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Festschrift 100 Jahre_SPD OV_Ehingen

Published by BoulosRabih, 2015-03-21 10:56:55

Description: Festschrift 100 Jahre_SPD OV_Ehingen

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1 SPD-Ortsverein Ehingen (Donau) — und auch mal Blicke über den Tellerrand „Die Gemeinderäte Karl Schaupp und Josef Baur beantragen, künftig als SPD-Fraktion betrachtet zu werden. Der Antrag wurde zu Protokoll genommen.“ (Pressemeldung). Doppelt genäht hält besser: 1 wurde nachweislich ein Ortsverein Ehingen (wieder-)gegründet. (Siehe Seite 1.) Erneut eine Grün- dung vermeldet die örtliche Zeitung 1.? War es, weil seine Mitglieder zwischenzeitlich unter der Be- zeichnung „Wählergemein- schaft der wirtschaftlich Schwachen“ auftraten und aktiv waren? Eine denkbare Lösung wäre auch: 1 wurde die „Deutsch-Sozialdemokratische Partei Ehingen“ (D.S.P.) ge- gründet. Seit 1 heißt es wie bis heute „SPD“. War die ver- meintliche Neu-Neugründung also nur eine formale Ände- rung des seitherigen Namens? Warum es zur Neu-Neu- gründung kam, bleibt uns Heutigen ein Rätsel. Eines steht fest: Vorher wie nachher sind uns namentlich bekannte Menschen aktiv. Abb. links und unten: Die Versamm- lung fand am 1.1.1 statt.    Ortsvereins‐ (Wieder‐Wieder)‐ Gründung  250   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1   Abb. links: 1 (vgl. Seite ) stan- den wesentlich mehr Mitglieder auf einer „Mitgliederliste“. Wa- ren es SPD-Mitglieder (Sympathisanten?), die den Schritt zum Beitritt in den Orts- verein dann doch nicht taten? Wir wer- den die Gründe wohl nie mehr erfahren. Bemerkenswert, das auf den Plätzen 1- Mitglieder aufgeführt sind, die schon früh in die SPD eingetreten waren (111, 11 und 11)  Kaum ist der Ortsverein zu neuem Leben wiedererweckt, steht schon eine Landtagswahl an.Karl Schaupp, inzwi-schen SPD-Mann, istunermüdlich im Einsatz– als Berufstätiger, alsGewerkschafter und alsKommunalpolitiker imGemeinderat und imKreistag. Und jetzt bewirbt er sich um ein Landtags- mandat. Wir können auf der folgenden Seite seinen Lebenslauf lesen, wir erfahren, wer sein (damals landesweit prominenter) Mitbewerber war, und wir können ahnen, dass Wahlkampf einst wie heute eine zeit- und kräftezeh- rende Angelegenheit ist.            

Landtagswahl 1  Karl Schaupp kandidiert   für die SPD Texte 1-: sein Lebenslauf Alle Abb. Stadtarchiv Ehin- gen/Schwäbische Zeitung, März 1 252   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1   Wie Karl Schaupp im hiesi- gen Wahlkreis antrat, so tat es Dr. Karl Kräutle für die SPD im Nachbarwahlkreis Biberach aus Anlass der Landtagswahl.  Da Dr. Kräutle in den da- rauffolgenden Jahren in unserem Ortsverein ein sehr aktives und zuweilen auch durchaus streitba- res Mitglied war, steht hier sein Werdegang mit Dank und Aner- kennung verzeichnet. Abb.: Stadtarchiv Ehingen/Oberschwäbische Rundschau, . . 1  Zur Wahl eines Kreisvorsit- zenden führt die SPD im Kreis Ehingen eine Delegiertenkonferenz durch. (…) Aus verkehrstechnischen Gründen wird die Konferenz in Allmendingen abgehalten. Alle Abb. Stadtarchiv Ehingen/ Ober-      schwäbische Rundschau, 1      

 Kurt Schumacher stirbt. In Ehingen werden deswegen die staatlichen Dienstgebäu- de auf Halbmast beflaggt. Pressebericht: Der SPD-Kreisverband „hielt am vergange- nen Sonntag, 1 Uhr im kleinen Saal der Stadthalle eine Gedenkstunde“ ab. „Blu- menschmuck, schwarz-rot-goldene Fahne“. „Anwesenheit von Landrat Gnann, Re- gierungsrat Wax, Stadtamtmann Dieterich, Bürgermeister Oßwald (Schelklingen) … Streichquartett der Stadtkapelle“. Redner Karl Schaupp, Kreisvorsitzender. Anwe- senheit der genannten Herren sei „ein Zeichen der Achtung gegenüber dem Ver- storbenen und der loyalen Haltung.“ SPD-Mann „Gentzsch-Allmendingen … zeichne- te ein markantes Bild des verstorbenen SPD-Führers. … So umstritten Schumachers Politik auch manchmal gewesen sein möge, im Grunde sei sie diktiert worden von einem ehrlichen politischen Wollen …“        Die Zeitung berichtet recht ausführlich (hier nur kurze Aus- 254  schnitte). Alle Abb. Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, 1  

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1  Schwimmbad für Ehingen     Noch kein neues Schwimm- bad, aber: Jetzt gibt es erstmals eine Ehin- ger SPD- Gemeinde- ratsfrakti- on. Und sogleich schlägt sie vor, was damals wie heute dringend nötig ist: Förderung von Bil- dung. Statt „Kin- derschule“ würde man heute freilich „Kindergarten“ oder„Kindertagesstätte“ bzw. „Kita“ sagen.Abb. rechts: Stimmzettel zur Verfassunggeben-den Landesversammlung 1. Alle Abb.: Stadtarchiv  Ehingen/ Oberschwäbische Rundschau, 1            

1 ... Welt — Europa — Deutschland — (Baden-)Württemberg — Landkreis — Ehingen• Im Jahr 1 beginnt mit dem Tod Josef Stalins der Prozess der Entstalinisierung in der UdSSR1. Sein Nachfolger Chruschtschow setzte angesichts der atomaren Pattsituation und massiver innen- politischer Probleme auf einen Entspannungskurs. Derweil entluden sich die politischen und wirtschaftlichen Probleme in der DDR beim Aufstand am 1. Juni 1.• Bundestagswahl: CDU/CSU mit Adenauer erreichen absolute Mehrheit. SPD kann sich gegenüber 1 kaum verbessern.• . Januar: Volkswagen senkt die Preise für den VW Käfer von . DM auf . DM.• . Februar: Der Deutsche Bundestag stellt das Anwerben von Deutschen für fremde Militärdienste in § 1h StGB unter Strafe. Damit soll dem Zustrom zur französischen Fremdenlegion Einhalt geboten werden.• . Mai: In der DDR wird der im März gestorbene russische Machthaber Josef Stalin mit der Benen- nung von Stalinstadt geehrt. Nach der Entstalinisierung erhält der Ort im Jahr 11 den Namen Eisenhüttenstadt wegen des dortigen großen Stahlwerks..• 1. Mai: Die Stadt Chemnitz wird in Karl-Marx-Stadt umbenannt.• 1. Mai: Das Zentralkomitee (ZK) der SED beschließt eine Erhöhung der Arbeitsnormen um zehn Prozent. Der daraus entstehende Unmut in der Arbeiterschaft bildet einen Keim für den Volksaufstand am 1. Juni.• 1. Juni: Volksaufstand in der DDR• . Juli: Während eines Geheimtreffens in Ludwigsburg verabreden Gebhard Müller und Alex Möller, Fraktionsvorsitzender der SPD im Landtag, die Bildung einer Regierung der Großen Koalition. Sie erzielen in fast allen wesentlichen Fragen Einvernehmen, auch bei besonders strittigen Passagen der künftigen Landesverfassung. Der wichtigste Kompromiss wird in der „Schulfrage\" erreicht. (http://www.leo-bw.de/themen/landesgeschichte/-jahre-baden-wurttemberg-zeittafel)• 1. August: Gründung der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA) als Träger der gesetzlichen Rentenversicherung• 1. August: Die Sowjetunion zieht mit der Zündung einer Wasserstoffbombe im Rüstungswettlauf mit den USA gleich.• . September: Nach schweren Verlusten für die FDP/DVP und dem Gewinn der absoluten Mehrheit der im Südweststaat abgegebenen Stimmen durch die CDU bei der Bundestagswahl am . September erklärt Ministerpräsident Reinhold Maier seinen Rücktritt. Gebhard Müller wird am gleichen Tag zu seinem Nachfolger gewählt, die Ernennung des neuen Kabinetts erfolgt am . Oktober. Entgegen den ursprünglichen Absichten von Gebhard Müller und Alex Möller sind in der neuen Landesregierung mit Ausnahme der KPD alle Parteien vertreten. Ebenfalls am . Oktober bringen die vier Regierungsfraktionen CDU, SPD, FDP/DVP und GB/BHE einen gemeinsamen Verfassungsentwurf in die Verfassungsgebende Landesversammlung ein. (Quelle: siehe unter „. Juli“)• Ehingen hat am 1. Juli 1 genau 1 Einwohner (1 waren es ).• Ehingen. Zur Abb.: Die Gaststätte „zum Blaufeld“, einst auch Brauerei, war mit ihrem Saal oft Veranstaltungsort auch der Ehinger SPD. Eine Zeit lang betrieben die neuen Besitzer die Gast- wirtschaft weiter und unterhielten am selben Platz zugleich ihre Werkstatt für Landmaschinen wie letzteres bis zum heutigen Tag (1). Stadtarchiv Ehingen/ Schwäbische Zeitung, 1..1                                                             256 128 „Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken“, auch „Sowjetunion“ genannt   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1  1 SPD-Ortsverein Ehingen (Donau) — und auch mal Blicke über den Tellerrand  Gemeinderatswahl Ehingen: CDU ( Mandate), FWG (), SPD (1) – Hinweis: Es wurde je- weils die Hälfte des Gemeinderats gewählt, die andere Hälfte schied nach weiteren  Jahren aus.  Kreistagswahl 1, Liste der SPD Karl Schaupp (Gewerkschaftssekretär) Josef Baur (Werkmeister i. d. Spinne1) Anton Stöckle (Spinnereiarbeiter) Hans Bögel (Schreiner) Erich Brühl (Bauarbeiter; Heimatvertriebener)    „… beanstandete Gemeinderat Schaupp, daß im Haushaltsplan Ausgaben eingesetzt seien, die vom Gemeinderat noch nicht genehmigt seien.“ Bundestagskandidat Karl Schaupp ist „land- auf landab“ auf Wahlveranstaltungen un- terwegs. Siehe auch die nächste Seite.                                                               129 Baumwollspinnerei in der Adolffstraße; heute Zeppelin‐Wohngebiet        

 … das End‘ vom Lied kommt uns bekannt vor: Doch neue Hoffnung könnte bei der alsbald anstehenden Gemeinderats- und Kreis- tagswahl aufkeimen: Abb. unten: GR-Wahl (links) und SPD-Liste für Kreistagswahl (rechts). Anm.: BHE-Kandidat Willi Belis wurde einige Zeit später aktives SPD-Mitglied. Alle Abb.: Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, 1  Links: Die Kandidatenliste der CDU 258   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1   Abb. ganz links: GR-Wahl;   unten links:  Kreistagswahl -  Immerhin: Karl Schaupp ist je-  desmal „drin“.  Alle Abb.: Stadtarchiv Ehingen/ Schwäbi- sche Zeitung, 1     

1 ... Welt — Europa — Deutschland — (Baden-)Württemberg — Landkreis — Ehingen• 1 endet der Indochinakrieg mit der Niederlage Frankreichs in der Schlacht von Mitdem Algerienkrieg beginnt gleichzeitig ein weiterer kolonialer Befreiungskrieg gegen Frankreich. —In Deutschland sorgt derweil der Präsident des Verfassungsschutz Otto John mit seinem Abtauchenin der DDR für einen Skandal. — In den USA erreicht die McCarthy-Ära1 mit dem CommunistControl Act of 1 ihren Höhepunkt.• 1. Januar: Das erste atomgetriebene U-Boot, die „Nautilus“, wird von der US-Marine in Dienstgestellt.• 1. März: Die USA zünden im Pazifik die bisher stärkste Wasserstoffbombe (-fache Stärke derHiroshimabombe)• 1. April: Im Grenzverkehr zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Frankreich wird kein Visummehr benötigt. [Anm.: Ein erster Schritt zum Schengen- Abkommen unserer heutigen Zeit, 1!]• . Juli: Fußball-WM in der Schweiz: Die deutsche Nationalmannschaft (Trainer Sepp Herberger) wirdüberraschend mit einem :-Final-Sieg über Ungarn im Wankdorfstadion in Bern erstmalsWeltmeister („Wunder von Bern“).• . Oktober: Mit den Pariser Verträgen wird die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik Deutschlandund die Aufnahme in die NATO beschlossen.• Erstmals erreicht der Ernährungsstand der Bundesrepublik Deutschland wieder den Ernährungs-stand Deutschlands aus der Vorkriegszeit. Allerdings hat sich das Essverhalten geändert: Es wirddeutlich mehr Obst sowie weniger Fleisch gegessen und weniger Alkohol getrunken.• Baden-Württemberg: Nach vielen Diskussionen einigen sich die Abgeordneten im Landtag 1 auf den Entwurf des Grafikers Fritz Meinhard als neues Landeswappen. Meinhards Entwurf spiegelte die Einheit des jungen Landes Baden-Württemberg. Abb. oben: großes bzw. kleines Landeswappen; baden- wuerttemberg.de• Ehingen. Abb. unten: „Höflichkeit gegenüber der Bevölkerung ist Dienstpflicht!“. Der Landrat wird damals gewusst haben, was er anordnet … Stadtarchiv Ehin- gen/ Schwäbische Zeitung, 11..1                                                              130 Die McCarthy‐Ära, benannt nach dem US‐amerikanischen Senator Joseph McCarthy, bezeichnet einen Zeit‐abschnitt der jüngeren Geschichte der Vereinigten Staaten in der Anfangsphase des Kalten Krieges. Sie war durch einen lautstarken Antikommunismus geprägt (…). Obwohl McCarthy nur von 1950 bis 1955 öffentlich in Erscheinung trat, wird der gesamte Zeitraum der Verfolgung echter oder vermeintlicher Kommunisten und de‐ren Sympathisanten (…) von 1947 bis etwa 1956 heute als McCarthy‐Ära bezeichnet.  260   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1 1 SPD-Ortsverein Ehingen (Donau) — und auch mal Blicke über den Tellerrand  Siehe Mitgliederliste (links). Abb.: Archiv Mangold  Zur Mitgliederliste: Das Häuflein ist ziemlich zusam- mengeschmolzen. Doch das hat sich später wieder geän- dert. Etliche der verbliebenen Namen spielen in der künfti- gen Ortsvereinsgeschichte wieder eine größere Rolle, z. B. auch, weil sich die Leute bei Wahlen zur Kandidatur bereit erklärten.  große Abb. unterhalb: Auszug aus einem Pressebericht über eine Kreistagssitzung. Auf der Tagesordnung standen Baumaßnahmen am Ehinger Kreiskrankenhaus. Im Ausriss wird der „Abgeordnete“ (Kreistagsmitglied) Karl Schaupp (SPD) zitiert. Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, 1..1 Abb. ganz unten: Es sind auch „ge- samtdeutsche“ Themen, und dies ziemlich zeitnah, mit de- nen sich die Ge- nossen/-innen beschäftigen. Stadtarchiv Ehingen/ Schwäbische Zeitung, 1.1.1           

