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Festschrift 100 Jahre_SPD OV_Ehingen

Published by BoulosRabih, 2015-03-21 10:56:55

Description: Festschrift 100 Jahre_SPD OV_Ehingen

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 „Die SPD im Wahlkampf. … In einem breit angelegten und umfangreichen Vorwahlkampf hat sich [der] Bundes- tagskandidat der SPD, BM Hans-Joachim Baeuchle (Schelklingen) bisher in über  Versammlungen in den letzten Monaten im Bundestagswahlkreis 1 Ehingen- Biberach-Saulgau vorgestellt.“ (SZ 1..)  Abb. links: Der amtierende SPD- Bundestagsabgeordnete aus dem be- nachbarten Wahlkreis Ulm unterstützt den hiesigen Kandidaten. Der darauf fol- gende Pressebericht spricht von  auf- merksamen Zuhörern in der Gastwirt-schaft „Hirsch“, unter ihnen (wie auch im Vorjahr) Pfarrer Rau und Bürgermeister Mül- lerschön. (Stadtarchiv Ehingen/ Schwäbische Zeitung, ..1)  Abb. links: Stadtarchiv Ehingen/ Schwäbi- sche Zeitung, ..1  In einer Wahlkampfveranstaltung der Ehinger SPD „am vergangenen Sonntag“ betei- ligten sich an der Diskussion auch Mitglieder der Jungen Union. „Wie soll man im Wahl- kampf … mit links- und rechtsradikalen Grup- pen … verfahren?“, fragte der Ehinger Vorsit- zende der Jungen Union den Referenten der SPD. Dieser wies auf den Versuch der SPD hin, mit der CDU diesbezüglich eine gemeinsame Linie zu finden. Das sei aber nicht gelungen. (SZ 1..)  1. September. 1 Uhr im „Ochsen“ Presse- konferenz der SPD mit dem Senator für Bun- desratsangelegenheiten Horst Grabert1.                                                             160 Horst Grabert: Obgleich Horst Grabert ebenso wie seine  jüdische Mutter 1939 evangelisch getauft wurde, musste   er 1942 das Steglitzer Gymnasium verlassen. Nach einer   Lehre als Bauzeichner kam er 1944 in ein Arbeitslager. Oh‐  ne Abitur konnte er nach einer Sonderprüfung ab 1946 an  der Technischen Universität Berlin studieren und wurde  1952 Diplom‐Bauingenieur. 1952 trat er in die West‐ Berliner Senatsverwaltung und wurde Regierungs‐ Baureferendar beim Senator für das Bau‐ und Wohnungs‐ wesen. 1955 legte er das Bauassessor‐Examen ab und stieg  in der Folge vom Baurat zum Oberbaurat, Baudirektor und  1963 zum Senatsdirektor auf. 1972 bis 1974 war der SPD‐ Politiker Chef des Bundeskanzleramtes. 1969 bis 1973 war  er Senator für Bundesangelegenheiten in Berlin. Nach  seiner Zeit im Kanzleramt war er als deutscher Botschafter  in Österreich (1974–1979), Jugoslawien (1979–1984) und  Irland (1984–1987) tätig. (Wikipedia)  350 

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1  Um  Uhr folgt eine Wahlversammlung mit dem Senator im „Adler“ statt. (SZ 1..) Im anschließenden Pressebericht heißt es u.a.: „Wohl auch seine Berliner Herkunft hatte für Ehinger Verhältnisse zahlreiche Zuhörer angelockt.“ (SZ ..)  Abb. links: Bei solchen Kleinanzeigen, mitten im redaktionellen Teil der Zeitung (und darum natürlich auch teurer), erhoffen sich die Auftraggeber ent- sprechend erhöhte Aufmerksamkeit. Stadtarchiv Ehingen/ Schwäbische Zeitung, 1..1  SPD-Versammlung in Altsteußlingen. Referent war Bundestagskandidat Bürgermeister Baeuchle, Schelklingen. Aus der wegen der Erntearbeiten mit Verspätung begonnenen Versammlung am Freitag im „Hirsch“ wurde ein Abend, reich an Aussprachethemen. Oberstudienrat Paul Müller, Ehingen, leitete die in ruhigen und sachlichen Bahnen verlaufende Versammlung und trug selbst zu verschiedenen Anfra- gen, insbesondere bei Fragen der Bildungspolitik, bei. (SZ 1..)  Abb. links: Prominenter Wahlhelfer für SPD und Willy Brandt: Günter Grass kommt nach Ehingen Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, ..1 Die Wahl ist ge- laufen, Willy Brandt wird Bun- des- kanzler. Unser Kandidat zieht in den Bundestag ein. Unsere Genos-sen machen es ganz nüchtern: „Wahlnachlese“. „Rückblick“, „kritisch analysiert“ — und zu-letzt gibt es doch noch Grund, „gebührend zu feiern“. Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung,..1 Auszüge aus dem Pressebericht zur „Wahlnachlese“: Glückwünsche an den (anwesen- den) neuen Bundestagsabgeordneten Baeuchle — Die Ehinger SPD freue sich, jetzt „ei- nen Mann in Bonn“ zu haben. — Hoffnung auf Auftrieb für die SPD in Stadt und Kreis — Die SPD habe bei dieser Wahl als einzige Stimmen und Sitze hinzugewonnen. — In Saulgau und Riedlingen seien Zeitungsanzeigen erschienen, die die SPD verleumdeten. — In der von Bahnhofsvorstand Lämmer geleiteten Diskussion wurden die Wahlergeb- nisse in den einzelnen Orten kritisch durchleuchtet. Warum in einem Ort der Erfolg ausblieb, in einem anderen dagegen überdurchschnittlich anstieg, wurde zu klären ver- sucht. (SZ .1.) Eine Jugendmusikschule für Ehingen? Der Gemeinderat diskutiert. GR Paul Müller er- klärt, für den Unterricht kämen als Lehrende möglichst nur Absolventen von Musik- hochschulen in Betracht. — In derselben Sitzung weist GR Schaupp auf den Ausfall einer Strecke des Stadtverkehrs hin. (SZ 11.1.)           

 Die Untere Hauptstraße wird [vorläufig] nicht nur Einbahnstraße. Aus einer Sitzung des Gemeinderats Ehingen. „Bei der Diskussion hatte GR Schaupp darauf hingewiesen, daß, so man eine Belebung der unteren Stadt wünsche, dies so oder so nicht der Fall sein werde. Das habe andere Gründe. Auch das [Neubau-]Gebiet Wenzelstein habe die ge- schäftliche Lage nicht verbessert. Verkehrsmäßig sehe er keinen zwingenden Grund für eine Einbahnstraße. Er kritisierte ebenfalls das stundenlange Parken bestimmter Fahr- zeuge in der unt. Hauptstraße. Die Einbahnregelung bringe eine mögliche Belastung der Tuchergasse mit sich, was bei fehlenden Fußgängerwegen gefährlich sei. (SZ .11.)  Abb. links: Stadtarchiv Ehingen/ Schwäbische Zeitung, .11.1  SPD will Arbeit intensivieren — Auszü- ge aus dem Pressebericht zur Mitglieder- versammlung: „… müsse diese positive Tendenz gezielt weiterentwickelt werden. Mitgliederwerbung und Oeffentlichkeits- arbeit bedürften der ständigen Verbesse- rung und Intensivierung. Zu diesen Punk- ten wurden auch von seiten des Unterbe- zirkssekretärs zahlreiche und konkrete Vorschläge gemacht. So müßten z. B. Jugendli- che und Frauen ganz anders angesprochen und interessiert werden als etwa berufstäti- ge Männer. Dazu müsse vor allem die Form der Versammlungen geändert werden. Die politische Versammlung im alten Stil sei tot. Lange und trockene Referate und verräu- cherte Biertischatmosphäre halten heutzutage nicht nur Frauen, sondern auch manche Männer fern. Vielmehr müßten zeitnahe Themen unter Heranziehung von einigen ver- sierten Fachleuten durchdiskutiert werden, und zwar so, daß jeder die Möglichkeit ha- be, zu Wort zu kommen. Diese in Ehingen und auch in anderen Ortsvereinen des Kreises schon mit Erfolg praktizierte Versammlungsform soll, so wurde beschlossen, weiter und besser ausgeformt werden. Dazu wurden Fachkreise gebildet, in denen in Zukunft Spe- zialthemen wie etwa Landwirtschaft oder Bildung gründlich durchgearbeitet werden. Eine sachgerechte Information, so war die einhellige Meinung, stehe eben am Anfang jeglicher Meinungsbildung u. sei für die SPD stets die beste Mitgliederwerbung gewe- sen. Da der Ortsverein über Mitglieder aus allen Berufsgruppen verfügt, wurden so- gleich Obleute für diese einzelnen Fachkreisen gewählt. Diesen verantwortlichen Fach- leuten soll auch über den Kreisbildungsobmann die Möglichkeit gegeben werden, sich im Rahmen des von der SPD und anderen Organisationen angebotenen Bildungspro- gramms ständig weiterzubilden. Die ergiebige Diskussion schloß mit einem allgemei- nen Gedankenaustausch zu den politischen Themen des Tages und einem gemütlichen Umtrunk. (SZ 11.11.) Für die Lehrerspielgemeinschaft spielten: Wiese ([Heinz] Oggelsbeuren), Lochbühler (Obermarchtal), Huber (Hundersingen), Wilhelm (Rißtissen), Müller, Rinker11, Hölz (alle Ehingen), Ehe (Munderkingen), Mack (Frankenhofen), Schmid (Kirchbierlingen), Genn- rich (Erbstetten), Sonnenmoser (Öpfingen), Schlecht (Altbierlingen) GR Schaupp fand es nicht gut, dass vor dem Modehaus Sießegger ein Parkverbotschild angebracht worden sei. Dadurch seien zwei Parkplätze entfallen, weswegen der Gemeinderat hierzu hätte befragt werden müssen. Bürgermeister Henger entgegnete, dies sei wegen Geringfügigkeit nicht erforderlich gewesen. (SZ .11.) . Dezember letztes Mittwochsgespräch des Jahres im Café Büchele. (SZ .1.) In einer GR-Sitzung äußert sich GR Schaupp besorgt zur Verwaltungsreform und Kreisaufteilung.                                                            352 161 Peter Rinker, unser späterer langjähriger Aktiver, im Vorstand, im Gemeinderat und im Kreistag   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1  Beide Abb.: Stadtar- chiv Ehin- gen/ Schwäbi- sche Zeitung, 11..1  „Mit Zustim- mung des SPD-Kreis- vorstan- des Ehin- gen wurde zum per- sönlichen Assisten- ten und Mitarbeiter des SPD- Bundestagsabgeordneten Hans- Joachim Baeuchle Hauptlehrer Andreas Stonis, Munderkingen, Breslauer Straße , bestellt. Ihm obliegt künftig die Beratung und Information des Abgeordneten über alle wichtigen Angelegen- heiten, die organisatorisch und politisch den Kreis Ehingen be- treffen; insbesondere auch die Verbindung zur Presse. Andreas Stonis, der ohnedies schon seit mehreren Jahren dem Kreisvor- stand der SPD Ehingen angehört, wird den SPD-Bundestags- abgeordneten vor allem auch in Fragen der Bildungspolitik und des Hochschulwesens (er studierte selbst an der Universität Tübingen) beraten. Ab so- fort ist es auch möglich, an ihn zur Weiterleitung an den SPD-Bundes-tagsabgeordneten Baeuchle bestimmte Anliegen heranzutragen.“ (SZ .1.)Anmerkung des Festschriftmachers: Auch wenn sich unsere damaligen SPD-Mitglieder mit lautenFreudensäußerungen offenbar zurückhalten, dass der Wahlkreis nun einen eigenen SPD-Bundes-tagsabgeordneten hat, so spürt man doch, wie wichtig es ihnen ist, eine unmittelbar ansprechbarePerson zu haben, die „ganz oben“ für einen da ist. Längst gehören wir inzwischen zum Bundestags-wahlkreis Ulm/Alb-Donau, und wie wohltuend empfanden wir, dass wir zuvor mit Jürgen Meyer undjetzt mit Hilde Mattheis eigene Bundestagsabgeordnete im Wahlkreis hatten und haben. Und auchbei Jürgen und Hilde wussten und wissen wir uns bei entsprechenden Anliegen in guten Händen,nicht zuletzt auch dank ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Büros in Ulm undBonn/Berlin. Vielen Dank dafür!            

