offb 21,14). verwendet werden. Die Gefahr der Verwechslung mit dem prophetischen 3. Die Zeit der Apostel ist vorüber, Amt ist jedoch groß. denn die Aufgaben der Apostel sind erfüllt. G e m e i n d e g r ü n d u n g N r . 97,1/09 25

REZENSION Wilfried Plock, Hünfeld angenommen wurde. Von daher habe widersprochen werden dürfen. Nur ich mich aufrichtig auf das mit hohen sollte das selbstverständlich fair Ende 2008 erschien bei Jota Vorschusslorbeeren ausgestattete und brüderlich geschehen. Es geht Publikationen Hammerbrücke das Buch gefreut. hier also keinesfalls um persönliche Buch „Gottesdienst ohne Mauern – Animositäten, sondern um ein ernstes Die Neutestamentliche Gemeinde Meine Enttäuschung war aller- Ringen nach dem rechten Weg der und ihre Wirkung auf Gemeinde- dings groß. Bevor ich die Gründe neutestamentlichen Gemeinde in ferne“ von Harald Nikesch (ISBN: dafür im Einzelnen ausführe, möchte unserer Zeit. 978-3-935707-53-4). Der Autor ich versichern, dass mich sowohl mit bezeichnet sein Buch im Vorwort dem Autor als auch mit den Mithe- I. Prinzipielle Aussagen, über die ich ausdrücklich als „theologische rausgebern des Jota-Verlages eine Arbeit“ (S. 11), deren erste Version herzliche Bruderschaft verbindet. mich gefreut habe an der FTH Gießen als Qualifikati- onsarbeit für den Master-Abschluss Warum dann eine öffentliche 1. Der Autor hält daran fest, dass uns Kritik? Nun, wir müssen zwischen die Schrift einen normativen Bauplan sachlichen Diskussionen im privaten für den neutestamentlichen Gemein- Bereich und zwischen öffentlichen debau gibt. Publikationen unterscheiden. Ha- rald Nikesch hat seine Gedanken Er schreibt auf S. 21: „Die Ge- öffentlich geäußert – darum kann meinde Jesu sieht sich in noch nie (und muss) ihnen auch öffentlich 26 G e m e i n d e g r ü n d u n g N r . 9 7 , 1 / 0 9

„Gottesdienst ohne Mauern“ - Eine kritische Rezension des neuen Buchs von Harald Nikesch – dagewesener Weise vor die Heraus- deutlich machen, dass die neutesta- Textmarkern in der Hand zu lesen. Rot forderung gestellt, Gemeindeleben mentliche Gemeinde ein heiliges Volk undGelbsindFarben,mitdenenichfür in einer sich rasant verändernden ist, welches aufgrund seiner neuen mich wertvolle Aussagen unterstreiche. Welt zu gestalten, ohne von den Identität klare Konturen in einer Blau bedeutet bedenklich oder falsch. Prinzipien des Neuen Testaments gefallenen Welt besitzt.“ Leider überwiegt die abzuweichen.“ Farbe Blau. S. 117: „In den Pastoralbriefen S. 28: „Wenn wir in der vorlie- finden sich hilfreiche Gemeinde- »Gott hat in genden Arbeit das Attribut ‚neutes- strukturen, die erkennen lassen, seinem Wort tamentlich‘ gebrauchen, dann soll dass es sich bei der Gemeinde Jesu II. Kritische einen Bau- damit zum Ausdruck kommen, dass um ‚eine Gesellschaft mit klaren Anmerkungen Gott in seinem Wort einen Bauplan Grenzen‘ handelt.