Dampfbremse/ Bauzeitabdichtung: swissporBIKUVAP LL EVA flam vollflächig auf Stahlbeton geschweisst Wärmedämmung: swissporPUR Vlies SF, Dicke 140 mm lose auf Dampfbremse verlegt Abdichtung 1. Lage: swissporBIKUPLAN LL VARIO v lose auf swissporPUR Vlies verlegt, Überlappungen verschweisst Abdichtung 2. Lage: swissporBIKUTOP EP5 S flam vollflächig, nahtversetzt auf 1. Lage geschweisst Drainageschicht: swisspor Drain 5006 lose auf Abdichtungsbahn swissporBIKUTOP EP5 S flam verlegt Nutzschicht: im Splittbett verlegte Gehwegplatten Ansicht Turnhallenboden mit ver- Ansicht fertiger Turnhallengeräteraum Turnhallenaussenwände legter Wärmedämmung swisspor- PUR Vlies und Trittschalldämmung Fläche: 1150 m2 swisspor Roll EPS-T Typ 3 Unterkonstruktion: Stahlbeton, nachträglich geschliffen/ gestockt, Dicke 350 mm Haftvermittler: swisspor Bitumenlack VS 100 Daten und Fakten Abdichtung 2-lagig: swissporBIKUTOP EP5 flam (bis Höhe 2.5 m) vollflächig auf Stahlbeton geschweisst swissporBIKUTOP EP5 flam vollflächig nahtversetzt, auf 1. Lage Objekt Turnhalle SIS geschweisst Erlenstrasse 15, 4058 Basel Abdichtung 1-lagig: swissporBIKUTOP EP5 flam Bauherrschaft Pensionskasse des Bundes PUBLICA Eigerstrasse 57, 3023 Bern (ab Höhe 2.5 m) vollflächig auf Stahlbeton geschweisst Architekt: Ingenieurbüro Aegerter & Bosshardt AG Kleber: swisspor Perimeter-Kleber 2 K Hochstrasse 48, 4002 Basel Wärmedämmung: swissporXPS 300 SF, Dicke 200 mm Verarbeiter: Rooftech AG Baselstrasse 16, 4153 Reinach BL mit swisspor Perimeter-Kleber 2K auf swissporBIKUTOP EP5 flam geklebt Turnhallenboden 51 Fläche: 638 m2 Unterkonstruktion: Sauber planierte Magerbetonschicht Turnhallenflachdach mit Sportbelag über Erdreich Fläche: 518 m2 Abdichtung 2-lagig: swissporBIKUTOP EP5 flam Unterkonstruktion: Stahlbeton mit 1.5 % Gefälle, lose auf Magerbetonschicht verlegt, nachträglich geschliffen/gestockt, Überlappung verschweist Dicke 300 mm swissporBIKUTOP EP5 flam Haftvermittler: swisspor Bitumenlack VS 100 vollflächig nahtversetzt, Dampfbremse/ auf 1. Lage geschweisst Bauzeitabdichtung: swissporBIKUPLAN LL VARIO v * Trenn- u. Schutzlage: swisspor PROTECT, Wärmedämmung: swissporXPS 700 SF, Dicke 160 m lose auf swissporBIKUTOP EP5 flam auf Dampfbremse geklebt verlegt, Überlappung verschweisst Abdichtung 1. Lage: swissporBIKUPLAN LL VARIO v Bodenplatte: Stahlbeton, Dicke 500 mm kaltselbstklebend auf Haftvermittler: swisspor Bitumenlack VS 100 swissporXPS 700 SF aufgeklebt, Kapillarwassersperre: swissporBIKUVAP LL EVA flam Überlappungen mit kleinem Brenner vollflächig auf Betonbodenplatte verschweisst geschweisst Abdichtung 2. Lage: swissporBIKUTOP EP5 flam Wärmedämmung: swissporPUR Vlies SF, Dicke 120 mm vollflächig, nahtversetzt auf 1. Lage lose auf swissporBIKUVAP LL EVA flam geschweisst verlegt Trennlage und Trittschalldämmung: swisspor Roll EPS-T Typ 3, Dicke Sportbelag: Bauseits, Aufbauhöhe 70 mm 22/20 mm lose auf swissporPUR Vlies Turnhallenflachdach über Technik-/Geräteraum verlegt Fläche: 105 m2 Unterlagsboden: Zementöser Unterlagsboden mit Unterkonstruktion: Stahlbeton mit 1.5 % Gefälle, Turnhallensportbelag, nachträglich geschliffen/gestockt, Aufbauhöhe 105 mm Dicke 300 mm *Die Dampfbremse swissporBIKUPLAN LL Vario v wurde seitenverkehrt eingebaut. Die Kaltselbst- Haftvermittler: swisspor Bitumenlack VS 100 klebebahn wurde auf der Seite mit dem Klebe- und Schweissvlies vollflächig auf den vorbehandel- ten Stahlbetonuntergrund aufgeschweisst. Die Überlappungen wurden ebenfalls mittels Brenner vollständig verschweisst. Danach wurde die oberseitige Silikonfolie vollständig entfernt, damit der swissporXPS 700 SF direkt auf der Kaltselbstklebefläche verlegt werden konnte. Um eine optimale Haftung zu erreichen, wurde vorgängig die Kaltselbstklebefläche thermisch aktiviert.
Mythen der Menschheit auf dem Julierpass Ein Holzbauwerk auf 2300 Metern Höhe ‘‘ ’’vereintNaturundKulturaufZeit. 52
Der Julierturm ist die wahr gewordene Vision des 53 umtriebigen Bündner Kulturschaffenden Giovanni Netzer, Gründer des Origen Festival Cultural. Gemeinsam mit dem ebenso visionären Holzbauunter- nehmer Enrico Uffer und zahlreichen regional verankerten Verarbeitern wurde der temporäre Theaterturm, der weltweit für Aufsehen sorgt, auf dem Julier realisiert.
Welttheater auf dem Hochgebirgspass Es ist also naheliegend, dass sich Giovanni Netzer, der mit sei- Am Vorabend des Nationalfeiertags wurde der Julierturm, die nem Faible für Architektur auf das Erstellen von Temporärbau- neue Spielstätte des Kulturfestivals Origen, durch Bundesrat ten für das Festival spezialisiert ist, einen ebensolchen hoch Alain Berset feierlich eröffnet und erstmals bespielt. Giovan- auf dem Julierpass in den Kopf gesetzt hat. Er ist überzeugt, ni Netzer ist der Mann, der den rund 30 Meter hohen Turm die Region rund um den Julier ist kulturell sehr reich bestückt. konzipiert und ihm mit seinem unermüdlichen Einsatz bei der Mit seinem Passverkehr, der Eisenbahn als UNESCO-Kulturer- Beschaffung der nötigen Finanzen und dem langwierigen Be- be und zahlreichen Sprachen, die hier gesprochen werden, willigungsverfahren Leben eingehaucht hat. ist er die ideale Bühne für nationale und internationale The- aterstars. Giovanni Netzer, sein Team sowie die involvierten Bereits vor 13 Jahren gründete Giovanni Netzer das Festi- ansässigen Unternehmer haben es sich zur Herzensaufgabe val, dessen Idee es ist, Kultur aufs Land und insbesondere in gemacht, die Region touristisch und wirtschaftlich mit ihren die Bündner Berge zu bringen. Das Theaterhaus produziert Projekten und Veranstaltungen zu fördern. alle Vorstellungen selbst und verfügt über ein eigenes En- semble. Der Begriff Festival ist deshalb sehr treffend, weil die Ein Pass aus römischer Kaiserzeit Veranstaltungen in mehrere Events unterschiedlicher Dauer Der Julierpass blickt auf eine lange Geschichte zurück. Er über das Jahr verteilt werden. Renommierte Darsteller aus wurde während der römischen Kaiserzeit angelegt und von der Schweiz und der ganzen Welt verbringen so für ihr Enga- gement im Schnitt zwei bis drei Monate in der Region. Das Kulturfestival ist deshalb einzigartig, weil es nicht hermetisch abgeriegelte Theaterbühnen nutzt, sondern draussen unter freiem Himmel oder in alten Kirchen, ritterlichen Burgen und sogar Tunnels spielt. 2010 fand das erste grosse Spiel auf dem Julierpass unter dem Sternenhimmel statt. Und das bei jeder Wetterlage. Eine Herausforderung für die Künstler und ein unvergessliches Erlebnis für das Publikum, wenn man be- denkt, dass in dieser Höhe auch im Juli Schneeschauer mög- lich sind. 54 Abtransport eines der 40 Holzelemente aus den Produktionshallen der Uffer AG in Savognin
den Römern rege genutzt, um in den Norden zu gelangen. stetig neue Perspektive geboten wird. In der Mitte der Bühne Grabungen auf der Passhöhe brachten Säulenfragmente zu- gibt das Himmelsauge, ein Fenster in der Decke, den Blick auf tage, welche zu einem römischen Heiligtum gehörten. Der den Sternenhimmel frei. Auch hier wird das aussergewöhnli- Pass bildet den Alpenübergang zwischen Bivio im Ober- che Theaterkonzept, bei welchem es um den Dialog zwischen halbstein und Silvaplana im Engadin. Liebevoll wird der Pass künstlerischer Darstellung und der Natur geht, erlebbar. von Giovanni Netzer, der ihn nach eigenen Angaben an die 2000 Mal überquert hat, als kleiner Nabel der Welt betitelt, Der Turm selbst besteht aus zehn einzelnen Türmen, welche denn es fliessen von hier Bäche in drei Weltmeere. aus der Vogelperspektive wie ein zehnzackiger Stern an- muten. Im Innern der Türme finden sich die Logen für die Das Erscheinungsbild der kargen Landschaft wird stark durch Zuschauer sowie die Treppen zum Dach. Das Theater bietet das Wetter beeinflusst. Dieses kann auf dem Julier binnen in dieser Form Platz für 300 Besucher. Das Dach, welches Sekunden umschlagen. Genau das ist es auch, was ein Thea- ebenfalls eine wichtige Rolle im ganzen Theater spielt, ist für terstück in den Bergen zu einem exklusiven Spektakel macht. maximal 70 Personen zugänglich. Die Witterung nimmt der Turm mit seinen vielen Fenstern ge- nauso auf wie die umliegende Landschaft. Die Szenerie der Die ochsenblutfarbene Gebäudehülle wurde so gewählt, weil Natur wirkt dadurch wie ein überdimensionales Bühnenbild, sie als Komplementärfarbe zur Umgebung nicht grell und welches eine Serie von Aufführungen der besonderen Art be- aufdringlich, sondern ergänzend wirkt. Bereits der Maler Gio- heimaten soll. Optisch wie auch akustisch. vanni Segantini, der als Meister der Hochgebirgslandschaft galt, verwendete eben diese Farbe bei jedem seiner Werke Bühne in der Vertikalen als Grundfarbe. Nicht zuletzt sind es die Sprachen, welche rund um den Pass gesprochen werden, die die Form des Gebäudes, eine Art Ein ochsenblutfarbener, zehnzackiger Turm mit vertikaler 55 babylonischer Turm, prägen. Alleine in der Gemeinde Surses Bühne auf 2300 Metern Höhe ist so in keiner Stadt kopier- werden drei Sprachen – romanisch, italienisch und deutsch bar. Dies sind Alleinstellungsmerkmale, welche die mediale – sowie verschiedene Dialekte gesprochen. Die Besonder- Aufmerksamkeit auf dem ganzen Globus von New York bis heit eines Theaters in Form eines Turms ist die Vertikalität. So Japan auf sich ziehen. Beeindruckend finden die Journalisten hängt die Bühne als runde Plattform freischwebend an Stahl- zudem, dass eine wichtige Aufgabe des Theaters darin be- seilen, was ganz neue Möglichkeiten für Szenerien und das steht, Staublawinen standzuhalten. Dass die Holzkonstrukti- Ausdrücken einer Geschichte ergibt. So kann die Bühne vom on in vier Jahren wieder verschwunden sein wird, trägt wohl Boden bis zur Decke fahren, während dem Zuschauer eine ebenfalls zur Faszination des Projekts bei. Schrittweises «Zusammenstellen» der Holzelemente Vogelperspektive in das Innere des Turms
Anlieferung des swisspor Materials Eine weitere Besonderheit des Objekts ist, dass bereits die ersten Aufführungen stattgefunden haben, ohne dass es Baulich und geografisch einzigartig überhaupt fertig ausgebaut war. Der Grund dafür sind die Für die Stiftung Origen Festival Cultural ist der Julierturm ein noch fehlenden finanziellen Mittel. Wie Giovanni Netzer er- grosses und wichtiges Projekt. Einerseits aus kulturellen As- klärt, steigen viele Investoren und Geldgeber erst dann in ein pekten und andererseits aus Heimatschutzgedanken. Da auf solch experimentelles Projekt ein, wenn bereits etwas davon dem Julier generell nicht gebaut werden darf, ist die Lebens- zu sehen ist. Man ist sehr zuversichtlich, dass der Turm bis zeit des Theaterturms auf vier Jahre begrenzt. Danach wird Ende 2017 fertig ausgebaut werden kann. Circa eine Million 56 alles wieder zurückgebaut. Dazu gehört auch ein Parkplatz, Schweizer Franken werden dazu noch benötigt. Bisher hat der seit vielen Jahren das Landschaftsbild des Passes stört. das Projekt etwas über zwei Millionen Franken verschlungen. Einst wurde eigens für diesen viel zu grossen Parkplatz ein Der grösste Teil der Kosten soll wieder eingespielt werden. Moränenhügel gekappt. Dieser soll nach Beendigung des Das frühzeitige Bespielen noch im Rohbau hat zudem den Projekts renaturiert werden. Die Idee der Gesamtaufwertung Vorteil, dass Erfahrungen in den aussergewöhnlichen Räum- des Passes wird von Giovanni Netzer und seinem Team sehr lichkeiten gesammelt werden können, die sich dann auf die ernst genommen. Realisation des Innenausbaus und weiterer Theaterstücke positiv auswirken. Der Nachhaltigkeitsgedanke wurde bis hin zur Infrastruktur rund um den Julierturm konsequent zu Ende gedacht. Das Der Transport der je vierteiligen Türme, welche in den Pro- Gebäude soll nicht nur energieautark betrieben werden, nein, duktionshallen der Uffer AG in Savognin produziert wurden, wer eine Theatervorstellung auf dem Pass geniessen möchte, war eine Meisterleistung für sich. Insgesamt wurden 40 Holz- reist mit dem Postauto aus dem Engadin, von Chur oder von elemente produziert, welche allesamt mit Spezialtransporten der Lenzerheide her an. So stellen die Organisatoren sicher, auf den Julierpass geliefert werden mussten. In Mulegns und dass kein Verkehrschaos ausbricht, welches das Bühnenbild negativ beeinflussen würde. Verarbeitung der 1. Lage inkl. mechanischer Befestigung beim Flammrand Verarbeitung der 2. Lage
Ablade des swisspor-Materials auf rund 2300 m ü.M. Bivio trennten die Holzelemente lediglich eine Handbrei- heute noch dringend weitere finanzielle Mittel benötigt, um te von den Hauswänden. Präzisionsarbeit war gefragt. Um überhaupt fertiggestellt zu werden, sondern vor allem um die den Pass- und Berufsverkehr nicht zum Erliegen zu bringen, ideologische Sache. Beide Querdenker sind sich einig: Wer mussten die Transporte in die Nacht verlegt werden. etwas bewegen will, sollte nicht auf Subventionen warten, sondern es selbst in die Hand nehmen und mutig sein. Mut und Idealismus schaffen Aussergewöhnliches Um dieses grosse Experiment in die Tat umzusetzen, braucht So sind die beiden denn auch ein perfekt eingespieltes Team: 57 es Menschen, die sich darauf einlassen, Herzblut, viel Ide- Netzer bringt die Ideen und die Modelle, und Uffer erarbei- alismus und auch das technische Know-how mitbringen. tet mit seinen Mitarbeitenden die passenden Lösungen dazu. Einen 30 Meter hohen Turm an einer wettertechnisch äu- Beim Julierturm, wo Zeit und Geld gleichermassen ständig sserst exponierten Lage einzig und allein aus Holz zu bauen knapp waren und sind, mussten alle Beteiligten schnell den- ist eine riesige Herausforderung an Planung, Umsetzung und ken und noch etwas schneller handeln. Das hatte zur Folge, Material. dass parallel zur Produktion entwickelt wurde. Dieses Para- debeispiel zeigt es: Sind die Entscheidungswege kurz und In Enrico Uffer, Inhaber und Geschäftsführer der Totalunter- ziehen alle am gleichen Strick, kann Unmögliches möglich nehmung Uffer AG, hat Giovanni Netzer schon vor vielen gemacht werden. Die gemeinsame Vision ist für das Gelingen Jahren den idealen Sparringspartner gefunden. Er ist genau- zentral. Seitens der Uffer AG hat Urs Hefti als Projektleiter so in der Region verankert wie Netzer selbst und hat Freude mit seinem Engagement massgeblich zur Umsetzung dieser an unkonventionellen Aufgabestellungen. Er begleitete die Vision beigetragen. Organisation Origen Festival Cultural schon in der Anfangs- zeit und leistete Fronarbeit. Auch heute geht es Enrico Uf- fer nicht um den Verdienst an diesem Objekt, welches bis Verarbeitung der 2. Lage im Bereich der Brüstung Fertig ausgeführte 1. Etappe