1 ... Welt — Europa — Deutschland — (Baden-)Württemberg — Landkreis — Ehingen• Im Jahr 1 endet die Besatzungszeit in Österreich, der DDR und der Bundesrepublik.• Gleichzeitig werden die beiden deutschen Staaten mit der Gründung des Warschauer Pakts bzw. der Aufnahme in die NATO fest in ihre Blöcke eingebunden.• Bundeskanzler Konrad Adenauer erreicht auf seiner Moskaureise die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zur Sowjetunion und die Heimkehr der letzten deutschen Kriegsgefangenen.• Gleichzeitig schließt seine Regierung jedoch die Aufnahme von Beziehungen zur DDR mit der Hallstein-Doktrin aus.• In Montgomery, Alabama, wird die Afro-Amerikanerin Rosa Parks verhaftet, weil sie sich weigert, ihren Sitzplatz im Bus für einen männlichen weißen Fahrgast zu räumen. Der darauffolgende Montgomery Bus Boycott wird zur Geburtsstunde der schwarzen Bürgerrechtsbewegung in den USA.• . Juli: Das Land Baden-Württemberg verabschiedet seine Gemeindeordnung. § 1. Begriff der Gemeinde. (1) Die Gemeinde ist Grundlage und Glied des demokratischen Staates. () Die Gemeinde fördert in bürgerschaftlicher Selbstverwaltung das gemeinsame Wohl Ihrer Einwohner und erfüllt die ihr von Land und Bund zugewiesenen Aufgaben. () Die verantwortliche Teilnahme an der bürgerschaftlichen Verwaltung der Gemeinde ist Recht und Pflicht des Bürgers. () Die Gemeinde ist Gebietskörperschaft.• Am 1. Oktober 1 kehrt Johannes Dorn als letzter Griesinger Kriegsgefangener aus Russland zurück. Das war immerhin zehn Jahre nach Kriegsende. Die Schwäbische Zeitung berichtete damals: „Freudiges Willkommen in der Heimat. Nach langen Jahren fern der Heimat, nach langen und schweren Jahren in sowjetischer Kriegsgefangenschaft, ist nun, in einem der Transporte der letzten Tage, am Samstag Johannes Dorn in seine Heimatgemeinde Griesingen heimgekehrt. Vormittags kam der Spätheimkehrer mit etwa  Schicksalsgenossen in Stuttgart an, wo ihnen ein ergreifender Empfang seitens der Landeshauptstadt bereitet wurde. Tausende begrüßten die Heimkehrer. Auf Johann Dorn warteten in Stuttgart seine Geschwister, Landrat Dr. Tauscher, Bürgermeister Wiget und Pfarrer Weber, im Wagen des Landrats fuhr dann der Heimkehrer, begleitet von zwei weiteren Fahrzeugen, der Heimat zu. Gegen 1. Uhr kamen die geschmückten Fahrzeuge in der Gemeinde an. Die Glocken der Kirche kündeten von der Ankunft des von allen Erwarteten. Am Triumphbogen, der zum Empfang am Ortseingang errichtet worden war, schüttelten viele dem Zurückgekehrten in herzlicher Freude die Hände. (…) Überall winkten an der Straße, aus den Häusern die Dorfbewohner das Willkommen zu. Kurz vor dem Hause stand ein zweiter Triumphbogen. Und wieder schüttelten viele dem Spätheimkehrer am Hause die Hand. Ein Mädchen überreichte einen Blumenstrauß und sprach ein sinniges Gedicht. Ergriffen dankte Johannes Dorn für die Abholung und den herzlichen Empfang in der Heimat und er bat, ihn nun wieder in die Dorfgemeinschaft einzubeziehen. Abends war Gemeindefeier, an der die ganze Dorfgemeinschaft teilnahm!\" — Quelle: Gemeindebuch Griesingen 1 SPD-Ortsverein Ehingen (Donau) — und auch mal Blicke über den Tellerrand  Siehe Mitgliederliste. Diese ist mit größerer Sicherheit unvollständig, da sie z. B. den Namen von Dr. Karl Kräutle, Nasgenstadt, nicht enthält. Es fehlt auch Gen. Hieber. 262   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1   Dem neugewählten Kreisvorstand gehören einige Ehinger Mitglieder an: Karl Schaupp, Anton Stöckle und Dr. Kräutle.  Beide Abb.: Zeitungsbericht zur SPD-Kreiskonferenz in Munderkingen. Es sei u.a. gelungen, weitere Ortsver- eine zu gründen. Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, ..1                     1 ... Welt — Europa — Deutschland — (Baden-)Württemberg — Landkreis — Ehingen• Mit dem Aufbau der Bundeswehr und der NVA (Nationale Volksarmee der DDR) beginnt die Wieder- aufrüstung beider deutscher Staaten.• . Februar: Eröffnung des Stuttgarter Fernsehturms.            

• 1. März: Letztmals müssen in der Bundesrepublik Deutschland Steuermarken für das Notopfer Ber- lin auf Postsendungen geklebt werden. Das Aufkommen aus der nach der Berlin-Blockade eingeführ- ten Notopfermarke sollte die wirtschaftliche Not West-Berlins verringern helfen (s. S. ).• Abb.: „Samstags gehört Vati mir!“ Eine bekannte Parole der Gewerkschaften gegen Samstagsarbeit, die damals noch üblich war (Sechstagewoche). Abb.: Stadtarchiv Ehingen/ Oberschwäbische Rund- schau, .. 1• 1: Ehingen wurde vor 1 Jahren württembergisch. Der Gedanke, fortan unter der Herrschaft Württembergs leben zu müssen, führte zu Auswanderungen alteingesessener Familien aus den Do- naustädten nach Innerösterreich. (Zu den vorderösterreichischen „Donaustädten“ zählten Waldsee, Mengen, Saulgau, Munderkingen und Ehingen). Maßnahmen wie Aufhebung der Reichsstädte und Klöster usw. bewirkten, dass dem neuen Landesherrn, König Friedrich von Württemberg, wenig Sympathie entgegengebracht wurden.• Ehingen: Das Gebäude der Michel-Buck-Schule wird eingeweiht.• Ehingen nimmt die neue Kläranlage in Betrieb.• Der SPD-Kreisverband hält in Untermarchtal („Hirsch“), Obermarchtal („Kreuz“), Rechtenstein („Bahnhofsrestauration“) und mehreren anderen Orten Versammlungen ab. Redner ist in allen Fäl- len Karl Schaupp.Abb. unten: Stadtarchiv Ehingen/Ehinger Rundschau, ..1 — Am Ramminger wird wieder gebaut: Nebenerwerbs- siedlung für  heimatvertrie- bene Landwirte und sechs Zwei- familienhäuser für Einheimische. Abschied vom Kennzeichen FW (Französisch Württemberg). Ehinger Kraftfahrzeuge er- halten das Unterscheidungszeichen EHI. ( Abb. links; Archiv Dorner) Erbstetten ist bald die Wassersorgen los: Es wird an die Albwasserversorgung angeschlossen.• „Schlechte Zeiten für den Amtsschimmel. Im Ehinger Rathaus soll man ihn bald nicht mehr wiehern hören.“ Es wird eine allgemeine Dienstordnung erlas- sen. (Ehinger Rundschau ..1) Im Jahr 1 „fielen auf den Kopf der Ehinger Bevölke- rung“ durchschnittlich neun Liter Wein. „Bekommen Frauen männlichen Geschmack?“ Auf eine uns Heutige wohl seltsam anmutende Weise zeichnet sich hier doch so etwas wie Emanzipation der Frauen ab. Freilich, ganz so „männlich“ oder „vermännlicht“ will sie der Weinbrand-Hersteller dann doch nicht haben: Chantré komme „mit seiner milden Weichheit dem weiblichen Geschmacksemp- finden entgegen.“ Abb.: Stadtarchiv Ehingen/ Oberschwäbi- sche Rundschau, 1 Ehingen: „… feierten die Hausgehilfinnen Banner- weihe und Aufnahme in den Verband der katholi- schen Hausgehilfinnen Deutschlands.“ (SZ ..1) 264   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1  Alle Abb.: Stadtarchiv Ehingen/ Oberschwäbi- sche Rundschau, 1 Arbeitsplätze geboten!           

1 SPD-Ortsverein Ehingen (Donau) — und auch mal Blicke über den Tellerrand  Der Kreis- vorsitzende der SPD, Karl Schaupp, stellt den Antrag, die Turnhalle der (heutigen) Michel-Buck- Schule für eine Veranstaltung nutzen zu dür- fen.  Wohl weil die Stadthalle bereits fas- nächtlich dekoriert ist, wird dem Ge- such von der Stadtverwal- tung entspro- chen.Beide Abb.: Stadtarchiv Ehingen  Heutige Michel- Buck- Schule Samt Blumen- schmuck! 266   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1   Die Ehinger SPD-Gemeinderatsfraktion stellt den Antrag auf Aufhebung der Ein- wohnersteuer. Der Antrag werde geprüft, versprach Bürgermeister Henger.  Die SPD eröffnet den Landtagswahlkampf mit einer Wahlversammlung am Sonntag, den . Februar, um 1 Uhr in der Turnhalle der neuen Volksschule (heute: Michel- Buck-Schule). „SPD-Politik im Landtag und Bundestag. MdB Werner Pusch sprach für Erwin Schöttle. Gut besuchte Wahlversammlung in der neuen Ehinger Turnhalle.“ Stadtarchiv Ehingen/Oberschwäbische Rundschau, . . 1 Der ursprünglich angekündigte Erwin Schöttle11 wurde vertreten durch MdB Werner Pusch1. Landtagswahl (März) (Auszug): Gemeinde  Wahlberechtigt  Wahlbet. %  CDU  SPD  DVP133 GB/BHE134  KPD    5187 82,30 2469 1230 291 266 86 83,66 107 12 4 40 Ehingen  85,15 172 9 8 22 81,90 166 21 41 Altbierlingen  152 94,49 212 6 11 86,21 112 3 0 19 0 Altsteußlingen  228 93,55 189 6 7 11 88,89 100 16 3 20 Berg  247 92,20 168 8 3 16 85,51 292 46 6 Dächingen  252 91,20 102 8 15 1 93,59 137 3 11 60 Erbstetten  145 87,46 234 13 2 20 87,57 412 30 5 01 Frankenhofen  217 90,30 125 20 9 86,95 251 71 21 0 Gamerschwang  144 72,93 312 76 21 14 1 87,27 126 11 2 Granheim  217 93,86 132 6 4 10 24 2 Griesingen  418 18 24 16 2 Herbertshofen  125 8 20 41 Heufelden  154 Kirchbierlingen  324 Kirchen  536 Nasgenstadt  165 Öpfingen  406    Rißtissen  616 Schaiblishausen  163 Volkersheim  162 „Wir brauchen inneren und äußeren Frieden. – In einer Kundgebung in der Stadthalle wurde das Aktionsprogramm des DGB aufgezeigt. Im Pressebericht steht dazu u.a.:                                                             131 Erwin Schöttle: Erwin Schoettle (* 18. Oktober 1899 in Leonberg; † 25. Januar 1976 in Baden‐Baden) war ein deutscher Politiker der SPD und im Exil Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. http://de.wikipedia.org/wiki/Erwin_Schoettle 132 Pusch war von 1929 bis 1933 Mitglied der Sozialistischen Arbeiter‐Jugend (SAJ) in Breslau. 1947 trat er in die SPD ein. Er war von 1951 bis 1953 Ratsmitglied der Gemeinde Korntal. Dem Deutschen Bundestag gehörte er von 1953 bis 1961 an. In beiden Wahlperioden war er über die Landesliste Baden‐Württemberg ins Parlament eingezogen. http://de.wikipedia.org/wiki/Werner_Pusch 133 DVP, in manchen Orten auch FDP/DVP genannt 134 Gesamtdeutscher Block/Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten            