Aus einem maschinengeschriebenen Brief an die örtliche SPDZur bevorstehenden Bundestagswahl wurden die SPD-Mitglieder zur aktiven Mithilfe imWahlkampf aufgefordert. Hierzu findet sich in unseren Unterlagen der Durchschlag1 desfolgenden Schreibens: Zu unserem größten Bedauern ist seit etwa einem Jahre ein großes Elend über uns hereingebrochen. Wir sind ei- ne alte sozialdemokratische Familie. Schon 1848 mußte ein Vorfahr flüchten, weil er als Barrikadenkämpfer in Dresden teilgenommen hatte. Mein Großvater war roter Posthelfer von Motteller163 und hat den VORWÄRTS aus Böh- men geholt und im Leinensack an Mithelfer weitergege- ben. Nun bin ich nahezu 75 Jahre, habe als Orts- und Kreisvorsitzender seit 1951 zunächst in Sigmaringen, dann in Ehingen mit Ernst Höse gearbeitet und erlitt,als ich ihm die letzte Ehre geben wollte, in Ulm einen weiterenHerzinfarkt, der jetzt noch nicht auskuriert ist.Arthur Hübner beschreibt in diesem Brief ferner, dass auch sein Sohn Heinz gesundheitlichangeschlagen sei und zur Kur weile, dort aber unter den Kurgästen die Wahlbewegung un-terstützen wolle. Sein Enkel Götz stelle sich im Rahmen der Ehinger Ortsgruppe zur Verfü-gung. Weiter schreibt der Verfasser:Es wäre noch zu erwähnen, daß ich am 1.1.1914 Mitglied der Parteiwurde, nachdem ich am 1.1.1912 Mitgründer der Ortsgruppe der Sozia-listischen Arbeiterjugend war und bis zum Eintritt in die Parteiverschiedene Arbeitervereine mit ins Leben rief. gez.Arthur Hübner Das Foto oben zeigt den Briefautor. Der Enkel des Verfassers Arthur Hübner (1-1), unser Mit- glied und Webmaster Helmar Hübner, weiß aus der Familien- geschichte zu ergänzen: „Seit kurz nach dem Weberaufstand 1 fanden auf dem Hübner‘schen Grund und Boden in Wald- dorf im heutigen -Ländereck BRD / Tschechien / Polen (Ober- lausitz, Schlesien) als Gartenfeste, Sportler- und Gartenfreun- detreffen getarnte Zusammenkünfte der Arbeiterbewegung – einem der Vorläufer der SPD — bei Webermeister Karl August Hübner statt – der sabot1 (Holzschuh) der Franzosen lässt schön grüßen.“ (Beide Fotos: Fam. Hübner; siehe auch Seite )                                                           162 „Durchschlag“: eine Art Kopie, nähere Erklärung siehe Seite 640 163 Julius Motteler (*1838 Esslingen/ Neckar; † September 1907, Leipzig) war ein deutscher Kaufmann und Sozi‐alist. Er war ein führendes Mitglied der frühen deutschen Arbeiterbewegung und wiederholt Reichstagsabge‐ordneter. Er organisierte während der Zeit des Sozialistengesetzes den Vertrieb der sozialdemokratischen Par‐teipresse im Untergrund. Des Weiteren war er maßgeblich an der Entstehung von Gewerkschaften in Deutsch‐land beteiligt, sowie ein Vorkämpfer der proletarischen Frauenbewegung. (Wikipedia) 164 sabot (Holzschuh): Sabot bekam in der Folge auch die Bedeutung „Hemmschuh, Bremsklotz“; Symbol für Vereitelung der Ziele anderer durch passiven Widerstand, Beschädigung oder Zerstörung von Produktionsmit‐teln u. Ä. (vgl. Sabotage). Zum Begriffshintergrund gehört die Bewegung der Maschinenstürmer, die sich im 18. und 19. Jh. auch in England und Deutschland gegen den Arbeitsplatzverlust richtete, den die Mechanisierung der Arbeitswelt nach sich gezogen hatte. (http://www.wissen.de/wortherkunft/i‐sabotage)  354   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1 1 ... Welt — Europa — Deutschland — (Baden-)Württemberg — Landkreis — Ehingen• Neue deutsche Ostpolitik: In der Folge Verträge über Gewaltverzicht mit der UdSSR, Polen und CSSR. Grundlagenvertrag mit der DDR.• 1. Januar: In der Bundesrepublik Deutschland werden Arbeiter den Angestellten gleichgestellt und erhalten nun ebenfalls Lohnfortzahlung im Krankheitsfall.• April: Gottlieb Fink („Fenka-Liab“) stirbt. (Siehe auch Seite 1.)• „SPD-Vorstoß gegen Beamte in Parlamenten — Gesetzentwurf zur totalen Trennung von Amt und Mandat kommt in den Landtag“ (SZ ..)• Partnerschaft der Beatles endgültig geplatzt (SZ 11..).• Die Stadt Ehingen überschritt 1 die Einwohnerzahl von 1.. (SZ 11..)• „Einen eingedrückten Autokotflügel auszubeulen, zu spachteln und neu zu lackieren kostet heute vielfach schon mehr, als einen fabrikneuen Kotflügel anzumontieren. … Schon 1, so befürchtet der Hausfrauenverband, kann es durchaus billiger sein, ein defektes Bügeleisen wegzuwerfen, anstatt es reparieren zu lassen.“ (SZ 1..) „Ehingen wünscht Sitz der Verwaltung eines neuen Kreises.“ (SZ 1.1.) Griesingen: Altbürgermeister Konrad Walter stirbt im Alter von  Jahren. (SZ 1.1.) „Oberstes Ziel ist ein demokratisches Bildungssystem. — Aus dem Bericht der Bundesregierung [Kanzler Willy Brandt] zur Bildungspoli- tik“ (SZ 1.1.) „Alles spricht für Ehingen. Kreiswirtschaftsvereinigung fordert Aus- gleich durch Sitz eines neuen Kreises. … Die stärkere Wirtschaftskraft liegt … eindeutig im Krs. Ehingen. Der Landkreis Ulm ist bekanntlich der wirtschaftlich schwächste Kreis in Württemberg. … Im übrigen ist die kilometermäßige Entfernung von Langenau nach Ehingen nicht größer wie von Munderkingen nach Ulm.“ (SZ 1.1.) „Autofahrer sollen nicht mehr schwitzen. — Die Zukunft im Auto soll vollklimatisiert sein.“ (SZ 1.1.) Abb. links: Globalisierung (Stadtarchiv Ehingen/SZ, 1.1.1) „Grundsatzurteil gegen Kinder — Auf Rasenplätzen zwischen Häu- serblöcken darf nicht gespielt werden.“ (SZ .1.) „Zollfreie Fahrt auf dem Rhein — Zum erstenmal durchfahren in- und ausländische Frachtschiffe die niederländisch-deutsche Grenze ohne jeden Aufenthalt. … gibt es grundsätzlich keine Grenzabfertigung mehr. Was die Bürger der EWG auf den Autobahngrenzüber- gängen sehnlichst erwarten, wird jetzt hier … praktiziert.“ (SZ .1.) Anm. des Festschriftmachers: EU und das Schengener Abkommen wurden mühsam in Jahrzehnten erarbeitet, und vieles scheint uns Heutigen als selbstverständlich. Wer heute über „Europa“ motzt, sollte vielleicht zuweilen daran denken, was ohne die EU wäre bzw. was zuvor (nicht) war. 1 ausländische Schüler aus acht Nationen. Die Schülerzahl der Ehinger Grund- und Hauptschule1 beträgt 1 Knaben und Mädchen., darunter  Griechen,  Italiener,  Jugoslawen,  Türken,  Österreicher,  Franzosen,  Engländer und  Belgier.                                                             165 Heute: Michel‐Buck‐Schule und ihre damalige „Außenstelle“ am Wenzelstein, die 1971/72 zur selbstständi‐gen Schule erhoben wurde.            