Belastungsprobe für Baustoffe Aspekten. Das Dach muss dicht, begehbar und ästhetisch an- Das Dach des Julierturms muss bei diesem Provisorium so sprechend sein. einiges aushalten und grosse Belastungen tragen können. Das Brandschutzkonzept erlaubt es, dass sich während der Der Projektleiter, Giancarlo Cavegn, setzte bereits in der Aus- Theaterstücke 70 Personen in den zwei oberen Etagen auf- schreibung auf die bewährten Produkte von swisspor. Nach halten können, um den Einfluss der Natur auf das Bühnenge- dem ersten Gespräch mit den Spezialisten von swisspor wur- schehen am eigenen Leib mitzuerleben. Hinzu kommt, dass de jedoch schnell klar, dass aufgrund der spezifischen An- das Gebäude im Winter während der Vorführungen innen forderungen andere swisspor-Produkte zum Einsatz kommen beheizt wird und oben auf dem Dach Eis und Schnee liegen. mussten. So hat man gemeinsam getüftelt und im Produkt Aufgrund der knappen finanziellen Ressourcen konnte man swissporBIKUPLAN LL VARIO Stria als 1. Lage und im Produkt bei der Planung des Projekts nicht auf alle Normen eingehen, swissporBIKUTOP LL VERTE als 2. Lage die ideale Lösung für die eine optimale Gebäudedämmung garantieren. Wichtiger das Julierprojekt gefunden. war, dass das Material zweckdienlich und möglichst günstig eingesetzt wurde, im Hinblick darauf, dass alles in vier Jahren Die erste Lage wurde direkt auf den Untergrund, einer 100 zurückgebaut wird. Selbstverständlich entspricht das Gebäu- Millimeter dicken Holzplatte, aufgeklebt sowie im Bereich de aus statischer Sicht den höchsten Sicherheitsnormen. Bei des Flammrandes mit verzinkten Breitkopfstiften mechanisch bauphysikalischen Aspekten allerdings wurde praktisch und befestigt. Die zweite Lage wurde dann entsprechend auf die pragmatisch gedacht. 1. Lage geschweisst. Somit ist die notwendige Dichtheit der Konstruktion gewährleitstet. Verlegt und verschweisst wur- Die Verarbeitung des Dachs wurde in die Hände der Cavegn den die Dichtungsbahnen passend zum Grundriss, um eine AG abgegeben. Auch dieses Unternehmen ist seit Jahren für ansprechende Optik zu erzielen. Dabei achtete der Verarbei- die Projekte von Origen Festival Cultural im Einsatz und un- ter darauf, dass trotz der Sternenform nicht allzu viel Material terstützt die Ideen von Giovanni Netzer in fachlichen Fragen. verschnitten wurde, denn auch hier musste möglichst wirt- Ausschlaggebend für den Zuschlag für diesen Bau war, dass schaftlich gearbeitet werden. die Cavegn AG nebst der Verarbeitung des Dachs auch die gesamte Entwässerung des Gebäudes anbieten konnte. Bei Das Spezielle an der Ausführung dieses Flachdachs liegt auch diesem Objekt bestand die Herausforderung aus mehreren darin, dass die 2. Lage der Dichtungsbahnen bis zuoberst an 58
die Brüstung, welche 1.2 Meter bemisst, hochgezogen wur- Daten und Fakten de. Dies aufgrund der zu erwartenden Schneemengen. Auch hier wurde auf eine optisch ansprechende Lösung geachtet. Die zusätzliche mechanische Befestigung mittels Schrauben im oberen Bereich der Aufbordung wird nach Fertigstellung der Spenglerarbeiten im Bereich des Dachrandes nicht mehr sichtbar sein. Die Cavegn AG hatte gerade einmal eine einzige Woche Zeit, um ihre Arbeiten am Bau durchzuführen und abzuschliessen. Auf der Baustelle war Platz stets knapp. So war Giancarlo Cavegn froh, dass er die swisspor-Lieferung exakt zum ver- einbarten Zeitpunkt auf der Baustelle in Empfang nehmen durfte. Sein achtköpfiges Team konnte sich so pünktlich ans Verarbeiten machen und der enge Zeitplan wurde nicht ge- fährdet. Für die Mitarbeiter der Cavegn AG war das Mitwir- ken am Julierturm, mit Sicht ins Engadin auf der einen und nach Savognin auf der anderen Seite, ein besonderes Erlebnis in ihrem Arbeitsalltag und sie sind stolz darauf, Teil dieses gigantischen Projekts zu sein. Ab Oktober herrscht Herodes auf dem Julier Im Oktober findet die Produktion «Herodes» im Julierthea- ter statt und bis Ende des Jahres soll dann der Innenausbau fertiggestellt werden. Das engagierte Duo Netzer und Uffer wird zusammen mit seinen Teams bestimmt dafür sorgen, dass das Projekt wunschgemäss fertig realisiert wird. 59 Objekt Origen Theatergebäude «Julierturm» Julierpass Bauherrschaft Origen Festival Cultural, Pale Sot 6, 7463 Riom Architekt Uffer AG, Veia Padnal 1, 7460 Savognin Verarbeiter Cavegn AG, Stradung 44, 7460 Savognin System Aufbau als Umkehrdach, begehbar Ausführung 1. Etappe (bis Ende Juli 2017) Fläche 290 m2 Tragwerk mit Fachwerk Untergrund Brettsperrholzplatte Fichte (5-Schicht) 100 mm 1. Lage swissporBIKUPLAN LL VARIO Stria, selbstklebend 2. Lage swissporBIKUTOP LL VERTE Ausführung 2. Etappe für Endausbau (Zeitpunkt noch offen) Dämmung swissporXPS 300 SF Unterkonstruktion Holzrost 80 mm auf Gummi-Lager ca. 20 mm Gehbelag Bretterrost 40 mm
Durch eine zufällige Begegnung zum Grossprojekt ‘‘ Die Zusammenarbeit der beiden Architekturbüros ’’Rapp Architekten AG und Butscher Architekten AG beruht auf einer zufälligen Begegnung. Herr Thomas Stegmaier vom Architekturbüros Rapp und Herr Christoph Butscher vom Architekturbüro Butscher kannten einander zuvor nicht persönlich. Sie trafen sich durch Zufall am Bahnhof Visp, da beide unabhängig voneinander im Wallis geschäftlich unterwegs waren. 60
Auf der Rückfahrt nach Basel kamen sie ins im Betrieb und unterscheidet bautechnisch hoch installierte Gespräch und unterhielten sich intensiv über Bereiche von niedrig installierten Bereichen, was für den Architektur und im Speziellen über Spitalbau, späteren Unterhalt klare Vorteile aufweist und die Flexibilität ein Thema, das beide seit Jahren beruflich be- des Gebäudes steigert. Weiter konnte das Projekt klare Ent- schäftigt. Beide entdeckten, dass sie zu vielen wicklungsbereiche für die zukünftigen Bautätigkeiten defi- Fragen ähnliche Ansichten und Philosophien nieren. Bei vielen Spitälern sind zukünftige Ausbauflächen teilten. Ganz spontan beschlossen sie bei der kaum vorhanden, was jeweils zu aufwendigen und teuren Verabschiedung in Basel, den nächsten Spital- Um- und Anbauten führt. wettbewerb gemeinsam zu erarbeiten. Besag- tes Projekt war dann der Wettbewerb Kanton- Inspiration des Gebäudes 61 spital Winterthur und die Kombination der „Didymos“ – der Name des neuen Spitalhochhauses stammt beiden Büros führte auf Anhieb zum Wettbe- aus dem Griechischen und bedeutet „Zwilling“. Zur Parksei- werbsgewinn. te und zur Stadt Winterthur hin erschaffen die Architekten mit dem weithin sichtbaren neuen Bettenhaus ein Zwillings- 2009 schrieb der Kanton Zürich auf der Grundlage einer gebäude zum bestehenden Bettenhaus 1 aus dem Jahre Bedarfsplanung und eines Leistungsauftrags einen zweistu- 1954. Die damalige Erweiterung des Kantonsspitals Winter- figen Wettbewerb mit Präqualifikation aus. Im Vorfeld wur- thur ist sowohl städtebaulich, architektonisch wie auch spi- de untersucht, ob das bestehende Hochhaus saniert werden talhistorisch ein wichtiger Zeitzeuge. Mit allen späteren An- könnte oder ein Ersatzbau geplant werden muss. Es zeigte und Umbauten konnte diese Qualität nicht mehr erreicht sich, dass das bestehende Hochhaus sowohl strukturell wie werden, vielmehr verunklärten sich die baulichen Strukturen auch bautechnisch nicht mehr den geforderten Ansprüchen in den darauffolgenden Jahrzehnten immer mehr, da baulich genügte. Auch wenn das Gebäude erst 50 Jahre alt ist, gilt jeweils auf ein akutes Problem reagiert wurde, ohne eine es zu bedenken, dass Spitalgebäude technisch hoch instal- Gesamtentwicklung des Spitals als Vision zu verfolgen. Das liert sind und jeweils den neuesten gesetzlichen Bestimmun- Projekt „Didymos“ möchte mit dem Neubau an diese Visio- gen entsprechen sollten, z.B. dem Brandschutz und der nen anknüpfen und im Sinne eines Masterplans Raum für Erdbebensicherheit. Bei einer durchgehenden Betriebszeit zukünftige Ausbauetappen schaffen. Die neu entwickelte von 365 Tagen pro Jahr und 24 Stunden pro Tag sind Ver- Vorplatzsituation mit dem Haupteingang schafft eine neue schleisserscheinungen und Alterungsprozesse ausgeprägter eindeutige Adresse für Patienten und Besuchende. wie bei fast allen anderen Gebäudestrukturen. Zudem ist eine grundlegende Sanierung ohne Ersatzflächen für den Bedeutende Gebäude der 50er-Jahre haben eine hohe Qua- Spitalbetrieb und die Patientensicherheit nicht realisierbar. lität und zeichnen sich durch eine zeitlose Eleganz aus. Der Neubau möchte an dieses Grundverständnis anknüpfen und In einer ersten Wettbewerbsphase reichten ca. 25 Teams sowohl Patienten wie auch Besuchern eine angenehme At- einen Projektvorschlag ein. Aus diesen konzeptionellen Vor- mosphäre bieten, welche sich positiv auf Gefühle der Angst, schlägen wurden etwa zehn Projekte ausgewählt und in der Unsicherheit, aber auch der Zuversicht und Freude auswir- zweiten Verfahrensstufe vertieft bearbeitet. Das Projekt ken. Die Materialwahl aus Naturstein, Holz und generell „Didymos“ der Planungsgemeinschaft RA-B wurde als Sie- warmen Farbtönen steht in einem gewissen Kontrast zu Ste- gerprojekt juriert, da es eine Lösung aufzeigen konnte, wie rilität, Hygiene und Medizin und soll das Wohlempfinden von man die aus den letzten Jahrzehnten entstandenen struk- Patienten und Angestellten positiv anregen. turellen Probleme lösen und den bestehenden Spitalbetrieb während der gesamten Bauzeit uneingeschränkt aufrecht- Lesen Sie weiter auf Seite 62 ➔ ➔ ➔ erhalten kann. Der vorgeschlagene Neubau trennt Untersu- chungs- und Behandlungsbereiche im Zentrum der Gesamt- anlage von der Pflege, welche zum grosszügigen Park orientiert ist. Die klare Trennung ermöglicht viele Synergien
62 Herausforderungen Spital tätig sein werden. Jemand, der 30 Jahre jünger ist und Die grosse Herausforderung eines Spitalbaus ist, dass man einer jüngeren Generation angehört, hat eine andere Denk- sich auf allgemeine Gesundheitsentwicklungen stützen weise und arbeitet auch mit anderen Mitteln und Vorlieben. muss. Alle Entscheidungen werden sozusagen auf Hypothe- sen gefällt. Hier entstehen Themen wie z.B. Arbeitsplätze für Ein solch grosses Projekt unmittelbar im grossen und kom- Ärzte und Pfleger, welche nebenher auch administrative plexen Umfeld eines Kantonsspitals zu realisieren, ist baulich Aufgaben erledigen müssen. Die Hauptaufgaben eines Pfle- und logistisch eine sehr grosse Herausforderung. Die ver- gers und eines Arztes liegen zu 70-80 % beim Patienten und schiedenen medizinischen Disziplinen formulieren im Detail somit verbringen sie folglich wenig Zeit im Büro. Das heisst, ihre spezifischen Nutzerwünsche und Vorstellungen, welche die Einzelbüros stehen 70-80 % der Zeit leer. Demzufolge sie mittels Plänen und Modellen beurteilen und absegnen wird die Flächeneffizienz mit Jobsharing oder in Grossraum- müssen. Dies geschieht im Umfeld ihres täglichen Kernge- büros in Betracht gezogen, sodass Bürotische möglichst viel schäfts im Gesundheitswesen. Die Mitarbeitenden im Ge- besetzt sind. Dies ist auch eine grosse kulturelle Frage. sundheitswesen sind in ihrer unmittelbaren Tätigkeit am Patienten eingebunden und es folglich nicht gewohnt, Pläne Eine weitere Herausforderung ist, dass das Bauen nicht das zu lesen und zu interpretieren. Zumal die Planung für die Kerngeschäft von Spitalmitarbeitern ist. Man braucht somit Zukunft auf Annahmen von Patientenzahlen und medizin- ein Gegenüber, um über Entscheidungen zu diskutieren. In technischer Entwicklungen beruht, also eine Form der Abs- der Regel erscheinen erfahrene Ärzte zu den Sitzungen, wel- traktion benötigt. Da das Projekt bereits eine zehnjährige che bereits seit 30 Jahren im Gesundheitswesen tätig sind. Geschichte hat, finden unterwegs auch wesentliche Verän- Die Herausforderung ist hier, dass, sobald das neue Gebäu- derungen statt. Mitarbeitende wechseln, Wissen kann ver- de fertig gebaut ist, die Personen, welche Entscheidungen loren gehen oder Situationen verändern sich durch techni- getroffen haben, meist in Pensionierung gehen. Das heisst, sche, soziale und politische Einflüsse. man baut für Personen, welche vermutlich nicht mehr im
ceakt zwischen Architektur und Langlebigkeit. Die Langle- 63 bigkeit wird nicht nur mit den Materialien garantiert, sondern auch mit der Modularität des gesamten Gebäudes. Der schnelllebigste Bereich ist der Operationssaal. Dieser braucht eine sinnvolle Grösse und beinhaltet viele lebens- notwendige Geräte. Auch hier kommt die Flexibilität zum Vorschein. Das heisst, mit wenigen Handgriffen kann inner- halb einer Woche um- oder nachgerüstet werden. Ein flexibel konzipierter Spitalbau Einbettzimmer-Philosophie Das Gesundheitswesen befindet sich in einem steten Wan- Ein Krankenhausbau gleicht mit seiner technischen Komple- del. Dementsprechend muss das Gebäude möglichst flexibel xität einem Hochleistungsgebäude, welches vom Zeitpunkt konzipiert werden, damit es während der Planung wie auch der Inbetriebnahme an quasi unter Vollast läuft. 24 Stunden, später im Betrieb auf Veränderungen schnell reagieren kann. 365 Tage pro Jahr, ohne Unterbruch. Dies stellt sehr hohe Früher befanden sich die Untersuchungszimmer in der Ab- Ansprüche an die Qualität des Gebäudes. Oftmals wird er- teilung, wo auch die entsprechende Krankheit oder Verlet- staunt reagiert, wenn Krankenhäuser nach 35-40 Jahren zung behandelt wurde. Hatte jemand einen Armbruch, so erneuert bzw. ersetzt werden müssen. Im Vergleich zu einem wurde dieser in der Chirurgie behandelt. Hatte jemand Pro- „normal“ genutzten Gebäudes entspricht dessen Lebens- bleme mit den Augen, so wurde dies in der Ophthalmologie dauer 80-100 Jahre. Weiter zu beachten sind die sozialen behandelt. Man bräuchte demnach rund 50 verschiedene Veränderungen und die Ansprüche der Gesellschaft. Aus der Untersuchungsräume. Im Neubau „Didymos“ wurden die Begrifflichkeit „Krankenhaus“ entwickelte sich über die Jah- Untersuchungsräume revolutioniert. Es gibt drei Typen von re die Definition des Begriffs „Gesundheitswesen“. Wer Untersuchungsräumen: niedrig, mittel und hoch ausgestat- heute krank ist bzw. gesund werden möchte, sieht nicht ein, tet. Grössere und komplexere Geräte wie z.B. Ultraschall weshalb er oder sie genau in dieser Lebenssituation ein Zim- und Röntgengeräte werden in den hoch installierten Unter- mer mit fremden Menschen teilen soll/muss. Glücklicherwei- suchungsräumen eingebaut. Wenn drei Jahre später eine se zeigen sich auch medizinische Vorteile von Einbettzim- andere Nachfrage entsteht, können die Räume mit wenigen merstrukturen, welche sich positiv auf die Pflege, den Handgriffen angepasst werden. Genesungsprozess und somit auf die Aufenthaltsdauer und folglich auf die Kosten einer Behandlung auswirken. Auf den Visualisierungen ist zu erkennen, dass auch die Äs- thetik auf keinen Fall vergessen geht. Es besteht ein Balan- Lesen Sie weiter auf Seite 64 ➔ ➔ ➔
