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Theologische Orientierung Jahr 2021 Nr.202

Published by The Virtual Library, 2023-07-09 09:25:36

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NO. 202 // APRIL - JUNI 2021 TO Jesus motiviert. Jesus bewegt. // Wie entsteht Motivation? // Disziplin // Die Reinheit unserer Motive // „Das nervt!“ – Warum das Reden über Motivation nicht unbedingt motiviert // Antriebs-Kräfte THEMA: MOTIVATION ALBRECHT BENGELHAUS

jeden, Jesus ist ehrlich. ifft. motiviert, wenn sie sich im Lernprozess nicht nur als Essen“ können Schüler in Lernprozessen bre Eigeninteresse an Themen finden, die sie si nie gewählt hätten. Spitzensportler oder Prof die ganz in ihrer Kunst aufzugehen scheine sische Motivation), haben jahrelanges Traini Der Prophet Hzieht Marionette (englisch: pawn), sondern auch als Mei- Durch alle Jesus-Geschichten im Neuen Testamentster (origin) erleben können. Eine Marionette ist pas- ehrlich.siv, reaktiv und erreicht bestenfalls Lernziele, die ein sich dieser Grundzug: Jesus ist immer anderer für sie festgelegt hat. Der Meister dagegen Er sagt den Menschen immer die Wahrheit. Egal, oberlebt sich selbst als Ursache seines Verhaltens, ist äußerer Anleitung (extrinsische Motivation) hi amaktiv und steuert selbstgesetzte Ziele an. Die Kunst das seine Jünger, ein Kranker, die Samariterin der Motivation durch die Lehrerin besteht demnach Von Jesus lerne ich, Jerusalemalso darin, die Relevanz des „Lernstoffs“ beim Schüler mir besser als „Motivieren“. Ich Jakobsbrunnen oder der Hohepriester in einsichtig zu machen (Anschluss an ein inneres Motiv) dass nicht die Motivation, s Wort findet man eher selten in ist. Und gerade das bewegt die Menschen. Wenn ichund zugleich einen Weg aufzuzeigen, wie der Schüler gen“ sagt viel mehr über das, was egt die Menschen. Egal, wem er Weiterbauen lvon jemandem weiß, dass er ehrlich ist, dann kanndsaams kLeeirtn).ziel selbständig erreichen kann (Selbstwirk- ich dieser Person viel einfacher vertrauen. Ich weiß: Auch äußere Anreize können ganz unterschiedlich sondern die Aktion das Entscheidende ist. ewegt er sie, immer bringt er sie THEMA: MOTIVATIONWenn er etwas von mir verlangt, dann tut er das ohnesein. Die ersten Sonnenstrahlen des Frühlings können Von der Motivation zu Aktion: Das Nike- einer Überzeugung. Diese Reakti- Hintergedanken. Wenn er mir etwas zutraut, dannmotivieren, den Kampf gegen den Winterspeck auf- Von Jesus lerne ich, dass nicht die Mo zunehmen und Sport zu treiben. Die Staubschicht auf sondern die Aktion das Entscheidende ist. dem Kühlschrank kann einen schonungslosen Früh- seine Jünger aussendet, fragt er nicht, ob jahrsputz auslösen. Für Lernprozesse in Schule und dazu haben (Markus 6,7-13). Sie sollen ein Gemeinde sind kognitive Konflikte unabdingbar. Moti- tun, was Jesus ihnen sagt. Seine Aussendun 18 .... „Das nervt!“ –vation kann sich nur einstellen, wenn ein Mensch sich rer Anreiz) aktiviert die innere Sehnsucht de 03 .... Editorial ernsthaft herausgefordert fühlt. Wenn uns eine Predigt nach dem Anbrechen des Reiches Gottes langweilig erscheint, lag es sehr wahrscheinlich daran, Motiv). Die Aufgabe ist eine schiere Überfo 04 .... ABH NewsIst das nicht anstrengend? Welches Bild weckt das Stichwort „Disziplin“ in Warum das RedendmaistsasnicdherinenunWvinosvorkerdestteieinemnrk:eEondsgaswensünsitrdisdvieaee,sruuKKmnoocsenhsufelfninektrtsteitegrefrzhoeutir,sgdtdenealelrsettnMhh. üaOahttd.,eermwShaiaecetnhsnt(o,klolegdbneennrdietuiiietvnsetWaerureKefrnokdne„eGfmtleiukhnt„aC),l!thdsDekiefloasedscssheesrnedMl““iseesteiitAshztuete,nsrws. stäWeahltirbr über Motivation nichtPrediger sollteZneitvkoonstJeet suunsd lveornnedner: FEarmwilaier neiicnhtMgenisütgeerndgwöetrttl-ichdeier sVeoLllemitaecr himt (mMearrkwuiesd6e,r7)neerumuuntdigbt es Neues ausIhnen? Eine Ehrenformation der Bundeswehr beim unbedingt motiviertder Provokatiognes.chätzt wird. Oder wenn der Appetit fehlt, abeGredwerisshgleeitchlzoesitziguzaiuefhvernsc, hdieiedseennenASutuffterna,gjeenra bergehender Zustand S(stataattsee).mJepdfaenrgM? eSnchsnchurkgaenrandsei,cahufrecht und uner- D I S Z I P L I N dem Bengelhaus Matthias Deuschlesehen sie alle gleich aus. Doch ob darin Bananen oder T U R M Der Zustand der MotivationSWoinistet rarueicfhenMtoratnivsoaptdoiorentiereritwnwgieerrodgßeenus,tWweiosGrste.neEswwwiroirnhdicnohftht. eiten Motivation ist ein Containerbegriff. Frachtcontai- A N TVRerIzEicBhtSau–fs EKssRenÄaFuTchEkeine Alternative ist. kDöannenw(iSr einlbusntswerierkmsaGmlakuebietn).sJleebseunsbneitmramchtteinh ner sind groß und gewichtig. Von außen betrachtet motivieren oder motivsicehrüttwteerlridchenst.ehen die Soldaten in Reih und Glied. Da steckt eine Menge Selbstbeherrschung und kon- koWWmeamnrunemnekinManoMEienstnietinvenÜearsbggtceiiuehortwegneeiGnigvnedeoweubnnoeHghniannnunhönnedtdeiiltgu,nu,dnnaiuegbs nesugarndtaastunbvgczioeshmhnudeamiraecjhueEidthßriehnrenaenntrTe. arugnAngneImuagnesGt vlemedoiiecnramhecdhnMeetimiseunsvnesSosnlacnmAthtdseeeph.eietrnekMtrunüknho(gemMl.emaEiscrekhhnueaswnnd6iSre,1öblt1hes)sni.sceehnraklllso tinuierliche Übung dahinter, bis sich ein paar Dutzend junger Männer so einheitlich präsentieren. Oder der sddeaiglsbts,sdtsipwersiielclehHntaanZmuideNZaslluuinfchüfnhäahvgttll,oriamtgenn,eiidnwtsienJfeiernätsisrllnuliitniseshtosramifeustscfahdidMumeisrormegtMkeiWvtisoeietntlgiiincvizhasueitmcisnohebnLitnei.eg,bfdDreieisaenrts.-,mWuesderrsarefdsmfntatei:st„„nuEnsuACmhnhuaodttrctiseviphsieertarindtcelhäMna:”sasMSnsoeLnthienzsnwbi,ScedoeiehhSrnnöst,hicrganhaeleshlienuthnziidtenligcruheinndngd superkorrekte Kollege? Jeden Morgen wirkt er wie aus 26. Juni T R E F F 2 0 2ergibt sich, w0e5n.n...e iAnBinHn-eGreesmeindeakademie 21 .... Antriebs-Kräftebenutzt: auf der Arnbeeitu, inednerSGcehmweinuden, gin dberriSnchguelen, A N T R I E B S – K R Ä F T EAMnorteiviz+anAgneres 0piz5ro=..c..Mh ePTEdonhritanaiewvskaoBtmitrilisdioboic:rgenhivl.sewiceKholoerbtmOe, dprieeetunettneieztr.ung. 2 4 .... zWzEuunammgsaSLegteheurrmdneieneenanremtunmntdldioecthiveiner tawtkvuueonieiMWnnnedmWrteottGda“mreetseleafiüvüerrnrMscahnwSkstMolei,tecoüteeBerninbhnevlege?egaiswiscrtsabetihuieonisteesfitinncneiEMrhne.rnriuEtnlgiedenmcnbsMhgun?onttreotesiiieWsndoscnsitsnenehcareeBhoTnesGedrenasenetidufnrürruadiiiBhgnnenelsksdcbggle,aheigugdtwdMMgMeesnienhii.enetorEugeäidnsmtonnitneigAgemvnownnueneeteientioenewarsiAnbndmarnoezaueur:inruuftr-,fGbetnveerricdeanrlnht?rgnDWueelFeanenirdLesrregwsaäZsMeseiuurnMssdnosued:ottHciaMutnvenihvsaeordtwttadr;iizovdruAn.nuner+Anc,rehAglMsnnseotortidoaIKUheusenm,,tnetiiiefonäwhevznsmnnrnthakuo=rtmnieedeetteäemrnisnMoeunngrSmhnißmou1ieneeDartdnMe0iareel„dvrebtKiwga,.eeennsoe1FtirpbizaneoA6iafWtwcminunls)hpshcc.,rocihieDiöclhlcru:himiihihz„enleDe,nüf,esnaeaeBwemndnbatrii,usegrnintu.asenesemdtn-SMnssrarepiaarhi?regruezeanoiuasddWdnnth-“ßnwuaeeiesiJeehrrntpen,bddikRingstioetCceucLtsheehiohnsbcrfzrehtiihsenozseemvtrudhuieonrltniicsnimdduhe.b“veneteBEsnrereeekSiiodvzwgdnsüurarcuedJtiteeethl,nrneüleicgieoasbüun,rrdnnlhnsrlsesntueIeoi.inousggramiVnizccwsunnsiotehheaais?cdnteghleiermwushienJn.eeneicAaao,z,xSlrhGdnute.tSobZnzZSde,uowri(uoeamsDvudeeueisubvcmnMfwnesrDinicuefsäntekoäesoahnhlcrlLnbimrsellufeIhtsnminlatlneüuhtgiiEaaänsncegcwuirrngnttsnhdtd7nihnhefisStdeddtR.ghenfsaeesuetgKücri-a,egrelGIe,ErsnntorhirdnsrMenersauotIdLfgrüaaiznWftbtNehtteenoudutdld.eT.iaeeenonhntAztseHDunsisrweiaurrvleBirdckusltideneEenteaehefoNiSvneäan,rrrsMtlIsgeadVinluaodu.iretTnlnSorceeitfesscpntKnDeo.tlnhrpnthieezgadUslWncgataeenuiusrsrsee,lueihlsnsearNpücilivmisbnsetessbenseheterettacienBSrsrninnuelicsgLmGew.thbnvzEinlhodiDriGnubeoucgsegoooeeRsitwom,ehtheiee,ßurnbnnnuEmtnobsbnn.nEtemleimnehRdSnceetgakBdsniihetngndcsndozesiheMbrhedar.uico,zmeeiüuSnuhDwnbMinjaOtnaewcnrmeaesbiüehZdciedoctndTefcneehehisete,uuerksrInninetedht--znnluVLealuoMgdntnnElsgetenosjushdGuWIni,hetccccrnwwdniiadhlgnhhhcneigasdloeeiaeehlri.ssswcesndnnnmisUt--ge.hniilinilnmbnclgdLDCkudGighensmoeenihoa:.eLAidnbsstrcugGtDoetbieaeteGisheeechorrenternieretthmrntrnl,r?,.nVdaäutteda”DadmsaudankAnhbsac(abtlasaetldMesdeiehlsenntnesrreaGrrnmi.anzraiecbgengrWDuithcnauisecmtdntriihnnhsnhetslCuueorsgizdträgtarchaenrihwucpiuvpehrbanmshnztrolnsroekieiduiutgaennneonrrr2knrmosuztinettni1deidrdtcGeipnnegv,teharge2.eemutei.in.Dn,esrn8weStbDtiudarb-äteobourt3kmeunearaehnlewa1nufanrßdiinüdtusdnnr)cide:.ehGhhcesiedArwMSehehpolaneriueoineeniltetrnirlct.hnrhaen,weGwhlI.saMcenzus,ceiDtihrerdaunhrAdonuDddaui:anrdg im 1beim Sport. Doch was meinen wir eigentlich, wenn dem Ei gepellt. Im Laufe des Tages ist alles, was er BengeMotiv durch einen äBuibßleisrcehne Lehre. Friedemann Fritschwir sagen „also dazu fehlt mir jetzt die Motivation!“? lhausUnd was ist in uns passiert, wenn wir uns „total moti- tut, makellos. Wie schafft er das? Wieviel Disziplin ist nötig, um von morgens bis abends so konzentriert und hundertprozentig bei der Sache zu sein? Vielleicht ist der Zustanidhm, vionnVedrebmindjuendgebr lLeiebherne. rDtarsäkuamnnt,mdaennlnockehr euundte im Weinberg. Er antwortete aber und nUiminemsgeearern„zMg„eormetiinvise“c, hssoitn“nddern In der Zeit der Finanzkrise 2008 waren wir zu ein 1D.aKvoidrinScthheenr k3,11 26 .... WBeansgmelobteivriicehrttemnichfmaVvwziiannoneisoeredrsbbitiuhehghievnrimeeir?r.geeeNsnorW:dtarrv,eMtieeüGSruororepMMlmheti,cirmvoedehaantarMbictssveiedcohaiehghtnnieieüenodiinksnßszoKstet,ctumridagh„amliomtbsnefcoetrtihnBi,tinevnezddeioawnuagagnneseausergWdd,trneiubedneon?emeerrngmtreWietmlodsraerteuateieVneotriszncinön,eFhtamitnleslekre“ecteu.oeihwVgEuereetaeiirnnr,sd-v-,üiaaebsvMsvknrioooentoEmnmedrtMvsiivatJBknaeabaeuinnlehsdlhnttirgäunuersnndrSeeceMggasllhislhoiogecwuetnivhvienmvinoeHge-nl,i.fnäeDrtlertiekeilgriatGWduaggPuunwADineressönuon.ytiirssdwetncdSzez,shediridnedpuiriio,iwsecleieGvilsersnotshokMroeheguiubnnceiteitzrneekisnidnntgnjduiüehestgsühnbcdeartbihtkt´eenEegnsDehtamjrree,zreiusnzdrSiizedetsMtoingphpusi?careeleugouihnjnnlnußberesegensnscdiintnnzgeuh.eeieuSngesngnpigmhBVsndeeedoe,osieewrbheentriglißeismidetcsnletheeuae(,seiFrLncbtcantslsurhehiLzeehceirkneihiailnsakabontltüutmiswoteksnmn.-taüm9dmlDwr,:i2dci„eichDehnM)eer.haarntoüEfcbdüWxGtsnhaietwvreirhknceniaenunaeihtwrSs.ilnnot.itdsihUanukgMnciisillhdecnveluseeriaohreigdhwucnibIgnnncnd,nniuehihsaDrldGigtedhekikucaeivcoeesntimßrhaneidterhanzn,ertntimdemetGttsaVnbirasiu,annieeginesmesibGiwwsmsstsredtei,etiotsrse.gndühcgddueiiahbneecrisnensfesnhheewstsaesetMiImeagmiziept–nronmutreptwotuurdriueIdvisensnnslleeatserwdesnrd,thniiidaaessnoae.n“lc:icnblnendhh,d„D…eeGwll…eb.ieeeriereeceMa“-mEhr–urdoftecEa,teihlhnijenveersmaudcditnhoeceignaohcnfethnte-Dn, zd,isudizesSsNdieieuappoZiingkciloeciieenthtrih\"tr.-t..ePaSIncrretiArhsh,niaieskannkWzmnobeftiatenGlepiös-enrnHdcecglafheeehioebsesbsrrtettinmsedeeartllhunketegisc,otonlb:edlhmjiegrtnuiennrkmtmsineeNnatdäerndeiwwemnkmrnoseiiwslrHeiiaiecruwtianrdhi.nnnutzi,irsdeeufnbdar,rdwgJatewcüsugmheastnteirsesdgimleetnmuaeidenbdGäsriseaßtneJtsmpiewumgLrZsnoeäuaSiihge,bculnwnlotehs, nleoiwddsicnebtrih,ntaweFasekhpEünoetfwnrhirünzittcglsaushrfmsscetbihkvez.enluluriuMnekeosrtmiioscluzmbehtonaeietvld.mna(UsneAeteirnin,ceoinändgdnhnuteldiißwmitseseiwcterrohasiaeein:ekunrrtlttdcreHuAdaehev?anientlkna)rle,eerdnswinilnzWoutGbnnisletiedeglasw„MmelbtigtkrceianüEUloeuügehntrmtestnsnbnsiziwgPvsntiudeeseeeeoesrvcrrrtrsohAohbteadwöurnetnafeünnMi“tdnurt--.,ndwDaop.utaobstütircsvecrabDnhtenlihe:elseieutcDsrrnmMgishsnnaicomeoamttdhtsrdeWuievänranzrnntsiiifkädc.zeiüMachhtrndg.ohtliLattasitiegc,svnrhkndwzeeep„irgusTAshZaZsasirrFrtpiaoSaineidseoeuueowegapuensdzlinureellcpeecsonsbucnns,eavktoschhsgnd“tistehsouehiete,difefwgbeelhnf,esdecee.uanpVdnlinroSkrehtaleeLeiunikt?eantnRrSiriesfruDvzbsDnigenaürdömaiecizcnkeesemtnnrhueherziinenuaonwtliattikrnpnngfngceen,drneüzol,hidideiesvinuirntkentuebozrocielrriarmeaaDergrblnhrteFnulrsdaE,gesrimi,sesimtnegnetne?noankdiiweanCadcgcdseUsaeeclhhsehaan,kneshrsrietldrtBatdi,neiaznibojnarsgeneewimenninndees.dndwewinWffbnnKennsw-hneüaeaeordieK.iehucclmrarsmErr.flnrtctaedhchsstAse,mfBhh,gticdibtsensaegetmskiiitetbneimgbutnenoecrstesisZannatehnwead.MirGnecenueu,nidlihiAarricntrnoezwßnvcaehügheebhetnbisiuroadtndaugetPnteonehuseueewurnelgelsst-r-rebäwGnsraeengdBoiescreeetevnßeziehmantgwereorimstusrdnawdcetieiwsepghsdedcniurIiepd.eenilthicelemerNeernmdhSculnonameseeiadihncetnbre.dcnShalZdkntriSehsewergdwwVnielaDwSvbzenreBaeaeuiieroe.btberniVmusödrordndr.nddkbbgeosssens.zEnußlreipraesueMuIdtieaaenniriaitnnnnciennneb.eggenogh“indkdnect,nngeeteldobhGnledtntw,olgMmoeti,.raeehaaenStiajRtrmnozelsnn„inesseesetDdttt,eee:zaainemkvenieerzu„l.nroeiasar,…setriasMhatingäimHtmninunlteeooleeudocitrsnirtsnephscngeimaosncSeVerhgeifhnemdinooaMcelntlrdb:hruddrsesöGmwsEäsettiÜegkltategiaeibzrolrbinnrieueetlÜcnenmeelnsb-hd.,srbtpaewtkemueigienbrmneirlintKedetlgtmediirb,räcmnucwhnuef,nhli.rinigdegemeUsgeii..-eelnDAlbdZibsseeztjeiirttpdrselzeiinuuer PKRIONGDREWARM-eMnn ich das Wozu kenne, üSFtrbreaeizßrseeiLtaIacuihnnft.duOGeffreietitewlwecasnha, rdeeuansnnlmaseinrsvmdineeuliunernzRtweorhewibeoagduset.er Andureefni dtBleearntogFnaddh 0 6 .... 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Besondere Tage der Stille helfen guten Rhythmus anzugewöhnen. Damit Alltag durchhält, braucht es Disziplin. Da cken und anstrengend, aber es lohnt sich i als es kostet. Gerade in Dürrezeiten wird D helfen, mit neuem Schwung auf dem Weg dann gehe ich los. Die icnkedne,neeiGwnrlseapituleabicneahraeSnBstGeoaioncctgkktesnfütaübehhteinhlreatmgbete,.a,DueerrnReuinsedbeeignleeiTtreerpeprkel,äd 07 .... JBJeeessnuujassmmbienowtHievugimetr.mt.el 28 .... IInntteerrveiseswe fmüirteTionbias Gentschmit den Rangers gfrdraaeusgnrccw.hhUeünnMrdddeiegngeises„cMtnD:haoEeAutsnivSsfeuognNei„mksgEtceiHhoRfiäennVlhilteteTe“rrnt!ge.“,srGouDgBlGfiüGeeoinbcIsiecwsrztodhhwpitimpnmtiw.eleontliliänD.eeliehlin.snUceriaklsesnohlntäsadddRrndGeevatonreerorid,slndeoldiergeeaeußi.mabsmesAarupectsÜfrErbithnsiaemebisfceganaelhecneruetidh.rzcnsseSj-utehnee,l,trbahfzasbüattevnltrreeb.lrnesditb,näbienerndaissuclwicechihhcheMiistnntigweeeidnninr isecsheeAnrbveeirta, ninGlGsviticocoowhrdhttbetteneiieoledssuN.lres(iAanctreuthä-uGsemrls)daliiLuencerbhbeEe, uerdkdnraeeusanmsrbncwehtGnrirleiafsAüiunGnhbtrvoeetotniztlreubhzsruailftdboileelelifgnbcehteraeeSnnnes. lsDLbEeearsiknbntebenenrennzgh.etöeEnitrgitirnst-- oPTMWeonaIlsleRiitnlfGS::oBepne:IT:[email protected]/gheT7eie-tüti0KnnA-n,bB0rggNia,ie5nneeptn-Mlgl0frhhgd-eeESaaeneiLtuulbr-Drs.sH.t5.drUdaimeuecNshGict:ihgeann. 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nuancdhwdaTarbueeüeslbmrcE?sihaWg,leewebnnenEinreuerntfitzuaderunhiCne-ihdnrinmsticuehsintvelearrkuGüteenfrda,tIMiidnogegtnPnew:RnnCEirslsSdceiSehmaUamuefMfntöj.esc/Wd/hHeHtaäeWsegnreteaumliueste'issr/,g/eLguedbwenigv-KornapDfr-.SCtlre. m5 e//ns72H0ä7g2elTeüibminAguefntra//gTdeelesfVoenr:e0in7s0A71lb/r7e0c0h5t--0Be/n/ gFealx-:H0a7u0s7e1./V7.0/0/ 5R-e4d0ak//- bau des Tempels. Man schreibt das Jahr 520 n. Cngs:se,tWGsdülPiaecieuehsbtrtieseaghönnutsnndetdlsueicelmrie?heibtSklaotaeilsmmli?tdmWegEemeerni-,fporlägg–tje ist Viele Familien aus Juda und Benjamin sind aus deiner Suppenküche, beim en ndesriJeunogdscehrare, bregimemPrea-cht hat. es geschehe zum Vorwand oder iEn-MWaaihl:rihnefoit@, sboefnregueelhicahus.de // Internet: www.bengelhaus.de // Konzeption, Gestaltung und Satz: Antje Kray // Druck: mich darüber.“ Primus Print // Fotos: istockphoto.com // Autorinnen- und Autorenportraits sowie alle anderen Fotos, bei denen nichts VEserisbtainhnreuHnegiminaBt aubnedl dnaaschveJrehreuisßaelneemLzaunrdüichkrgeer kVeähtege?nnMeBn,ehoibtwmtiveneiSzrtubiuei2inredhtiguetdtmesesimicrdchheGerjdaeiTnhmaeseisnoaeei-mnindTdHeeErOüRLbeOgeGIreSlCMaHouE ftOievRiIPanEatNuiGToluIrEnsuRsUpnieNpahGcet h/ns/i--cNhOd. i2e0S2a1/c7/hAePaBNIvBRneoaAIzdLcmNueh-g:rdeEDJriUsrusEgatNc0enk6mIbg2–6inet04aig2sk1ue1e5hcbinhe0ee0rnan2aui0snsVtz.0e:upr0pgr0ifsv0lwiac2teh3.itDs9ue4ine–3g„T1enhnu/e/rovBmleoRDIrCigebrt.:kiuCsEStcnoiOlnehdrLmweeAeinOlDnl.irEgsWieSuHni1nrätTggifUereedrBlueue/ner/ngjKe“uwrdeneeisssisliüApgblaebernrkreaAjcseuhsdetteo-TBrüSeepbnnei/gn-neigndl-eneHne:anAulsubenrsedce1hdr5stec-sBheHeniengrtaevuli-seHgrateeublsjeäerhs.r.VlDi.ce/h/r.