Die große Zahl der Schüler wird von 1 wissenschaftlichen Lehrern, 1 Fachlehrern und  Religions- lehrern unterrichtet. Obwohl man die Klassenfrequenz auf  Schüler [je Klasse!] erhöht habe, feh- len zwei wissenschaftliche Lehrkräfte. (SZ .1.) Das Prinzip des Wankelmotors „ist jetzt endgültig an- erkannt.“ (SZ .11.) (http://de.wikipedia.org/wiki/Wankelmotor) Abb. links: Elektro-Kleinwagen mit „Hochleistungsbat- terie“ (1!) (SZ .11.) . Dezember: Bundeskanzler Brandts Kniefall von War- schau (Das Bild ist wohl beinahe weltbekannt.) 1. Dezember – . Dezember: Arbeiteraufstand in Po- len (vor allem Gdańsk (Danzig), Gdynia (Gdingen) und Szczecin (Stettin)) mit Streik, Massendemonstrationen und Versammlungen wegen massiver Preiserhöhun- gen. Während heftiger Auseinandersetzungen von Streikenden mit Polizei und Militär kommen mehrere Menschen ums Leben oder werden verletzt Ehingen. Ende des Betriebs der Reißerei1 (heute: Areal der Lindenhalle) Irren ist menschlich, sprach der Igel1 … Die Tränkbergschule sollte noch auf Jahre hinaus keineswegs überflüssig sein. Es waren Klassen der Michel-Buck-Schule dahin ausgelagert (Schul- raumnot!), und zudem wurden darin griechische Kinder und Jugendliche von griechischen Lehrkräften nach griechischen Lehrplänen unterrichtet. Deutsch gab’s dabei nur als „Fremdsprache“. Der Festschrift- macher weiß es genau, denn er hat diesen Deutsch- unterricht erteilt. Und abgerissen hat man das Haus auch nicht. Es wurde Jugendhaus und ist jetzt eine schmucke städtische Galerie. (SZ .11.) „Mit  Jahren schon zu alt. Für die Einstellung von Arbeitskräften schreiben die Arbeitgeber gegenwärtig etwa bei der Hälfte aller offenen Stellen eine Alters- begrenzung vor. Bei den Frauen ist der Anteil sogar noch größer.“ (SZ .11.) „Der Schulleiter soll gewählt [und nicht auf Lebens- arbeitszeit ernannt] werden. Der Landeselternbeirat unterstützt die Überlegungen von SPD und FDP. (SZ .11.). Anm. des Festschriftmachers: Daraus ist bei all den konservativen Regierungen im Ländle bis heute nichts geworden, und trotz aktueller GrünRoter Landesregierung ist dies auch jetzt noch kein öffentliches Thema. Es gibt derzeit bildungspolitisch dringendere Themen …• „Parteitag [ist eine] Plattform für politische Mitwirkung.“ – Dieses Fazit wurde bei einer Mitgliederversammlung des SPD-Ortsvereins Schelklingen unter Vorsitz von Hans Walter gezogen. (1.1.)                                                            166 dient der maschinellen Zerfaserung gebrauchter Textilien zur Wiederverwertung 167 Wer die Redensart nicht kennt: „Irren ist menschlich.“, sprach der Igel und stieg von der Klosettbürste.  356   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1  Abb. oben: Ehingen. Die neue Fleischwarenfabrik von Schlecker (Alemannenstraße) Stadtarchiv Ehingen/SZ 1.1.1 Abb. Mitte: Gehört zum Pressebericht über die neue Fleischwarenfabrik von Schlecker Stadtarchiv Ehingen/SZ 1.1.1 „‘Rollierendes System‘ bei den Gemeindewahlen abgeschafft. Ab 1 werden alle Gemeinderäte auf fünf Jahre gewählt.“ (SZ 1.1.) Fünf-Tage-Woche — und was dann? Zu dieser Überschrift gehört der links unten abgebildete Ausschnitt aus der Presse- meldung. Stadtarchiv Ehingen/SZ 1.1.1 „Teach-in1 in der Aula des Gymnasiums“. (SZ ..) Aus demselben Jahr meldet die Zeitung auch: „Ehingens erster Schulstreik“ (SZ 1..) Die Schiedskommission der baden-würt- tembergischen SPD hat einstimmig beschlossen, einen aufmüpfigen Ulmer Juso aus der Partei auszuschließen. Dieser gehörte dem Landesvorstand der Jung- sozialisten an. Er zähle, lautet die Begründung, zur äußersten Linken der Jusos und habe sich innerhalb der letzten Monate bei verschiedenen Gelegenheiten gegen Bundesverteidigungsminister Schmidt (SPD)1 und dessen Verteidigungspolitik ausgesprochen. Nach Auffassung der Kommission habe der „Rausgeschmissene“ damit „erheblich“ gegen die Grundsätze der Partei verstoßen und ihr „schweren Schaden zugefügt“. (SZ 1..) „Jede Rocklänge ist erlaubt“, teilt das Damenschneiderhandwerk für die Mode des Jahres 1 mit. (Wenige Jahre zuvor hatte der Minirock die halbe Welt erobert und wurde zugleich anfangs als skandalös bezeichnet.) (SZ 1..)• Statt „Ostdeutschland“, „SBZ“ usw. soll es in westdeutschen Schulbüchern künftig DDR (ohne Anführungszeichen oder vorgesetztes „sog.“) heißen. (SZ ..)                                                            168 Ein Teach‐in ist eine populäre Form einer Lehr‐, Diskussions‐ und Informationsveranstaltung zu einem politi‐schen, gesellschaftlichen oder sonst polarisierenden Thema besonders im Zuge der 68er‐Bewegung, die typi‐scherweise auf einem Universitätscampus [oder wie hier in der Aula des Ehinger Gymnasiums – heute Johann‐Vanotti‐Gymnasium] abgehalten wird. Es ist eine gewaltfreie Aktion. Die Zuhörer sollen über Missstände und deren Einordnung in einen größeren Zusammenhang (zum Beispiel strukturelle Gewalt) informiert werden und dazu angeregt werden, etwas dagegen zu tun. (http://de.wikipedia.org/wiki/Teach‐in) 169 Helmut Schmidt, später Bundeskanzler            