“ für die Gemeinde hinterlegt hat, 1. Der Begriff plan für die der für die Christen aller Zeiten 3. Der Autor hält daran fest, dass „Gottesdienst“ wird Gemeinde normative Gültigkeit hat. So nah wie „Gottesdienste für Suchende“ (Willow nicht gründlich genug möglich am Bauplan zu sein, muss Creek, Saddleback etc.) mit der Schrift definiert bzw. irrefüh- hinterlegt, der auch heute in unserer Generation mit nicht gerechtfertigt werden können. allen uns zur Verfügung stehenden rend verwendet. für die Chris- Mitteln angestrebt werden.“ S. 130: „Weder unsere exegetischen Nikesch schreibt ten aller Zei- Ergebnisse noch die daran anknüp- Wer weiß, wie selten eine solche fenden theologischen Überlegungen auf S. 13: „Im Neuen Ansicht in der theologischen Ekkle- rechtfertigen jedoch die Ansicht, dass siologie (Lehre von der Gemeinde) Gottesdienste vor allem für Ungläu- Testament wird der ten normative inzwischen geworden ist, kann sich bige gestaltet werden sollten.“ Begriff Gottesdienst Gültigkeit über Nikeschs Haltung nur von offensichtlich weiter Herzen freuen. Selbstverständlich finden sich viele weitere Einzelaussagen in gefasst als in unse- hat.« 2. Der Autor hält daran fest, dass sich „Gottesdienste ohne Mauern“, auf rem allgemeinen die neutestamentliche Gemeinde durch die ich hier aus Platzgründen nicht klare Konturen zur Welt abgrenzt. eingehen kann. Sprachgebrauch üb- S. 113: „Wir möchten im Folgenden Aber nun zu der „dunklen Seite des lich. Gottesdienst Mondes“. Ich pflege Bücher immer mit ist mehr als eine gottesdienstliche Versammlung.“ Richtig ist vielmehr, dass das Zusammenkommen der Gemein- G e m e i n d e g r ü n d u n g N r . 97,1/09 27

Fehler. Damals hatte ja die Gemein- de noch „Gunst beim ganzen Volk“ (Apg 2,47). Nach der Steinigung des Stephanus waren öffentliche Versammlungen in Judäa nicht mehr möglich (Apg 8,1). Hier wurde offensichtlich der Übergangscharakter der Apostel- geschichte übersehen. 3. Die Behauptung, Paulus habe der Gemeinde in Korinth Anweisungen gegeben, sich auf nichtgläubige Besucher einzustellen, ist falsch. Der Schwerpunkt von Nikeschs Argumentation liegt auf dem Ab- schnitt 1. Korinther 14,20-25. Der Autor lässt hier sozusagen die Katze sukzessive aus dem Sack. S. 63: „Er (Paulus) gibt als Apostel de im Neuen Testament niemals der ersten Christen bewusst in aller Anweisungen, wie sich eine Gemein- „Gottesdienst“ genannt wird. Wenn Öffentlichkeit statt.“ de verhalten soll, damit ungläubige überhaupt, dann könnte man die S. 57: „Durch die gesamte Apostel- Menschen die Gegenwart während schlichte Alltagsarbeit der Gläubi- geschichte kann man erkennen, dass des Gottesdienstes erleben.“ gen als „Gottesdienst“ bezeichnen das Anliegen der ‚Publicity‘ – also S. 73: „Vielmehr sieht Paulus das (Kol 3,17); und definitiv wird das gehört und gesehen werden – die ZusammenkommenderGläubigenauch Besuchen von Waisen und Witwen apostolische Gemeinde begleitet alseinemissionarischeMöglichkeit,die „Gottesdienst“ genannt (Jak 1,27). hat.“ nichtdurchEgoismusundUnnüchtern- Das Neue Testament spricht also Diese Sichtweise kann ich nicht heit verspielt werden darf.