ennendes J EEDITORIAL ich selbst fimusiker, en (intrin- Haggai:ingunter inter sich. lohnt sich JE -Prinzip Jesus a otivation, schräg. D lange su Wenn er nar. Er ka tions-Co b sie Lust Mensche nfach das Manch seine Jün ng (äuße- ben, um staubige er Jünger noch die in Kauf zu s (inneres DISZIPLIN Da muss orderung: Trotzd rbrteusnbtndeggsatenemtidageinetrne LIEBE das, was esfiien,dinenduenr s rafcühldleenmzwuas Jesus Er ver nh.nDeennndimeit auf d lar. Anderes Beweg so nicht um „Bewe gebe zu: obt Jesus der 3Bibel Jesus tut doch auf- Leserinnen und Leser der TO, g zu dem nd .arbeite d sprach: d er ging uans dLesbaegnteals „I han koi Luschd“, jammerte ich als junger Schüler oder wenn sie fragwürdig wird, mich also die Frage rtJau,nHd eLrier!b,e angesichts einer empörenden Überfülle von Hausauf- quält: Habe ich noch die richtigen Motive? Was hat DdiesszipVlainte. Drsas gaben meiner Familie vor. „Na machsch´s hald ohne die Bibel zu „Motivation“ zu sagen? Was haben auch ndaugues,bcnltfdghrodaeurwwuiminseäectsstlcenhiechraneehssuntef, ontsivearetnorCehna- wssaestzJeens.uWsir thuannd. bDildeer t. ogan „just nnhaecihtedne? mAm ner eurer Felder an. Ist das Segen, was ihr erntet?“ Ein, die Willen- en mit Gott Luschd“, antwortete ein Onkel, mir damals an Alter Christen heute zum Thema zu sagen? Was haben sie und Lebensweisheit unendlich überlegen … für Erfahrungen gemacht? Muss ich immer motiviert der Wunsch, Blickwechsel ist gefragt. Denn die Mseien,nkasncnhichednashübaebrheaunpt? hrtn. Gott ver- Versprechen ttes Gegen- n und Zeiten, der nicht nur ihre Baustelle, sondern Gott selbst verges-dZeitenübe Und schon sind wir mittendrin im Thema unseres Heftes: Motivation. Der Onkel hat mit seiner Antwort Sie haben es vielleicht schon gemerkt: Wir wollen Sie n, sich einen szew11nar. alDle eMsohtivaatlibonssteachgntikeHn abegi gSeaitei gweweisicthet r:m„itSdciehseamuHteftienineersueitrse„motivieren“. Andererseits de-man ihn im as klingt tro- immer mehr Disziplin uns die Geschichte und vergesst nicht Gottes Verheißungen!gzubleiben. und das Thema Motivation insgesamt für vollkom- ist eine Erkenntnis dieses Heftes auch die, dass gute men überflüssig erklärt – Hausaufgaben waren sei- Motivation bei unterschiedlichen Leuten ganz unter- ärte IhnErerler dsMiegeuiinndugnbvgöelnliargcuuhfneeaibnnhe.äSnIahgcihgredsdaeveoirdnP,folsicbehiticnhungVderoiahdlreek. Msecinhieitendelmicuhotcaiuvhisesreuth, eknnandknanmdni,ejiaKt, raäufstesedheens muss.\" Was den ren anderen erlah- dLiuestsheambe oOderrtnhichatt. UdnderdaHrinewrrill \"icdheihsmHjaimgarmmeelsn luasnsedn. AdnegresEichrdts ede\"r so sehr verschiedenen ben noch Gewaltiges vor.“nicht widersprechen. Aber da wir alle aus Erfahrung Menschen innerhalb unserer Leserschaft machen wir wissen, dass Motivation einen erheblichen Einfluss auf uns deshalb allgemeinere Gedanken zum Thema und ald unsere Arbeit und unser Wohlbefinden hat, wollen hoffen, dass Sie alle etwas Hilfreiches aus diesem Heft ber hweiWrni:nWadsaisedstreearibmTtOuadnlisesasenTm,ebemPshtäipmnoemmltbeenDaiuenignwemzaaul rntu,anics,hwtgaehs- eumtiteneGhmeemn keöninnedne. bau 13 (vshtägelctlku.tn1dsa.asKbla?oteWrinianissctbhheeweWergot3rtu,„9nmsfof(vi)me. rNeW“ ao=rtt„übMerowltieicvgahetinog“n),ibIhntabdeeesrn,Himvoeffrnmbuleneigb,reSeiiecthzwummaitLsehseernzldicehreTnOGmrüoßtievnierut nzdu zwuastburenm.stImuns?GWeasgseindngtueteil„,Beewsegw“-Gärrüendse,cwhasadSeeg, ewnsiwrüwnscühernden im nug Wvsionard, cwHheenmsntmeussclmähuufhtu,eu?nnAdsllwgeearmse, ewrineenGrn:eWesmansigceheithnltädduafte?innKuunrizsr: gIehrndwann einmal Die sWteashiset dnasbfülreeiibn Deinng. –DMaontiveatbioen?n gibt es allerdings Projekte, res dUined flüireegineeTnO mbulsesinbateürnlic,hodide FerargePgleästnelelt ,wedr-ie nicht umgesetzt on, wdfoeelngr:edW? Waesaniss,t,wMweonteniviadltiieoksneeiMminoGetilvarautbmioenneeuhinndmrinaaldnaeurpsNbalaeccibhkt- t.DRBer.kCatoleurmsetnes Hlläegenle eben. ekt, Fehlt möglicherweise das Geld? Haggai würde antwor- uf- ten: „Dann werft mal einen kritischen Blick auf euer Chr. Gehalt! Schaut mal, wie und wo ihr wohnt! (Haggai der 1,4). Sind eure Prioritäten richtig gesetzt?“ Wenn Gott hrt. mit uns Pläne hat, dann können wir fröhlich sagen: ter. „Ich gebe gern, denn Gott wird mich segnen.“