Sanitärleitungen Kalt-Warmwasser isoliert mit swissporKISODUR PIR Alu (Gitter) Diese Einbettzimmer sind für jeden zugänglich, ob allgemein abgewogen und im Rahmen des Möglichen gesenkt. Diese oder privat versichert. Der Unterschied macht sich im Service Anpassung der Richtlinien haben die Architekten genutzt. und in der Ausstattung der Zimmer bemerkbar. Der privat- Durch die neue Baueingabe mit den revidierten BSV-VKF versicherte Patient hat z.B. mehr Auswahl in der Speisekar- wurde der Nutzen für das Spital deutlich erhöht. Im Korridor te und die Betreuung der Pfleger ist auf die Anzahl Patienten dürfen neuerdings schöne Sitzecken eingerichtet werden, beschränkt. Die Flexibilität der Einbettzimmer ist auch hier welche mit den alten BSV vom 1.1.2005 nicht möglich ge- vorzufinden, denn diese können zu Doppelbettzimmer mo- wesen sind. difiziert werden. Erstes Minergie-P Eco Spital der Schweiz Weiter beinhaltet das neue Gebäude „Didymos“ drei erst- Als vor zehn Jahren das Projekt lanciert wurde, gab es das 64 klassige Suiten, welche doppelt so gross sind wie die nor- Ziel nach Minergie-P Eco zu bauen. So wie der Spitalbau aktuell umgesetzt wird, wurde in der Schweiz noch kein malen Zimmer. Diese Suiten beinhalten z.B. auch eine Sofa- Spital gebaut. So wird das Kantonsspital Winterthur das ecke. Weiter fehlt es auch hier nicht an Flexibilität, denn die erste Minergie-P Eco Spital der Schweiz. Beim Bau wird Suiten können ganz einfach in Dreibettzimmer umfunktio- überdies besonders auf die Qualität geachtet. Zum einen niert werden. auf die Produktqualität und zum anderen auf die Qualität der Verarbeitung. Auf den Visualisierungen ist zu erkennen, Möglicherweise entsteht der Gedanke, dass das Spital ein Luxuskomplex ist. Jedoch werden diese rund 200 Einbett- zimmer zum bestehenden Gebäude, welches bereits 200 Zimmer besitzt, hinzugefügt. Am Ende wird das Kantonsspi- tal Winterthur zu 50 % aus Einbett- und zu 50 % aus Dop- pelbettzimmern und Mehrbettzimmern bestehen. Lange Planungs- und Umsetzungsphasen: Während der langen Planungs- und Bauphasen ändern sich auch Gesetze und Vorschriften, welche einen erheblichen Einfluss auf das Projekt haben können. Jedoch hat man in der Schweiz einen gewissen Vorteil. Im Moment, in dem man eine Baubewilligung erhält, ist es zu diesem Zeitpunkt ge- setzeskonform. Anpassungen in den Gesetzen während der Bauphasen haben keinen Einfluss. Während der Umset- zungsphase wurde eine Gesamtrevision der Brandschutzvor- schriften (BSV-VKF) vorgenommen. Die revidierten BSV-VKF sind am 1.1.2015 in Kraft getreten und für verbindlich erklärt worden. Ziel der Revision war, den Bauherren beim Brand- schutz Einsparungen zu ermöglichen, ohne damit den Per- sonenschutz zu verschlechtern. Dabei wurden die Brand- schutzanforderungen für Sachwerte sorgfältig geprüft,
dass auch die Ästhetik auf keinen Fall vergessen geht. Es Daten und Fakten besteht ein Balanceakt zwischen Architektur und Langle- bigkeit. Objekt: Kantonsspital Winterthur Um dem Minergie-P Eco Label einen grossen Schritt näherzu- Bauherrschaft: Kantonsspital Winterthur kommen, entwickelte sich im Rahmen der Planung und Rea- Brauerstrasse 15, 8401 Winterthur lisation die Zusammenarbeit mit der AGI Zürich mit Sitz in Dällikon. Herr Arthur Kohlmeier, Abteilungsleiter der techni- Bauherrschaftsver- HBA (Hochbauamt Kt. Zürich) schen Isolation der AGI Zürich, unterstützt mit seinem grossen tretung und Gesamt- Stampfenbachstrasse 110, 8090 Zürich Wissen die Isolation der Haustechnik. Aufgrund ihrer Erfah- projektleitung: rung und Ausführungen an bereits zahlreichen Spitälern er- hielt die AGI Zürich den Grossauftrag nicht nur für die techni- Generalplaner Planergemeinschaft RA-B sche Isolation, sondern auch für die Umsetzung des baulichen und Architekt: Rapp Architekten AG Brandschutzes. Somit können Synergien geschaffen werden Freilager-Platz 4, 4142 Münchenstein und es gibt keine zusätzlichen Koordinationsschnittstellen. Butscher Architekten AG Weiter wird bei Bauten wie einem Spital intensiver auf die Lohweg 6, 4054 Basel Qualität der Verarbeitung und der eingesetzten Produkte ge- achtet und diese Herausforderung der Komplexität der Ge- HLKS Planung / Hochstrasser Glaus & Partner Consulting AG setzgeber nimmt die AGI immer wieder gerne an. Der Start- Lüftung / Klima: Max-Högger-Strasse 6, 8048 Zürich schuss der Dämmungsarbeiten war im Januar 2019 und dauert bis Ende 2020 an. Mit dem bereits grossen vorhande- Heizung/Kälte: Waldhauser + Hermann AG nen Wissen und der Erfahrung der AGI-Gruppe kann die Aus- Florenz-Strasse 1d, 4142 Münchenstein führung mit swissporKISODUR ALU (halogenfrei) durchgeführt werden. Mit diesem Produkt kann die AGI Zürich die Verar- Sanitär/ Locher Sanitärplanung GmbH beitungszeit gering halten und doch ein hochwertiges Produkt Medizinalgase: Dornacherstrasse 279, 4053 Basel verwenden. Weitere Kriterien für die Materialwahl waren die Optik und die technischen Eigenschaften. Gebäude- Anex Ingenieure AG 65 koordination: Limmatstrasse 291, 8005 Zürich HLKSE Hälg Group Installationen: Lukasstrasse 30, 9001 St. Gallen KOSTER AG Hermetschloostrasse 75, 8048 Zürich Preisig AG Siewerdtstrasse 9, 8050 Zürich Ausführende AGI Zürich Isolierfirma: Langwiesenstrasse 6, 8108 Dällikon Isolation im Bereich Sanitär: 20'000 lfm Rohrleitung: Chromstahl Dämmmaterial: swissporPIR Alu Gitter (kaschiert) Ummantelung: Alu Gitter (Kaschierung) Isolation im Bereich Technikzentrale: 2'000 lfm Rohrleitung: Chromstahl Dämmmaterial: swissporPIR- roh (\"verblecht\") Ummantelung: Blech Lesen Sie weiter auf Seite 18 ➔ ➔ ➔
Wohnbau 66
ten 67
‘‘Bau, Herr Architekt’! ’Das Gedankenspiel,wie es sich wohl für einen Kellner an- fühlt, wenn dieser plötzlich in einem Restaurant bedient wird, hat der Architekt Ernst Gosteli nicht ausschliesslich der Theorie überlassen, sondern in die Tat umgesetzt. Ganz seiner pragmatischen Art folgend, realisierte er tatsächlich einen anderen, wenn auch nicht in der Gastronomie an- gesiedelten Rollentausch. Als Bauherr und Architekt seines eigenen Bauvorhabens machte er sich daran, ein optisches Amuse-Gueule in Form eines ganz individuellen Minergie-P -Hauses zu kreieren. Für seine Frau, sich und weil Heraus- forderungen ihn schon immer zu Höchst- und Bestleistun- gen angespornt haben. 68
Weniger ein Rollentausch als vielmehr eine Doppelbelastung, destens zur Hälfte oder gar zu 2/3 aus Beton bestehen und möchte man glauben. Doch dass Herr Gosteli mit der Pla- dieser mit einer 24 Zentimeter dicken Dämmung eingepackt nung und Realisierung seines Projekts überfordert gewesen werden sollte. Diese bautechnische \"Wärmedecke\" verhin- wäre, lässt sich mit Sicherheit ausschliessen. Nein, der re- dert Wärmebrücken. nommierte Architekt mit 30 Jahren Berufspraxis war vielmehr Neben der Energieeffizienz der Materialien achtete Gosteli herausgefordert – von seiner Vision, ein Haus für seine Frau bei deren Auswahl auch auf ein gesundes Preisleistungs- und sich zu bauen, in dem sich beide auch im Winter kurz- verhältnis und auf die Erfahrung, die die Handwerker damit ärmlig bewegen und wohlfühlen können. Ganz ohne schlech- hatten. Da viele Handwerker und auch Gosteli selbst bereits tes Gewissen, natürlich. Denn die Besonderheit an seinem unzählige Projekte mit Materialien von swisspor erfolgreich Minergie-P-Haus ist, dass es keine Wärmebrücken kennt und realisiert hatten, fiel diese Wahl nicht schwer. Und weil Über- deshalb immer optimales Klima herrscht, zu jeder Jahres- und gänge bisweilen holprig sind, bei den Schnittstellen von Wän- Tageszeit. Dieses Minergie-P-Haus produziert mit seiner Pho- den und Dach aber nicht sein dürfen, vertraute der erfahrene tovoltaikanlage und der thermischen Solaranlage über das Architekt der Firma Rooftech AG die fliessenden Übergänge ganze Jahr gesehen mehr Energie, als für die Heizung und an. den elektrischen Bedarf verbraucht werden. Gar nicht fade, diese Fassade 69 Weder Traum-Höhle noch Wolkenschloss, sondern Bei der Überlegung nach der Bekleidung der Fassade prüf- aussergewöhnlich nachhaltig te Gosteli vier verschiedene Varianten, um sich schliesslich Um sich den Traum vom eigenen Minergie-P-Haus verwirk- für Schiefer zu entscheiden, weil dieser ihn bezüglich seines lichen zu können, musste Gosteli neben der Wahl der pas- Aussehens, seiner Langlebigkeit und Natürlichkeit besonders senden Materialien auch auf die richtige Strategie setzen, beeindruckte. Doch ebenso speziell ist die Verarbeitung die- um seine Frau von der Idee zu überzeugen und aus seinem ses lebendigen Materials. So hängt der Schiefer mit seinem schliesslich ihr Vorhaben zu machen. Denn das Ehepaar hohen Gewicht sehr weit aussen. Im Zusammenhang damit Gosteli besitzt bereits ein Haus und da die Kinder aus dem Haus sind, war es in erster Linie weniger die Notwendigkeit Lesen Sie weiter auf Seite 70 ➔ ➔ ➔ als vielmehr der Wunsch, etwas Aussergewöhnliches bezie- Der Wohnraum – eine Wohlfühloase hungsweise aussergewöhnlich Nachhaltiges zu bauen und dabei dem Haus seinen unverkennbaren Charakter zu verlei- hen. Nach gelungener Überzeugungsarbeit gingen Herr und Frau Gosteli das Projekt Minergie-P-Haus gemeinsam an und erreichten mit vereinten Kräften ein einmaliges Ergebnis. Das Material macht's Die Auswahl des Materials und der Unternehmen, die ihn beim Bau seines Hauses unterstützen sollten, fiel Herrn Go- steli nicht schwer. Schliesslich weiss er als Profi, worauf es beim Bau eines Minergie-P-Hauses ankommt. Die Wahl fiel selbstverständlich auf natürliche, nachhaltige Materialien. Die Entscheidung, ein rechteckiges Haus zu bauen, liegt in der Hanglage und Spannweite des Hauses begründet. Eine runde Sache, findet nicht nur Gosteli, sondern auch der zu- ständige Prüfer, der dem Haus Spitzenwerte im Sinne der strengen Minergie-P-Kriterien bescheinigte. Dies liegt unter anderem daran, dass sich Gosteli als Bauherr und Architekt in Personalunion dafür entschied, dass das Haus aus min-
70 Der Verarbeiter Der Architekt Der produzierte Solarstromanteil ist doppelt so hoch wie der jährliche Bedarf. Inhaber der Firma Rooftech AG, Inhaber des Architekturbüros Gosteli, Herr Gabriel Cueni Herr Ernst Gosteli galt es auch, bei der gesamten Planung und Schaffung der Kompatibilität mit der Dämmung. Die Wahl der Materialien und Grundlagen für die Handwerker die zu erreichenden Dämmwer- Partner für die anspruchsvolle, thermisch abgekoppelte Befesti- te zu beachten. Dazu gehörte beispielsweise die Herausforde- gung fiel nicht schwer – und schnell auf das swissporLAMBDA rung, dass die Hinterlüftungslattung 28 Zentimeter weit nach Vento Premium System in Verbindung mit dem Befestigungssys- hinten gehängt werden musste. Insgesamt jedoch blickten das tem der Firma Rogger Fasteners AG. Ehepaar Gosteli und alle am Bau Beteiligten bei der spontanen Einweihung mit grillierter Wurst und Feuerstelle vor dem Haus Die von swisspor AG verbauten Produkte sind alle aus Schwei- zufrieden auf ihr Werk und ihre Zusammenarbeit. Alle spürten, zer Herstellung, daher überrascht es nicht, dass auch die loka- dass dieses Minergie-P-Haus Technik und Ästhetik zu einer har- le Sägerei für die Lieferung der Traglattung | Holzschalung zur monischen Wohlfühloase zusammenfügt. Aufnahme des Naturschiefers beauftragt wurde. Ebenso fiel die Wahl bezüglich Dämmung im Bereich des Flachdaches auf \"Alt- Zu diesem Resultat haben schliesslich auch der Verarbeiter, die- bewährtes\". Hier wurde ein bituminöses Flachdach über Stahl- Firma Rooftech AG aus Reinach BL, und die Tatsache beigetra- beton \"System swissporLAMBDA Roof\" umgesetzt. gen, dass Gosteli ihm praktisch alles anvertraute – vom begrün- ten Flachdach bis hin zur anspruchsvollen Schieferfassade (also Für die oben erwähnten Arbeiten im Flachdach- und Fassaden- der kompletten Gebäudehülle). Gerade diese war auch für den bereich beauftragte der erfahrene Architekt die swisspor AG zur Verarbeiter eine grosse Herausforderung, und eigentlich stammt Erstellung der Leistungsverzeichnisse. Somit hatte er Gewähr, auch die Idee mit dem Schiefer von ihm. So hatte Gosteli an- dass sämtliche Arbeiten lückenlos nach SIA ausgeschrieben fangs die Idee, eine Holzfassade zu wählen, doch der Vorschlag wurden. der lebendigen wenngleich etwas kostspieligen Schieferfassade seitens des Verarbeiters überzeugte ihn schnell. Und es hat sich Wie und wann Herr Gosteli sein nächstes Projekt startet, steht gelohnt: Das Farbenspiel des Schiefers als langlebiges Naturpro- noch nicht fest. Doch egal, wann dies sein wird, scheint klar zu dukt ist nur eine Seite der Fassade. Die andere zeigt sich in der sein: Es wird wieder etwas Besonderes!
