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Schulprogramm Pollhansschule 2016

Published by Pollhansschule, 2016-10-30 07:54:05

Description: Schulprogramm der Pollhansschule 2016

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2016 [SCHULPROGRAMM]

Schulprogramm der Pollhansschule ‐ September 2016 INHALTSVERZEICHNIS 1. Unsere Schule ........................................................................................................................ 4 1.1 Die Pollhansschule........................................................................................................ 4 1.2 Leitbild der Schule ........................................................................................................ 5 2. Schulorganisation ................................................................................................................ 7 2.1 Allgemeine Informationen ........................................................................................ 7 2.2 Vertretungskonzept der Pollhansschule ............................................................. 9 2.3 Schuleingangsphase der Pollhansschule ......................................................... 11 2.4 Übergang zur Sekundarstufe I .............................................................................. 15 3. Pädagogische Schwerpunkte ....................................................................................... 17 3.1 Soziales Lernen ........................................................................................................... 17 3.1.1 Haus‐ und Schulordnung ............................................................................... 17 3.1.2 Partizipation der Kinder ................................................................................ 23 3.2 Das Gemeinsame Lernen ....................................................................................... 32 3.2.1 Die Grundschule für alle Kinder – Anspruch und Aufgabe ............. 32 3.2.2 Die Pollhansschule ‐ eine Schule des Gemeinsamen Lernens ....... 32 3.2.3 Voraussetzung für eine Förderung im Gemeinsamen Lernen ...... 34 3.2.4 Die Arbeitsfelder der Sonderpädagogen ................................................ 35 3.2.5 Sonderpädagogische Förderplanung ....................................................... 36 3.2.6 Vernetzung der Sonderpädagogen .......................................................... 39 3.3 Gesundheits‐ und Bewegungserziehung .......................................................... 41 4. Lernen und Leisten .......................................................................................................... 44 4.1 Förderkonzepte .......................................................................................................... 44 4.1.1 Förderung von Kindern mit Migrationshintergrund ........................ 44 2

Schulprogramm der Pollhansschule ‐ September 2016 4.1.2 Rechtschreibförderung .................................................................................. 45 4.1.3 Mathematische Förderung ........................................................................... 46 4.1.4 Frühförderung in Deutsch und Mathematik ......................................... 48 4.1.5 Förderstunde in Deutsch und Mathematik ........................................... 48 4.2 Leseerziehung ............................................................................................................. 49 4.3 Medienerziehung ....................................................................................................... 53 4.4 Methodentag ................................................................................................................ 56 4.5 Umwelterziehung ....................................................................................................... 57 4.6 Ästhetische Erziehung ............................................................................................. 59 4.7 Arbeitsformen ............................................................................................................. 61 4.8 Leistungsbewertung ................................................................................................. 63 5. Kollegium – Lehrer ‐ Teamarbeit ............................................................................... 66 5.1Formen der Zusammenarbeit ................................................................................ 66 5.2 Einarbeitung neuer Kollegen ................................................................................ 67 5.3 Fortbildungskonzept ................................................................................................ 69 5.4 Die Pollhansschule als Ausbildungsschule ...................................................... 70 6. Schulleben ........................................................................................................................... 72 7. Offene Ganztagsschule / Randstundenbetreuung .............................................. 74 8. Planung der Schulentwicklung ................................................................................... 77 Anhang ....................................................................................................................................... 82 letzte Änderungen am Schulprogramm am 10.09.2016 3

Schulprogramm der Pollhansschule ‐ September 2016 1. UNSERE SCHULE 1.1 DIE POLLHANSSCHULE Die Pollhansschule ist eine Gemeinschaftsgrundschule in Schloß Holte – Stukenbrock und liegt im Zentrum des Stadtteils Schloß Holte. Ungefähr 270 Kinder lernen zusammen in der Pollhansschule und werden von zwölf Lehrerinnen, vier Lehrern und drei Sonderschullehrerinnen zwischen 8.00 – 13.20 Uhr unterrichtet. Unsere Schule ist dreizügig ausgerichtet. Sie verfügt über 12 Klassenräume, 3 Gruppenräume, einen Mehrzweck‐ und einen Musikraum. Ebenso bereichern eine gut ausgestattete Schülerbibliothek, ein Computerraum mit 24 Arbeitsplätzen und eine Sporthalle das Angebot. Auf dem Schulhof gibt es neben dem Sandspielbereich, ein Kletterhaus, zwei Schaukeln, Turnstangen und ein Ballspielfeld. Die Klassenräume der Pollhansschule sind in 2 Etagen untergebracht, wobei die jeweiligen Patenklassen einander möglichst in einem Flurbereich zugeordnet werden. In der Regel nutzen die Klassen ihren Raum über 4 Jahre. Die größten Klassenräume, an die sich jeweils ein Gruppenraum anschließt, werden von den Klassen im Gemeinsamen Lernen genutzt. In diesen Klassen besteht ausreichend Raum, um Funktionsecken und Förderbereiche für differenziertes Arbeiten einzurichten. Alle Klassenräume sind mit Eigentumsfächern für die Kinder und Regalen ausgestattet, in denen Arbeitsmaterialien ausgestellt werden können. Soweit möglich, stehen in den Räumen zusätzliche Arbeitstische zur Verfügung und sind kleine Ecken zum Arbeiten, Lesen oder für Gespräche eingerichtet. Ein Teil der Klassenräume ist mit einem Computerarbeitsplatz ausgestattet. Zusätzlich können sich Kleingruppen in das Forum, die Schulbibliothek, den Mehrzweckraum und den „Wintergarten“ zurückziehen. 4

Schulprogramm der Pollhansschule ‐ September 2016 In der Pollhansschule werden in jedem Jahrgang in einer Klasse Grundschulkinder und Kinder mit einem besonderen Förderbedarf gemeinsam unterrichtet. In diesen Klassen arbeiten in der Regel eine Grundschullehrkraft und eine Sonderschullehrerin gemeinsam im Team zusammen. Unter der Trägerschaft der AWO findet vor und nach den Unterrichtsstunden die Randstundenbetreuung von 7.30 Uhr – 13.30 Uhr und die Offene Ganztagsschule Montag bis Donnerstag von 7.30 – 16.30 Uhr und am Freitag von 7.30 – 15.00 Uhr statt. In der Offenen Ganztagsschule bekommen die Kinder ein warmes Mittagessen, sie werden bei den Hausaufgaben unterstützt und können am Nachmittag zwischen in jedem Halbjahr wechselnden Angeboten wählen. E l t e r n a r b e i t i s t a n u n s e r e r S c h u l e s e l b s t v e r s t ä n d l i c h . D i e Schulmitwirkungsorgane und der Förderverein „Wir e.V.“ unterstützen das Schulleben durch vielfältige Aktionen. 1.2 LEITBILD DER SCHULE Allen Schülerinnen und Schülern werden in der Schulgemeinschaft der Pollhansschule umfassende individuelle Lern‐ und Bildungschancen ermöglicht. Die pädagogischen Leitlinien unserer Arbeit sind:  Verlässlichkeit und Geborgenheit geben Kindern Sicherheit und Kraft zum Lernen. (→ Klassenlehrerprinzip, → Patenklassen)  Jeder ist wichtig und wertvoll. Die Vielfalt der Begabungen nutzen wir, um miteinander und voneinander zu lernen. (→ Gemeinsames Lernen, → kooperatives Lernen)  Lernprozesse sind erfolgreich und nachhaltig, wenn Kinder selbst tätig werden und eigene Ziele verfolgen können. Wir begleiten und unterstützen Schülerinnen und Schüler auf ihrem Weg, ermutigen sie und bestätigen ihre Lernerfolge. (→ Offene Unterrichtsformen, → Lernpartnerschaft)  Wir fordern und fördern. Durch vielfältige Unterrichtsmethoden, moderne Medien und individuelle Förderangebote erreichen wir ein 5

Schulprogramm der Pollhansschule ‐ September 2016 hohes Niveau schulischer Bildung. (→ Förderkonzept, → Arbeit im Team, → Lehrerfortbildung)  Auf der Basis gemeinsamer Werte werden Regeln formuliert, erprobt und gelernt. (→ Soziales Lernen, → Erziehungsvereinbarung)  Kinder gewinnen Selbstvertrauen, indem sie Verantwortung übernehmen, Unterstützung erfahren und selbst geben, sowie das Schulleben aktiv mitgestalten. (→Klassenrat) 6

Schulprogramm der Pollhansschule ‐ September 2016 2. SCHULORGANISATION 2.1 ALLGEMEINE INFORMATIONEN Adresse: P o l l h a n s s c h u l e T e l e f o n : 0 5207/921471 J a h n s t r a ß e 1 5 E ‐ M a i l : p o l l h a n s s c h u l e @ s t a d t ‐ s h s . d e 33758 Schloß Holte –Stukenbrock Homepage: www.pollhansschule.de Schulleitung: Frau Heimbrodt Frau Zeddies S e k r e t ä r i n : H a u s m e i s t e r : F r a u H a s s e n e w e r t H e r r M a s j o s t h u s m a n n Öffnungszeiten des Sekretariats: Montag bis Donnerstag von 7.30 bis 12.15 Uhr Unterrichtszeiten / Pausenzeiten: 1. Stunde : 08.00 – 08.45 Uhr 2. Stunde : 08.45 – 09.30 Uhr Frühstück : 09.30 – 09.40 Uhr 1. Pause : 09.40 – 10.00 Uhr 3. Stunde : 10.00 – 10.45 Uhr 4. Stunde : 10.50 – 11.35 Uhr 2. Pause : 11.35 – 11.50 Uhr 5. Stunde : 11.50 – 12.35 Uhr 6. Stunde : 12.35 – 13.20 Uhr 7