“ entweder vom „Zusammenkommen“ teilen. Natürlich versammelten sich S. 77: „Die Gemeinde muss Nicht- (1Kor11,17.20;14,23)oderschlichtvon die Gläubigen (zuerst noch) „im christen als solche wahrnehmen der„Versammlung“(ekklesia)derGläu- Tempel und in den Häusern“ (Apg und – wenn nötig – um ihretwillen bigen. Zur besseren Unterscheidung 2,46). Nikesch übersieht hier jedoch, Änderungen im Gottesdienstablauf könnte man allenfalls – wie Ernst G. dass es sich zu jenem Zeitpunkt vornehmen.“ Maier – von der „gottesdienstlichen noch um eine rein judenchristliche S. 77: „Es gehört zum erklärten Versammlung“ sprechen. Ziel eines Gottesdienstes, Die Verwendung des Be- dass gemeindeferne Besucher griffes „Gottesdienst“, wie er sich im kirchlichen und frei- „… damit du weißt, in ihrem Inneren von Gottes Gegenwart überführt werden kirchlichen gleichermaßen eingebürgert hat, halte ich wie man sich verhalten muss … Wo sollen denn Menschen sonst Gottes Gegenwart im in einem solchen Buch – das ja gerade die neutestament- im Hause Gottes, Hören des Wortes erleben und zum Glauben kommen? liche Lehre herausarbeiten will – für problematisch und das die Gemeinde Versammelte Gemeinde ist wohl eine der besten Möglich- irreführend. des lebendigen Gottes ist, keiten, Gott und sein Reden zu erfahren.“ 2. Der Autor übersieht den Übergangscharakter der Apo- die Säulen und die Grundfeste Diese Aussagen verfehlen nach meinem Dafürhalten stelgeschichte. Nach einer langen Hin- der Wahrheit“ den Sinn von 1. Korinther 14,20-25. Weder hier noch an führung kommt Harald einer anderen Stelle fordert Nikesch in Kapitel 4 zum Schwerpunkt seines Buches 1. Timotheus 3,15 Paulus dazu auf, die Inhalte der Gemeindezusammen- (S.49-86), auf den sich auch künfte an potentiellen Be- meine Hauptkritikpunkte suchern auszurichten. Gott beziehen. Zuerst wird dort Apo- Gemeinde handelte. Spätestens ab selbst soll im Zentrum stehen und stelgeschichte 5,12-16 behandelt. Kapitel 8 der Apostelgeschichte angebetet werden (was Nikesch Der Autor vermag hier – und in der änderte sich die Lage. Die Apo- ebenfalls so sieht – vgl. S. 78 und gesamten Apostelgeschichte – einen stelgeschichte beschreibt ja eine 132), und die Gläubigen sollen er- ÖffentlichkeitscharakterderGemein- Übergangsentwicklung von ca. 30 baut und zum Dienst in dieser Welt dezusammenkünfte zu erkennen. Jahren. Die Zirkelspitze – trotz zugerüstet werden (Eph 4,11-12). S. 55: „Unter der Leitung des dieser Tatsache – bei Apostelge- Evangelisation soll außerhalb Heiligen Geistes und der Apostel schichte 2 - 5 einzustechen, halte der Gemeindezusammenkünfte fanden daher die Versammlungen ich für einen fatalen theologischen geschehen. 28 G e m e i n d e g r ü n d u n g N r . 9 7 , 1 / 0 9

