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Festschrift 100 Jahre SPD OV Ehingen n

Published by BoulosRabih, 2015-03-09 17:04:38

Description: Festschrift 100 Jahre SPD OV Ehingen n

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 Der Schützenverein Berg ist an . Stelle – ein guter Platz in der Landesklasse. Zu den guten Schützen zählt auch Lutz Deckwitz (seit 1 un- ser stellv. Ortsvereinsvorsitzender). Abb. links: Stadt- archiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, .11.1  Gemeinderat Baur verwies in einer GR-Sitzung auf die Notwendigkeit stärkeren Streuens am Lammberg hin. GR Schaupp fragte wegen eines Rohrbruchs in der Fischersteige nach.  In §  der Gemeindeordnung wird be- stimmt, dass ein vom GR gewähltes Mitglied den (neugewählten) Bürgermeister in öff. Sitzung im Namen des Gemeinderats verpflichtet. Vor der Änderung war es so gewesen, dass der älteste GR die Verpflichtung vornahm. GR Schaupp meinte, man hätte ruhig bei der bisherigen Re- gelung bleiben können und schlug GR Josef Baur für die Vornahme der Verpflichtung vor. Und so geschah es, obwohl es etwas kompliziert wurde. Denn GR Baur war eben erst wieder in den Rat gewählt worden und musste also zunächst selbst wieder erst verpflichtet werden. Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, 1.1.1  GR Schaupp anerkannte die vorsichti- gen Dispositionen der Stadt durch rechtzei- tige Rücklagenbildung, betonte gleichzeitig aber auch, dass es, wie er sagte, ein Irrtum wäre, sich auf kommunaler Ebene nicht auch um die große Politik zu kümmern. Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, 1.1.1  Abb. links: GR Josef Baur verpflichtet den wiedergewählten Bürgermeister Wilfried Henger auf sein Amt.  GR Karl Schaupp wird zum . Stellv. des Bürgermeisters gewählt. In Ausschüsse wurden u.a. gewählt: Wirtschafts- und Finanzausschuss: Schaupp, (Stellv. Baur) — Bauausschuss: Schaupp (Stöckle) — Kultur- ausschuss: Baur — Gutachterausschuss: Baur   300   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1 1 ... Welt — Europa — Deutschland — (Baden-)Württemberg — Landkreis — Ehingen• . Januar: Deutsch-französische Aussöhnung: Charles de Gaulle und Konrad Adenauer unterzeichnen den Élysée-Vertrag.• . April: Die ARD beginnt mit der Ausstrahlung des „Berichts aus Bonn“, eine jeden Freitag gesendete Schilderung politischer Themen aus der deutschen Bundeshauptstadt. In der ersten Sendung erklärt Bundeskanzler Konrad Adenauer im Fernsehinterview: „Ich gehe im Herbst.“• Der Bodensee friert ganz zu („Seegfrörne“), was zuvor letztmals 1 und seitdem noch nicht wieder vorgekommen ist (Stand März 1).• Am Freitag, dem 1..1, 1. Uhr, findet im Gasthaus „zum Ochsen“ in Ehingen eine „wichtige Versammlung aller Sowjetzonenflüchtlinge und mitteldeutschen Landsleute“ statt. Es lädt ein der „Gesamtverband der Sowjetzonenflüchtlinge E.V. – Landesverband Baden-Württemberg“• Zur Bürgermeisterwahl in Frankenhofen bewerben sich Anton Aierstock (Schreinermeister), Peter Stiehle (Landwirt und Schuhmacher), Alfred König (Landwirtschaftsmeister), Manfred Braig (Bankangestellter), Paul Diesch (Bauer). Der älteste Kandidat ist , der jüngste .• In Granheim bewerben sich (Amtsinhaber) Bürgermeister Renner und Landwirtschaftsmeister Ventur Schöttle um das Bürgermeisteramt.• Die Freien Demokraten gründen einen Kreisverband Ehingen.• Bürgermeisterwahl in Öpfingen: Es kandidiert Amtsinhaber Georg Niederer und der kaufmännische Angestellte Georg Reize. Schlechtenfeld. Unter diesem Motto (s. Abb.) lädt der Sportflieger- club zum Tanz in der Flugzeughalle ein. Stadtarchiv Ehingen/Ehinger Tagblatt, ..1• Griesingen weiht seinen Sportplatz ein. (Anm.: Es ist nicht derjenige von 1!).• Das Moped ist jetzt zehn Jahre alt. [Anm.: Vielleicht erinnert sich mancher z. B. noch an die NSU-Quickly.]• Die Waldgaststätte „Saurücken“ (Wirtsfamilie Bleicher) und ebenso der „Löwen“ in Granheim (Familie Vees) laden zur „Schlachtpartie“ ein.• Bekenntnis zu Einigkeit und Recht und Freiheit – Ehingen gedachte des 1. Juni.• Die Ehinger Metzger wollen ein neues Schlachthaus.• Der Straßenverkehr in Ehingen muss flüssiger werden. Die Landespolizei macht der Stadt hierzu Vorschläge.• Erbstetten und Schaiblishausen bekommen neue Schulgebäude. Abb. links: Erbstetten, rechts: Schaiblishausen Stadtarchiv Ehingen/Ehinger Tagblatt, 1.1.1• Abb. unten: Stadtarchiv Ehingen/Ehinger Tagblatt, 1..1           

Abb.: Wochenmarkt (Stadtar- chiv Ehingen/Ehinger Tag- blatt, 1.11.1); Der Ehinger griechische Arbeiterverein „Leonidas“ bringt in der Stadthalle ein Schauspiel in griechischer Sprache zur Aufführung. Für deutsch-sprachige Besucher/- innen wird eine schriftliche Übersetzung bereitgehalten. Es werden „original griechische Trachten, Gesang und Tanz“ zugesagt.• Ehingen. Für die ABC-Schützen bestellt die Stadtverwaltung jetzt gelbe Mützen. Man folgt dem Beispiel anderer Städte.• Ehingen. Der Gemeinderat diskutiert sieben Vorschläge für die Deponierung von Müll und Bauschutt. Man entscheidet sich für das Waldstück „Rotenhau“.• Abb. unten: Stadtarchiv Ehingen/Ehinger Tagblatt, .11.1• Ehingen. Abb. unten: Das neue Feuerwehrhaus ist in der Planung. (Inzwischen ist es im Jahr 1 schon wieder Geschichte). Stadtarchiv Ehingen/Ehinger Tagblatt, .11.1 Ehingen hat nach erfolgtem Umbau wieder ein modernes Postamt. Die Älteren des Ortsvereins- jubiläumsjahres können sich vielleicht noch an die Schalterhalle erinnern. Heute (1) ist die Post privatisiert und heißt nicht mehr „Deutsche Bundespost“. Ihre Geschäftsräume sind keine Post-„Ämter“ und ihre Bediensteten (bis auf einige „Auslaufmodelle“) auch keine Beamten mehr. Was damals das umgebaute Postamt in der Bahnhofstraße war, ist heute, wiederum umgebaut, teils Probenheim des Musikvereins und zum anderen Teil städtisches Jugendhaus. Abb: Stadtarchiv Ehingen/Ehinger Tagblatt, 1.1.1 302   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1  1 SPD-Ortsverein Ehingen (Donau) — und auch mal Blicke über den Tellerrand In Ebingen (heute: Albstadt-Ebingen) findet eine Gedenkfeier der SPD statt, an der auch mehrere Delegierte aus dem Kreis Ehingen teilnehmen. Der SPD-Landesverband Baden- Württemberg hält anlässlich der -jährigen Wiederkehr der Ablehnung des Ermächti- gungsgesetzes durch die sozialdemokratische Reichstagsfraktion eine Gedenkfeier in der dortigen Stadthalle ab. Der Ortsverein Schelklingen hält eine Versammlung ab. Laut Pressebericht waren der gesamte Ortsvereinsvorstand, sämtliche Fraktionsmitglieder sowie mehrere Mitglieder des SPD-Kreisvorstands Ehingen anwesend. Es werden kommunale Fragen diskutiert. „Sparsamkeit ist jetzt oberstes Gebot.“ So ist ein Bericht über die Haushaltsberatungen im Ehinger Gemeinderat überschrieben. Zur Frage der Überprüfung des Gebührenhaus- halts meinte Stadtrat Schaupp (SPD), dass es „kaum von Bedeutung“ sei, beispielsweise die Gebühren für den Kindergarten zu erhöhen.  Abb. (Stadtarchiv Ehingen/ Schwä- bische Zeitung, ..1): „Jetzige und frühere Ehinger SPD-Mitglieder …“. Deutet das auf vorausgegangenen Ärger hin? Ein weiterer Hinweis da- rauf ist auch die Tatsache, dass die Initiative vom Ulmer Büro ausging. Es wollte „Wünsche und Anregungen entgegennehmen“. Im Laufe der Sit- zung wurde „Stadtrat Baur jetzt SPD- Ortsvorsitzender.“ Die Wahl des lang- jährigen Stadtrats erfolgte einstim- mig. Stellv. Vorsitzender wurde Stadt- rat Anton Stöckle und Kassier Willi Belis. „Der bisherige Vorsitzende Arthur Hübner, der nicht mehr zu einem Vorstandsamt kandidiert hatte, brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, wie rasch und einstim- mig man einen Nachfolger für ihn gefunden habe.“ (Stadtarchiv Ehingen/ Schwäbische Zeitung, 1..1) Erfolgreich bestandene Facharbeiter- und Gesellenprüfung. Schriftsetzer: Deckwitz, Lutz1 bei Firma Max Fischer, Buchdruckerei, Ehingen Abb.: „Untere Stadt darf nicht abgeschrieben werden.“ Stadtarchiv Ehingen/Ehinger Tag- blatt, .1.1                                                              149 Lutz Deckwitz wurde 2013 zum stv. Ortsvereinsvorsitzenden gewählt        

Abb. oben: Stadtarchiv Ehingen/Ehinger Tagblatt, 1..1 — Zum stv. Vorsitzenden wurde dabeiGemeinderat Anton Stöckle gewählt, zum Kassier Willi Belis. (Vgl. vorige Seite.) Abb. oben: Das Motto unserer Munderkinger Genossen nahm schon 1 vorweg, was 1 eine bestimmende Losung zum Fall der Berliner Mauer werden sollte. An der Ver- anstaltung nahmen auch „eine Anzahl auswärtiger Besucher“ teil, vermutlich also auch Genossen aus Ehingen. Stadtarchiv Ehingen/Ehinger Tagblatt, .1.1  Abb. links: Adolf Lämmer wird Bahnhofsvorstand in Ehingen. Er wird auch bald ein sehr aktives Mitglied unseres Ortsvereins werden. Stadtarchiv Ehingen/Ehinger Tagblatt, 1.1.1  Wie aus verschiedenen Texten (Briefwechsel zwischen Kas- sier und Ortsvereinsvorstand einerseits und Unterbezirkssekre- tariat in Ulm bzw. Landesvorstand in Stuttgart andererseits) über die 1er-Jahre klar hervorgeht, stand der Ehinger Orts- verein immer wieder mit leerer Kasse da und musste um Nach- sicht bzw. Verzicht auf Abführung der Beiträge nachsuchen. Dies wurde jedoch nicht bzw. teils nur sehr zögerlich und antei- lig gewährt. Vermutlich war auch der Landesverband in Geldnö- ten … Der Kassier lief sich die Haxen ab, um bei den Mitgliedern die fälligen Beiträge persönlich gegen Beitragsmärkchen als Quittung einzukassieren, und oft genug kam er vergebens. Er verzichtete sogar auf die ihm zustehende Aufwandsentschädi- gung zugunsten der Ortsvereinskasse. Die missliche Lage schien sich auch auf den Mit- gliederbestand auszuwirken. Am . Okt. 1 schreibt Genosse Arthur Hübner u.a.: „Bis jetzt ist es [dem] Gen[ossen]. Belis gelungen, 1 Mitglieder zu erhalten,  werden noch bearbeitet. Das wäre ein Anfang, der mit Hilfe eines Kassenbestandes zu Hoffnungen berechtigt, aber man sollte nicht vergessen, daß  304   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1  hier in dem schwarzen Winkel nicht alles auf die wenigen Unentwegten abgestellt wer- den kann.“ Abb.: Beitrags(quittungs)märkchen der älteren (links) und der nächstfolgenden neueren Art (mit dem Computer erstellt!) zum Einkleben ins Mitgliedsbuch. „Von den Mitgliederbeiträgen bis einschließlich DM .-- erhält der Ortsverein  Pro- zent, der Landesverband  Prozent. Von den Mitgliederbeiträgen über .-- DM erhält der Ortsverein  Prozent, der Landesverband  Prozent.“ (Landesverband)1 ... Welt — Europa — Deutschland — (Baden-)Württemberg — Landkreis — Ehingen• Parteivorsitzender Erich Ollenhauer stirbt im Alter von  Jahren. Nachfolger wird der Regierende Bürgermeister von Berlin, Willy Brandt.• 1. Juni: Mit der geänderten Straßenverkehrsordnung erhalten in der Bundesrepublik Deutschland die Fußgänger auf einem Zebrastreifen Vorrang vor motorisierten Verkehrsteilnehmern.• Abb. oben: Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, 11.1.1• Tunnel durch den Ärmelkanal wird Wirklichkeit, meldete die Presse. 1 wurde der Traum dann tatsächlich wahr („Eurotunnel/Tunnel sous la Manche/Channel tunnel“).• Ehingen. Gründung Ingenieurbüro Manfred Tries. Tries beschäftigt sich mit der Entwicklung und Fertigung von Hydraulik-Elementen; 1 Mitarbeiter.• Abb. unten: Man beachte: „Gompig“ immer noch ganz ohne das heutige „L“ … Anm.: Unwahrscheinlich ist freilich gleichwohl, dass die Narren der 1er-Jahre etwa weniger „glompet“ hätten als die heutigen ;-))) (Abb.: Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, „Am Bromigen Freitig 1“)           

Kann ein Auto demokratisch sein? Volkswagen sagt: JA! ( Abb.: Stadtarchiv Ehingen/ Schwäbische Zeitung, ..1) Papst Paul empfängt SPD-Politiker – Privatge- spräch mit Fritz Erler „Das Schweigen“ — Die CDU-Frauenvereinigung von Württemberg-Hohenzollern wendet sich öf- fentlich gegen die Aufführung dieses Films von Ingmar Bergmann. „Auch der Kanzler [Ludwig Erhard; CDU/CSU] sagt der SPD den Kampf an. – Erhard noch schär- fer als Adenauer.“ — „SPD: Wir nehmen den Kampf auf“ — Reaktion zum CDU-Parteitag Ehingen: Schulschlussfeier der Evang. Volksschule — Schulschlussfeier der Kath. Volksschule Abb. oben und links: „Interzonenverkehr“: Westberlin lag wie eine Insel in der DDR, die damals oft „Zone“ oder „Ostzone“ oder auch „DDR“ (in Anführungs- zeichen!) genannt wurde. Westberlin stand unter der Ober- hoheit der West- Alliierten (USA, Verei- nigtes Königreich und Frankreich), während Ostberlin unter russi- scher Oberhoheit stand. Zwischen West- und Ostberlin verlief ab 11 die „Berliner Mau- er“, während die Staa- ten „Osteuropas“ von denen „Westeuropas“ durch den „Eisernen Vorhang“ getrennt wurden. Problematik und Dramatik der politischen Teilung Europas können hier nicht erschöpfend dargestellt werden. Es müssen An- deutungen genügen. Von Westdeutschland, der „alten“ Bundesrepublik, kam man nur über wenige bestimmte Transitstrecken durch die DDR nach Westberlin und umgekehrt. Oft wurde man durch schikanöse Grenzkontrollen der DDR genervt. Zum Instrumentarium des „Kalten Krieges“ zwischen „Ost“ und „West“ gehörte auch, dass die jeweils Anderen möglichst oft schlecht geredet wurden – durchaus gegenseitig. Peinlich, wenn der Gegner mal tatsächlich Recht hatte: „Sowjetzone  306   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1  schöpft Hetzmaterial aus Schulbüchern“. „Man muß es zweimal lesen, sonst glaubt man es nicht: In einem [west-]deutschen Schulbuch steht bei der Behandlung Afrikas allen Ernstes, man werde dort nicht auf die Mitarbeit der Eingeborenen verzichten können.“ Die Zeitung nennt’s Gedankenlosig- keit, in der „Zone“ nennt man so etwas „Neokolonialismus“. Und man erkennt im Westen, dass sol- che Äußerungen niemals ohne Wirkung in Afrika oder Asien blieben.• Ehingen. Da passt es durchaus gut, dass auch der örtlichen Presse des Jahres 1 der Begriff „Fremdarbeiter“ entschlüpft ist, ein Begriff aus der Nazizeit, statt dass man, wie es damals „politisch korrekt“ gewesen wären, wie sonst auch von „Gastarbeitern“ gesprochen hätte.• Ehingen weiht sein neues Stadion ein. Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, 1..1Wird auch andernorts gebaut? Gar eine Brücke über den Bodensee, die die Fährverbindung Meersburg-Konstanz bald ersetzen könnte? Oder soll es ein im Bodenseewasser „schwebender“ Tunnel sein? Auchhierfür gibt es 1 bereits recht konkrete Planungen. Wir Heutigen des Jahres 1 wissen es besser:Noch immer gibt es die Meersburger Fähre, die über den Überlinger See pendelt.Abb. Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, ..1           