ABH *News DANKE! Wer kennt sie nicht? Elisabeth Ulrich, seit 25 Jahren Reinigungskraft bei uns im Bengelhaus. Zumindest kennen sie diejenigen, die die letzten 25 Jahre im Haus gewohnt haben. Und umgekehrt kennt sie die jetzigen und die ehemaligen Studierenden der letzten 25 Jahre. Und zwar ziemlich gut, oft mit Namen und Anekdoten! Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum! Danke für Ihren Einsatz fürs ABH! Es tut uns allen gut, dass Sie so motiviert im Bengelhaus-Team mitarbeiten. 10 NEUE BENGEL Emma Adamzik, Verena Bolte, Samuel Brandt, Markus Dumberger, Wolf Ruben Kammerer, Max Krüger, Hannes Langhans, Elisabeth Mergenthaler, Suzanne Mühlberg, Clara Nauke wurden zum Sommersemester 2021 aufgenommen. Sie haben sich für fol- gende Fächer an der Uni eingeschrieben: Fünf Bengel studieren Theologie auf Pfarramt, drei Theologie auf Lehramt, eine Studentin für Kirchenmusik und eine Medizinstudentin. Wir freuen uns, dass Ihr da seid! Ein herz- liches Willkommen und Gottes Segen für euer Studium. Fr. 7., Sa. 8. und HEZIMIEUNRMLAZABLTDIHHCUHENAEGTER GRATULATION! Mo 10. Januar 2022 Wir gratulieren unseren Examinierten Anika Wentsch, Johanna Lenth und 19.30 Uhr, Einlass 19.00 Uhr Juliane Franke (von links nach rechts) zu ihren bestanden Prüfungen. Gottes So. 9. Januar 2022 Segen für euren weiteren Weg in Vikariat 17.00 Uhr, Einlass 16.30 Uhr und Schule hier in Württemberg und im Rheinland! „ROMULUS DER GROSSE“ eine ungeschichtliche historische Komödie von Friedrich Dürrenmatt – AUFGEFÜHRT VON STUDIERENDEN DES ABH – Das römische Imperium steht kurz vor seinem Untergang, doch der letzte römische Kaiser kümmert sich lieber um seine Hühnerzucht als um das zerfallende Reich. Während seine Familie, die Minister und ein geschäftiger Hosenfabrikant die Rettung des Reiches versuchen, verfolgt Romulus eigene Pläne. KARTEN: [email protected]: Kategorie 1: 7,00 € (ermäßigt 4,00 €) Kategorie 2: 5,00 € (ermäßigt 3,00 €) 4 THEOLOGISCHE ORIENTIERUNG // NO. 202 // APRIL - JUNI 2021 Der Erlös kommt dem ABH zugute. Wir freuen uns auf Sie!

ABH GEMEINDE AKADEMIE Biblische Lehre. Theologische Orientierung. Praktische Kompetenz. SOMMERSEMESTER 2021 Seminar per Zoom, also als Webseminar, stattfinden. Bei der Anmeldung geben Sie bitte eine der folgenden Die Offenbarung des Johannes Möglichkeiten an: „Ich möchte vor Ort teilnehmen“ (das wäre auch die Regel, wenn Sie nichts angeben), „ich Dozenten: Dr. habil. Matthias Deuschle möchte auf jeden Fall nur online teilnehmen“. Zeit: 10 Abende; dienstags 20.15 - 21.45 Uhr Beginn: Di., 4. Mai 2021 DAS PROGRAMM: [email protected] Kosten: 75,- Euro 04.05. Die Offenbarung – Format: Vor Ort oder per zoom ein Schlüssel zur Weltgeschichte? 11.05. Offenbarung, Endzeit, Apokalyptik – Die Gemeindeakademie im Sommersemester be- worum geht es da eigentlich? (Offb 1,1-20) schäftigt sich mit dem letzten Buch der Bibel. An zehn Abenden werden wir Grundfragen zur Auslegung 18.05. Offenbarung für die Gemeinden: besprechen und ihren Inhalt anhand von zentralen Kapiteln kennenlernen. Die sieben Sendschreiben I (Offb 2) Wenn es die Verordnungen zulassen, wird die Ge- 01.06. Offenbarung für die Gemeinden: meindeakademie vor Ort im Bengelhaus im Präsenzfor- mat stattfinden. Allerdings wollen wir denjenigen, denen Die sieben Sendschreiben II (Offb 3) die Anreise zu weit oder aus anderen Gründen nicht möglich ist, anbieten, über eine Videokonferenz (per 08.06. Zentrum und Lauf der Geschichte (Offb. 5 und 6) Zoom teilzunehmen. Sollte das Präsenzformat wegen der Pandemielage nicht möglich sein, wird das ganze 15.06. Rettung und Erlösung (Offb. 7) 22.06. Eine neue Zeit: Die Geburt des Kindes und der Drache (Offb. 12) 29.06. Der Antichrist (Offb. 13) 06.07. Das Tausendjährige Reich (Offb. 20) 13.07. Die neue Schöpfung (Offb. 21) Ein Bibelwort, das mir viel bedeutet ... „EINEN ANDEREN GRUND KANN 1. Korinther 3,11 NIEMAND LEGEN ALS DEN, DER GELEGT IST, WELCHER IST JESUS CHRISTUS.“ Für mich beinhaltet dieser Vers in komprimierter Mitwirkung am Bau des Reiches Gottes und – was Form wesentliche Kernaussagen der Bibel: Der Grund jeden Menschen individuell betrifft – die Gestaltung – das Fundament – allen Seins und Wirkens, sowohl unserer Lebenszeit hin zur Ewigkeit gelingen soll. im persönlichen Leben als auch für die weltweite Diese Perspektive könnte auch in so mancher Mei- Gemeinde, ist Jesus Christus. Dieser Grund ist bereits nungsverschiedenheit innerhalb der Christenheit ver- gelegt und muss nicht mehr gesucht werden. Zudem bindend sein. Denn auf gemeinsamem, solidem und wird mit einem überzeugten Absolutheitsanspruch bereits gelegtem Grund stehend, kann sich auch ein klar zum Ausdruck gebracht, dass es kein anderes vielgestaltiges Bauwerk zum bestimmungsgemäßen erfolgsversprechendes Fundament geben kann (sozu- großen Ganzen entwickeln. sagen Joh. 14, 6 aufgreifend). Nachdem bekanntlich das Fundament von zentraler Bedeutung für alles David Schenk darauf Errichtete ist, führt kein Weg an einer Zentrie- Mitglied des rung auf Jesus Christus vorbei. Jedenfalls dann nicht, ABH-Vorstandes wenn – was uns Christen als Kollektiv betrifft – die 5

BIBLISCHE BESINNUNG Der Prophet Haggai: Weiterbauen lohnt sich In der Zeit der Finanzkrise 2008 waren wir zu einer eurer Felder an. Ist das Segen, was ihr erntet?“ Ein Freizeit in Griechenland unterwegs. Auf der Fahrt Blickwechsel ist gefragt. Denn die Menschen haben übers Land fielen uns viele Rohbauten entlang der nicht nur ihre Baustelle, sondern Gott selbst verges- Straße auf. Oft waren es nur zwei oder drei Betonde- sen. Deshalb sagt Haggai weiter: „Schaut in eure cken, ein paar Backsteinmauern und eine Treppe, die Geschichte und vergesst nicht Gottes Verheißungen! in den ersten Stock führte. Der Reisebegleiter erklärte Ihr seid berufen. Ihr seid sein Volk. Mit euch und mit uns, dass sich die Menschen auf diese Weise ihren diesem Ort hat der Herr \"des Himmels und der Erde\" Bauplatz sicherten: Einfach mal ein Fundament graben noch Gewaltiges vor.“ und einen ersten „Entwurf“ darauf errichtet. Sobald etwas Geld übrig sei, komme der nächste Schritt. Aber Was damals Tempelbau war, ist heute Gemeindebau es war leider kein Geld übrig. (vgl. 1. Korinther 3,9ff). Natürlich gibt es immer etwas zu tun. Im Gegenteil, es wäre schade, wir würden im Rohbau als Dauerzustand. Es gibt immer genug Wachstum unserer Gemeinden irgendwann einmal Gründe, ein begonnenes Projekt ruhen zu lassen. Die stehen bleiben. Daneben gibt es allerdings Projekte, Ressourcen fehlen. Das Team ist zerstritten. Anderes die liegen bleiben, oder Pläne, die nicht umgesetzt bekommt den Vorrang. Ganz ähnlich ist die Situation, werden, weil keiner mehr anpackt. Baustellen eben. in die Gott den Propheten Haggai sendet. Das Projekt, Fehlt möglicherweise das Geld? Haggai würde antwor- das zum Stillstand gekommen ist, ist der Wiederauf- ten: „Dann werft mal einen kritischen Blick auf euer bau des Tempels. Man schreibt das Jahr 520 n. Chr. Gehalt! Schaut mal, wie und wo ihr wohnt! (Haggai Viele Familien aus Juda und Benjamin sind aus der 1,4). Sind eure Prioritäten richtig gesetzt?“ Wenn Gott Verbannung in Babel nach Jerusalem zurückgekehrt. mit uns Pläne hat, dann können wir fröhlich sagen: Es ist ihre Heimat und das verheißene Land ihrer Väter. „Ich gebe gern, denn Gott wird mich segnen.“ Bald haben sie auf dem früheren Tempelplatz den Schutt abgeräumt und einen Altar gebaut. Gottes- Wichtiger aber ist das andere. Es geht um den dienste werden gefeiert. Aber dann ruhen die (Bau-) großen Zusammenhang. Warum sind wir Gemeinde Geschäfte. Denn schließlich brauchen die Familie zu und wozu? Weil Jesus uns gerufen hat. Er hat das Fun- essen und ein Dach über dem Kopf. Also bestellen die dament gelegt. Wir aber gestalten mit ihm einen Ort, Menschen ihre Felder und pflanzen neue Weinberge an dem er und seine Herrlichkeit zu Hause sind. an. Beten allein genügt schließlich nicht. Doch die Jahre ziehen ins Land. Das, was ein Tempel Maike Sachs werden sollte, bleibt ein Trümmerfeld. Der Rauch vom Studienleiterin Abend- und Morgenopfer steigt zwar jeden Tag auf, aber das ist auch alles. „Habt ihr nicht etwas überse- hen?“ fragt Haggai. „Schaut euch doch mal den Ertrag 6 THEOLOGISCHE ORIENTIERUNG // NO. 202 // APRIL - JUNI 2021

JESUS MOTIVIERT. JESUS BEWEGT. JESUS MOTIVIERT. JESUS BEWEGT. Jesus als Motivationstrainer? Das klingt doch etwas onen können allerdings ganz unterschiedlich sein. Die schräg. Das Wort „Motivation“ kann man in der Bibel einen freut es, wenn sie Jesus begegnen. Die ande- lange suchen. Jesus besuchte kein Motivationssemi- ren können ihn nicht ausstehen. Aber eins ist immer nar. Er kann kein Weiterbildungszeugnis als Motiva- gleich: Jesus bewegt. Jesus lässt niemanden kalt. Er tions-Coach vorweisen. Aber motivieren kann er die verändert jeden, auf den er trifft. Er bringt Bewegung Menschen wie kein Zweiter. Damals wie heute. in unser Leben. Manchmal frage ich mich, wie Jesus es geschafft hat, Aber wie tut er das? Zunächst einmal hat Jesus seine Jünger bei der Stange zu halten: alles aufzuge- einen einfachen Grundsatz: Er verzichtet auf faule ben, um mit einem mittellosen Wanderprediger auf Tricks. staubigen Straßen umherzuziehen – und dann auch noch die ganze Welt zu bereisen und sogar den Tod Keine faulen Tricks in Kauf zu nehmen. Nur wegen des Glaubens an Jesus! Jesus ist kein Werbeprofi, der einen zu etwas Da muss Jesus seine Jünger gewaltig motiviert haben! beschwatzt, das man gar nicht braucht. Jesus ma- nipuliert nicht. Jesus verführt nicht. Sie werden in der Trotzdem finde ich: Motivation ist viel zu wenig für Bibel keine Stelle finden, in der Jesus jemandem etwas das, was Jesus tut. Ich sage stattdessen: Jesus bewegt. aufzwingt oder jemanden erpresst. Er flunkert nicht. Er schmeichelt uns nicht, um uns zum Glauben oder zu Jesus lässt niemanden kalt. einem gottgefälligen Lebenswandel zu rumzukriegen. Er verändert jeden, Jesus ist ehrlich. auf den er trifft. Durch alle Jesus-Geschichten im Neuen Testament Bewegung zieht sich dieser Grundzug: Jesus ist immer ehrlich. „Bewegen“ gefällt mir besser als „Motivieren“. Ich Er sagt den Menschen immer die Wahrheit. Egal, ob gebe zu: Auch dieses Wort findet man eher selten in das seine Jünger, ein Kranker, die Samariterin am der Bibel. Aber „Bewegen“ sagt viel mehr über das, was Jakobsbrunnen oder der Hohepriester in Jerusalem Jesus tut. Jesus bewegt die Menschen. Egal, wem er ist. Und gerade das bewegt die Menschen. Wenn ich begegnet – immer bewegt er sie, immer bringt er sie von jemandem weiß, dass er ehrlich ist, dann kann zu einer Reaktion, zu einer Überzeugung. Diese Reakti- ich dieser Person viel einfacher vertrauen. Ich weiß: Wenn er etwas von mir verlangt, dann tut er das ohne Hintergedanken. Wenn er mir etwas zutraut, dann 7