Schulprogramm der Pollhansschule ‐ September 2016 Elternsprechtage: In jedem Halbjahr findet ein Elternsprechtag statt. Der jeweilige Termin wird durch die Schulkonferenz festgelegt. Elternabende: In Absprache mit den gewählten Klassenpflegschaftsvorsitzenden findet in jedem Halbjahr ein Elternabend statt. Mitwirkungsorgane: Das Schulgesetz bestimmt die Gremien, in denen Eltern in der Schule mitwirken und mitbestimmen können. Die Klassenpflegschaften, die Schulpflegschaft, die Klassenkonferenz und die Schulkonferenz bieten die Organisationsformen, in denen Eltern ihre Interessen, Wünsche und Kompetenzen in die schulische Arbeit einbringen können. Diese Gremien kommen nach den rechtlichen Regelungen zumeist zweimal im Schuljahr zusammen, um die Bildungs‐ und Erziehungsarbeit der Schule zu unterstützen. Neben der Arbeit in den rechtlich geregelten Mitwirkungsorganen ist die Beteiligung der Eltern an der alltäglichen schulischen Arbeit unerlässlich und gewünscht. Erst durch das gemeinsame Tun gelingt es, eine Verbindung zwischen den Elternhäusern der Kinder und der Schule zu begründen und im Interesse der Entwicklung der Kinder mit Leben zu füllen. Elternbriefe: In regelmäßigen Abständen werden die Eltern über die anstehenden Termine und Veranstaltungen der Pollhansschule durch Elternbriefe informiert. 8

Schulprogramm der Pollhansschule ‐ September 2016 2.2 VERTRETUNGSKONZEPT DER POLLHANSSCHULE Vorbemerkung Als verlässliche Grundschule gewährleistet die Pollhansschule eine vier‐ oder fünfstündige Unterrichtsversorgung während eines Schulvormittags. Hierbei wird sichergestellt, dass möglichst kein Unterricht, der im Stundenplan ausgewiesen ist, ausfällt, täglich mindestens die Kernstunden erteilt werden, keine Klassen komplett zu Hause bleiben, bei planbare Anlässen für Unterrichtsausfälle wie Konferenzen, Dienstbesprechungen, Lehrerfortbildungen, Wandertagen, Ausflügen, Klassenfahrten, Sonderurlaub, Klassenprojekten, im Einzelfall privaten Gründen doe Vertretungsregelung frühzeitig kommuniziert wird. Organisation 1. Lehrerinnen und Lehrer Zuordnung fester Teamlehrer Teamlehrer, die sich einander in allen Klassen‐ bzw. Jahrgangsstufen fest für ein ganzes Schuljahr zugeordnet haben (Liste im Sekretariat, s. Anlage), sind stets über den aktuellen Stand in den einzelnen Unterrichtsfächern informiert. Im Vertretungsfall koordinieren sie die Unterrichtsinhalte für den Vertretungsunterricht / im Bedarfsfall die Informationen für die Poollehrkraft und die Pausenaufsichten und teilen eventuelle Stundenplanänderungen den betroffenen Klassen bzw. den Eltern mit. Krankmeldung Kann eine Lehrkraft krankheitsbedingt ihren Dienst nicht wahrnehmen, informiert sie unverzüglich die Schulleitung (Konrektorin), spätestens aber bis 7 Uhr morgens am zu vertretenden Krankheitstag. Ebenso ist die Wiederaufnahme des Dienstes rechtzeitig mitzuteilen. 9

Schulprogramm der Pollhansschule ‐ September 2016 2. Eltern / Schüler Schülerinnen und Schüler verlassen während der Unterrichtszeit normalerweise nicht vorzeitig die Schule. Ausnahmen sind krankheitsbedingtes Abmelden der Schüler, die dann eventuell begleitet nach Hause gehen, sowie das Abholen durch Eltern jeweils nach vorheriger Absprache. Eltern werden so früh wie möglich über anstehenden Unterrichtsausfall bzw. Veränderungen des Stundenplans informiert. Es findet keine Kürzung der Unterrichtszeit statt, die den Eltern nicht mindestens am Tag zuvor angekündigt worden ist. Maßnahmen zur Vermeidung des Unterrichtsausfalls in einer Vertretungssituation Um Unterrichtsausfall in einer Vertretungssituation zu vermeiden bzw. zu minimieren, werden folgende Maßnahmen durchgeführt: Kurzfristige Vertretungssituationen werden zunächst durch Einbeziehung von Teamstunden oder die Auflösung der Doppelbesetzung in den Integrationsklassen abgedeckt. Für längerfristige Vertretungssituationen wird beim Schulamt Gütersloh eine Poollehrkraft angefordert. Steht keine Poollehrkraft zur Verfügung, wird durch eine Umstrukturierung des Stundenplanes eine längerfristige Vertretung der betroffenen Klassen so organisiert, dass ein reibungsloser, aber auch inhaltlich effektiver Unterrichtsablauf in allen Klassen ermöglicht wird. Um in Einzelfällen gravierenden Unterrichtsausfall zu reduzieren, werden übergangsweise zwei Klassen von einer Lehrkraft beaufsichtigt. Dies geschieht z.B. durch Erhöhung der Eigenlernzeit im 3./4. Jahrgang (Stillarbeit), durch auf dem Schulhof stattfindende Spielstunden oder durch die Verteilung der betroffenen Schülerinnen und Schüler auf andere Klassen. Nicht zu vermeidender Unterrichtsausfall wird durch die Gestaltung des jeweiligen Vertretungsplanes möglichst gleichmäßig auf alle Klassen verteilt. 10

Schulprogramm der Pollhansschule ‐ September 2016 Mehrarbeit wird in Phasen umfangreichen Unterrichtsausfalls angeordnet. Die zusätzlichen Stunden werden in beiliegendem Raster (s. Anlage) durch Plus‐ bzw. Minusstunden erfasst und im Rahmen der Vergütung von Mehrarbeit entsprechend der Rechtslage abgegolten. Präventive Maßnahmen Im Schuljahr 2015/2016 sind in den großen Lerngruppen des Jahrgangs 2 und durch Stützungsmaßnahmen im Fach Deutsch im Jahrgang 4 zusätzliche Teamstunden (zusätzlich eine Wochenstunde pro Klasse) in den Stundenplan eingesetzt worden. Hierdurch ist ein weiteres Stundenpolster entstanden, auf das im Bedarfsfall zurückgegriffen werden kann. 2.3 SCHULEINGANGSPHASE DER POLLHANSSCHULE Anmeldung in der Schule An einem zuvor vom Schulträger den Eltern per Post mitgeteilten und in der örtlichen Presse veröffentlichten Termin im November (spätestens 15.11.) werden die Kinder, die im darauffolgenden Sommer eingeschult werden sollen, von ihren Eltern in der Schule ihrer Wahl vorgestellt und angemeldet. Ca. eine Woche vorher können die Eltern sich im Sekretariat telefonisch einen Termin zur Schulanmeldung geben lassen. Die Aufnahme der formalen Daten findet im Sekretariat statt. Anschließend werden die Kinder von einer der Schulleiterinnen begrüßt und gemeinsam werden kleine Übungen zu den Bereichen Aufgabenverständnis, Motorik, Wahrnehmung, Sprache und mathematisches Grundverständnis durchgeführt, um dadurch einen ersten Eindruck von dem Kind zu gewinnen. Auch Kinder, die nach dem Stichtag des Einschulungsjahres 6 Jahre alt werden, können als Antragskinder in der Schule angemeldet werden. Die vorzeitige Einschulung birgt in jedem Schuljahr eine schwierige Entscheidung, die mit viel Einfühlungsvermögen und Sorgfalt zwischen Schulleitung und Eltern geklärt wird. 11

Schulprogramm der Pollhansschule ‐ September 2016 Schulärztliche Untersuchung Die schulärztliche Untersuchung für die Kinder findet in der Regel in den Kindergärten statt. Kinder, die keinen Kindergarten besuchen, erhalten einen Untersuchungstermin im Gesundheitsamt im Kreishaus in Gütersloh. Die Schule wird anschließend darüber informiert, ob die Kinder aus medizinischer Sicht schulfähig sind und ob bei einzelnen Kindern Besonderheiten hinsichtlich ihrer schulischen Förderung zu berücksichtigen sind. In speziellen Fällen, bei denen deutliche Entwicklungsverzögerungen oder andere gravierende, medizinische Bedenken im Hinblick auf die Schulfähigkeit auffallen, besteht die Möglichkeit ein AO‐SF, ein Verfahren zur Überprüfung des sonderpädagogischen Förderbedarfs einzuleiten, um festzustellen, in welchen Bereichen ein Kind gegebenenfalls zusätzlichen Förderbedarf hat, der evtl. die Beschulung in einer Förderschule notwendig macht. Sofern das Kind in der Grundschule unterrichtet werden soll, wird i.d.R. auf eine Überprüfung des sonderpädagogischen Förderbedarfs zu Beginn der Schulpflicht verzichtet. Die Pollhansschule ist eine der Stützpunktschulen für das gemeinsame Lernen im Kreis Gütersloh (s. Kapitel Gemeinsames Lernen). Sprachstandsfeststellung Durch vielfältige Untersuchungen wurde in den vergangenen Jahren nachgewiesen, dass für Kinder, die nur unzureichend oder gar nicht Deutsch sprechen, eine sehr viel größere Wahrscheinlichkeit besteht, dass ihre schulische Entwicklung schwierig verlaufen wird und sie zusätzliche Unterstützung brauchen werden, um die Lernziele erreichen zu können. Ca. 45 % der Schüler der Pollhansschule kommen aus Familien mit Migrationshintergrund. So ist die Überprüfung des Sprachstandes ein fester Bestandteil im Schulanmeldeverfahren, um noch vor Schulbeginn den sprachlichen Hintergrund und die bisherige Förderung (Delfinergebnis, Sprachförderung 12

Schulprogramm der Pollhansschule ‐ September 2016 im Kindergarten) festzustellen und hinsichtlich weiterer Fördermöglichkeiten den Sprachstand der Kinder zu erfassen und mit entsprechenden Sprachkursen die Deutschkenntnisse der Kinder zu verbessern. Kooperation mit den Kindertagesstätten Die Kindertagesstätten und die Pollhansschule arbeiten eng zusammen und stehen in einem ständigen Informationsaustausch. Bei der Schulanmeldung erteilen die Eltern in der Regel ihr Einverständnis, dass der jeweilige Kindergarten Informationen über ihr Kind weitergeben darf. Inhalt dieser Gespräche ist es, die bei der Anmeldung und schulärztlichen Untersuchung gewonnenen Eindrücke mit den Erfahrungen der Erzieherinnen abzugleichen, um dadurch sinnvolle Entscheidungen für die Schuleingangsdiagnostik, anstehende Fördermaßnahmen und die Zusammensetzung der Eingangsklassen zu treffen. Außerdem findet ein von den Kindergärten und der Pollhansschule gemeinsam gestalteter Elternabend statt, um Eltern über Lernvoraussetzungen und den Verlauf der Schuleingangsphase zu informieren und Fragen zu beantworten. Überprüfung der Lernvoraussetzungen – Förderdiagnostik Im Juni werden alle angemeldeten Kinder zur Teilnahme an einem Stationenparcours eingeladen. Dabei werden die basalen Wahrnehmungsbereiche, die Motorik und die Lernvoraussetzungen der zukünftigen Schulanfänger im sprachlichen und mathematischen Bereich überprüft. Das ganze Kollegium ist an der Durchführung und Auswertung der an den einzelnen Stationen erzielten Ergebnisse beteiligt. Diese dienen mit als eine Grundlage zur Klasseneinteilung und zur Einrichtung von Fördermaßnahmen zu Beginn des 1. Schuljahres. 13