Abb. oben: Gleich zwei Planskizzen für eine Unter- tunnelung des Bodensees (Überlinger See). In beiden Fällen sollen die Röhren nicht bis zum Seegrund rei- chen, sondern „irgendwie“ frei unterhalb der Wasser- oberfläche verlaufen. Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zei- tung, ..1 Am . Juli 1 nahm in Rißtissen Gemeinderatsmit- glied Hans Christoph Freiherr von Stauffenberg die Verpflichtung des neuen Rißtisser Bürgermeisters Ernst Hinderhofer vor. Ehingen. Abb. links: a) „Lehrlinge“, Ausbildungsplätze geboten, b) „italienische und russische Spezialitäten“ (Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, ..1) Ehingen. Abb. unten: Warenautomat, Neue Technik hält Einzug: (Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, .1.1) Oberschulrat Eith, Ehingen, hält einen Vortrag „Grundsätzliches zur Einführung der Hauptschule im Kreis Ehingen“. Info: Damals gab es in Ehingen ein Staatliches Schul- amt (SSA), zunächst in der Biberacher Straße, dann im Gebäude Obere Hauptstraße . Hier wurden der Fest- schriftmacher (April) und seine damals noch künftige Frau Gemahlin (September) 1 vereidigt. Mit der Kreisreform 1 kam das SSA nach Ulm. Heute (1) befindet sich die entsprechende Schulaufsichtsbehör- de in Biberach/Riss. 308   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1 • Es ist was „im Busch“. Eine wichtige Änderung bei den Kommunalwahlen kündigt sich an: Abschaffung des Rotationsprinzips, dass immer nur eine Hälfte des Gremiums neu zu wählen sei.• Abb. unten: Der „Kalte Krieg“ war keineswegs frei vom Schusswaffengebrauch. Und nicht nur an der „deutsch-deutschen“ oder „innerdeutschen“ Grenze wurde öfters geschossen, sondern durchaus auch an anderen Stellen. Hier ein Zeitungsausriss. Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, ...1• Baden-Württembergs SPD nennt vier Schwerpunkte: Bildung, Gesundheit, Gemeindeförderung und Förderung des Straßenverkehrs.• Ulm erwägt Müllverbrennung — Das nördliche Oberschwaben soll an der Anlage beteiligt werden.• Jeder zehnte Gastarbeiter will bleiben.• Untersuchung zweier amerikanischer Kinderärzte: Fernsehsucht bei Kindern kann ähnlich schwere gesundheitliche Schäden zur Folge haben wie die Rausch- oder Genussmittelsucht bei Erwachsenen.• Ministerpräsidenten sind sich einig: Schuljahrbeginn jetzt einheitlich im Herbst. —Neunjährige Schulpflicht vereinbart.• „Kurzgymnasium“ für Begabte. Schüler der dritten (d.h. . nach heutiger Zählweise)) und vierten (d.h. .) Klasse einer weiterführenden Schule (Mittelschule [Realschule], Progymnasium und Gymnasium) werden bei entsprechend gutem Zeugnis aufgenommen, wenn sie am Wohnort kein reguläres Gymnasium besuchen können. Unter anderem werden solche „Aufbaugymnasien“ eingerichtet in Ochsenhausen (Mädchen, katholisch) und Saulgau (Jungen, katholisch). Die Aufbaugymnasien in anderen Landesteilen Baden-Württembergs sind „simultan“, also nicht konfessionell gebunden.• Die SPD bejaht die allgemeine Wehrpflicht.• „Sowjetzonale Leitzahlen“. Auch in der DDR werden Postleitzahlen nach ähnlichem Schema wie in der Bundesrepublik eingeführt. Auf Briefen von West nach Ost soll daher der Postleitzahl ein „X“ vorangesetzt werden. Briefe aus der DDR in den Westen sollen mit einer „“ (Null) vorab ergänzt werden.• „Die ersten Besucher aus Mitteldeutschland. Auch die Stadt gibt eine Beihilfe“: Rentner in der DDR können unter bestimmten Voraussetzungen zu einem Besuch in die „BRD“ [Ostjargon für Bundesre- publik Deutschland, daher hierzulande verpönt] besuchsweise ausreisen. Sie dürfen dabei keinerlei Geld mitnehmen. Sie sind voll auf die Gastfreundschaft ihrer Westverwandtschaft angewiesen. Sie erhalten vom „Bund“  DM „Barbeihilfe“, vom Land Baden-Württemberg  DM und von der Stadt Ehingen eine Aufstockung in Höhe von 1 DM pro Besucher. Info: Das „Begrüßungsgeld“ war also keine neue Maßnahme, als die Mauer fiel (1). Freilich kamen dabei erstmals Millionen Menschen der Noch-DDR in dessen Genuss.           

Die frühere Ehinger Volksschule wurde jetzt in den neugebauten Komplex der Berufsschule in in der innerstädtischen Schulgasse eingeglie- dert. Heute (1) ist die Kaufmännische Schule dort untergebracht. Stadtarchiv Ehin- gen/Schwäbische Zeitung, 1.1.1 Der Kreistag beschließt einstimmig, der Pla- nungsgemeinschaft Donau-Riß beizutreten. Die bisherigen Volksschulen sollen bald aufge- löst und dafür Grund- und Hauptschulen errich- tet werden. Die bisherigen ländlichen Volks- schulen haben in dieser Form keine Zukunft mehr. Hauptschulen werden an wenigen Standorten errichtet werden: Ehingen (bald ), Kirchbier- lingen und Erbstetten sowie Oberdischingen, wohin auch die Griesinger, Öpfinger und Rißtisser Hauptschüler künftig zugeordnet werden. Auch die Grundschulen werden umstrukturiert: Kirchen umfasst künftig alle Kinder aus den zugehörigen Teilorten, ebenso die Grundschule Alb. Griesingen bildet mit Rißtissen und Ersingen einen Grundschulverband. Grundschüler aus Schaiblishausen usw. werden der Grundschule Berg zugeordnet. „Das ländliche Schulwesen soll weiterentwickelt werden. Die [künftige] Nachbarschaftsschule soll in erster Linie eine Landschule sein. Natürliche, landschaft- liche Gegebenheiten und gewachsene Bindungen religiöser, verwaltungsmäßiger und wirtschaftli- cher Art sind soweit als möglich zu berücksichtigen.“ — Es ist „fast eine gewisse Ironie, wenn man im Lande Daimlers und Benz‘ erst jetzt den Schulbus entdeckt.“, kommentiert die Zeitung. Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, .1.1• Neue Trinkwasserversorgung für Dettingen 1 SPD-Ortsverein Ehingen (Donau) — und auch mal Blicke über den Tellerrand Wahlkreiskonferenz der SPD. Die Kreisverbände Ehingen und Münsingen der SPD führen am Samstag, den . Januar 1, um 1. Uhr in der Gaststätte „zur Stadt“ eine zweite, weitere Wahlkreiskonferenz durch, an welcher als Gast der SPD-Landes- geschäftsführer Fritz Ohlig, Stuttgart, teilnehmen wird. Die Schwäbische Zei- tung mutmaßt, dass die Tatsache, dass „prominenter“ Besuch aus Stuttgart an- reist, darauf hindeute, dass die SPD „diesmal auch im schwäbischen Ober- land um Verständnis für ihre Politik ringen wird“. Im Rahmen der Versamm- lung wurde Arthur Hübner für - jährige Mitgliedschaft in der SPD ge- ehrt. Er erhielt noch eine vom Bundesparteivorsitzenden Erich Ollenhauer vor dessen Tode unterschriebene Ehrenurkunde, die Goldene Ehrennadel der Partei und ein Ange- binde für seine Frau. … In der anschließenden Diskussion gaben sodann noch u.a. die Mitglieder Hübner-Ehingen, Dr. Kräutle-Nasgenstadt, GR Baur-Ehingen wertvolle Anre- gungen zur Führung des (Landtags-)Wahlkampfes. Abb.: Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, .1.1 Auf einer ähnlichen Veranstaltung in Dottingen (Krs. Münsingen), an der auch Delegier- te aus dem Kreis Ehingen teilnahmen, setzten sich die beiden SPD-Kreisvorsitzenden Bückle (Münsingen) und Baeuchle (Schelklingen) für einen harten, jedoch jederzeit fai- ren und sauberen Wahlkampf, frei von allen persönlichen Angriffen, ein. 310   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1   Abb. Stadtarchiv Ehin- gen/Schwäbische Zeitung, ..1: Aus dem Pressebe- richt zur obigen Überschrift und dem zugehörigen Text: Die künftige Wenzelstein- schule kündigt sich schon an … GR Karl Schaupp (SPD) wird in der Presse zu den Haushalts- beratungen zitiert: >> … wies in der Debatte darauf hin, daß der Ehinger Stadtetat nicht nur der bisher größte, sondern auch der problematischste sei. >> „Der Bürgermeister ist optimistisch, ich bin es nicht.“ >> „Es ist ein Schildbürgerstreich, wenn eine Umschuldung auf äußere Darlehen vorge- nommen wird, aus denen dann doch noch eine besondere Zinslast erwächst.“ >> Der vorliegende Etat enthalte nur wichtige und notwendige Vorhaben, denen voll zuzustimmen ist. Aber was nicht im Etat sei, darüber kann man geteilter Meinung sein. >> „Einer [städtischen] Gebühr, die gerecht und allgemein ist, stimme ich zu.“ >> Ebenso hielt Gemeinderat Schaupp die städtischen Zuschüsse zur Vatertierhaltung1 für nicht angängig. >> Ferner erinnerte Gemeinderat Schaupp an die Ausgabenhöhe für den Straßenbau zum Stadion Schillerhöhe. Es sei demgegenüber nicht möglich gewesen, den Ausbau der Altsteußlinger Straße oder die Instandsetzung der Unteren Hauptstraße im Etat zu be- rücksichtigen. >> Es sollte doch eine Möglichkeit geben, dieses Verhältnis irgendwie abzuändern. >> Trotz seiner Bedenken stimmte Schaupp dem Etat zu. Beide Abbildungen (..) und Text (..1) Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung SPD-Wahlauftakt im Kreis Ehingen. MdB Oskar Matzner sprach in Rottenacker. Weitere Veranstaltungen im Landtagswahlkreis Ehingen-Münsingen waren in Seeburg, Sontheim und Munderkingen, Rietheim, Zainingen und Hütten. Auf den Versammlun- gen sprachen u.a.: Hugo Roller MdL, Erstkandidat Kurt Fabian, Zweitkandidat Ludwig Baisch und Landwirtschaftsrat Dr. Kräutle [Nasgenstadt].                                                            150 Vatertierhaltung: Nicht jeder Landwirt kann und will sich eigene Zuchteber oder –bullen zur Zeugung des Nachwuchses im Stall halten. Erstens kämen diese viel zu selten in Einsatz, wären in den Haltungskosten dem‐nach zu teuer, und zudem drohe Inzucht. Daher schafften sich meist die Bauern und Landwirte einer Gemeinde gemeinsam ein Vatertier an, das immer wieder ausgetauscht wurde. Per Versteigerung wurde ausgelobt, wer das Tier in seinem Stall unterbringen, pflegen und füttern müsse. Wenn eine Sau (Mutterschwein) „riss“ oder eine Kuh „rinderte“ (läufig war), brachte man sie entsprechend zum Halter des Vatertiers, ggf. auch sonn‐ und feiertags. Dort wurde eine Gebühr fürs Decken fällig. Es war und ist üblich, die Vatertierhaltung aus allgemei‐nen Steuermitteln zu unterstützen. Im Ehinger Stadtrat wurde es sehr lange sozialdemokratische Tradition, ge‐gen Ende der jährlichen Haushaltsberatungen die Abschaffung jener Vatertierhaltungs‐Subventionen zu for‐dern. Vergebens. Was Karl Schaupp erstmals angesprochen hatte, sollte seinen Nachfolgern bis hin zu Georg Mangold schier zum Ritual werden: „Im Übrigen bin ich der Meinung, dass die Vatertierhaltungs‐Subvention eingestellt werden müsste.“ Alle entspr. Anträge der SPD waren bis heute (2014) nicht mehrheitsfähig.             

 Städtische Wahlbezirke: I (Wahllokal: Rathaus, Erdgeschoß), II (Gymnasium, Altbau), III (Aufenthaltsraum der Fa. Benzing, Adolffstraße), IV (Alte Gewerbeschule, Erdgeschoß rechts), V (Gasthaus zum „Blumenschein“, Pfisterstraße), VI (in der Volksschule), VII (Ortsteil Dettingen, in der Schule). — „… wobei man allerdings für spätere Wahlen auch einmal die Bildung eines Wahlbe- zirks für das Gebiet Ramminger und Wenzelstein wird ins Auge fassen müssen.“ Stadtarchiv Ehin- gen/Schwäbische Zeitung, 1..1  1. Abb. „Gemeindewahlaus- schuss“: Stadtarchiv Ehin- gen/Schwäbische Zeitung, 1..1  . Abb. „Gleiche Chancen für das Land!“: Stadtarchiv Ehin- gen/Schwäbische Zeitung, ..1  . Abb. Wählerver- sammlung der SPD in Ehingen zur Landtags- wahl am Freitag, den . April um  Uhr im Kleinen Saal der Stadt- halle. Es spricht der Tübinger Bundestags- abgeordnete Dr. Fried- rich Schäfer11. Abb. links: Stadtarchiv Ehin- gen/Schwäbische Zeitung, ..1                                                            151 Friedrich Schäfer (* 6. April 1915 in Sindelfingen; † 31. August 1988 in Tübingen) war ein deutscher Politiker der SPD. Schäfer gehörte von 1957 bis 1967 und von 1969 bis 1980 dem Deutschen Bundestag an. — Schäfer besuchte die Oberrealschule und studierte anschließend Rechtswissenschaften in Tübingen und Berlin. Das Studium schloss er mit beiden Staatsexamen und einer Promotion zum Dr. Jur. ab. Zwischen 1938 und 1943 war Schäfer Soldat der Wehrmacht, wurde dann wegen einer Verletzung als Oberleutnant d.R. freigestellt. Von 1943 bis 1946 arbeitete er als Rechtsanwalt in Stuttgart. Von 1946 bis 1954 arbeitete er in verschiedenen Ver‐waltungsfunktionen. 1946 war er Regierungsassessor im Landratsamt des Landkreis Biberach unter Landrat Fritz Erler. Danach war er Staatskommissar für das Flüchtlingswesen im Land Südwürttemberg‐Hohenzollern, Leiter der Landespolizeidirektion Süd‐Württemberg/Hohenzollern, Leiter der Landespolizeidirektion Südbaden und der Landespolizeischule Baden‐Württemberg. 1967 bis 1969 war er Honorarprofessor an der Universität Köln und 1969 an der Universität Tübingen, 1972 wurde er in den Staatsgerichtshof der Freien Hansestadt Bremen berufen. — 1933 wurde Friedrich Schäfer Mitglied der NSDAP und der SA. 1951 trat er der SPD bei. Im Jahr 1957 wurde er über die Landesliste Baden‐Württemberg in den Deutschen Bundestag gewählt, dem er bis 1967 und wieder 1969 bis 1980 angehörte. Im Bundestag war er 1961 bis 1966 Parlamentarischer Geschäfts‐führer der SPD‐Bundestagsfraktion. Ab 1969 war Schäfer einer der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden und 1969 bis 1976 Vorsitzender des Innenausschusses im Deutschen Bundestag. Zwischen 1967 und 1969 war er Staatssekretär im Bundesministerium für Angelegenheiten des Bundesrates und der Länder unter Carlo Schmid. Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Schäfer    312   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1  Ergebnisse der Landtagswahl 1 Wahlkreis Ehingen/Münsingen: Der CDU-Landtagsabgeordnete Tiberius Fundel (CDU) zieht zum vierten Mal in den Landtag ein. Die CDU steigert ihren Stimmenanteil von ,1% auf ,%. Die SPD wächst von 1,% (Wahl 1) auf diesmal 1,%. Die FDP sank von 1 auf 1,1%. GDP, DFU und DG wurden Splitterparteien. Wahlergebnisse in den Gemeinden Ort  „Die traditionelle Mai- Wahl- feier in der Ehinger ber. Stadthalle findet am Wahl- morgigen Feiertag um bet.% ½ 11 Uhr statt. (…) Nach CDU % der Ankunft der Züge SPD % wird man sich unter FDP % Vorantritt der Werks- kapelle [Schwäb. Zell- Altbierlingen 146 89,12 93,08 3,84 3,08 stoff] zur Stadthalle Altsteußlingen 224 90,18 90,50 6,50 2,50 begeben. …“ Stadtarchiv Berg 228 89,47 88,44 9,55 1,51 Ehingen/Schwäbische Zeitung, Dächingen 231 92,64 94,81 4,72 0,47 ..1 Ehingen 6998 72,78 67,57 24,56 5,12 Erbstetten 149 83,89 90,32 6,45 2,42  „Dächingen – bevor es Frankenhofen 212 92,45 94,30 2,07 3,11 in die Ferien ging, tra-Gamerschwang 135 81,48 71,82 20,91 6,36 fen sich die 1- bis 1- 211 87,68 86,81 6,59 4,40 Jährigen der Volks- Granheim 391 86,70 85,37 10,15 3,28 schulen Altsteußlin- Griesingen 169 85,80 95,86 2,76 1,38 gen, Dächingen und Heufelden 126 92,06 87,83 8,69 1,74 Frankenhofen auf dem Herbertshofen 336 88,69 94,58 3,05 2,03 Sportplatz in Dächin-Kirchbierlingen 568 85,56 90,40 7,93 1,25 gen, um in sportlichem 207 71,98 83,45 8,97 4,83 Wettstreit im Rahmen Kirchen 142 92,96 88,64 7,57 3,72 Mundingen der Bundesjugendspie- Nasgenstadt le ihre Kräfte zu mes- sen. (…) Siegerliste: Frankenhofen: 1. Platz Ehlert Margret  Punkte (Ehrenur- kunde) (…)“ Stadtarchiv Ehingen/ Schwäbi- sche Zeitung, 1..1 Öpfingen 475 82,32 79,74 16,62 2,08 (Wir kennen die dama- Rißtissen lige Siegerin als lang-Schaiblishausen 616 76,62 73,02 23,77 1,93 jähriges Mitglied, zeit- Volkersheim weilig auch als Vor- 146 93,84 99,26 0,74 — standsmitglied.) 146 91,78 97,01 0,75 2,24 Zum Vergleich … Rottenacker 1174 62,35 39,25 42,72 15,12 Schelklingen 2037 82,72 53,16 37,12 7,25            