JESUS MOTIVIERT. JESUS BEWEGT. meint er das ehrlich. Jesus bewegt uns deshalb, weil Aber wenn die Begegnung mit Jesus einen so er ehrlich zu uns ist. Weil er uns die Wahrheit sagt. durcheinanderwirbelt – was bringt Menschen dann dazu, mit ihm zu gehen? Was an diesem unbequemen Jesus bewegt ohne Manipulation. Jesus bewegt, Jesus motivierte die Jünger dazu, ihm zu folgen, an indem er uns die Wahrheit sagt. Die Wahrheit über ihn zu glauben – ein ganzes Leben lang? War es die sich und über uns. Und das lässt keinen kalt. Im Art, wie er mit den Menschen redete? War es sein Gegenteil: Das wirbelt durcheinander. Blick. Oder sein Tonfall? Vielleicht hat das alles dazu beigetragen. Aber ich denke, die tiefste Ursache ist Jesus wirbelt durcheinander ganz schlicht und einfach: Jesus liebt uns. Das ist eine Nebenwirkung, um die Sie nicht herum- kommen, wenn Sie Jesus begegnen. Das ist nicht „Wie mich mein Vater liebt, immer schön. Und die Menschen reagieren ganz so liebe ich euch auch.” unterschiedlich darauf. Nehmen wir zum Beispiel Im tiefsten Sinne ist es das, Petrus und seine Fischerkollegen: Jesus kommt bei womit Jesus uns motiviert. ihnen vorbei, predigt eine Weile – und dann schickt er sie am hellen Tag hinaus, um zu fischen. Und gegen Jesus liebt uns. ihr besseres Fachwissen tun sie es und machen einen Jesus sagte zu seinen Jüngern: „Wie mich mein Riesenfang. Und was sagt Petrus? „Geh weg von mir, Vater liebt, so liebe ich euch auch“ (Johannes 15,9). ich bin ein sündiger Mensch“ (Lukas 5,8). Ganz ähnlich Im tiefsten Sinne ist es das, womit Jesus uns motiviert. ist es bei Paulus, als ihm Jesus vor Damaskus begegnet Nicht die Art, wie er es sagt. Nicht die Wortwahl, nicht (Apostelgeschichte 9). Jesus zeigt ihm seine schlech- der Tonfall. Es ist seine Liebe zu uns. Wer dieser Liebe ten Seiten und das ist sehr unangenehm für ihn. Aber begegnet, der wird bewegt bis in die Tiefe seines das ist der Startschuss für sein Leben mit Jesus. Denn Herzens. Jesus nimmt ihn trotzdem mit. Jesus motiviert ihn für den Rest seines Lebens. Das kennen wir auch von unseren Mitmenschen. Die Gewissheit „Dieser Mensch liebt mich“ motiviert mich. Die Hohenpriester in Jerusalem reagieren ganz Die Erfahrung, dass jemand etwas für mich tut, nur anders. Auch ihnen sagt Jesus die Wahrheit. Aber bei weil er mich liebhat – das motiviert mich. Das bewegt ihnen und einigen anderen seiner Zeitgenossen muss mich. Ich erlebe: Da ist jemand für mich da. Deshalb er feststellen: „Weil ich aber die Wahrheit sage, glaubt bin ich auch gerne für diese Person da. ihr mir nicht“ (Johannes 8,45). Bei niemandem begegnet uns eine so starke Liebe Jesus will nicht um jeden Preis motivieren. Wie wie bei Jesus. Dieser Jesus liebt uns so sehr, dass gesagt: Er ist ehrlich. Und deshalb nimmt er es immer er sogar für uns gestorben ist. „Niemand hat grö- in Kauf, dass Menschen sich nicht von ihm motivieren ßere Liebe als die, dass er sein Leben lässt für seine lassen. Jesus bewegt in beide Richtungen. Er polari- Freunde“ (Johannes 15,13). Und genau das hat Jesus siert. Jesus spaltet. Die einen motiviert er. Die ande- für uns getan, für Sie und für mich. Vielleicht ist sein ren stößt er ab. An Jesus scheiden sich die Geister. Tonfall ab und zu anders als ich es mag. Vielleicht ist Was Jesus uns zu sagen hat, das wirbelt unser Leben durcheinander. Die einen bewegt das positiv, die anderen negativ. Aber kalt lässt das niemand. 8 THEOLOGISCHE ORIENTIERUNG // NO. 202 // APRIL - JUNI 2021

JESUS MOTIVIERT. JESUS BEWEGT. das, was er heute von mir verlangt, nicht gerade ver- nach einem langen Prozess des Nachdenkens über gnügungssteuerpflichtig. Aber die Gewissheit, dass er ein Bibelwort. Manchen schenkt er in der richtigen mich liebt, setzt mich in Bewegung, ihm nachzufolgen. Situation den richtigen Gedanken, anderen schickt er die richtigen Menschen zur richtigen Zeit. Und das So war das bei Petrus. Er erlebte, dass Jesus ihn nicht sind noch längst nicht alle Möglichkeiten, die er hat. wegschickte, weil er zu schlecht war. Er erlebte, wie Jesus ihn zu sich herrief. Das bewegte ihn so sehr, Aber letztlich verfolgt er immer dasselbe Ziel: Men- dass er sein Leben lang mit diesem Jesus ging, dass schen sollen an ihn glauben und ein Leben führen, das er ihm buchstäblich „nachfolgte“ (Lukas 5,10-11). Bei zu diesem Glauben passt. Ein Glaube und ein Leben, Paulus war es ähnlich: Er erlebte, wie dieser Jesus, den wie er sie in seinem Wort, der Bibel, beschreibt. Dazu er verfolgt hatte, ihn zu seinem „Werkzeug“ machte, möchte er die Menschen bewegen. Und er schenkt er anstatt sich an ihm zu rächen. (Apostelgeschichte die Kraft dazu gleich mit: Den Heiligen Geist. 9,15). Die Liebe Jesu bewegte ihn dazu, nun an Jesus zu glauben. Die Liebe Jesu motivierte ihn, für diesen Jesus schenkt die Kraft Jesus zu leben. dazu gleich mit: Den Heiligen Geist. Und genau das ist letztlich auch das Ziel, zu dem uns Jesus bewegen möchte: Glaube und Nachfolge. Mehr als Motivation: Der Heilige Geist. Jesus versprach seinen Jüngern, dass er sie „nicht Folge mir nach! als Waisen zurücklassen“ (Johannes 14,18) werde. Er „Folge mir nach!“ Mit diesem Aufruf zog Jesus durch versprach, ihnen den Heiligen Geist zu schicken, der Israel. Dazu wollte er die Menschen bewegen. Dazu sie „in alle Wahrheit leiten“ (Johannes 16,13) werde. rief er sie auf: Glaubt an mich und folgt mir! Das sah Der Heilige Geist erhält die Motivation in uns Christen in der Praxis ganz unterschiedlich aus. Die zwölf Jün- am Leben. Er stärkt uns immer wieder den Glauben. Er ger zogen immer mit ihm herum. Lazarus, Maria und bestätigt uns immer wieder neu, „dass wir Gottes Kin- Martha hatten immer ein offenes Haus für Jesus und der sind“ (Römer 8,16). Und er lässt Früchte in unserem seine Jünger. Josef von Arimathäa hatte ein Grab für Lebenswandel wachsen (Galater 5,22-23). ihn bereit. Und Paulus durchzog die Welt, um von Jesus zu erzählen. Jesus motiviert nicht nur. Er bewegt. Er ist nicht nur der Trainer am Rand der Laufbahn. Nein, im Heiligen So ist das auch bei uns: Jesus fordert uns alle zum Geist läuft er selbst mit, gibt uns die Kraft, die wir zum Glauben auf – und zu einem Leben, das zu diesem Laufen brauchen, richtet uns immer wieder neu auf Glauben passt. Aber für jeden von uns hat dieses unser Ziel aus – und bringt uns letztlich dorthin. Leben ganz verschiedene Züge, ganz verschiedene Wege, auf die uns Jesus schickt. Jesus motiviert nicht nur – Jesus bewegt. Und wie! Auch wie Jesus es uns sagt, kann ganz unterschied- Benjamin Hummel lich sein. Manchen befiehlt er das direkt und klar, Studienassistent so wie Petrus und Paulus. Andere bewegt er etwas sanfter. Manche werden von einem Bibelwort direkt angesprochen, andere erkennen seinen Aufruf erst 9

WIE ENTSTEHT MOTIVATION? Motivation ist ein Containerbegriff. Frachtcontai- bergehender Zustand (state). Jeder Mensch kann sich ner sind groß und gewichtig. Von außen betrachtet motivieren oder motiviert werden. sehen sie alle gleich aus. Doch ob darin Bananen oder Winterreifen transportiert werden, wissen wir nicht. Der Zustand der Motivation So ist auch Motivation ein großes Wort. Es wird oft ergibt sich, wenn ein inneres benutzt: auf der Arbeit, in der Gemeinde, in der Schule, Motiv durch einen äußeren beim Sport. Doch was meinen wir eigentlich, wenn Anreiz angesprochen wird: wir sagen „also dazu fehlt mir jetzt die Motivation!“? Motiv + Anreiz = Motivation. Und was ist in uns passiert, wenn wir uns „total moti- viert“ fühlen? Wie Motivation entsteht Der Zustand der Motivation ergibt sich, wenn ein Was Motivation nicht ist inneres Motiv durch einen äußeren Anreiz angespro- Motivation ist nicht nur eine Gefühlslage. Emotionen chen wird: Motiv + Anreiz = Motivation. Diese inneren wie Glück, Begeisterung oder Traurigkeit sind Antwor- Motive sind so vielfältig wie die Menschheit selbst. Sie ten der Seele auf Erlebnisse oder Begegnungen mit sind abhängig von religiösen Grundüberzeugungen, anderen Menschen. Emotionen sind schwer steuerbar, vom kulturellen Hintergrund, von der Erziehung und kommen über einen Menschen und gehen wieder vom Bildungsweg. Die Psychologie hat jedoch einige vorbei. Natürlich begünstigt eine gute emotionale Ver- konstante Motive erkannt, die in jedem Menschen fassung die Motivation, doch das Wort meint etwas schlummern. anderes: Motivation kommt von dem lateinischen Verb movere, das heißt „in Bewegung setzen“. Ein Der amerikanische Forscher Richard De Charms motivierter Mensch ist also einer, der durch eige- benennt das Motiv der Selbstwirksamkeit als das zen- nen Entschluss oder äußeren Anreiz bewegt worden trale Motiv für Lernprozesse. Lernende sind dann ist, etwas zu tun. Und diese Handlung kann er tun, obwohl sie nicht seinem aktuellen Gemütszustand entspricht. Motivation ist auch kein stabiles Persön- lichkeitsmerkmal (englisch: trait), sondern ein vorü- 10 THEOLOGISCHE ORIENTIERUNG // NO. 202 // APRIL - JUNI 2021

WIE ENTSTEHT MOTIVATION? motiviert, wenn sie sich im Lernprozess nicht nur als Essen“ können Schüler in Lernprozessen brennendes Marionette (englisch: pawn), sondern auch als Mei- Eigeninteresse an Themen finden, die sie sich selbst ster (origin) erleben können. Eine Marionette ist pas- nie gewählt hätten. Spitzensportler oder Profimusiker, siv, reaktiv und erreicht bestenfalls Lernziele, die ein die ganz in ihrer Kunst aufzugehen scheinen (intrin- anderer für sie festgelegt hat. Der Meister dagegen sische Motivation), haben jahrelanges Training unter erlebt sich selbst als Ursache seines Verhaltens, ist äußerer Anleitung (extrinsische Motivation) hinter sich. aktiv und steuert selbstgesetzte Ziele an. Die Kunst der Motivation durch die Lehrerin besteht demnach Von Jesus lerne ich, also darin, die Relevanz des „Lernstoffs“ beim Schüler dass nicht die Motivation, einsichtig zu machen (Anschluss an ein inneres Motiv) sondern die Aktion das und zugleich einen Weg aufzuzeigen, wie der Schüler Entscheidende ist. das Lernziel selbständig erreichen kann (Selbstwirk- samkeit). Auch äußere Anreize können ganz unterschiedlich Von der Motivation zu Aktion: Das Nike-Prinzip sein. Die ersten Sonnenstrahlen des Frühlings können Von Jesus lerne ich, dass nicht die Motivation, motivieren, den Kampf gegen den Winterspeck auf- sondern die Aktion das Entscheidende ist. Wenn er zunehmen und Sport zu treiben. Die Staubschicht auf seine Jünger aussendet, fragt er nicht, ob sie Lust dem Kühlschrank kann einen schonungslosen Früh- dazu haben (Markus 6,7-13). Sie sollen einfach das jahrsputz auslösen. Für Lernprozesse in Schule und tun, was Jesus ihnen sagt. Seine Aussendung (äuße- Gemeinde sind kognitive Konflikte unabdingbar. Moti- rer Anreiz) aktiviert die innere Sehnsucht der Jünger vation kann sich nur einstellen, wenn ein Mensch sich nach dem Anbrechen des Reiches Gottes (inneres ernsthaft herausgefordert fühlt. Wenn uns eine Predigt Motiv). Die Aufgabe ist eine schiere Überforderung: langweilig erscheint, lag es sehr wahrscheinlich daran, Sie sollen die Werke tun, die der Meister selbst getan dass sich in uns kein kognitiver Konflikt ereignet hat, hat (kognitiver Konflikt)! Doch die Ausstattung mit mit anderen Worten: dass sie uns unterfordert hat. göttlicher Vollmacht (Markus 6,7) ermutigt sie, in der Prediger sollten von Jesus lernen: Er war ein Meister Gewissheit loszuziehen, diesen Auftrag erfüllen zu der Provokation. können (Selbstwirksamkeit). Jesus nimmt ihnen die Angst vor dem Scheitern (Markus 6,11). Warum Motivation von innen und von außen kommen kann Im Gleichnis von den ungleichen Söhnen lobt Jesus den „unmotivierten” Sohn, der sich letztlich doch auf- Wenn ein Mensch eine Handlung ganz um ihrer rafft: „Es hatte ein Mann zwei Söhne und ging zu dem selbst willen ausführt, weil ihm direkt einsichtig ist, ersten und sprach: Mein Sohn, geh hin und arbeite dass diese Handlung ein inneres Motiv in ihm befrie- heute im Weinberg. Er antwortete aber und sprach: digt, spricht man von intrinsischer Motivation. Das Ich will nicht. Danach aber reute es ihn, und er ging ist der Zustand, von dem jeder Lehrer träumt, denn hin. Und der Vater ging zum andern Sohn und sagte intrinsisch motivierte Schülerinnen erbringen die Moti- dasselbe. Der aber antwortete und sprach: Ja, Herr!, vation aus sich selbst heraus und lernen um der Sache und ging nicht hin. Wer von den beiden hat des Vaters willen. Von extrinsischer Motivation spricht man, wenn Willen getan?” (Matthäus 21,28-31). Mir zeigt dieses Schüler sich zum Lernen bewegen lassen, um ein Ziel Gleichnis: Gott kann mich gut gebrauchen, auch wenn zu erreichen, das nicht in der Sache selbst begründet ich mich gerade nicht motiviert fühle. Ich brauche ist, also etwa um mit guten Noten belohnt zu wer- nicht immer nach inneren oder äußeren Motivatoren den, soziale Anerkennung in der Klasse zu bekommen suchen, sondern ich kann einfach das tun, was Jesus oder um die Gunst der Lehrerin zu erwerben. Diese sagt. Sein Geist lebt in mir und treibt mich an. Der Motivation von außen ist nicht per se schlecht, jedoch Sportartikel-Hersteller Nike wirbt mit dem Slogan „just haben Studien gezeigt, dass intrinsische Motivation do it\". Ich möchte gerne wie die Jünger Jesu nach dem nachhaltiger wirksam ist. Nike-Prinzip leben: just do it. Extrinsische und intrinsische Motivation werden den- Matthias Riedel noch immer wieder gegeneinander ausgespielt, weil Studienleiter erstere mit Zwang und letztere mit Selbstbestimmung verwechselt wird. In der Realität sind die Übergänge zwischen den beiden Motivationsformen aber flie- ßend. Nach dem Motto „Der Hunger kommt beim 11