Die Maifeier sei „schwach besucht“ gewesen. Es wird nicht mehr lange dauern, dass die zu- nächst ganztägigen Gewerkschaftsveran- staltungen am 1. Mai auf den Vorabend verlegt werden.  Gemeinderatswahl im November 1: Gewählt wurde aus zwei partei- übergreifenden „Bürgerlisten“:  Andreas Maier-Wörz (Kaufmann, 11 Stimmen), Dr. Karl Steinle (Rechtsanwalt, 1), Georg Rimmele (Ziegeleibesitzer, ), Dr. Hans Straub (Arzt, ), Josef Duschler (Ofenbaumeister, ), Josef Baur (Spinnmeister,  - SPD-Urgestein; s. Foto), Lotte Genning (Hausfrau, (1. Frau im GR Ehingen, 1), Hans Zeiler (Sportleh- rer, 1), Anton Rothmund (Hilfsarbeiter, 11)  „Bürgerliste“: Alle Ehinger Parteien taten sich zusammen und nominierten ihre Kandidaten nach einem gewissen Proporz auf zwei „Bürgerlisten“. Da neun Ge- meinderäte neu zu wählen waren, fanden sich auf jeder Liste je neun Namen. Damit sollten die Wähler/-innen kumulieren und panaschieren können. Anm.: Insoweit eine sympathische, urdemokratische Idee!  Auf einer der Bürgerlisten hatten auch Anton Stöckle und Franz Stöhr kandidiert, zwei unserer langjährigen treuen Genossen. Siehe Foto. (Kl. Foto: Franz Stöhr) Große Abb.: Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, 1 – kl. Abb. Wahlprospekt 1)  268   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1 1 ... Welt — Europa — Deutschland — (Baden-)Württemberg — Landkreis — Ehingen• Gründung der EWG („Europäische Wirtschaftsgemeinschaft“) als Vorläuferin der heutigen EU.• Bei der Bundestagswahl baut die Union ihre absolute Mehrheit noch aus. Die SPD kann sich auf 1, % verbessern.• Mit dem Sputnik-Satelliten beginnt 1 das Zeitalter der Raumfahrt. Gleichzeitig ist er auch Ausdruck der Systemkonkurrenz zwischen USA und Sowjetunion. [Anm.: Der „Sputnik“ beeindruckte auch hierzulande so sehr, dass in einem oberschwäbischen Betrieb der Langgut-Gabelstapler betriebsintern fortan nur noch „Sputnik“ genannt wurde, und alle wussten , was gemeint war; Fridolin war demzufolge der „Sputnikfahrer“.]• Bundes-SPD ist gegen eine Wiedereinführung der Todesstrafe. Die CSU ist dafür.• Das Saarland wieder wieder an Deutschland angegliedert.• Abb.: Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, .1.1 Anm.: „Neger“ war damals ein gängiger Begriff: Negersängerin, Negermillionäre, Negerkardinal u.ä.• Der amerikanische Physiker Joseph Kaplan hat ein ständiges Ansteigen des Meeresspiegels um 1 Meter vorausgesagt, falls es nicht gelänge, die atmosphärischen Temperaturen auf der Erde zu regeln.• Der Atommeiler ist kein geschätzter Nachbar. Hardtwaldgemeinden wünschen andere Standortwahl für den Karlsruher Kernreaktor.• Gesetzliche Ladenschlusszeiten. Nach ihnen tritt für Ehingen folgende Regelung ein: Montag bis Freitag geöffnet . bis 1. Uhr. 1. bis 1. Uhr. Samstag . bis 1. Uhr. Jeden ersten Samstag im Monat . bis 1. durchgehend.• In Ehingen wird ein Pappelverein gegründet (Unterstützung und Beratung beim Pappelanbau).• Die Ehinger Narrenzunft gehört jetzt der Vereinigung der Schwäbisch-Alemannischen Narrenzünfte an. Damit „erhalte die Fasnet in Kügeleshausen neuen Klang, eine starke Grundlage, ein unerschütterliches Fundament.“ „Gumpiger“ Donnerstag, wie überall im mittleren und südlichen schwäbisch-alemannischen Narrengebiet. So auch hier noch in Ehingen. Das „L“ im hiesigen „glombig“ ist erst im Laufe der Zeit dazugekommen. Eine gewisse Zeit lang wurden beide Begriffe parallel verwendet. Mit und ohne „L“.• „In gut beleuchteten Straßen fahre nur mit Standlicht“, rät die Lokalzeitung den Autofahrern.• „Elektronengehirne rasseln.“ Stuttgart. „Zwei Männer haben in zehn Tagen einundeinehalbe Million Rentenfälle umgerechnet — zwei Männer und ein Elektronengehirn! Die vielgepriesene, vielgeschmähte Automation hält ihren Einzug in unser tägliches Leben.“• Mitglieder des Kreistags heißen künftig einheitlich „Kreisverordnete“. Die zwischenzeitlich (auch in Ehingen) üblich gewordene Bezeichnung „Kreistagsabgeordneter“ darf künftig nicht mehr verwendet werden.• Der Schüler Heinz Wiese der Klasse G (Gymnasium Ehingen) erhält eine „Belobung“. (Heinz Wiese, 1, CDU-MdB und Ehinger CDU-Urgestein; Stadtrat und im Kreistag.)• „Eine kleine Gruppe evangelischer Pfarrer und Laien …. hat mit einer Entschließung gegen die CDU erneut in den Wahlkampf eingegriffen. Wir stellen dazu fest: … es handelt sich um            

die private Meinung einiger Pfarrer und Laien, die vorwiegend Anhänger des zur SPD übergetretenen Dr. Heinemann* sind. … Die evangelischen Christen lassen sich nicht verwirren: Am 1. September wählen alle wieder CDU.“ (Eine Anzeige in der Schwäb. Zeitung vom 1..1.) * Dr. Gustav Heinemann, der spätere Bundespräsident Alle Infos: Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, ..1Mängel des Ehinger Marktplatzes: Abb. unten: Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, 1.1.1 Info: „Gaißmaier“, eine regionale Lebensmittelkette; Eckhaus Marktstraße/Obere Hauptstraße. Die Buchhandlung Ortmann befand sich im heutigen Gebäude der SÜDWEST PRESSE. 270   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1   1 SPD-Ortsverein Ehingen (Donau) — und auch mal Blicke über den Tellerrand Karl Schaupp wird zum . stellv. Bürgermeister gewählt. „SPD-Wahlversammlung mit Innenminister Renner. Das Thema ‚Sicherheit für alle‘. Die … Wahlversammlung hatte die SPD, Ortsverein Ehingen, veranlasst und dazu als prominenten Redner den Herrn Innenminister von Baden-Württemberg, Viktor Renner, selbst bekom- men. K. Schaupp hatte die Versammlung, die im ‚Ochsen‘-Saal stattfand und einen schwa- chen Besuch aufzuweisen hatte, eröffnet. Dieser Tatsache stellte er nach seinen Begrü- ßungsworten die Wahlergebnisse der vergangenen Jahre gegenüber, daß die SPD ihre Stimmenzahl laufend erhöhen konnte, wenn auch Oberschwaben als eine Art politisches Naturschutzgebiet der CDU zu gelten habe.“ Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, 1. .11 Der Ortsvereins- und Kreisvorsitzende von Biberach, Oberstudienrat Wilhelm Bäurle, wurde zum Kandidaten der SPD für die Bundestagswahl im Wahlkreis Biberach-Ehingen-Saulgau gewählt. Gemeinderat Baur wies auf die Rattenplage an der Lauresmühle hin. … Als Ursache wurde der Blutablauf der hiesigen Fleischwarenfabrik [Schlecker] bezeichnet. Öffentliche Versammlung der SPD am .. im „Ochsen“. Die Bundestagsabgeordnete Clara Döhring-Stuttgart spricht über das Thema: „Soziale Sicherheit — Ist sie schon Wirklich- keit?“ Die Referentin1 sei eine der markantesten Persönlichkeiten des sozialpolitischen Ausschusses des Bundestags. Zur Abb.: Die Presse berichtet anschließend u.a.: „… sprach ein SPD-Politiker, der inmitten der Politik steht und aus der vollen Beherrschung der Materie aus der Sicht seiner Partei in freier Rede in spitzem Angriff vor den Besu- chern stand. … Dr. Mommer betonte, daß die Außenpolitik und die Wiedervereinigung die entscheidende Frage sei, daß der Blick auf sie den Wähler entscheiden lassen müsse.“ Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, ..1 Karl Mommer (* 1. März 11 in Wevelinghoven; † . September 1 in Bonn) war ein deutscher Politiker der SPD.   Nach dem Abitur studierte Mommer Philosophie, Volkswirtschaftslehre und Geschichte in Köln, Berlin, Graz und Wien. Nach der „Machtergreifung“ der Nati- onalsozialisten beteiligte er sich an illegalen Aktionen und wurde deswegen zu 1 Monaten Gefängnis verur- teilt. Nach der Haftverbüßung floh er nach Belgien. Er wurde 1 in Brüssel … promoviert. Anschließend arbei- tete er als Privatlehrer und Buchhalter. Im Zweiten Weltkrieg wurde er 1/1 in Frankreich interniert und war anschließend als selbständiger Landwirt in Südfrankreich tätig. 1 kehrte Mommer nach Deutschland zurück und wurde Referent für Sozialpolitik und Flüchtlingsfragen beim Länderrat des amerikanischen Besat- zungsgebietes in Stuttgart. Von 1 bis 1 war er Referent im Deutschen Büro für Friedensfragen, das sei- nen Sitz ebenfalls in Stuttgart hatte. Er gehörte dem Deutschen Bundestag seit dessen erster Wahl 1 bis 1 an. 1, 11 und 1 wurde er im Wahlkreis Ludwigsburg direkt gewählt, ansonsten zog er über die Landesliste der SPD ins Parlament ein.                                                              135 In jenen Jahren erschien die Tageszeitung auch am 1. Mai.  136 Döhring gehörte dem Deutschen Bundestag von 1949 bis 1965 an. Sie wurde in der ersten Wahlperiode im  Wahlkreis Stuttgart I und später über die Landesliste in Baden‐Württemberg gewählt. Quelle:  http://de.wikipedia.org/wiki/Clara_Döhring — Näheres zu Clara Döhring siehe auf Seite 293.                 

Mommer war von 1 bis zum 1. März 1 Vorsitzender des Organisationsausschusses des Bundes- tages. Vom 1. Mai 1 bis zum Ende der zweiten Legislaturperiode war er stellvertretender Vorsit- zender des Sonderausschusses „Gemeinsamer Markt / Euratom“. Sodann fungierte er von 1 bis zum 1. Dezember 1 als Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Fraktion und war anschlie- ßend bis zum . Oktober 1 Vizepräsident des Bundestages. Mommer gehörte zeitweilig der Par- lamentarischen Versammlung der WEU und der Parlamentarischen Versammlung des Europarats an, wo er 1 den „Ausschuss für die Beziehungen zu den nationalen Parlamenten und zur Öffentlich- keit“ leitete. Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Mommer1 ... Welt — Europa — Deutschland — (Baden-)Württemberg — Landkreis — Ehingen• 1 erlebt die Weltwirtschaft ihre erste Rezession der Nachkriegszeit.• Die Bundesrepublik, mitten im Wirtschaftswunder, ist davon nur gering betroffen, Nordamerika (= USA und Kanada) sowie Südamerika dagegen spürbar. 1 (oder 1) gilt als das Jahr, in dem in Westdeutschland eine lange Krise der Montanindustrie (Kohlekrise ( \"Zechensterben\") und Krise in der Stahlindustrie begann. Im Ruhrgebiet, mit über 1 Millionen Einwohnern die größte Agglome- ration Deutschlands, werden diese Krisen besonders sichtbar.• Spanien hofft auf Bonns [wirtschaftliche] Hilfe.• Unterwasserfrachtschiffe „sind im Kommen“.• Weltweit erstarkt die Bewegung für die atomare Abrüstung. Die britische Campaign for Nuclear Disarmament gibt der Bewegung mit dem Friedenssymbol ihr Logo, und ihr Aldermaston March wird zum Vorbild für die Ostermärsche. In Deutschland entsteht parallel die Bewegung Kampf dem Atomtod.• In Deutschland wird die atomare Bewaffnung der Bundeswehr diskutiert. Die SPD legt im Bundestag einen Gesetzesentwurf vor, wonach hierzu eine „Volksbefragung“ durchgeführt werden solle. Der Antrag wird von der Regierungskoalition abgelehnt.• Der SPD-Bundesparteitag setzt den Kampf gegen atomare Aufrüstung fort.• Der Bevölkerung in Baden-Württemberg soll nach dem Willen der SPD (Landtagsfraktion) folgende Frage vorgelegt werden: „Wünschen Sie, daß die Regierung des Landes Baden-Württemberg im Bundesrat alle Gesetzesvorhaben ablehnt, die eine Ausrüstung der Bundeswehr mit Atomwaffen vorsehen?“ Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, ..1• Ehingen: „Achtung Hausfrauen! Beachten Sie bitte, dass die Geschäfte am nächsten 1. Samstag des Monats bis 1 Uhr durchgehend geöffnet sind.“ Der „lange Samstag“ war noch ziemlich neu. Man wollte ihn wohl den „Hausfrauen“ in Erinnerung rufen. Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, 1..1• Schwesternwohnung, Kindergarten, Jugendheim und Gemeindesaal: Kirchbierlingen erhält sein neues Gemeindehaus.• Ablagerung von Müll ab sofort nur noch auf dem Auffüllplatz am Kirchenweg in Berkach. Die Metzgereien dürfen ihre Schlachtabfälle nicht ablagern. Diese sind zu vergraben oder zu verbrennen. 1 SPD-Ortsverein Ehingen (Donau) — und auch mal Blicke über den Tellerrand  Maifeier des DGB in der Stadthalle. Ge- werkschaftssekretär Karl Schaupp begrüßt die Erschienenen.  Gemeinderat Schaupp machte erneut auf die Ausbaggerung der Schmiech aufmerksam.  Abb.: Karl Schaupp spricht sich dagegen aus, dass Bürgermeister in den Kreistag ge- wählt werden dürfen. Grund: Gefahr von Inte- ressenskonflikten. [Anm.: Gilt noch heute!] Stadtarchiv/SZ .1.1 272   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1   Wahl des Vorstandes der Allgemeinen Ortskrankenkas- se Ehingen (Donau). Gewählt u.a.: Stöckle, Anton, geb. ..1, Zylindermacher1, Ehingen, Kammachergasse  und Karl Schaupp, Ehingen, Hauptstraße. Anton Stöckle wird stellv. Vorstandsvorsitzender.  Siehe Mitgliederliste.  Der Schüler Walter Böttle (1) erhält bei den Bundesju- gendspielen des Gymnasiums Ehingen eine Ehrenurkunde. Später war er im Ortsverein aktiv tätiges Mitglied, zeitwei- lig Vorsitzender, er war lange Jahre Gemeinderat und Frak- tionsvorsitzender und bis heute aktives Mitglied.1 ... Welt — Europa — Deutschland — (Baden-)Württemberg — Landkreis — Ehingen• Die SPD verabschiedet ihr Godesberger Programm: Wandlung von der Weltanschauungspartei zur Volkspartei: Das Godesberger Programm gliedert sich in sieben Teile, denen eine Einleitung vorangestellt ist. Diese thematisiert den „Widerspruch unserer Zeit“, der darin bestünde, die zivile Nutzung der Atomkraft zu ermöglichen, zugleich aber dem Risiko eines Atomkrieges ausgesetzt zu sein. Der demokratische Sozialismus erstrebe eine „neue und bessere Ordnung“. Sie solle allen in friedlichen Verhältnissen einen gerechteren Anteil am gemeinsam geschaffenen Reichtum verschaffen. — Grundwerte: Der erste Abschnitt widmet sich den so genannten „Grundwerten des Sozialismus“ – Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität. Der demokratische Sozialismus habe drei ideengeschichtliche Wurzeln: die christliche Ethik, den Humanismus und die klassische Philosophie. Der Hinweis auf eine weitere Wurzel, den Marxismus, fehlt, obwohl diese Wurzel in allen vorangegangenen Grundsatzprogrammen die entscheidende Rolle gespielt hatte. Die SPD, so das Godesberger Programm, wolle keine „letzten Wahrheiten“ verkünden, das die Partei einigende Band seien die Grundwerte und das gemeinsame Ziel des demokratischen Sozialismus. Sozialismus sei dabei nicht das Endziel historischer Entwicklungen, sondern die dauernde Aufgabe, „Freiheit und Gerechtigkeit zu erkämpfen, sie zu bewahren und sich in ihnen zu bewähren“. — Grundforderungen: Krieg wird als Mittel der Politik abgelehnt. Eine „internationale Rechtsordnung“ solle das Zusammenleben der Völker regeln. Kommunistische Regime werden abgelehnt, weil der Sozialismus nur durch Demokratie verwirklicht werden könne. Die Demokratie sei nicht nur durch Kommunisten gefährdet. Jede Macht, auch wirtschaftliche Macht, müsse öffentlich kontrolliert werden, geschehe dies nicht, sei Demokratie ebenfalls gefährdet. Aus diesem Grund erstrebe der demokratische Sozialismus eine neue Wirtschafts- und Sozialordnung. Aussagen zur staatlichen Ordnung: Ausdrücklich bekannte sich die SPD zum Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland. Daraus leite sich das Eintreten für die nationale Einheit der Deutschen ab und zugleich das Bekenntnis zur Landesverteidigung. In diesem Zusammenhang wurden eine atomwaffenfreie Zone in Europa und Schritte der Abrüstung gefordert. — Wirtschafts- und Sozialordnung: Dieser vierte Abschnitt ist der längste. Die Schillersche Formel „Wettbewerb soweit wie möglich, Planung soweit wie nötig!“ ging in das Programm ein und prägte die Aussagen zur Wirtschafts- und Sozialordnung.                                                                137 Zylindermacher stellen in diesem Falle keine hohen Herrenhüte her, sondern arbeiten an Maschinen der Textilindustrie.        