• Landeselternbeirat: Eltern fordern generelles Verbot der Prügelstrafe. Man müsse die Lehrer gründlich vorbereiten. (SZ ..)• Der Latzmann geht um: Granheim, Dächingen, Altbierlingen.• Der Ehinger Gemeinderat berät: ein weiterer Kindergarten sowie Möglichkeiten für ein Tanzcafé im Wenzelsteingebiet.Geheime Wahl  Ein kleines Dorf im Altkreis Ehingen in den 1970er‐Jahren. Wahltag: Der Pfarrer in der Kirche sagt sei‐ nen Schäflein, was sie zu wählen haben, und alle, aber auch alle wählen das, was der Pfarrer gesagt hat. Nur zwei Wahlberechtigte nicht — und das bei jeder Wahl, ob Kommunalwahl, Landtagswahl oder Bundes‐tagswahl, immer zwei Ausreißer. Wer war das wohl? Die Übeltäter sind dann schnell identifiziert worden. Arm, arbeitslos und nach Meinung der Mehrheit der Bewohner auch noch faul und asozial: die mussten es sein. Und an den Stammtischen wurde eifrig gemunkelt, wie man das abschaffen könnte. Dummerweise waren ja alle Wahlen geheim. Aber wenn das Volk es will, bekommt man das schon raus. Sie wurden identifiziert, aber nicht umgedreht. Es gibt eben doch noch andere Meinungen, die etwas anderes glauben als die Mehrheit. Schön, dass es so was noch gab und noch gibt, immer mehr. (L.De.) 1 SPD-Ortsverein Ehingen (Donau) — und auch mal Blicke über den Tellerrand „Ehinger SPD diskutiert Kreisreform. — Gasthaus ‚Rose‘ — öffentliche Versammlung — Mit dieser ersten Versammlung im neuen Jahr werden die nun schon altgewohnten Mittwochsgespräche, die am ersten Mittwoch jeden Monats stattfinden, wieder aufge- nommen. Auf Wunsch von Ehinger Parteimitgliedern soll das vielbesprochene Denkmo- dell der Landesregierung zur Kreisreform Hauptthema des Diskussionsabends sein. — Unterbezirkssekretär Schröder und MdB Baeuchle haben Kommen zugesagt — Mitglie- der und interessierte Gäste herzlich eingeladen.“ (SZ ..) — Im anschließenden Presse- bericht heißt es u.a.: „auch Gäste aus Rottenacker und Schelklingen — Stadtrat Schaupp ließ keinen Zweifel daran, daß er der Kreisreform sehr skeptisch gegenüber- stehe. — Er sei nicht überzeugt, daß eine Stadt [wie Ehingen], wenn sie nicht mehr Kreisstadt sei, nicht doch starke wirtschaftliche und kulturelle Einbußen erleide. Aber er gab auch zu, daß er als Ehinger emotionelle Vorbehalte habe. Daß Ehingen nicht mehr Kreisstadt sein solle, könne er sich einfach nicht vorstellen. Ein anderer Ehinger war der gleichen Meinung und fügte hinzu, die Beamten seien nun doch einmal da und müßten bezahlt werden, einerlei, wo sie sitzen, ob in Ulm oder Ehingen. Daß durch örtliche Ver- änderung Einsparungen erreicht werden, leuchte ihm nicht ein. Die Meinungen selbst unter SPD-Mitgliedern waren so unterschiedlich, daß man sich nicht zu einer einheitli- chen Haltung durchringen konnte. Wie auch MdB Baeuchle dazu meinte, gehen die Dif- ferenzen über dieses Denkmodell quer durch die Parteien, und bei dem Für und Wider stünden sich nicht so sehr die Parteien gegenüber, sondern die Ballungszentren und die ländlichen Gebiete. Stadtrat Karl Schaupp wurde darum abschließend beauftragt, die Bedenken der Ehinger SPD bei der am 1. Februar in Saulgau stattfindenden Informati- onstagung mit Innenminister Krause [SPD] vorzutragen. Erst danach würde man noch- einmal versuchen, einen gemeinsamen Standpunkt in dieser auch für den Kreis Ehingen so wichtigen Frage zu erarbeiten. (SZ 1..) DGB-Ortskartellverband tagte. Ortskartellvorsitzender [SPD-]Stadtrat Franz Stöhr eröff- nete und schloß die Sitzung. (SZ ..) Mittwochsgespräch diesmal auf den . Mittwoch verlegt. — Gaststätte zur „Rose“. — Auch wird die Diskussion über das Denkmodell [zur Verwaltungsreform] wieder aufge- nommen werden, nachdem die Saulgauer Tagung mit Innenminister Krause einige strit- tige Fragen geklärt haben dürfte. Die Gemeinderäte der SPD stehen für Fragen zur Kommunalpolitik zur Verfügung. (SZ 1..) Leserbrief — Karl Schaupp, „SPD-Gemeinderat und SPD-Kreisverordneter“ verwahrt sich in einem ausführlichen Leserbrief dagegen, was der Ehinger Stadtrat Sporer (CDU) sei- nerseits behauptete hatte: Die SPD sei für die Kreisreform. (SZ ..) 358   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1  In einem weiteren Leserbrief des SPD-Kreisvorstands wird der Ehinger CDU-Vorsitzende Sporer gefragt: „Weshalb spricht sich kein einziges der CDU-Modelle für den Fortbe- stand des Landkreises Ehingen aus?“ (SZ ..) „SPD diskutierte Schülerstreik und Kreisreform. — Am vergangenen Donnerstag in der Gaststätte zur „Stadt“ — Stv. Kreisvorsitzender Gentzsch, Allmendingen, begann den Abend mit einem Bericht vom Landesparteitag der SPD in Heilbronn, an dem er als De- legierter des Kreises Ehingen teilgenommen hatte. Er hob insbesondere den gegenüber vorausgegangenen Parteitagen veränderten Charakter dieses Parteitags hervor. So wa- ren die Teilnehmer durchschnittlich jünger (nur ein kleiner Prozentsatz war über  Jah- re alt), zum großen Teil Akademiker und zeigten ihre Beschlagenheit mit demokrati- schen Spielregeln durch die Anzahl von Anträgen zur Geschäftsordnung. Die vielen vor- liegenden Diskussionsanträge und die relativ kurze Zeit, die für diesen Parteitag ange- setzt war, ließen viele wichtige Punkte und Themen der Tagespolitik undiskutiert.“ Anm. des Festschriftmachers: Man erkennt in den Darstellungen des Berichterstatters überdeut- lich den innerparteilichen Übergang der SPD von der klassischen Arbeiterpartei zur Partei der Mittelschicht (darunter auch zahlreiche Lehrkräfte). Das Bedauern hierüber schwingt zwischen den Zeilen erkennbar mit. Weiter heißt es im Pressebericht: „Zu dem im Augenblick aktuellen Schülerstreik [auch am Ehinger Gymnasium hatte einer stattgefunden!] bemerkte Gentzsch, daß sich  % der Parteidelegierten für den Streik ausgesprochen, die anwesenden SPD-Minister ihn jedoch ausdrücklich abgelehnt hätten. — Der Schülerstreik wurde auch in der anschlie- ßenden Diskussion von den Ehinger SPD-Mitgliedern aufgegriffen. Von allen Diskussi- onsteilnehmern würde Verständnis für die Schwierigkeiten der Schüler und Studenten zum Ausdruck gebracht. So skeptisch, wie man zum Teil diesen Aktionen der Schüler gegenüberstand, so ein Sprecher, haben doch politische Initiative und Disziplin der jungen Leute bei der Durchführung dieses Protests Respekt abgenötigt. Allerdings müßten die Vorwürfe der Ehinger SMV, die sich in diesem Zusammenhang gegen alle Parteien richte- ten, zurückgewiesen werden.“ — Zwar sei man jetzt mit in der Landesregierung, aber die Ursachen für überfüllte Hochschulen usw. reichten allesamt in die Zeit zurück, als die CDU selbst die Verantwortung dafür zu tra- gen hatte. — Thema Kreisreform: „Man kriti- sierte die kleinen ‚taktischen Rangeleien‘ mancher CDU-Funktionäre in unserem Kreis, die keine Gelegenheit auslassen, gegen das Denkmodell des Innenministers [SPD] zu Felde zu ziehen, dabei aber versäumen, gleicherweise den sog. Schießplan1 und den von der CDU-Kommission vorgelegten Vorschlag anzugreifen, die ebenfalls den Kreis Ehingen opfern wollten.“ (SZ 1..) Abb. oben: Gewerkschaftler Hans Heindl ist uns als Ortsvereinsmitglied und Kandidat bis zu seinem Tod wohlbekannt. Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, ..1 Mittwoch, . Mai, Gasthaus „Rose“ — Mittwochgespräch der Ehinger SPD — „Kreis- tagsmitglied Karl Schaupp wird über die letzte Kreistagssitzung berichten,                                                           170 Karl Schieß MdL (CDU): Als Mitglied des Landtags und ab 1972 als Innenminister hatte er maßgeblichen An‐teil an der Kreisreform in Baden‐Württemberg (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Schiess)            

deren einziger Tagesordnungspunkt die Kreisreform war. Stadtrat Paul Müller … Erläu- terungen zum Gemeindehaushaltsplan.“ (SZ ..) Aus einer Resolution des Kreistages: „1. Der Landkreis Ehingen war nach seiner Verwal- tungs- und Finanzkraft in Zusammenarbeit mit den Gemeinden bisher in der Lage, seine Aufgaben im Dienste der Bevölkerung zu erfüllen. Für eine Auflösung des Landkreises besteht somit keine Notwendigkeit. — . Der Landkreis Ehingen bejaht jeden weiteren Fortschritt und Reformen, die dem Bürger effektiv bessere Leistungen bringen. (…) [Und wenn es denn schon sein muss …]: . „… am ehesten durch die Bildung eines Kreises ‚Alb-Donau‘ mit dem Landkreis Münsingen innerhalb einer Region Ulm …“ (SZ ..) Juso-Konferenz in Ehingen — „Zum erstenmal fand in Ehingen eine Unterbezirkskonfe- renz der Jungsozialisten (Juso) statt, bei der Delegierte aus den Kreisen Biberach, Ehin- gen, Heidenheim, Saulgau und Ulm berieten. — Die Sachdiskussionen zeigten, daß in- nerhalb der Jungsozialisten eine erhebliche Breite der Meinungen besteht, die aller- dings in allen anstehenden Fragen zu gemeinsamen Stellungnahmen und Entschlüssen ausgearbeitet werden konnten. Der unterschiedliche Ansatz wurde deutlich gerade zwi- schen den Delegierten der größeren Städte und denen des ‚flachen Landes‘.“ — Themen u.a.: Lehrlingsprobleme, Einmarsch der US-Truppen in Kambodscha, Aggression gegen die CSSR durch Warschauer-Staat-Truppen. — Es wird eine weitere Juso-Konferenz in Ehingen geben. (SZ 1..) SPD-Ortsverein verlegt Mittwochgespräch auf den 1. Juni, Gasthaus „Rose“, da Kreis- vorsitzender MdB Baeuchle für diesen Termin sein Kommen zugesagt hat. (SZ ..) Der Ortsverein Munderkingen feiert sein -jähriges Bestehen. (SZ 11..) SPD-Frühschoppen im „Rößle“, Frankenhofen. — Mit MdB Baeuchle — Bis auf den letz- ten Platz besetzt — Themen: Landwirtschaft, Vermögensbildung, Straßenbau (SZ 1..) Versammlung in der „Rose“, Ehingen — MdB Baeuchle zu Bonner Politik und Kreisre- form: „Haushaltsdebatte von CDU unsachlich geführt.“ (SZ ..)  Abb. links: Genosse Arthur Hübner stirbt Stadtarchiv Ehingen/ Schwäbische Zeitung, ..1  Der Ortsver- ein widmet ihm einen Nachruf: „Wir trauern um unseren lang- jährigen Partei- freund Arthur Hübner. Fast  Jahre diente er in unseren Rei- hen der Sache der Freiheit und Menschenwürde. Sozialdemokratische Partei Deutschlands Ortsverein Ehingen“ (SZ ..) Ordentliche SPD-Mitgliederversammlung am Mittwoch, den . Oktober, um  Uhr im „Blumenschein“. Tagesordnung: „… wichtige organisatorische Fragen, so daß ein zahl- reiches Erscheinen wünschenswert ist.“ (SZ .1) Kommunalpolitische Informationstagung der SPD — Samstag, 1. Oktober, 1. Uhr, Biberach zum „Grünen Baum“ — Veranstalter: SPD-Unterbezirksvorstand — Zielgrup- pe: Kreise Biberach, Ehingen und Saulgau (SZ .1.) 360   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1   Abb. links oben: Unser erster Nachkriegs- Ortsvereinsvorsitzender Josef Münch feiert (natürlich zusammen mit seiner Frau) Golde- ne Hochzeit. Stadtarchiv Ehingen/Schwäbische Zeitung, .1.1  Der SPD-Ortsverein Munderkingen11 hält in Frankenhofen eine Versammlung ab. The- men sind u.a. Baupreise im Zusammenhang mit Lohnerhöhungen. Werner Gentzsch, All- mendingen, SPD-Mitglied und Bevollmächtig- ter der IG Bau-Steine-Erden, „stellte fest, daß die Preissteigerungen, die regional sehr unterschiedlich seien, in übertriebener Höhe nicht auf das Konto der Ar- beitnehmer gingen. Tatsächlich erfolgte Lohnerhöhun- gen von rund 1 Prozent würden … bei einem Lohnanteil von  Prozent mit etwa , Prozent zu Buche schlagen.“ Im weiteren Verlauf ging es auch um Schulpolitik. „A. Stonis [OV Munderkingen] warf MdL Schöttle1 vor, in der Schuldebatte einfach Reformschule gegen Ge- samtschule ausgespielt zu haben, ohne inhaltliche Aus- sagen, was damit gemeint sei. Sonst müsse er nämlich sagen, daß die Reformschule eine der vielen Spielarten von Gesamtschule ist und — so meinte Stonis — die ge- samte Fachwelt einig ist, daß die zukünftige Entwicklung auf eine Form der Gesamtschule hinauslaufe. In ihr könn- ten die Vorteile des jetzigen Schulsystems erhalten, des- sen Nachteile aber weitgehend aufgehoben werden.“ (SZ .11.)  Abb. Mitte: Sie waren fleißig, haben sich weitergebli- det und wollen ihr Wissen nun „unter die Leute“ bringen. (Stadtarchiv Ehingen/SZ .11.)  Abb. unten: Stadtarchiv Ehingen/SZ .1.1  Wehrpolitisches Forum in Dornstadt — Helmut Schmidt1 kommt. — „Zusätzliche interessierte Teilneh- mer der SPD können bis Freitag noch Einladungen beim SPD-Unterbezirk in Ulm anfordern. Infolge der großen Nachfrage sind nur noch wenige Plätze frei.“ (SZ 1.11.)  „Am morgigen Freitag ehrt die Bürgerwache mit Musik- und Spielmannszug ihren Ehrenhauptmann Josef Baur anläßlich seines . Geburtstags. Antreten um 1. Uhr in Uniform auf dem Kasernenhof1. (SZ .11.) „Die SPD-Fraktion im Kreistag Ehingen hat an den Kreistag den Antrag gestellt, alsbald über die Förderung von Kindergärten zu beraten. (SZ 1.1.)                                                              171 Die damals noch selbstständigen Gemeinden auf der Ehinger Alb wurden vom OV Munderkingen aus  betreut. Dies änderte sich anlässlich der Kommunalreform um 1973; vgl. OV Ehinger Alb, ab Seite 275. 172 Ventur Schöttle, Granheim 173 Bundesverteidigungsminister im Kabinett Brandt, später dessen Nachfolger als Bundeskanzler 174 heute wohl: „Viehmarkt“ (vgl. die anliegende „Kasernengasse“)        

