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Weihnachtsanthologie 2017

Published by seeling, 2018-01-05 11:50:09

Description: Weihnachtsanthologie 2017

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DAKAMI

Mein Weihnachtsplätzchen

Mein Weihnachtsplätzchen

Besuchen Sie uns im Internet: www.dakami-buch.de Veröffentlicht bei DAKAMI Dienstleister für Selfpublisher Daniela Kayser, Katharina Musial-Buske, Mirko Seeling GbR, Gelnhausen Illustrationen: Birgit Klein Copyright © 2017 by Daniela Kayser, Katharina Musial-Buske, Mirko Seeling GbR, Gelnhausen

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Inhalt Weihnachtsstern 8 Ingrid Schäfer Der entlarvte Weihnachtsmann 10 Birgit Klein Beobachtung 12 Marga Eisenacher Herbergssuche 2017 14 Jürgen Lehrich Verlorenes Paradies 16 Isabelle Gendre Weihnachtszauber 20 Clarissa Kampa Aggregatzustände 25 Marga Eisenacher Dunkle Zeit 26 Sabine Kolb Sprachlos am heiligen Abend 28 Renate Kafurke Der Weihnachtsreim 32 Dennis Riehle Malves Weihnachten 36 Cel Silem 6

Funkeln in den Zweigen 40 Marga Eisenacher Ein Geschenk 45 Birgit Klein Die Geschichte der Schmunzelsteinchen 46 Helga Bieber Wände vor mir 50 Sabine Witzke Die vergessenen Nüsse 52 Renate Kafurke Tagesbefehl 55 Wolfgang Schneller Mein neues Weihnachten 56 Sandra Lotz Mein Glauben 60 Jürgen Lehrich Henry 62 Udo Biemüller Engel wohnen 77 Birgit Klein 7

Weihnachtsstern Ingrid Schäfer Schicksal einer Topfpflanze Ein Weihnachtsstern, noch klein und grün, steht in der Treibhauserde und träumt voll Sehnsucht vor sich hin: „Ach, wenn ich erst erwachsen bin, wie werd ich flammendrot erglüh’n! Der schönste Stern auf Erden!“ Die Zeit vergeht. Er wächst heran. Doch kann er sich nicht färben. Vergeblich ist all sein Bemüh’n. Sein Sternenblatt bleibt grasig-grün anstatt in Feuerrot zu glüh’n. Er möcht’ am liebsten sterben. Ein später Käfer summt herbei mit zarten blauen Flügeln. Er krabbelt hin und krabbelt her. Der grüne Stern gefällt ihm sehr und er verliebt sich immer mehr und kann sich kaum noch zügeln. 8

Bei diesem peinlichen Verkehr da schämt die Pfl anze sich gar sehr. Vor lauter Peinlichkeit und Not wird unser Weihnachtsstern ganz rot … 9

Der entlarvte Weihnachtsmann Birgit Klein Ich habe den Weihnachtsmann entlarvt meine Damen. Ich sag nur „Oh la la“ Ich hab‘ ihm seine Kleider vom Leibe gerissen und nun stand er da tja, und ich sage euch sehr wohl von wegen alter Mann mit Bart! Vor mir stand völlig unbedarft ein männliches Prachtexemplar: ein eher südländischer Typ mit samtweicher Haut dunkelhäutig kräftig gebaut knackiger Po muskulöse Beine. Ein Mann zum Verlieben, wenn ihr wisst, was ich meine. Er ist vielleicht ein wenig hohl, doch, wie er vor mir stand so nackt, hab ich mich glatt vergessen. Ich habe ihn blitzschnell gepackt und hab ihn ganz alleine genüsslich aufgegessen. 10

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Beobachtung Marga Eisenacher Die Augen der Greisin starren auf den Goldengel vor ihrem Gesicht. Ihr Rollstuhl steht neben dem prächtigen Christbaum in der Ambulanz, fast dahinter versteckt. Geparkt. Ist da niemand, der sich um sie kümmert? Der explodierende Schmerz in meinem Knie holt mich schlagartig zurück in mein eigenes Drama dieses Heiligabends. Ausgerutscht auf einer Eisplatte im Garten! Ich musste ja unbedingt noch Meisenknödel aufhängen, bevor die Enkelkinder kommen. Jetzt sitze ich hier und warte auf das Röntgenergebnis. Hermann, der Gute, drückt von Zeit zu Zeit aufmunternd meine Hand. Dabei haben wir uns so auf dieses Weihnachtsfest gefreut. Und nun - Heiligabend auf dem OP-Tisch? Tack, tack, tack. Viele Augenpaare verfolgen die Dame auf ihren Stöckelschuhen. Sie bleibt beim Rollstuhl stehen. »Muttilein!« Ein Köfferchen plumpst zu Boden, sie küsst die Mutter auf beide Wangen. Die alte Frau strahlt und ihre welken Lippen straffen sich nach oben. »Sie dürfen nach Hause, nichts gebrochen!«, lächelt ihr eine Schwester zu. Panik im Gesicht der Tochter. »Wie bitte? Wo ist der verantwortliche Arzt?« Das Leuchten im Rollstuhl erlischt, der Blick verliert sich erneut im Gold des Engels. 12

Minuten später klappern die hohen Absätze aus dem Arztzimmer zurück zur Mutter. Sanft landet das Reiseköfferchen auf den Knien der alten Dame. Küsschen rechts, Küsschen links. »Mutti, wir wollen doch, dass du richtig fit wirst, oder? Der Doktor möchte dich noch ein paar Tage zur Beobachtung hier behalten«, säuselt Madame. Energisch schiebt sie den Rollstuhl mit dem Häufchen Elend darin zur »Station V«. Mein Knie braucht Gott sei Dank keine OP und ich darf mit Hermann nach Hause fahren. »Komm, die Kinder warten schon auf Oma und Opa.« Heiligabend. 13

Herbergssuche 2017 Jürgen Lehrich Dies ist der Ort der uns gefällt, wo Freunde und Freude sich zu uns gesellt. Wo Wiesen blühn und Pferde stehn und die Nachbarn sich nicht aus dem Wege gehen. Wo Kinder auch noch Menschen sind, und das Läuten der Glocken den Tag bestimmt. Wo die Luft voll Duft von den Gräsern hängt und ein Bub ein Stein im Bach versenkt. Wo der Nepomuk von der Brücke schaut, und die Dorfmusik auf die Pauke haut. Und hier, wo wir das Abendrot am Himmel sehn, hier soll die Wiege unserer Kinder stehn. 14

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