DISZIPLIN Ist das nicht anstrengend? Welches Bild weckt das Stichwort „Disziplin“ in oder wie gute Gewohnheiten Ihnen? Eine Ehrenformation der Bundeswehr beim neuen Schwung bringen Staatsempfang? Schnurgerade, aufrecht und uner- schütterlich stehen die Soldaten in Reih und Glied. Da steckt eine Menge Selbstbeherrschung und kon- tinuierliche Übung dahinter, bis sich ein paar Dutzend junger Männer so einheitlich präsentieren. Oder der superkorrekte Kollege? Jeden Morgen wirkt er wie aus dem Ei gepellt. Im Laufe des Tages ist alles, was er tut, makellos. Wie schafft er das? Wieviel Disziplin ist nötig, um von morgens bis abends so konzentriert und hundertprozentig bei der Sache zu sein? Vielleicht denken Sie aber auch: „Da ist mir zu wenig Leben drin.“ Immer nur „Kopf hoch, Brust raus“ ist doch ziemlich anstrengend. Kommen wir überhaupt ohne Disziplin aus? Und in welchem Maße tut sie uns gut? Disziplin bringt´s Andererseits übt Disziplin eine gewisse Faszination aus. Sie steckt hinter großen sportlichen Leistun- gen und persönlicher Fitness, sie hilft, die Zeit eines Tages effektiv zu nützen, oder bewahrt in einer ange- spannten Situation vor Eskalationen. Es gibt durchaus Aspekte, die neugierig machen. Kommen wir über- haupt ohne Disziplin aus? Und in welchem Maße tut sie uns gut? Denn, klar, nicht jeder steckt sich hohe Ziele, die nur mit einer gewaltigen Kraftanstrengung und viel Verzicht zu erreichen sind. Aber auch der Alltag lebt von kleinen Portionen an Disziplin. Diszi- plin sorgt dafür, dass das Wichtige in der schlichten Normalität nicht untergeht. Und um eine Routine zu gewinnen oder sie aufrechtzuerhalten, brauchen wir Disziplin. Ich will es an einem einfachen, aber lebenswichtigen Beispiel erklären, dem Essen. Selbstverständlich ist ein knurrender Magen eine starke Motivation, in der Küche nach etwas Essbarem zu suchen. Aber in der Regel gliedert sich der Tag ohnedies in regelmäßige Mahl- Zeiten, also Zeiträume, die wir uns freihalten, um uns etwas Gutes zu tun – in der Regel, die auch ihre Aus- nahmen kennt: zum Beispiel, wenn ein Projekt gerade vor dem Ende steht und man lieber noch etwas Zeit 12 THEOLOGISCHE ORIENTIERUNG // NO. 202 // APRIL - JUNI 2021

DISZIPLIN investieren würde, um es fertigzustellen. Oder wenn anzukommen. Auch gibt es niemanden, der erst in vor dem Essen das Kochen steht, das Mühe macht, den unteren „Gehaltsklassen“ steht, während andere Zeit kostet und von der Familie nicht genügend wert- bereits auf dem „Chefsessel“ sitzen. Wir besteigen geschätzt wird. Oder wenn der Appetit fehlt, aber der diese Leiter immer wieder neu und befinden uns Verzicht aufs Essen auch keine Alternative ist. Dann gleichzeitig auf verschiedenen Stufen, je nachdem was ist Überwindung nötig, aber auch die Erinnerung an wir in unserem Glaubensleben betrachten. Denn mit eine gute Gewohnheit, die uns bisher jeden Tag neue dem einen Aspekt kommen wir besser klar. Anderes Energie gegeben und uns satt gemacht hat. macht uns mehr Mühe. Es handelt sich also nicht um eine Messlatte. Zufälliges fällt oft aus Nicht anders ist es im geistlichen Leben. Wer das Auch das Leben als Ziel hat, mit Jesus auf dem Weg zu sein, der muss mit ihm in Verbindung bleiben. Das kann man locker und Christ lässt sich trainieren. zufällig halten. Allerdings ist meine Beobachtung, dass Zufälliges oft ausfällt. Wenn ich mich jeden Morgen Lohnende Disziplin neu für das Wort aus dem Losungsbuch und jeden Aber das Grundprinzip ist klar: Auch das Leben als Sonntag für den Besuch eines Gottesdienstes entschei- Christ lässt sich trainieren. Damit Gottes Art und Liebe den muss, dann kostet allein die Entscheidung schon unseren Alltag durchdringt, brauchen wir Disziplin. Das Zeit und Kraft. Die Versuchung, sich zurückzulehnen kostet, aber es lohnt sich. Denn wir lernen unseren oder länger zu schlafen, ist groß. Sind aber Losungs- Gott immer besser kennen und die Geduld wächst, buch und Gottesdienst gute Gewohnheiten, dann wird die Geduld mit uns und mit anderen. Das geistliche es schwer, sie zu verpassen. Denn dann fehlt etwas. Leben, das zur guten Gewohnheit wird, formt auf Ich vermisse den Impuls, die Gemeinschaft, die Zeit Dauer unseren Charakter. So wie alles unseren Cha- in Gottes Gegenwart und all die Erfahrungen, die ich rakter formt, dem wir uns regelmäßig aussetzen. Wir bisher damit gesammelt habe. haben es also in der Hand, was uns prägt und bildet. Damit aber diese – oder andere – Elemente zu einer Wie aber kommen wir zu guten Gewohnheiten? Am guten Gewohnheit werden, brauche ich Disziplin. Anfang steht interessanterweise das Ziel, die Willen- Denn nicht jeder Morgen startet gleich. Und jeder sentscheidung nämlich, dass mein Leben mit Gott Sonntag bietet zahllose Möglichkeiten, die Zeit zu Früchte trägt. Petrus würde sagen, es ist der Wunsch, verbringen als ausgerechnet in der Kirche. Disziplin dass die Zusagen Gottes Realität werden. Gott ver- bedeutet dann, meinen Vorsätzen und mir selbst treu spricht mir Anteil an seiner Kraft. Dieses Versprechen zu bleiben. Sie kostet mich Überwindung. Aber sie nehme ich in Anspruch, wenn ich in Gottes Gegen- wird sich lohnen. wart Kraft tanke. Dazu brauche ich Formen und Zeiten, allein und mit anderen. Diese Formen und Zeiten übe Vorankommen, auch im Glauben ich ein. Besondere Tage der Stille helfen, sich einen Petrus skizziert in seinem Brief eine Art „Karrierelei- guten Rhythmus anzugewöhnen. Damit man ihn im ter” des Glaubens, die wir durch Disziplin besteigen. Alltag durchhält, braucht es Disziplin. Das klingt tro- Er schreibt: „Strengt euch deshalb an, diese Zusagen cken und anstrengend, aber es lohnt sich immer mehr Gottes (nämlich, dass wir Anteil haben an seiner gött- als es kostet. Gerade in Dürrezeiten wird Disziplin uns lichen Natur) in eurem Glauben zu leben. Dann zeigt helfen, mit neuem Schwung auf dem Weg zu bleiben. sich euer Glaube durch ein vorbildliches Leben. Ein vorbildliches Leben aber führt zur tieferen Erkenntnis Gottes. Aus der Erkenntnis Gottes folgt Selbstbeherr- schung. Aus der Selbstbeherrschung wächst Geduld und aus der Geduld ein Leben im Glauben zur Ehre Gottes.“ (2. Petrus 1,5+6 nach Neues Leben. Die Bibel). Zugegeben, das Bild der Karriereleiter ist ergän- Maike Sachs zungsbedürftig. Wir fangen nicht auf der untersten Studienleiterin Stufe als Christen an, um dann irgendwann oben 13

DIE REINHEIT UNSERER MOTIVE Als ich in der 11. Klasse war, musste ich mich für etwas Gutes dabei raus. Aber: Es gibt manche Bereiche zwei sog. Leistungskurse entscheiden. Sie kennen unseres Lebens, in denen wir die Frage nach unseren das: Fächer, in denen man in der 12. und 13. Klasse Motiven sehr ernsthaft stellen, z. B. in unserem Handeln besonders viele Stunden hat und die dann für die aus dem Glauben. Abitursnote ziemlich entscheidend sind. Ich spielte mit dem Gedanken, u. a. Musik zu wählen, war mir Christliches Handeln und seine Motive aber nicht sicher. Ein Freund riet mir entschieden ab. Im Bengelhaus hatten wir im vergangenen Winterse- Er sagte mir ganz direkt, dass ich dafür einfach nicht mester „Diakonie“ als Semesterthema. Als Überschrift gut genug wäre und das Ganze ein einziges Fiasko für haben wir ein Jesuswort aus dem Matthäusevange- mich werden würde. Ich war wütend und gekränkt. lium gewählt: „… das habt ihr mir getan.“ Im Gespräch Und wählte Musik. Nach zwei Jahren schloss ich den über dieses Thema stellen Studenten immer wieder Musik-Leistungskurs als einer der besten ab. die Frage nach den eigenen Motiven diakonischen Handelns, in ganz verschiedenen Variationen. Wann Diese Geschichte fiel mir wieder ein, als ich anfing, handele ich mit reinen Motiven? Also, so meinen wohl mir über das Thema „Motive“ und „Reinheit unserer viele, wann handle ich aus uneigennütziger Liebe? Wie Motive“ Gedanken zu machen. Mein Motiv war damals: erkenne ich und stelle sicher, dass meine Motive rein Dem zeig ich´s! Jetzt erst recht! Das war vielleicht sind und nicht letztlich selbstsüchtig und lieblos? Wei- nicht ganz das richtige Motiv für die Beschäftigung tergefasst lautet die Frage: Wie steht es mit all dem, mit einem Fach wie Musik. Allerdings hat es funktio- was ich aus Anlass meines Glaubens tue? Stimmen niert, wenigstens was die Benotung anbelangt. Und meine Motive? Beim Leiten der Jungschar, beim Pre- vermutlich denkt heute niemand, dass es nicht in digen, beim Organisieren einer Suppenküche, beim Ordnung wäre, aus purem Trotz und Ehrgeiz ein be- Gang auf das Missionsfeld? Beim Studium der Theo- stimmtes Schulfach zu wählen. Hauptsache, es kommt logie? Und als fragwürdige Motive bietet sich ja eine 14 THEOLOGISCHE ORIENTIERUNG // NO. 202 // APRIL - JUNI 2021

DIE REINHEIT UNSERER MOTIVE Menge an: Geltungssucht; Angst, fromme Familientra- Wird Christus verkündigt? Ja. Dann ist die Motivation ditionen zu verlassen usw. Also, wie halte ich meine dahinter ohne Bedeutung. Soweit geht er. Die Bibel Motive sauber? denkt oft vom Ergebnis her, von der Tat, nicht von der Reinheit unseres Innenlebens. In den Sprüchen Unsere Motive sind heißt es einmal: „Dünke dich nicht, weise zu sein …“ nie ganz „rein“, sondern Vermutlich würden wir alle den Vers beenden: „… immer „gemischt“ sondern halte dich für unklug, lernbedürftig usw.“ Die Bibel aber kümmert sich hier nicht um unser Innenle- Erste Antwort: Die Wichtigkeit sogenannter reiner ben, sondern beendet den Vers anders: „… sondern Motive wird überschätzt. fürchte Gott und meide das Böse.“ Ganz simpel: Ein- fach tun, was Gott will und lassen, was er nicht will. Unsere Motive sind nie ganz „rein“, sondern immer Was sich in unserem Innern abspielt, ist eine andere, „gemischt“. Das ist so und das wird so bleiben, solange nicht ganz so wichtige Sache. es Gott gefällt, mit sündigen, trägen, fehlbaren und schwachen Menschen sein Reich vorwärtszubrin- Ich tue etwas, das mir mein gen. Und genau so „gefällt“ es Gott. Und das Über- Glaube an Gott nahelegt, raschende ist: Es funktioniert. Gott lässt Großartiges weil ich es eingeübt habe, durch Menschen geschehen, obwohl da durchaus nicht, weil meine Motive fragwürdige Motive im Hintergrund eine Rolle spielen gerade stimmen. mögen. „Gebt ihr ihnen zu essen!“, sagt Jesus ausge- rechnet zu seiner unverständigen Jüngertruppe, als Dritte Antwort: Motive schwanken, deswegen es gilt, 5000 hungrige Menschen satt zu bekommen. braucht es Routine. Ausgerechnet mit diesen Jüngern macht er 5000 Menschen satt, die sich (einige Kapitel später) darüber Mit Motiven ist das so eine Sache. Mal sind sie gut, streiten, wer unter ihnen der Größte ist. mal fehlen sie, mal sind es die richtigen, mal die fal- schen. Deswegen sind sie als Grundlage für unser Natürlich sollen wir offenkundig falsche Motive Handeln eine zwiespältige Sache. Sehr viel zuverläs- in uns bekämpfen. Aber, bitte, wir werden unseren siger ist eine gut eingeübte Routine. Ich tue etwas seelischen Motivhaushalt nie auf Hochglanz polieren Gutes, Hilfreiches, etwas, was mir mein Glaube an können und ein klinisch reines Ergebnis bekommen. Gott nahelegt, weil ich es eingeübt habe, nicht, weil Vermutlich verstehen wir selbst nicht alle Motive, die meine Motive gerade stimmen. Als ich vor etlichen uns leiten und können es auch gar nicht. Und das Jahren in Taizé war, haben mich natürlich auch die andauernde Starren auf unsere Motive (ob sie nun regelmäßigen Gebets- und Anbetungszeiten beein- auch wirklich rein sind) wird uns letztlich nur daran druckt. Dreimal täglich je etwa eine Stunde. Warum hindern, etwas zu tun. Viel besser ist es, den Sack all kommen die Brüder? Bestimmt nicht deswegen, weil unserer gemischten Motive im Gebet vor Gott hinzu- sie immer wollen oder immer ein Verlangen danach stellen und zu sagen: Besser kann ich es nicht. Mach haben. Sie kommen, weil die Gebetszeit stattfindet Du das Beste draus. und sie einfach dazugehört. Sie haben es so eingeübt. Und diese Routine ist stärker als jede fehlende innere Zweite Antwort: Die Bibel sieht auf die Tat. Motivation. Und ich bin mir sicher, dass auch dem, der Im ersten Kapitel des Philipperbriefes schreibt einmal keinen starken inneren Willen zu Gebet und Paulus (Verse 15-18) aus dem Gefängnis etwas ganz Anbetung hat, dann Gutes widerfährt, auch, wenn Erstaunliches: „Einige zwar predigen Christus aus Neid sein Innenleben erst einmal gar nicht danach aussah. und Streitsucht, einige aber auch in guter Absicht: diese aus Liebe, denn sie wissen, dass ich zur Verteidigung des Dr. Clemens Hägele Evangeliums hier liege; jene aber verkündigen Christus Rektor aus Eigennutz und nicht lauter, denn sie möchten mir Trübsal bereiten in meiner Gefangenschaft. Was tut's aber? Wenn nur Christus verkündigt wird auf jede Weise, es geschehe zum Vorwand oder in Wahrheit, so freue ich mich darüber.“ Paulus sieht sich die Sache vom Ergebnis her an. 15

DAHEIMw i l l k o m m e nTURM TRE2F02F1 GLAUBEN vertiefen. GEMEINSCHAFT erleben. GESEGNET gehen. Programm 14BUEGHINRN 14.00 Uhr Erfrischender AUFTAKT Bei „Bengels“ daheim Kaffee und Eis 15.30 Uhr SEMINARE der Hauslehrer Kaffee und Eis 17.00 Uhr HAUPTREFERAT Matthias Deuschle 18.30 Uhr GRILLEN/ABENDESSEN mit Live-Musik 19.30 Uhr Bengel-WORKSHOPS 20.30 Uhr NACHTGOTTESDIENST 21.30 Uhr OPEN END Die Veranstaltung findet unter den zu diesem Zeitpunkt geltenden Corona-Regeln statt. 16 THEOLOGISCHE OBRiIEtNtTeIEiRnUNfoG r//mNOie. 2r0e2 n// ASPiReILs- iJcUhNI ü20b21er die Homepage.