 Fritz Ritschek () stirbt am . August 1. Zwar wird in der Danksagung die SPD nicht er- wähnt; wir wollen jedoch hoffen und annehmen, dass Vertreter des Ortsvereins unter denen zu finden sind, denen für Beileidsbekundun- gen gedankt wird. Stadtarchiv Ehingen/ Schwäbische Zeitung, 1..1  Frau Maria Schaupp („meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Großmutter …“) verstirbt im Alter von  Jahren. Um sie trauert Karl Schaupp mit Angehörigen.  Gemeinderat Baur fragt, wel- che Schritte man gegen die weite- re Lärmbelästigung durch tiefflie- gende Düsenjäger unternehmen könnte.  Josef Baur eröffnet die Ver- sammlung der Bürgerwache. Der Bau der neuen Straße Ehingen-Allmendingen geht der Vollendung entgegen. Im Gemeinderat gerät die Bundesbahn in diesem Zusammenhang in die Kritik. Gemeinde- rat Schaupp vermutete, dass die Bahn ein gutes Geschäft machen könne, wobei sie zu- sätzlich noch einen Bahnwärterposten einspare. GR Schaupp stellte im Gemeinderat die Frage, wie es sich mit dem Bau der Brücke an der Straße nach Allmendingen verhalte. Das Gremium schließt sich dem Antrag von Karl Schaupp an, am Bahnübergang ein Dreh- kreuz für Fußgänger zu errich- ten.  Zur Abb. links: Für  Jahre Mitgliedschaft in der SPD wer- den Josef Baur und Anton Stöckle vom Kreisvorsitzenden geehrt. - Der Vorführung der Tonbildserie schloss sich eine allgemeine Aussprache über wichtige politische Tagesfra- gen an. Gemeinderat und Kreisverordneter Karl Schaupp machte „Ausführungen zur Kreis- und Kommunalpolitik“. — „Erfreulich war es, daß meh- rere der anwesenden Gäste ih- ren Beitritt zur Partei erklärten und damit die Ehinger SPD durch diese Veranstaltung einen Mitgliederzuwachs erhielt.“ Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, .1.1 Die Schule am Wenzelstein wird gebaut, so der Beschluss. GR Schaupp „hatte darauf abgehoben, daß man auch die Möglichkeit von zwei Schularten erwägen müsse.“ So sollte es ab 11/ auch geschehen: Grund- und Hauptschule sowie die Ehinger Real- schule kommen im Schulzentrum „Wenzelsteinschule“ unter. 314   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1  Aus dem Ehinger Gemeinderat: GR Baur hatte empfohlen, mit der Verbesserung des Gehwegs in der Adolffstraße weiterzufahren. Der Ehinger Kreisetat überschritt die 1-Millionen-DM-Grenze. In der Haushaltsdebatte nannte Kreisverordneter Schaupp im Hinblick auf den Nachtragsetat der Stadt Ehingen den Landkreis Ehingen einen „glücklichen“ Landkreis.1 ... Welt — Europa — Deutschland — (Baden-)Württemberg — Landkreis — Ehingen• „Die SPD ist die bei weitem stärkste Partei in der Bundesrepublik Deutschland. Sie hat mit . eingeschriebenen Mitgliedern mehr als doppelt so viele Mitglieder als alle anderen demokratischen Parteien zusammen.“• Das „SPD-Agrarprogramm zur Bundestagswahl: Steigerung der Subventionen“ (!)• „SPD legt ein Programm für die Mittelschichten vor.“• Mit Brandt als Kanzlerkandidat kommt die SPD bei der Bundestagswahl auf , %, bleibt aber in der Opposition. Abb. links: Ergebnis der Bundestagswahl 1. Stadtarchiv Ehingen/ Schwäbi- sche Zeitung, ..1 „War Klaus-Peter Gumpert in Rom gedopt?“ fragt die SZ, weil der Halbschwer- gewichtsboxer wegen einer Nierenerkrankung hatte ins Krankenhaus eingeliefert werden müssen. „Tiefkühltruhe erobert den Markt — Die deutsche Hausfrau beginnt die neuen Möglichkeiten für die Küche zu schätzen.“ Stadtarchiv Ehingen/ Schwäbi- sche Zeitung, 1..1 Statt „SBZ“, „DDR“ (erst mit, später ohne Anfüh- rungszeichen!), oder „sog. DDR“ oder „Ostzone“ bzw. „Zone“ umschrieb man das Land auch einfach mit „drüben“. (Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, ..1):Anm.: nach dem Fall der Mauer 1 konnte man erfahren, dass die von „drüben“ zu denenvom Westen auch die von „drüben“ sagten.           

Beide Abb.: Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, ..1 Baden-Württemberg: „SPD wünscht Gemeinschafts- schule um jeden Preis.“ Gemeint: Auflösung der konfessionellen Volksschulen auch in Württemberg- Hohenzollern. Ende Juni 1 waren in Baden-Württemberg 11  ausländische Arbeitnehmer beschäftigt,   mehr als im Vorjahr, darunter 1  Italiener,   Griechen,  1 Spanier,   Türken,  1 Jugoslawen und  Portugiesen. Ehingen: Von 1 bis zur Firmengründung arbeitete Anton Schlecker (* 1) als Metzgermeister in der Metzgerei seines Vaters, die damals aus 1 Metzge- reien und einer Fleischfabrik bestand. Möbel Borst: Der heutige Inhaber tritt in das elterliche Geschäft ein. Ausbildung zum Schreinergesellen. Anschließend Ausbildung zum inzelhandelskaufmann. Ehingen: Der ND-Filmdienst zeigt im Konvikt den Film „Der Regimentstrottel“. Am Ende der Vorbesprechung in der SZ findet sich die Bitte an die Damenwelt, zur Schonung des Fußbodens auf Pfennigabsätze zu verzichten. (Zu „ND“ siehe S. ) (Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, ..1): Der TÜV Stuttgart ist jetzt auch in Ehingen und hat an der Straße nach Schlechtenfeld einen modernen Zweckbau errichtet. Ehingen. „Völlig verändert wurde das Straßenbild der B  unterhalb des Jägerhofs durch das notwendige Abholzen von rund  alten Obstbäumen.“ Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, 1..1• Aus dem Gemeinderat; Murrengasse: „Neue Einfachstwohnungen müssen gebaut werden. — … Es wurde dabei auch vermerkt, daß es einige wenige völlig resistente Familien gibt, die man für sich zusammen unterbringen muß.“ Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, ..1• Erbstettens neue Schule ist fertiggestellt. 1 SPD-Ortsverein Ehingen (Donau) — und auch mal Blicke über den Tellerrand Gemeinderatswahl steht an: Von  Gemeinderäten sind 1 neu zu wählen. Ergebnis: CDU:  Sitze, Freie Wähler: , SPD: 1, christl. Arbeitnehmer: 1, FDP: 1 Mitgliederversammlung am Samstag, den 1. Mai im Nebenzimmer des Gasthauses „zur Stadt“. Tagesordnung: 1. Eröffnung und Begrüßung durch den Kreisvorsitzenden Bür- germeister Baeuchle (Schelklingen) — . Rückblickender Bericht des Ortsvereinsvorsit- zenden Stadtrat Baur — . Wahl eines neuen Ortsvereinsvorsitzenden — . Bericht des Kreisvorstandes über den Stand der Vorbereitungen zur Kreistagswahl — . Bericht von Stadtrat Hieber über eine Reise durch die USA — . Vorbereitung eines öffentlichen Forumsgesprächs — . Verschiedenes 316   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1  Die Presse berichtet ausführlich (!) u.a.: gut besucht – anwesend auch stv. Kreisvorsit- zender Werner Gentzsch (Allmendingen) — Stadtrat Josef Baur erwähnt in seinem Be- richt besonders die Tätigkeit der vier Vertreter der SPD im Ehinger Stadtparlament. — Er bat aus Alters- und Gesundheitsgründen von seiner Wiederwahl abzusehen, was be- dauert wurde. — Ein neuer Vorstand wurde jeweils einstimmig gewählt: 1. Vorsitzender Stadtrat Anton Stöckle, . Vorsitzender Paul Müller, Kassier Willi Belis, Schriftführer Emil Geiß, Beisitzer die Stadträte Josef Baur und Karl Schaupp, Revisor [Kassenprüfer] Arthur Hübner. Der Reisebericht von Stadtrat Hieber über die USA musste wegen der vorgerückten Stunde vertagt werden. Es wurde angeregt, innerhalb des Ortsvereins künftig häufiger zusammenzukommen. Und man zeigte sich zuversichtlich, was die Aussichten auf die kommenden Bundestagswahlen im Herbst beträfe. Wohl ändere sich hierzulande wohl wenig, aber bundesweit gesehen schon. „Mit dieser Feststellung konnte eine der wohl wichtigsten Versammlungen des SPD-Ortsvereins Ehingen der letzten Zeit in ausgezeichneter Kameradschaft und mit großem Aufbauwillen geschlos- sen werden.“ Anm.: Man merkt dem Bericht den neuen Schriftführer Emil Geiß im besten Sinne an. Die SZ muss seinen Artikel in größerem Umfange übernommen haben. Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, ..1 „Sozialdemokraten stehen Rede und Antwort.“ Öffentliches Forumsgespräch in der „Stadt“; zuständig für Kommunalpolitik Bürgermeister und Kreisvorsitzender Baeuchle (Schelklingen) zusammen mit SPD-Stadtrat Hennicker (Polizeibeamter, Biberach) und den Ehinger SPD-Stadträten, für Agrarpolitik Landbau-Ingenieur Martin (SPD- Ortsvorsitzender in Riedlingen) und für Schul- und Kulturpolitik Oberstudienrat Weber (Kreisvorsitzender im Kreis Saulgau). Im Nachhinein berichtet die Presse u.a.: „Obwohl im Zeitalter der modernen Publikationsmittel Versammlungen nicht mehr die Zugkraft haben wie früher, hätte man doch im Hinblick auf die kommenden Wahlen ein noch größeres Interesse erwarten dürfen1. Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, ..1 Sonntag, 11. Juli, 1. im Ochsen, Rottenacker: weiteres politisches Frühschoppenge- spräch. Der junge SPD-Ortsverein will dabei einen Vorstand wählen. Der Kreisvorsitzen- de Baeuchle und weitere Vorstandsmitglieder aus dem Kreis Ehingen haben ihre Teil- nahme zugesagt, darunter der „Ehinger Ortsvereinsvorsitzende Anton Stöckle, … Stu- dienrat Paul Müller und Hauptlehrer Emil Geiß.“ OV-Vorsitzender wurde Ernst Boll. „Stadtrat Anton Stöckle aus der Kreisstadt Ehingen, dem als jähriges Parteimitglied besonders herzlicher Beifall der Versammlung zuteilwurde, schloß die Reihe der Gratu- lanten [des neu gegründeten Ortsvereins Rottenacker] ab.“ Stadtarchiv Ehingen/SZ 1..1 Mitgliederzusammenkunft am .. im „Schwert“; „verschiedene interne Dinge“ und „Wahlvorbereitungen“ Rißtissen: Kein einziger Stuhl mehr frei: SPD-Frühschoppen im „Gambrinus“ Der SPD-Kreisverband Ehingen liefert sich mit der CDU ein kleines Leserbrief-Schar- mützel: Dass sich Günter Grass für die SPD einsetze, sei dessen Privatsache und könne der SPD daher nicht vorgehalten werden. Im Übrigen liege der hiesigen SPD nichts an polemischen Auseinandersetzungen mit anderen Partei- en in der Presse.  Abb. links: Die Bundestagswahl kündigt sich auch hiermit an. (Stadt- archiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, 1..1)                                                               152 Dieser Pressekommentar ist höchstwahrscheinlich nicht der Feder des zuständigen Redakteurs zu verdan‐ken. Fast alle jener (nicht‐SPD‐abgeneigten) Presseberichte sind über Jahrzehnte offensichtlich vom Ortsver‐eins‐Schriftführer verfasst und von der Zeitung allenfalls noch etwas verändert bzw. gekürzt worden.        