Ein stetiger wirtschaftlicher Aufschwung und die Chance auf allgemeinen Wohlstand für alle würden durch die zweite industrielle Revolution sichergestellt werden. Aufgabe der staatlichen Wirtschaftspolitik sei es, diese Wohlstandsmöglichkeiten durch vorausschauende Konjunkturpolitik auf Basis einer volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung und eines Nationalbudgets zu verwirklichen. Weitere Beeinflussungen des Marktgeschehens hätten jedoch zu unterbleiben, denn „freier Wettbewerb und freie Unternehmerinitiative sind wichtige Elemente sozialdemokratischer Wirtschaftspolitik“. Wenn private wirtschaftliche Macht zur Gefahr für den Wettbewerb und die Demokratie zu werden drohe, sei öffentliche Kontrolle durch Investitionskontrollen, durch Kartellgesetze und durch den Wettbewerb von privaten und gemeinwirtschaftlichen Unternehmen geboten. Allein wenn eine „gesunde Ordnung der wirtschaftlichen Machtverhältnisse“ nicht gewährleistet werden könne, habe Gemeineigentum Berechtigung. Von Sozialisierungen spricht das Godesberger Programm nicht. Auch die Forderung nach Sozialisierung des Bergbaus, ein Jahr zuvor von der Partei angesichts der beginnenden Bergbaukrise in Deutschland erhoben, fand sich nicht in diesem Programmabschnitt. Innerhalb der Betriebe müsse es eine wirksame Mitbestimmung geben. Der Demokratisierungsprozess dürfe vor den Betrieben nicht halt machen. Auch hier müsse es mehr Mitgestaltungsmöglichkeiten geben: „Der Arbeitnehmer muß aus einem Wirtschaftsuntertan zu einem Wirtschaftsbürger werden“ – so das Programm. Für die freie und eigenverantwortliche Entfaltung des Einzelnen habe die Sozialpolitik die Grundlagen zu schaffen. (gekürzt) „Renault Dauphine (Abb.) – gebaut für die Jahre, die kommen:  Türen,  bequeme Sitze,  ccm, , PS, 11 km/h, , l/1km —  DM ab Köln“, (ab Modelljahr 1: Luftfederung). Die SPD spricht sich für die „Ächtung“ der Atombombe aus. Die bayerischen Sozialdemokraten sprechen sich dafür aus, dass NS-Verbrecher nicht länger Richter und Staatsanwälte bleiben dürfen.• „Das Auto ist kein Luxusgegenstand mehr. – Jeder fünfte Personenkraftwagen in der Hand eines Arbeiters“ (Schwäb. Zeitung .1.1) Gymnasium Ehingen: Auch hier wird ein „Politischer Arbeitskreis Oberschulen“ (PAO) gegründet: Eine Ver- einigung von Jugendlichen, die auf politische Bildungs- arbeit Wert legen. Die Adolff AG baut in Ehingen die größte Garn- spinnerei des Konzerns. (1 war hier eine Baumwollspinnerei in Betrieb gegangen). Abb. links: Ehingen. Das „Tritschler’sche Haus“ wird abgebrochen. An seiner Stelle steht 1 schon in der . Version das Gebäude der Sparkasse. Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, .11.1• Unter Überschrift „Budenzauber auf dem Nikolausmarkt“ berichtet die Zeitung u. a.: „Die Leute, die Jagd machen auf die billige Gelegenheit, sind seltener als vor einem Jahrzehnt, als jede  274   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1  Hausfrau, die sich auf ihre Sparsamkeit etwas einbildete, regelmäßige Kundin auf dem Krämermarkt war. Heute wachsen die Ansprüche. Die Frage nach dem Preis rangiert hinter der nach Qualität.“ Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, .1.1• Ehingen: Ladenöffnungszeiten an Peter und Paul (kein gesetzlicher Feiertag): Die Bäckerinnung teilt per Zeitungsinserat mit, dass ihre Geschäfte geschlossen sein werden. Anderntags steht im Blatt, dass die sonstigen Ladengeschäfte von 1. bis 1. „durchgehend geöffnet“ sein werden.• Ehingen. Das Lebensmittelhaus Bechler eröffnet sein Selbstbedienungsgeschäft. „Besonders empfehlenswert: Kaffe (!) südamerikanische Mischung  gr , DM — Sekt Hausmarke 1/1 Flasche , + 1 DM Sektsteuer — Thunfisch  gr Dose -, DM — Trauben  gr -, DM — Bananen  gr -, DM“ (wörtlich!)• Man feiert das -jährige Bestehen des Fußballsports in Ehingen.• Ehingen. Gründung eines AWO-Ortsvereins. Gäste u.a.: Landrat Tauscher und Bürgermeister Henger. In den Vorstand gewählt wurden „Herr Hübner [Vorsitzender], die Frauen Ritschek und Vorfahr und die Herren Mall, Moser, Deppe und Hollmann.“ Und weiter: „Erfreulich war, dass sich nach Aufforderung zu tätiger ehrenamtlicher Hilfe eine ganze Anzahl Mitglieder meldeten.“ Stadtarchiv Ehingen/ Schwäbische Zeitung, ..1.1 Ehingen. Manfred F. und Ursula, geb. B., heiraten. Kurz aufhorchen lässt die Angabe zur Wohnung der Braut. Natürlich handelt es sich dabei jedoch um ein Wohngebiet dieses Namens im Bereich der heutigen Alamannenstraße. Abb. Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, 1 Abb. links: Ein einerseits bemerkenswerter Ansatz an Basisdemokratie Freilich: Frauen waren noch nicht gefragt! Nicht nur in der Anrede „Wähler!“, sondern auch im Text selbst: „… Männer Ihrer Wahl zu benennen …“ Anm.: Ja, bei manchen hat’s schon recht lange gedauert, bis bei ihnen ankam, was die SPD schon 11 auf den Weg gebracht hatte … Stadtarchiv Ehingen/ Schwäbische Zeitung, 1.1.1           

1 SPD-Ortsverein Ehingen (Donau) — und auch mal Blicke über den Tellerrand Der SPD-Kreisverband Ehingen führt folgende Versammlungen durch: „Ochsen“ (Kirch- bierlingen), „Löwen“ (Granheim), „Bären“ (Rechtenstein), „Engel“ (Lauterach), „Schloß- gaststätte“ (Obermarchtal) sowie zu einem anderen Zeitpunkt in der „Krone“ (Rotten- acker), „Alte Post“ (Oberdischingen), „Gambrinus“ (Rißtissen). — Da die Sitzungen teils zeitgleich stattfanden, müssen etliche sachkundige Leute gleichzeitig unterwegs gewe- sen sein. — Weiter: Die Presse berichtet am Beispiel der Veranstaltung in Rottenacker recht ausführlich darüber. Stichworte: gespannte Weltlage, drohende Gefahr eines . Weltkriegs (Atom!), bevorstehende Wahlen, Interesse im Volk stärker als erwartet, in kleineren Gemeinden überdurchschnittlich gut besucht, kurze Reden = Zeit für Diskussionen, in SPD-Augen überspitzter Na- tionalismus bei mittleren und jüngeren Besucher-Jahrgängen. Zumindest in Rottenacker trat neben dem SPD-Landesekretär als zweiter Redner nachweislich Karl Schaupp auf.  Gemeinderat Josef Baur weist in einer Gemeinderatssit- zung darauf hin, dass der Kinderspielplatz beim „Löwen1“ überfüllt sei, weil sich Kinder aus dem neuen Wohngebiet hier in Scharen einfinden.  Gemeinderatswahl: Sitzzahl erhöht sich auf 1, also müs- sen += Gemeinderäte neu gewählt werden. CDU:  Sitze, Freie Wähler: , SPD:   Es kandidieren für die SPD (Gemeinderat): 1. Schaupp, Karl, Gewerkschaftssekretär . Stöckle, Anton, Spinnereiarbeiter . Ritschek, Maria, Hausfrau . Belis, Willi, Maschinenschlosser . Watzke, Richard, Organisationsleiter . Hollmann, Erich, Maschinist . Baier, Josef, Spinnereiarbeiter . Hübner, Arthur, Rentner (rollierendes System1) Es kandidieren für die SPD (Kreistag): Schaupp, Karl, Gewerkschaftssekretär . Baur, Jo- sef, Spinnmeister . Belis, Willi, Maschinenschlosser . Stöckle, Anton, Spinnereiarbeiter . Watzke, Richard, Organisationsleiter . Hübner, Arthur, Rentner Die Schwäbische Zeitung meldet „Stadtteilversammlungen“ der SPD in den Gaststät- ten: „Warthauser Bierhalle“, „Fischersteige“, „Neues Haus“ und „Schiff“. Die Zeitung nennt als Begründung: „… um das Interesse an den Gemeinderats- und Kreistagswahlen zu intensivieren“ und „um es dem Wähler möglichst bequem zu machen“. Ausführlich wird über eine Wahlversammlung im „Ochsen“ berichtet. Als Gastredner sprach MdB Oskar Matzner1. „In seinen sehr sachlichen                                                             138 Löwen: längst eingegangene Gaststätte Nähe Jet‐Tankstelle (Riedlinger Straße) 139 Es wird jeweils die Hälfte der Gemeinderatssitze durch Neu‐ oder Wiederwahl besetzt. Die andere Hälfte des Gremiums bleibt im Amt. Beim folgenden Wahltermin ist es natürlich entsprechend umgekehrt. Damit soll Kon‐tinuität in der Arbeit besser gewährleistet sein, weil immer eine erfahrene Hälfte im Amt bleibt. 140 Oskar Matzner (* 11. Januar 1898 in Neudörfel, Bez. Bärn, Mähren; † 29. Dezember 1980 in Freilassing) war ein deutscher Politiker der SPD. Nach Abschluss der Bürgerschule absolvierte Matzner die Lehrerbildungsan‐stalt in Troppau. Im Ersten Weltkrieg diente er als Soldat in der österreichischen Armee. Von 1919 bis 1939 war er Lehrer an verschiedenen Schulen in Mähren. Er setzte sich dort für eine Schulreform und die Erneuerung des Landschulwesens ein. Daneben engagierte er sich im örtlichen Genossenschaftswesen. Am Zweiten Weltkrieg nahm er auf deutscher Seite teil. Nach Ende des Krieges wurde Matzner zunächst in Prag interniert und musste 15 Monate Zwangsarbeit leisten. Anschließend wurde er aus der Tschechoslowakei ausgewiesen. Er ließ sich in Karlsruhe nieder, wo er als Oberlehrer tätig war und Vertrauensmann der Flüchtlinge wurde. Matzner gehörte dem Deutschen Bundestag seit dessen erster Wahl 1949 bis 1965 an und wurde jeweils über die      276   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1  Ausführungen [gab er] ein abgerundetes Bild über die engen Zusammenhänge von Bundes-, Landes-, Kreis- und Gemeindepolitik.“ Weiter heißt es: „Anschließend sprach Gemeinderat Schaupp über die bisher in Stadt und Kreis Ehingen geleistete Aufbauarbeit.“ Der Pressebericht schließt: „Leider wurde die Möglichkeit zur Diskus- sion durch zwei Versammlungsteilnehmer auf ein ‚Niveau‘ gebracht, das von sämt- lichen Besuchern abgelehnt wurde und wegen der beleidigenden Form zu einem Verweis aus dem Saal führte.“  Kreistagswahl- Ergebnisse: Wahlkreis V „Untere Donau“ (u.a. Gamer- schwang, Griesingen, Heufelden, Nasgen- stadt, Öpfingen, Riß- tissen) 11 Stimmber., abgeg. Stimmen 1 . CDU , SPD , Fr. W. . Auf die SPD-Kand. entfie- len auf Dr. Kräutle , Bailer 1, Ulbrich 1. Gewählt u.a. Bürger- meister Zimmermann, Gamerschwang, Bür- germeister Wiget, Griesingen, Bürger- meister Niederer, Öp- fingen (alle nicht SPD). — Wahlkreis VI (u.a. Kirchbierlingen {Pfar- rei}): 1 Wahlb., 1 1 abg. St., CDU , SPD , Fr. W. . Gewählt u.a. Bürger- meister Bachner, Schaiblishausen (nicht SPD).  In den Ehinger Gemeinderat wurden gewählt: Abb. links. Alle Abb.: Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, 11/1                                                                                                                                                                                         baden‐württembergische Landesliste seiner Partei gewählt. Als Parlamentarier war er Vorsitzender der Bau‐ und Raumkommission des Bundestagspräsidiums und betätigte sich insbesondere auf dem Gebiet des Öffentli‐chen Dienstrechts. http://de.wikipedia.org/wiki/Oskar_Matzner            