Schulprogramm der Pollhansschule ‐ September 2016 Kennlernnachmittag Steht die Klassenzusammensetzung fest, werden die Schulanfänger an einem Nachmittag in die Pollhansschule eingeladen. Im Rahmen einer ersten Unterrichtsstunde lernen die Kinder ihre Mitschüler und ihre Klassenlehrerin kennen. Parallel erhalten die Eltern Informationen rund um den Schulanfang an der Pollhansschule. Der erste Schultag Traditionell verläuft der Einschulungstag wie folgt: 10.00 Uhr Ökumenischer Einschulungsgottesdienst in der St. Ursula Kirche ‐ Teilnahme freiwillig 10.45 Uhr Einschulungsfeier in der Aula der Pollhansschule – mitgestaltet von den Patenkindern des 3. Jahrganges 11.30 Uhr Unterrichtsstunde bei der Klassenlehrerin ‐ parallel Cafeteria des Fördervereins für die wartenden Eltern und Geschenk an jeden Schulanfänger ( Hausaufgabenheft / Eisgutschein) Paten ‐ Partnerklassen Die jeweils dritte Jahrgangsstufe übernimmt nach den Sommerferien die Betreuung der Erstklässler als Paten. Jahrgangsübergreifend werden kleine Projekte zwischen den beiden Partnerklassen durchgeführt. Zielsetzung ist es, Situationen und Freiräume zur Erprobung jahrgangsübergreifenden Arbeitens zu schaffen. Organisatorische Rahmenbedingungen werden durch entsprechende Raumpläne und die Stundenplangestaltung gewährleistet. (s. Kapitel: Paten) 14

Schulprogramm der Pollhansschule ‐ September 2016 Verweildauer in der Schuleingangsphase Die Schuleingangsphase (1. und 2. Klasse) dauert in der Regel zwei Jahre. Sie kann aber auch in einem bzw. in drei Jahren durchlaufen werden, sofern ein Kind weniger oder längere Zeit für seine Entwicklung bzw. die Bewältigung des Lehrstoffes der ersten beiden Jahrgänge benötigt. Mit dieser Festlegung will man der großen Heterogenität der Kinder, die eingeschult werden, gerecht werden. Sofern Kinder unter Berücksichtigung ihrer sozial‐emotionalen Reife über die notwendigen Kenntnisse und das erforderliche Lern‐ und Arbeitsverhalten verfügen, um bereits nach einem Schuljahr am Unterricht der 3. Klasse teilnehmen zu können, soll dies nach Rücksprache mit den Eltern möglich sein. Eine intensive Beratung und Begleitung dieser Kinder, z.B. durch vorhergehende zeitweise Teilnahme am Unterricht der höheren Jahrgangsstufe ist möglich. Ebenso können die Kinder, die etwas mehr Zeit benötigen, um im 2. Jahrgang erfolgreich mitarbeiten und die vorgegebenen Standards in den Lehrplänen erreichen zu können, ein weiteres Jahr in der 1. bzw. 2. Klasse verbleiben. Dieses Jahr wird ihnen nicht auf die Dauer der Schulpflicht angerechnet. Auch bei dieser Entscheidung gehen intensive Elterngespräche und gemeinsame Beratungen voraus. 2.4 ÜBERGANG ZUR SEKUNDARSTUFE I Rechtliche Grundlagen Laut Schulgesetz unterliegt der Übergang zur weiterführenden Schule folgenden Vorgaben: § 8 Übergang (1) Im ersten Schulhalbjahr der Klasse 4 informiert die Grundschule über die Bildungsgänge in den weiterführenden Schulen der Sekundarstufe I und das örtliche Schulangebot. 15

Schulprogramm der Pollhansschule ‐ September 2016 (2) Anschließend berät die Klassenlehrerin oder der Klassenlehrer mit den Eltern in einem persönlichen Gespräch über die weitere schulische Förderung des Kindes. (3) Die Empfehlung für die Schulform gemäß § 11 Abs. 4 Satz 1 SchulG ist Teil des Halbjahreszeugnisses der Klasse 4. Darin werden die Schulform Hauptschule, Realschule oder Gymnasium benannt, für die das Kind nach Auffassung der Grundschule geeignet ist, daneben auch die Gesamtschule und Sekundarschule. Ist ein Kind nach Auffassung der Grundschule für eine weitere Schulform mit Einschränkungen geeignet, wird auch diese mit dem genannten Zusatz benannt. Die Empfehlung ist zu begründen. Über die Empfehlung und deren Begründung entscheidet die Klassenkonferenz als Versetzungskonferenz. (4) Die Eltern melden die Schülerin oder den Schüler unter Vorlage des Halbjahreszeugnisses der Klasse 4 an einer Schule der von ihnen gewählten Schulform an. Diese Schule unterrichtet die Grundschule über die Anmeldung.“ (Schulgesetz 2012) Die Pollhansschule erfüllt diese Aufgaben durch folgende Schritte:  Elternabend in der Schule mit Informationen zum Übergang und zu den weiterführenden Schulen  Elternberatung an den Elternsprechtagen  Verteilen von Informationsmaterial der weiterführenden Schulen mit Hinweisen auf Infoveranstaltungen und Tage der offenen Tür  Vorbereitung und Begleitung des Übergangs zu den Schulen der Sek I  Teilnahme an den Orientierungsstufenkonferenzen der weiterführenden Schulen 16

Schulprogramm der Pollhansschule ‐ September 2016 3. PÄDAGOGISCHE SCHWERPUNKTE 3.1 SOZIALES LERNEN 3.1.1 HAUS‐ UND SCHULORDNUNG In der Pollhansschule besteht Konsens, dass ein freundliches Miteinander den Kindern vorgelebt und von ihnen eingefordert werden muss. Unter Mitwirkung der Kinder wurden die Schulordnung und die Pausenregeln der Pollhansschule entwickelt. In jedem Jahr werden sie neu mit den Schülern besprochen und von ihnen unterschrieben. Die Grundregel für das Miteinander der Kinder lautet: Wir gehen freundlich und rücksichtsvoll miteinander um und verhalten uns auf dem Schulgelände so fair, dass sich andere Kinder wohlfühlen. Es ist verboten, andere Kinder körperlich oder mit Worten zu verletzen. Werden diese Verhaltensformen nicht eingehalten, so werden die Schüler aufgefordert, sich Unterstützung zu holen, damit Verstöße unverzüglich im Gespräch mit den beteiligten Schülern bzw. im Klassenrat geklärt werden können. Notfalls werden diese Gespräche auch direkt vor der nächsten Unterrichtsstunde durchgeführt. Unterrichtsregeln  Ich komme pünktlich zum Unterricht.  Ich melde mich, wenn ich etwas sagen möchte.  Ich höre anderen zu.  Ich arbeite leise.  Ich tue keinem anderen weh.  Ich höre auf alle Lehrer und Erzieher der OGS. 17

Schulprogramm der Pollhansschule ‐ September 2016 Wenn ich mich nicht an die Unterrichtsregeln halte, gilt das Ampelsystem:  Zuerst erhalte ich eine Verwarnung.  Bei erneuter Störung werde ich auf Gelb gesetzt.  Bei fortgesetzter Störung werde ich auf Rot gesetzt. Konsequenz: Rote Ampel bedeutet, dass der Schüler in der folgenden Unterrichtsstunde den Klassenverband verlassen muss und in einer anderen Klasse die Schulregeln oder einen Text abschreibt. Nach dem Verbleib in einer anderen Klasse, wandert der Schüler wieder auf grün, d.h. er startet wieder am Ausgangspunkt. Sollte ein Schüler am selben Tag erneut auf die rote Ampel gelangen, kommt es zum Ausfüllen eines Regelzettels, den der Lehrer den Eltern zur Kenntnis mit nach Hause gibt. Schulhofregeln Wir halten das Gelände und die Toiletten sauber! In der Pause gehen alle Kinder nach draußen! Die Toilette ist kein Spiel‐ und Aufenthaltsraum! Wir verlassen das Schulgelände nicht ohne Genehmigung der Aufsicht! Beim Klingeln bringen alle Kinder das Spielzeug zurück in die Wagen und gehen langsam in das Gebäude! Regeln für den Umgang mit den Spielgeräten Auf dem Fußballplatz, am Klettergerüst, an den Schaukeln und im Sandkasten halten wir uns an die Spielregeln:  Keine Ballspiele auf der Wiese  Kein Herunterhangeln  Klettern nur auf den Klettergerüsten 18

Schulprogramm der Pollhansschule ‐ September 2016  In einer Schaukel dürfen 3 Kinder sein, gewechselt wird nach ca. 3 Minuten. Regeln für die Regenpause Bei Regenpausen bleiben alle Kinder in ihren Klassenräumen. Wenn ich mich nicht an die Pausenregeln halte: ‐ werde ich daran erinnert und entschuldige mich, ‐ schreibe ich etwas über unsere Pausenordnung oder lerne sie auswendig. ‐ säubere ich unseren Schulhof oder die Toiletten, ‐ habe ich Pausenverbot (1 bis 5 Tage) und muss in der Pause arbeiten, ‐ werden meine Eltern informiert. Erziehungsvereinbarung I n Z u s a m m e n a r b e i t m i t d e n E l t e r n w u r d e d i e f o l g e n d e Erziehungsvereinbarung erarbeitet und in der Schulkonferenz verabschiedet. Beim ersten Elternsprechtag im 1. Schuljahr wird der Text mit den Eltern und Kindern besprochen und von den Beteiligten unterschrieben. 19