Wenn Nikesch fragt, wo Nicht- Saddleback landen. christen denn sonst zum Glauben kommen sollen, dann antworte ich: Zuerst wird das mu- Bei Begegnungen und in Gesprächen mit Christen, beim gemeinsamen sikalische Programm Bibellesen, In Hausbibelkreisen, bei sonstigen evangelistischen Veranstal- verändert, dann wer- tungen etc. Und es gibt noch eine phantastische Möglichkeit: durch den multimediale die in Liebe geübten guten Werke der Christen. Eine Nachbarin, der Elemente eingeführt in Krankheitszeit Essen gebracht wird und deren Kinder bei den Haus- – und am Ende dieser � theologisch fundiert aufgaben geholfen bekommen, wird womöglich dem Gott der Bibel näher Entwicklung verän- gebracht als in zehn Versammlungen der Gemeinde! dern sich auch die � praktisch ausgelegt Abgesehen davon müssen wir Predigtinhalte, wie � in einem über- zwischen Gemeinde in Religions- wir es gegenwärtig in konfessionellen Rahmen freiheit (eine kirchengeschichtliche Hunderten von Ge- Ausnahmesituation) und Gemeinde meinden im deutsch- � überregional zu besuchen unter Verfolgung unterscheiden. sprachigen Raum Diese Differenzierung vermisse ich beobachten können. � auch auf Audio-CD in „Gottesdienst ohne Mauern“. Den erhältlich Christen im Hinterland Chinas oder in islamischen Ländern werden sol- D i e s e r A n s a t z i s t Wobi steht für Wochenendbibelschule. Diese Seminare begannen che Sätze wie auf S. 77 unten seltsam wir bereits 1958 und waren damit die Ersten in Deutschland. in den Ohren klingen. einfach falsch. Hier Unsere Schulungen umfassen ein ausgewogenes Studium des hält der Autor sein Alten und Neuen Testamentes, Themen der biblischen Lehre und Nikesch geht sogar soweit, die Bekenntnis von I.3. des praktischen Glaubenslebens. Mahlfeier evangelistisch zu instru- leider nicht durch. mentalisieren. Seminar-Orte: S. 79: „Christen schulden Ungläu- 75385 Zavelstein 08280 Aue bigen die Verkündigung des Evan- geliums. Dabei bietet die Mahlfeier Abschliessende 58339 Breckerfeld 73614 Schorndorf eine großartige Möglichkeit, das Bemerkungen Sterben, die Auferstehung und die Ich weiß nicht, ob CH-8600 Dübendorf/Zürich Wiederkunft Jesu lebendig werden zu lassen.“ Neu 2008: 27777 Hohenböken/Ganderkesee Hier hat der Autor offenbar alle 36166 Siegwinden/Haunetal Grundsätze über Bord geworfen, es Harald Nikesch die ihm früher einmal sehr kostbar waren. Schade. Das Brotbrechen der selbst bewusst ist, aber Weitere Informationen und Termine finden Sie hier: Gemeinde, die heiligste Stunde der ein großer Teil seines Erlösten, sollte niemals zu evange- Buches basiert auf Bibel-Center, Freie Theologische Fachschule listischen Zwecken „missbraucht“ 58339 Breckerfeld werden! einem Strohmann- Telefon 0 23 38/10 71 Das Endergebnis der angedeu- teten Entwicklung finden wir dann Argument: Zuerst [email protected] · www.bibel-center.de ebenfalls auf S. 79: „Alle Signale, die sowohl von einzelnen Christen wird der Strohmann Warum also dieses Buch? Ich will als auch vom gesamten Gottesdienst ausgehen, sollten für Ungläubige durch eine beliebige verständlich sein. Befremdendes Behauptung aufgebaut, und danach wirklich niemand Unrecht tun. Aber hat nach Aussage des Paulus eine