Daten und Fakten Objekt Einfamilienhaus am Rebenweg, 4495 Zeglingen Architekt Gosteli Architekturbüro, 4495 Zeglingen Verarbeiter Rooftech AG, 4153 Reinach BL Fassadenfläche 220 m2 Fassadenart Tragwerk vorgehängte hinterlüftete Fassade Beton 200 mm | Backstein 150 mm Dämmmaterial swissporLAMBDA Vento Premium λRoD g0g.0e2r9RWSD/(m| H·Kin),teDrilcükfteu2n4g0slamttmung | Unterkonstruktion Holzschalung Bekleidung Das verarbeitete Dachaufsicht nach Verlegung der Unterbahn Naturschiefer dynamisch verlegt swissporLAMBDA Vento (swissporBIKUPLAN LL VARIO v) Material | System, bereit 71 zur „Aufnahme“ der Holzschalung und Bekleidung. Dachfläche 132 m2 Dachart bituminöses Flachdach über Stahlbeton Unterkonstruktion Stahlbeton | Bitumenanstrich VS 100 Dämmmaterial swissporLAMBDA Roof 1λDla0g.i0g2l9osWe/v(mer·lKeg),tDicke 240 mm, Dichtungsbahnen swissporBIKUPLAN LL MULTI GG4 flam, Dicke 3.8 mm, vollflächig aufgeschweisst auf Stahlbeton im System ohne Verbund swissporBIKUPLAN LL VARIO v (Unterbahn) Dicke 3.5 mm, lose verlegt auf Wärmedämmung und überlappend verschweisst swissporBIKUTOP LL VERTE (Oberbahn), Dicke 5.2 mm, Oberbahn vollflächig auf Unterbahn aufgeschweisst swisspor Drain WS 20 Dicke 20 mm, Drainage lose auf Oberbahn velegt, Schutz- und Nutzschicht ext. Dachbegrünung LAMBDA Vento LAMBDA Roof
‘‘Wo grünesDieWohnanlageBommert orientiert sich an den natürlichen Vorgaben eines Obstgartens und schafft so eine grüne Oase. 72
Wohngefühl zu Hause is’t ’So macht Ökologie richtig Spass: Eine neue Wohnanlage in der Ostschweiz beeindruckt mit einem sorgfältig durchdachten ökologischen Konzept und einer nachhaltigen Bauweise, die nach dem hohen Standard Minergie- P-ECO zertifiziert wurde. Dazu haben auch die nachhaltigen Dämmmaterialien von swisspor beigetragen. Am Ende steht ein Ergebnis, über das sich Anwohner und die Umwelt gleichermassen freuen. Autofrei. Minergie-P-ECO zertifiziert. In Gebäuden, die nach der nahe gelegene Bahnhof Heerbrugg. Durch diese ausge- Apfelsorten benannt sind: Im Bommert in Widnau in der Ost- klügelte Logistik wirkt das ökologische Konzept noch nach- schweiz ist die Natur zu Hause. In einem grünen und ökolo- haltiger. Die Anordnung der Häuser erscheint auf natürliche gisch durchdachten Wohnareal entstehen bis zum Juli 2013 Weise futuristisch, basiert aber dennoch auf traditionellen sechs Wohnhäuser mit insgesamt 63 Wohneinheiten. Mit 2,5 Werten. Im Bommert wohnt das Auge eben mit und die kom- bis 4,5 Zimmern, für kleine und grosse Familien, für junge pakten Häuser fügen sich gut in die Umgebung ein. Klare Paare oder Senioren: Hier ist grosszügiges Miteinander und Formen, natürliche Materialien und Farben sind die Gestal- entspanntes Sein angesagt. Den Anfang machte – wie sollte tungselemente der durchdachten Architektur. es anders sein – die Natur: Der frühere Obstgarten auf dem Areal inspirierte den Architekten Björn Lutze von der Bänzi- Zu diesem ansprechenden und wertbeständigen Charakter 73 ger Architektur AG, die einzelnen Häuser aus der Vogelper- passen auch die ästhetischen Holzfassaden. In einer Hybrid- spektive betrachtet wie gestreute Obstbäume anzuordnen. Bauweise wurden diese um einen Betonkern herum gebaut Die Häuser wurden nach Obstsorten wie z.B. Paradiesapfel, und verkleiden diesen eindrucksvoll. Auch die Geschossde- Jakoberapfel oder Rosenapfel benannt, und selbstverständ- cken sind aus Beton gefertigt. Durch diese innovative Bau- lich wird der ehemalige Obstgarten mit zwei Dutzend neu- weise sind auch die Erdbebensicherheit und Tragfähigkeit en Bäumen wiederbelebt. Weitere grüne Elemente bilden der Gebäude gewährleistet. Auch das Dach ist eine Holz- Blumenrasen sowie Kräuterinseln, auf denen die Bewohner konstruktion, die auf einem Stahlskelett aufgebracht ist. Hier selbst pflanzen und ernten können. Natürlich ohne Zwang, wurde zum Abdichten und Dämmen ebenfalls mit swisspor immer alles unter dem Motto: Alles kann, nichts muss. Produkten gearbeitet. Siehe Daten und Fakten. Den nötigen Raum für die natürliche Umgebung schaffen Ein ästhetisch schöner Bau auf natürlichem Grund will unterirdische Stellplätze für die Fahrzeuge der Anwohner, selbstverständlich auch geprüft sein. Dazu dient das Miner- wodurch das ebenerdige Areal vollkommen autofrei bleibt. Ohnehin ist alles prima mit dem Fahrrad erreichbar, wie z.B. Lesen Sie weiter auf Seite 74 ➔ ➔ ➔
Ansicht Flachdach nach Ansicht Flachdach nach der Fertigstellung der Ansicht Terrasse während der Verlegung Ansicht Terrasse während der Fertig- der Fertigstellung der 2 lagigen stellung der Nutzschicht aus Splitt und bituminösen Abdichtung Schutzschicht extensiver Begrünung der 2 lagigen bituminösen Abdichtung Zementplatten swissporBIKUPLAN | BIKUTOP swissporBIKUPLAN | BIKUTOP gie-P-ECO-Label. Dieses beurteilt Gebäude nach verschiedenen Sepp Räss, Inhaber der für sämtliche Abdichtungsarbeiten Kriterien wie z.B. Gesundheit, Tageslicht, Schallschutz, Innen- verantwortlichen Räss AG, fühlte sich durch den zuständi- raumklima, Bauökologie, graue Energie der Baustoffe sowie Ma- gen swisspor Mitarbeiter Thomas Ammann so gut beraten, terial und Bauprozesse. Kein Zufall, dass der zuständige Baulei- dass er sich auch bei diesem Projekt für swisspor Produkte ter Herr Anliker von der Allreal Generalunternehmung AG auch entschied. Eine Entscheidung, die sich gelohnt hat: „Es hat Energieberater ist: alles super geklappt“, fasst Herr Räss seine Erfahrungen mit „Das Minergie-P-ECO ist ein zusammengesetztes Label“, erläu- swisspor zusammen. Sämtliche Materialien wurden auf den tert Anliker. „Unter Minergie-P versteht man 40 % reduzierten Punkt termingerecht angeliefert. Für den erfolgreichen Ein- Energieverlust. In diesem Fall mussten wir dazu das Gebäude bau war sicherlich auch entscheidend, dass von der Räss AG einem Luftdichtungstest (Blower Door) unterziehen.“ Konkreter permanent ein Polier anwesend war. Dieser sorgte mit fach- 74 gesagt wurden im Gebäude sämtliche Fenster, Fugen und Steck- männischem Auge dafür, dass sämtliche Materialien optimal dosen luftdicht verklebt. Der ECO-Teil der Zertifizierung besagt, eingepasst und platziert wurden. dass die Materialien ohne Lösungsmittel rückbaubar sind. So sind z.B. die Holzfassaden abbau- und erneuerbar. Auch die La- Insgesamt betrachtet ein von der Planung bis zur Ausführung gen auf dem Flachdach sind so ausgelegt, dass die Dämmung im natürlichen Sinne durchdachtes Projekt, das der Vision erneuert werden kann. des Architekten gerecht wurde: Von oben betrachtet wirken die Wohnhäuser im Bommert wie sechs Sterne, die aus dem Ausserdem enthält der ECO-Teil eine genaue Auflistung der zu Universum auf die Erde gefallen sind. Logisch, dass sich Be- verwendenden Materialien. Hier kommen die Dämmstoffe von wohner in dieses vom Himmel gesegnete Konzept einfach swisspor ins Spiel: Die Wahl musste auf recyclebare resp. wie- bestens eingebettet und maximal behütet fühlen. derverwendbare Materialien fallen. Zum Einsatz kamen unter anderem die Produkte swissporLAMBDA Roof (sowohl Gefälle- platten wie auch gerade Platten) und swissporPUR Vlies, beide in verschiedenen Dämmdicken. Als Dampfbremse diente eine swissporBIKUVAP LL EVA flam. Die komplette swissporLAMB- DA Produktfamilie eignet sich besonders für den Einsatz bei Gebäuden, die nach Minergie-P-ECO-Standard geplant werden: Das Material ist in einem über mehrere Jahre bewährtem, nach- haltigem Recycling-System 100%ig wiederverwertbar. Zur zwei- lagig bituminösen Abdichtung wurde eine swissporBIKUPLAN EGV 3.5 v flam als erste Lage und eine swissporBIKUTOP EP5 WF S flam als zweite Lage eingesetzt. Diese swisspor Produk- MINER IE-P-ECO® te wurden bei den balkonähnlichen Loggias, den Terrassen bei der Attikawohnungen sowie beim Flachdach verwendet. Für die Dachfläche wurden ca. 1800 m2 Dämmmaterial verbaut, für die Terrassen und Loggias insgesamt 1500 m2. Zur Abdichtung der Tiefgarage mit weiteren 2200 m2 wurde eine swissporBIKUTOP EP5 WF S flam verwendet.
Daten und Fakten Objekt Minergie-P-ECO Mietwohnsiedlung Bommert 9443 Widnau GU Allreal Generalunternehmung AG 9115 St. Gallen Verarbeiter Räss AG, 9452 Hinterfrost Flachdächer 1800 m2 Unterkonstruktion Holzelemente Dampfbremse swissporBIKUVAP LL EVA flam 3.5, lose auf Holzunterkonstruktion verlegt, Überlappungen verschweisst Dämmmaterial 1. Lage swissporLAMBDA Roof im Gefälle, Ansicht Loggias während der Ver- Ansicht Loggias nach Fertigstellung der Dicke 20-185 mm, lose verlegt nach swisspor legung der 1 lagigen bituminösen Nutzschicht aus Splitt und Zementplatten Abdichtung swissporBIKUTOP Gefälleplan 2. Lage swissporLAMBDA Roof gerade Platten, Dicke 100 mm, lose verlegt 3. Lage swissporPUR Vlies, Dicke 40 mm, lose verlegt Bituminöse Abdichtung 1. Lage swissporBIKUPLAN LL EGV 3.5 v flam, lose auf Wärmedämmung verlegt, Überlappungen verschweisst 2. Lage swissporBIKUTOP EP5 WF S flam, vollflächig auf die 1. Lage aufgeschweisst Schutzschicht Extensive Dachbegrünung, verdichtet 100 mm Terrassen 620 m2 Unterkonstruktion Beton im Gefälle Lösemittelfreier Haftvermittler GREEN LINE Bitumenemulsion 75 Dampfbremse swissporBIKUVAP LL EVA flam, Ansicht Tiefgarage nach dem Ansicht Tiefgarage während der vollflächig aufgeschweisst Aufbringen des bituminösen Haft- Verlegung der 1 lagigen bituminösen vermittlers swisspor Bitumenlack Abdichtung swissporBIKUTOP Dämmmaterial swissporPUR Vlies SF, VS100 Dicke 140 mm | 160 mm, lose verlegt LAMBDA Bituminöse Abdichtung 1. Lage swissporBIKUPLAN LL EGV PUR BIKUTOP LL 3.5 v flam, lose auf Wärmedämmung BIKUTOP LL verlegt, Überlappungen verschweisst 2. Lage swissporBIKUTOP EP5 WF S flam, vollflächig auf die 1. Lage aufgeschweisst Nutzschicht Drainage aus swisspor Delta Terraxx 10 mm, 4 cm Zementplatten (40x40 cm) mit Kreuzfugen in Splitt verlegt. Loggias 880 m2 Unterkonstruktion Beton im Gefälle Lösemittelfreier Haftvermittler GREEN LINE Bitumenemulsion Bituminöse Abdichtung swissporBIKUTOP EP5 WF S flam vollflächig aufgeschweisst Nutzschicht 4 cm Zementplatten (40x40 cm) mit Kreuzfugen, auf Stelzlager verlegt. Tiefgarage 2200 m2 Unterkonstruktion Beton im Gefälle Bituminöser Polier der Firma Räss AG, Inhaber der Firma Räss AG, Bauleiter der Allreal GU AG, Haftvermittler swisspor Bitumenlack VS 100 Herr Gschwend Herr Räss Herr Anliker Bituminöse Abdichtung swissporBIKUTOP EP5 WF S flam vollflächig aufgeschweisst Nutzschicht Bauseits erstellt
‘‘PiolnäinedrglicehisetrinIdylleWenn sich die Unternehmensphilosophie ’’in einer Gebäudefassade widerspiegelt. 76
‘‘ Das ist die Geschichte eines durch und durch ungewöhnlichen Bauprojekts. Begonnen mit dem malerischen Einsiedeln – vor allem bekannt wegen seines Klosters, des Weihnachtsmarktes und des Mäuderballs während der Fasnacht – als Standort für ein innovatives Hightech-Unternehmen. Eine eher aussergewöhnliche Wahl. Mit dem Gebäude für den Firmensitz wollte der Bauherr Rafael Kälin, General Manager der AVC-Systems AG, ein weiteres Zeichen setzen. Die Firmenphilosophie des Unterneh- mens sollte sich nämlich in der Gebäudearchitektur widerspiegeln, so lautete der Auftrag an die Ulrich Architektur & Immobilien AG. Gelungen ist das durch die einmalige Kombination von Photovoltaikelemen- ten und Zementkompositplatten Swisspearl® LARGO der Eternit (Schweiz) AG im Fassadenbereich. 77 Die Planung von innovativen Systemlösungen in der moder- nen Kommunikationswelt und auch die Funktion als Ver- triebspartner von internationalen Herstellern in der Schweiz erfordern eine adäquate Arbeitsumgebung und -atmosphäre. Das war dem Bauherrn Rafael Kälin, General Manager der AVC-Systems AG, schon lange bewusst. Dieser Wunsch sollte mit dem Bauprojekt im Kobiboden, der Gewerbe- und Indust- riezone von Einsiedeln, endlich realisiert werden. Das Grund- stück, welches für den Bau des Wohn- und Geschäftshauses vorgesehen war, liegt direkt neben den Sprungschanzen, ei- nem landwirtschaftlichen Mechanikbetrieb, einem Malerge- schäft und einem neuen Kino. Lesen Sie weiter auf Seite 78 ➔ ➔ ➔