 Wahlkampfauftakt Mittwoch, 1. September,  Uhr im „Adler“; Gast- redner Walter Krause (Abb.), SPD- Fraktionsvorsitzender im Landtag und Bürgermeister von Mannheim. Beide Abb. links (Stadtarchiv Ehingen/ Schwäbische Zeitung, .. bzw. 1..1)  Die SZ rät die Gelegenheit zu nutzen, einen der „prominentesten sozialdemokra- tischen Politiker unseres Landes zu hören.“  Am .. berichtet die SZ recht ausführlich über die Veranstaltung. Als örtliche Teilnehmer werden namentlich genannt „Ortsvorsitzender Stadtrat Stöckle“ sowie „Kreisverordneter Schaupp“. Themen der Veranstaltung (in Stichworten): Förderung der medizinischen Forschung und der Arbeitsmedizin, Zuschüsse für Krankenhausneu- bauten (damit nicht alles auf die Pflegekosten abgewälzt werden müsse), Bau von Altersheimen und geriatrische Forschung, Reinerhaltung von Wasser und Luft. „Weiter gehöre zu diesen Gemeinschaftsaufgaben die Bildungsplanung. Deutschland sei hier im Vergleich zu anderen Nationen weit zurückgefallen.“ Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, ..1 Gemeinderat Stöckle weist im Rahmen einer GR-Sitzung auf die Belästigung durch brennendes Material auf dem Müllab- fuhrplatz hin.  Standesamt/Eheschließungen: K. Schaupp, Kaufmann, Altsteußlinger Str. , und Luise Dick, Merklingen Krs. Ulm — Peter Rinker, Turn- und Sportlehrer, Ehingen, Hechtstraße und die Hausgehilfin Hedwig Erika1 Douglas, Neu-Ulm. Ebenfalls heirate- te Gitta Hörger, Kontoristin, geb. Ge- prägs.  Mitgliederversammlung des Orts- vereins Ehingen: „Obwohl die Wahl des neuen Bundestags noch bevor- steht, gilt die Arbeit der Partei der Zu- kunft nach der Wahl. Der SPD-Orts- verein Ehingen hält am Dienstag, 1.., um 1. Uhr in der „Stadt“ in Ehingen eine geschlossene Mitglie- derversammlung ab, in deren Mittel- punkt die Vorbereitungen zu den Kommunalwahlen 1 stehen wer- den.“ Abb.: für die Kommunalwahl nominiert Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, 1..1 In Ehingen herrscht „Schlachthauszwang“, was u.a. bedeutet, dass Ehinger Metzger in Ehingen schlachten müssen, und dass auswärts Geschlachtetes in Ehingen gegen Ge- bühr beim Schlachthof vorgeführt werden muss. SPD-Gemeinderat Hieber                                                              318 153 uns seit langem viel besser unter einem weiteren Vornamen bekannt: Christa   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1  (Gastwirt „zur Stadt“) beklagt sich, dass es damit teurer wird, wenn man auswärts günstiger eingekauft habe. Der Bebauungsplan „Am Schlaufenbühl“ wird vom Gemeinderat genehmigt. Im September hält die Ehinger SPD eine Kommunalkonferenz ab. Es stehen Kommu- nalwahlen an. Einstimmig wurden die Wahlvorschläge für GR- und Kreistagswahl be- schlossen. „Für den Kreistag kandidieren die vier SPD-Stadträte der Kreisstadt Ehingen, [darunter] zwei Lehrer, ein Vertreter des Mittelstandes, ein Landwirtschaftsfachmann und ein Vertreter der Heimatvertriebenen.“ Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, ..1 Im November läuft die Amtszeit für folgende Gemeinderäte turnusmäßig ab: „CDU: Hans Guggemos, Josef Mantz, Rektor Schöllhorn, Josef Traub (Dettingen) — SPD: Karl Schaupp, Anton Stöckle, Wilhelm Hieber — Freie überparteiliche Wählervereinigung: Josef Freudigmann, Dom[inikus] Miller, Fritz Lojewski. Die Kandidaten der SPD für die Gemeinderatswahl sind bereits bekannt. Es sind dies … die bisherigen Mitglieder Schaupp, Stöckle und Hieber, des weiteren Studienrat Paul Müller, Adolf Lämmer, Bun- desbahninspektor, Rolf Allgaier, Ackerbaumeister, Willi Belis, Schlosser, Emil Geiss, Hauptlehrer und Peter Schäfer, Lohnbuchhalter. (Siehe Abb. vorige Seite.) Karl Schaupp (Kaufmann) wird wieder in den Gemeinderat gewählt. „Die Bürgerwache ehrte Ehrenhauptmann J. Baur aus Anlaß seines . Geburtstages.“ Die Zeitung berichtet: Stadtrat Josef Baur „zum Blumenschein“, früherer [Bürgerwa- chen-]Oberleutnant und nunmehriger Ehrenhauptmann … „Der Geehrte wurde in Ehingen am . November 1 geboren als Sohn des Georg Baur z. ‚Blumenschein‘. Mit 1 Jahren hatte er die Realschule Ehingen verlassen und erlernte in der Eisengießerei Knapp das Mechanikerhandwerk. Die Jahre darauf führten ihn in seinem Beruf nach Zel- la-Mehlis (Thüringen), dann wurde er im 1. Weltkrieg einberufen, um nach demselben bei den damaligen Staiger-Autowerken1 in Burgrieden tätig zu sein. 1 trat er bei der Baumwollspinnerei Ehingen, heute J. F. Adolff, ein und war als Spinnmeister daselbst eine bewährte Kraft. Noch einmal sah der Krieg ihn 1 als Soldat in Polen und Frank- reich, bis er 1 aus dem Heeresdienst entlassen wurde. Vor fünf Jahren trat er, wieder bei seiner früheren Firma, der Baumwollspinnerei Ehingen, tätig, in den Ruhestand. Manches weiß er aus der Entwicklung und den Geschicken des Betriebes zu erzählen. Seit 1 Jahren [d.h. seit 1] und auch heute noch ist Josef Baur im Ehinger Gemeinde- rat. Seit  Jahren ist er im Vorstand der Reisegesellschaft „Alpenrose“ und betreut seit vielen Jahren den gemeinnützigen Verein der Allgemeinen Sterbekasse. Seiner Jahrgän- gervereinigung ist er seit langen Jahren Vorstand. Die TSG Ehingen verlieh ihm vor Jah- ren das Goldene Ehrenzeichen des Vereins. Darüber hinaus bleibe nicht unvergessen, daß er in jungen Jahren, wo er in Rot bei Laupheim lebte, den dortigen Gesangverein gegründet hat. (…)“ Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, .11.1Anm. Man kann es nicht anders sagen: Die (zumindest damals) kohlrabenschwarze SchwäbischeZeitung zählt alles über Josef Baur auf, aber die drei Buchstaben „SPD“ kommen ihr nicht in dieDruckerschwärze, wenngleich der Geehrte sich auch für die Sozialdemokratie über lange Jahreeinsetzte, als Gemeinderat und Ortsvereinsvorsitzender, wie es unsere Festschrift deutlich darstelltund es natürlich auch 1 allgemein bestens bekannt gewesen sein muss. Im neugewählten Gemeinderat stellt GR Schaupp den Antrag auf geheime Abstimmung bei der Wahl der Stellvertreter des Bürgermeisters. Seine Begründung: Bisher sei es im Rathaus sachlich, sozusagen auch „familiär“ zugegangen. Doch vor der Bundestags-                                                                 154 http://www.burgrieden.de/index.php?id=41       

wahl seien überregional große Zeitungsanzeigen erschienen, die davor warnten, die Sozialisten (SPD) zu wählen. Daher müsse die Arbeit auf dem Rathaus jetzt mehr politi- siert werden.  Kassierer-Alltag (aus ortsvereins-intern überlieferten Unterlagen) 320   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1 1 ... Welt — Europa — Deutschland — (Baden-)Württemberg — Landkreis — Ehingen Australien stellt seine Währung vom Pfund auf australische Dollar um. Dabei wird auch auf das Dezimal- system beim Geld umgestellt. Die Regierung hofft mit der Währungs- umstellung vor allem, den Expor- teuren zu helfen. Zweiteilige Abb. links: Devisentipps für den Urlaub waren nötig, weil es noch keinen EURO gab … Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, ..1. „Einfach leben und sich quälen — Herbert Wehner wird  Jahre — Die SPD aus der Enge der Klassenkampf-Traditionen heraus- geführt.“ Fast nicht zu glauben, aber so titelt die Schwäbische Zeitung über den großen alten Mann der Nachkriegs-SPD. Die Zeitung portraitiert Herbert Wehner ( Texte links; beide Abb.: Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, ..1)   Abb. oben: Herbert Wehner (www.spd.de)              

• Abb. oben: Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, 1.1.1• Abb. unten: Ein gefundenes Fressen für manche konservative Kreise: „Wehrdienstverweigerer“ (nix mit ‚Zivi‘), der sich mit „Waffen“ der staatlichen Gewalt entzieht. … Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zei- tung, ..1• Abb. unten: Eine große Koalition hat nicht nur Befürworter … Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, 1.1.1 … Die Regierungskoalition aus Union und FDP unter Kanzler Erhard scheitert. Große Koalition aus Union und SPD. Kanzler: Kiesinger (CDU), Außenminister Brandt (SPD)  Abb.: Stadtarchiv Ehingen/ Schwäbische Zeitung, 1.1.1• Fasnet in Eh‘gna: Mit oder ohne „L“? Beides geht innerhalb von zwei Tagen:  Abb. oben: Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, 1./1..1• Der SPD-Kreisverband [Ehingen] teilt mit: Das zur Zeit wohl aktuellste und die Öffentlichkeit am meisten interessierende Thema ist … vielerorts die Schulform. (…) Der SPD-Kreisverband bereitet daher ein repräsentatives Schulforum … im Monat November … an einem größeren Orte des Kreises vor. (…) Quelle: Archiv Feger• Anders als sonstwo geht in Herbertshofen der Latzmann1 am Samstag vor dem Fasnetssonntag um. Dies sei, weil es sich um einen Heischebrauch1 handelt, auch sinnvoller als an Pfingsten, schreibt die Presse.                                                            155 Latzmann nennt sich ein regionaler Volksbrauch in oberschwäbischen Dörfern, der am Pfingstmontag durchgeführt wird. Die Dorfjugend verkleidet sich mit traditionellen Gewändern. Als Pferde verkleidete Jugend‐liche ziehen einen Sammelkarren mit einer aus Stroh gebundenen Figur durchs Dorf. Mit speziellen Sprüchen \"drohen\" die Sammler und Sammlerinnen im Latzmann‐Gefolge am Pfingstmontag den Landwirten und Ein‐wohnern, wobei Eier, Mehl, Zucker, Schmalz und Geld gesammelt werden. Aus den Zutaten werden      322   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1 • Raum Ehingen. Die gefürchtete Maul- und Klauenseuche klingt endlich allmählich ab.• Zur Abb. darunter: Wer weiß noch, was mit „Bunten“ im Bericht über den Granheimer Funken- sonntag gemeint ist? Im Gemeindebuch Griesingen steht hierzu: „‚Bonta‘ waren ‚Bleachbixa‘ (Blechdosen), die mit Werg (Hanf), Harz und anderen brennbaren Stoffen (nicht immer ganz umweltgerecht ...) gefüllt wurden. Sie wurden erst vor Ort entzündet, indem man einen „Stecken“ (Holzstock) ins brennende Facklafuier [Funkenfeuer] hielt und damit den Bonta anzündete. Dann wurden die Bonta im Kreis ‚g’schlenkt‘ (geschwungen), und alle waren von den kreisenden Lichtern fasziniert. Dass es dabei kräftig stank, hat nicht weiter gestört. Am besten hatte man auch alte Klamotten an, denn ein stiebender Funken hat schon mal ein Loch hineingebrannt.“ Abb. Text: Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, 11..1 —  kl. Abb. zu „Bonta“: LD/Gemeindebuch Griesingen Abb. links unten: Stadtarchiv Ehingen/Schwä- bische Zeitung, 1..1 Magdalena Neff, erste deutsche Apothekerin, Besitzerin der Ehinger Löwen-Apotheke, stirbt. Ihr zu Ehren wurde inzwischen die Magdalena-Neff- Schule benannt.                                                                                                                                                                                          Latzmann (Forts.:) dann die traditionellen Latzmannsküchle gebacken, welche die Kinder während des Umzuges und beim anschließenden Fest beim „Kaiser“ verzehren. Es gibt spezielle Sprüche für jede der Figuren. Jeder Teilnehmer lernt sein historisches Sprüchlein auswendig und sagt dieses vor jedem Haushalt des Ortes auf. Nachdem er den Spruch gesagt hat, kommt ein abschließendes \"Holla\". Spruchbeispiel für den Sammler von Eiern: \"Beire, Beira, Oier raus oder i lass d'r Fuchs ins Hennahaus, d'r Fuchs des isch a baises Tier, der frisst d'r alle Henna schier. Holla!!\" http://de.wikipedia.org/wiki/Latzmann 156 Heischebrauch: Brauchtumsform, bei der es üblich und allgemein anerkannt ist, dass vor allem Kinder und Jugendliche zu bestimmten Terminen kleine Gaben (Geld, Süßigkeiten) erbitten.            

• Griesingen ist im Zeichen des 1. Kreismusikfestes. Die Zeitung berichtet tagelang ausführlich darüber.• Ehingen. Befremdliche Töne beim Politischen Frühschoppen der Jungen Union. „Eine Diskussions- rednerin wies darauf hin, daß Gastarbeiter häufig bei einem kleinen Unfall zu lange krank seien. „Hierauf antwortete ein Herr aus der Direktion einer großen deutschen Maschi- nenfabrik, die  Gastarbeiter beschäftigt, daß der Krankheits- stand der Gastarbeiter bei ,% läge, während der Gesamtkrank- heitsstand der deutschen Arbeit- nehmer bei , % zu konstatieren sei.“ Siehe auch nebenstehenden Ausschnitt! Stadtarchiv Ehingen/ Schwäbische Zeitung, ..1 Ehingen. „Erste elektronische Datenverarbeitungsmaschine steht in der Kreissparkasse“ (SZ ..1)• Ehingen. Vergabe der Geschäfte am Neubaugebiet Wenzelstein. Vorgesehen sind: ein Lebens- mittelgroßmarkt, eine Bäckerei mit Lebensmitteln und Milchverkauf, eine Metzgerei, zwei Bank- filialen, eine Poststelle, ein Friseurgeschäft, eine Schuhreparatur mit Verkauf, ein Schreibwaren- geschäft mit Toto und Lotto, eine Apotheke, eine Drogerie, eventuell mit Foto[annahme], eine Elektrowerkstätte mit Handelsartikeln, ein Kosmetiksalon, ein Geschäft für Blumen, Obst usw. und vielleicht noch eines für Handarbeitsartikel, Wollwaren, Hauswäsche usw. und eine chem. Wäsche- rei. Ferner soll ein Café mit Restauration in Verbindung mit einem Hotel garni, das im ersten Ober- geschoß des Hochhauses [Am Wenzelstein ] untergebracht sein wird, eingerichtet werden.• Neue Bürgermeister gewählt und ins Amt eingesetzt: Alfons Stiehle, Erbstetten — Paul Niederer, Gamerschwang — Franz Holzmann, Dächingen — Anton Bausenhart, Nasgenstadt Abb. links: „Für interessierte Kreise“ Wärmestube Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, 1.11.1     1 SPD-Ortsverein Ehingen (Donau) — und auch mal Blicke über den Tellerrand Auf der Jahresversammlung des Briefmarkensammlervereins gibt Schriftführer Rolf Allgaier „einen einwandfreien Protokollbericht über sämtliche Ereignisse“. Er wird bei den Neuwahlen in seinem Amt bestätigt. Der neue Kreistag benannte seine Ausschüsse. Stv. Mitglied im „Kreisrat“ wird Karl Schaupp. Zugleich wird er Mitglied im Wirtschafts- und Verkehrsausschuss. 324   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1  Die Sozialdemokratische Partei führt am 1. März in Ulm eine kommunalpolitische Tagung aller sozialdemokratischen Kreisverordneten, Stadt- und Gemeinderäte des SPD-Unterbezirksbereichs Ulm durch. „Im Zeichen der wachsenden finanziellen Sorgen der Gemeinden auch in unserem Raume kommt dieser Zusammenkunft vermehrte Be- deutung zu.“ Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, ..1 Gewerkschaftsfragen: In dringenden Fällen steht der DGB-Ortskartellvorsitzende Anton Stöckle, Ehingen, Hehlestraße, zur Verfügung. Gemeinderat Ehingen. Neu zu besetzen war der Gutachterausschuss. Gewählt wurden u.a. GR Baur, der zugleich Stellvertreter im Umlegungsausschuss wurde.  Kassiererkonferenz in Ulm. Der SPD- Kreisverband bittet alle Ortsvereine „und Stützpunkte“ im Kreis Ehingen, den Kassier oder zumindest einen Stell- vertreter zu entsenden.  Abb. links: Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zei- tung, ..1. Anton Stöckle stirbt uner- wartet am 1. Sept. im Alter von  Jah- ren. In der Todesanzeige der Familie sind aufgeführt die Gattin Elise Stöckle, geb. Baur, Sohn Rudolf mit Frau Gretl und die Enkel Sigrid und Christa. In ih- rem Nachruf schreibt die Fa. Adolff Ak- tiengesellschaft u.a. „Fast drei Jahr- zehnte hat er seine Arbeitskraft in den Dienst unseres Unternehmens gestellt und viele Jahre betreute er unsere Be- legschaft als Betriebsratsvorsitzender.“ Die allgemeine Ortskrankenkasse Ehin- gen (Donau) schreibt u.a.: „Er wußte um die Bedeutung der Selbstverwaltung und suchte stets eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Sein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn, sein selbstlo- ses Handeln und sein positives Eintreten für die Belange der Kas- se und der Versicherten sichern ihm … ein bleibendes und ehren- des Gedenken.“ — Die Jahrgän- gervereinigung 1 trifft sich zur Beerdigung vor der Leichenhalle. — Der Kleingärtnerverein Ehingen bittet um zahlreiche Beteiligung an der Beisetzung „unseres Vor- standes“. Der SPD-Ortsverein widmet „unserem verstorbenen            