„Der Leser meint“ Zur Kreisreform! Wo bleibt unsere Volksbefragung? Es muß alles versucht werden, was möglich ist — Aus Passivität Schritt nach vorne!Kein Thema hat unsere Kommunalpolitiker in letzter Zeit so erregt, wie das der Ver- waltungsreform. Es gab hitzige Diskussionen, wobei das sachliche pro et contra teil- weise in Emotionen unterzugehen drohte. Der Schlachtenlärm hat sich inzwischenetwas gelegt, zumal die meisten offenbar den Eindruck gewonnen haben, daß in dieser An-gelegenheit die Würfel längst gefallen seien. Diesen Eindruck kann man auch im KreisEhingen bekommen, wo eine fast schon beunruhigende Friedhofsstille eingetreten ist. Wiedie letzte Gemeinderatssitzung gezeigt hat, liefert man sich nur noch Rückzugsgefechte,Zum zu retten, was noch zu retten ist. wischenzeitlich haben jedoch die Wangener für ein Aufflackern des Feuers gesorgt. Sie haben eine Volksbefragung durchgeführt, in der sich eine überwältigende Mehr- heit von ca.  Prozent aller abstimmenden Bürger für die Beibehaltung des KreisesWangen ausgesprochen haben. Diese Abstimmung ist bei der Regierung nicht ungehörtgeblieben. Landesvater Filbinger fühlte sich zur Beschwichtigung aufgerufen. Er erklärte,daß es in einer funktionsfähigen Demokratie eben Fragen gebe, die man nicht durch Volks-abstimmung lösen könne. Als Beispiel bemühte er die Frage der Steuererhöhung. Diese Ein-lassung ist jedoch keineswegs überzeugend, da die Durchführung der Verwa1tungsreformsicherlich nicht zu den für die Existenz eines Landes erforderlichen Notwendigkeiten ge-hört. Wie man hört, hat Filbinger die Wangener Spitzenpolitiker in die Villa Reitzensteineingeladen, wo er sicherlich versuchen wird, sie auf Regierungskurs zu trimmen. Wenn esauch der Regierung bisher ausgezeichnet gelungen ist, den Kommunalpolitikern zu sugge-rieren, daß die Sache längst gelaufen sei — die auch im Kreis Ehingen eingetretene Resig-nation spiegelt ihren Erfolg wider — so läßt sich hier doch noch eine letzte Chance erken-nen, dem offensichtlich unabwendbaren Schicksal nochmals in die Zügel zu greifen. DasWangener Beispiel kann als Fanal dazu dienen, eine Lawine von Volksbefragungen in denbetroffenen Kreisen heraufzubeschwören, die Filbingers Auffassung, daß diese Reform imGanzen auch vom Willen der Mehrheit der Bevölkerung getragen sei, in den Bereich der un-Irealistischen Einschätzung verweisen kann. ch möchte deshalb an dieser Stelle unseren verehrten Herrn Landrat Dr. Tauscher auf- fordern, in unserem Landkreis ebenfalls eine Abstimmung nach Wangener Art zustande zu bringen, die noch ein eindeutiges Votum für die Aufrechterhaltung unseres Kreisesbringen dürfte, das auf jeden Fall unserem Abgeordneten keinen Spielraum bei der hoffent-lich öffentlichen Abstimmung läßt und gleichzeitig ein Ansporn für die anderen Kreise seinsoll, Gleiches zu tun. Man sollte auf jeden Fall diese letzte Chance nutzen, um wirklichnachher ruhigen Gewissens sagen zu können, daß alles, was möglich war, versucht wordenist. Ich möchte deshalb an alle unsere Verantwortlichen den eindringlichen Appell richten,aus der Passivität und Resignation noch einmal diesen Schritt nach vorne zu wagen, dermöglicherweise geeignet ist, die auf den Kreis Ehingen zukommenden Nachteile abzuwen-Gden. leichzeitig empfehle ich eine Kontaktaufnahme zu dem überaus aktiven Saulgauer Landrat, der offenbar auch die noch vorhandenen verfassungsrechtlichen Möglich- keiten auszuschöpfen gedenkt. Sowohl gemäß Art.  als auch gem. Art.  der Lan-desverfassung besteht die Möglichkeit, eine Volksabstimmung in die Wege zu leiten, die jaFilbinger nach seiner eigenen Einlassung nicht zu befürchten braucht, da er die Mehrheitder Bevölkerung ja hinter den Regierungsplänen wähnt. Eine Mindestzahl von  Wahlberechtigten oder ein Drittel der Landtagsabgeordneten würde dabei schon ausrei-chen, um dieses Ziel zu verwirklichen. Es ist bedauerlich, mitansehen zu müssen, wie dieRegierung unserer Bevölkerung ihr alleinseligmachendes Wohl aufzwingen will.  362   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1 Aufgrund dessen erscheint es mir dringend notwendig, der Regierung klarzumachen, daßdie vielbesungene demokratische, sich von unten nach oben vollziehende Willensbildungnicht nur leeres Gefasel ist. Nutzen wir deswegen ohne Zeitverlust die sich noch anbieten-de letzte Möglichkeit, den Willen unserer Bürger durchzusetzen! Walter Böttle, Rechtsanwalt Oben: Leserbrief unseres langjährigen und überaus und noch immer aktiven Mitglieds Walter Böttle, im Vorstand, als Gemeinderat und Fraktionsvorsitzender. (SZ 1.1.)  Abb.: Kassiererpflichten aus traurigem Anlass  Im Gemeinderat wurde überlegt, ob man dem Ehinger Gymnasium ei- nen Namen geben solle. Vorschläge waren Hegel, Hölderlin oder Max Planck. An der Aussprache beteiligten sich auch die SPD-Gemeinderäte Paul Müller und Karl Schaupp. Müller meinte, gegen Hegel werde zu Un- recht viel gehetzt. Karl Schaupp hielt nichts von Namen. Dieser Ansicht war zuletzt offensichtlich auch die Mehr- heit des Ratskollegiums. Wenn Ehin- gen irgendwann mal ein zweites Gymnasium habe, könne man dar- über wieder nachdenken. (SZ 1.1.) [Anm.: Siehe hierzu Seite .]  11 ... Welt — Europa — Deutschland — (Baden-)Württemberg — Landkreis — Ehingen• 11 bestimmen unter anderem die sogenannte Ostpolitik (Viermächteabkommen über Berlin), der Vietnamkrieg und Veränderungen in der Führung der DDR das Weltgeschehen.• Friedensnobelpreis für Willy Brandt (SPD). — . Februar: Bundesverteidigungsminister Helmut Schmidt liberalisiert mit dem Haarnetz-Erlass das Tragen langer Haare bei der deutschen Bundes- wehr. — . April: Franz Jonas (SPÖ) wird zum österreichischen Bundespräsidenten gewählt (. Amtsperiode).• 1. Oktober: Nationalratswahl in Österreich. SPÖ mit Bundeskanzler Kreisky stimmenstärkste Partei.• Einführung einer Arbeitnehmersparzulage (Vermögensbildungsgesetz).• Erstes Gesetz zur Verwaltungsreform (Kreisreformgesetz) vom . Juli 11: (…)§ . Auflösung bishe- riger Landkreise. Es werden aufgelöst die bisherigen Landkreise Aalen, Backnang, Balingen, Biberach, Böblingen, Bruchsal, Buchen, Bühl, Calw, Crailsheim, Donaueschingen, Ehingen, Esslingen, Freiburg, Freudenstadt, Hechingen, Heidelberg, Heilbronn, Hochschwarzwald, Horb, Karlsruhe, Kehl, Kon- stanz, Künzelsau, Lahr, Leonberg, Lörrach, Ludwigsburg, Mannheim, Mergentheim, Mosbach, Müll- heim, Münsingen, Nürtingen, Offenburg, Öhringen, Pforzheim, Rastatt, Ravensburg, Reutlingen, Rottweil, Saulgau, Schwäbisch Gmünd, Schwäbisch Hall, Säckingen, Sigmaringen, Sinsheim,            