Seminare TURM TimRBEeFnFge2lh0a2u1s „Himmlisches Bürgerrecht 26. Juni als irdisches Vorrecht“? Roland Deines mPKiRtIOdNGeDnRERARaM-ngMers „Geschlossene Gesellschaft“. WIR BITTEN UM ANMELDUNG: Warum Christen anderen den Zugang zu ihrer Glaubenswelt Mail: [email protected] versperren, wie man sich dafür Telefon: 07071/7005-0 sensibilisieren und was man Post: Albrecht-Bengel-Haus dagegen tun kann. Friedemann Fritsch Ludwig-Krapf-Str. 5 Wie viel Heimat 72072 Tübingen https:// kann Kirche bieten? bengelhaus.de/ Clemens Hägele online: www.bengelhaus.de turmtreff2021 Fremd und doch zu Hause. ♥ Jeremias unerwartete Ermutigung. Benjamin Hummel Gott ja. Kirche nein? Wo jugendlicher Glaube Heimat findet. Matthias Riedel My home is my castle. Wie Privatleben und Gastfreund- schaft zusammenpassen. Maike Sachs 17

„DAS NERVT!“ – Warum das Reden über Motivation nicht unbedingt motiviert „An der Einstellung lag es nicht“, beeilt sich der Trai- Gründe, und es lohnt sich, diese Gründe genauer zu ner nach dem vergeigten Spiel in das Mikro zu sagen. betrachten. Die Motivation hängt damit zusammen, Wenn er eines nicht brauchen kann, dann ist es eine ob das, was wir erreichen wollen – allein oder als Diskussion über die Einstellung, sprich: die Motivation Team –, in meinen Augen überhaupt erreichbar und der Mannschaft. Solange die Mannschaft kämpft und erstrebenswert ist (vgl. den Artikel von Matthias Rie- Einsatz zeigt, kann sie ruhig auch ab und zu verlieren. del). Die Motivation hat mit meinen Zielen, meinen Solange sie motiviert ist, ist Hoffnung da. Dann wird Hoffnungen und Idealen zu tun: Wofür möchte ich es auch wieder besser werden. Aber sobald über die mich einsetzen? Kann ich etwas bewegen? Lohnt es Motivation diskutiert wird, wird es ernst – verständlich, sich, mich zu investieren? dass der Trainer davon nichts hören will. Wir sind so unterschiedlich Die Frage nach der Motivation kann nerven. Nicht Nun halten aber nicht alle Menschen dasselbe für nur wenn sie von Journalisten gestellt wird. Sie kann erstrebenswert und erfüllend. Nicht alle halten die auch nerven, wenn der Chef, der Vorgesetzte oder gleichen Ziele für realistisch. Das hängt mit unseren andere, die für den Erfolg verantwortlich sind, davon Erfahrungen zusammen, aber auch damit, dass wir reden. Oft verbirgt sich darin die versteckte Kritik: unterschiedliche Persönlichkeiten sind. Deine Leistung oder deine Arbeitshaltung lassen zu wünschen übrig! Und es ist wenig motivierend, darauf Stellen wir uns einen Hauskreis vor. Er existiert schon angesprochen zu werden. seit Jahren. Einige kommen treu, Woche für Woche, ganz gleich, wie gut das Treffen das letzte Mal war. Wenn ich nicht motiviert Andere kommen seltener und machen einen – von bin, dann gibt es möglicher- außen betrachtet – wenig motivierten Eindruck. Einer weise Gründe, und es lohnt spricht es sogar aus: „Der Hauskreis bringt mir gar sich, diese Gründe genauer nichts mehr.“ Die Diskussion ist schnell entfacht: „Du zu betrachten. gehst immer nur dorthin, wo es dir etwas bringt! Haben nicht auch Regelmäßigkeit und Routine ihren Trotzdem ist es gut, über Motivation nachzudenken, Wert?“ – „Wenn der Hauskreis sich nur um sich selbst aber weniger über die Motivation anderer, sondern dreht, ist er doch überflüssig. Er muss uns doch voran- über die eigene. Denn das hilft, Dinge zu klären. Wenn bringen, muss nach außen wirken.“ – „Wenn du nichts ich nicht motiviert bin, dann gibt es möglicherweise vom Hauskreis erwartest, dann ist es ja klar, dass er dir nichts bringt.“ – „Die Gemeinschaft hat doch immer einen Wert, auch wenn ich nicht immer selbst was mitnehme.“ Und so weiter … 18 THEOLOGISCHE ORIENTIERUNG // NO. 202 // APRIL - JUNI 2021

„DAS NERVT!“ Es wird schnell klar: Was dazu antreibt, in den erfolg, die andere am Erfolg – je nach dem, wie die Hauskreis zu gehen, sind unterschiedliche Motive. eigene Persönlichkeit geprägt ist und welche Erfah- Darum wird eine Situation unterschiedlich empfun- rungen sie oder er gemacht hat. den, motivierend oder nicht. Darum ist es gut, sich in einer Gruppe, in einem Leitungskreis, in einem Team Es geht nur gemeinsam von Mitarbeitenden über die Motive zu verständigen. Wenn wir in der Gemeinde über Motivation nach- denken, bezieht sich das in der Regel auf ein Gruppen- Was mir wichtig ist, geschehen. Es geht in der Gemeinde nicht vorrangig hängt sehr von mir und um Erfolg oder Leistung des Einzelnen wie in der meiner Persönlichkeit ab. Schule oder beim Studium, sondern um das Miteinan- der. Dabei hängt das Ganze immer vom Einzelnen ab. Dabei wird deutlich: Was mir wichtig ist, welches Ziel Wenn einzelne „schlechte Stimmung“ verbreiten, dann ich mit dem Hauskreis oder auch mit der Gemeinde leidet die Motivation aller. Umgekehrt kann aber auch als ganzer verfolge, hängt sehr von mir und meiner eine euphorische Stimmung diejenigen abschrecken, Persönlichkeit ab. die der Richtung des Ganzen oder der Realisierbarkeit der Ziele kritisch gegenüberstehen. Es gibt Menschen, die brauchen immer Neues und Herausforderndes. Andere Menschen sind glücklich, Was tun? Ein erster Impuls wäre: Dann gehen eben wenn etwas eingespielt ist und läuft. Wieder anderen nur solche Leute gemeinsam in einen Hauskreis, die geht es vor allem darum, persönlich voranzukommen dasselbe wollen. Dann haben wir einen missiona- und zu wachsen. Andere machen sich Sorgen um die- rischen Hauskreis, der auf Aktion und Außenwirkung jenigen, die nicht mitkommen oder aussteigen. Darum setzt. Und wir haben einen kontemplativen Hauskreis, kann es sein, dass der eine motiviert und glücklich in der sich in Gebet und Bibellese versenkt. Und dann den Hauskreis geht, der andere aber die Situation als haben wir einen glaubensfördernden Hauskreis, dem sehr unmotivierend empfindet. es darum geht, im Glauben zu wachsen und zu ler- nen. Möglicherweise funktioniert das eine Zeit lang Dasselbe gilt für Verantwortliche in der Gemeinde- gut. Aber man nimmt sich dabei etwas, das zum leitung oder in bestimmten Gruppen. Der eine sagt: Wesen von Gemeinde gehört und ihr die eigentliche „Das haben wir schon einmal versucht, hat aber nicht Dynamik gibt. Das Neue Testament geht davon aus: geklappt.“ Die andere entgegnet: „Wenn es das letzte Menschen sind unterschiedlich begabt und unter- Mal nicht geklappt hat, dann sollten wir es noch ein- schiedlich geprägt. Und genau das ist es, was uns mal ausprobieren.“ Der eine orientiert sich am Miss- reich macht und Neues entstehen lässt. Motivation in der Gemeinde entsteht nicht dadurch, dass alle das- selbe mitbringen, sondern dass sich jeder mit seinen 19

„DAS NERVT!“ Gaben so einbringt, dass es dem Ganzen dient: „Dient Und eine Empfehlung: Viele machen gute Erfah- einander, ein jeder mit der Gabe, die er empfangen rungen mit dem Konzept der geistlichen Gemein- hat, als die guten Haushalter der mancherlei Gnaden deleitung von Peter Böhlemann und Michael Herbst Gottes.“ (1. Petrus 4,10). („Geistlich leiten“). Es leitet dazu an, unterschiedliche Persönlichkeitstypen im Leitungsteam wahrzunehmen Motivation in der Gemeinde und sie so zur Geltung kommen zu lassen, dass der entsteht nicht dadurch, dass alte Satz gilt: Das Ganze – der Leib Christi – ist mehr alle dasselbe mitbringen, als die Summe seiner (Körper-)Teile. sondern dass sich jeder mit seinen Gaben so einbringt, B. Wenn es um mich selbst geht: dass es dem Ganzen dient. 1. Bin ich an der Stelle, an der ich mit dem, was ich bin und habe, gebraucht werde? Das heißt nicht, In Personalabteilungen hat sich das schon länger dass es immer Spaß machen muss oder alles herumgesprochen: Ich brauche nicht nur einen Typ leicht von der Hand geht. Die Frage ist, ob von Mensch, sondern für unterschiedliche Aufgaben ich glaube, dass mich Gott hier mit meinen unterschiedliche Menschen. Wichtig ist nur, dass jeder Gaben gebrauchen kann. Mensch auch das einbringen kann und darf, was sei- 2. Aus welchem Grund nehme ich an diesem Kreis, ner Persönlichkeit und seinen Fähigkeiten entspricht. in diesem Team, an diesem Projekt teil? Geht es Denn das motiviert: Ich kann etwas tun, was ich kann um ein Ziel, das größer ist als ich? und was mich und uns alle weiterbringt. Oder in der 3. Rechne ich damit, dass Gott durch mich wirken Sprache der Psychologie: Motivation stellt sich dann will, ganz gleich, wie wichtig meine Aufgabe in ein, wenn Kompetenz, soziales Eingebundensein und den Augen der Menschen ist, ganz gleich, ob Selbstbestimmung gleichermaßen zum Zug kom- ich im Vordergrund stehe oder nicht. men. Schauen wir noch einmal auf das Fußballfeld: 4. Glaube ich, dass Gottes Kraft wirksam wird, wo Wenn der Spieler auf der Position spielt, die ihm liegt, „zwei oder drei in seinem Namen zusammen wenn er sie nach seinen Fähigkeiten interpretieren sind“, auch wenn diese zwei oder drei sehr darf, dabei von den anderen unterstützt wird und die unterschiedlich sind? anderen unterstützen kann, dann wird sich die Frage nach der Motivation kaum stellen – weder bei ihm Und da sind wir an einem Punkt, wo sich die Rede noch bei der Mannschaft. Es läuft einfach. von der Motivation in der Gemeinde doch wieder sehr unterscheidet von dem, was in Sport, Wirtschaft Damit die Motivation kein Thema wird oder Schule gilt. Unsere Kraft bemisst sich nicht (nur) Was also tun, damit die Frage nach der Motivation an uns selbst und unser Ziel entspringt nicht (nur) erst gar kein Thema wird? Hier einige Kontrollfragen unseren Vorstellungen. Auch das gehört zur guten – für Personen in Leitungsverantwortung (A.) und für Haushalterschaft: „Wenn jemand dient, dass er’s tue jeden persönlich (B.): aus der Kraft, die Gott gewährt, damit in allen Dingen Gott gepriesen werde durch Jesus Christus. Sein ist die Ehre und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.“ (1. Petrus 4,11). A. Wenn ich in Leitungsverantwortung bin: Dr. habil. Matthias Deuschle 1. Haben wir ein Ziel, das uns gemeinsam motiviert, Studienleiter oder blockieren sich unsere Vorstellungen gegenseitig? 2. Sehe ich, was Menschen gut können und gerne tun wollen, oder nur, wo gerade Personen fehlen? 3. Nehme ich wahr, was die Stärken der anderen im Leitungsteam sind, oder gehen sie mir damit auf die Nerven, dass sie so oft anders ticken als ich? 4. Lasse ich mich von Erfahrungen des Misserfolgs leiten oder von dem, was gelungen ist? 20 THEOLOGISCHE ORIENTIERUNG // NO. 202 // APRIL - JUNI 2021

ANTRIEBS-KRÄFTE ANTRIEBS-KRÄFTE Was treibt Menschen an, die im Auftrag des Herrn solche Sendung kann eigene Pläne durchkreuzen, unterwegs sind? Was trieb Männer und Frauen an, auch dafür gibt es in der Bibel viele Beispiele. Sie kann unter schwierigsten Bedingungen in ferne Länder zu auch angefochten werden. Aber gerade in großen ziehen, um Menschen anderer Völker das Evangelium Zweifeln kann das Bewusstsein der eigenen Sendung in ihrer Sprache zu bringen? Was motiviert Menschen, reifen und immer klarer werden: Das ist jetzt mein in ihrer Gemeinde mitzuarbeiten, treu, über Jahre hin- Weg. Vielleicht hat Gott später noch etwas anderes weg? Woher die Kraft, das innere Feuer, an einer Sache für mich vor. Aber jetzt bin ich in diese Arbeit, in diese dranzubleiben, die in der Welt überhaupt nichts zählt, Gemeinde gesandt, für diese Menschen verantwort- die für viele nicht relevant ist und oft auch gar nicht lich. Das treibt mich an. wahrgenommen wird? Wenn ich das Wozu kenne, Fünf kurze Antworten will ich geben. dann gehe ich los. Die Gewissheit, in der richtigen Sendung Spur zu sein, treibt mich an. „Mit jungen Leuten an sozialen Brennpunkten zusammen sein, ihnen eine Perspektive zu vermitteln: Begabung Das ist genau mein Ding.“ Das sagte mir ein junger Sendung hat etwas mit Begabung zu tun. Oft ent- Mensch mit innerer Überzeugung. Man nennt das: decken Menschen ihren Weg, indem sie persönliche Sendung. Ein Mensch weiß, was seine Aufgabe ist, Gaben entfalten. Eine junge Frau lernt das Klavier- dass er oder sie in diese Arbeit gesandt ist. Sendung spiel, sie beginnt zu improvisieren, entwickelt einen beschreibt das Ziel, den speziellen Auftrag Gottes für eigenen Stil. Sie macht die Erfahrung, dass ihre Musik einen Menschen. Siehe, ich sende euch wie Schafe nicht nur ihr, sondern auch anderen Freude bereitet. unter die Wölfe, sagt Jesus zu den Jüngern (Matt- Und sie spürt: Ich werde gebraucht, ich kann damit häus 10,16), und dann beschreibt er genau, wohin etwas bewirken. Diese Gabe muss gar nicht zum Beruf und wozu er sie sendet (Lukas 9,2). Wenn ich das werden – aber sie treibt an, setzt Energien frei, und Wozu kenne, dann gehe ich los. Die Gewissheit, in sie zu teilen macht glücklich. Musik ist nur ein Beispiel der richtigen Spur zu sein, treibt mich an. Und diese Gewissheit kann jedem geschenkt werden. Man kann sie auch erwerben, indem man etwas ausprobiert. Eine 21