Schulprogramm der Pollhansschule ‐ September 2016 20

Schulprogramm der Pollhansschule ‐ September 2016 Soziale Gruppenarbeit Gemeinsam mit der Jugendhilfe bietet die AWO in der Pollhansschule das Konzept „Soziale Gruppenarbeit“ an. Diese sozialpädagogische Maßnahme ist ein niederschwelliges, präventives Angebot, das sich an Kinder mit vielfältigen Problemlagen im sozial‐emotionalen Bereich und ihre Familien richtet. Vorrangig werden Kinder angesprochen, die in der OGS der Pollhansschule angemeldet sind. Allerdings ist das Projekt inzwischen auch geöffnet für alle übrigen Kinder unserer Schule. Häufig beobachtete Auffälligkeiten der Kinder im schulischen Kontext sind aggressives Verhalten, mangelnde soziale Kompetenzen, Regressionen, psychosomatische Erkrankungen sowie fehlende schulbezogene Kompetenzen. Das Ziel der sozialen Gruppenarbeit ist die Entwicklung eines kompetenten Sozialverhaltens, das sich in folgenden Faktoren äußert:  realistisches Selbstbild  realistische Einschätzung der Umwelt  Mitmenschlichkeit  Hilfsbereitschaft  Fähigkeit zur Zusammenarbeit  Konfliktfähigkeit  Toleranz und Respekt  Verantwortungsgefühl  Rücksichtnahme Damit einher gehen individuelle Veränderungsziele für jedes Kind: z.B.  Entwicklung von Selbstbewusstsein  Erhöhung der Frustrationstoleranz  Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit  Befähigung zur Entscheidungsfindung  Befähigung zu innerer Ruhe, zuhören können, abwarten können  Entwicklung der Kommunikationsfähigkeit  Verbesserung der Körperwahrnehmung 21

Schulprogramm der Pollhansschule ‐ September 2016  Vermittlung eines veränderten Selbstbildes  Hinführung zur Wahrnehmung und Äußerung eigener Emotionen  Hinführung zur Wahrnehmung und Akzeptanz der Emotionen des sozialen Umfeldes Die teilnehmenden Kinder werden von den Fachkräften des Jugendamtes, der Schulleitung, der Klassenleitung und den pädagogischen Fachkräften der OGS gemeinsam ausgesucht. Nach einem Elterngespräch, in dem über die sozialpädagogische Maßnahme informiert wird, stellen die Eltern einen entsprechenden Antrag, über den das Jugendamt entscheidet. In der Pollhansschule werden in jedem Schuljahr zwei Gruppen mit je 6 Kindern eingerichtet. Sie treffen sich an 2 Nachmittagen in der Woche für jeweils 1,5 Stunden unter der Leitung einer erfahrenen Sozialpädagogin. D i e G r u p p e n u t z t z w e i e i g e n e R ä u m e i n d e r e h e m a l i g e n Hausmeisterwohnung neben der Turnhalle. Parallel zur Gruppenarbeit findet die Zusammenarbeit mit den Eltern statt, um deren Kompetenzen bei der Erziehung zu fördern, sie im Alltag zu unterstützen und bei ihrer Erziehungsarbeit zu begleiten. Die Sozialpädagogin vereinbart regelmäßige Gesprächstermine im häuslichen Umfeld. Genauere Ausführungen zu den eingesetzten Methoden und Arbeitsformen können in dem ausführlichen Konzept zur Sozialen Gruppenarbeit im Sekretariat der Pollhansschule eingesehen werden. 22

Schulprogramm der Pollhansschule ‐ September 2016 3.1.2 PARTIZIPATION DER KINDER Patenklassen Mit der Einschulung des 1. Jahrganges im August übernehmen die Schüler aus den 3. Klassen als ältere, schulerfahrene Kinder für einen Schulanfänger die „Patenschaft“. Besonders in der ersten Zeit kümmern sie sich um ihre kleinen Schützlinge, um den Übergang vom Kindergarten zu erleichtern und den Erstklässlern bei der Eingewöhnung in die Schule zu helfen. Die Klassenlehrerinnen und –lehrer der Patenklassen ordnen bereits im Vorfeld immer ein Kind der 1. Klasse und eines der Patenklasse einander zu, sodass die älteren Kinder sich schon früh auf ihre kleinen Patenkinder einstellen können. Gleich an einem der ersten Schultage lernen sich die Kinder kennen. Die 3. Klässler besuchen ihre jüngeren Patenkinder im 1. Schuljahr und stellen sich ihnen vor. Sie führen ihre kleinen Paten durch die Schule und machen sie mit den Räumlichkeiten vertraut. Ebenso werden in der ersten Zeit die Pausen miteinander verbracht, eine gemeinsame Spielzeit auf dem Schulhof vereinbart und kleinere Unterrichtsvorhaben miteinander durchgeführt. Für die Erstklässler ist die Betreuung durch die älteren Schülerinnen und Schüler eine gute Unterstützung, um sich in der neuen Schule zurecht zu finden und die ersten aufregenden Tage zu bewältigen. Die älteren Kinder erfüllen ihre Aufgabe meist mit großem Verantwortungsgefühl und liebevoller Fürsorge. Erleichtert wird der Kontakt zwischen den Kindern durch die Zuordnung der Klassenräume im Schulgebäude, bei der die Patenklassen möglichst eng beieinander liegen. So haben die Kinder zum Beispiel in den Regenpausen die Möglichkeit auch in der Patenklasse zu spielen. Ein wöchentliches gemeinsames Patenfrühstück in der Frühstückspause wird von vielen Klassen als Gelegenheit genutzt um den Paten ein enges Verhältnis zueinander zu ermöglichen. 23

Schulprogramm der Pollhansschule ‐ September 2016 Während der gesamten Schulzeit sollen alle Kinder von den Möglichkeiten des Patensystems profitieren. So werden häufig gemeinsame Lesezeiten organisiert, bei denen die älteren Schüler sich als Vorleser für ihre jüngeren Paten betätigen können. Umgekehrt haben die jüngeren Schüler die Möglichkeit ihre Lesefähigkeiten mit der Unterstützung ihrer Paten zu trainieren. In gemeinsamen Bücherei‐ und Antolinstunden werden diese Vorteile in besonderem Maße genutzt. Ebenso können die Paten in allen a n d e r e n S c h u l f ä c h e r n m i t e i n a n d e r l e r n e n u m z u m B e i s p i e l Mathematikaufgaben oder englische Vokabeln zu trainieren. Eine gemeinsame Sportstunde bereitet den Schülern dabei meist besonderen Spaß. Es wird angestrebt, dass im Verlauf der Schulzeit immer wieder jahrgangsübergreifende Lernvorhaben und Schulaktionen zwischen den beiden Klassen durchgeführt werden, z.B. Ausflüge, Basteltage, Theaterbesuche, Gottesdienst etc. Regeln und Rituale geben den Kindern Sicherheit, Orientierung und Halt. Auf dieser Basis können sie sich am Schulleben beteiligen und ihre Selbstständigkeit erweitern. Nach den mit den Kindern erarbeiteten Regeln handeln alle in der Schule. Die abgesprochenen Rituale entlasten und stiften Traditionen. Sie geben der Schule damit ein persönliches Gesicht. Vielfältige und unterschiedliche Regeln und Rituale haben sich für das Zusammenleben in den Klassen entwickelt. Als Beispiele sind zu nennen:  Begrüßungslied / Morgenkreis /Abschlussrunde  Benutzung von Hausschuhen in den Klassenräumen  Tagesübersicht  visuelle (Piktogramme) und / oder akustische Zeichen im Unterricht  Meldekette  Erzählstein  Klassenrat 24

Schulprogramm der Pollhansschule ‐ September 2016  Geburtstagsfeier  Klassendienste Ausleihe des Pausenspielzeugs In der ersten großen Pause (9.35 – 9.55 Uhr) haben alle Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, mit ihrer Ausleihkarte Pausenspielzeug auszuleihen. Die Ausleihkarten erhalten die Kinder von ihrer Klassenlehrerin bzw. ihrem Klassenlehrer. Die Karten haben für jeden Jahrgang eine einheitliche Farbe, auf der Karte ist der Name der Kinder aufgedruckt, so dass nachvollzogen werden kann, welches Kind welches Spielzeug ausgeliehen hat. Kinder, die ihre Karte verlieren, erhalten erst nach einem Klärungsgespräch mit ihrer Klassenleitung eine Ersatzkarte. Unter Umständen wird das Kind für einen gewissen Zeitraum von der Ausleihe ausgeschlossen. Im monatlichen Wechsel ist eine Klasse des 4. Jahrganges für die Ausleihe zuständig. Klassenintern wird eine Gruppe von vier bis sechs Kindern festgelegt, die für jeweils eine Woche verantwortlich in der Pausenspielzeug – Ausleihe arbeitet. Ablauf der Ausleihe: Gegen Ende der Frühstückspause bauen die Schülerinnen und Schüler der Ausleihgruppe die Spielsachen und das Ausleihbrett, auf dem die Bezeichnungen für die Spielgeräteaufgedruckt sind, unter dem Vordach vor dem Fenster des Hausmeisterraumes auf. Zu Pausenbeginn können sich die Kinder ein Spielzeug ausleihen. Sie geben dazu ihre Ausleihkarte ab, die an einem Haken unter der Bezeichnung des ausgeliehenen Spielgerätes aufgehängt wird. Am Ende der Pause bringen die Kinder ihr Spielgerät zurück und erhalten im Gegenzug ihre Ausleihkarte wieder. 25

Schulprogramm der Pollhansschule ‐ September 2016 Schülerinnen und Schüler, die ihr Spielzeug nicht, nicht vollständig oder beschädigt zurückbringen, erhalten ihre Karte nicht zurück. Die Kinder der Ausleihgruppe teilen der für die Spielzeugausleihe verantwortlichen Lehrerin (Frau Varnhorn) mit, welche Karte oder welche Karten noch am Brett hängen. Die Lehrerin tritt dann über die Klassenlehrer/in in Kontakt mit den entsprechenden Kindern und klärt den Sachverhalt. Der Klassenrat Der Klassenrat ist eine regelmäßig durchgeführte Gesprächsrunde, in der sich Kinder und Klassenlehrer(in) gemeinsam mit konkreten Problemen und Anliegen der Klassengemeinschaft auseinander setzen und versuchen eine gemeinsam getragene Lösung zu finden. Die Lehrkraft übernimmt bei den Gesprächen im Klassenrat die Rolle des Begleiters und hat die Verantwortung für den Ablauf des Prozesses, nicht jedoch für das Ergebnis. Sie leitet die Kinder an, wie man zu einem gemeinsam verantworteten Ergebnis kommt Sie verdeutlicht den Rahmen, innerhalb dessen Entscheidungen getroffen werden können und macht ihn transparent. Wirkungen des Klassenrats: Der Klassenrat ermöglicht guten Unterricht durch:  positives Klassen‐ und Lernklima  Stärkung der Klassengemeinschaft  Gewaltprävention Der Klassenrat vermittelt Kompetenzen: personale Kompetenzen 26