Stockach, Tauberbischofsheim, Tettnang, Tübingen, Tuttlingen, Ulm, Überlingen, Vaihingen, Villin- gen, Waiblingen, Waldshut, Wangen und Wolfach. — § . Neubildung von Landkreisen, Sitz des Landratsamts. Es werden neu gebildet: 1. der Alb-Donau-Kreis mit dem Sitz des Landratsamts in Ulm; ihm gehören an a) vom bisherigen Landkreis Ulm alle Gemeinden mit Ausnahme der Gemeinde Waldhausen, b) vom bisherigen Landkreis Ehingen alle Gemeinden mit Ausnahme der Gemeinden Bechingen, Dietelhofen, Dietershausen, Dieterskirch, Moosbeuren, Oberwachingen, Oggelsbeuren, Rupertshofen, Sauggart, Uigendorf, Zell und Zwiefaltendorf, c) vom bisherigen Landkreis Münsingen die Gemeinden Ennabeuren, Feldstetten, Gundershofen, Hütten, Ingstetten, Justingen, Laichingen, Sondernach, Sontheim und Westerheim, d) vom bisherigen Landkreis Biberach die Gemeinden Ober- balzheim und Unterbalzheim (…)• 1. August: Nasgenstadt wird nach Ehingen eingemeindet.• In Ehingen wird die Wenzelsteinschule Grund- und Hauptschule errichtet. Sie bezieht den Neubau in der Adlerstraße. Die noch junge Realschule, provisorisch noch in der Michel-Buck-Schule unterge- bracht, zieht alsbald auch an den Wenzelstein um. 11 SPD-Ortsverein Ehingen (Donau) — und auch mal Blicke über den Tellerrand Gemeinderatswahl am . Oktober: Zum letzten Mal sind 1 (von ) Gemeinderäten zu wählen, danach wird das Rollieren abgeschafft. CDU:  Sitze, Junge Union: 1, FWV: , SPD: , FDP: . Hinzu kamen  Gemeinderäte durch die Eingemeindungen: Berg, Kirch- bierlingen, Altsteußlingen, Kirchen (je 1)  Abb. links: Mitgliederver- sammlung am .1.11 im „Schwert“.  Versammlung am .. im „Blumenschein“ mit Gästen, die teils nicht der SPD angehörten oder aber aus Nachbarorten ka- men. Referent: Erich Emmrich MdL, Landesgesch.-Führer IG Bau-Steine-Erden, Balingen. Abb. unten rechts: Mitgliederversammlung am .. Stellungnahme des Kreisvorstandes (Auszug). — Der Kreisvorstand der SPD Ehingen be- faßte sich in seiner Sitzung vom ..11 auch mit dem Schreiben des Parteifreundes Ingo Schubert vom ..11 und stellt dazu folgendes fest: Die Kreismitgliederversamm- lung vom ..11 hatte beschlossen, daß der amtierende Kreisvorstand seine Amtsge- schäfte bis zur Neuwahl weiterführt. (…) Die Wahl des Bildungsobmannes wurde durch die Beschlußunfähigkeit der Versammlung unmöglich gemacht. … daß die Wahl des  364   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1  Bildungsobmannes in der nächsten Kreismitgliederversammlung zu erfolgen hat. — Der neue Kreisvorstand ab 1..11: 1. Vors. Hans-Joachim Baeuchle MdB, Schelklingen, Stellv. Werner Gentzsch, Allmendingen, Manfred Schmidt, Munderkingen, Kassier Hans Walter, Schelklingen, Schriftführer Karl Schmid, Schelklingen, Bildungsobmann - - Es riecht nach Knatsch. Weitere Schriftstücke wurden verfasst. Hier Auszüge von Klaus Reik, Munderkingen, als Vorsitzender der Wahlkommission: „… . Wahlgang. Abgege- bene Stimmen 1. Dieses Ergebnis erschien derart fragwürdig, daß der . Wahlgang von der Wahlkommission einstimmig für ungültig erklärt werden mußte. Grund: Orts- vereinsvorsitzender Walter [Schelklingen] stellte fest, daß in der Zwischenzeit vier stimmberechtigte Schelklinger Mit- glieder zur Arbeit weggegangen seien. Die Zahl der abge- gebenen Stimmen erhöhte sich jedoch um eine gegenüber dem Ergebnis des ersten Wahlganges. Weiter heißt es (sie- he Abb. links).  Offensichtlich ging es um den Streit, wer künftig Kreisvorsitzender sein solle, Baeuchle (Schelklingen) oder Müller, Paul (Ehin- gen). Letzterem wurde in einem parteiinternen Schreiben Bruch einer Vereinbarung vorgeworfen, weil er sich im laufenden Verfahren gegenüber der Presse geäußert habe. Bei einer CDU-Veranstaltung wies Kultusminister Dr. Hahn (CDU) den Vorwurf der SPD zurück, die CDU sei gegen Reformen in der Bildungspolitik. In der anschließenden Dis- kussion sprach Oberlehrer Willi Jaud (Ehingen) die Klassenstärken in Ehingens Grund- und Hauptschulen an. Man lebe hier in ka- tastrophalen Zuständen mit bis zu  Schü- lern in den Klassen. Elmar Linsenbolz von der Ehinger Schülerzeitung „Vulkan“ be- klagte sich beim Kultusminister über die Polemik gegen die SPD. Ingo Schubert, der Vorsitzende der Ehinger AsL bedauerte, dass der Minister aggressive Töne gegen die SPD gefunden und damit wohl den Wahlkampf eröffnet habe. Schubert warf dem Minister u.a. vor, mit der Integrierten Gesamtschule nicht ernst gemacht zu haben. Auch in Fragen der Vorschule geschähe nichts. (SZ/ET 1.1.11; Abb. Archiv Mangold/ET 1.1.11) Die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Lehrer (AsL) beschäftigt sich in einer Ta- gung in Ehingen mit dem, was zuvor Kultusminister Dr. Hahn geäußert hatte.            