wirdermitbrillantenGegenargumen- ich konnte mich beim Studieren von negative Wirkung auf Ungläubige. ten abgeschossen. So spricht Nikesch „Gottesdienst ohne Mauern“ des Auch Grenzen und Grenzmarkie- immer wieder von Gemeinden, die Eindrucks nicht erwehren, dass hier rungen, die viele Christen für ihre sich abschotten, isolieren und kei- der Wunsch der Vater des Gedan- Identitätserhaltung als notwendig ne Besucher zulassen würden. Es kens war. Wir gefallenen Menschen erachten, sollten um der Liebe willen mag sein, dass es hier oder da eine neigen dazu, unsere beseitigt werden.“ solche extreme Gruppierung gibt; Sicht der Dinge von der Bibel bestätigen Hier begibt sich Harald Nikesch aber das betrifft doch die allerwe- zu lassen. Ich auch. »Aber die auf eine schiefe Ebene. Wer seiner nigsten evangelikalen Gemeinden Aber die Schrift zeigt Schrift zeigt Maxime folgt, wird früher oder im deutschsprachigen Raum. Im uns keinen „Gottes- später doch bei Willow Creek oder Gegenteil. Bei Letzteren schlägt dienst ohne Mau- uns keinen doch das Pendel zurzeit eher in die ern“. Die bibeltreue andere Richtung! „Gottesdienst Weiterhin fiel mir auf, dass Gemeinde gestaltet ohne Nikesch oft aus Büchern von ihreVersammlungen Peter Weck und Ulrich Wendel zur Anbetung Gottes zitiert. Nichts gegen diese Männer. und zur Erbauung Mauern“.« Aber wird hier nicht auf ein paar der Heiligen. Das Streichholzdicken Argumenten ein Evangelium verkün- Gebäude so groß wie der Kölner digt sie, wann immer Dom aufgebaut? Wird es nicht es der Bibeltext fordert. Schließlich prinzipiell kritisch, wenn am Ende sollen sich die Kinder, Jugendlichen das gesamte Neue Testament aus UND GÄSTE der Gemeinde bekeh- der Sicht einiger weniger Forscher ren. Und selbstverständlich sollten interpretiert wird, deren Ergebnisse Besucher aller Gemeindeveranstal- zum Teil auch nur Vermutungen tungen herzlich und gastfreundlich und Schlüsse sind? Sollten wir aufgenommen werden. Doch das alles nicht bei dem hermeneutischen erfordert keine inhaltlichen Ände- Grundsatz bleiben, dass sich die rungen an den Zusammenkünften der Gemeinde Jesu. Schrift selbst auslegt? G e m e i n d e g r ü n d u n g N r . 97,1/09 29

THEOLOGIE HerrnJesusempfangenundderGemein- und den Gläubigen der Gemeinde de weitergegeben (1Kor 11,17-34). (1Kor 10,16-18.21; Luk 22,15). Das Mahl 3. Das Mahl des Herrn wurde von 7. Das Mahl des Herrn ist ein Mahl des Herrn der Gemeinde des Neuen Testaments (Symbol) der Teilnahme am Werk Jesu regelmäßig praktiziert (Apg 2,42; Christi (Mt 26,26-28; 1Kor 10,20-21). Ernst G. Maier, (gest. 1994) 20,7.11; 1Kor 10,14-22; 11,17-34). 8. Das Mahl des Herrn ist ein Mahl Die Einsetzung des Mahls des Herrn Der symbolische Charakter (Symbol) der Einheit der Gemeinde 1. Das Mahl des Herrn wurde von des Mahls des Herrn (1Kor 10,17). dem Herrn Jesus Christus selbst ein- gesetzt und geboten (Mt 26,26-29). 