Fassade aus einer Kombination von Photovoltaikelementen und Zementkompositplatten Wärmedämmung mit Dämmstoffhaltern befestigt Harmonischer Wirkungs- und Lebensraum Die hervorragenden Dämmwerte erfüllen die Anforderungen für innovative Köpfe des Minergie-Standards. Auf eine kontrollierte Lüftung wurde Das Wohn- und Geschäftshaus erstreckt sich inkl. Garagen- allerdings bewusst verzichtet. geschoss über sechs Etagen und beheimatet mit Bedacht auserwählte Bewohner. Denn auch diese sollen zum Gesamt- Raffinierte Materialkombination, durchdachte Verar- konzept passen, damit ein harmonisches und inspirierendes beitung Arbeits- und Lebensumfeld entstehen kann. Trotz seiner Die Dämmung war denn auch ein Knackpunkt, den es zu grösstenteils dunklen Fassade und der kubischen Form wirkt lösen gab. Klar war von Anfang an: Die Fassade sollte sich das Gebäude leicht und luftig. Das liegt insbesondere an optisch von einem „normalen“ Erscheinungsbild abheben der einspringenden Bauweise und den grossflächigen Glas- und aus einer Kombination von Photovoltaikelementen und fronten des Erdgeschosses. Abgesehen von Teilen des ersten Zementkompositplatten Swisspearl® LARGO der Eternit Obergeschosses sind sämtliche Flächen vermietet oder wer- (Schweiz) AG geprägt sein. Viele Sitzungen und zahlreiche den vom Bauherrn selbst genutzt. In den hellen und moder- Gespräche zwischen der für die Detailplanung zuständigen 78 nen Räumlichkeiten im Erdgeschoss befinden sich ein medizi- Ulrich Architektur & Immobilien AG, den Spezialisten von nisches MRI-Institut, ein Joga-Fitness-Studio sowie Lager und swisspor, jenen für die Photovoltaik und dem Verarbeiter Werkstatt der Firma von burg-gmbh aus Einsiedeln, welche BEDA Holzbau GmbH waren nötig, um sicherzustellen, dass für die Planung und Installation der Photovoltaikanlage ver- alle Materialien optimal zusammen verarbeitet werden kön- antwortlich war. nen und somit ein harmonisches Fassadenbild entstand, bei dem die äussere Flucht der gesamten Gebäudehülle einheit- Auch das erste und zweite Obergeschoss bestehen aus lich bündig verläuft. Geschäftsräumlichkeiten. Im zweiten Obergeschoss ist das IT-Unternehmen des Bauherrn beheimatet. Im dritten Ober- Die Wahl fiel beim Dämmstoff nicht zufällig auf swissporLAMBDA geschoss gibt es weitere Gewerbeflächen und eine grosse Vento. LAMBDA Vento ist bekannt und beliebt dafür, dass mit Dachwohnung. Das Bijou des Baus befindet sich im obersten geringen Dämmstoffdicken sehr gute Dämmwerte erzielt wer- Geschoss und besticht durch seine phänomenale Weitsicht: den können, und daraus resultiert dann jeweils eine geringe der Konferenzraum mit fantastischer Sicht auf Einsiedeln mit Aufbauhöhe der Gesamtkonstruktion. Mit einer Dämmstärke seinem Kloster. von 240 mm erreicht die entsprechende Wandkonstruktion einen U-Wert von < 0.14 W/(m2K). Bei der Architektur dieses Nachhaltige Energiegewinnung prägt Gebäudes war das ein zentraler Aspekt, dadurch wurde die die kühne Optik visuelle Erscheinung stark geprägt. Bei der Konzeption des Gebäudes wurde ein besonderes Au- genmerk auf die Energieeffizienz gerichtet. Einerseits wurde Für die Zementkompositplatten wurde eine Holz- und für die darauf Wert gelegt, dass das Gebäude möglichst wenig Ener- Solar-Panels eine Aluunterkonstruktion gewählt. Auf die Alu- gie braucht und andererseits wurden ökologisch nachhalti- unterkonstruktion wurden Aluwannen von 30 Millimeter Tie- ge Systeme zur Energiegewinnung eingesetzt: Photovoltaik fe geschraubt. Die Verkabelung der Solar-Panels wurde direkt an der Fassade und thermische Solarzellen auf dem Dach, in diese Wannen, die von der Firma von burg-gmbh konstru- Abwärmenutzung des MRI und eine Gasheizung. Die Pho- iert wurden, geführt. Letztendlich mussten die Solar-Panels tovoltaik-Solarzellen dienen jedoch nicht nur der Energiege- nur noch in die Metallwannen „gehängt“ werden und waren winnung, sondern prägen die kühne und stilvolle Optik des bündig mit den Zementkompositplatten Swisspearl® LARGO. Gebäudes massgeblich. Die BEDA Holzbau AG verarbeitete bei diesem Objekt nicht zum ersten Mal swissporLAMBDA Vento. Herr Beda Kälin, In- haber der Firma BEDA Holzbau AG, sagt dazu: „Vom Aufbau
Fertige Holzunterkonstruktion | Bekleidung mit Swisspearl® LARGO Fertige Aluunterkonstruktion | Stahlwannen zur Aufnahme der Solar-Panels und von den Befestigungsmöglichkeiten her ist das Material Inhaber BEDA Holzbau GmbH Bauleiter Ulrich Architektur & bis ins Detail durchdacht. Wenn man unten sauber arbeitet Beda Kälin mit Sohn Marcel Kälin Immobilien AG, Sebastian Stoop und das Material genau anbringt, lassen sich die Aluschienen bis oben perfekt einschieben und man hat keine Abweichun- Daten und Fakten 79 gen.“ Nicht nur bei der Fassade, sondern auch im Perimeter- bereich wurde auf swisspor-Dämmstoff gesetzt. swissporXPS Objekt Wohn- und Gewerbehaus kam hier zum Einsatz. Kobiboden 57, 8840 Einsiedeln Beim Objekt in der Einsiedler Industriezone war vor allem Architekt Ulrich Architektur & Immobilien AG auch die Grösse beeindruckend. Insgesamt wurden rund Schafmattstrasse 4, 8841 Gross 1300 Quadratmeter Dämmstoff verarbeitet. Aufgrund des Platzmangels auf der Baustelle wurde das Material in vier Verarbeiter BEDA Holzbau GmbH Etappen geliefert. Die zeitgerechte Lieferung war ein wich- Nauernstrasse 1, 8847 Egg tiges Anliegen des Verarbeiters und natürlich auch des Bau- herrn, um die Termine einhalten zu können und das Objekt Fassadenfläche 1300 m2 zum gesetzten Zeitpunkt fertigzustellen und zu beziehen. Fassadenart vorgehängte hinterlüftete Fassade Im Bereich des Flachdachs kamen ebenfalls sswisspor-Pro- Tragwerk dukte zum Einsatz. Auf einer Fläche von rund 700 Quad- Beton 200 mm ratmetern wurde die Dämmung mit swissporLAMBDA Roof Dämmmaterial swissporLAMBDA Vento (d = 240 mm) ausgeführt. Die Dichtungsbahnen swissporBI- KUPLAN LL Vario v als 1. Lage und swissporBIKUTOP LL Verte (λUD-0W.0e3rt1<W0/(.m14KW),/D(mic2kKe))240 mm als 2. Lage komplettieren den Flachdachaufbau und sorgen Unterkonstruktion Rogger RSD und Rogger RSD MetaLine | auch hier für eine technisch einwandfreie, nachhaltige Lö- sung mit besten Dämmeigenschaften. Hinterlüftungslattung im Begrünung für den perfekten Rahmen Bereich Zementkompositplatten | Der prestigeträchtig Bau ist fast abgeschlossen. Entstanden ist eine aussergewöhnliche Liegenschaft an einem nicht Aluprofile im Bereich Solar-Panels ganz alltäglichen Standort für Hightech-Unternehmen. Das Bekleidung Gebäude verkörpert die Unternehmensphilosophie des Bau- 1118 m2 herrn und setzt neue Massstäbe für umweltfreundliches und optisch anspruchsvolles Bauen. Mit diesem Objekt manifes- Zementkompositplatten Swisspearl® LARGO tiert sich der Bauherr auch in Sachen Bauen als Trendsetter und verhilft dem Standort Einsiedeln vielleicht schon bald zu der Eternit (Schweiz) AG neuer Popularität bei innovativen Unternehmern. Photovoltaik 182 m2 Der grösste Teil der Geschäftsräume ist bereits vermietet und die Unternehmer sind mit ihren Teams eingezogen. Was nun FECN-F 100 Photovoltaik Fassaden Module, noch fehlt, ist saftiges Grün im Kontrast zu den kühlen An- thrazittönen der Fassade. Dieser fehlende Teil des Gesamt- 1050 mm x 540 mm objekts wird mit der Ausführung der Umgebungsarbeiten in Kürze ebenfalls abgeschlossen sein. Leistung Pmax 100Wp Modulwirkungsgrad 17.5 % Zellenwirkungsgrad 21.0 %
80 ‘‘Von der Blumenwiese zum urbanen Wohngefühl
Eine wilde Blumenwiese an zentralster Lage in Männedorf musste vorerst einem Bauprojekt der Extraklasse weichen. Auf dem Grundstück sollte ein elegantes Mehrfamilienhaus entstehen, das sich perfekt ins Landschaftsbild integriert und dennoch durch seine Einzigartigkeit besticht. Doch Bauen in der Kernzone ist eine vielschichtige Herausforderung, denn die bautechnischen Auflagen sind in dieser Zone besonders streng und erfordern viel Fingerspitzengefühl und manchmal auch kreative Ideen bei Architekt, Bauherr und Verarbeiter. Nur mit etwas Glück, guten Beziehungen und vielleicht einem Schuss 81 Zufall kommt ein Bauherr an ein Grundstück wie die Bergstrasse 48 in Männedorf. So waren es denn auch diese Umstände, die die Weru- bau AG zum Eigentümer des besagten Grundstücks machten. Wer ein Grundstück an dieser zentralen und beliebten Lage mitten in Männedorf sein Eigen nennt, der hat einerseits das grosse Los gezogen und ande- rerseits auch viel Verantwortung zu tragen. Verantwortung gegenüber der Gemeinde und den Menschen, die in Männedorf leben. An einer solch privilegierten Lage muss ein Objekt entstehen, das dem Ortsbild Rechnung trägt und das Image der Gemeinde positiv mitgestaltet. Keine einfache Aufgabe. So vergingen denn auch zwei Jahre von der Bauein- gabe bis zum Startschuss auf der Baustelle. Viele Sitzungen mit der ört- lichen Baukommission und dem Architekten waren nötig, bis man sich auf die optische Erscheinung der Immobilie einigen konnte. Für Grund- stücke in der Kernzone sind die baulichen Vorschriften und Auflagen enorm hoch. Kleinste Details der Objekt- und Umgebungsgestaltung wurden somit bewilligungspflichtig. Hohe Auflagen mit kreativen Ideen erfüllt Auf dem Grundstück war schon seit längerer Zeit ein Bau geplant. Bevor es allerdings zur Umsetzung kam, wurde dieses an die Werubau AG aus Meilen verkauft. Das Generalunternehmen, welches seit über 20 Jah- ren Dienstleistungen im Immobiliensektor erbringt, wollte die Baupläne möglichst rasch weiterverfolgen und übernahm dann auch gleich die Idee und das Architekturbüro des Vorbesitzers. In der Kernzone musste beim Projekt insbesondere auf Erscheinungsbild, Dachart und verschärf- te Richtlinien für Grenzabstände Rücksicht genommen werden. Die vie- len Diskussionen zwischen den involvierten Parteien und das Suchen nach einvernehmlichen Lösungen bei der Projektierung hat viel Zeit in Anspruch genommen, sich aber am Ende gelohnt. Lesen Sie weiter auf Seite 82➔ ➔ ➔ Elegant und kreativ bauen an bester Lage in der Kernzone von Männedorf
Das Architekturbüro Theo Hotz Partner AG aus Zürich, wel- Deckleisten eingesetzt. Da eine so schmale Holzleiste grund- ches seit vielen Jahren immer wieder Architekturwettbewer- sätzlich eher fragil ist, wurde beim Material auf ein astfreies be gewinnt und zu den ganz grossen Namen in Zürich gehört, Holz zurückgegriffen. Dieses ist stabil und hält so den Witte- hat auch bei diesem Objekt detailgetreue Arbeit geleistet. rungsbedingungen, welche auf die Fassade einwirken, stand. Mit kreativen Ideen und architektonischem Feingefühl ist es Damit die Erscheinung eine gewisse Dynamik bekommt, ent- Hotz gelungen, sämtliche Auflagen zu erfüllen und dennoch schied sich der Architekt für den sog. „Vorhangeffekt“. Das seiner Gestaltungsidee treu zu bleiben. Mit dem Ergebnis, heisst, zwischen den einzelnen Holzleisten sind die Abstände dass Männedorf um ein attraktives Wohnhaus, hinter dem unterschiedlich gross. alle Beteiligten von der Baukommission über das Architek- turbüro bis zur Bauherrschaft stehen, reicher geworden ist. Platzsparender, schlanker Dämmstoff gesucht Entstanden ist ein elegantes Mehrfamilienhaus an der besten Da der Architekt auf schlankes Bauen Wert legte, musste ein Lage in Männedorf. möglichst „platzsparender“ Dämmstoff eruiert werden. Ge- meinsam mit dem Bauphysiker hat das Architekturbüro nach Raffinierte Architektur und Wohnen an bester Lage dem idealen Dämmstoff gesucht, der diese Anforderung er- Nach rund 15-monatiger Bauzeit werden Ende Juni acht füllt. Wohnungen bezugsbereit sein. Bereits heute sind alle acht 82 Wohnungen, die nach den individuellen Vorstellungen der Just zu diesem Zeitpunkt brachte swisspor den neuen Dämm- Käufer ausgebaut wurden, verkauft. Kein Wunder, denn Bes- stoff swissporPUR Vento auf den Markt. Ein Novum in Sachen serwohnen in Männedorf, welches am rechten Zürichseeufer Dämmen von hinterlüfteten Fassaden. Das neue Produkt beheimatet ist, ist kaum möglich. In 20 Minuten ist man mit mit einem beidseitig Mineral-Vlies-kaschierten Polyurethan- den Öffentlichen Verkehrsmitteln, welche in drei Gehminuten Kern und der einseitigen Beschichtung mit expandiertem zu Fuss erreichbar sind, mitten in Zürich. Einkaufsmöglich- Polystyrolhartschaum besticht durch seine ausgezeichneten keiten, Ärzte, Schulen und der See liegen quasi direkt vor der Dämmwerte. Es werden λ-Werte von lediglich 0.0235- Haustüre. Die obersten Wohnungen bieten seinen Bewoh- 0.0254 W/(m·K) erreicht. Dies entspricht einer Verbesserung nern einen herrlichen Blick auf den Zürichsee. von ca. 28 % gegenüber herkömmlichen Dämmstoffen in diesem Bereich. Diesem Kernvorteil und dem damit ver- Die Erscheinung des vierstöckigen Objekts beeindruckt und bundenen Umstand, dass aufgrund dieser ausgezeichneten ist geprägt von einer schlicht wirkenden, aber raffiniert um- Dämmwerte die Gesamtkonstruktion der hinterlüfteten Fas- gesetzten Holzfassade. Damit die Optik elegant, fein und mit sade mit einer sehr geringen Aufbautiefe realisiert werden einem starken ortsbaulichen Bezug daherkommt, hat der Ar- kann, ist es zu verdanken, dass swissporPUR Vento bereits im chitekt eine Deckleistenschalung mit 35 Millimeter breiten Devis ausgeschrieben wurde. Eckausbildung aussen Unterkonstruktion Hinterlüftungslattung mit fertig montierter Holzschalung und swissporXPS im Sockelbereich