Vorsitzenden“ mit einigen Tagen Abstand ebenfalls einen (vielleicht etwas dürftig wir- kenden) Nachruf in der Presse. Abb.: Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, ..1 Standesamtliche Mitteilungen: Lutz Deckwitz heiratet. Der Vorsitzende des SPD-Kreisverbands Ehingen, Bürgermeister und Kreisverordneter Baeuchle, Schelklingen, wurde zum . Mal in den kommunalpolitischen Ausschuss des Landesvorstands der SPD Baden-Württemberg gewählt. Somit gehört er diesem Gremi- um jetzt 1 Jahre an. Die trauernden Hinterbliebenen von Anton Stöckle bedanken sich für die „vielen Kranz- und Blumenspenden sowie die ehrenden Nachrufe.“ Ferner danken sie Pfarrer Blattner, dem Kirchenchor unter Leitung von Rektor Schaude und dem Musikverein.“Es gibt gute Gründe, auch im Jubiläumsjahr 1 des über vier Jahrzehnte aktivenGenossen Anton Stöckle ehrend und dankbar zu gedenken. Die „Jahresversammlung“ im Oktober „stand noch ganz unter dem Eindruck des Verlus- tes, den der Ortsverein durch den Tod seines langjährigen Vorsitzenden Anton Stöckle erlitten hatte“. Die Vorstandschaft war neu zu wählen. „Zum 1. Vorsitzenden der SPD in Ehingen wurde Oberstudienrat Paul Müller vom Gymnasium Ehingen gewählt. . Vor- sitzender wurde Bahnhofsvorstand Alfons [Irrtum: richtig wäre Adolf] Lämmer. Schrift- führer Hauptlehrer Emil Geiß und Kassier Willi Belis wurden in ihren Ämtern bestätigt. Mit dieser Wahl hat sich die Vorstandschaft der Ehinger SPD erheblich verjüngt.“ Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, 1.1.1 Im Oktober verstirbt Anna Belis, die Gattin unseres langjährigen Vorstandsmitglieds und soeben im Amt bestätigten Kassiers Willi Belis. Der SPD-Kreisverband Ehingen bereitet ein Schulforum vor. Die Zeitung berichtet am 1. 11. darüber. Oberstudienrat Paul Müller, SPD Ehingen, leitete die Diskussion. SPD-Kreiskonferenz im November: „Nach Eröffnung durch den stv. Vorsitzenden Wer- ner Gentzsch und einem gemeinsamen Gedenken an die verstorbenen Mitglieder Anton Stöckle und Ignaz Weber*, Griesingen, erstattete Kreisvorsitzender Hans-Joachim Baeuchle einen ausführlichen Bericht über das Geschäftsjahr 1/. (…) In den Berichtszeitraum waren zwei Wahlen gefallen. (…) Die Kreistagswahl brachte den Hinzugewinn eines Direktmandates.“ *Ignaz Weber, erstes uns namentlich bekanntes SPD-Mitglied aus Griesingen, war selbstständiger Schreinermeister und von 1 bis 11 Vorstand des Liederkranzes Cäcilia, Griesingen. Über ihn steht im „Gemeindebuch Griesingen“ u. a.: Der letzte Griesinger Schreiner hieß Ignaz Weber und hatte seine Werkstatt auf dem ‚Beckenbuckel‘, Al- te Landstraße . Da er, vermutlich aus seiner Mi- litärzeit, auch Kenntnisse als Sanitäter hatte, gin- gen die Leute auch gerne zu ihm, um sich behan- deln zu lassen.“ Das Foto zeigt den Genossen aus Griesingen mit Familie vor seinem Haus. Foto: Gemeindebuch Griesingen„Der Schreiner fertigte Möbel aller Art, „Kästen“ (Schrän-ke), Tische, Bänke, Stühle, Truhen, Betten — und Särge. Erbesorgte häufig auch das Einsargen. Er glaste Scheiben einund brachte Wandvertäferungen an. Es gab immer etwasherzurichten, umzuarbeiten oder neu zu bauen, auch gan-ze Wohnungseinrichtungen. Diese wurden dann bei derHochzeit auf dem Brautwagen vom Elternhaus der Braut 326   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1 zur Wohnung der Neuvermählten geführt — und die Bevölkerung schaute neugierig zu.“Quelle: Gemeindebuch Griesingen Die Vorstandswahlen im Kreisverband erbrachten folgendes Ergebnis: 1. Vors. Hans- Joachim Baeuchle, Schelklingen (. Wiederwahl), . Vors. Werner Gentzsch, Allmendin- gen (. Ww.), Kreiskassier Hans Walter, Schelklingen (. Ww.), Schriftführer Andreas Stonis, Munderkingen (Neuwahl) Munderkingen, Gasthaus „Stadt“: Der SPD-Kreisverband Ehingen führt im Dezember eine weitere Kreiskonferenz durch, u.a. zum Thema „Regierungsbildung in Bonn“. Damit steht die SPD (auf Bundesebene) seit  Jahren wieder in der Regierungsverantwortung. Am 1. Dezember stirbt Theresia Baur, „Blumenschein“-Wirtin, im Alter von  Jahren. Um sie trauern der Gatte, unser Josef Baur, die Kinder Helene Fischer mit Familie, Hans Baur mit Familie, Anna Lerch mit Kindern, Georg Baur mit Familie, Josef Baur mit Fami- lie, die Enkel, Urenkel und alle Anverwandten. Donnerstag, . Dezember, Gaststätte zur „Stadt“: Mitgliederversammlung des Ehinger SPD-Ortsvereins. Der Vorsitzende Oberstudienrat Paul Müller hält ein Referat zur der- zeitigen politischen Lage. Im Anschluss ist eine ausführliche Diskussion vorgesehen. Freunde der SPD sind herzlich eingeladen.1 ... Welt — Europa — Deutschland — (Baden-)Württemberg — Landkreis — Ehingen• „Gewaltverzicht auch gegenüber der DDR“ — Vizekanzler Willy Brandt appelliert an den Ostblock. „Frieden ist der Eckstein der deutschen Politik.“• 1. Februar: Erste konzertierte Aktion zur Überwindung der Wirtschaftskrise unter Bundeswirtschaftsminister Karl Schiller (SPD)• . April: Der zu Ende gehende VII. Parteitag der SED beschließt die Einführung der Fünf-Tage-Woche in der DDR. Andererseits werden fünf Feiertage gestrichen.• . Juni: Berlin: Während eines Staatsbesuchs des Schah des Irans kommt es zu Demonstrationen und schweren Ausschreitungen. Der Student Benno Ohnesorg wird von dem West-Berliner Polizisten Kurras erschossen. Der Regierende Bürgermeister Heinrich Albertz (SPD) tritt am . September mit dem gesamten Senat zurück. Ohnesorgs Erschießung und der gerichtliche Freispruch für den Täter tragen zur Ausbreitung und Radikalisierung der westdeutschen Studentenbewegung der 1er- Jahre bei.• . - 1. Juni: Sechstagekrieg zwischen Israel und seinen Nachbarn• Unter der Überschrift „Zwei deutsche Nationalsprachen?“ beschäftigt sich die SZ damit, dass in der DDR und in der Bundesrepublik je ein neuer DUDEN erschien, der teils unterschiedliche Begriffe enthält bzw. nicht aufweist. Dazu gehören z.B. „LPG“, „VEB“ oder „Arbeiterbrigade“ (DDR). Insgesamt zählt der Autor  Unterschiede im Wortbestand und rund „zweihundert schwer- wiegende unterschiedliche Wortbedeutungen.“ ..1• Benachteiligung unehelicher Kinder gemildert: Die Mutter erhält künftig die volle elterliche Gewalt.• Schweden stellt am . September vom Links- auf den Rechtsverkehr um. In Schweden zugelassene Kfz. hatten auch zuvor schon meist das Lenkrad auf der linken Seite. • Abb. links: Die Fahrzeugwerke NSU [Name abgeleitet vom Standort in Neckarsulm] stellen den RO  vor, ein Fahrzeug der damaligen gehobenen Mittelklasse — mit Wankelmotor, ein früher Vorgänger des VW Passat (mit herkömml. Antrieb) Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, ..1 • Der neue FIAT 1 wirbt mit brillanten Fahrleistungen, luxuriöser Ausstattung und zeitloser Eleganz. — Ein VW-Käfer kostet  Mark.           

• Der neue Glas 1 CL Modell  ist da, von BMW verbessert: innen wie außen. — Honda kommt mit dem Kleinwagen N auf den deutschen Markt. — Der neue Citroën DS hat bereits ein Kurvenlicht, das „um die Ecke leuchtet“. — Rheinstahl Hanomag bietet Klein-LKW, Kastenwagen und Kombis in vielerlei Ausführungen an.• Die -Gramm-Packung von Tchibo „Gold-Mocca“ kostet , DM• Die Deutschen sind nicht Europas größte Kartoffelesser. Belgier führen. Italiener und Franzosen geben die größten Summen für Essen und Trinken aus.• Mit der Funkausstellung wird das Farbfernsehen eingeführt. Es wird noch dauern, bis jeder Haushalt alles bunt sieht.• Der Computer könnte Lehrer künftig bei der Verwaltungsarbeit entlasten. (Dies wurde auf Eigeninitiative des einen oder anderen Lehrers Mitte der 1er-Jahre in Ehingen allmählich Wirklichkeit.)• Ehingen. 1. Mai. DGB-Maikundgebung, 11 Uhr, Stadthalle Ehingen. Es spielt die Stadtkapelle Ehingen unter der Leitung von Dirigent Albert Wolf.• Zu den wenigen besetzten Storchennestern in unserer Gegend gehört dasjenige in Griesingen. Drei Jungstörche üben sich jetzt im Fliegen. Das Nest besteht seit 1 und wird als Beweis angesehen, dass sich die Vögel durchaus ansiedeln, wenn ihnen eine Gelegenheit dazu geboten wird.• Französische Landjugend war begeistert von einem Besuch in Dettingen und Herbertshofen.• Schulplanung hat die Menschen immer bewegt. Man höre und staune: Realschulen sind vorgesehen für Ehingen, Oberdischingen und Schelklingen. Munderkingen soll ein Progymnasium bekommen.• Mädchen halten in der Realschule eher durch. Ein vorzeitiger Abgang von der Schule ist bei Buben häufiger.• 1 eröffnete Schlecker das erste SB[=Selbstbedienungs]-Warenhaus (zuletzt bekannt als „Schleckerland“) in Ehingen. Weitere Eröffnungen folgten in Neu-Ulm, Geislingen an der Steige, Göppingen und Schwäbisch Gmünd. (Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, .1.1) Man beachte den Namen „Alb-Donau“, der 1/1 in der Nach-Schlecker-Ära wieder aufersteht.)• Herr Kretschmar eröffnet am Ramminger 1 ein Zoogeschäft.• Metzgerei Weidle eröffnet am Wenzelstein Metzgereibetrieb und Ladengeschäft. Abb. links: Ehingen. Anderswo, z. B. im Ver- einigten Königreich, machen es Erwachsene bis heute. In Ehingen waren es mal Schul- buben und später auch -mädchen, die ihre Mitschüler/-innen an Verkehrsüberwegen schützen sollten. Hier galt der Schutz zu- nächst den Gymnasiasten. (Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, .11.1) 328   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1 • CDU - Statt „freier und geheimer“ Vorstandswahlen wählte man bei der CDU den kompletten Vorstand per Akklamation: obere Abb.: CDU Ehingen (.1.1), untere Abb.: CDU Munderkingen (..1)  Abb.: Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung Eine NPD-Versammlung in Allmendingen wird von Buh- und Zwischenrufen begleitet, berichtet die SZ am . . Es waren also nicht nur Rechtsextreme als Zuhörer vorhanden.Ehinger Fachgeschäfte empfehlen sich gemeinsam ihrer werten Kundschaft.(Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, 1..1) • Ehingen. Abiturienten- Treffen:  Geistliche und  Laien hatten bis dahin überlebt. • Die SPD will Regierungs- partner der CDU bleiben. Bei einer SPD-Versammlung in Emerkingen wies Versammlungsleiter Werner Gentzsch (Allmendingen) darauf hin, dass die SPD nicht mehr mit der früheren Partei vergleichbar sei, nachdem sie Regierungspartei wurde. Abb.: SZ 1..1           

1 SPD-Ortsverein Ehingen (Donau) — und auch mal Blicke über den Tellerrand In der „Danksagung“ am 11. 1. 1 danken Josef Baur und Angehörige für Kranz-, Blu- men und Messespenden sowie u.a. dem Hausarzt Dr. Straub und Ehrw.1 Schwester Crispiana für die langjährige Betreuung während der Krankheit seiner Frau. SPD: Trotz heftigen Schneefalls „fand sich ein nicht allzu großer, aber aufgeschlossener Kreis Ehinger Bürger im Gasthaus ‚zum Schwert‘ in Ehingen zu einem politischen Früh- schoppen mit den beiden Landtagskandidaten der SPD zusammen.“ Erstkandidat war Bürgermeister Hans-Joachim Baeuchle, Schelklingen, Zweitkandidat Studienrat Heinz Linder, Münsingen. SZ 11.1.1 Am „kommenden Samstag“ SPD-Versammlung in Berg mit Landtagskandidat Baeuchle. Da erst am Dienstag zuvor eine Versammlung der CDU am Ort war, „ist die Möglichkeit geboten, Person und Argumentation der Landtagskandidaten der beiden großen Partei- en zu vergleichen.“ SZ 1.1.1 Die Schwäbische Zeitung berichtet am 1.1. ausführlich über die Ortsvereins- Veranstaltung vom . Dez. 1. „Die Sorge, daß die CDU als eigentliche Regierungs- partei (sie stellt den Kanzler bzw. den Ministerpräsidenten) in wahlpolitischer Hinsicht den Rahm abschöpfe, löste ein weites Diskussionsfeld aus.“ Und: „Daß die SPD eine starke Konzeption habe, zeige sich in der Tatsache, daß ihre acht Punkte den Koalitions- verhandlungen mit der CDU voll zugrundegelegt wurden.“ Für die hohen Wahlerfolge der CDU in unserer Gegend wurden zwei Gründe erkannt: Die Partei mit dem „C“ sei ei- ne reine Weltanschauungspartei und würde daher von den hiesigen konfessionell stark gebundenen Wählern ausschließlich gewählt, obwohl Politik mit dem Glauben so wenig zu tun haben könne, als eine Partei einen Religionsersatz darstelle. Die andere Ursache sah man in der landwirtschaftlich geprägten Struktur des Oberlands. Hier habe selbst in Krisenzeiten der Bauer samt seinem Nachbarn als Existenzgrundlage noch zu essen, daher könne er auch die hohe Poli- tik getrost einer Obrigkeit überlassen. Der Arbeiter in einer Industriegegend müsse jedoch in der kleinsten Krise um seinen Arbeitsplatz fürchten. So sei er genötigt, sich politisch einzusetzen, wobei er sich solidarisch mit seinen Arbeitskollegen fühle. Abb. rechts: Amtseinsetzung des neuen Bürgermeisters von Mundingen, Müller- schön. Den Amtseid nimmt der stv. Bür- germeister, Gottfried Beck, ab. (Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, ..1)  Und zwar im Juli, Gasthaus „Lamm“. Landtagskandidat und SPD-Kreisvorsitzender Baeuchle befasste sich hauptsächlich mit der Bundespolitik. Zweitkandidat, Studienrat Linder, Münsingen, sprach über die Landespolitik. Die Veran- staltung war gut besucht. Den Referaten schloss sich eine rege Aussprache an. Aus den Reihen der Besucher wurde der Wunsch geäußert, dass man sich nach den Sommerferi- en zu einer abendlichen Versammlung am Wochenende wieder treffe möge. Text und Abb.: Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, 1..1                                                            157 „Ehrw.“, gebräuchliche Abkürzung für „Ehrwürdige“, bezogen auf Klosterfrauen, die vielerorts, auch auf den Dörfern, in der ambulanten Krankenpflege tätig waren – im wahrsten Sinne des Wortes für „Gotteslohn“.  330   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1  Mitgliederversammlung des Ortsvereins im Adler (Ehingen). Wichtigster Punkt war die Nominierung der Delegierten des Ortsvereins zu einer Wahlkreiskonferenz der Partei für die bevorstehende Landtagswahl 1. Hierbei sind die Kreise Ehingen und Münsin- gen zu einem Landtagswahlkreis zusammengefasst, so dass gemeinsame Kandidaten aufzustellen sind. Einem Referat des OV-Vorsitzenden Paul Müller zur allgemeinen poli- tischen Lage sei eine angeregte Diskussion gefolgt. SZ ..1 Das neue Ehinger Schwimmbad „will gut geplant sein“. Gemeinderat Schaupp (SPD) bemerkte dazu, „das eine Ing.-Büro bringe dieses, das andere jenes heraus“. Ob es hier eigentlich keine Klärung gebe? SZ 1.1.1 Gemeinderat Schaupp meinte in einer GR-Sitzung zum Flächennutzungsplan, dass nach voller baulicher Erschließung nun das Tabu für das Baugebiet „Büchele“ gebrochen sei. Er lobte die bisher von der Stadt geübte Grundstückspolitik. SZ 1.11.1 Die SPD hielt eine Versammlung im „Adler“ in Griesingen. Der besondere Gruß des Ver- sammlungsleiters und Ortsvereinsvorsitzenden, Oberstudienrat Müller, Ehingen, galt Bürgermeister Wiget mit Gemeinderäten. Der Referent des Abends, BM Baeuchle, Schelklingen, befasste sich zunächst eingehend mit den Beweggründen der SPD zum Eintritt in die Regierungen in Bonn und Stuttgart. Dem mit Beifall aufgenommenen Re- ferat schloss sich eine Diskussion an, bei der BM Baeuchle, Ost. Müller und Landwirt- schaftsexperte Allgaier den Versammlungsteilnehmern Rede und Antwort standen … Nach der zeitweise sehr hitzig geführten Diskussion konnte Oberstudienrat Müller die Versammlung zu mitternächtlicher Stunde schließen. SZ .11.1 Zur Kreiskonferenz in Obermarchtal sind alle sozialdemokratischen Kreisverordneten, Stadt- und Gemeinderäte im Kreis Ehingen vom Kreisvorstand eingeladen. SZ 11.1.1  Abb. links: Taxis nannte man im amtlichen Sprach- gebrauch Droschke. Stadtar- chiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, 1.1.1  Kreistag: Kreisverord- neter Schaupp hatte ge- fragt, wie der Landkreis wohl finanziell einsteigen könne, wenn Schulträger- gemeinden wie Ehingen oder Munderkingen mit entsprechenden Anträgen [auf Mitfinanzierung] kämen. SZ .1.11 ... Welt — Europa — Deutschland — (Baden-)Württemberg — Landkreis — Ehingen• Das Jahr 1 ist in vielen Ländern der Höhepunkt der linksgerichteten Studenten- und Bürgerrechts- bewegungen der 1er-Jahre, die daher auch als -er-Bewegung bezeichnet werden. In den USA sind das die Proteste gegen den Vietnamkrieg und die schwarze Bürgerrechtsbewegung, deren            