Schulprogramm der Pollhansschule ‐ September 2016  Identitätsentwicklung ( Selbst‐ und Fremdwahrnehmung)  Emotionalität ( Umgang mit Gefühlen)  Konzentrationsfähigkeit  Selbststeuerungsfähigkeit  Eigenverantwortlichkeit  Selbstvertrauen ( Erfahren von Selbstwirksamkeit)  soziale Kompetenzen  Kommunikationsfähigkeit  Empathie  Konfliktfähigkeit  Teamfähigkeit  Verantwortungsbereitschaft  Toleranz  Akzeptanz  methodische Kompetenzen  Konfliktlösung  Protokoll verfassen  Gesprächsleitung  Planung und Abläufe  fachliche Kompetenzen  Inhalte Deutsch (Kommunikationstheorie, Wortschatz) Der Klassenrat entlastet die Lehrkraft durch: 27

Schulprogramm der Pollhansschule ‐ September 2016  Vertagen und Konzentration der Anliegen und Probleme auf die Klassenratsstunde  Teilen der Verantwortung (vgl. Der Klassenrat, Verlag an der Ruhr) Bei der Durchführung des Klassenrates gibt es von Klasse zu Klasse geringfügige Unterschiede. Im Wesentlichen findet der Ablauf jedoch statt, wie im Folgenden beschrieben. Klassenrat Klasse 1: Vorbereitung des Klassenrates: Einführung der Symbolkarten ‐ P o s i t i v r u n d e ‐ Z u h ö r e n ‐ M e l d e n Ablauf:  Gesprächskreis bilden  Durchführung des Klassenrats:  Eröffnungsrunde: 1. Begrüßung 2. Stilleübung bei Bedarf und angelehnt an die Rituale der Klasse  Positivrunde und Gesprächsrunde: 1. Was war in dieser Woche gut? Was hat mir gut gefallen? Welche Wünsche gibt es für die nächste Woche? 2. allgemeiner Gesprächsbedarf 28

Schulprogramm der Pollhansschule ‐ September 2016  Ritualisierte Abschlussrunde Rollen: Regelwächter bedient die Symbole mit Unterstützung durch die Lehrkraft Länge und Intensität der Gesprächsrunde ist abhängig von den Bedürfnissen der Kinder. Isolierte Übungen zu den Bereichen: ‐ Selbst‐ und Fremdwahrnehmung (Der Klassenrat, S. 109 – 111) ‐ Reden und Zuhören (Der Klasserat, S. 105 – 108) (Kooperatives Lernen in der Grundschule, S. 38, 39, S. 64, 65) (Kooperativer Unterricht in der Grundschule, S. 77 – 82) ‐ Stärkung des Selbstbewusstseins ( Kooperativer Unterricht in der Grundschule, S. 43 – 49) ‐ Regeleinhaltung (Der Klassenrat, S. 100 – 104) Klassenrat in Klasse 2: Vorbereitung des Klassenrates: Einführung des Klassenratbuches  Durchführung der Klassenrats:  Eröffnungsrunde und Positivrunde: 1. Begrüßung 29

Schulprogramm der Pollhansschule ‐ September 2016 2. Was war in dieser Woche gut? Was hat mir gut gefallen?  Protokoll: Falls Vereinbarungen getroffen wurden, Rückmeldung einholen.  Gesprächsrunde: 1. Festlegung der Gesprächspunkte 2. Festlegung der Reihenfolge (1. und 2. vorgegeben durch das Klassenratbuch) 3. Darstellung, Klärung und Lösungsfindung zu den Eintragungen 4. Vereinbarungen/ Wünsche notieren  Abschlussrunde: Rückmeldung/Blitzlicht Rollen: Regelwächter, Zeitwächter Länge und Intensität der Gesprächsrunde ist abhängig von den Bedürfnissen der Kinder. Isolierte Übungen zu den Bereichen: ‐ wie in Klasse 1 ‐Konzentrationsfähigkeit (Der Klassenrat, S. 112 ‐113) 30

Schulprogramm der Pollhansschule ‐ September 2016 Klassenrat Klasse 3 und 4:  Vorbereitung des Moderatorenteams vom Klassenrat (abhängig von der Klassensituation) Ablauf:  Durchführung der Klassenrats:  Eröffnungsrunde und Positivrunde: 1. Begrüßung 2. Was war in dieser Woche gut? Was hat mir gut gefallen?  Protokoll: Falls Vereinbarungen getroffen wurden, Rückmeldung einholen.  Gesprächsrunde: 1. Festlegung der Gesprächspunkte 2. Festlegung der Reihenfolge (1. und 2. vorgegeben durch das Klassenratbuch) 3. Darstellung, Klärung und Lösungsfindung zu den Eintragungen 4. Vereinbarungen/Wünsche notieren  Abschlussrunde: Rückmeldung/Blitzlicht Rollen: Regelwächter, Zeitwächter, Moderator, Protokollant Länge und Intensität der Gesprächsrunde ist abhängig von den Bedürfnissen der Kinder. 31

Schulprogramm der Pollhansschule ‐ September 2016 Isolierte Übungen zu den Bereichen: ‐ Gefühle ausdrücken (Der Klassenrat, S. 114 – 117) ( rote buddy‐Mappe, S. 13 – 15) ‐ Empathiefähigkeit (Der Klassenrat, S. 118 ‐121) ‐ Formulieren in Ich Botschaften (Der Klassenrat, S. 123, 124) ‐ Streitschlichtung 3.2 DAS GEMEINSAME LERNEN 3.2.1 DIE GRUNDSCHULE FÜR ALLE KINDER – ANSPRUCH UND AUFGABE Die Grundschule ‐ als die für alle Kinder gemeinsame Grundstufe des Bildungswesens‐ hat die Aufgabe, alle Schülerinnen und Schüler unter Berücksichtigung ihrer individuellen Voraussetzungen zu fördern. Dieser Aufgabe nimmt sich die Grundschule in besonderer Art und Weise an, wenn Kinder mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf in die gemeinsame Erziehung und das Gemeinsame Lernen einbezogen sind. 3.2.2 DIE POLLHANSSCHULE ‐ EINE SCHULE DES GEMEINSAMEN LERNENS Im Zuge der Inklusionsbestrebungen im Kreis Gütersloh ist die Pollhansschule eine von zwei Schulen des Gemeinsamen Lernens im Grundschulbereich der Stadt Schloß Holte‐Stukenbrock. Dabei kann die Pollhansschule bereits auf eine lange Erfahrung als eine der ersten Stützpunktschulen des Gemeinsamen Unterrichtes im Kreis Gütersloh zurückblicken. 32

Schulprogramm der Pollhansschule ‐ September 2016 Im Unterricht des Gemeinsamen Lernens werden Kinder einerseits zielgleich nach den Grundschulrichtlinien und andererseits zieldifferent nach den jeweiligen Richtlinien ihres festgestellten sonderpädagogischen Unterstützungsbedarfes (Lernen, Geistige Entwicklung) unterrichtet. Aufgabe der Lehrer ist es, gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern unter Einbeziehung der Eltern und anderer Fachleute die im Lehrplan beschriebenen allgemeinen Ziele und Kompetenzen mit den individuellen Bildungs‐ und Erziehungszielen der Kinder mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf zu verknüpfen. Dabei werden Inhalte und Formen des Gemeinsamen Lernens festgelegt. Die Leistungsbewertung erfolgt in Bezug auf diese individuellen Ziele und wird bei zieldifferenter Förderung in eine Berichtform gekleidet. Ebenso werden Kinder der dreijährigen Schuleingangsphase sonderpädagogisch unterstützt, um Lern‐ und Verhaltensschwierigkeiten bereits präventiv zu begegnen. Das Gemeinsame Lernen beinhaltet ein Grundrecht, dem wir uns an unserer Schule verpflichtet sehen. In der Regel nehmen wir alle Kinder mit sonder‐ pädagogischem Unterstützungsbedarf auf. Eine frühzeitige und umfassende Zusammenarbeit aller Beteiligten (Kinder, Eltern, Kollegium, abgebende Institution, Therapeuten) ist notwendig, um eine gute Betreuung und Förderung im Laufe der Grundschulzeit sowie im Übergang zur weiterführende Schule zu gewährleisten. Um den Eltern, Erziehern und anderen einen Einblick in das Gemeinsame Lernen zu ermöglichen, sind wir zu Hospitationen und Gesprächen bereit. Während der gesamten Schulzeit an der Pollhansschule wird immer wieder überprüft, ob dem sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf angemessen entsprochen werden kann, ob die Grundschule einen geeigneten Förderort für dieses Kind bieten kann. Grundsätzlich ist es möglich, pro Jahrgang eine Klasse des Gemeinsamen Lernens zu bilden. Darüber hinaus werden die sonderpädagogischen Lehrkräfte auch in anderen Klassen präventiv eingesetzt, um Kinder mit Unterstützungsbedarf zu fördern. Im Gemeinsamen Lernen wird angestrebt, dass alle Kinder möglichst häufig im Klassenverband gemeinsam vom Grundschullehrer und vom Sonder‐ 33