 Abb. links: Kreistags- wahl- Ergebnisse Wahlbezirk I, Ehingen Damit endet die Darstellung des Zeitraums der Ortsvereinsgeschichte von 1 bis 1Außer dem, was zum genannten Zeitraum in der örtlichen Presse zu finden war, liegen uns kaum Unterlagen vor. Die Darstellungen in der Festschrift können daher nicht repräsentativ oder gar umfassend sein. Es folgt – soweit verfügbar – ein Abriss der Geschichte der zwei Ortsvereine „Ehinger Alb“ und Öpfingen. Sie sind inzwischen in den Ortsverein Ehingen integriert.  278   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1  Ortsverein Ehinger Alb Munderkingen, den 21.11.71Herrn Unterbezirksgeschäftsführer Schröder, UlmHerrn Kreisvorsitzender Baeuchle, Schelklingen Man beachte die fürHerrn Ortsvereinsvorsitzender Beck, Mundingen uns Heutige unge-Betr.: Konstituierung einer SPD-Gruppe \"Ehinger Alb\" wohnte „Sie“-Anrede unter den Genossen.Lieber Parteifreund!Ich kann Ihnen mitteilen, daß sich nach der Vorarbeit durch den SPD-Ortsverein Munderkingen vor und nach der letzten Kreistagswahl amFreitag, den 12. Nov. 1971 in einer konstituierenden Sitzung inMundingen eine eigenständige SPD-Gruppe gebildet hat, die sich denNamen “Ehinger Alb“ gegeben hat.Am 12. Nov. wurde unter Leitung von A. Stonis (vom Ortsverein Mun-derkingen, dem die betreffenden Parteifreunde bisher zugerechnetwurden) der Vorstand gewählt. Es wurden in einzelnen Wahlgängengewählt: 1. Vorsitzender: Gottfried Beck, Mundingen, Bau- 2. Vorsitzender: Unternehmer Norbert Haberbosch, Kirchen, Schriftführer: Oberfeldwebel Kassier: Kurt Efinger, Granheim, Hauptlehrer Bauer, Mundingen, HauptlehrerDie erste Mitgliederliste der SPD-Gruppe umfaßt neben den o.a. Par-teifreunden noch: Hanna Ludwig, Lauteraoh, Mögenburg Roland, Obermarohtal Wimmer Anna, Wimmer Horst, beide Lauterach(mit weiteren Aufnahmen kann in naher Zukunft gerechnet werden)Damit spricht die SPD in unserem Kreis das erste Mal mit eigenerStimme im ländlichen Bereich. Wir bitten deshalb, die Parteifreundein ihrer schwierigen Situation von allen Stellen unserer Parteinach besten Kräften zu unterstützen. Munderk. Der SPD-Ortsverein wird erstmals zum 1. Dez. nicht mehr für die o.a.Parteifreunde abrechnen. Mit freundlichem Gruß (…)           

SOZIALDEMOKRATISCHE PARTEI DEUTSCHLANDS LANDESVERBAND BADEN-WÜRTTEMBERG UNTERBEZIRKSSEKRETARIATHerrn 7900 Ulm, den 23. 11. 1971Gottfried Beck7931 Mundingen Postfach 812Ortstr.76Schr/AltLieber Parteifreund!Soeben erhielt ich einen Brief unseres Parteifreundes Andreas Stonisaus Munderkingen, in dem er mir mitteilte, daß Sie am Freitag, den 12#Nov.71 einen eigenen Ortsverein mit dem Namen \"Ehinger Alb\" gegründethaben. Ich freue mich über diesen Ihren Entschluß bei Ihnen auf der\"Ehinger Alb\" eine eigenständige SPD Gruppe gebildet zu haben. Geradein Anbetracht des auf uns zu kommenden Landtagswahlkampfes sind wirsehr froh, daß sich das Netz der Parteiorganisation gerade in ländli-chen Bezirken immer mehr verdichtet. Um mit Ihnen jetzt in einen nähe-ren Kontakt zu treten und damit auch Material liefern zu können fürIhre politische Arbeit, schlage ich vor, daß wir uns am Dienstag, den30.12.1971 in Mundingen abends um 19.30 Uhr in einem dortigen Gasthaustreffen. Ich würde mich freuen, wenn ich neben dem Vorstand auch dieMitglieder begrüßen könnte. Bitte teilen Sie mir mit welches GasthausSie vorschlagen, wo wir uns dann treffen können. Alles weitere könnenwir dann an Ort und Stelle besprechen.Mit freundlichem GrußHeinrich SchröderAus einem Schreiben der Kreissparkasse Ehingen (Donau)... bezugnehmend auf Ihren heutigen Anruf übersenden wir Ihnenin der Anlage die Unterlagen für das neue Girokonto.Wir bitten Sie höflich, an den 3 mit X-bezeichneten Stellen zuunterschreiben, während Herr Bauer an der mit y-bezeichnetenStelle unterschreiben muß.Mit freundlichen GrüßenAus einem Schreiben des SPD-Ortsvereins Ehinger AlbAn den SPD - KreisvorstandEhingen7933 Schelklingen Mundingen, den 2.1.1973Betr.: Antrag auf Einberufung einer Kreiskonferenz  280   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1 Auf Grund eines Beschlusses der Mitgliederversammlung des SPD -Ortsvereins Ehinger Alb vom 1.1.1973 beantragen wir gemäß §8 desKreisstatuts die Einberufung einer Kreiskonferenz bis spätestenszum 1. Februar 1973.Auf der Tagesordnung dieser Kreiskonferenz wünschen wir:1. Informierung der Mitglieder des Kreisverbandes über den Standder Vorarbeiten zur Überleitung des SPD-Kreisverbandes Ehingenin den neuen SPD-Kreisverband Alb-Donau.2. Vorlage eines Zeitplanes für die nötigen nächsten Schrittebei der Zusammenfügung des neuen Kreisverbandes.3. Diskussion der auftretenden sachlichen u. personellen Proble-me im Zuge der Zusammenführung, speziell: die personelle Vertre-tung des bisherigen Kreisverbandes im neuen Kreisverband-4. Informationen zur anstehenden Kreistagswahl (Wahlbezirke,Termine für Listenaufstellung usw.) u. Diskussion eines einheit-lichen Wahlkampfes (etwa Werbemittel) im neuen Kreisverband. (Ortsvereinsvorsitzender)Aus einem Schreiben an den Ortsvereinsvorsitzenden “Ehinger Alb“ Munderkingen, den 19.2. 1973Liebe Parteifreunde,ich sehe im Anschluß an den Landesparteitag in Offenburg meineHauptaufgabe darin, die Informationen, die ich dort erhielt, so-weit möglich, an die Genossen im Kreis weiterzugeben. Ich stehedeshalb in den nächsten Wochen zu Berichten in den Ortsvereinen,etwa innerhalb einer Ortsvereinssitzung oder in einer öffentli-chen Diskussionsveranstaltung zur Verfügung.Ein wichtiger Eindruck für mich war: Der Informationsfluß vonden wichtigen politischen Entscheidungen im Land zu den Kreis-und Ortsvereinen muß verbessert werden, damit auch bei uns diepolitische Diskussion in Gang kommt und sich auch unser Kreis-verband stärker an diesen Entscheidungen beteiligen kann. Indieser Hinsicht sind die Genossen aus den Zentren weit im Vor-teil, was man in aller Deutlichkeit erst auf einem solchen Tref-fen zu spüren bekommt. Aus der Rede den neuen Landesvorsitzenden Eppler sind sicherviele Gedanken auch für unsere künftige Arbeit hilfreich. Eslohnte sich deshalb, sie in der Diskussion genauer zu kennenzu-lernen. Sein Versprechen, stärker in den Diasporagebieten            

der Partei tätig zu werden, könnte auch für uns hilfreich wer-den, wenn es nicht nur bei den Worten bleibt. Es wird darum ge-hen, daß sich die oberschwäb. Parteifreunde energisch um einEinlösen dieses Versprechens bemühen.Für uns im Augenblick kaum beeinflußbar erscheinen die Personal-entscheidungen. Hier finden fast unüberwindliche Vorabsprachenstatt. So ist Ulm lediglich mit einem Mitglied im LV vertreten(Lorenz). Auch darüber müßten wir gemeinsam sprechen. Ohne Kon-takte zu anderen Gruppen wird sich hier nichts ändern.Ich bin an solchen Gesprächen interessiert und steure gern dasbei, was ich in Offenburg erfahren habe.Mit freundl. Gruß (Stonis) 282   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1 Tiefschlag (1)DIE SÜDWEST PRESSE KOMMENTIERT: „DER EHINGER GEMEINDERAT HAT ENTSCHIEDEN:In Mundingen wird nicht dem am . April bekundeten Bürgerwillen entsprochen, sondernParteidünkel Rechnung getragen. Deshalb wird in dem Ehinger Teilort nicht der mit einemdeutlichen Vertrauensbeweis bedachte Bauunternehmer Beck Ortsvorsteher, sondern derCDU-Mann Otto Mayer.“SPD-Gemeinderat Peter Rinker sprach von einem Schlag ins Gesicht der Wähler.Und nochmals die Südwest Presse: „Die Ehinger Stadtväter, die sonst gern und oft von Bür-gernähe sprechen, haben damit ein schlechtes Demokratieverständnis erbracht.“Es kommt noch dicker: Der SPD-Ortschaftsrat und Kandidat um das Amt des Ortsvorsteherssagte aus, dass er angerufen worden sei. Die Südwest Presse spricht ganz klar davon: „Es soll dem SPD-Mann der Posten in Aussicht gestellt worden sein, falls er seine Genos- sen verlässt und mit fliegenden Fahren zur CDU übertritt.“ Die Zeitung über OB Henger: Er habe von den Vorgängen nichts bemerkt. Er fügte aber hinzu: „Vielleicht auch nichts bemer- ken wollen.“ Gottfried Beck hatte als Ortschaftsrat mit  Stimmen die meisten von allen Kandi- daten erhalten, sein Mitbewerber Mayer lediglich .   Abb. links:   Mitgliederliste von 1 (inhaltlich identisch mit der von 1)       

 Gemeinsame Vorstandsitzung vom 1..1 [Samstag] um 1 Uhr im Hirsch in Mundin- gen | OV Ehingen, OV Mundingen/Alb. | Anwesend K.H.Kern MdB, Gaugenmaier UBez. Ulm, Rinker, Beck, Schartmann, Kienle, Weckenburg, Bauer | (Kurzprotokoll, Auszug) Lt. Landesstatut soll in einer Gemeinde nur 1 OV bestehen. Hier etwas nachteilig wegen dünner Besiedelung. Vorschlag gemeinsamer OV Ehingen und Teilortsverein Ehinger Alb. Für Teilortsverein keine besondere Formalität erforderlich. Beck findet, daß bei die- ser Lösung die bisherigen engen Kontakte im OV Mundingen (z.B. zwischen Mundingen und Obermarchtal) verloren gehen. Jetzt noch  Orte mit Mitgliedern. Kern: Obermarch- tal muß eben nach Munderkingen. Beim OV Ehingen muss man darauf sehen, daß Akti- vitäten nicht lahmgelegt werden. Rinker: Es muss einer vom Teil-OV im Vorstand sein. Gaugenmaier: Kassier muß gemeinsam sein. Kern: Unechte Teilortswahl: gemeinsame Liste und Kandidat für Mundingen aufstellen. (…) Es bleiben für den Teil-OV die Orte Mundingen, Dächingen, Erbstetten, Frankenhofen, Granheim. | Ende 1. Uhr Abb. unten:Ausschnitt aus dem Kassenbuch „bei Fusion mit OV Ehingen“ = ,1 DM(ca. im Jahr 1) Somit war der SPD-Ortsverein Ehinger Alb im Zuge der Kommunalreform Geschichte geworden. Seine Mitglieder sind längst aus dem OV Ehingen nicht mehr wegzudenken. Besinnungsweg Ehinger Alb Die „Wege der Besinnung und Einkehr auf der Ehinger Alb“ sind ein Gemeinschaftspro- jekt der Ortschaften Altsteußlingen, Dächingen, Erbstetten, Frankenhofen, Granheim, Mundingen und der Stadt Ehingen (Donau), begeitet vom Förderverein „Besinnungsweg Ehinger Alb im Biosphärengebiet e.V.“ Die Informationen, Inhalte und Besinnungsim- pulse wurden von ehrenamtlichen Projektgruppenmitgliedern aus den genannten Ehin- ger Teilorten erarbeitet. — Das Projekt wird gefördert vom Biosphärengebiet Schwäbi- sche Alb. Verein und Projekt sind Teil der Lokalen Agenda 1 Ehingen (Donau) (www.lokale-agenda-ehingen.de). Quelle: http://www.besinnungsweg-ehinger-alb.de Siehe hierzu auch Seite . Mindestens zwei Ortsvereinsmitglieder sind an Förderung, Aufbau und Betreuung des Besinnungswegs sehr aktiv beteiligt: Gottfried Beck und Roland Schmitz (beide Mundingen). 284   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1  Ortsverein ÖpfingenVon ca. 1 bis 1 bestand ein SPD-Ortsverein Öpfingen, der von Ernst Abt gegründetwurde. Zuvor waren dessen Mitglieder dem OV Ehingen zugehörig, in dessen Reihen sienach der Auflösung auch wieder zurückkehrten. Vorsitzender ab 1: Jürgen Haas. Abb. links: Öpfinger Kandidaten/-innen zur Gemeinderatswahl 1 (v. l.: Joachim, Widerstein, S. u. J. Haas, Keßler) Abb. unten: Wahlkampf Kommunalwahl 1, Liste „SPD und Unabhängige“Abb. unten:1 Gemeinderatskandi-daten/-in „SPD und Unab-hängige“ (S. Baur, K.Eistrup, J. Lauinger,C. Mayer, U. Keßler, E. Hil-denbrand)Die Verbindung zwischenden beiden Ortsvereinen Öpfingen und Ehingen riss nie ab. Vor allem Ulrich Keßler, Orts-vereinsvorsitzender und langjähriger Öpfinger Gemeinderat, blieb in Verbindung. Nach derFusion berichtete er in unseren Mitgliederversammlungen und im Roten Füchsle über dasAktuelle aus dem Öpfinger Kommunalgeschehen. Fam. Keßler erinnert sich: „Wir meinen,der Ortsverein Öpfingen wurde gegründet, bevor wir in 1 nach Öpfingen zogen. Die Fu-sion mit dem Ortsverein Ehingen war vor der Gemeinderatswahl 1, da Klärle Dorner uns bei der Kandidatensuche behilflich war. Da die anderen Gruppierungen im Gemeinderat immer wieder die SPD-Ideen etwas später als eigene Ideen ausgegeben haben, ist es schwierig zu sa- gen, was die SPD in Öpfingen erreicht hat. Unter anderem: Ruhebänke für Spaziergänger, Ver- schönerung des Alten Schlosses, Angebote für Ju- gendliche über den Sport hinaus. Daraus erwuch- sen Discoangebote, eine Skaterbahn u.a.“           