Anführer Martin Luther King in diesem Jahr ermordet wird, in Frankreich die Mai-Unruhen „Mai ‘“), in der Bundesrepublik die Studentenbewegung, die Proteste gegen die Notstandsverfassung und die Außerparlamentarische Opposition, in der ČSSR der Prager Frühling, in Polen die März- Unruhen, die Studentenproteste in Mexiko und in Japan die Proteste von Zengakuren .• Zukunftsvision: Fernseher nicht dicker als eine Brotscheibe und man wird sie an die Wand hängen können. Es wird auch elektrische Uhren ohne bewegliche Teile geben.• „DDR hat ihr olympisches Ziel erreicht“: Sie wird an den bevorstehenden XX. Olympischen Spielen in München mit eigener Flagge und Hymne teilnehmen. SZ 1.1.1• Der Bau des  km langen Verbindungskanals von Plochingen nach Ulm wird wohl nicht vor 1 gebaut werden können. Die Trasse sollte auf jeden Fall freigehalten und auf das Projekt keinesfalls verzichtet werden.• SPD Baden-Württemberg ist für Tarifverbünde. Durch Abgleich von Fahrplänen und Tarifen soll der Nahverkehr attraktiver werden.• Am . November wird in Ehingen ein „Kreisausschuß der kommunistischen Partei“ (DKP) gebildet. Er ruft alle Kommunisten, Sozialisten und die sozialistisch denkende Jugend auf, im Kreis in Orten und Betrieben Ausschüsse zu bilden. Dem Ausschuss gehört aus Ehingen an: Gottlob Keck, Bauarbeiter.• Abb.: Nachsitzung im Gemeinderat Ehingen (Stadtarchiv Ehingen/SZ (ca. März/April 1): Prösterchen!• Schulbesprechung auf der Alb: Die Entscheidung über den Schulstandort soll zwischen Granheim und Dächingen fallen.• „Ehingen hofft auf  Arbeitsplätze“. Es wurde bekannt, dass „ein leistungsfähiger ober- schwäbischer Industriebetrieb die Errichtung eines neuen Zweigwerks in Erwägung zieht. Neben anderen Standorten ist auch Ehingen in der engeren Wahl.“ Rate rate, wer ist das? Nun, natürlich das Liebherr-Werk Ehingen, heute, 1, mit einem Vielfachen an Arbeitsplätzen.• Zum beginnenden „Mai ‘“: Straßenschlachten in Frankfurt und München. Abb. links Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, 1..1 DDR verbietet Bundesministern die Durchfahrt von und nach Westberlin. „SIMCA 11 und SIMCA 11: Zwei der schöns- ten Wagen Europas“ (franz. PKW-Hersteller) Bonn wirbt für EWG-Anschluss Englands. Willy Brandt (Außenminister) will sich nicht bremsen lassen: „In der Ostpolitik der Wahrheit möglichst nahekommen“ SZ ..1 Abb. unten rechts: Stadt- archiv Ehin- gen/SZ, .. 1 332   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1 • Landtagswahl Baden-Württemberg: CDU kann sich behaupten — Schwere Verluste der SPD — NPD stärkster Stimmenanteil aller Länder. Abb.: Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, ..1 „Die ‘Schwäbische Maffia‘ erhält Verstärkung“. Gleich mit zwei „ff“ schreibt’s die Zeitung … Mit Erhard Eppler als neuem Entwicklungsminister wird die Riege der Schwaben in der Bonner Regierung verstärkt. Das kon- servative Blatt weiß zu Eppler auch gleich etwas zu vermelden: „… daß die politischen Ansichten und Akti- onen des jungen SPD-Abgeordneten (Jahrgang 1) sich nicht des ungeteilten Beifalls des Parlaments, ja nicht einmal seiner eigenen Fraktion erfreuen.“ Forts. siehe Abbildung links. Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zei- tung, ..1 „Der Albverein ist jetzt Burgherr auf Derneck.“ SZ ..1• Abb. oben: Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, ..1• . Juli: TSG Ehingen sammelt Altpapier. — Für die Kinder im Wenzelsteingebiet steht nun ein Kin- dergarten zur Verfügung. Die Altersgrenze für die Aufnahme liegt derzeit bei  Jahren. Es ist schon abzusehen, dass ein weiterer Kindergarten erforderlich sein wird. Zu den Gästen bei der Einweihung zählten u.a. auch „die Herren des Gemeinderats“. SZ 1.1.1           

• „Todeskreuzung in Ehingen beseitigt“: Im Baugebiet Wenzelstein-Ramminger wohnen derzeit rund  Menschen. Die Ansiedlung weiterer Tausend ist geplant. Da war es höchste Zeit für die Über- führung über die B 11 von der Stadtmitte ins Neubaugebiet. „In einjähriger Bauzeit ist die fast einen Kilometer lange Straße mit Brücke über die B 11/B  für 1, Mio. DM gebaut worden.“ SZ 1.1.1• Sozialwahlen bei der AOK Ehingen: L. Hasenkopf wird „Nachfolger des allzu früh verstorbenen Anton Stöckle“. SZ .1.1• Elternbeiratswahlen der Ehinger Volksschule: Klasse M Allgaier Hilde, Hausfrau, Obere Forchen 1• In Ehingen werden Parkuhren und eine „Blaue Zone“ eingerichtet.• „CDU + SPD = Schulden?“ — Stimmt diese Gleichung? Pol. Frühschoppen der Jungen Union Sonntag, . April, 1.1 Uhr im „Schwert“ —(Große Koalition im Bund). 1 SPD-Ortsverein Ehingen (Donau) — und auch mal Blicke über den Tellerrand  Gemeinderatswahl: CDU:  Sitze, FWV: , SPD: , Junge Union: 1, FDP: 1 Für die SPD, neu: Paul Müller, Franz Stöhr – weiterhin im GR: Karl Schaupp  Sparsame Schwaben (samt entsprechend „umerzo- genen“ Zuwanderern): auch ein gebrauchter Briefum- schlag kann noch für eine Mitgliederliste gut sein; die Richtigschreibung mancher Namen kann nicht gewähr- leistet werden. (Abb.: Archiv Mangold)  Abb. oben: Kassenstand am. 1. Juli 1 (Archiv Mangold)  Abb. links: SPD-Landesverband: Aufruf zu Spenden für den Wahlkampf (Archiv Mangold)  Aus einem kurzen Brief an unseren Kassier Arthur Hübner: „Besten Dank für … die Duplikate der Abrechnungen. Ich ersehe daraus, daß du den Ortsverein Ehingen wieder einmal gerettet hast und danke dir herzlich da- für. Beste Grüße Dein Ernst Höse“ (Unterbezirkssekretariat Ulm, . Juli 1) 334   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1   Abb. links: Schritft- führer Emil Geiß lädt zum Mittwochs- Mitgliedertreff auf den 1. Juli 1 im Café Büchele. (Archiv Mangold)  Aus einem weite- ren Schreiben des Un- terbezirkssekretärs Ernst Höse an Arthur Hübner: „Mir wurde mitgeteilt, daß in Ehingen […]straße  der Genosse […] zuge- zogen ist. Ich wäre dir sehr dankbar, wenn Du mal nach ihm se- hen könntest. Wir soll- ten in Ehingen auch mal wieder eine Mit- gliederversamlung durchführen. Kannst du mir einen Termin- vorschlag machen? … (Archiv Mangold)  Ausführliche handschriftliche Protokol- le (Bleistift, Sütterlin-Schrift) liegen vor von Sitzungen am .1.1, ..1 („ Anwesende“) und vom ..1  Frühschoppengespräche Sonntag, . Ja- nuar, 1 Uhr, im „Schwert“ mit den Land- tagskandidaten der SPD, BM Assessor Hans-Joachim Baeuchle, Schelklingen, und Studienrat Heinrich Linder, Münsingen.  „Rege Diskussion“ bei einer Samstag- abendveranstaltung im „Gambrinus“, Riß- tissen. „Anregung für eine günstigere Ver- kehrsverbindung nach Ehingen“.  „Am morgigen Mittwochabend“ Stadt- teilversammlung für die „gesamte östliche Hälfte der Kreisstadt“ in der Gaststätte zur „Glocke“ (Hauptstraße ). Natürlich „kann jeder Bürger der Kreisstadt an dieser Ver- anstaltung teilnehmen“. Thema: „Erst hö- ren, dann entscheiden.“  Abb. links: Stadtarchiv Ehingen/ Schwäbische Zeitung, ..1           

 Kirchen. „Die Stühle im ‚Hirsch‘ reichten nicht aus“ – weit über  Besucher beim Früh- schoppen mit dem SPD-Landtagskandi- daten Baeuchle — un- ter den Gästen auch Bürgermeister Hahn und mehrere Gemein- deräte — „SPD-Stütz- punkt jetzt auch in Kir- chen gegründet“  Abb. links: Stadtar- chiv Ehingen/ Schwä- bische Zeitung, ..1 — Im darauf folgenden Pressebe- richt stand, dass auch Bürgermeister Müller- schön und Pfarrer Rau (beide Mundingen) un- ter den Gästen waren. Sonntag, . April, SPD-Frühschoppen für die Gemeinde Kirchbierlingen mit den Teilge- meinden Sontheim und Weisel, sowie Altbierlingen, Schaiblishausen (mit Bockighofen) und Volkersheim; 1 Uhr, Gasthaus z. „Ochsen“, Kirchbierl. „Information über die landesplanerische Entwicklung“. (Landes-)Innenminister Walter Krause (SPD) besucht Schelklingen, Rottenacker, Ehingen. — Am .. öff. Versammlung mit SPD-Landesfinanzminister Kurt Angst- mann um  Uhr im „Adler“.  Drei Landtagskandidaten saßen „bei Po- diumsgespräch“ an ei- nem Tisch: „H.-Joachim Baeuchle (SPD), Schneider Alfred (FDP) und Ventur Schöttle (CDU)“ — „auf Einla- dung der Kreisvereini- gung der Gewerbever- eine“  Abb. links: „Schlechter politischer Stil“ — Kirchbierlingen — „Schuß sei hinten- hinaus gegangen“ (Stadtarchiv Ehingen/ Schwäbi- sche Zeitung, 1..1)  Abb. rechts: Stadtarchiv Ehingen/ Schwäbische Zeitung, ..1 — In einer „Wurfsendung“ wirbt der SPD-Kandidat für sich: „Jahrgang 1, kath., verh.,  Kinder, Kriegsteilnehmer“ 336   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1  Bei der Landtagswahl 1 errangen im Wahlkreis Ehingen/Münsingen In Klammern Ergebnisse der Wahl von 1 CDU 23.150 (27.038) Stimmen 57,37 (66,65)% SPD 8.105 ( 9.913) 20,09 (19,51)% FDP 5.517 ( 4.926) 13,67 (12,14)% NPD 3.129 (—) 7,76 (—)% Mundingen wählte mal wieder gegen den Trend: CDU 37 (121) SPD 34 ( 13) FDP 47 ( 7) NPD 6 (—) (Splitterparteien im Wahlkreis zus. 1,11%) Gewählt: Ventur Schöttle CDU „Der SPD-Kreisvorstand Ehingen und die Wahlkampf- ausschüsse der beiden Kreise, also Ehingen und Münsingen, treffen sich am Samstag, den 11. Mai 1, um 1 Uhr in der Bahnhofsgaststätte in All- mendingen zu einer gemeinsamen, abschließenden Schlußbesprechung und Analyse der Landtagswahl zusammen. Auch über die Koalitionsfrage in Baden- Württemberg will man sich besprechen und einen Be- schluß fassen. … Man will sich … mit … den kommen- den Kommunalwahlen im Herbst schon jetzt befas- sen.“ — Im darauf folgenden Pressebericht steht: „Mehrheit für Fortsetzung der Großen Koalition“ (Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, vom 1./1..1)  ..1: Der SPD-Kreisverband hält das Land- tagswahlgesetz für ver- fassungswidrig. Die Grö- ße der einzelnen Wahl- kreise stünde in einem krassen Mißverhältnis zueinander. So habe der Wahlkreis Saulgau .1 Wahlberechtigte, der Kreis Leonberg aber 1.1. Im Gegensatz zum Ortsverein Allmendingen sind alle an- deren Ortsvereine des Wahlkreises für die große Koalition im Land. Dies beschloss die Kreiskonferenz, die für % der Mitglieder spreche. Wie dem Pressetext zu entnehmen ist, versuchte man ein imperatives Mandat festzuklopfen: Die Delegierten hätten nicht nach eigener Verantwortung ab- stimmen sollen, sondern als „Wahlmänner“ im Auftrag der Kreiskonferenz. Intervention Tschechoslowakei — Der Kreisverband der SPD „verurteilt die Intervention von Truppen der fünf Mit- glieder des Warschauer Paktes: Sowjetunion, DDR, Polen, Bulgarien und Ungarn, in der CSSR aufs schärfste! Damit ist das Völkerrecht und mit ihm die Charta der Vereinten Nationen brutal verletzt worden, was auch die vom Volks- willen legitimierte            