Gastredner der AsL war Michael Rux, Redakteur der süddeutschen Schulzeitung (Hrg. GEW) und Rektor einer Grund- und Hauptschule südlich von Stuttgart. Peter Rinker wendet sich als Mitglied der AsL und als „Ihr Kandidat der SPD“ in einem Flugblatt an die Bürgerschaft Ehingens. Darin setzt er sich u.a. bei der Planung von Schulhausbauten für die „gleichberechtigte Zusammenarbeit von Architekten und Pädagogen“ ein. Ergebnisse der Kreistagswahl Okt. 11: Karl Schaupp, gewählt ( Stimmen); Müller (11), Lämmer (1), von Boyen (), Allgaier (), Klein (), Kienle (), Stadler (1), Rinker (), Hübner (); Bezirk IV Obere Donau/Alb: Beck (), … Efinger ().  Abb. links, Aus- schnitt (ET /1/11)             1 ... Welt — Europa — Deutschland — (Baden-)Württemberg — Landkreis — Ehingen• Misstrauensvotum von CDU/CSU gegen Kanzler Brandt gescheitert. Vorgezogene Neuwahlen für den Bundestag. SPD erzielt , % und wird stärkste Fraktion. [Hier nochmals zum Genießen: SPD erzielt , % und wird stärkste Fraktion. ;-)))]• Im Jahr 1 verschiebt sich das Machtgefüge zwischen den Blöcken im Kalten Krieg: Die Volksre- publik China, die im Vorjahr in die UNO aufgenommen wurde, nähert sich durch Richard Nixons Be- such in China der USA an. Währenddessen normalisieren sich die Beziehungen zwischen der Bundes- republik und der DDR durch das Transitabkommen und den Grundlagenvertrag. — Die Olympischen Sommerspiele in München werden von der Geiselnahme der israelischen Athleten überschattet. — Die Watergate-Affäre und Proteste gegen den Vietnamkrieg bestimmen die amerikanische Innenpo- litik. — Magirus-Deutz baut das erste Feuerwehrfahrzeug der Welt, das sowohl schienen-  366   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1  als auch straßentauglich ist. Es wurde z. B. von der Frankfurter Feuerwehr für Einsätze in U-Bahn- Tunneln beschafft.• Das heute Städtische Galerie genannte Gebäude am Tränkberg  trug schon verschiedene Namen: (evangelische) Tränkbergschule, Jugendhaus und Speth‘scher Hof. In den frühen 1er-Jahren gab es in Ehingen in der Tränkbergschule eine griechische Schule. Sie unterstand nicht der deutschen Schulaufsicht. Zwei vom damaligen Obristenstaat Griechenland bestellte griechische Lehrkräfte hiel- ten Unterricht in griechischer Sprache und nach griechischen Lehrplänen. Ein deutscher Lehrer kam zweimal die Woche und unterrichtete Deutsch als Fremdsprache. Anfangs hatte er davor ganz schön Herzklopfen, bis ein Junge namens Janni zu ihm sagte: „Saget Se oifach Hans zu mir!“ Zeitgleich wa- ren in jenen Jahren in der Tränkbergschule auch einige ausgelagerte Klassen der Michel-Buck-Schule untergebracht. Siehe auch Seite . Einige Preisbeispiele von 1, nachträglich „spa- ßeshalber“ zum amtlichen Umrechnungskurs auch in Euro umgerechnet. Die Einführung des Euro als Bargeld erfolgte am 1.1.. 1 SPD-Ortsverein Ehingen (Donau) — und auch mal Blicke über den TellerrandAn die Südwestpresse/Ehinger TagblattZu Ihrem Bericht vom 1.11.1 über unsere Wahlversammlung bitte ich um Veröffentli-chung folgender Richtigstellung:Durch die Art der Berichterstattung über diese Wahlversammlung erhält der Leser den Ein-druck, als habe der Diskussionsleiter dem Diskussionsteilnehmer bei unangenehmen Fra-gen einfach das Wort entzogen. Es scheint höchst fragwürdig, ob man einen objektivenVersammlungsbericht schreiben kann, wenn der Berichterstatter erst im letzten Drittel(nach . Uhr!) erscheint. Diesem Herrn ist deshalb entgangen, daß bis zu seinem Er-scheinen eine rege Diskussion vorausging, in der sehr sachlich u. fair diskutiert wurde. Aus einem kurzen Zeitabschnitt dieser Veranstaltung eine \"Story\" zu machen, kann ich nicht als objektive Berichterstattung verstehen. Ich unterstelle ihm keine Absicht, muß mich aber wundern, daß aus dem Bericht un- seres Schriftführers über die fehlenden zwei Drittel der Versamm- lung nur wenige Sätze verwendet wurden. Wir freuen uns über jeden Besuch eines Berichterstatters, nur sollte er wissen, daß nach . Uhr u. nach reichlichem Bierkonsum die Qualitätmancher Diskussionsbeiträge nachläßt. (…)Ehinger SPD stellt Strafanzeige gegen die Verfasser eines anonymen FlugblattsDas Flugblatt mit der Überschrift „Auf jede Stimme kommt es an — wählt SPD“ erweckeden Eindruck, als wäre es von der SPD verfaßt und in Umlauf gebracht worden.            

In Wirklichkeit würde es höchst unwahre Behauptungen über Ziele und Vorstellungen derSPD aufstellen, um ihr zu schaden, zum Beispiel sei es angeblich Meinung der SPD, dassHaus- und Grundbesitz Diebstahl am Volk sei. Außerdem verfolge die SPD das „Ziel des Zu-sammenschlusses mit den Arbeiter- und Bauernstaaten des Ostens.“ Die Ehinger SPD dis-tanziert sich ausdrücklich von diesem Pamphlet und fordert „besonders von der CDU eineentsprechende Distanzierung.“ Anm.: Wetten, dass diese noch heute, 1, aussteht?Kultusminister Hahn war in Ehingen (1) (Pressemitteilung)Auf seine Ausführungen geht die AsL (Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Lehrer)ein. Sie schreibt u.a.:Die differenzierte, integrierte Gesamtschule sei die einzige Schulform, wo jeder nach seinerBegabung gefördert und doch noch ein Mindestmaß an Gemeinsamkeit zwischen denSchülern verschiedener Begabung erreicht werden könne. Neben der sozialen Bedeutunghabe der Besuch gemeinsamer Unterrichtsveranstaltungen auch noch eine anspornendeWirkung auf die schwächer Begabten. Sie fehle in der Hauptschule, wenn die oberen zweiDrittel an Realschule und Gymnasium übergegangen seien. [Man] gehe von einem dynami-schen Begabungsbegriff aus, wonach die Veranlagung eines Kindes entwicklungsfähig ist. Anmerkung des Festschriftmachers: Das klingt auch 1 noch höchst modern! Ein 1-Jähriger „Jungdemokrat“ (FDP, „Oberschüler), scheute sich nicht, vor der SPD- Führungsspitze der Stadt Wahlbroschüren der FDP in der SPD-[Wahl-]Versammlung [zum Bundestag] zu verteilen.“ Einige Zitate aus demselben Pressebericht: „Die Diskus- sion nahm gegensätzliche Formen an, als SPD-Gemeinderat Paul Müller die Einstellung ‚des ehemaligen Abgeordneten Baeuchle‘ zur Reformierung des §1 wissen wollte. … ‚Ich bin von der Partei nicht manipuliert worden‘, versicherte Baeuchle, jedoch, daß man versucht habe, ihn beim Sekretariat der Deutschen Bischöfe … zu manipulieren. (…) Ent- schieden trat der Ehinger SPD-Gemeinderat Karl Schaupp für die sogenannte Fristenlö- sung ein. (…) Als Jungdemokrat Roland Brauch zu dem Angriff von Paul Müller auf die FDP Stellung nehmen wollte, wurde ihm das vom SPD-Vorsitzenden Peter Rinker mit dem Hinweis verwehrt, er könne nur Anfragen an den Referenten oder den Versamm- lungsleiter stellen. Damit stieß Rinker auf Kritik von SPD-Mitglied und Oberstudienrat Gerhard von Boyen, der sich ‚als Demokrat‘ dafür einsetzte, daß dem FDP-Vertreter das Recht eingeräumt werde, Stellung zu nehmen, wenn seine Partei angegriffen werde. Ortsvorsitzender Rinker zeigte sich betroffen, daß ihm von den eigenen Parteifreunden Schwierigkeiten bereitet wurden.“ (Archiv Mangold ET 1)  Abb. links: Ar- chiv Mangold/ET 1.1.1)  Bundestags- wahl. „Im Kreis Ehingen: Bei die- ser Wahl gewan- nen alle. Stim- menzuwachs bei CDU, SPD und FDP. (…) … konnte H.-J. Baeuchle für sich 1 Stimmen mehr verbuchen, als für die SPD abgegeben wur- den.“ (ET 1.11.1)  Abb. links: Archiv Mangold (Näheres unbekannt) 368   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1  SPD-Versammlung am ..1 in Griesingen. Referent war [Landtags-]Erstkandidat Heinrich Linder. Thema war u.a. die Gemeindereform. Kritisiert wurde u.a. von Dr. Karl Kräutle, Nasgenstadt (SPD), dass MdL Schöttle (CDU) in der „Pfarrei“ eine eigenständige Gemeinde erreichen wolle, also keine Eingemeindung nach Ehingen. Dies aber sehe die SPD anders. Griesinger Bürger klagten über unzureichende Aufklärung in diesen Fragen. Heinrich „Linder stellte in seinem Schlußwort fest, er habe in Griesingen sehr wache Bürger angetroffen. Dies sei für ihn eine Bestätigung dafür, daß man von der Seite der CDU die politische Reife des Bürgers auf dem flachen Lande unterschätze.“ (Archiv Mangold)1 ... Welt — Europa — Deutschland — (Baden-)Württemberg — Landkreis — Ehingen• Im Jahr 1 bestimmen die erste Ölkrise, die Watergate-Affäre, der Putsch in Chile und der Jom- Kippur-Krieg das Weltgeschehen.• Auto des Jahres: Audi  B1 — 1. Januar: Großbritannien, Dänemark und Irland werden Mitglieder der Europäischen Gemeinschaften. — 1. Januar: In Baden-Württemberg tritt die Kreisreform in Kraft: Die Zahl der Landkreise wird von  auf  reduziert; die neun Stadtkreise bleiben erhalten. — 1. September: Die Bundesrepublik Deutschland und die Deutsche Demokratische Republik werden per Akklamation als 1. und 1. Mitglied in die Vereinten Nationen aufgenommen. — . Septem- ber: In der Bundesrepublik Deutschland wird auf Initiative der Björn-Steiger-Stiftung die bundeswei- te, flächendeckende Einführung der Notrufnummern 11 und 11 beschlossen. — 1. Oktober: Die OPEC beschließt, den Ölpreis um  % anzuheben; Beginn der ersten großen Ölkrise• Kreisreform: Der Landkreis Ehingen wird aufgelöst. Ehingen und Umgebung kommen zum neu ge- gründeten Alb-Donau-Kreis. Das Landratsamt wird „exterritorial“ in Ulm errichtet, das selber nicht zum Alb-Donau-Kreis gehört. So fügt es sich, dass der Stadtkreis Ulm und der Landkreis Alb-Donau über dasselbe Kraftfahrzeugkennzeichen UL - … verfügen. Das bisherige Kennzeichen EHI … findet sich 1 nur noch an entsprechend alten Fahrzeugen.• 1/ schließen sich viele Gemeinden samt zugehörigen Weilern um Ehingen der jetzt Großen Kreisstadt an und werden deren Teilorte: „Pfarrei“: Altbierlingen, Berg, Bockighofen, Dintenhofen, Herbertshofen, Kirchbierlingen, Schaiblishausen, Sontheim, Weisel, Volkersheim — „Alb“: Altsteuß- lingen, Briel, Dächingen, Erbstetten, Frankenhofen, Granheim, Mundingen, Tiefenhülen, Unter- wilzingen — „Kirchen“: Deppenhausen, Kirchen, Mühlen, Schlechtenfeld, Stetten — Rißtissen — Gamerschwang — Heufelden (mit Blienshofen)• Berkach (1), Dettingen (1) und Nasgenstadt (11) waren schon früher nach Ehingen einge- meindet worden.• Griesingen und Öpfingen ziehen ihre Selbstständigkeit weiterhin vor und vereinbaren, zusammen mit Oberdischingen eine Verwaltungsgemeinschaft mit Ehingen zu bilden: Ehingen stellt den Ge- meinden seine Verwaltungs-Dienstleistungen gegen Abrechnung zur Verfügung, aber die beiden Gemeinden behalten ihre Gemeinderäte und ihre Bürgermeister und somit ihre eigene Entschei- dungshoheit.• „Zwergschulen“ abgeschafft. In ihrem Bestand gefährdet sind die zweiklassigen Grundschulen (Kl. 1+ und +) Nasgenstadt und Kirchen. Die Altsteußlinger Schüler gehen schon an die Wenzelstein- schule GHS. Die Frankenhofener Schule, bisher noch „abseits“, werde den in der Grundschule zu- sammengeschlossenen Albgemeinden Dächingen, Mundingen, Erbstetten und Granheim ange- schlossen. Aufgelöst soll der bisherige Hauptschulverband Rißtissen werden, dafür soll ein neuer Grundschulverband mit Griesingen und Ersingen treten. Öpfingen hat eben erst eine neue Grund- schule gebaut.           