1. Das Neue Testament sagt nicht, Die persönliche Vorbereitung zur a. Der Herr Jesus gab seiner Ge- dass durch das Mahl des Herrn die Teilnahme am Mahl des Herrn meinde zwei symbolische Darstel- Sünden vergeben werden. lungen der Erlösung: die Wassertaufe 1. Die persönliche Selbstprüfung ist und das Mahl des Herrn. a. Vergebung der Sünden ist nur notwendig zur richtigen Teilnahme am b. Weder Taufe noch Mahl des durch das vergossene Blut Jesu Mahl des Herrn. Dadurch wird hinter Herrn vermitteln die Erlösung oder Christi möglich (Eph 1,7). persönliche Probleme ein Schlussstrich die Vergebung. Beides sind Symbole, gesetzt (1Kor 11,27-28). Zeichen für die Erlösten. b.DerGläubigeempfängtVergebung c. Beide, Taufe und Mahl des der Sünden auf Grund seines Bekennt- 2. Die Selbstprüfung dient dem Herrn, sind bildhafte Darstellungen nisses seiner Sünden (1Joh 1,9). Ziel der Lebenskorrektur und der des Weges auf dem der Herr Jesus anschließenden Teilnahme (1Kor uns erlöst hat. c. Das Mahl des Herrn erinnert an 11,28; vgl. Mt 5,23-24; 18,15-17). d. Die Taufe steht am Anfang des das vergossene Blut Jesu Christi, auf Christenlebens. Sie ist eine sichtbare Grund dessen Vergebung der Sünden 3. Der Inhalt der Selbstprüfung ist: Demonstration unserer Identifizie- überhaupt möglich ist. a. Die persönliche Beziehung zu rung(Vereinigung)mitJesusChristus Gott (Mt 22,37-39). in seinem Tod, seinem Begräbnis, 2. Die Elemente bleiben Brot und b. Die persönliche Beziehung zu und seiner Auferstehung. Wein. Die Lehren der Katholischen den Geschwistern der Gemeinde. e. Während die Wassertaufe norma- und der Lutherischen Kirche haben Die Einheit der Gemeinde kann lerweise nur einmal geschieht (wie die keine biblische Grundlage. Brot und verleugnet werden durch: Bekehrung und Wiedergeburt), ist das Wein sind Symbole. 1) Betonung von Unterschieden Mahl des Herrn das Zeichen der Erlö- im Besitz (Apg 2,44-45). sung, das ständig wiederholt wird. a. Matthäus 26,26-29 sagt nicht, 2) Betonung von Unterschieden f. Ursprünglich praktizierte die dass die Jünger den Leib Jesu Christi im gesellschaftlichen Stand (Rang) Gemeinde das Mahl des Herrn täglich gegessen und das Blut Jesu Christi ge- (Gal 3,28; Jak 2,3-4). (Apg 2,46). Später kam die Gemein- trunken haben, denn der Leib Jesu war 3) Betonung von Unterschieden im de wöchentlich (am ersten Tag der zu diesem Zeitpunkt noch intakt. Geschlecht (Gal 3,28; 1Petr 3,7). Woche) zusammen, um das Mahl des 4) Betonung von Unterschieden in Herrn zu feiern (Apg 20,7). b. Wenn der Herr Jesus in Mat- der Stellung (der Aufgaben) in der 2. Der Apostel Paulus hat die Praxis thäus 26,26.28 sagte: „Das ist mein Gemeinde (1Kor 12,14-18). undLehrevomMahldesHerrnvondem Leib“ und „das ist mein Blut des c.DiepersönlicheBeziehungzurWelt Neuen Testaments“, dann bediente undzudenDingendieserWelt(Mt6,24; er sich bildlicher Sprache (einer 1Tim 6,8; 1Joh 2,15-17; Jak 4,4). Metapher). 