Staatsführung in Prag festgestellt hat. Uns muß dabei besonders bedrücken, daß Streit- kräfte aus dem anderen Teil Deutschlands zur Teilnahme an der Invasion aufgeboten wurden, nachdem das Ulbricht-Regime schon in den vergangenen Wochen und Mona- ten eine besonders scharfmacherische Rolle gespielt hatte. Unser Mitgefühl und unsere Bewunderung gelten den 1 Millionen tschechoslowakischen Staatsbürgern, die in über- wältigender großer Mehrheit die Bemühungen ihrer Regierung um die Freiheit und Demokratie mutig und tatkräftig unterstützten. Wir meinen: Diese gewaltsame militä- rische Intervention wird die größte moralische Niederlage des Kommunismus seit den Ereignissen 1 im anderen Teil Deutschlands1 und im Oktober 1 in Ungarn sein!“ (zugehörige Abb. vorige Seite unten: Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, ..1) SPD-Wahlvorschlag zur Kommunalwahl fertiggestellt. — Ortsvorsitzender Paul Müller ist Spitzenkandidat — Nominierung erfolgte rasch und in allen Fällen einstimmig — „Die Ehinger SPD wird eine vollständige Vorschlagsliste mit 1 Kandidaten einreichen mit Männern, die Verantwortung in der Kommunalpolitik zu übernehmen bereit sind.“(Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, ./..1)  Abb. links: Anzeige des Ortsvereins zur Kommunalwahl (Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, 1.1.1)  Abb. links unten: Der neue Gemeinderat… (Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, .1.1)  „Morgen, Mittwoch, den . Dezember [1] treffen sich die Mitglieder und Freunde des SPD- Ortsvereins Ehingen um  Uhr im Café ‚Büche- le‘“ (Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, .1.1)  Abb. oben, aufgenommen bei der Vereidigung des neuen Gemeinderats; rechts Paul Müller (SPD) (Stadtar- chiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, .1.1)  Bei der Besetzung des Bauauschusses kam es nach einiger Diskussion zu folgendem Ergebnis: Ihm gehör- ten fortan an Orgeldinger, Miller D., Engelhardt, Mül- ler Paul, Mantz; Stellvertreter Lude, Guter, Balleisen, Schaupp, Beck.  Gymnasiumsübernahme durch Kreis: „In der Sit- zung des Kreistags war auch der Antrag der SPD- Fraktion auf Übernahme des Gymnasiums Ehingen und Munderkingen auf den Landkreis behandelt                                                             338 158 „der andere Teil Deutschlands“: eine weitere geläufige „westliche“ Bezeichnung für die DDR   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1  worden.“ Am Ende der Diskussion war auch die SPD-Fraktion überzeugt, dass dies der Sache nicht dienlich sei. (Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, 1.1.1)1 ... Welt — Europa — Deutschland — (Baden-)Württemberg — Landkreis — Ehingen• 1. Januar: Der Student Jan Palach setzt sich auf dem Prager Wenzelsplatz aus Protest gegen die Niederschlagung des Prager Frühlings durch Truppen des Warschauer Paktes in Brand.• . Januar: Der Republikaner Richard NIXON wird als . Präsident der USA vereidigt. Er löst Lyndon B. JOHNSON ab.• . Januar: Mit Ellinor von Puttkamer wird die erste Frau in der Geschichte des Diplomatischen Dienstes der Bundesrepublik Deutschland Botschafterin. Sie leitet die deutsche Vertretung beim Straßburger Europarat.• . Februar: Erstflug des sogenannten Jumbo-Jets Boeing .• . März: Erstflug eines Prototyps des Überschall-Verkehrsflugzeuges Concorde.• SPD-Kandidat Gustav Heinemann wird zum Bundespräsidenten gewählt. — Bundestagswahl: CDU/CSU ,1 %, SPD , %, FDP , %. Es reicht für eine Koalition aus SPD und FDP. Willy Brandt wird Bundeskanzler.• 1. Mai: Das eurocheque-System kann erstmals und grenzüberschreitend von Scheckausstellern genutzt werden. Zahlungen mittels Scheck sind bei Vorlage seiner ec-Karte bis zu einer Höhe von  Deutsche Mark (oder dem Gegenwert in fremder Währung) durch sein Kreditinstitut dem Zahlungsempfänger gegenüber bei Einlösung garantiert.• 1. Mai. Maikundgebung des DGB in der Stadthalle Ehingen. Beginn 1. Uhr. Die musikalische Umrahmung wird von der Stadtkapelle Ehingen übernommen.• .. Auch geistig Behinderte haben Recht auf Arbeit – Oberschwabens Kreisvereinigungen für „Lebenshilfe“ wollen  Arbeitsplätze in eigenen Werkstätten schaffen. (Anm.: Der Kreis Ehingen wurde dabei nicht genannt.) • „Ein Rezept aus Stuttgart, aber kein Ehinger Rezept“ — Dienstversammlung der Bürgermeister im „Schwanen“, wobei das Thema „Verwaltungsreform“ besprochen wurde. „Niemand wehrt sich gegen Möglichkeiten, die Verwaltungsarbeit zu verbessern. Doch hat sich viel Bewährtes im Laufe der letzten Jahre ergeben.“ (Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, ..1 ) • Abb. links: So hätte die Verwaltungs- reform auch ausgehen können: Der Kreis Ehingen geht im Kreis Donau-Riß auf, ein Plan von 1. (Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, 1..1) • Mit dem Hasen ins Schlachthaus — Bürgermeister Höß, Dieterskirch, bekundete in humorvollen Worten seine Sympathie gegen- über dem Innenminister Krause [SPD], die seit seinem Verhalten gegenüber            

den Studentenunruhen sehr angewachsen sei. Im übrigen halte er aber nichts von zu großen Verwaltungszentren. Man sollte den Kleinen nicht ganz das Lebenslicht ausblasen. Er traf die Stimmung eines großen Teils seiner Kollegen wohl am besten, als er mit der ihm eigenen Deutlichkeit sagte, die Reformseuche dürfe nicht soweit gehen, daß man ins Ehinger Schlachthaus fahren müsse, um einen Stallhasen zu metzgen. Vor dem allen Reformbestrebungen eigenen „Zug zum Großen\" warnte Höß mit den Worten: Ein großer Hund frißt keinen kleinen, aber er drückt ihn beim Fressen vielleicht auf die Seite.“ (Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, 1..1)• Landrat Tauscher, Kreis Ehingen, stellt fest: Der Kreis sei nicht reich, aber gesund.• Das Schneckensammeln wird ab jetzt geregelt, um der Ausrottung zu begegnen: Nur mit Gehäuse- durchmesser von  mm und darüber, nur Personen, die das 1. Lebensjahr überschritten haben, nur vom 1. März bis 1. Juli, und nur alle drei Jahre in einem bestimmten Gebiet. Die Schneckenausfuhr vor allem nach Frankreich habe erheblich zugenommen.• Ehingen. „Altes Gebäude in der ‚Kathreine‘ wird abgebrochen. — Weitere Einfachstwohnungen werden gebaut (1 Klo für  Personen) — Schulraumsorgen gehen weiter“ (gemeint: der erste Bauabschnitt der Schule am Wenzelstein reiche bei weitem nicht aus, aber es fehlt am lieben Geld …)• Kritik an Bundestagskandidat Baeuchle über seinen Bericht vom Bundesparteitag in Bad Godesberg: ( Abb. oben: Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, ..1)• Nächtliches Hochwasser der Riß: In Rißtissen musste die Feuerwehr Keller auspumpen. ..1  340   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1  Abb. links: Die Bahnline Blaubeuren-Ehingen besteht 1 seit genau 1 Jahren. Die zwei Abb. zeigen den Tag der Einweihung 1; beide Abb.: Stadtarchiv Ehingen/ Schwäbische Zeitung, 1..1 Die Abb. darunter: EINLADUNG zur Eröffnung der Bahnlinie 1. Im Text heißt es wörtlich: „Die bürgerlichen Collegien in Ehingen haben beschlossen, den für den ganzen Bezirk denkwürdigen Tag der Eisenbahneröffnung von Blaubeuren nach Ehingen am 1. Juni d.J. festlich zu begehen. Sie laden deßhalb die sämmtlichen Einwohner der Stadt, die Herren Beamten, Bürger und Inwohner des Bezirks freundlichst ein, an dieser Festlichkeit Theil zu nehmen. Die Häuserbesitzer werden ersucht, ihre Häuser mit Fahnen oder Kränzen zu dekoriren. Dekorationsmaterial wird aus den städtischen Waldungen beigeführt und vor dem Rathhaus abgegeben. Die bürgerlichen Collegien Ehingen, den . Juni 1• Jugendarbeit wird in der TSG Ehingen großgeschrieben. Im Schülerturnen betreut Karl Stark rund  Buben und Mädchen zwischen  und 1 Jahren. Treue Helfer stehen ihm zur Seite. Handball- Jugendleiter Dr. Herbert Biebinger: Die durch seinen persönlichen Einsatz geschaffenen sechs Handballmannschaften füllen seine Freizeit restlos aus. — Für den Nachwuchs im Eislauf hat sich Herr Daiber bereitgefunden.           

Abb. links: Das Goggomobil, der kleinste deutsche Kleinwagen, wird nicht mehr produziert. • Der Name „Wenzelsteinschule“ steht fest. Wie aber soll die bisherige „Volksschule“ genannt werden. Der Name „Michel-Buck-Schule“ war noch nicht offiziell im Gespräch. Aus der Bürgerschaft ging nur ein einziger Namensvorschlag dafür ein: Neusiedlerschule. Sollte es eine Anspielung auf die Gruorner Siedlung sein? Hierzu: „… existiert …im circa  Kilometer {von Gruorn] entfernten Ehingen (Donau) eine Gruorner Straße. …. befindet sie sich in einem Viertel von Ehingen, in welchem nach der Zwangsumsiedlung viele ehemalige Gruorner Bürger eine neue Heimat gefunden haben.“ http://de.wikipedia.org/wiki/Gruorn•  Jahre Fußball in Ehingen• Am . . begrüßt die Zeitung den neuen Namen „Michel-Buck-Schule“. Im Gespräch waren auch „Hans-Kolb-Schule“ und „Georg-Zoller-Schule“. Der letzte Vorschlag unterlag in einer Stichwahl mit 1: dem gewählten.• „‘Die Negerfrauen sind es leid, immer nur ihre Männer vorwärtszutreiben, sie ständig zur Arbeit —zur besser bezahlten Arbeit — anzuhalten. Die Frauen können gar nicht darauf warten, die Führung zu übernehmen!‘ Wilhelma B. Drake sagt es ohne Leidenschaft. Für sie ist der Prozeß der Integration, den die dunkelhäutige Frau zur Zeit auf dem amerikanischen Kontinent durchmacht, eine Entwick-lung, die sich lange anbahnte. Sie selbst übrigens ist ein treffendes Beispiel: Vizepräsidentin der einzigen Börsenmaklerfirma an New Yorks Wall Street, die Negern gehört.“ (Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, ..1)• Ulm. SPD-Unterbezirk Ulm, zu dem auch organisatorisch der Kreis Ehingen gehört: Vereinsheim des VfL Ulm beim Stadion in der Friedrichsau eine Unterbezirkskonferenz —referierte das Lan- desvorstandsmitglied Peter Conradi über die Bildungspolitik der SPD nach dem Entwurf „Modell für ein demokratisches Bildungswesen\": Erziehung zum mündigen Menschen, gleiche Bildungschancen für alle, mehr und bessere Bildung für jeden einzelnen durch Förderung seiner Anlagen bis zur vollen Entfaltung seiner Fähigkeiten. An der Aussprache beteiligten sich auch zahlreiche sozial-demokra- tische Lehrer aus dem Raum Ulm-Heidenheim und Oberschwaben. — Anm.: Die Themen klingen damals schon und bis heute sehr fortschrittlich! (Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, 1..1)• Zum ersten Mal sind Menschen auf dem Mond gelandet.• Die Schülerin am Ehinger Gymnasium Birgit Henger erhält eine Belobung (SZ vom ..1)• Ehingen. Für die anstehende Bundestagswahl sind folgende Wahllokale vorgesehen: Wahlbezirk I: Stadtbauamt im Erdgeschoß links für Stadtkern — II: Aula des Gymnasiums (Foyer) für östl. Stadtgebiet — III: Aufenthaltsraum der Firma Benzing für nördl. Stadtgebiet und Berkach — IV: Alte Gewerbeschule, Erdgeschoß rechts (Kasernengasse), für unteres Stadtgebiet — V: Wenzelstein Erdgeschoß rechts, Saal I für Gebiet Ramminger-Wenzelstein südl. Teil — VI: Wenzelsteinschule Erdgeschoß rechts Saal II, für den nördl. Teil — VII: Michel-Buck-Volksschule, Aufenthaltsraum für westl. und südl. Stadtteil — VIII: Schulhaus Dettingen für Ortsteil Dettingen —„Auch bei dieser Wahl wird auf die Bildung von Sonderwahlräumen verzichtet. Insassen von Altersheim und Krankenhaus müssen sich also der Briefwahl bedienen. Es wurde festgestellt, daß man sich doch an dieses Verfahren gewöhnt habe. Dadurch wird sonst notwendiges Wahlpersonal erübrigt.“ Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, ..1• Schulfreier Samstag unzweckmäßig, meint der Philologenverband. [Anm.: Der schulfreie Samstag hat sich flächendeckend durchgesetzt.]• „Au revoir Ehingen“ —  französische Gastschüler des Gymnasiums haben Ehingen wieder verlassen. Es handelte sich um Schülerinnen und Schüler, die an ihren Schulen gute Beurteilungen  342   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1  erhalten hatten und bereits meist über ganz gute Deutschkenntnisse verfügten. Die Realschule Ehingen vollendet ihr erstes Schuljahr. Sie war teils in der Oberschaffnei, teils in den Räumen der „Volksschule“ (heute: Michel-Buck-Schule) unter- gebracht. Abb. links: „Schöne Reden sind nicht mehr gefragt. Immer weniger Jungbürger neigen zum Feiern“ Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, ..1 Das Liebherr- Werk Ehingen ist im Bau und sucht schon Personal: Beide Abb. „Liebherr“: Stadtarchiv Ehingen/ Schwäbische Zeitung, ..1 Abb. unten: Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, ..1 Zum Bau des Ehinger Freibads schreibt die Zeitung (wörtlich): „Seit mehreren Wochen tut sich einiges am Donauhang. Wo im vorigen Jahr noch Wiesen und Felder sich dehnten und eine geruhsame Landschaft sich entfaltete, haben Bagger und Baukrane ihr hartes Regiment angetreten. Unterhalb der schönen Pappelallee, deren Bäume allerdings schon sehr alt geworden sind, ist an Stelle der Felder und Wiesen gelb- graues Erdreich getreten. Schon ist der Weg kaum mehr zu erkennen, auf dem zu besseren Donauzeiten die Fußgänger einst zum erfrischen- den und oft klaren Fluß pilgerten und sich beim Vorbeigehen an einem versteckten Brünnlein – es fließt noch heute – labten. Bereits sind aus dem Hang die ersten Etagen herausmodelliert, wo einmal die Badefreudigen sich tummeln werden. Die Arbeiten gehen planmäßig voran und im nächsten Sommer hoffen wir, daß die Becken sich füllen.“ Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, ..1• Der Kreis Ehingen hat .1 Einwohner.• „Massenflucht“ aus der DDR nach dem Westen — Neun Personen kommen mit einer Lok. — Sprung vom Urlauberschiff in die Nordsee bei Norwegen           

Abb. links: Frühe (?) Anfänge der AsF — Wenn man den hämischen Bericht liest, versteht man vermutlich auch, warum. Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, 1..1 Auf einer SPD- Veranstaltung in Untermarchtal wurde festgestellt: „Die Gemeinschaftsschule als Mittelpunktsschule … konnte erst nach heftigem Widerstand der CDU angegangen werden. … Das Bildungskonzept der SPD ist mit der Forderung nach der Gesamtschule und der Vorschulstufe bereits wieder einen großen Schritt voraus. Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, ..1 Anm.: Kommt uns das nicht auch im Jahr 1 noch allzu bekannt vor? Die SPD (und mit ihr die GRÜNEN) bringen die Schulen voran, und die schwarz-gelbe Opposition im Landtag lässt kein gutes Haar daran und wirft jede Art von Prügeln zwischen die Füße, während ihre eigene Basis sich auf der Suche nach Genehmigung für Gemein-schaftsschulen die Haxen abläuft — auch hier im unmittelbaren Umfeld Ehingens. Die Wenzelsteinschule erwartet ihre ersten Schüler. Noch ist sie aber eine Außenstelle der Michel-Buck-Schule. Und es beginnt mit einem Massenandrang: An die  Schüler/- innen wollten aufgenommen und auf die Klassen verteilt werden. Die Klassen sind für  Schüler ausgelegt. (Anm.: Genau so viele Zweitklässler/innen hatte der Festschrift- macher im Schuljahr 11/ an der ab dahin selbststän- digen Wenzelsteinschule zu unterrichten und zu betreuen.) Neubaugebiet weitet sich aus um „Schlaufenbühl II“. Abb. links: Wahlkampfanzeige der CDU zur Bundestags- wahl: Man erkennt den Stil und die Wortwahl wieder … Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, ..1 „CDU/CSU trotz Stimmenverluste[n] an erster Stelle. — Gewinner Brandt bietet Scheel Koalitionsgespräche an.“ — Schwere Niederlage für FDP — NPD nicht im Bundestag Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, ..1 344   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1 • Bundestagswahl-Ergebnisse (ohne Splitterparteien) Gemeinde Wahlber. Wahlbet.% CDU CDU SPD SPD FDP//DVP FDP//DVP Ehingen 6783 85,9 Erstst. Zweitst. Erstst. Zweitst. Erstst. Zweitst. Altbierlingen 155 89,0 3495 1675 247 Altsteußlingen 226 89,3 3604 1624 278 Berg 228 92,1 106 112 16 16 4 Dächingen 228 97,8 173 174 11 13 2 7 Erbstetten 133 93,2 182 183 16 14 5 5 Frankenhofen 202 91,2 197 201 9 6 5 Gamerschwang 186 88,1 98 8 13 1 6 Granheim 194 90,2 95 167 14 8 2 Griesingen 405 92,8 164 114 40 1 1 Herbertshofen 132 90,1 116 150 7 13 3 1 Heufelden 143 93,7 143 332 40 29 5 Kirchbierlingen 312 87,5 315 104 15 14 1 Kirchen 556 89,4 127 29 3 4 1 Mundingen 189 78,8 97 246 15 15 14 5 Nasgenstadt 160 93,7 123 425 29 27 15 Öpfingen 671 92,2 243 77 5 34 2 27 Rißtissen 644 85,4 404 128 14 17 23 Schaiblishausen 152 94,7 403 37 13 24 67 394 37 140 11 128 137 14 102 388 135 376 108 4 138 5 Abb. links: bundesweites Er- gebnis der Bundestagswahl Stadtarchiv Ehingen/ Schwäbische Zei- tung, ..1 Der Gründung des Liebherr- Werks Ehingen folgen mehrere Metallverarbeitungsbetriebe, u. a. als Liebherr-Zulieferer. Bürgermeister Baeuchle (Schelklingen, SPD), wird in den Bundestag gewählt. In die (damalige) Zukunft geschaut: „Der Aufbruch ins Jahr  hat schon begonnen“: Der Chemie- konzern Bayer, Leverkusen, be- auftragt einen führenden Archi- tekten, das Wohnzimmer des Jahres  visionär darzustel- len: „Er nimmt ein (möglichst) riesiges Wohnstudio, in das die einzelnen ‚Wohnzellen‘ als Gesamtkomplex eingesetzt werden. Das Badezimmer, der Schlafraum oder die Küche der Zukunft sind ‚aus einem Guß‘, sind vorgefertigte mobile Elemente. Zum Mittelpunkt des Wohnstudios wird eine überdimensionale Liegewiese, in die eine Bar eingelassen ist. Das Fernsehgerät hängt wie ein riesiges Froschauge über dem Sofa.“ Stadtar- chiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, 1.1.1)           