ANTRIEBS-KRÄFTE für zahllose Begabungen, mit denen Gott Menschen das sind die jungen Leute im Albrecht-Bengel-Haus, beschenkt. Sie sind handwerklich, sprachlich, kommu- die Gespräche, die Begegnungen, die Diskussionen in nikativ, naturwissenschaftlich, praktisch begabt. Oder den Seminaren, die Andachten, aus denen ich lerne: mathematisch. Dieses Gefühl, etwas gut zu können, Ja, unsere Kirche hat Zukunft. Was mich antreibt, das leicht zu lernen, andere in diesem Bereich anleiten sind die Menschen im Schwabenländle, denen Jesus zu können, schöne Dinge zu gestalten, Staunen zu wichtig ist, die sich von einer Pandemie nicht ein- wecken: Das beflügelt. Andere können toll kochen, schüchtern lassen, die ihren Gottesdienst besuchen, mit Tieren umgehen, eine Landwirtschaft erfolgreich koste es, was es wolle. Neulich brachte mir ein Pfarr- betreiben. Andere haben die unschätzbar wertvolle kollege, der mich zum Predigen eingeladen hatte, vor Gabe, ohne spezielle Teilbegabung ein herausfor- dem Gottesdienst eine Thermoskanne mit Kaffee in derndes Leben zu meistern. Manchmal ist es wich- die kalte Kirche, und gemeinsam tranken wir einen tig, einem Menschen beim Entdecken seiner Gaben heißen Kaffee und haben dann gebetet. Obwohl wir zu helfen, ihm eine Gabe zuzusprechen, die er sel- uns vorher noch nie begegnet waren, erlebte ich ber noch nicht sieht. Immer stärker kann dann das echte Gemeinschaft. Bedürfnis werden, der innere Drang: Diese Gabe will ich leben und entfalten. Gott hat sie mir gegeben, Kostbare Momente sind das, weil sie Kräfte freiset- und ich will sie teilen, damit sein Name geehrt wird. zen. Sie, liebe Leser, werden sich auch erinnern an Menschen, die Sie fördern, ermutigen, Ihnen etwas Menschen zutrauen, Ihre Gaben wertschätzen, für Sie beten. Das ist vielleicht der heikelste Punkt. Denn Men- Menschen, die auch Grenzen akzeptieren, die Fehler schen können einem alles kaputt machen, auch die verzeihen, die nicht nachtragend sind: Sie motivie- Motivation; Steine in den Weg legen, anschwärzen, ren uns, etwas noch einmal zu versuchen, es besser kritisieren, Freiräume einschränken, unter Druck set- zu machen. Oft sind es auch menschliche Vorbilder, zen. Oft sind es Menschen, die große Probleme mit die anspornen, Väter und Mütter des Glaubens, von sich selber haben, wenn sie anderen ihre Gaben nei- denen ich denke: Ein wenig von diesem Mut, von die- den, deren Zuversicht nicht ertragen, einfach nicht ser Glaubenstreue hätte ich auch gerne, und ich will gönnen können. Und die gibt es auch in der Kirche, daran arbeiten. Auch akademische Lehrer, Männer in Gemeinden und Missionswerken. Aber wenn ich und Frauen in Diakonie und Mission können solche gefragt werde, was der stärkste Faktor meines inne- Vorbilder sein. ren Antriebes ist, würde ich sagen: Es sind Menschen. Geschwister, in deren Gegenwart ich aufatmen kann. Leiden und Sehnsucht Es sind solche, die auf mich warten, die sich freuen, Menschen, die an Jesus Christus glauben, wissen mich zu sehen, die sich bedanken für einen Dienst, sich zum Dienst gesandt, begabt und von Menschen die mir sagen: Das hat so gut getan, was du heute gebraucht. Aber sie leiden unter dem, was die Bibel vorgetragen hast. Was mich darüber hinaus beflügelt, Sünde nennt, sie leiden unter der Finsternis der gefal- 22 THEOLOGISCHE ORIENTIERUNG // NO. 202 // APRIL - JUNI 2021

ANTRIEBS-KRÄFTE lenen Schöpfung und ihren Ausprägungen; unter empfinden es gläubige Menschen. In allen Schwie- sozialer Ungerechtigkeit, Diskriminierung von Ethnien rigkeiten und Anfechtungen ihres Glaubens trägt und religiösen Minderheiten, Ausbeutung natürlicher sie ein Gefühl tiefer Dankbarkeit. Und das treibt sie Ressourcen auf Kosten Schwächerer, unter ethischer an. Sie möchten von all den Geschenken, Gaben Verwahrlosung und zunehmender Verachtung gött- und Erfahrungen etwas zurückgeben und weiterge- licher Ordnungen mit all ihren verheerenden Folgen. ben. Sie wollen Sinnvolles tun, weil sie dankbar sind. Natürlich leiden Christen auch unter ihrer Kirche, Gott loben, seinen Namen bezeugen, den eigenen unter Glaubensgeschwistern und unter sich selber, Überfluss teilen, spenden. Christliche Stiftungen, dazu kommen Krankheiten, Schicksalsschläge, die Hilfswerke, missionarische Einrichtungen sind ent- schmerzhafte Erfahrung der begrenzten Zeit. Jedoch: standen, weil Menschen dankbar waren. Ich nenne Aus dem Leiden wächst oft eine Sehnsucht nach Gott, nur die Stiftung „Helfen aus Dank“ eines gläubigen nach dem Offenbarwerden der von Jesus angekündig- Unternehmers. Auch das Bengelhaus lebt von den ten neuen Ordnung, nach dem „himmlischen Jeru- Spenden dankbarer Menschen. Und diese Dankbarkeit salem“, das auf die Erde herabkommt (Offenbarung wiederum motiviert unsere Studierenden, ihr Bestes 21,2). Diese Sehnsucht kann zur Kraft werden, etwas zu geben, um einmal den christlichen Glauben in die für Jesus zu tun. Immer wieder in der Geschichte der Welt hinauszutragen. So fügt sich vieles zusammen. Kirche hat sie die Welt bewegt und zum Guten verän- Menschen, denen Jesus begegnet ist, bauen an ver- dert. Das Feuer der Liebe Gottes berührt Menschen, schiedenen Orten und mit verschiedenen Gaben an steckt ihre Herzen in Brand, treibt sie an. Getrieben seinem Reich, an seiner Kirche. Sie wissen sich gesandt sind sie von der Sehnsucht des Guten Hirten nach und begabt, es treibt sie die Sehnsucht nach Gottes dem verlorenen Menschen und seiner Welt. Solange neuer Welt. Und immer und trotz allem sind sie dank- diese heilige Sehnsucht in ihnen brennt, werden bar dafür, dass sie Gott kennen dürfen – diesen großen Christen alles daran setzen, alles dafür geben, dass und barmherzigen Gott, der unaufhaltsam am Werk der Name dieses Gottes unter den Menschen bekannt ist und sie dazu gebrauchen will. und angebetet wird. Das Feuer der Liebe Gottes berührt Menschen, steckt ihre Herzen in Brand, treibt sie an. Dankbarkeit Dr. Friedemann Fritsch Gott ist großzügig, ja verschwenderisch in seiner Studienleiter Liebe. Er beschenkt mich täglich neu. So jedenfalls 23

WAS STUDIERENDE ZU EHRENAMTLICHEN ENG JULIANE FRANKE (HAT DAS EXAMEN GERADE BESTANDEN) Nach fast zwölf Monaten Vorbereitung habe ich im Februar 2021 mein Examen absolviert. Ein ganzes Jahr lang so einen verengten Fokus zu haben ist nicht gerade beflügelnd für die Motivation. Mir haben dabei die kleinen Ziele gehol- fen, wenn ich etwa ein Thema abhaken und mich auf ein neues fokussieren konnte. Mir war auch der Austausch mit anderen wichtig, denn dadurch habe ich immer wieder gemerkt, wie mein Wissen gewachsen ist. Das war die größte Motivation – mein Lernen hatte offensichtlich etwas gebracht. SAMUEL RAISER (BEREITET SICH AUF DAS EXAMEN VOR) Examen: Ewige Weiten des Wissens, welche gelernt werden wollen. Mich moti- viert gerade vor allem meine tägliche Koffeintablette und außerdem die Lei- stungsgesellschaft (Mama – Freunde – Ehefrau), die erwartet, dass man nach elf Semestern Studium irgendwann eine qualifizierende Bescheinigung in den Händen hält. Gut, dass bei Jesus nicht die Leistung zählt, sondern der Glaube. Als ordinierter Pfarrer darf ich den Menschen den Weg in den Himmel weisen. Das motiviert mich. MARVIN SCHWENK (STUDIERT THEOLOGIE UND GESCHICHTE UND HAT SCHON EINIGE SEMESTER GESCHAFFT) Ich studiere seit vier Semestern evangelische Theologie und Geschichte auf Lehr- amt. Was mich dabei nach wie vor und auch immer wieder aufs Neue motiviert, ist die Aussicht auf das, was noch alles im Studium auf mich zukommen wird und wohin Gott meinen Weg lenkt. Auch wenn ich einen Plan und ein Ziel in meinem Studium habe, bin ich doch neugierig, was noch alles passieren wird. Abgesehen davon ist es gerade auch in den ersten Semestern sehr motivierend zu erkennen, wie viel man schon lernen durfte und wie man das Gelernte direkt anwenden kann. 24 THEOLOGISCHE ORIENTIERUNG // NO. 202 // APRIL - JUNI 2021

UM LERNEN UND ZUM GAGEMENT MOTIVIERT CHRIS LEHMANN (STUDIERT THEOLOGIE UND IST MITGLIED DER WÜRTTEMBERGISCHE LANDESSYNODE) Neben dem Studium arbeite ich als Synodaler in der Landessynode mit. Zu mei- ner Mitarbeit motiviert mich das Bibelwort aus Offenbarung 3,2: Gottes Engel fordert eine Gemeinde auf: „Werde wach und stärke das Übrige, das im Begriff steht zu sterben.“ Nicht meckern, mitarbeiten! Nicht schimpfen, sondern stärken, was da ist. Oder mit Speners Worten: „Sehen wir in die Heilige Schrift, so haben wir nicht zu zweifeln, dass Gott noch einen besseren Zustand seiner Kirche hier auf Erden versprochen hat.“ RAHEL ULMER (STUDIERT THEOLOGIE UND DEUTSCH UND IST TEAMLEITERIN BEI DEN ROYAL RANGERS) Zur Mitarbeit bei den Royal Rangers motiviert mich, dass ich meine Mädels nun schon über mehrere Jahre begleiten darf und dass über die Zeit echte Freund- schaften entstehen. Mir macht es Spaß zu sehen, wie stolz sie sind, wenn sie sich am Holz Hacken ausprobieren, das erste Feuer mit nur einem Streichholz anbekommen oder dem neusten Teammitglied die schon gelernten Knoten erklären. Ich freue mich darüber, jede einzelne in ihren Gaben ermutigen zu dürfen und ihr zusprechen zu dürfen, wie Jesus über sie denkt. Im Miteinander im Team darf ich mich auch selbst ergänzen und beschenken lassen. SILAS METZGER (STUDIERT THEOLOGIE UND LERNT IM MOMENT DIE ALTEN SPRACHEN) Ich durfte schon in der Schule Englisch, Französisch und Spanisch erlernen. Damals hat mich das Wissen motiviert, dass ich Menschen in ihrer Sprache und Kultur besser verstehen und ihnen mit meiner sprachlichen Annäherung ein Freude machen kann. Jetzt, da ich drei „tote“ Sprachen mit Hebräisch, Alt- griechisch und Latein vor mir habe, motiviert mich, die Sprache und das Herz der Menschen besser zu verstehen, denen Gott sein Wort eingegeben hat. Ich möchte sehen, was man aus dem Wissen über die Unterschiede zwischen die- sen Sprachen und der unseren mitnehmen kann und später eine Gemeinde an den Früchten des eigenen, anspruchsvollen Sprachstudiums teilhaben lassen. 25

„ WAS MOTIVIERT MARGRIT KREHL MICH BEI MEINER (HAUSMUTTER) „ARBEIT IM ABH? Was motiviert mich? Wenn ich etwas gern mache, brauche ich keine Motivation … BENJAMIN HUMMEL (STUDIENASSISTENT) An meinem Beruf hier im Haus gefällt mir zum Bei- spiel, dass ich meine Gaben, mein Erlerntes-Gelerntes Warum ich gerne im ABH arbeite? einbringen kann und ich vielseitige Aufgaben habe. Da gibt es so einiges. Es ist nie langweilig und eintönig, das Ganze unter jungen, kreativen Leuten, das schafft Freude. • Die Bengel! Mit so vielen jungen und motivierten Menschen zu arbeiten und in einem Haus zu woh- Aber was motiviert mich in diesen Zeiten mit nen – das ist echt klasse! Liebe Bengel: Danke, Corona, in dem viel von meinem Arbeitsfeld wegge- brochen ist? Keine Veranstaltungen, kein Gästebetrieb, dass ihr im ABH seid! Danke, dass ihr so viel Leben keine kulinarischen Aufgaben. Warum stehe ich mor- ins Haus bringt! gens auf? Ich weiß es nicht ;-) • Die Mitarbeiterschaft. Ich fühle mich hier willkom- men. Ich weiß, dass ich hier gewollt bin. Ich erlebe Da ist mein Glaube, ich möchte ja meine Aufgabe Wertschätzung für meine Arbeit. Und ich erlebe, gut erfüllen, meine Verantwortung wahrnehmen für dass man mich hier nicht bloß als Arbeitskraft, das Haus und die Studenten. Und da ist mein Pflicht- sondern auch als Mensch wahrnimmt. Liebe ABH- gefühl, als älteste von vier Geschwistern und auf Mitarbeiter: Vielen Dank, dass ich mit euch arbeiten einem Bauernhof groß geworden, das prägt (für mich darf! nicht negativ besetzt!). Und letztlich natürlich auch • Meine Arbeit selbst. Ja, Arbeiten macht nicht der monatliche Lohn, um mein Leben zu finanzieren. „ immer Spaß. Aber dass es mein Beruf ist, die Bibel Und deshalb gibt es jetzt eben andere Projekte, die oft viel mit Malern zu tun haben, so den Alltag füllen, zu studieren, über Gott und die Welt nachzuden- dem Haus gut tun und ich finde es ja auch schön, ken und darüber zu reden, also Theologie zu trei- wenn etwas wieder hell erstrahlt. Und ehrlich, ich bin ben – das macht Spaß. Und das motiviert auch dankbar, arbeiten zu dürfen, auch wenn manchmal dazu, manches Alltagsgeschäft anzugehen. die Motivation im Moment zähflüssig ist. • Dankbarkeit. Ich habe selbst als Student im ABH Man kann trotzdem fröhlich aufstehen, den Tag gewohnt und habe viel davon profitiert. Deshalb Gott übergeben und eben eine andere Aufgabe ange- ist meine Arbeit hier auch eine Art, meine Dank- barkeit für diese Zeit auszudrücken. „hen und vielseitig bleiben. • Die Kirche. Die Gemeinden brauchen gute Theo- 26 THEOLOGISCHE ORIENTIERUNG // NO. 202 // APRIL - JUNI 2021 logen. Als Gemeindeleiter und Religionslehrer, aber auch im Ehrenamt. Es motiviert mich, meinen Teil dazu beizutragen. • Gemeinsam glauben. Im ABH wird nicht nur wis- senschaftlich diskutiert, sondern auch gemeinsam gezweifelt, gebetet und geglaubt. Uns verbindet nicht nur ein Studienfach, sondern der dreieinige Gott. Allein schon deshalb würde ich sofort noch- mal hier anfangen.