3. Die Unterlassung der Teilnahme nachderSelbstprüfungistUngehorsam. Die Bedeutung des Mahls des Herrn SelbstprüfungmusszurLebenskorrektur 1. Das Mahl des Herrn ist ein Mahl führen.Diesbedeutet,dassZwistigkeiten des Gehorsams. Wir feiern dieses zwischen Geschwistern allerhöchstens Mahl im Gehorsam gegenüber dem bis zur nächsten Feier vom Mahl des Herrn Jesus Christus (1Kor 11,23-25; Herrn dauern können. Joh 14,15.21.23-24). 4.DieUnterlassungderSelbstprüfung 2. Das Mahl des Herrn ist ein Mahl führt zum Gericht (1Kor 11,27-32). der Erinnerung an das vollendete a. Dieses Gericht ist nicht die Ver- Erlösungswerk Jesu Christi (1Kor urteilung zur Verdammnis, sondern 11,24-25; Luk 22,19). Züchtigung(erziehendeDisziplin)(vgl. 3. Das Mahl des Herrn ist ein Mahl Heb 12,5-11; Spr 13,24; Eph 5,25-27). der Danksagung für das Erlösungs- b. Diese Züchtigung kommt in werk Jesu Christi (1Kor 11,24-25; Form von Schwierigkeiten, Krank- Luk 22,17.19). heit, Schwachheit, oder frühzeitigem 4. Das Mahl des Herrn ist ein Tod (vgl. 1Kor 11,30; 1Joh 5,16-17; Mahl der Verkündigung des stell- Jak 5,19-20; 1Petr 4,17-18). vertretenden Opfertodes Jesu (1Kor c. Die Züchtigung ist nicht „der 11,26; Luk 22,20; vgl. Röm 3,23-26; Verlust der Gotteskindschaft“. Ein 2Kor 5,18-21). Gotteskind wird nicht zum Kind 5. Das Mahl des Herrn ist ein Mahl Satans. Die Züchtigung ist Gottes der Erwartung der Wiederkunft Jesu Maßnahme, um das „Verlorengehen“ Christi (2Kor 11,26; Mt 26,29; Luk zu verhindern (1Kor 11,32). 22,16.18). 6. Das Mahl des Herrn ist ein Mahl der Gemeinschaft mit Jesus Christus 30 G e m e i n d e g r ü n d u n g N r . 9 7 , 1 / 0 9

Kf Vom 30.10.-02.11.08 fand unsere diesjährige Herbstkonfe- renz mit Benedikt Peters statt. Es war nicht nur eine Vor- trags-, sondern auch eine Gebetskon- H:B>C6G:'%%. ferenz. Die Botschaften von Benedikt Peters und auch je ein Vortrag von John MacArthur sowie von Burma- Benedikt Peters Kf Missionar Hermann Janzen waren :aiZgc=^giZcYZg=ZgoZc :go^Z]jc\\ so herausfordernd, dass so viele Be- IZYYIg^ee ter wie nie zuvor an den morgend- (%#B~go\"%&#6eg^a!AV\\ZWZ^7^ZaZ[ZaY lichen Gebetsgruppen teilnah- men. Besonders motivierte Beter :^caZ^ijc\\ 9^Z<aVjWl“gY^\\`Z^iYZg7^WZa trafen sich sogar einmal um 6I$CI Gd\\ZgA^ZW^ 05.00 Uhr früh. Daher sind die AGnDebibeeetBtusendugenudtuwnaghrdeers Audio- bzw. MP3-CDs außeror- ')#\"'-#BV^!7Zga^c dentlich zu empfehlen. Sie ent- 7dcjh/EZg\\VbdcBjhZjbt\\nei^hX]Zh halten alle oben erwähnten Bot- BjhZjbb^i;“]gjc\\kdcGd\\ZgA^ZW^ schaften und als Bonus- Herbstkonferenz Material das Buch- der KfG Manuskript „Lehre uns beten“ · 2008 HZZahdg\\Z HeZo^ÒhX]ZHZZahdg\\Z[~aaZ von Benedikt Peters. IZ^a( ?^bE^aZ?d]cHigZZi Die Vorträge sind als MP3-CD (EUR 18,–) sowie als Audio- &&#\"&*#6j\\jhi!O“g^X]$9“WZcYdg[ CD-Set (11 CD-Roms für EUR 26,–) erhältlich. HZZahdg\\Z :]ZjcY:go^Z]jc\\ Konferenz für Gemeindegründung e.V. · Postfach 13 22 D-36082 Hünfeld · www.kfg.org/shop/ IZ^a' ?^bE^aZ?d]cHigZZi Tel. (0 66 52) 91 81 87 · Fax (0 66 52) 91 81 89 Herbstkonferenz der KfG · 2 0 0 8 &+#\"'&#6j\\jhi!