Das Unternehmen Gadola Fassaden AG wurde dann mit dem Fassadenbau betraut. Bei der fachgerechten Verarbeitung des neuartigen Dämmstoffs wurden die Verarbeitenden vor Ort durch den regional zuständigen Fachverantwortlichen für die hinterlüftete Fassade von swisspor unterstützt. Details und Anschlüsse wurden 1:1 auf der Baustelle besprochen und entsprechende Lösungen zusammen erarbeitet. „Eine wichtige Zusammenarbeit“ gemäss der Aussage von Herr Matthias Hofstetter, welcher als Bauführer die Gesamtverant- wortung seitens Fassadenbauer für dieses Projekt hatte. Geliefert wurde der komplette Dämmstoff für die rund 422 Projektleiter WERUBAU AG Bauführer Gadola Fassaden AG 83 Quadratmeter grosse Fassade auf einmal. Da auf der Baustel- Daniel Bräm Matthias Hofstetter le genügend Platz für die Lagerung des Materials vorhanden war, war das die effizienteste Variante aus Sicht der verarbei- Daten und Fakten tenden Unternehmung. Die Bevölkerung staunte allerdings nicht schlecht ob der Masse, stapelte sich der Dämmstoff Objekt Mehrfamilienhaus doch fast bis zum zweiten Obergeschoss. Bergstrasse 48 Heute sind die Arbeiten am Gebäude abgeschlossen. Nun ist 8708 Männedorf die Umgebung dran. Die Blumenwiese, welche teilweise dem Neubau weichen musste und teilweise den Bauarbeiten zum Bauherr WERUBAU AG Generalunternehmung Opfer viel, soll nämlich wiederbelebt werden und schon bald Dorfstrasse 38 in alter Frische erblühen. 8706 Meilen PUR Vento Verarbeiter Gadola Fassaden AG Willikon 42 Innovationslabel 8618 Oetwil am See Kunde: swisspor AG Fassadenfläche 422 m2 Version: 2.0 Fassadenart Date: 28.11.2013 Tragwerk vorgehängte hinterlüftete Fassade INNOVATION2014 Backstein 175 mm Dämmmaterial swissporPUR Vento λ-Bemessungswert 0.0233 W/(m·K), Dicke 210 mm (U- Wert = 0.12 W/(m2K)) Unterkonstruktion Rogger RSD Vertikallattung 27x60 mm Horizontallattung 27x60 mm Bekleidung Holzschalung 20x110, 20x160, 20x195 mm Deckleistenschalung 15x35 mm, Fichte /Tanne säge roh, vorbewittert mit Weathring Stain, versetzt verlegt
Europaplatz im Westen Berns – Schweizer Baukunst ‘‘und multireligiöser Spirit swisspor-Dämmstoffe, Swisspearl®-Fassade und ’’swisswindows-Fenster: Das Zentrum Europaplatz in Ausserholligen ist gänzlich in Produkte der swisspor-Gruppe gehüllt. 84
Zwölf Jahre haben die Vorbereitungen gedauert. nen, arbeiten, sich begegnen und einkaufen unter einem Dach. Das ist mit einer Coop- und einer Dennerfiliale, Restaurants, Jetzt nimmt eine grosse Vision im Westen der Stadt einer Bäckerei, Büroräumlichkeiten, dem Haus der Religionen und 88 Mietwohnungen gelungen. Der grosse Begegnungs- Bern Form an. Am 14. Dezember 2014 wird das Haus platz lädt zum Geniessen, Plaudern und Entspannen ein. Die dreistöckige Tiefgarage und die optimale Anbindung an den der Religionen nach zweieinhalb Jahren Bauzeit ein- privaten und öffentlichen Verkehr erschliessen den Gebäude- komplex zudem perfekt. geweiht. Neben acht Religionen, die sich hier unter Schweizer Genauigkeit trifft auf religiöse Spiritualität einem Dach versammeln, bietet das imposante Ge- Wo so viele unterschiedliche Kulturen an einem gemein- schaftlichen Werk arbeiten, braucht es auf allen Seiten viel bäude mit einem Bauvolumen von rund 75 Millionen Verständnis und Einfühlungsvermögen. Die Entstehung der multireligiösen Kulturräume ist dafür ein Paradebeispiel. Der Franken Platz für zwei Detailhändler, eine Bäckerei, Bauleiter muss stets den Zeitplan im Auge behalten, während die Religionsvertreter ihre Räumlichkeiten in spiritueller Hin- Restaurants, Büros, Wohnungen und eine dreistöcki- sicht optimal vorbereiten wollen. Spiritualität und Zeitdruck sind zwei Dinge, die sich nicht sehr einfach vereinen lassen. ge Tiefgarage. Mit dem Haus der Religionen soll ein Die Religionsräume wurden bereits im Rohbau eingeweiht und bevor die erste Bodenplatte betoniert werden durfte, wur- Ort der Begegnung geschaffen werden. Dieser Spirit de das Erdreich beim Spatenstich durch die Hindus gesegnet. Insgesamt ein ungewöhnlicher Spatenstich: Von jeder Religion hielt bereits beim Spatenstich Einzug und prägte den waren einige Vertreter anwesend. Gemeinsam wurde gesun- gen, um Segen gebeten, Weihwasser versprüht, und sogar Alltag auf der Baustelle. eine heilige Kuh wurde beim interkulturellen Volksfest über das Gelände geführt. Der Westen Berns wird zum einzigartigen urbanen Treffpunkt Den Innenausbau der Religionsräumlichkeiten übernimmt Ende der 90er-Jahre hat es sich das Berner Stadtplanungs- jede der fünf vertretenen Religionen selbst. Dabei spielt Zeit amt zum Ziel gesetzt, den Westen Berns für die Bevölkerung eine untergeordnete Rolle, und der Ausbau wird vor allem von attraktiver zu gestalten. Damals wurde der Standort im Quar- tier Ausserholligen, wo heute das Zentrum Europaplatz mit 85 dem Haus der Religionen steht, von Pendlern vor allem als Parkplatz genutzt. Der gut erschlossene Standort zwischen Lesen Sie weiter auf Seite 86 ➔ ➔ ➔ Autobahn, Hauptstrasse, SBB, BLS und Tram war prädestiniert dafür, ein urbaner Treffpunkt zu werden. Es dauerte jedoch Ansicht Kulturplatz nach dem Verarbeiten der bituminösen Abdichtung einige Jahre, bis das Projekt konkrete Formen annahm. 2009 swissporBIKUTOP LL FORTE kam die Halter AG ins Spiel und hat die Vision mit ihren Pla- nungs- und Entwicklungsleistungen massgeblich vorange- Ansicht Kulturplatz während der Verlegung von swissporXPS 700 SF trieben. Seit Beginn war die Idee präsent, im Zentrum Europaplatz ein Haus der Kulturen und Religionen zu schaffen. Eigens dazu wurde der Verein «Haus der Religionen – Dialog der Kulturen» gegründet. Der Verein wird bei der Verwirklichung seiner Visionen von der Stiftung Europaplatz – Haus der Re- ligionen unterstützt. Die Stiftung hat für die Finanzierung der Religionsstätten im Zentrum Europaplatz über 10 Millionen Franken gesammelt und wird als Stockwerkeigentümerin ihren Bereich dem Verein und somit den acht Gruppen der Weltreligionen des Vereins zur Nutzung zur Verfügung stel- len. Neben dem Dialogbereich für die verschiedenen Kultu- ren entstehen Religionsräume für Muslime, Christen, Hindus, Buddhisten und Aleviten. Betriebswirtschaftlich und gestalterisch durchdach- ter Nutzungsmix Verantwortlich für die Umsetzung des Projekts ist die Halter AG | Gesamtleistungen. Als Bauherrin dieses Grossprojekts agieren die Halter AG | Entwicklungen und die Stiftung Eu- ropaplatz – Haus der Religionen. Sie hat das Projekt zusam- men mit dem Berner Architekturbüro Bauart Architekten und Planer AG gestalterisch und betriebswirtschaftlich entwickelt. Als ausführendes Architekturbüro im Projekt ist Architekten Schwaar & Partner AG mit von der Partie. Die Idee der Initianten des Gebäudekomplexes war es von Anfang an, einen vielfältigen Nutzungsmix zu schaffen: woh-
Ansicht Terrasse nach dem Aufbringen der Dampfbremse swissporBIKUPLAN EGV3.5 v flam Offizielles Eröffnungsfest Zentrum Europaplatz: 14. Dezember 2014, Ansicht Terrasse während der Verlegung der Wärmedämmung swissporPUR 10.00 bis 17.00 Uhr. Öffentliche Veranstaltung. Programm ab Mitte Premium und der Gefälledämmung swissporLAMBDA Roof November unter www.europaplatz-bern.ch Dämmstoffen und Abdichtungen auf die Baustelle gefahren. Fronarbeiterinnen und -arbeitern unterstützt. Finanziert wird Teilweise wurde am Abend vor dem Liefertermin im Werk von er durchwegs durch Spendengelder, welche die Religionen swisspor angerufen, um die genaue Uhrzeit für die Lieferung zu eigens für das Projekt sammeln. Jede Religion hat ihre urei- fixieren. Wie Roberto Mancini sagt, war die punktgenaue Liefe- gene Baukunst. So wurden beispielsweise für den Innenaus- rung elementar wichtig, da der Kran jeweils nur für ein bestimm- bau der Räumlichkeiten der Hindus 15 Baumeister aus Indien tes Zeitfenster für die einzelnen Verarbeiter zur Verfügung stand. eingeflogen, die die Skulpturen und Altare kreierten. Im Rohbau waren im Schnitt 120 und während des Ausbaus 160 Personen verschiedenster Arbeitsgattungen auf der Baustelle. Da Gebäudehülle aus Swisspearl®-, swisswindows- und will jeder Handgriff koordiniert sein, wenn Termine eingehalten swisspor-Produkten werden sollen. Die attraktive Fassadenverkleidung des Gebäudekomplexes wurde mit Zementkompositplatten Swisspearl® LARGO der Einweihung des repräsentativen Neubaus im Dezember Eternit (Schweiz) AG realisiert und die grossflächigen Qua- Im Dezember ist es so weit und das neue urbane Zentrum im 86 litätsfenster „classico alu“ und Hebeschiebetüren sind von Westen Berns wird nach zehnjähriger Planungs- und zweijäh- swisswindows, ebenfalls Mitglied der swisspor-Gruppe. Bei riger Bauphase eingeweiht. Bis dahin gibt es noch einiges zu der Abdichtung der Böden und für die Flachdachaufbauten tun, wie Michael Müller, Gesamtprojektleiter der Halter AG | setzten die Verantwortlichen auf nachhaltige swisspor-Quali- Gesamtleistungen, betont. Der Zeitplan konnte aber bis anhin – tätsmaterialien. Ein Grund, wieso der Verarbeiter Allegraplus nicht zuletzt auch wegen des milden Wetters im letzten Winter – AG aus Bern auf die Dämmung und Abdichtung mit swiss- eingehalten werden. Einig sind sich alle Beteiligten: Das Projekt por-Produkten setzt, ist die langjährige und partnerschaft- war eine grosse materielle, kulturelle, finanzielle, planerische und liche Beziehung mit dem swisspor-Team. Roberto Mancini, auch spirituelle Herausforderung, bei der alle auch immer wie- Geschäftsführer der Allegraplus AG, arbeitete bereits vor der voneinander lernen konnten. Egal, wie unterschiedlich die seiner Selbstständigkeit mit swisspor zusammen und sagt: Mentalitäten auch sind. Die swisspor-Gruppe hat dabei einmal «Die Unterstützung, die ich von swisspor seit jeher bekam, mehr bewiesen, dass sie zu Recht als die führende Spezialistin ist schlicht einzigartig. Mit ein Beweggrund, den Schritt in die für Gebäudehüllen gilt. Selbstständigkeit zu wagen.» Geschäftsführer Allegraplus AG Bauleiter Halter AG | Gesamtleistungen Das Unternehmen dämmte und dichtete die 60 Loggien, sie- Roberto Mancini Stefan Schafer ben Atrien und vier Terrassen im Bereich der Mietwohnungen, die Flachdächer des gesamten Gebäudekomplexes sowie den grosszügigen Kulturplatz mit swisspor-Produkten. Bei der Wahl des Materials spielten für den Verarbeiter Allegraplus AG neben der erstklassigen Qualität der swisspor-Produkte bezüglich Nachhaltigkeit und Langlebigkeit auch die Liefer- intervalle eine entscheidende Rolle. Der Platz, der verbaut wurde, diente gleichzeitig auch als Materiallager. Der Kran lief auf Hochtouren. Mehrmals täglich mussten Materialien mit dem Kran umdisponiert werden, damit an den richtigen Stellen effizient weitergearbeitet werden konnte. Das erfor- derte auch von der Bauleitung eine einwandfreie Planung der Ressourcen. In den intensiven Bauphasen wurde prak- tisch jeden zweiten Tag Material von swisspor angeliefert. Insgesamt wurden über zehn LKW-Lieferungen mit swisspor-
Drainelement swisspor Drain 5006 Nutzschicht Splitt/Gartenplatten Boden Terrassen 420 m2 Unterkonstruktion Betondecke 240 mm Haftvermittler swisspor Bitumenlack VS 102 Dampfbremse swissporBIKUPLAN EGV3.5 v flam (vollflächig aufgeschweisst) Gefälledämmung swissporLAMBDA Roof Gefälleplatten ø50 mm Dämmmaterial swissporPUR Premium, 60 mm Bituminöse Abdichtung swissporBIKUPLAN EGV3.5 v flam (lose auf Wärmedämmung verlegt, Überlappungen verschweisst) swissporBIKUTOP EP5 WF S flam Anischt Flachdach während der Verarbeitung der Dampfbremse (vollflächig auf die 1. Lage swissporBIKUTOP EGV3 aufgeschweisst) Daten und Fakten Drainelement swisspor Drain 5006 Nutzschicht Splitt/Gartenplatten Objekt Zentrum Europaplatz Flachdächer 2400 m2 3008 Bern Unterkonstruktion Betondecke 320 mm Haftvermittler swisspor Bitumenlack VS 102 Bauherrschaft Halter AG | Entwicklungen Dampfbremse swissporBIKUTOP EGV3 Stauffacherstrasse 145, 3014 Bern (vollflächig eingegossen) Gefälledämmung swissporLAMBDA Roof Stiftung Europaplatz – Gefälleplatten ø80 mm Haus der Religionen Dämmmaterial swissporPUR Vlies, 140 mm Zeughausgasse 18, 3007 Bern Bituminöse Abdichtung swissporBIKUPLAN EGV3.5 v flam (lose auf Wärmedämmung verlegt, TU Halter AG | Gesamtleistungen Überlappungen verschweisst) Stauffacherstrasse 145, 3014 Bern swissporBIKUTOP EP5 WF S flam 87 (vollflächig auf die 1. Lage Verarbeiter Allegraplus AG aufgeschweisst) Flurstrasse 29, 3014 Bern Trenn- und Schutzvlies swisspor Trenn- und Schutzvlies, 800 g/m2 Nutzschicht Extensive Begrünung Boden bei Kulturplatz 900 m2 Boden Atrien 105 m2 Unterkonstruktion Betondecke 400 mm Unterkonstruktion Betondecke 240 mm Haftvermittler swisspor Bitumenlack VS 102 Haftvermittler swisspor Bitumenlack VS 102 Bituminöse Abdichtung swissporBIKUTOP LL FORTE Dampfbremse swissporBIKUPLAN EGV3.5 v flam (vollflächig aufgeschweisst) (vollflächig aufgeschweisst) Dämmmaterial swissporXPS 700 SF, 220 mm Dämmmaterial swissporPUR Alu, 80 mm Umkehrdach-Vlies swisspor Dachvlies WA Bituminöse Abdichtung swissporBIKUPLAN EGV3.5 v flam Drainelement swisspor Drain 5006 (lose auf Wärmedämmung verlegt, Nutzschicht Anthrazit eingefärbter Beton Überlappungen verschweisst) swissporBIKUTOP EP5 WF S flam Boden Loggien 600 m2 (vollflächig auf die 1. Lage Unterkonstruktion Betondecke 240 mm aufgeschweisst) Haftvermittler swisspor Bitumenlack VS 102 Drainelement swisspor Drain 5006 Dampfbremse swissporBIKUPLAN EGV3.5 v flam Nutzschicht Rundkies (vollflächig aufgeschweisst) Dämmmaterial swissporPUR Alu, 80 mm Anlieferung 600 m2 Unterkonstruktion Betondecke 400 mm Bituminöse Abdichtung swissporBIKUPLAN EGV3.5 v flam Haftvermittler swisspor Bitumenlack VS 102 Bituminöse Abdichtung swissporBIKUTOP LL FORTE (lose auf Wärmedämmung verlegt, (vollflächig aufgeschweisst) Schallschutz ISOPOL Gummigranulatmatte Überlappungen verschweisst) Nutzschicht Druckverteilplatte (Besenstrich) swissporBIKUTOP EP5 WF S flam (vollflächig auf die 1. Lage aufgeschweisst)