MITTEN IM LEBEN Rund 1200 ehemalige ABH-Studierende sind inzwischen weltweit im Pfarramt, in der Schule, als Missionare und Dozenten tätig. Regelmäßig stellen wir Ihnen hier einen „Bengel“ vor. HEUTE IM INTERVIEW: PFARRER TOBIAS GENTSCH Tobias Gentsch ist württembergischer Pfarrer und hat Anfang der 2000er als Bengel in Tübin- gen studiert. Inzwischen hängt in seinem Schrank aber nicht nur der Talar, sondern auch eine Polizeiuniform. Er ist Bundespolizeipfarrer bei der Bundespolizeidirektion Stuttgart. TO: Du bist Polizeipfarrer. Dein Einsatzgebiet Mit diesem Funktionspfarramt sind große Möglich- hängt mit den Standorten der Bundespolizei zusam- keiten verbunden, die ich als Person ausfüllen kann. men. Wo bist du unterwegs? TO: Wirst du auch für Amtshandlungen angefragt? Gentsch: Mein Einsatzbereich erstreckt sich von Gentsch: Das kommt vor. Wenn Kollegen während Ulm über Stuttgart, Heilbronn, Mannheim und dann ihrer aktiven Dienstzeit ums Leben kommen, werde am Rhein entlang bis Offenburg, Weil am Rhein und ich für Beerdigungen angefragt und auch sofort ver- Konstanz. Die am weitesten entfernte Dienststelle ist ständigt, wenn so etwas passiert, aber auch bei freu- die Schule für Leistungssport in Bad Endorf und ein digen Ereignissen wie Taufen und Trauungen. Trainingszentrum in den Berchtesgadener Alpen. TO: Wie sieht deine Tätigkeit aus? TO: Gibt es bestimmte Glaubensthemen, die dir Gentsch: Auf der einen Seite umfasst es die Seel- im Gespräch mit Polizistinnen und Polizisten begeg- sorge: Kollegen kommen zu Seelsorgegespräch in nen? mein Büro. Es geht sowohl um alltägliche Themen als auch um dienstliche Fragen wie Probleme mit Vorge- Gentsch: Mir erzählen Kollegen von ihrem persön- setzten, Versetzungswünsche, Mediationen. Ein großer lichen Glauben. Aber auch auf kontroverse Themen Bereich ist die aufsuchende Seelsorge. Ich fahre zu den wie das Flüchtlingsschiff der EKD werde ich ange- Dienststellen und frage, was die Kollegen bewegt. Da sprochen. Bei Seminaren kommt der Glaube zudem entstehen immer wieder sehr tiefgehende Gespräche. in Andachten zur Sprache. Außerdem darf ich jeden Das freut mich, weil es zeigt, dass die Arbeit gefragt Freitag am Ende der Lagebesprechung einen kurzen und willkommen ist. Die Kollegen nehmen es als Impuls geben, „das Wort zum Sonntag“. Wertschätzung wahr, wenn ich sie vor Ort besuche. Ein weiterer Bereich sind Einsatzbegleitungen und TO: Welche Erinnerungen verbindest du mit dem Nachgespräche. Außerdem biete ich Seminare zur Bengelhaus? Berufsethik an. Gentsch: Die Gemeinschaft hat mich sehr geprägt: TO: Was motiviert dich zu diesem Dienst? viele Gespräche, wir haben viel gelacht, Fußball Gentsch: Es ist eine große Chance, dass Kirche hier gespielt, gegrillt usw. Außerdem waren in den Semi- im Berufsalltag bei den Bundespolizisten präsent ist naren die theologischen Themen sehr wichtig für und sie mitten im Alltag begleitet. Im Sinne von Pau- mich. Ich habe es genossen, dass es im Bengelhaus lus: „Den Juden bin ich wie ein Jude geworden …“ (1 eine andere Herangehensweise gibt als an der Uni: Korinther 9,20). Das ist ganz anders möglich, wenn du das Gemeindenahe und andere Zugänge bei der im System bist. Es fallen Barrieren und Schranken weg, Schriftauslegung. die da wären, wenn du als Pfarrer von außen kommst. TO: Vielen Dank für das Gespräch und Gottes Segen für deinen Dienst! 27

DU INTERESSIERST DICH FÜR EIN ZUM AUFHÄNGEN ODER WEITERGEBEN THEO-STUDIUM? An der Uni Tübingen? ABER KLAR! AM BESTEN IM BENGELHAUS: # gemeinsam glauben # gemeinsam leben # gemeinsam studieren Hast du Fragen oder Interesse an einem Besuchstermin? Dann schreib unserem Studienleiter Matthias Riedel. Er freut sich auf dich: [email protected] www.bengelhaus.de28 THEOLOGISCHE ORIENTIERUNG // NO. 202 // APRIL - JUNI 2021 ALBRECHT BENGELHAUS

DAS WUNDER VON ERRIKOUSA wow! Eine wahre Geschichte über Mut, Widerstand und Hoffnung Eine Empfehlung von Maike Sachs * * *Empfehlungen aus dem ABH Die wahre Geschichte im Hintergrund ereignete sich auf einer kleinen griechi- IN FREIHEIT DIENEN – schen Insel. Ihre Bewohner versteckten Leiten auf den Spuren Jesu unter Lebensgefahr eine jüdische Familie Eine Empfehlung von Friedemann Fritsch vor den deutschen Besatzern. Die Nazis hätten nicht lange gefackelt. Das wussten In Freiheit dienen – leiten auf den Spu- sie und haben es doch gewagt. Die Ereig- ren Jesu ist ein Handbuch für Leute, die nisse im Vordergrund sind hoch aktuell. Es als Haupt- oder Ehrenamtliche in den geht um Aufarbeitung, Versöhnung und um die neuen For- Gemeinden mitarbeiten und sich vielleicht men des Antisemitismus. Dass nicht nur Hass und Gewalt manchmal nach dem Wozu fragen. Nicht langfristig ihre Spuren hinterlassen, sondern auch Mut und Management-Methoden, sondern biblische Widerstand, davon erzählt Yvette Corporon als Betroffene Vorbilder sind bei Malm für diese Fragestel- und als eine Frau, die beherzt den Rätseln der Geschichte lung leitend, übrigens auch solche, die sonst auf der Spur bleibt. völlig im Schatten der biblischen „Helden“ stehen, wie z. B. Saul und Rehabeam. Auch von geistlichen Impulsen katholischer von Yvette Manessis Corporon, 368 Seiten, gebundene Ausgabe, Orden lässt der evangelikale Lutheraner Malm sich inspirie- ISBN 978-3775159579, 1. Auflage 2020, SCM Hänssler ren. Das mag Irritationen erzeugen – und gerade die halte .................................................................... ich für außerordentlich fruchtbar. Die befreiende Botschaft des Buches: Deine Berufung zur Nachfolge brauchst Du nicht ADRIAN PLASS: anzuzweifeln – die steht unverbrüchlich fest. Entscheidend Mr. Harpers Traum vom Leben ist Deine Sendung. Diese kann sich ändern und muss immer Eine Empfehlung von Clemens Hägele neu geklärt werden, im Gebet, im Gespräch und, wo immer möglich, in Zeiten der Stille und des Hörens. Wenn Sie mal wieder ein Buch lesen wollen, dass schmerzhaft ehrlich, tief anrührend von Magnus Malm, 320 Seiten, gebundene Ausgabe, ISBN 978- und sehr weise ist – dann wäre dieses Buch 3417269482, 1. Auflage 2020, SCM R.Brockhaus genau das richtige für Sie. Der Autor erzählt .................................................................... die Geschichte des jungen Mr. Harper, der ohne jede Qualifikation die Stelle eines ETHIKINSTITUT.DE Hausvaters in einem Heim für „milieuge- Institut für Ethik und Werte störte“ Jungen übernimmt. Das Christ-Sein Eine Empfehlung von Matthias Riedel des Autors drängt sich nirgendwo auf, es schwebt mehr zwischen den Zeilen. Auf jeden Fall muss ich Sie warnen: Das Institut für Ethik und ein Buch, das seine Leser verändern kann. Werte wird von Prof. Chri- stoph Raedel (Gießen) von Adrian Plass, 220 Seiten, Taschenbuch, ISBN 978- geleitet und stellt sich den 3870676780, 1. Auflage 1997, Brendow schwierigen Fragen unserer Zeit: Biomedizin, Genderde- .................................................................... batte, künstliche Intelligenz, Ernährung, Migration (um einige Beispiele zu nennen). In wissenschaftlich fundierten SPEED CONTROL: und zugleich gut lesbaren Publikationen bringt das Institut Die neue Dimension im Zeitmanagement die Relevanz des christlichen Glaubens in all diesen Fragen Eine Empfehlung von Matthias Deuschle zur Sprache. Die Texte sind kostenlos zum Download ver- fügbar. Verschiedene themenbezogene Newsletter können Bücher über Zeitmanagement gibt es viele. abonniert werden. Lehrerinnen und Jugendreferenten sei Meistens handeln sie davon, wie man die besonders der Newsletter der „Initiative für werteorientierte vorhandene Zeit effektiver nutzen und Jugendforschung” empfohlen. mehr leisten kann. Für alle, die davon genug haben, aber trotzdem zufriedener Institut für Ethik und Werte, www.ethikinstitut.de mit sich und ihrer Zeitgestaltung durchs Leben gehen wollen, ist das Buch von Kell- ner eine echte Alternative. Der Ansatz: Es muss nicht alles schneller gehen, sondern manches auch langsamer. Es kommt auf die richtige Geschwindigkeit an: Speed Control. Dabei helfen sehr praktische Hinweise sowie neue Blickwinkel, nicht zuletzt der Glaube, der Berge versetzt, und ein Kapitel mit dem schlichten Titel: Humor. von Oliver Alexander Kellner, 215 Seiten, gebundene Ausgabe, ISBN 978-3834918260, 2. Auflage 2014, Gabler Verlag 29

W.AS MOTIVIERT SIE, FUR DAS ABH ZU SPENDEN? Für jede Ausgabe der TO machen wir Es sind insgesamt 12 Duschen und 12 uns Gedanken, wie wir unseren Spen- WCs auf den Stockwerken im A-Bau, denbedarf in Worte fassen können, um 11 Bäder in den Wohnungen/Apparte- Sie um Unterstützung zu bitten. Es soll ments im A/B-Bau und die Gästetoilet- nicht aufdringlich sein, unseren Bedarf ten im Erdgeschoss. aber deutlich machen und Sie motivie- ren, für das Bengelhaus zu spenden, so Für die Finanzierung ist aktuell noch dass das ABH weiter bestehen kann. die Summe von ca. 320.000,- Euro of- Wir hoffen, dass es uns immer wieder fen. gelingt, Sie für das ABH zu begeistern. Bitte unterstützen Sie uns an dieser Wir sind begeistert! Stelle mit den nötigen Finanzen. Ihre In diesem Heft bitten wir Sie nun kon- Spenden machen die Arbeit im Ben- kret um Spenden für die Renovierung gelhaus erst möglich und motivieren der WCs/Duschen auf den vielen Stock- uns! werken und in den Appartements. Die Dankbar nehmen wir Ihre Spende und „Bengel“ nutzen sie seit über 40 Jah- setzen sie ein, dass junge Menschen ren. Probleme machen mittlerweile vor im Studium persönlich und fachlich allem Schimmel, undichte Fugen, lose begleitet werden können. Fliesen und einfach die jahrelange Ab- nutzung. Die Sanierung ist dringend Ganz herzlichen Dank notwendig. Wir kommen einfach nicht und viele Grüße mehr drum herum. Die Bausubstanz muss erhalten bleiben. Dr. Clemens Hägele 30 THEOLOGISCHE ORIENTIERUNG // NO. 202 // APRIL - JUNI 2021

Spe n de!B R AI HUWRCIERH E N Uli , uninserAkHtaiouns!meister, IM VVGZOEAWERLNBWLESESCECNBTKNHIÄTSDARTINENUIEDFI!NHTIGGREES- DE 0 6 6 4 1 5 0 0 2 0 0 0 0 0 2 3 9 4 3 1 SOLADES1TUB ♥ RENOVIERUNGSSPENDE VIELEN DANK FÜR IHRE SPENDE! 31 Falls Sie Ihre Spende von der Steuer absetzen möchten, stellen wir Ihnen gerne eine Jahreszuwendungsbestäti- gung aus. Der Verein Albrecht-Bengel-Haus e. V. ist wegen Förderung kirchlicher Zwecke nach dem letzten uns zugegangenen Freistellungsbescheid des Finanzamtes Tübingen, Steuernummer 86167/75702, vom 19. März 2020 nach § 5 Abs.1 Nr. 9 des Körperschaftsteuergesetzes von der Körperschaftsteuer und nach § 3 Nr. 6 des Gewerbesteuergesetzes von der Gewerbesteuer befreit. Die Körper- schaft fördet im Sinne der §§ 51 ff. AO ausschließlich und unmittelbar kirchliche Zwecke.

TURM TRE2F02F1 TURMTREFF 202126. Juni ab 14 Uhr im ABH wDiAl l kHo mEmIMe n Programm siehe Innenseite 16/17 GLAUBEN vertiefen. GEMEINSCHAFT erleben. GESEGNET gehen. EIS- Gutschein* 32 THEOLOGISCHE ORIENTIERUNG // NO. 202 // APRIL - JUNI 2021 *nur so lange Vorrat reicht!


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