<jbbZghWVX] >c[d :7I8™=VkZaa~cYZgG^c\\)%™&'+'.7Zga^c „ESRA“-Tag am 9.MaKi f0928G/e2mTH9hee.e1irnmb1ds.uat0e:nk9do–„BniWZnfiwbeiMrreikesläolncnihrczniheevenknodetmoAiitern“frstzpeurumch IZa/%(%))(*&.&% KfG-Schweiz `dciV`i5ZWiX\"dca^cZ#dg\\ 6j[jchZgZgLZWhZ^iZÒcYZcH^ZY^ZBŽ\\a^X]`Z^i ojg6cbZaYjc\\jcYlZ^iZgZ>c[dgbVi^dcZcojYZc HZb^cVgZchdl^ZjchZgZb6jhW^aYjc\\hegd\\gVbb/ 7^WZa`jcYZjcY6jhaZ\\jc\\hegZY^\\i# LLL#:7I8\"DCA>C:#DG< mit Benedikt Peters in Dübendorf Deutschlehrer gesucht: So Gott will und wir leben wird Benedikt Peters zum Thema: Internatsschule für Missionarskinder in Pakistan sucht dringend „Die sieben Sendschreiben auslegen und anwenden“ zu uns spre- Deutschlehrer/in ab Sommer 2009. chen. Im Rahmen der letzten Herbstkonferenz sprach B. Pe- ters auch über das Erkennen Gottes des Sohnes in Offenba- Mehr Infos: rung, Kap. 1. Was wir von Johannes im ersten Kapitel über Je- [email protected] oder www.mcs.org.pk sus Christus erfahren ist der Schlüssel für die Auslegung und Anwendung der Sendschreiben. Peters wird uns zeigen, wie Christliche Glaubenskonferenz dieser Schlüssel zu gebrauchen ist, damit die Briefe an die sie- Norddeutschland ben Gemeinden in ihrer Tiefe verstanden werden können. Dies wird uns dann helfen, die Anwendungen auf die „eigene“ Herzliche Einladung zur Gemeinde zu übertragen. Christlichen Glaubenskonferenz Norddeutschland Zu diesem vielversprechenden „ESRA“-Tag (Ermutigung, am 1. Mai 2009 in Neumünster / Holstenhallen Schulung und reger Austausch) möchten wir Sie ganz herzlich einladen. Wir treffen uns am 9.30 Uhr bis ca. 16.30 Uhr im Mit- Thema: Kraftvolle Nachfolge ... ternachtsrufhaus des Missionswerk Mitternachtsruf an der Ringwiesenstr. 12 in Dübendorf. Das Mittagessen kann vor 10.00: ... im persönlichen und gemeindlichen Gebetsleben Ort eingenommen werden und für die Unkosten wird eine frei- (Wolfgang Bühne) willige Kollekte durchgeführt. 11.15: … in Ehe und Familie – Teil 1 (Wilfried Plock) Für die Planung dieses Anlasses ist es wichtig, dass Sie sich 12.30 Mittagspause frühzeitig schriftlich oder telefonisch anmelden, spätestens 14.00: … in Ehe und Familie – Teil 2 (Wilfried Plock) bis zum 5. Mai 2009 bei: 15.15: … in Wachsamkeit und Unterscheidung (Alexander Seibel) Markus Bachofen, Fluh 366, 8124 Maur, SCHWEIZ Tel.: 0041 (0) 44 980 42 26 Großer Büchertisch | Infostand: KfG | Schriftentisch: Missionswerk Heukelbach | Kinderbetreuung durch KEB Mitarbeiter | Mittagessen eMail: [email protected] (Eintopf), Kaffee u. Kuchen, EUR 5,– Zwecks Planung bitte Anmeldung ab fünf Personen an: Klaus-Dieter Marwede ESRA-Tag 2009 · KfG-Schweiz Tel. (04 51) 66 100 [email protected] © Hallenbetriebe Neumünster GmbH G e m e i n d e g r ü n d u n g N r . 97,1/09 31

emeindegründung Postvertriebsstück DP AG · Entgelt bezahlt H 12702 Konferenz für Gemeindegründung e.V. Postfach 13 22 D-36082 Hünfeld S„Sie verharrten aber in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft, im Brechen des Brotes und in den Gebeten.“ Apg 2,42


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