Schulprogramm der Pollhansschule ‐ September 2016 pädagogen im Team unterrichtet werden. Um die Umsetzung der Ziele des Gemeinsamen Lernens zu gewährleisten, wird versucht eine möglichst hohe Zahl an doppelt besetzten Stunden zu realisieren. Nur eine weitgehende Doppelbesetzung ermöglicht eine angemessene innere Differenzierung in der heterogenen Lerngruppe. Dies kommt allen Schülerinnen und Schülern der Klasse zu Gute, da die zusätzliche Lehrkraft die Schülerinnen und Schüler der gesamten Lerngruppe fördern und fordern kann. In der Gestaltung des Unterrichts kommt den handlungsorientierten und kooperativen Unterrichtsformen besondere Bedeutung zu. Insbesondere die Arbeit an Stationen, an Tages‐ und Wochenplänen und freie Arbeit im Rahmen bestimmter Projektthemen erlauben eine differenzierte Förderung aller Schüler. Nach dem vierten Schuljahr erfolgt die weitere Förderung der Schüler mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf je nach erreichtem Leistungs‐ und Entwicklungsstand in den Schulformen der Sekundarstufe I oder der jeweiligen Förderschule. Beim Versuch einer Eingliederung in eine Regelschule wird angestrebt, die Schülerin oder den Schüler in einer Übergangsphase weiter zu betreuen. 3.2.3 VORAUSSETZUNG FÜR EINE FÖRDERUNG IM GEMEINSAMEN LERNEN Wenn die Erziehungsberechtigten wünschen, dass ihr Kind am Gemeinsamen Lernen der Grundschule teilnimmt, stellen sie einen schriftlichen Antrag. Die Grundschule übermittelt diesen Antrag an das Schulamt des Kreises Gütersloh. Das Schulamt leitet ein Verfahren zur Feststellung des sonderpädagogischen Unterstützungsbedarfes ein. Dazu gehört, dass die Schulaufsichtsbehörde eine Lehrerin oder einen Lehrer der Grundschule und eine sonderpädagogische Lehrkraft beauftragt, ein sonderpädagogisches Gutachten über das Kind zu verfassen, in dem der ermittelte Förderschwerpunkt sowie der sonderpädagogische Unterstützungsbedarf beschrieben wird. Ferner wird, sofern erforderlich, eine schulärztliche Untersuchung veranlasst. Die Schulaufsichtsbehörde prüft auf der Grundlage eines Gutachtens eingehend den sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf und legt den Förderschwerpunkt fest. Neben der Förderschule bietet das Schulamt 34

Schulprogramm der Pollhansschule ‐ September 2016 immer eine Form des Gemeinamen Lernens an. Wird seitens der Eltern als Förderort das Gemeinsame Lernen an der Grundschule gewünscht, wird das Kind in Abhängigkeit von den aktuellen Möglichkeiten aufgenommen. Das gesamte Verfahren ist sehr zeitaufwändig. Deshalb ist es für alle Beteiligten günstig, wenn die Erziehungsberechtigten bereits bei der Schulanmeldung im November diesen Antrag stellen. Für Kinder bei denen während der Grundschulzeit ein sonderpädagogischer Unterstützungsbedarf ersichtlich wird, sollte der Antrag auf eine sonderpädagogische Überprüfung spätestens bis zum 01.02. eines Jahres erfolgen. 3.2.4 DIE ARBEITSFELDER DER SONDERPÄDAGOGEN Die Aufgaben der Sonderpädagogen liegen in den Bereichen Diagnostik, Förderung im Unterricht und Beratung. Zu dem Bereich Diagnostik gehören die Durchführung von Verfahren im Rahmen der AO‐SF, die Eingangsdiagnostik im Rahmen des Testnachmittages und in den ersten Schulwochen des Schuljahres, die Bestimmung der Ist‐Lage und die fortlaufende Förderdiagnostik, auf deren Basis die Förderpläne erstellt werden. Die Förderung im Unterricht erfolgt je nach Absprache und Unterrichtsplanung im Team in Einzelfördermaßnahmen, in Kleingruppenunterricht oder durch individuelle Unterstützung im gemeinsamen Unterricht. Die Sonderpädagogen stellen bei Bedarf differenzierte Materialien und Hausaufgaben bereit. Über die Absprachen im Klassenteam hinaus, beraten die Sonderpädagogen bei Bedarf im Jahrgangsteam im Rahmen von Unterrichtshospitationen, Diagnostik und Elterngesprächen. Jeder Sonderpädagoge ist für die Kollegen Ansprechpartner in allen sonderpädagogischen Fragen. Darüber hinaus ist jeder Sonderpädagoge auf einzelne Fachrichtungen spezialisiert, so dass es zu allen sonderpädagogischen Fachrichtungen feste Ansprechpartner gibt. 35

Schulprogramm der Pollhansschule ‐ September 2016 3.2.5 SONDERPÄDAGOGISCHE FÖRDERPLANUNG Für jedes Kind mit festgestelltem sonderpädagogischen Unterstützungs‐ bedarf wird laut der rechtlichen Grundlage ein individueller Förderplan erstellt und kontinuierlich fortgeschrieben (vgl. § 21 AO‐SF). Bei der sonderpädagogischen Förderplanung werden alle Maßnahmen und Hilfen den individuellen Leistungs‐ und Lernentwicklungen der einzelnen Kinder angepasst. Der Förderplan enthält sowohl Ziele aus den Entwicklungsbereichen als auch aus den Unterrichtsfächern. Die fachlichen Ziele orientieren sich an den kompetenzorientierten Lehrplänen der allgemeinen Schulen. Weiterhin enthält der Förderplan sowohl alle persönlichen Angaben wie z.B. Name, Adresse, Geburtsdatum, Erziehungsberechtigte, Informationen zu relevanten häuslichen Gegebenheiten als auch Aussagen zum gesamten Lern‐ und Entwicklungsverlauf. Weiterhin werden dort die geführten Elterngespräche sowie Gespräche mit Kooperationspartnern und besondere Vorkommnisse notiert. Der Förderplan beschreibt für die einzelnen Förderbereiche möglichst kleinschrittige, beobachtbare und festgelegte Teilziele, die jeweils zum Ende eines Schulhalbjahres evaluiert werden. Diese sollten einen realistischen Umfang von zwei bis drei Teilzielen nicht überschreiten. Besondere Auffälligkeiten, Lernfortschritte oder Beobachtungen werden stets, somit also auch außerhalb dieser festgelegten Zeit, dokumentiert. Die Förderziele werden mit dem Kind besprochen, transparent gemacht und in kurzzeitigen Abständen reflektiert. Es finden in regelmäßigen Abständen sonderpädagogische Klassenkonferenzen statt, welche alle an der Förderung der Schüler mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf Beteiligten einbindet. Im Sinne der Prävention bietet sich die Möglichkeit hier über weitere Kinder mit einem besonderen Unterstützungsbedarf zu sprechen. Einschätzungen bezüglich des Lernens, der Sprache oder des Verhaltens des jeweiligen Schülers werden ausgetauscht und die neuen Förderziele festgehalten. Dem gesamten Kollegium werden im Rahmen der ersten Lehrerkonferenz alle Kinder mit festgestelltem sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf und alle präventiv auffälligen Kinder von den Sonderpädagogen bzw. den Klassenlehrerteams vorgestellt. Hierbei werden wichtige Informationen 36

Schulprogramm der Pollhansschule ‐ September 2016 zum Förderschwerpunkt, zu möglichen Hilfsmitteln, zu einem etwaigen Nachteilsausgleich oder zu anderen Vereinbarungen mitgeteilt. Die Eltern werden in den Elternsprechtagen über den Ist‐Stand der Entwicklung des Kindes und seines Lernens informiert. Sie erhalten die Möglichkeit den Förderplan einzusehen. Der Schulleitung wird der Förderplan zweimal jährlich im Vorfeld vorgelegt. 37

Schulprogramm der Pollhansschule ‐ September 2016 Folgender Zeitplan gilt als Orientierung: Anfang 1. Halbjahr sonderpädagogische Klassenkonferenz* (Dienstag 6.Stunde) Förderplan 1 schreiben 1. Lehrerkonferenz nach den Vorstellen der Kinder mit Sommerferien festgestelltem sonderpädagogischem Unterstützungs-bedarf (Förderschwerpunkte, Hilfsmittel, Nachteilsausgleich etc.) und bei Bedarf andere auffällige Kinder Oktober/ November Eltern/ Schülergespräch Förderplan 1 zur Schulleitung Ende 1. Halbjahr Förderplan 1 evaluieren In Klasse 3 und 4 Lern- und Entwicklungsbericht schreiben (außer für Kinder mit dem Förderschwerpunkt GE) Anfang 2. Halbjahr sonderpädagogische Klassenkonferenz Förderplan 2 schreiben und zur Schulleitung April/ Mai Eltern-/ Schülergespräch Ende des 2. Halbjahres Förderplan 2 evaluieren und Lern- und Entwicklungsbericht schreiben * 1. Klasse nach den Herbstferien (Anmerkungen: gilt ab Schuljahr 2016/2017. Die Evaluation des Förder‐ planes kann zu jedem Zeitpunkt erfolgen und basiert auf der täglichen Arbeit mit den Kindern.) 38

Schulprogramm der Pollhansschule ‐ September 2016 3.2.6 VERNETZUNG DER SONDERPÄDAGOGEN Jeden ersten Dienstag im Monat treffen sich die Sonderschullehrerinnen der Pollhansschule in der sechsten Stunde zur Teambesprechung. Reicht diese Besprechungszeit nicht aus, dann werden weitere Termine vereinbart. In der Teambesprechung ist Zeit, sich über Schülerinnen und Schüler auszutauschen und Unterrichtsmaterial zu sichten, zu entwickeln und abzustimmen. Die Sonderschulkolleginnen tauschen sich über aktuelle Themen aus, zum Beispiel über Informationen aus Fortbildungsveranstaltungen und Arbeitsgruppen oder über Gespräche mit Therapeutinnen und Therapeuten. Zudem arbeiten sie gemeinsam weiter am Konzept des Gemeinsamen Lernens an unserer Schule. Ein zukünftiger Arbeitsschwerpunkt ist das Angebot jahrgangsstufenübergreifender A r b e i t s ‐ o d e r F ö r d e r g r u p p e n f ü r K i n d e r m i t b e s o n d e r e m Unterstützungsbedarf. Informationen aus diesen Teamgesprächen werden von den Sonderschullehrerinnen in die jeweiligen Klassen‐ und Jahrgangsteams oder in die Lehrerkonferenz getragen. Die Sonderschullehrerinnen planen gemeinsam mit den Grundschullehrerinnen und Grundschullehrern in den in der Regel dienstags in der sechsten Stunde stattfindenden Jahrgangsteamtreffen und in zusätzlich stattfindenden Absprachen im Klassenteam den Unterricht. In diesem Rahmen werden auch die Inhalte der Förderpläne mit den entsprechenden Differenzierungsmaßnahmen besprochen. Die enge und offene Zusammenarbeit mit den Grundschulkolleginnen und Grundschulkollegen ermöglicht auch die Beratung in Hinblick auf Kinder, die keinen anerkannten sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf haben. Eine enge Zusammenarbeit findet zudem zwischen den Integrationshelferinnen bzw. Integrationshelfern und gegebenenfalls zwischen den Pflegerinnen oder Pflegern einzelner Kinder mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf und den Sonderschullehrerinnen statt. In regelmäßigen Gesprächen werden der Förderplan des Kindes und die jeweilige Art der Unterstützung abgesprochen, Probleme besprochen und Fragen geklärt. Zudem stehen die Sonderschulkolleginnen im Kontakt mit dem jeweiligen Träger der Unterrichtsbegleitung/ Integrationshilfe. 39