 Abb. links: Archiv Mangold/ET  SPD-Kreiskonferenz bzw. Kreisdelegiertenkonferenz 11 in Öpfingen — Bundestagsabgeord- neter Heinz Rapp aus Göppingen: „Öffentlicher Dienst muß mit Streichungen rechnen.“ Und: „Hätten wir die Schulden nicht gemacht, dann hätten wir bürger- kriegsähnliche Zustände in unse- rem Lande gewagt.“ (Archiv Man- gold/ET am . und ..11)  Anm: Der in der kleinen Abbil- dung zi- tierte „Kern“ war Karl Hans Kern, der frühere SPD-Kreisvorsitzende und MdB.  Erhard Eppler war 1 mit uns zusammen beim „Fest gegen ein AKW Öpfingen“.  Abb. unten: http://www.schwaebische.de/home_artikel,- Die-Energiepolitik-ist-die-Schluesselfrage-des- Jahrhunderts-_arid,11.html (1..) Peter Rinker, Blaubeuren, früher Ehinger Ortsvereinsvorsitzender, Gemeinderat und Kreistagsmitglied sowie mehrfach Kandidat für die Landtagswahl: “… es war während meines ersten Wahlkampfes, also in den siebziger Jahren. … haben wir schon damals gegen den Bau von KKWs protestiert … und auf deren Gefahren hingewiesen, bevor es die GRÜNEN als Partei gab. Es waren damals zwei Leute von der EVS bei mir, um mich von dem Segen der Kernkraft zu über- zeugen, \"die nach  Jahren Laufzeit abgeschaltet werden\". Dass der Öpfinger Stausee nur einen halben Meter tief ist und dazu hochgradig mit Qecksilber von der Zellstoff belastet war/ist, davon wussten sie nichts …“ (’s Rote Füchsle Mai 11) 286   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1  Der Ortsverein von 1 bis heute (1) Inzwischen hat sich doch einiges \"klimatisch\"-politisch verändert (Und ab jetzt verfügen wir allmählich zunehmend über ortsvereinseigene Unterlagen)1 ... Welt — Europa — Deutschland — (Baden-)Württemberg — Landkreis — Ehingen• Das Jahr 1 wird auch als Afrikanisches Jahr bezeichnet, weil gleich 1 afrikanische Kolonien die Unabhängigkeit von ihren Kolonialmächten erlangten.• In den USA beginnt mit der Wahl von John F. Kennedy zum Präsidenten eine neue Ära.• 1. Mai: Abschuss eines US-Aufklärungsflugzeugs vom Typ U- über Swerdlowsk durch sowjetische Streitkräfte. Bekanntgegeben am . Mai. Der US-Pilot Francis Gary Powers überlebt; er wird am 1. Februar 1 gegen den Spion Rudolf Abel ausgetauscht.• . Mai: Der Oberste Sowjet wählt Leonid Breschnew zum neuen Vorsitzenden seines Präsidiums.• 1er- bis 1er-Jahre: weiterhin Zuzug von ausländischen „Gastarbeitern“ Ehingen (Abb.) Radargeräte – für die einen, die sich um Gesund- heit und Leben sowie um Sachwerte sorgen, ein Segen – für manch‘ anderen ein teurer Fluch … (Stadtarchiv Ehingen/ Schwäbische Zeitung, SZ ..1) „SPD-Bekenntnis zur NATO — Bemerkenswerte Erklärungen von Brandt und Wehner“ (SZ ..1) Rißtissen erhält einen Schulneubau. „Gaststätte zum „Blaufeld“ – Ehingen. Unseren verehrl.11 Gästen und Bekannten teilen wir mit, daß wir unsere Gaststätte wegen anderweitiger Verwendung ab 1. Juni 1 geschlossen halten. Aus diesem Anlaß möchten wir nicht versäumen, unseren herzlichen Dank auszusprechen. Vinz. Radi und Frau - Wir empfehlen unsere Fremdenzimmer und führen weiterhin Flaschenbier1 . (SZ 1)                                                            141 verehrliche Gäste (heute veraltet für: „verehrte Gäste“) 142   Flaschenbier: Viele Privathaushalte unterhielten in jenen Jahren eine Flaschenbierhandlung. Sie bezogen von einer Brauerei Bier und zuweilen auch alkoholfreie Getränke, die sie „über die Straße“ in der Nachbarschaft verkauften. Abgesehen vom kleinen Nebenverdienst war oft wichtig, dass man einen großen Kühlschrank ge‐stellt bekam, dessen unteres Fach man für eigene Zwecke nutzen durfte. Auch viele Gaststätten verkauften Fla‐schenbier an Kunden, die oft an einem eigens dafür eingerichteten Fenster („Schalter“) im Gasthausflur von der Theke aus bedient wurden. Manchmal wurde auch im Lokal selbst Flaschenbier auf die Wirtshaustische ge‐stellt, wenn kein Fassbier verfügbar war. Und nicht jeder Gast wollte ein Glas dazu: Man war dann nach eigener Aussage „rau oufzoga“ (rau, d. h. nicht gar so zartfühlend aufgezogen) und sei es gewohnt, vom „Budel“ (Saug‐fläschchen) zu trinken. Mit diesem „rau oufzoga“ meinte mancher Gast augenzwinkernd freilich auch, dass er „notfalls“ die Wurst auch ohne Brot essen könne, wenn nur genügend Wurst da sei. Das Brot hingegen                

• Abb.: Ergebnisse der Landtagswahl (Abb.: Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, 1..1): Ehingen und Umgebung. „Das Amt des Schieds- richters wird immer schwerer. — Auch das Publikum auf den Sportplätzen dürfte ‚geschulter‘ sein.“ (SZ 1)• „Pfingstlager von Neudeutschland1 in Ehingen“ [beim Wasserturm] – Bischof Leiprecht Gast bei der Eröffnung.“ Der Bischof war vormals auch in Ehingen tätig als Repetent1 im Konvikt1 und erzählte in seiner Ansprache u.a.: „Die Gewaltherrschaft der nationalsozialistischen HJ, deren Überfall auf das Gruppenheim, die Verhöre und Drohungen, denen die Jungen unterworfen wurden und ihre Standhaftigkeit in diesem Kreuzweg nach 1 hätten auf ihn den tiefsten Eindruck gemacht und die Briefe, die er erhalten habe aus den Arbeitslagern, in die sie nach dem Abitur geschickt wurden, seien die schönsten, die er je bekommen habe.“ (SZ ..1)• Die Ehinger Sankt-Georgs-Pfadfinder (katholisch geprägt) verbrachten ihr Pfingstlager bei Gundershofen, während die „Christlichen Pfadfinder“ (konfessionsneutral) ihre Zelte bei Westerstetten aufschlugen.• Dr. med. Eickhoff, Facharzt für Kinderkrankheiten, eröffnet seine Praxis.• „Sorge für ausländische Arbeitskräfte – Die Firma J. F. Adolff schuf neuen Gemeinschaftsraum und modernst eingerichtete Küche. – Wenn es bald 1 ausländische Arbeiterinnen und Arbeiter geworden sind, die in der Firma … arbeiten, so klingt dies mit Recht erstaunlich. Diese Tatsache beleuchtet nicht nur die Situation auf dem Arbeitsmarkt, die durch den Mangel an Arbeitskräften bestimmt ist. Es wird ebenso deutlich, daß mit der Ausländerbeschäftigung ganz neue Fragen auftauchen. Denn die Italiener und Griechen, die hier arbeiten, erlebten mehr als nur einen ‚Klimawechsel‘. Die Arbeit im fremden Land bedeutet zeitweilige Trennung vom Heimatland und da ist es Aufgabe der Betriebe, auch für ein bißchen Nestwärme zu sorgen. (…)“ Weiter heißt es [hier in Stichworten]: Ausländer wohnen teils privat oder sehr gern im Unterkunftsheim, das die Firma an der Adolffstraße neu errichtete, als sich die ersten ausländischen Arbeitskräfte vor einem Jahr hier einfanden. – Firmeneigen: Mädchenwohnheim, Unterkunft für Ausländerehepaare, Männer- wohnheim – Neubau mit Küche (Kartoffelschälmaschine, Spülmaschine, Elektroherd mit Backröhre, Brotschneidemaschine,  geräumige Kühlschränke usw.) und Saal (Kantine und Aufenthaltsraum; Fernsehapparat, Musiktruhe mit Schallplattensortiment). (…) Geschenkkorb für das aus Italien stammende Ehepaar Nicolao, Herr Nicolao (Wohnheimleiter) brachte klar zum Ausdruck, daß man froh sei, zu einer so entgegenkommenden Betriebsleitung gekommen zu sein. Betriebsratsvorsitzender Stöckle stellte fest, daß das Geschaffene zeige, daß die Firma alles tue, den Aufenthalt im fremden Lande so angenehm wie möglich zu machen.“ Direktor Steiner: Man beginne europäisch zu denken.                                                                                                                                                                                         müsse man so schwer und „im Schweiße seines Angesichts“ verdienen ... Genau genommen entspringt dies na‐türlich dem Galgenhumor ärmerer Volksschichten, die nicht immer genug zu beißen hatten! 143 Neudeutschland (ND): Damalige kath.‐kirchliche Jugend‐ und Erwachsenenorganisation. Als Mitglieder vor‐gesehen: Gymnasiasten, Studenten und Akademiker (nur männlich); heutige Entsprechung (auch weibliche Mitglieder!): KSJ – katholische studierende Jugend. Damals hieß das für Mädchen vorgesehene Pendant  „Heliandbund“ oder kurz „Heliand“. 144 hier: geistlicher Betreuer im Jungeninternat 145 1897 Am 15. Februar gründen der Rektor des Gymnasiums Dr. Hehle, der Vorsteher des Konviktes Prof. Dr. Herter und der Stadtpfarrer Ströbele ein Pensionat für auswärtige Schüler des Gymnasiums. Es erhielt den Na‐men Collegium St. Josephi. Der Internatsbetrieb begann im September 1897 in dem dazu neu errichteten heu‐tigen Kolpinghaus – Mehr dazu: http://www.kollegstjosef.de/das‐kolleg.html bzw. http://de.wikipedia.org/wiki/Kolleg_St._Josef_(Ehingen)  288   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1 •  Jahre katholischer Arbeiterverein Ehingen. Die Schwäbische Zeitung berichtet tagelang und ausführlich darüber.• Kreis Ehingen. Es gibt keine Patentlösung, um Krankenhäuser zu kurieren. „Das Krankenhaus ist und bleibt für den Kreis ein Zuschußbetrieb“ (Landrat Dr. Tauscher).• Ehingen. Abb.: Es durfte auch eine Frau sein … (heute selbstverständlich, damals noch ungewöhnlich) Abb.: Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, 1 Die Universität Heidelberg stellt eine erhöhte Radioaktivität in der Luft fest und führt diese auf französische Atombombenversuche in der Sahara zurück. Der Sozialdemokrat Dr. Hans-Jochen Vogel () wird völlig überraschend zum Münchner OB gewählt. Abiturient an der mathematisch-naturwissenschaftlichen Abteilung des Ehinger Gymnasiums: Walter Böttle. Griesingen meldet eine „ungewöhnlich rege Bautätigkeit“. Erbstetten plant den Ausbau der Ortseinfahrt. Ehingen. Die Bäckerei Schmid (Inhaber Hans Maucher) eröffnet ihr Ladengeschäft nach einem Umbau wieder. Damit und mit weiteren Verschönerungen nehme die „untere Stadt“ an der allgemeinen Entwicklung „erfreulicherweise“ teil. Auf dem Ehinger Privatflugplatz der Firma Adolff AG landet eine Do der Bundeswehr.• DAS EHINGER TAGBLATT MACHT EINE STRASSENUMFRAGE ZUM THEMA „MÄDCHEN IN LANGEN HOSEN?“. Die Meinungen sind sehr geteilt. Einer meint: Hosen auf Fahrrad, Mofa und auf Ausflügen: Genehmigt.“ Sonst seien Hosen aber Männersache. Ein 1-jähriger Schüler findet Hosen bei Mädchen „widerlich“, während sie ein 1-Jähriger „pfundig“ findet. Ein -jähriger Familienvater findet „enge Hosen“ an „Mädchen und jungen Frauen mit geeigneter Figur sogar ausgesprochen nett.“ (..1) Im Ehinger Donaubad beginnt die Badesaison bei Wassertemperaturen von 1- Grad. (Stadtarchiv Ehingen/ Ehinger Tag- blatt, ..1) Abb. links unten: „Wärmestube“: Stadtarchiv Ehingen/Ehinger Tagblatt .11.1 Kunststoff-Spritzguss-Fabrikate der Ehinger Firma Benzing gehen in alle Welt. Ein Zeitungsfoto zeigte beispielhaft Salatschüssel und Salatbesteck. (In späteren Jahren wurden Kunststoff-Kraft- fahrzeugteile produ- ziert.) - Griesingen Abb. links Stadtarchiv Ehingen/ Schwäbische Zeitung, .1.1           