VerpduätzmtemAuunsgsemniwt äBrrmaned-schutzDie Brandschutzvorschriften verlangen seit ‘‘ Anfang 2015 bei Neu- und Umbauten ab elf ’’bis dreissig Metern Gebäudehöhe Sicher- heitsmassnahmen bei brennbaren Aussen- wärmedämmungen. Eines der ersten ent- sprechend realisierten Objekte zeigt, dass sich diese bei sorgfältiger Planung und Aus- führung gut umsetzen lassen. 88
Ursprünglich wollte eine Stockwerkeigentümergemeinschaft die Fassa- de ihres Mehrfamilienhauses in Domat/Ems nur energetisch sanieren und dazu die ungenügende Aussenwärmedämmung verbessern. Erhal- ten hat sie schliesslich mehr, als sie zu Beginn wollte, nämlich nicht nur eine besser gedämmte Fassade, sondern auch mehr Sicherheit im Brandfall. Dass es dazu kam, hat mit den neuen Vorschriften der Verei- nigung Kantonaler Feuerversicherungen (VKF) zu tun. Neue Auflagen bei Aussenwärmedämmungen 89 Die 2015 in Kraft getretene neue Ausgabe der Brandschutzvorschriften bringt in verschiedener Hinsicht Lockerungen und Vereinfachungen ge- genüber der bisherigen Regelung mit sich, im Bereich der verputzten Aussenwärmedämmung hat jedoch eine Verschärfung stattgefunden. Bei Neu- und Umbauten sind nun ab einer Gebäudehöhe von elf Metern im Zusammenhang mit brennbaren Dämmungen Brandriegel einzubau- en. Dabei handelt es sich um mindestens 20 Zentimeter hohe und über die ganze Tiefe der Dämmung reichende Riegel aus nicht brennbarem Material oder einer VKF-anerkannten Konstruktion wie dem CH-PIR Br- andriegel UB 3.2. Diese auf jedem Geschoss die ganze Fassade umlau- fenden Riegel verringern im Brandfall die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Feuers und schaffen so mehr Zeit und Sicherheit für Evakuierungs-, Rettungs- und Löscharbeiten. Hilfe und Rat beim Umsetzen der Vorschriften Die Idee, eine Fassade in horizontale und vertikale Brandabschnitte zu unterteilen, leuchtet ein, doch in der Praxis stellen sich wie bei allen Neuerungen stets viele Fragen zur Umsetzung auf der Baustelle. Ver- schiedenste Systemhalter, wie auch die Röfix AG mit der RÖFIX ACADE- MY, widmeten sich daher im Frühjahr 2015 mit Erfolg diesem aktuellen Thema und informierten interessierte Unternehmer und Planer über Brandschutzmassnahmen bei verputzten Aussenwärmedämmungen (VAWD) nach dem mit der VKF vereinbarten Stand der Technik. Eines der teilnehmenden Unternehmen, die Delcolor AG aus Chur, stell- te in dieser Schulung das Mehrfamilienhaus in Domat/Ems vor, dessen Fassade es sanieren sollte, und fragte nach dem korrekten Vorgehen. Im Gespräch mit den Fachleuten der RÖFIX zeigte sich schnell, dass das Objekt unter die neue Regelung fiel, da seine Bauwerkshöhe elf Meter überschreitet. Die Planung musste daher überarbeitet werden, um den Einbau der notwendigen Brandriegel zu berücksichtigen. \"Zum Glück hat uns die Delcolor AG auf die neuen Vorschriften aufmerksam gemacht\", sagt Agnes Simeon, die bei der Casanova Baumanagement AG die Planung betreute, \"wir hatten wirklich nichts von der neuen Regelung gewusst.“ Die Vorschriften besagen u.a. auch, dass die Ar- beiten nur bei trockenen Verhältnissen ausgeführt werden dürfen, um einwandfreie Resultate zu erzielen. \"Will man unter diesen Umständen Termine planen, ist das Errichten eines Wetterdachs nicht nur eine Emp- Lesen Sie weiter auf Seite 90 ➔ ➔ ➔
Mineralischer Klebemörtel wird vollflächig auf den Einbringen des Brandriegels mittels Buttering-Floating-Verfahren Ansicht des fertig Brandriegel aufgetragen eingebauten Brandriegels fehlung, sondern trotz der geringen Mehrkosten eigentlich sen oder Hohlstellen entstehen, die als Brandkanal wirken Pflicht“, ergänzt Agnes Simeon. könnten. \"Von Bedeutung ist auch, jedes Brandriegelele- ment, egal wie lang das Element ist, mit zwei versenkbaren Vorbildliche Ausführung Schraubdübeln zu befestigen ist. Eine gute Planung der Ar- Nachdem die Planung an die neuen Vorschriften angepasst beiten ist daher unumgänglich, um zu kleine Stückelungen zu worden war, ging es Anfang Mai 2015 an die Sanierungs- vermeiden“, erklärt Agnes Simeon. arbeiten. Das Zweischalenmauerwerk des 1965 erstellten viergeschossigen Mehrfamilienhauses war vor zwanzig Jah- Gutes Zusammenspiel, auch bei der Qualitätssiche- ren ein erstes Mal saniert worden. Die damals aufgebrachte, rung 80 mm starke Aussenwärmedämmung genügte jedoch nicht So kompliziert dies alles klingen mag, so schnell und präzise mehr den heutigen Anforderungen. Sie wurde im Zuge der gingen die Arbeiten dennoch vonstatten. Die gesamte Sanie- Sanierung daher mit einer ebenfalls 80 mm dicken Aufdoppe- rung der Aussenhülle liess sich in nur dreieinhalb Monaten lung aus EPS, einer swissporLAMBDA White Platte versehen, abwickeln. Einen grossen Beitrag dazu leistete die Delcolor 90 um die angestrebte energetische Verbesserung zu erzielen. AG, die in Zusammenarbeit mit den Experten der RÖFIX AG Vorschriftsgemäss kamen damit 160 mm tiefe Brandrie- ihre Mitarbeitenden im Vorfeld geschult und sie so für dieses gel aus PIR, einem von der swisspor AG hergestellten und Objekt optimal vorbereitet hatte. Auch zahlte sich der zusätz- dem VKF zugelassenen Material, zum Einsatz. Die Verwen- liche Aufwand für das Wetterdach mehr als aus, denn die dung dieser Brandriegel ermöglichte eine Ausführung ohne Witterung hätte die Arbeiten oft tagelang verunmöglicht und Materialwechsel in der Fläche, dies dank der vorderseitigen das Programm stark beeinträchtigt. Deckschicht des Brandriegels aus EPS. Dadurch sind keine Abzeichnungen in der Fassadenfläche zu erwarten. Die Bran- Wichtig ist schliesslich auch die vorgeschriebene Qualitäts- driegel müssen die gesamte Stärke der Dämmung abdecken sicherung der ausgeführten Arbeiten. Diese gehen über eine und damit direkt auf der mineralisch aufgebauten Wand auf- Untergrundabnahme oder Eigenkontrollen des Verarbeiters gebracht werden, um jeden Brandkanal zwischen der Putz- hinaus, so muss dieser u.a. ein Bautagebuch führen. Die schicht und der mineralischen Gebäudewand zu unterbinden. neuen Brandschutzvorschriften sehen objektabhängig ver- \"Dies bedeutete, dass wir die bestehende Dämmschicht pro schiedene Qualitätssicherungsstufen vor und verlangen, Geschoss ausfräsen mussten, um die Brandriegel versetzen zu dass anerkannte Brandschutzfachleute die entsprechenden können\", erklärt Bauführer Lukas Mengozzi. \"Leider war die Kontrollen und Abnahmen durchführen. In Domat/Ems mar- alte Dämmung aber nur punktuell verklebt worden, sodass kierte Agnes Simeon die Stellen, bei denen die Delcolor AG wir sie vor den Fräsarbeiten mit Dübeln sichern mussten.\" den Vorschriften entsprechend ein zylinderförmiges Stück des Danach erfolgte der Aufbau der neuen Dämmung von un- Brandriegels bis auf die Gebäudewand herausbohren musste. ten nach oben. Sobald die neue zweite Lage die Höhe eines Der freigelegte Untergrund zeigte dabei stets eine einwand- Brandriegels erreicht hatte, wurde dieser in die ausgefräste freie Verklebung, sodass die Brandriegel mit den zum System Nut versetzt. Auch hier muss man nach Vorschrift arbeiten, gehörenden Zapfen wieder vervollständigt werden konnten. welche besagt, dass die Riegel mit einem mineralischen Kle- Ein effizientes Prüfverfahren zu Qualitätssicherung am Bau. bemörtel vollflächig im Buttering-Floating-Verfahren auf den Untergrund verklebt werden müssen. Bei diesem Verfahren Die Zusammenarbeit klappte auch bei dieser Kontrolle her- wird der Mörtel am besten mit einer Zahntraufel sowohl auf vorragend, doch setzt dies entsprechend gute Verhältnisse Wand als auch Brandriegel aufgetragen, damit keine Luftbla- zwischen Systemlieferant, Planer und Handwerker voraus.
Ansicht des fertig eingebauten Brandriegels je Geschoss Qualitätssicherung zum Nachweis der einwandfreien Verklebung mittels Kernbohrung Diese waren in Domat/Ems gegeben, handelte es sich doch fen die Brandriegel auch Mehrwert. Die Bauherrschaft äussert nicht einfach um eine simple Sanierung, sondern um eines der sich denn auch entsprechend zufrieden und meint: \"Wir haben ersten Objekte in der Schweiz, das nach den neuen Vorschrif- nun nicht nur eine bessere und schönere, sondern auch eine ten mit dem System der RÖFIX AG realisiert wurde. Die Mehr- sichere Fassade.“ kosten für die Planung und die Ausführung mit Brandriegeln bewegen sich im einstelligen Prozentbereich, zusätzlich schaf- Daten und Fakten Objekt Fassadensanierung, MFH 91 Via Caguils 17/19 7013 Domat/ Ems Bauherrschaft Stockwerkeigentümerschaft Via Caguils 17/19 7013 Domat/ Ems Architekt & Bauleitung Casanova Baumanagement AG Girabodawäg 4 7075 Churwalden Verarbeiter Delcolor AG St. Luzistrasse 10 7000 Chur Systemlieferant VAWD Röfix AG Heberrietstrasse 1 9466 Sennwald Fassade Fläche 470 m2 Aussenputz Röfix Sisi Putz 2,0 mm Fassadenfarbe Röfix PE 519 Premium Brandriegel CH-PIR Brandriegel 1000x200x160 mm, 207 lfm Wärmedämmung neu swissporLAMBDA White 031 1000x500x80 mm Einbettung Röfix Unistar Light Röfix Armierungsgewebe P50 Wärmedämmung bestehend EPS 80 mm Tragwerk/Untergrund Backsteinmauerwerk
‘‘QamuMaUIrNtfieeErRr GdBeiIrErs-mBECiarstOt-–WoDasneueQuartierinAeschbestichtdurchseine verdichtete Bauweise mit grosszügigem Wohnraum ’’und attraktiv gestalteten Aussenräumen. 92
hnraum Auf dem ehemaligen Areal der Firma Angenstein AG zwischen der Birs im Westen und dem Aescher Bahn- hof im Osten liegt es, das neue Quartier Birsmatt. Der Immobilienentwicklerin und Totalunternehmung Losinger Marazzi AG war beim Umsetzen eines at- traktiven Quartierplans für die Region vor allem eines wichtig: Das Objekt soll fortschrittlich und energieeffizient sein sowie den Menschen, die es be- wohnen, eine gesunde, naturnahe Lebensumgebung bieten. Ein Quartierplan mit langer Geschichte 93 Im Jahr 2010 war klar: Auf dem Grundstück der Angenstein AG, auf welchem für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens Doppelhäuser aus den 20er- und 30er- Jahren standen, musste renoviert werden. Verschiedene Va- rianten zur Nutzung der Parzelle lagen auf dem Tisch. Die Totalunternehmung Losinger Marazzi AG setzte sich gemein- sam mit dem Architekturbüro Steinmann & Schmid Architek- ten AG mit ihrem Quartierplan Birsmatt letztendlich bei den Behörden durch. Nicht zuletzt wegen der guten Erschliessung durch den öffentlichen Verkehr galt das Grundstück nahe der Gewerbezone als hervorragendes Entwicklungsgebiet für Aesch. Eine entscheidende Bedingung der Behörden war eine 200 Meter lange Lärmschutzwand im östlichen Teil, die die Be- wohner des künftigen Quartiers vor dem Strassenlärm schützt. Das Bauprojekt wurde so konzipiert, dass es sich dank der Anordnung der Gebäudeteile zudem aber auch selbst ausgezeichnet vor Lärm schützt. Lesen Sie weiter auf Seite 94 ➔ ➔ ➔
Vollflächiges aufschweissen der Dampfbremse swissporBIKUPLAN ECO EGV3.5 v flam Fertig verarbeitete Dampfbremse Im September 2014 konnte die Losinger Marazzi AG den In- setzen sich diese Wohnungen aus 2.5 bis 5.5 Zimmern und vestorenvertrag mit der Luzerner Pensionskasse abschliessen insgesamt fünf Maisonette-Wohnungen zusammen. Die bei- und hatte damit einen Partner an der Seite, dem MINERGIE- den Gebäude wurden so positioniert, dass sie den Lärm aus ECO ebenso ein wichtiges Anliegen war. Es ist dies bereits dem nahen Industriegebiet ideal absorbieren und eine leben- das zweite Objekt, das das Unternehmen mit der Luzerner dige Begegnungs- und Austauschzone bilden. Um das neue Pensionskasse realisiert. Die Abrissarbeiten der in die Jahre Quartier zusätzlich zu beleben, stehen dem Gewerbe 850 gekommenen bestehenden Gebäude begannen Ende Feb- Quadratmeter zur Verfügung. 107 Parkplätze mit direktem ruar 2015. Das war der Startschuss für das neue Quartier Zugang zu den Gebäuden und 30 Aussenparkplätze sorgen Birsmatt. zudem für Komfort und Wohnqualität. Haushälterische Nutzung von 8'800 Einzigartige Wohnungen mit Charakter Quadratmetern Fläche Die Fassade des Objekts zur Birs begeistert durch ihre un- Mit dem Quartierplan Birsmatt wollten die Projektentwick- gewöhnliche Symmetrie. So verlaufen die Aussenwände res- 94 ler hochstehenden Wohnraum im mittleren Preissegment pektive die Brüstungen der Balkone im Haus 1 Richtung Birs erschaffen. Mit seiner malerischen Flusslandschaft unter- nicht parallel zur Fassade, sondern je Wohneinheit alternie- streicht die Birs, welche im Westen am Quartier vorbeifliesst, rend abgewinkelt. Da die abgewinkelte Ausrichtung der Bal- die Nähe zur Natur und bietet seinen Bewohnern das per- kone pro Wohneinheit und Geschoss gegengleich ist, ergibt fekte Naherholungsgebiet unmittelbar vor der Haustüre. Und sich eine lebhafte und zugleich verspielte Optik der Fassade. das mit dem öffentlichen Verkehr gerade einmal 15 Minuten von der Basler Innenstadt entfernt. Das Ziel des Architekturbüros Steinmann & Schmid Architek- ten AG war es, mit jeder Wohnung ein Unikat zu erschaffen. Die Kernelemente des Projekts waren aus Sicht der Behör- Allesamt brillieren sie jedoch durch grosszügige Grundrisse, den die haushälterische Nutzung des Bodens von rund 8'800 viele offene Bereiche, grosse Küchen mit Wohnbereich, der Quadratmetern Fläche sowie die umweltgerechte und ener- hin zum Balkon oder zur Loggia offen ist und regelrecht mit gieeffiziente Bauweise in MINERGIE-ECO aus Sicht der Total- Tageslicht durchflutet wird. unternehmung. Fortschrittlich und energiebewusst dank Die Wohnüberbauung besteht heute aus insgesamt zwei MINERGIE-ECO winkelartigen Gebäuden mit 97 Mietwohnungen. Um eine Die Immobilienentwicklerin und Totalunternehmung Losinger ideale Durchmischung der Bewohnerschaft zu gewährleisten, Marazzi AG legt bei ihrer Arbeit grössten Wert auf Nachhal- swissporEPS 150 ECO Restplatten Fertig verlegte Dämmung swissporEPS 150 ECO mit 1. Lage swissporBIKUPLAN ECO