Schulprogramm der Pollhansschule ‐ September 2016 Die Treffen des regionalen Arbeitskreises „Gemeinsames Lernen – Primarstufe 2“ finden in der Regel viermal im Jahr statt. Mindestens eine Kollegin nimmt daran teil um die Informationen an das Kollegium der Pollhansschule weiterzugeben. Wichtige Themen aus der jährlich stattfindenden Dienstbesprechung für Sonderschullehrerinnen und Sonderschullehrer, die im Gemeinsamen Lernen (Inklusion) arbeiten, werden im Rahmen der Jahrgangsteams oder der Lehrerkonferenz ins Kollegium getragen. Im Rahmen der Förderplanung stehen die Sonderschullehrerinnen mit den Grundschullehrerinnen bzw. Grundschullehrern, den Erzieherinnen des offenen Ganztags, den Eltern des Kindes und ggf. der Schulsozialarbeiterin im engen Austausch. Falls die Schülerin bzw. der Schüler unterstützende Therapien erhält, sprechen die Sonderschulpädagoginnen mit den Therapeutinnen bzw. Therapeuten und nutzen gegebenenfalls auch die Möglichkeit der gegenseitigen Hospitation. Zum Informationsaustausch ist uns die Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen der Förderschulen und der weiterführenden Schulen wichtig. Auch hier wird die Möglichkeit gegenseitiger Gespräche und gegenseitiger Unterrichtshospitationen genutzt. Im Rahmen der Durchführung des sonderpädagogischen Gutachtens (AO‐SF – Verfahrens) arbeiten die Sonderschullehrerinnen mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Grundschulen oder Förderschulen zusammen. Generell besteht nach vorheriger Terminabsprache jederzeit die Möglichkeit im Gemeinsamen Lernen an unserer Schule zu hospitieren und sich darüber auszutauschen. Dies gilt beispielsweise für: Eltern, Erzieherinnen und Erzieher, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter familienunterstützender Dienste, Studentinnen und Studenten, Dozentinnen und Dozenten. 40

Schulprogramm der Pollhansschule ‐ September 2016 3.3 GESUNDHEITS‐ UND BEWEGUNGSERZIEHUNG Gesundheitserziehung Im Rahmen des Erziehungs‐ und Bildungsauftrages der Schule kommt der Gesundheitserziehung eine wachsende Bedeutung zu. Falsche Ernährung, mangelnde Bewegung, Reizüberflutung jedweder Art und ähnliche Ursachen wirken sich ungünstig auf die kindliche Entwicklung aus und können die Ursache für gesundheitliche Probleme im Erwachsenenalter sein. Unser Anliegen ist es, dem entgegen zu wirken und unseren Schülern neben kognitivem Wissen über den menschlichen Körper und seine Funktionen ebenso vielfältige Erfahrungen auf unterschiedlichen Handlungsebenen zu bieten. Dazu gehören im Einzelnen: Im Klassenraum  größengerechte Auswahl an Tischen und Stühlen  gemeinsames Frühstück im Klassenraum oder mit den Patenklassen  Rituale zur Förderung des Gefühls von Sicherheit  Bewegungsphasen im Unterricht Unterrichtsangebote ‐ Sachunterricht  gesundes Frühstück  gesunde Ernährung  gemeinsames Kochen/ Backen  Zähne und Zahngesundheit, ‐ pflege  Körper des Menschen  Sinne des Menschen  Sexualerziehung  Radfahrtraining 41

Schulprogramm der Pollhansschule ‐ September 2016 Unterrichtsangebote ‐ Sport Über die im Lehrplan verbindlichen Unterrichtsinhalte hinaus werden folgende Aktivitäten angeboten:  jährliches Fußballturnier für alle Klassen  jährliches Sportfest mit dem Erwerb des deutschen Sportabzeichens  Ausdauertraining im Wald als Vorbereitung für den Sternchenlauf Pausenangebote  bewegte Pause mit vielen Pausenspielen und den Spielgeräten auf dem Schulhof  Fußball  Tischtennis  Trampolinspringen im Forum Ärztliche Untersuchungen/Schultests  Eingangsuntersuchung Erstklässler  zahnärztliche Untersuchung im 2./4. Schuljahr  Schultest für alle Erstklässler Bewegungserziehung Die veränderten Lebensbedingungen und die damit verbundene Bewegungsarmut der Kinder erfordern auch von der Schule ein Umdenken. Deshalb bieten wir:  Bewegungszeiten im Klassenraum und auf dem Schulhof  einen qualifizierten Sportunterricht  ergänzende sportliche Aktivitäten in der Schule und in der OGS Wir sehen Bewegungserziehung als grundsätzliches Mittel der Entwicklungsförderung. Dem Zusammenhang von motorischer und kognitiver Entwicklung wollen wir entsprechen. So viel und so oft es geht, wollen wir unseren Kindern Bewegung ermöglichen: überschüssige Energie soll abgebaut, Körperbeherrschung gewonnen und damit eine Stärkung des Selbstvertrauens erreicht werden. 42

Schulprogramm der Pollhansschule ‐ September 2016 Der Pollhansschule stehen für die Umsetzung der sportlichen Aktivitäten an der Schule eine Sporthalle, eine große Wiese sowie in unmittelbarer Nähe im Holter Wald ein Sportbereich mit Sprunggrube und Laufbahn zur Verfügung. Unterrichtsangebote ‐ Sport Über die im Lehrplan verbindlichen Unterrichtsinhalte hinaus werden folgende Aktivitäten angeboten:  jährliches Fußballturnier für alle Klassen  jährliches Spiel‐ und Sportfest  jährliches Sportfest mit dem Erwerb des deutschen Sportabzeichens  Ausdauertraining im Wald als Vorbereitung für den Sternchenlauf  Teilnahme am Sternchenlauf (Volkslauf in SHS) Pausenangebote  bewegte Pause mit vielen Pausenspielen und den Spielgeräten auf dem Schulhof  Fußball  Tischtennis  Trampolinspringen im Forum 43

Schulprogramm der Pollhansschule ‐ September 2016 4. LERNEN UND LEISTEN 4.1 FÖRDERKONZEPTE 4.1.1 FÖRDERUNG VON KINDERN MIT MIGRATIONSHINTERGRUND Hausaufgabenbetreuung Im 2., 3. und 4. Jahrgang wird für Migrantenkinder, die nicht OGS‐Kinder sind, an zwei Tagen in der Woche eine Hausaufgabenbetreuung durchgeführt. Dafür werden von den jeweiligen Klassenlehrerinnen/Klassenlehrern gezielt Eltern angesprochen, die ihre Kinder aus vielfältigen Gründen nicht hinreichend bei den Hausaufgaben unterstützen können. Die Kinder arbeiten in einer festen Gruppe unter der Anleitung einer Lehrkraft und teilweise einer ehrenamtlich tätigen 2. Kraft. Über die Lehrkraft wird Kontakt zur Klassenleitung und zu den Fachlehrern der Kinder gehalten, um deren schulische Entwicklung direkt in die Fördermaßnahme einzubeziehen. Neben der inhaltlichen Bearbeitung der täglichen Hausaufgaben wird ‐ wenn es der zeitliche Rahmen erlaubt ‐ zusätzlich im Bereich Lesen sowie zu aktuellen unterrichtlichen Schwerpunkten geübt. Sprachförderkurs Ergänzend bieten wir in Abhängigkeit von dem zur Verfügung stehenden Stundenkontingent der Lehrkräfte für Kinder mit Schwierigkeiten in der deutschen Sprache klassen‐ und jahrgangsübergreifende Sprach‐ förderkurse an. Die jeweiligen Klassenlehrer/‐innen wählen die Kinder aus. Dem Sprachstand der Kinder entsprechend bezieht sich die Förderung auf die Bereiche:  Erweiterung des aktiven und passiven Wortschatzes  Satzbildung  Grammatik 44

Schulprogramm der Pollhansschule ‐ September 2016  Leseerziehung  Verfassen von Texten  Rechtschreibung  Überarbeitung von Texten Lernbegleiter Seit dem Schuljahr 2015/16 nehmen wir teil an dem „Lernbegleiter‐ Projekt“ der Caritas. Bei diesem Projekt, das im Rahmen der Flüchtlingshilfe entstanden ist, kommen Ehrenamtliche einmal in der Woche in die Schule, um Kinder ohne deutsche Sprachkenntnisse zu unterstützen. Es findet eine feste Zuordnung eines Erwachsenen zu einem Kind statt, so dass eine Vertrautheit zwischen beiden wachsen kann, die Kinder Zuwendung erfahren und sich ihre Sprachkompetenz über das gemeinsame Spielen oder Vorlesen weiterentwickelt. In diesem Schuljahr betreuen vier Ehrenamtliche die Kinder. 4.1.2 RECHTSCHREIBFÖRDERUNG Kinder, die bei den abgesprochenen Rechtschreibüberprüfungen aufgrund von Anzahl und Art ihrer Fehler auffallen und als rechtschreibschwach eingestuft werden, fassen wir in den Jahrgängen 3 und 4 jeweils in einer speziellen Rechtschreibfördergruppe zusammen. Um eine individuelle Förderung möglich zu machen, ist die Teilnehmerzahl auf ca. 8 Kinder begrenzt. In enger Anlehnung an das aktuelle Lehrwerk (zzt. Jo‐Jo, Cornelsen) und auf Grundlage des darin angebotenen Grundwortschatzes bearbeiten die Kinder einmal wöchentlich für eine Stunde vielfältige Übungen, die dem Training der verschiedenen Rechtschreibstrategien dienen. Dabei werden folgende Inhalte behandelt:  Selbstlaute erkennen und unterscheiden  Mitlaute (vor allem ähnlich klingende) erkennen und unterscheiden  Unterscheidung kurzer und langer Selbstlaute  Erkennen des Wortstamms 45