1 SPD-Ortsverein Ehingen (Donau) — und auch mal Blicke über den Tellerrand Siehe Mitgliederliste. „In einer am Samstag vom Unterbezirk der Sozialdemokratischen Partei einberufenen Delegiertenversammlung für den Landtagswahlkreis Nr.  – Ehin- gen/Münsingen – wurden in gehei- mer Wahl für die Kandidatur zu den Landtagswahlen Norbert Schmid, Schelklingen, und Willi Christner, Münsingen, nominiert.“ Stadtarchiv Ehin- gen/Schwäbische Zeitung, 1.1.1  Am . April findet um . Uhr im „Ochsen“-Saal eine öffentliche Wahlversammlung statt. Redner ist MdB Karl Müller, Ravensburg. Karl Müller (* 11. Januar 1 in Glatt; † 1. Juli 1 in Ravensburg) war ein deutscher Politi- ker (SPD). Nach dem Abschluss der Volksschu- le besuchte Müller auch noch die Handels- schule und absolvierte eine Lehre zum Bau- und Kunstschlosser. Anschließend bildete er sich in Kursen des Metallarbeiterverbandes, dem er seit 11 angehörte, fort. Am Ersten Weltkrieg nahm er von 11 bis 11 teil. An- schließend arbeitete er wieder in seinem er- lernten Beruf. Von 1 bis zum Verbot der Freien Gewerkschaften 1 war er hauptbe- ruflicher Gewerkschaftssekretär. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten war er zunächst bis 1 arbeitslos, konnte dann jedoch wieder als Schlosser arbeiten. Müller trat 1 der SPD bei. Seit 1 war er Vorsitzender des SPD-Kreisverbandes Ravensburg. Er war seit 1 Ratsmitglied der Stadt Ravensburg und wurde 11 in den Kreistag des Krei- ses Ravensburg gewählt. Von 1 bis 1 gehörte er dem Landtag von Württemberg-Hohenzollern und anschließend bis 1 dem Landtag von Baden-Württemberg an. Von 1 bis 1 war er Bundestagsab- geordneter. Er war stets über die Landesliste Baden-Württemberg ins Parlament eingezogen. (Wikipedia)  Maikundgebung (1. Mai). Örtlicher Redner ist Karl Schaupp. Am . . stirbt Franz Scholl. Er war Gründer oder Mitbegründer unseres Ortsvereins im Jahr 11 und lange Jahre danach Ortsvereins- und Kreisvorsitzender der SPD. Er wurde auch lange Jahre als SPD-Gemeinderat gewählt. 1 stand er noch auf der Mitglieder- liste. Er war also mindestens  Jahr SPD-Mitglied. Doch anlässlich seines Todes taucht „SPD“ im Nachruf der „Schwäbischen Zeitung“ nirgends mehr auf. Das Ehinger Tagblatt jedoch: „Zeitweilig war Franz Scholl auch kommunalpolitisch in Erscheinung getreten, als er als Vertreter der SPD in den Gemeinderat und den Kreistag gewählt wurde.“ Auch das ist nur die halbe Wahrheit: Der Verstorbene war mehr als nur „zeitweilig“ in der SPD und kommunalpolitisch engagiert. Franz Scholl war ein vielseitig engagierter Bürger: Innungsmeister, Kreis-Innungs- obermeister, Mitglied der Friseurhandwerksprüfungskommission, seit 111 (!) Mitglied der Ehinger Bürgerwache (Rang: Oberleutnant und kurz vor seinem Ableben zum Ehrenhauptmann ernannt), Landeskommandant der Bürgerwehren, langjähriger Kreis- bereitschaftsführer und stellv. Vorsitzender des Kreisvereins beim Roten Kreuz, Mitglied im VdK und beim Reiseverein „Edelweiß“. Franz Scholl war, so würdigt ihn die Presse, ein freundlicher und leutseliger, vielgeach- teter Mitbürger.  290   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1   Dr. Steinle, Kreistagsmitglied (CDU, Ehingen) setzt sich für die Schaffung eines Wirt- schafts- und Verkehrsausschusses im neuen Kreistag ein, dessen Mitglied auch der [Kreistags-]Abgeordnete Schaupp (SPD) als Vertreter der Arbeitnehmer sein sollte.  Anlässlich der Haushaltsberatungen im Gemeinderat ging es um „enorm kostspieli- ge Projekte“ (Gewerbeschule, Kläranlage, Gymnasiumserweiterung und Schlacht- haus). Die Presse: „Gewiß, so meinte Stadtrat Schaupp nach den Darlegungen des Finanzministers der Stadt, habe man nicht gerade Grund zum Frohlocken. Ganz so schwarz, wie der Stadtpfleger die Dinge sehe, seien sie aber doch wohl auch wieder nicht.“  Zum Hauptschöffen für die Strafkammer Ulm wird u.a. berufen: Anton Stöckle, Spinnereiarbeiter in Ehingen. (Weitere Schöffen aus Ehingen: Hans Steinle, Gastwirt – Robert Schöllhorn, Volksschulrektor – Maria Wicker, Hauptlehrerin – Hans Zeiler, Oberschullehrer)  Unser langjähriges Versammlungslokal „Gasthaus zum Blumenschein“ ist „wegen Krankheit bis auf weiteres geschlossen.“11 ... Welt — Europa — Deutschland — (Baden-)Württemberg — Landkreis — Ehingen• Abriegelung Westberlins durch Mauerbau. Bundestagswahl: SPD mit Spitzenkandidat Ollenhauer verbessert sich auf , %. Regierungskoalition CDU/CSU und FDP.• Der Russe Juri Gagarin wird an Bord von Wostok 1 zum ersten Menschen im Weltraum.• 1. Januar: In Katanga werden Patrice Lumumba, der erste Ministerpräsident des Kongo, und zwei seiner Gefolgsleute ermordet. Die Tat geschieht offenbar mit Billigung Belgiens und der USA.• „Italienische Alarmstimmung wegen Radioaktivität. – Deformationen des werdenden Lebens festgestellt.“• Stuttgarter Landtag: Zur Entlastung von Autobahnen werden „zusätzliche Bundesstraßen nötig“.• Die Straße von Ehingen nach Biberach wird „gut instandgesetzt“ und „avanciert zur Bundes- straße “. Die Pro-Kopf-Verschuldung des Kreises Ehingen beläuft sich auf ,1 DM. Zum Vergleich: 1 waren es im Alb- Donau-Kreis 1 €. Ehingens neue Postleitzahl ist ab jetzt „“ oder auch „“. Haushaltsplan der „Gesamtgemeinde Kirchen“: „Vielseitige Aufgaben“ stehen an, darunter „erste Rücklage für neue Volksschule“ und „Feldwegebau in Schlechtenfeld“. Weitere Stichworte: Wasser- und Abwasser. Abb. links (Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, 1.11.11): Genau  Jahre ist es her, dass das Ehinger Nikolaustor abgebrochen wurde. Inzwischen erinnert ein Gedenkstein vor der Ratsapotheke an das Bauwerk. Griesingen feiert 1-jähriges Bestehen, mit einem Jahr „Verspätung“, weil man das runde Jubiläum eines örtlichen Vereins miteinbeziehen wollte.           

• In Ehingen wird die erste öffentliche Münzfernsprecher („Telefonhäuschen“) eingerichtet. Ehingen. In der Hauptversammlung des Gewerbe- und Handelsvereins wird beklagt, dass es zu wenige Parkplätze für „Bulldoggs mit Anhängern“ gebe. Aus entsprechenden Pressemeldungen der Jahre 1 und 11 erfahren wir, dass es in Ehingen seit Jahren „Wärmestuben“ gab, Darunter ist wohl eine öffentliche Einrichtung zu verstehen, die eher ärmeren Leuten zugutekommen soll und offenbar auch gerne angenommen wird. Menschen, die am Heizen sparen müssen, werden ebenso darum froh gewesen sein wie zum Beispiel Marktbesucher und Kunden aus dem ländlichen Umfeld, wenn sie sich das Geld für einen Gasthaus-besuch sparen mussten oder wollten und vor winterlicher Kälte geschützt ihr mitgebrach-tes Vesper verzehren konnten, bevor sie mit dem Bus oder der Bahn oder gar auf dem eigenen „Bulldogg“ wieder heimfuhren. Vermutlich gab es auch Obdachlose, die darum froh waren … Vom kleinen Gitter über dem Kellerschacht beim früheren Lebensmittelgeschäft Gaissmaier (Ecke Marktstraße/Obere Hauptstraße), dem winters immer warme Luft entstieg, konnten allenfalls wenige Menschen zeitweilig profitieren. Es bleibt die Frage: Wo befindet sich heute, 1, so eine Art städtischer Wärmestube? Oder ist kein Bedarf mehr erkennbar? Abb.: Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, .11.11 Ehingen. Der Fußgängersteg über die „Umgehungsstraße B11/B (Rammingerkreuzung) wird errichtet. Er sollte den Fußgängern der Neubaugebiete Ramminger und Wenzelstein das Über-queren der Straße erleichtern. Inzwischen hat er längst einer großen Straßenbrücke („Altsteußlinger Straße“) Platz gemacht. Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, .1.11 Der Ehinger Gemeinderat beschließt Um- und Neubau des Gymnasiums. Als beratende Mitglieder gehören dem Preisrichterkolle-gium für den Architektenwettbewerb an 1. der Oberstudiendirektor des Gymnasiums, . Turnlehrer Gemeinderat Hans Zeiler, . Gemeinderat Karl Schaupp, . Gemeinderat Josef Freudigmann, . Stadtamtmann Raizner 292   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1 • Ehingen. „Die neue Heimat schenkte ihnen Freude“: Rund  Bewohner des Übergangswohnheims waren Gäste des Landratsamtes anlässlich einer Weihnachtsfeier. Alle Besucher erhielten ein kleines Geschenk überreicht, das zeigen sollte, dass man sich mit ihnen in ihrer großen Not verbunden zeigen möchte. Vor wenigen Monaten hatten sie ihre angestammte Heimat verlassen müssen.• Ehingen. Der Kreistag beschloss einstimmig die Erweiterung der Gewerbeschule (Schulgasse/Nähe Rathaus) – ein , Millionen-Projekt. Der Kreisverordnete Schaupp äußert Bedenken bezüglich der Finanzierung. Er fragt, ob eine einigermaßen sichere Zusage hinsichtlich eines angemessen hohen Staatsbeitrags zu rechnen sei.• Abb. unten: Herbert Wehner (SPD-„Zuchtmeister“) und die Jusos – da wehte so manches Mal auch politischer Kampfgeist durch die Partei. Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, .11.11 11 SPD-Ortsverein Ehingen (Donau) — und auch mal Blicke über den Tellerrand  Die Anzeige zur Wahlver- sammlung (Abb. rechts) erscheint an drei aufei- nander folgen- den Tagen. So etwas kostet richtig Geld – viel für einen kleinen Ortsver- ein. Immerhin kündigt die Redaktion der Zeitung die Versammlung auch selber an und berichtet anschließend in einem größeren Artikel darüber. Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zei- tung, 1./1. . 11 Clara Döhring, geb. Wohlfarth (* 1. März 1 in Saalfeld/Saale; † . Juni 1 in Stuttgart) war eine deutsche Politikerin (SPD). Nach einer Lehre als Kontoristin war Döhring von 1 bis 1 Angestellte beim Hauptvorstand des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes in Stuttgart. Von 1 bis 1 war sie Sachbearbeiterin bei der AOK in Stuttgart. Danach wurde sie hauptamtliche Frauensekretärin der Gewerkschaften in Württemberg-Baden und ehrenamtliche Vorsitzende des gewerkschaftlichen Landesfrauenausschusses. Sie vertrat die Gewerkschaften im „Deutschen Rat der Europäischen Bewegung“. Bereits seit 11 gehörte Clara Döhring der SPD an. Nach dem Zweiten Weltkrieg engagierte sie sich beim Wiederaufbau der Sozialdemokratie in Württemberg. Döhring gehörte dem Deutschen Bundestag von 1 bis 1 an. Sie wurde in der ersten Wahl- periode im Wahlkreis Stuttgart I und später über die Landesliste in Baden-Württemberg gewählt. Sie setzte durch, dass das Blindengeld nicht mehr nur an Kriegs- sondern auch an Zivilblinde ge- zahlt wurde. Außerdem war sie maßgeblich am Mutterschutzgesetz von 11 beteiligt und setzte sich bereits 1 für den Ausbau von Kindertagesstätten ein. (http://de.wikipedia.org/wiki/Clara_Döhring)           

 In der Wahlversammlung mit MdB Clara Döhring stellt sich der SPD- Bundestagskandidat Karl-Heinz Heinze (Ulm) vor. Zur Versammlung waren etwa  Personen erschienen. Die Presse berichtete. (Siehe Ausschnitt; Stadtarchiv Ehingen/Schwä- bische Zeitung, 1..11)         Zur Abb. unten: SPD-Bundestags- Kandidat Heinz Heinze gratuliert Ehin- gen zum tausendjährigen Bestehen Abb. links: Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, 1..11 Abb. unten: Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, 1..11 294   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1  Ergebnisse der Bundestagswahl am 1. September 11 Mehr dazu: http://de.wikipedia.org/wiki/Bundestagswahl_11 (einige Stichworte: Mauerbau in Berlin / Willy Brandt / SPD wird Volkspartei / FDP „fällt um“ Wahlber. Wahlbe- teiligung (%) Bau- knecht/ CDU Heinze/ SPD Groß/ FDP Kuhnt/ GDP Hehl/ DFU Jung/ DG —/ DRP Ehingen 6551 84,81 3459/ 1140/ 483/ 118/ 71/ 44/26 — 3480 1121 464 123 78 /6 Altbierlingen 149 89,93 8/8 2/3 2/— — Altsteußlingen 226 92,92 120/123 8/5 —/2 /2 209/189 10/11 Berg 255 95,29 10/11 —/1 1/1 Dächingen 232 98,71 202/204 8/5 10/10 2/1 8/6 Erbstetten 143 87,41 213/217 3/4 3/2 Frankenhofen 225 92,89 103/102 6/6 7/8 5/7 1/—Gamerschwang 153 92,89 197/191 6/6 2/2 3/3 Granheim 213 94,37 197/191 7/7 2/2 11/10 1/2 Griesingen 410 92,20 184/181 5/5 2/5 4/5 Heufelden 144 98,61 323/321 28/29 1/— Herbertshofen 127 98,43 132/131 5/6 13/12 4/5 1/1 — Kirchbierlingen 330 93,63 112/109 8/8 4/3 /1 562 89,15 291/288 8/8 2/2 Kirchen 211 81,52 433/426 6/8 Mundingen 140 98,57 115/111 29/27 Nasgenstadt 422 91,47 116/112 14/18 15/18 625 89,92 289/290 10/13 32/26 Öpfingen 405/413 57/54 Rißtissen 140 93,57 84/80 5/4 150 94,00 123/123 18/17Schaiblishausen 130/127 3/4 25/27 Volkersheim 1/1 5/5  Die Ehinger Presse berichtet zum Ehinger Wahlergebnis: Der Rückgang der CDU-Stimmen betrug fast genau  Prozent, während die SPD um  Pro- zent aufholte und auch die FDP rd.  Prozent zulegen konnte.  Jahresversammlung beim Briefmarken-Sammlerverein: Schriftführer [und zugleich sehr aktiver SPD-Mann] Rolf „Allgaier überraschte mit einem gut ausgearbeiteten Protokoll- bericht.“ Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, 11.1.11 1 ... Welt — Europa — Deutschland — (Baden-)Württemberg — Landkreis — Ehingen• . Oktober: Während der Kubakrise gerät ein sowjetisches Atom-U-Boot unter Beschuss von US- amerikanischen Zerstörern. Einer der Offiziere, Wassili Alexandrowitsch Archipow (1 - 1), weigert sich, ohne weiteren Befehl aus Moskau Atombomben-Torpedos abfeuern zu lassen und verhindert damit vermutlich einen Atomkrieg. [Anm.: friedensnobelpreisverdächtig?]           