Dampfbremse im Aufbordungsbereich tigkeit. Eine energiebewusste Bauweise kostet anfangs im Mit ECO-Produkten von swisspor MINERGIE-ECO- 95 Schnitt etwas mehr als ein herkömmlicher Bau, rechnet sich Ansprüche erfüllen aber langfristig gesehen nicht nur für die Umwelt. Mit der Für den Verarbeiter des Flachdachs von rund 3'500 Quad- Luzerner Pensionskasse als Investor entstand eine Partner- ratmetern und der erdberührten Gebäudeteile von nochmals schaft, in der beide Parteien zukunftsorientiert und ökolo- 2'500 war schnell klar: MINERGIE-ECO setzt hohe Ansprü- gisch denken, und demzufolge die Umsetzung des Projekts che an die zu verarbeitenden Baumaterialien. Die Wahl für im MINERGIE-ECO-Standard in Angriff genommen werden die Materialien für das Flachdach sowie die erdberührten konnte. Gebäudeteile fiel dann aus zweierlei Gründen auf swisspor. Einerseits erachteten Senior- sowie auch Juniorchef die für Bei MINERGIE-ECO spielen insbesondere die Gesundheit der die Verarbeitung vorgesehenen ECO-Produkte von swiss- Bewohner und die Bauökologie eine zentrale Rolle. Dieser por wie GREEN LINE Bitumenemulsion, swisspor BIKUPLAN Umstand kam auch beim Projekt Birsmatt zum Tragen. So ECO, swissporBIKUTOP ECO sowie swissporEPS 150 ECO als wurden im Bereich Gesundheit auf optimale Tageslichtver- die idealen Materialien, um den hohen Anforderungen von hältnisse, geringe Lärmimmissionen und eine geringe Belas- MINERGIE-ECO Rechnung zu tragen. Andererseits hatte das tung mit Schadstoffen, Keimen und Strahlung geachtet. Die Vater-Sohn-Gespann, welches das Unternehmen peressini Menschen, die in einem mit diesen Standards konzipierten roofing AG vor drei Jahren gründete, bereits zahlreiche Pro- Gebäude wohnen und arbeiten, sind somit gesundheitlich jekte erfolgreich mit dem Zutun von swisspor durchgeführt. gut geschützt. In Bezug auf die Bauökologie setzt MINERGIE- Bei einer Zusammenarbeit geht es dem pflichtbewussten Ver- ECO insbesondere auf eine hohe Nutzungsdauer sowie Fle- arbeiter gemäss eigenen Aussagen um ein faires wirtschaft- xibilität, Rückbaufähigkeit, Einsatz von Recyclingbaustoffen, liches Angebot seitens Lieferant/Hersteller verbunden mit labelisierte Produkte und Bodenschutz. Diese gesundheitli- bester Qualität der Produkte sowie einer partnerschaftlichen chen sowie bauökologischen Aspekte führen zwar zu höhe- und langfristigen Geschäftsbeziehung. ren Investitionskosten, wie die Totalunternehmung Losinger Marazzi AG erklärt, hingegen fallen die Betriebskosten eines Planungs- und baubegleitender Prozess MINERGIE-ECO-Gebäudes geringer aus als bei konventionel- Die peressini roofing AG wurde von der Totalunternehmung len Bauten. Das wiederum rechnet sich langfristig gesehen. relativ früh in den ganzen Planungsprozess integriert. Das Dank der einfach rückbaubaren Konstruktionen, wiederver- Unternehmen hatte sich über das Internet über das bevor- wertbaren Baustoffe und umweltschonenden Entsorgung der stehende Bauprojekt informiert, Unterlagen angefordert Materialien schont die MINERGIE-ECO-Bauweise zudem die und mithilfe der Fachleute von swisspor das Angebot für Umwelt. Lesen Sie weiter auf Seite 96 ➔ ➔ ➔ EGV3.5 v flam, lose verlegt, Überlappungen verschweisst
Einfassung der Lüftungshauben mit swissporBIKTUOP ECO EP5 S flam das Projekt Birsmatt ausgearbeitet. Das Vertrauen der To- Übergabe des Objekts talunternehmung konnte die peressini roofing AG vor allem Im April 2016 begann die Vermarktung der Mietwohnungen durch ihr Verständnis der MINERGIE-ECO-Bauweise und ihre sowie der Gewerbeflächen, und die komplett ausgebaute Fachkompetenz gewinnen. Während des gesamten Projekts Musterwohnung konnte besichtigt werden. Interessenten arbeiteten Verarbeiter und Totalunternehmung sehr eng zu- für das Objekt gab es jedoch bereits lange vor dem Ver- sammen. Eine wöchentliche Sitzung stellte dabei sicher, dass marktungsstart. Es war es auch immer wieder der Fall, dass allfällige Fragen und Problemstellungen schnell geklärt wer- sich die Menschen direkt auf der Baustelle im Baucontainer den konnten, und man erarbeitete mit vereintem Fachwissen über die Möglichkeiten informierten, und so konnten bereits 96 die besten Lösungen. vor der effektiven Vermarktung über 40 Interessenten ver- bucht werden. Ein weiteres Zeichen dafür, dass die Losinger Zu Spitzenzeiten waren bis zu zehn Mitarbeiter der peressini Marazzi AG und die Luzerner Pensionskasse den richtigen roofing AG gleichzeitig auf der Baustelle. Bereits im Dezem- Riecher für ein erfolgreiches Projekt hatten. Die finale Über- ber 2015 verarbeitete das Unternehmen die ersten Dampf- gabe des Projekts findet dann Ende November 2016 statt. bremsen auf den Flachdächern der beiden Objektteile. Bis Getreu dem Motto der Totalunternehmung: Übergabe des Ende Mai sind die Arbeiten der ersten Phase abgeschlossen. Objekts mit null Mängeln. In einer zweiten Etappe, sobald die Fassade fertiggestellt und die Gerüste entfernt sind, geht es für den Verarbeiter weiter Die Aussenvisualisierungen der Birsmatt sind von: mit den Abdichtungen für die Einstellhalle. ZOPHONIASSON+PARTNER Dipl. Architekten ETH SIA BDA Die Sicherheit auf der Baustelle steht im Zentrum Leonhardsgraben 3, 4051 Basel Sicherheitshelm, -brille, -warnweste, -handschuhe und -schu- T. 061 272 92 91 he sind die Minimalausstattung für jeden, der die Baustelle www.zparchitekten.ch Birsmatt betritt. Sämtliche Ausführungsfachleute werden mit- tels eines Videos über die Sicherheitsvorschriften, welche auf der Baustelle strikt eingehalten werden müssen, informiert. Im Anschluss unterschreibt jeder Arbeiter eine Bestätigung, um zu erklären, dass er mit den Sicherheitsstandards auf der Baustelle vertraut ist und diese verstanden hat. Zudem ist der Baustelleneingang mit einem Drehkreuz versehen und der Zutritt nur mit einem elektronischen Badge gestattet. Die Losinger Marazzi AG ist seit Jahren stark gegen Schwarzar- beit engagiert. Davon zeugen die genannten Massnahmen. Selbst Alkoholkontrollen sind unter der Leitung der Losinger Marazzi AG keine Seltenheit. Auch das gehört zu einem gut strukturierten und optimal geplanten Bauablauf, der die kör- perliche Unversehrtheit der Baustellenmitarbeiter sowie die höchsten Qualitätsansprüche an erste Stelle setzt.
Fertig verarbeitete 2. Lage mit swissporBIKUTOP ECO EP5 S flam Fertig montierter Anschlugspunkt ASP Daten und Fakten Objekt Wohnüberbauung Birsmatt 97 4147 Aesch Bauherrschaft Luzerner Pensionskasse Zentralstrasse 7 6002 Luzern TU Losinger Marazzi AG Aeschenvorstadt 55 4051 Basel Architekt Steinmann & Schmid Architekten AG Rebgasse 21A 4058 Basel Verarbeiter peressini roofing AG Neumattring 4 4147 Aesch Flachdach auf erdberührten Gebäudeteilen Fläche 2500 m2 Unterkonstruktion Betondecke Haftvermittler swisspor GREEN LINE Bitumenemulsion Bituminöse Abdichtung swissporBIKUPLAN ECO EGV3.5 v flam, (vollflächig auf Beton aufgeschweisst) swissporBIKUTOP ECO EP5 S flam, (vollflächig auf die 1. Lage aufgeschweisst) Wurzelschutzbahn Polyolefine TPO 2,0 mm Schutzbahn Gummischrotmatte 6 mm Flachdach auf Gebäuden Fläche 3500 m2 Unterkonstruktion Betondecke Haftvermittler swisspor GREEN LINE Bitumenemulsion Dampfbremse swissporBIKUPLAN ECO EGV3.5 v flam, (vollflächig auf Beton aufgeschweisst) Dämmmaterial swissporEPS 150 ECO, 200 mm Bituminöse Abdichtung swissporBIKUPLAN ECO EGV3.5 v flam, (lose über Dämmung, Stösse verschweisst) swissporBIKUTOP ECO EP5 S flam, (vollflächig auf die 1. Lage aufgeschweisst) Wurzelschutzbahn Polyolefine TPO 2,0 mm Schutz- & Drainageschicht swisspor Drain WS 20 Nutzschicht extensive Dachbegrünung mit einheimischer Ansaat (Basler Mischung)
Sanierung mit einer schönen Aussicht ‘‘ Die Herausforderung an ’’das Ganzglasgeländersystem waren die bestehenden Rundungen des Gebäudes mit 40 verschiedenen Winkeln. 98
Wegen Schwachstellen und Mängel am ur- Um den neuen Dachrandabschluss mit dem Ganzglasgeländer sprünglich als Eigenkonstruktion geplanten dauerhaft und fachgerecht auszuführen, wurde eine neue Lö- und ausgeführten Glashalteprofil (U-Profil) sung gesucht. Voraussetzung für das neue System war, dass des Ganzglasgeländers kam es in den Terras- das Glashalteprofil über der Abdichtung liegt und die Befesti- sendächern und an den Deckenuntersichten gung dauerhaft in das Abdichtungssystem eingebaut werden bei dieser Liegenschaft zu Wasserschäden. kann. Zudem muss das neue System an die vorhandenen Run- dungen des Dachrandes angepasst werden können. Da die vorhandenen Wasserschäden durch verschiedene Massnahmen nicht behoben werden konnten, wurde ein Gut- Den Auftrag für die Abdichtungs- und Metallbauarbeiten achten zur Klärung der möglichen Ursachen in Auftrag gege- erhielt die Scherrer Metec AG. Der Unternehmer empfahl, das ben. Die Untersuchung wurde von der Pro Bautechnik GmbH neue Befestigungssystem „BefTec“ von swisspor zu prüfen. durchgeführt. Hierbei konnten die Gründe klar evaluiert und Der Fachspezialist Daniel Bieri der swisspor AG wurde für fachlich nachvollziehbar dargelegt werden. eine Präsentation eingeladen. Mit einem 1:1- Model stellte er das BefTec-Konsolensystem vor. Die Herausforderung an das Wegen weiteren Schwachstellen bei den Fensterkonstrukti- Ganzglasgeländersystem waren die bestehenden Rundungen onen, dem ungenügenden Gefälle und der fehlerhaften des Gebäudes mit 40 verschiedenen Winkeln. Entwässerung war eine Gesamtsanierung unumgänglich. Lesen Sie weiter auf Seite 100 ➔ ➔ ➔ 99
Die Glaskonsolen 350 wurden auf die drei Gewindestangen Das präzise Setzen der Glasscheibe in die vormontierte Glaskonsole der UK I Beton 0-60 mm montiert. 350 ist mit wenigen Handgriffen erledigt. Dieses Befestigungssystem revolutioniert die Befestigung von Glasgeländer, Staketengeländer, Photovoltaikanlagen, Werbeanlagen, Rückkühler und Beschattungsanlagen. Das System bietet 100 % nachweislichen dichten Anschluss bei allen lastabtragenden Bauteilen auf den Untergrund und die Dichtheit ist vor Ort prüfbar. Die Höhe des Dachrandes wurde beibehalten. Das heisst, die Gesamthöhe für die neue Konstruktion des Ganzglasgeländers und das gedämmte Terrassendachsystem war vorgegeben. Ziel war es, dass die Nutzschicht auf der gleichen Höhe ist wie 100 das Abschlussprofil des Ganzglasgeländers und so über der Nutzschicht nur noch das reine Glaselement sichtbar ist. Die neuen BefTec-Konsolen wurden auf einer 60 mm starken Wär- medämmung versetzt. Zum Einsatz kam die UK I B 0-60 mm. Um das mangelhafte Gefälle auszugleichen, wurde eine Gefäl- ledämmung sowie eine Lage Vakuumdämmung eingebaut. Die bestehenden Fensterkonstruktionen wurden alle ersetzt, damit genügend Höhe für die Gefällekorrektur vorhanden ist und auch die notwendigen Anschlussflächen um einen fachgerech- ten Abdichtungsanschluss gewährleistet werden können. Die Montage der UK I B 0-60 mm erfolgte durch die Flach- dachmitarbeiter der Scherrer Metec AG. Diese waren nach der Erstinstruktion auf der Baustelle durch Fachspezialist Daniel Bieri bestens über das neue System informiert und hatten Kenntnisse über die einzelnen Montageschritte und den effizienten Handgriffe. Dank der BefTec-Montagetools konnte die lineare Ausrichtung genau gemacht werden. Die Anpassung an die Höhe der Wärmedämmung war ebenfalls für die aufgeständerte Unterkonstruktion kein Problem. Lesen Sie weiter auf Seite 102 ➔ ➔ ➔
Search
Read the Text Version
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
- 6
- 7
- 8
- 9
- 10
- 11
- 12
- 13
- 14
- 15
- 16
- 17
- 18
- 19
- 20
- 21
- 22
- 23
- 24
- 25
- 26
- 27
- 28
- 29
- 30
- 31
- 32
- 33
- 34
- 35
- 36
- 37
- 38
- 39
- 40
- 41
- 42
- 43
- 44
- 45
- 46
- 47
- 48
- 49
- 50
- 51
- 52
- 53
- 54
- 55
- 56
- 57
- 58
- 59
- 60
- 61
- 62
- 63
- 64
- 65
- 66
- 67
- 68
- 69
- 70
- 71
- 72
- 73
- 74
- 75
- 76
- 77
- 78
- 79
- 80
- 81
- 82
- 83
- 84
- 85
- 86
- 87
- 88
- 89
- 90
- 91
- 92
- 93
- 94
- 95
- 96
- 97
- 98
- 99
- 100
- 101
- 102
- 103
- 104
- 105
- 106
- 107
- 108
- 109
- 110
- 111
- 112
- 113
- 114
- 115
- 116
- 117
- 118
- 119
- 120
- 121
- 122
- 123
- 124
- 125
- 126
- 127
- 128
- 129
- 130
- 131
- 132
- 133
- 134
- 135
- 136
- 137
- 138
- 139
- 140
- 141
- 142
- 143
- 144
- 145
- 146
- 147
- 148
- 149
- 150
- 151
- 152
- 153
- 154
- 155
- 156
- 157
- 158
- 159
- 160