Schulprogramm der Pollhansschule ‐ September 2016  Regeln zur Groß‐ und Kleinschreibung  stummes h  stimmhaftes h  ss/ß  Unterscheidung gleich klingender Umlaute Zu den o.g. Rechtschreibphänomenen werden Rechtschreibstrategien vermittelt, die den Kindern ermöglichen sollen, ihr trainiertes Wissen eigenständig auch in neuen Zusammenhängen anwenden zu können. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Strategien  Silben schwingen  weiter schwingen u n d  ableiten gelegt, auf welche sich auch die Übungen des Lehrwerks Jo‐Jo stützen. Auswahl und Reihenfolge der zu bearbeitenden Inhalte erfolgt in der Regel in Absprache mit den Kollegen der jeweiligen Jahrgangsstufe. Durch die im Klassenverband durchgeführten Rechtschreibübungen und – überprüfungen diagnostizieren diese den erreichten Stand eines jeden Kindes und schaffen so die Voraussetzung für die sinnvolle Weiterarbeit im Förderunterricht. 4.1.3 MATHEMATISCHE FÖRDERUNG Für alle Kinder, welche einen Förderbedarf im mathematischen Bereich haben, ist es wichtig, dass ihnen durch spielerische Übungsformen, durch ein Anknüpfen an ihre Erfahrungs‐, Vorstellungs‐ und Phantasiewelt und durch konkretes Eingehen auf ihre Strategien und Gedanken Freude, Spaß und Selbstvertrauen im Fach Mathematik vermittelt wird! Die im folgenden Abschnitt beschriebenen Fördermaßnahmen können durch den Einsatz der Lernwerkstatt unterstützt und trainiert werden. 46

Schulprogramm der Pollhansschule ‐ September 2016 Förderung in der Schuleingangsphase Für die Schwerpunkte des Förderunterrichts Mathematik sind in der Schuleingangsphase als Vorstellungsbilder für Zahlen insbesondere simultan erfassbare Mengenbilder geeignet. Durch gezieltes Training der Wahrnehmung von Fingerbildern und ihrer Zahlzuordnung können geschickte Zahlzerlegungsmöglichkeiten vermittelt werden. Simultan erfassbare Fingermengen werden eingeklappt und simultan erfassbare Fingerbilder entstehen. Diese Vorgehensweise ist auf höhere Zahlenräume übertragbar, da das Rechnen großenteils analog zum Zehnerraum stattfindet. Zur Ablösung des zählenden Rechnens wird an der Pollhansschule der Rechenrahmen (20er bzw. 100er) eingesetzt. Das Arbeiten mit dem Rechenrahmen wird im Förderunterricht wiederholt und trainiert. Neben der Mengen‐Zahlzuordnung und Zahlzerlegungen werden Aufgabenfamilien, Zehnerübergang und Rechenstrategien thematisiert. Förderung in den Jahrgängen 3 und 4 Erweiternd zu dem Lernkonzept der Schuleingangsphase (u.a. Lernen durch Veranschaulichung) werden im Förderunterricht der Klasse 3 und 4 insbesondere Grundrechenfertigkeiten und arithmetische Prozeduren automatisiert. Hierbei wird, wenn möglich, immer ein Bezug zum aktuell behandelten Lerninhalt hergestellt. Werden in der dritten und vierten Klasse noch abzählende Strategien genutzt, so wird entsprechend bis zu den gesicherten Kompetenzen zurückgegangen. Dies gilt für alle inhaltlichen Bereiche und Kompetenzen. Bei der Addition und Subtraktion z.B. wird auf grundlegende Aspekte, wie das Stellenwertsystem oder Strategien beim Rechnen (u.a. Zehnerübergang, Aufgabenfamilien), eingegangen. Ebenso werden Multiplikationsreihen geübt, welche für die Division, das große Einmaleins und schriftliche Rechenverfahren essentiell sind. Bei den Übungen wird ein Bezug zur Umwelt hergestellt, indem Sachsituationen besprochen und mit Sachaufgaben vertieft werden. Ebenso spielen Maßzahlen bei Sachaufgaben eine wichtige Rolle, hier werden einfache Strategien zur Umrechnung (z.B. Tabellen) entwickelt und als Hilfe 47

Schulprogramm der Pollhansschule ‐ September 2016 eingesetzt. Im Bereich der Geometrie werden Inhalte insbesondere dann aufgegriffen, wenn ein Kind Bedarf zeigt (z.B. Raum‐Lage‐Beziehungen). Die Pollhansschule nimmt sowohl im dritten, als auch im vierten Schuljahr an zwei Mathematik‐Wettbewerben (Känguru und landesweiter Mathematikwettbewerb an Grundschulen) teil, bei welchem die Schüler ihr Wissen und ihre Fähigkeiten zur Lösung von Problemen unter Beweis stellen können. 4.1.4 FRÜHFÖRDERUNG IN DEUTSCH UND MATHEMATIK Die Fördergruppen (je 1 pro Fach) umfassen maximal 6 Kinder und trainieren 3 mal in der Woche jeweils 15 Minuten vor dem Unterricht (7.40 ‐7.55 Uhr) sprachliche und mathematische Bereiche. Damit soll den Kindern eine regelmäßige, intensive zusätzliche Übung angeboten werden, die eine überschaubare Phase der Konzentration verlangt und in einer sehr kleinen Gruppe einfache, fachliche Inhalte vermittelt, so dass die Kinder ein großes Maß an Aufmerksamkeit erfahren und der Anschluss an die Klassengruppe gehalten werden kann. 4.1.5 FÖRDERSTUNDE IN DEUTSCH UND MATHEMATIK In jedem Fach findet einmal in der Woche eine zusätzliche, im Stundenplan verankerte Förderstunde statt, zu der die Fachlehrer/innen jeweils eine Kleingruppe Kinder bestellen und dem Leistungsniveau der Gruppe entsprechend Inhalte bearbeiten. 48

Schulprogramm der Pollhansschule ‐ September 2016 4.2 LESEERZIEHUNG Neben dem Schreiben und Rechnen gehört das Lesen zu den elementaren Kulturtechniken, die in der Schule erworben werden. Lesen und Verstehen, Informationen gewinnen und verarbeiten, sich die Welt erschließen und immer mehr davon zu verstehen – das ist Ziel des schulischen Leseförderkonzeptes an der Pollhansschule. Dabei spielt das Buch als Instrument der Wissensvermittlung eine entscheidende Rolle. Aufgabe der Schule ist es u. a. eine Lesemotivation zu erzeugen bzw. über den Unterricht hinaus nachhaltig zu fördern, denn Lesen fördern heißt Lernen fördern. Die Geltung des Buches wird durch die Einbeziehung audiovisueller Kommunikationsmedien nicht bedroht, könnte ihm aber neue Aufgaben zuweisen. Neben der Leseförderung in der Schülerbibliothek werden auch klassenintern verstärkt Leseangebote durch Klassenbüchereien, den Einsatz von Lesekarteien in der freien Arbeit, die Lektüre von gemeinsamen Büchern und wöchentlichen Lesestunden in den Klassen gefördert. Schülerbücherei der Pollhansschule Lesefördernde Aktionen können in der Aktivierung der Schüler durch Angebote einer lebendigen Schülerbibliothek bestehen. Im Schuljahr 1998/99 begannen wir mit dem Aufbau einer Schülerbibliothek. Mittlerweile haben wir im Schuljahr 2015/16 einen Bestand von über 2000 Büchern. Dazu gekommen sind seit dem Jahr 2009 ca. 20 Hörbücher sowie, die ihnen zugrunde liegenden Bücher. Zu einem positiv besetzten Lesebegriff gehören u.a. eine anregende Leseumgebung, die die Eigeninitiative bei der Auswahl des Lesestoffs ermöglicht, sowie Raum und Zeit für individuelle Rückzugsmöglichkeiten. Neben der Leseecke im Klassenraum bietet sich hierfür die Schülerbücherei an, die während der Unterrichtszeit aufgesucht werden kann. Ausgestattet mit in ihren Ausmaßen kindgerechten Regalen, „Sitzbananen“ mit ihrem auffordernden Charakter sich hier niederzulassen und gemütlichen großen Sitzpolstern, Teppichen, Gardinen in 49

Schulprogramm der Pollhansschule ‐ September 2016 Regenbogentönen, sowie vielen Möglichkeiten in entspannter Atmosphäre, aber auch an Tischen zu arbeiten, wird dieser Raum gerne von Kindern und Lehrern aufgesucht. Auch von Schüler‐ und Lehrergruppen mit anderen Aufgaben und Aktivitäten wird der Raum der Schülerbücherei gern und häufig genutzt. Je nach Jahreszeit oder bedingt durch schulinterne Feiern und Themen wird der Raum immer wieder dekorativ ausgestaltet. In jeder Schulklasse treffen Kinder mit verschiedenen Ausgangspositionen, mit unterschiedlichen Leseerfahrungen und intellektuellen Voraussetzungen und Interessen aufeinander. Die für die Bücher ausgewählte Systematisierung und entsprechende Kennzeichnung der Bücher in der Schülerbibliothek helfen den Schülern und Lehrern der individuellen Ausgangslage jedes einzelnen Kindes Rechnung zu tragen. Als Beispiel sei genannt die Kennzeichnung nach Lesealter (blauer Punkt = Bilderbuch, roter Punkt = Erstleser) sowie die Sortierung nach Themen (E A = Abenteuergeschichten, E T = Tiergeschichten usw.). Die Schülerbibliothek kann von jeder Klasse genutzt werden  zum Stöbern und Lesen  zum Vorlesen und Diskutieren  zum Ausleihen von Büchern  als „anderer“ Lernort im Gegensatz zum Klassenzimmer  für festgelegte und wiederkehrende Lesehighlights im Schuljahr. Das Maskottchen der Schülerbibliothek ist der Leserabe „Rudi“, der als Handpuppe in der Bücherei wohnt, sowie immer wieder als Erkennungszeichen auf Hinweisschildern, Einladungen etc. vertreten ist. Durch unterschiedlichste Aktionen halten wir die Bücherei am Leben. Diese sind u.a.:  Führungen für einzelne Klassen mit Lesungen entsprechend dem jeweiligen Lesealter oder einer gewünschten Thematik  die Aktion „Lehrer lesen vor“ bzw. „Schüler lesen vor“ oder auch „Eltern lesen vor“  die Arbeit mit dem Leseprogramm „Antolin“ 50


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