• Ein Münchner Verkehrswissenschaftler fordert beheizte und beleuchtete Fahrbahnen. Werden Eis und Nebel an Schrecken verlieren? fragt die Zeitung. Ja, sieht der Professor voraus: Bis zum Jahr  seien die Fernstraßen alle vollbeleuchtet. Der bayerische Innenminister Dr. Bruno Merk hatte hervorgehoben, dass für den Straßenbau zusätzliche Finanzierungsquellen erschlossen werden müssten. Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, 1.1.1 Anm. des Festschriftmachers: Ob damals schon das ausländer- und europafeindliche CSU-Maut-Ei des Jahres 1/1 ausgebrütet wurde?• Willy Brandt wird zum Bundeskanzler gewählt. Aus Ost und West freundliche Worte für Brandt.• Franz Maier, Maurerpolier, Schwalbenweg, wird zum Elternvertreter der Klasse b gewählt. Zum Lehrer „Du“ sagen Wer in den Gründerjahren der Wenzelsteinschule als „Junglehrer“ antrat, hat in den Jahren um 1 studiert. Der gesellschaftliche Umbruch konnte nicht spurlos vorübergehen. Ohne dies hier weiter zu vertiefen: Natürlich gab es auch Bestrebungen junger Lehrer, den Umgang mit den Schülern anders zu gestalten. Eine neunte Hauptschulklasse wurde vom Klassenlehrer befragt, wie sie dazu stehe, ihn künftig mit „du“ und dem Vornamen anzureden. In einer schriftlichen und geheimen Abstimmung sprachen sich alle einstimmig dafür aus. Entscheidend sollte aber der Elternabend sein. Alles war gespannt – auch die Schulleitung. In einer kurzen Aussprache meldete sich auch der Elternvertreter zu Wort. Er war Maurermeister und Bauleiter („Kapo“) bei einem großen und angesehenen örtlichen Bauunternehmen. Er sagte: „Bei uns auf dem Bau re- den sich alle mit ‚du’ an.“ Und er fügte hinzu, dass ihm deswegen noch lange keiner auf der Nase herumtanze. Das wirkte – die Eltern waren spätestens jetzt einstimmig einverstanden. Und es gab auch tatsächlich deswegen nie die Spur eines Problems in der Klasse. (Chronik  Jahre Längen- feldschule vormals Wenzelsteinschule, 11) Bleibt zu sagen, dass Franz Maier bis zu seinem Tode langjähriges treues SPD-Mitglied war.• Die Regierung unter Bundeskanzler Brandt umfaßt folgende Mitglieder: Minister ohne Geschäftsbereich im Kanzleramt Professor Horst Ehmke (SPD), Parlamentarischer Staatssekretär Dr. Katharina Focke (SPD); Vizekanzler und Außenminister Walter Scheel (FDP), Parlamentarischer Staatssekretär Professor Ralf Dahrendorf(FDP); Verteidigungsminister Helmut Schmidt (SPD), Parlamentarischer Staatssekretär Willy Berkhan (SPD); Innenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP), Parlamentarischer Staatssekretär Wolfram Dorn (FDP); Justizminister Gerhard Jahn (SPD), Parlamentarischer Staatssekretär Dr. Alfons Bayerl (SPD); Wirtschaftsminister Professor Karl Schiller (SPD), Parlamentarischer Staatssekretär Dr. Klaus-Dieter Arndt (SPD); Finanzminister Alex Möller (SPD), Parlamentarischer Staatssekretär Dr. Gerhard Reischl (SPD); Landwirtschaftsminister Josef Ertl (FDP), Parlamentarischer Staatssekretär Fritz Logemann (FDP); Verkehrs- und Postminister Georg Leber (SPD), Parlamentarischer Staatssekretär Holger Börner (SPD); Arbeitsminister Walter Arendt (SPD), Parlamentarischer Staatssekretär Helmut Rohde (SPD); Gesundheits- und Familienminister Käte Strobel (SPD), Parlamentarischer Staatssekretär Heinz Westphal (SPD); Entwicklungshilfeminister Dr. Erhard Eppler (SPD), Parlamentarischer Staatssekretär Brigitte Freyh (SPD); Minister für innerdeutsche Beziehungen Egon Franke (SPD), Parlamentarischer Staatssekretär Karl Herold (SPD); Wohnungsbauminister Lauritz Lauritzen (SPD), Parlamentarischer Staatssekretär Karl Ravens (SPD); Bildungs- und Wissenschaftsminister Professor Hans Leussink (parteilos), Parlamentarischer Staats- sekretär Dr. Klaus von Dohnanyi (SPD).  346   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1 Abb. oben: Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, .1.1• Ehingen. „Erschließungsgebiet rückt näher ans ‚Büchele‘ — einmal für . Menschen Wohnraum — städtebaulich interessante Lösung — einerseits sinnvolle Wohndichte, andererseits entsprechen- der Wohn- und Freizeitwert (Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, .11.1)• Die Ehinger Konviktskirche wird  Jahre alt.• „Letzter Schrei: Personal zum Ausleihen. Seriöse Zeit-Arbeit-Unternehmen wollen modernen Skla- venhändlern den Garaus machen.“ Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, .1.1 Abb. links: Ein Auto aus russischer Produktion. Es hat sich trotz des Preises nicht am Markt durchgesetzt. Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zei- tung, .1.1 Der Bundeskonkress der Jungsozialisten erteilte gleich zum Auftakt dem SPD-Bundesgeschäftsführer Wischnewski1 Redeverbot. Sein vorgesehenes Referat wurde mit Mehrheit von der Tagesordnung ab- gesetzt. Ehingen. Allmonatliche Standesamtsnachrichten zu Geburten. Dama- ligem Gebrauch zufolge hatten die Neugeborenen scheinbar keine Mutter. In allen Fällen stand im Blättle immer nur so etwas wie „Clau- dia Maria, T. d. Fritz Müller, Kraftfahrer, Ehingen, Beispielstraße “. Die Stiftung Warentest besteht jetzt fünf Jahre. „Die Prüfer suchen, was die Werbung verschweigt.“ (Stadtarchiv Ehingen/SZ .1.1) „Todesfallen der Autobahnen werden entschärft. Leitplankenköpfe verschwinden im Erdboden.“ (Stadtarchiv Ehingen/SZ, .1.1) Neujahrsgruß des Bundestagsabgeordneten: Bürgermeister Baeuchle MdB wünscht der Öffentlich- keit per größerer Pressemitteilung für 1 Frieden in der Welt und persönliches Wohlergehen, Erfolge, Glück und vor allem Gesundheit.                                                               159 Hans‐Jürgen Wischnewski, später auch durchaus freundlich gemeint „Ben Wisch“ genannt: http://de.wikipedia.org/wiki/Hans‐Jürgen_Wischnewski        

1 SPD-Ortsverein Ehingen (Donau) — und auch mal Blicke über den Tellerrand „Lieber Parteifreund, zu unserem nächsten Mittwochstreffen am . Juli 1 um  Uhr im Café Büchele lade ich dich herzlich ein. Ich bitte um vollzähliges Erscheinen. Mit freundlichen Grüßen Gerhard v. Boyen“ „Konkurrenz belebt das Geschäft“. Mit dieser Einleitung bittet der Ortsverein die Direk- tion der Schwäbischen Zellstoff AG (Ehingen) und Herrn Anton Schlecker, „Fabrikant“, um finanzielle Unterstützung für den Wahlkampf des SPD-Bundestagskandidaten. Über den Erfolg ist nichts bekannt. Gerhard von Boyen wird Bildungsobmann beim SPD-Kreisvorstand.13. Juni 1969An die SPD KassierernöteLandesverband Stuttgart und per Sie … Friedrichstraße 13Werte Genossin Ruggaber!Anbei die Abrechnung für den Ortsverein Ehingen für folgende Quarta-le: III/68, IV/68 und I/69.Da ist wieder etwas durcheinander gegangen und weil niemand mit derHandhabung vertraut war, ist die Sache wieder auf mich zugekommen,obwohl ich nur hin und wieder gesundheitlich in der Lage war, michmit den Dingen zu beschäftigen, zumal ich die Unterlagen immer nurstückweise erhielt.Da die Ausgaben anl. der Gemeindewahlen diesmal sehr hoch gewordensind, langte der Lokalkassenstand nicht aus, um alle Rechnungen zubezahlen. Der Ortsvorstand befand sich in großer Not. Ich habe zu-nächst die Sache insoweit geordnet, als ich im IV/68 die dem Bezirkzustehenden Anteile als Einnahme von III & IV/68 einsetzte und sodie Schulden einigermaßen bereinigen konnte.Ich würde empfehlen, den als Einnahme verbuchten Betrag vom III &IV/68 als Zuschuß zu den Gemeindewahlen für Ehingen zu gewähren. Eswar angesichts der repräsentativen Liste notwendig, etwas Besondereszu tun. Zweifellos hat es sich auch gelohnt; wir haben einen Sitzgewinnen können und früher war es bei uns so, daß die großen denkleinen Ortsgruppen Hilfe leisteten. Im Übrigen geht es ja jetztwieder aufwärts. (…)Für heute besten Dank und viele GrüßeHübner (Kassenrevisor) Paul Müller (Vorsitzender) (Unterschriften) Auszug aus dem Antwortschreiben von Lotte Ruggaber, Landessekretariat Stuttgart:Lieber Genosse Hübner (…) Der Ortsverein Ehingen kann sich glück-lich schätzen, daß Sie in Ehingen immer wieder reinen Tisch machen.(…) Mit Ihrem Vorschlag, die Landeskassenanteile (…) als Zuschußzu verrechnen, können wir allerdings nicht einverstanden sein. (…)Wir sind damit einverstanden, wenn 100 DM als zusätzlicher Zuschußder Landeskasse bei den Anteilen in Abzug gebracht werden. Mehr kön-nen wir aber nicht tun. Wir bitten um Verständnis für diese Situati-on. (…) 348   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1  Jahres[haupt]versammlung im Gasthaus z. „Adler“. Bilanz der vergangenen  Jahre: Land- tags- und Kommunalwahlen. Bericht des Kassiers. Entlastung. Neuwahlen: einstimmig je- weils bei Enthaltung der Kandidaten: 1. Vorsitzender Stadtrat Paul Müller, . Vorsitzender Adolf Lämmer, Schriftführer Gerhard von Boyen, Kassier Willi Belis, Revisor Stadtrat Karl Schaupp. Gewählt wurden zudem die Delegierten für die Kreisdelegiertenkonferenz. (SZ 1.1.1) Abendschoppen der SPD. Die Mitglieder des SPD-Ortsvereins Ehingen treffen sich auch in diesem Jahr wieder jeden ersten Mittwoch im Monat zu einem „Abendschoppen“ im Café Büchele. Das erste Treffen findet am kommenden Mittwoch, den . Februar, ab  Uhr statt. Angehörige und Gäste sind zu diesem zwanglosen Abendgespräch herzlich willkommen. (SZ ..1) Mitgliederversammlung „im Zeichen der Wahl des Bundespräsidenten“ Gustav Heinemann (SPD). Freude darüber. — Wahl der Delegierten für die Wahlkreiskonferenz in Biberach: Paul Müller, Adolf Lämmer, Alfred Lemke, Ersatz Gerhard von Boyen. Kreisvorsitzender Bgm. Baeuchle verwies auf die Tatasche, daß die SPD erstmals seit 1, als Friedrich Ebert ge- storben war, wieder das deutsche Staatsoberhaupt stelle. Von der Ausstrahlungskraft die- ses Ereignisses sei er überzeugt. „… daß Aufnahmeanträge in die Partei jederzeit beim Kreisvorstand und allen Ortsvorsitzenden gestellt werden können.“ (SZ 1..) Der frisch zum Bundespräsidenten gewählte Gustav Heinemann dankt dem Kreisvorsitzen- den Baeuchle in einem persönlichen Schreiben für dessen Glückwünsche. (SZ ..) Mittwoch, . Mai,  Uhr, Versammlung im Café „Büchele“. Bericht von Oberstudienrat Mül- ler von der wehrpolitischen Tagung in Bad Honnef und Wahl von Delegierten. „Um zahlrei- ches Erscheinen wird gebeten.“ (SZ ..) Die Schwäbische Zeitung (SZ) bringt im Anschluss einen ausführlichen Bericht über die Veranstaltung. Neben zahlreichen Mitgliedern habe der Ortsvorsitzende Müller auch wieder zahlreiche Gäste begrüßen können. Kreisvor- standsmitglied von Boyen berichtete über eine Unterbezirkskonferenz in Blaubeuren, bei der die Bundestagskandidaten Kern (Ulm), Baeuchle (Ehingen) und Kirchner (Heidenheim) offiziell vorgestellt wurden. „Anschließend wurden Stadtrat Karl Schaupp, Postamtmann Kienle und Ackerbaumeister Allgaier einstimming zu stellvertr. Delegierten für kommende Konferenzen gewählt.“ (SZ 1..) „Heute Mittwoch, den . Juni, findet wie üblich das monatliche Mittwochgespräch im Café Büchele statt. Eine besondere Tagesordnung ist nicht aufgestellt worden. Gäste sind will- kommen.“ (SZ ..) Mittwochgespräch am . Juli: organisatorische Fragen zum Bundestagswahlkampf. „Da we- gen der Sommerferien das Treffen im August ausfallen muß, ist zahlreiches Erscheinen be- sonders wünschenswert.“ (SZ ..) Eine SPD-Versammlung wird von Oberstudienrat Paul Müller, Ehingen, geleitet. Er konnte u.a begrüßen die Bürgermeister Ruoß (Weilersteußlingen) und Mang (Ennahofen) sowie zahlreiche Gemeinderäte aller drei Gemeinden (also auch von Grötzingen). Bundestagskan- didat und Bürgermeister Baeuchle referiert über die Ostpolitik-Vorstellungen der SPD und hält der CDU vor, die Menschen nicht richtig zu informieren. (SZ 1..) Der Ehinger Gemeinderat prüft Möglichkeiten für die Einrichtung eines Wirtschaftsgymna- siums. „GR Studienrat Müller meinte, daß seitens des Gymnasiums eine solche Schule be- grüßt werden würde, da ebenso Abgänge nach dort wie Zugänge zum Gymnasium möglich seien.“ (SZ ..) Der SPD-Kreisverband Ehingen setzt sich in einem Leserbrief für die Herabsetzung des Wahlalters von bisher  auf künftig 1 Jahre ein. Dies sei schon lange auf Landes- und Bun- desparteitagen der SPD gefordert worden. Damit setzt sich die hiesige SPD gegen eine Aus- sage zur Wehr, dies sei nur eine Forderung der Jungen Union (CDU).           


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