• 1. Dezember: Die Bundesrepublik Deutschland verkündet das Röhren-Embargo1 gegenüber den Staaten des Ostblocks und setzt damit einen Beschluss des NATO-Rates um.• Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) beschuldigt den SPD-Vorsitzenden der Schädigung nationaler Interessen: „Herr Ollenhauer dürfte nicht eine solche Rede halten.“ Näheres dazu: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-1.html• . Dezember: Ein Mindesturlaub von 1 Tagen wird in der Bundesrepublik Deutschland festgelegt.• 1. Dez.: Die Genehmigung für den Bau des Kernkraftwerks Gundremmingen (Block A) wird erteilt. Abb. links: Peter Fechter will über Mauer und Stacheldraht nach Westberlin fliehen, wird angeschossen und verblutet nach einer Stunde. Vom „Westen“ aus konnte man nur ohnmächtig zusehen. Stadtarchiv Ehingen/ Schwäbische Zeitung, ..1 „Bevölkerungsdichte und Städteplanung“. Unter dieser Überschrift schreibt die Zeitung u.a.: „Unsere Städte sind für eine frühere Zeit mit anderen Lebensbedingungen gebaut worden. Es gibt kein Land auf unserer Erdhalbkugel, in dessen Grenzen so viele große, kleine und mittlere Städte ähnlich dicht placiert sind wie in der   qkm großen Bundes- republik. Entsprechend groß ist mit 1, Einwohner je qkm die Bevölkerungsdichte . Im Kreis Ehingen sind es  Einwohner je qkm. Da die Westdeutschen zugleich ein wohlhabendes und wirtschaftlich aktives Volk sind, dessen Angehörige hauptsächlich ‚Städter‘ sind, haben wir auf engem Raum Probleme des Städtebaus zu bewältigen, die andere Völker nicht, noch nicht oder wohl niemals zu bewältigen haben. Die Lösung der Aufgaben, die sich aus dem Bevölkerungszuwachs seit 1 ergaben, wären für sich genommen schwierig genug gewesen. Das Automobil und seine kaninchenhafte Vermehrung stellen aber alle Probleme in den Schatten.“ Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, ..1• Am . September ist Bürgermeisterwahl in Ehingen. Der bisherige Amtsinhaber Wilfried Henger bewirbt sich erneut. Er hat keinen Gegenkandidaten und wird wieder gewählt.• Der Ehinger Gemeinderat hat nichts gegen eine Mitgliedschaft der Stadt beim Verband „Obere Donau“. Der Jahresbeitrag beläuft sich auf  DM (ca. 1 €). Der Verband setzt sich u.a. ein für den Ausbau der Donau als Großschifffahrtsstraße bis Ulm und für eine Kanalverbindung Ulm-Bodensee.• Ehingen. „Heute Freitag um 11 Uhr findet die Uebergabe des neuen Kindergartens an der Hopfen- hausstraße statt. Die Uebergabefeier beginnt zunächst jedoch im alten Kindergarten im Hopfen- haus, wo sich Eltern und Kinder einfinden. (…)“ Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, .1.1                                                            146 Das Röhren‐Embargo war ein gegenüber den Staaten des Ostblocks – speziell gegenüber der Sowjetunion – verhängtes Embargo, das den Export von Großröhren für den Bau von Gas‐ und Öl‐Pipelines ab 1963 nahezu komplett unterband. (http://de.wikipedia.org/wiki/Röhren‐Embargo)  296   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1 • Am . Oktober 1 findet im Gasthaus „Adler“ in Griesingen eine Wählerversammlung statt. Bürgermeister Wiget dankte zunächst, dass er bei der Bürgermeisterwahl wiedergewählt wurde. Sodann stellte er die Kandidatenliste für die Gemeinderatswahl vor. Es stellten sich zur Wahl die bisherigen Gemeinderäte Behmüller Hans, Diepold Alois, Mack Josef, Ruoß Philipp. Erstmals bewarben sich Engler Rafael, Mall Georg, Müller Karl, Werner Stefan. [Anm.: Karl Müller sollte Jahre später Bürgermeister Anton Wigets Nachfolger werden.] Die Zeitung schließt den Bericht so: „Zu später Stunde schloß Bürgermeister Wiget die Versammlung mit dem Wunsche auf weitere ersprießliche Zusammenarbeit.“ Stadt- archiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, .11.1 • Abb. links: Frankenhofen weiht seine neue Schule ein. Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, .1.1 • Abb.: Ob der Wein „Weiberschreck“ besser als „Liebfraumilch“ gemundet hat? Stadtarchiv E- hingen/Schwäbische Zeitung, .1.1 „Der Bodensee braucht eine gründliche Kur. Innenminister Filbinger: Nur aktives Handeln kann noch helfen.“ Anmerkung: Im Jahr 1 fordern die Berufsfischer des Bodensees, dass wieder mehr Phosphate in den See eingeleitet werden müssten. Das Wasser sei zu sauber, als dass die (eingesetzten) Felchen genügend Nahrung fänden.• Abb. oben: Es gab nicht nur 1 Koalitionsgespräche zwischen Union und SPD … Stadtarchiv Ehingen/ Schwäbische Zeitung, .1.1 1 SPD-Ortsverein Ehingen (Donau) — und auch mal Blicke über den Tellerrand  Abb. links: Unsere langjährigen Mitglieder Fritz und Maria Ritschek werden hier für ihre Mitgliedschaft im Musikverein Ehingen geehrt. Diesem Umstand verdanken wir die Abbildung. Stadtarchiv Ehingen/Ehinger Tagblatt, ..1  Abb. unten: Die etwas seltsame Uhrzeit erklärt sich wohl daraus, dass im Anschluss eine SPD-Mitglieder- versammlung des damals sehr rührigen und mitgliederstarken Ortsvereins Schelklingen stattfand. Stadtarchiv Ehingen/Ehinger Tagblatt, ..1           

 Abb. rechts: Die Kandidatenliste zur Kommunalwahl (Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, 1.1.1) Bürgermeister Baeuchle, Schelklin- gen, wird zum neuen SPD-Kreisvorsit- zenden gewählt. Sein Vorgänger, Arthur Hübner aus Ehingen, hatte aus Alters- und Krankheitsgründen darum gebeten, von seiner Wiederwahl ab- zusehen. Stellvertretender Kreisvor- stand wurde Stadtrat Josef Baur, Ehingen. (Schriftführer: Christian Klotz, Kreiskassier Stadtrat Hans Wal- ter; beide Schelklingen) Der neu gewählte Kreisvorsitzende Baeuchle bekannte sich in seiner An- sprache zur neuen Richtung der SPD, die von Willy Brandt verkörpert wird und die es heute jedermann ermögli- che, dieser traditionsreichsten und weitaus mitgliederstärksten Partei Deutschlands seine Zustimmung zu geben. Die „SPD will im Kreis aktiver wer- den“. So titelt das Ehinger Tagblatt am ..1 und berichtet über eine öffentliche Versammlung in Schmiechen, veran- staltet vom OV Schelklingen. Mitgliederversammlung des Ortsvereins im „Blumenschein“ am . Oktober 1: Sie wurde von Stadtrat Josef Baur eröffnet und geleitet. Zu den zahlreich erschienenen Gästen gehörte auch der Kreisvorsitzende Bürgermeister Baeuchle aus Schelklingen. Im Laufe der Versammlung wurde die Kandidatenliste für die anstehende Gemeinderats- wahl erstellt. Gemeinderatswahl: Sitzzahl erhöht sich auf , also müssen +=1 Gemeinderäte neu gewählt werden. CDU & Freie Wähler (Liste „Kommunalpolitische Vereinigung“):  Sit- ze, SPD: , Christliche Arbeitnehmer: 1 Zur Vorbereitung auf die Kommunalwahlen veranstaltet die SPD „Kommunalpolitische Konferenzen“ am 1. Oktober 11 in allen vier Regierungsbezirken: Nordbaden/ Hei- delberg, Südbaden/Freiburg, Nordwürttemberg/Heilbronn, Südwürttemberg/Tübingen. Thematische Schwerpunkte sind „Beseitigung des sozialen und kulturellen Gefälles zwischen Stadt und Land, fühlbare Verbesserung der Verkehrsverhältnisse, Überwin- dung der Schulraum- und Wohnungsnot, schnellere Lösung der Probleme des Kranken- hauswesens, der beschleunigte Bau anderer dringender Einrichtungen wie Kindergär- ten, Jugendheime, Altersheime sowie von Spiel-, Sport- und Erholungsanlagen für jung und alt.“ Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, .1.1 „Stöckle Anton, Zylindermacher und Betriebsratsvorsitzender in Fa. Adolff A.G., Werk Ehingen, … Ehingen (… Hehlestraße )“ wird von der AOK-Vertreterversammlung in den Vorstand und zugleich zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden gewählt. Die Presse bemerkt zur Gemeinderatswahl: „Auch sehr reale Gründe – beispielsweise die Schwierigkeit, eine ausreichende Zahl von Kandidaten auf eine Liste zu bekommen – waren dabei im Spiel, wenn es in der Stadt Ehingen eine Kommunalpolitische Vereini- gung der CDU und Freien Wählervereinigung gegeben hat.“ Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, 11..1). Anm.: Kandidatensuche war wohl immer schon ein mühseliges Unterfangen, überall. 298   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1  Ergebnisse der Gemeinderatswahl, SPD: Baur, Josef ( Stimmen) und Hieber, Wil- helm (). SPD-Ersatzleute: Mall, August (), Kleemann, Georg (1), Allgaier, Rolf (1), Bögel, Hans (), Baier, Josef (), Watzke, Richard (), Belis, Willi (1), Rich- ter, Karl (), Holmann, Erich (). Zum Vergleich: Spitzenplatz ; freilich auf einer anderen Liste. In den Gemeinden um Ehingen wurden in die Gemeinderäte gewählt (man beachte die Berufsangaben!) Altbierlingen: Gobs, Johannes (Landwirt1), Seifried, Konrad (Landwirt), Ried, Josef (Bauer) Altsteußlingen: Kopp, Hans (Bauer), Schrode, Wilhelm (Bauer), ??? (nicht lesbar) Berg: Braig, Georg (Bauer), Schmid, Josef (Bauer), Maier, Georg (Bauer) Dächingen: Schenz, Josef (Landwirt und Schreinermeister), Hildenbrand, Hans (Mau- rermeister), Reiser, Wilhelm (Landwirt und Küfermeister) Erbstetten: Stiehle, Alfons (Landwirt), Hosch, Heinrich (Bauer, Unterwilzingen), Neubrand, Georg (Bauer) Frankenhofen: Braig, Karl (Bauer); von Tiefenhülen: Baier, Paul (Bauer), Engst, Alois (Bauer) Gamerschwang: Stoß, Josef (Landwirt), Gräter, Josef I1 (Bauer), Traub, Paul (Bauer) Granheim: Rapp, Vitus (Bauer), Kenzelmann, Max (Bauer), Rapp, Franz (Bauer) Griesingen: Diepold, Alois (Bauer), Behmüller, Hans (Landwirt), Ruß, Philipp (Land- wirt), Müller, Karl (Landwirt) Heufelden: Renz, Franz (Bauer), Gantert, Georg (Bauer), Fischer, Josef (Bauer; Blienshofen) Herbertshofen: Rapp, Konrad (Bauer), Haid, Benedikt (Bauer), Schmucker, Josef II (Bauer) Kirchbierlingen: Hänn, Fritz (Landwirt), Blersch, Karl (Kaufmann), Moll, Alfons (Schreiner); von Sontheim: Schuhbauer, Stefan (Landwirt) Kirchen: Manz, Martin (Bauer), Heß, Friedrich (Bauunternehmer); von Stetten: Lock, Josef (Bauer), von Schlechtenfeld: Hirschle, Franz (Landwirt) Mundingen: Müllerschön, Fritz (Landwirt), Beck, Gottfried (Maurermeister), Wollwinder, Karl (Landwirt) Nasgenstadt: Schüssler, Karl (Landwirt), Mayer, Matthäus (Landwirt), Ströbele, Hermann (Landwirt) Öpfingen: Eberle, Anton I (Bauer), Mensch, Franz (Bauer), Neuer, Karl (Elektromeister), Mall, Max (Betonwerker) Rißtissen: Stolz, Josef (Landwirt und Maurer), Mast, Alois (Plattenlegermeister), Haas, Josef (Landwirt), Köble, Reinhard (Landwirt und Postbote) Schaiblishausen: Rief, Karl (Bauer), Guter, Andreas (Bauer); von Bockighofen: Gräter, Fritz (Landwirt) Volkersheim: Hecht, Johannes (Bauer), Scheffold, Karl (Landwirt), Geisinger, Anton (Landwirt) Der Kreisverordnete Schaupp machte „nachdrücklich“ auf Regelungen bezüglich der künftigen Krankenhauspflegesätze aufmerksam. Er sah sich, obwohl ehemaliges Mit- glied der AOK-Körperschaft, hierin als nicht befangen an.                                                           147 Landwirt bzw. Bauer: Unterschied liegt in der Betriebsgröße; „Bauer“ waren damals die „größeren“ im Ort 148 zu lesen als „Gräter Josef eins“; in vielen Gemeinden gab es Menschen gleichen Vor‐ und Nachnamens. In‐nerorts unterschied man sie durch die gebräuchlichen Hausnamen. Auf offiziellen Listen wurden sie bei Gleich‐namigkeit nummeriert.            


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