1 SPD-Ortsverein Ehingen (Donau) — und auch mal Blicke über den Tellerrand Ehingen verliert den Sitz als Kreisstadt. Der Kreis Ehingen wird aufgelöst und dem neugebildeten Alb-Donau-Kreis zugeschla- gen. Dessen Landratsamt wird „exterritorial“ in Ulm angesie- delt, weswegen das Kfz-Kennzeichen nunmehr ebenso wie im Stadtkreis Ulm z.B. UL – RV 1972 lautet. SPD-Kandidaten zur Kreistagswahl für den neuen Alb-Donau-Kreis: Peter Rinker (Fach- lehrer), Karl Schaupp (Kaufmann), Adolf Lämmer (Bahnhofsvorsteher), Gerhard von Boyen (Oberstudienrat), Rolf Allgaier (Ackerbaumeister), Walter Kienle (Postamtmann), Manfred Krupienski (Bautechniker) Jahreshauptversammlung am 1.., Sonne,  Uhr Versammlungsleiter MdB Kern, anwesend ferner MdL Rolf Dick, Lämmer erklärt, daß Karl Schaupp als Fraktionssprecher der Stadtratsfraktion gewählt ist. Wahlkommission: Geiß, Heindl, Böttle ‚1. Vorsitzender Vorschlag Rinker  abg. St.  ja 1 nein 1 Enth. 1 ungültig ‚. Vorsitzender Burkert1    Kassier Allgaier  einstimmig Schriftführer Kienle  1 1 Schubert 1 Beisitzer: Schubert (1 Stimmen), Schartmann1 (), Lämmer (1), von Boyen (1), Hadjadourian1 (1) Kassenrevisoren: Maier, Deckwitz Quelle: handschriftl. Protokollheft, geführt von Walter Kienle Genosse Ingo Schubert findet in einem geharnischten Leserbrief (11/1) die Berichter- stattung des ET „zum Kotzen“. Ingo Schubert wird für den Ortsverein Mitglied im SPD-Kreisvorstand. Eklat. Paul Müller, SPD-Gemeinderat und mehrere Jahre sehr aktiver Ortsvereinsvorsit- zender, tritt zur CDU über, behält aber sein Mandat. Gründe sind uns nicht überliefert. GR Karl Schaupp: „Müller ist aus der Partei ausgetreten. Ich selber bleibe drin. Im übrigen behal- te auch ich mir vor, mich im Gemeinderat so zu verhalten, wie es mir paßt.“ In einem Leserbrief stellt Ingo Schubert dies alles dar und fährt fort zu K. Schaupp: „Dann wundert es mich, daß du – bei so geringer Solidarität mit dem Ortsverein – überhaupt noch zu Sitzungen des Ortsvereins kommst. Natürlich wird man es sich im Ortsverein überlegen müssen, ob man dich bei einer derartigen Einstellung nochmals kandidieren lassen kann.“ Lt. dem Leserbriefschreiber habe die Presse seine damalige Äußerung umformuliert und ein „Karl, du bist der nächste, der abge- schossen wird!“ daraus ge- macht.  Ein früher Vorläufer des späteren Mitteilungsblatts 's Rote Füchsle erscheint in ei- nigen wenigen Ausgaben: Der Rote Fuchs. Siehe auch Seite 1.                                                            175 „Der bisherige 2. Vorsitzende Heinrich Klein hatte sein Amt aus beruflichen Gründen im vergangenen Jahr kaum ausüben können.“ (Archiv Mangold/SZ 20.9.1973) 176 Nach aktuellem Kenntnisstand (2014) war Gertraud („Traudi“) Schartmann die erste Frau im Vorstand des Ortsvereins. 177 In anderen Unterlagen auch Hatchadourian geschrieben.  370   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1   Abb.: Leserbrief Ingo Schuberts (Archiv Mangold/SZ ..1)  SPD-Partei- vorstand und Stadtratsfrak- tion streiten sich um Stel- lungnahme zum Thema „Sonderbehör- den\" Kräftemes- sen der bei- den Lager im Ehinger Ortsverein auf der Mit- gliederver- sammlung  EHINGEN (mam). Mit der Solidarität scheint es unter den Ehinger So- zialdemokraten nicht weit her zu sein: Die Mit- gliederversamm- lung des Ehinger SPD-Ortsvereins am vergangenen Freitag war weniger bestimmt von sachlicher Diskussion als vielmehr von emotionellen Personaldebatten und lautstarken Zwischenrufen einiger Altgenossen. Kraß kam die fundamentale Uneinigkeit zwischen SPD-Stadtratsfraktion und Ehinger Parteivorstand in der Diskussion des Themas „Sonderbehörden\" zum Ausdruck. (…) Ein Ortsvorsitzender, betonte der Ehinger SPD-Chef Peter Rinker in seinem Rechenschaftsbericht, könne nicht zum Steigbügelhal- ter jener werden, die den Ortsverein in der Öffentlichkeit dann nur als Steckenpferd mißbrauch- ten und die Ansichten in der Partei ignorierten. Rinker, der zuvor die Schwierigkeiten geschildert hatte, den Ortsverein über das erste Jahr seiner Vorstandschaft hinweg trotz der innerparteili- chen Streitigkeiten zusammenzuhalten, spielte damit auf die Stellungnahme der sozialdemo- kratischen Minifraktion im Ehinger Stadtrat zu dem brisanten Thema „Sonderbehörden\" an. Prompt mußte er darauf vom mittlerweile ohne Wissen der lokalen Parteispitze zum Fraktions- sprecher avancierten Karl Schaupp den Vorwurf der sentimentalen und unrealistischen Darstel- lung der Tatsachen einstecken. Karl Schaupp, der im Stadtrat entgegen der Meinung des Parteivorstandes der Verlegung            

der Sonderbehörden von Ehingen nach Ulm entgegengetreten war, erklärte mit Nachdruck, er und auch die anderen SPD-Gemeinderäte seien nicht gewillt, das Konzept der christdemokrati- schen Landesregierung, das sogar die Ehinger CDU-Fraktion abgelehnt habe, zu befürworten. Ehingen würde durch den Abzug der Sonderbehörden einen Aderlaß erleiden, der auch durch den Status der großen Kreisstadt nicht mehr wettgemacht werden könne. Etliche der versam- melten Genossen hingegen, die häufig durch Zwischenrufe unterbrochen wurden, vertraten am Freitag die Ansicht, daß es nicht angehen könne, wenn man im Stadtrat versuche, den gegen- wärtigen Zustand zu zementieren. Man wolle in der SPD nicht eine Politik der Vergangenheit, sondern eine solche der Zukunft machen. Dabei freilich dürfe man sich an dem Zwang zur Rati- onalisierung der Verwaltung nicht vorbeimogeln. Als die Diskussion schließlich durch harte Vorwürfe wie „Parteischädigendes Verhalten\" oder „Manipulation\" aus den Fugen zu geraten drohte, sah sich MdL Rolf Dick gezwungen, einzugrei- fen. Er warf den Ehinger Sozialdemokraten vor, sich nicht nur nach innen, sondern auch draußen in der Öffentlichkeit gegenseitig zu bekriegen. Eine solche Haltung könne dem Partei-Image ei- nen nicht unerheblichen Schaden zufügen. Auf die Zusammenfassung der Sonderbehörden ein- gehend, beschuldigte er den Ehinger Ortsverein, sich nicht gründlich genug mit dem eigentli- chen Problem beschäftigt zu haben. Es sei nämlich ein Trugschluß zu glauben, das Konzept zur Verwaltungsreform entstamme tatsächlich den Köpfen von unionchristlichen Planern. Schon unter dem ehemaligen sozialdemokratischen Innenminister Walter Krause sei das Konzept aus- gearbeitet worden, dann aber durch die Beendigung der Legislaturperiode nicht mehr zur Ver- wirklichung gelangt. Daher erkläre sich auch das Dilemma, in dem sich die baden-württem- bergischen Kommunalpolitiker der SPD derzeit befänden. Die Entwicklung habe gezeigt, daß so- zialdemokratische Gemeinderäte dem Konzept zur Verwaltungsreform zugestimmt haben, wäh- rend die CDU-Fraktionen in den Gemeinderäten ihre Regierung desavouiert hätten. Dick bat die Ehinger Gemeinderäte zu bedenken, daß die bürgernahe Verwaltung eine Frage der Rationalität sei. Dabei allerdings sei es nicht zu verantworten, daß die Ämter wahllos übers Land verteilt sei- en. Eine in die Zukunft gerichtete Planung könne nicht mit einer konservativen Einstellung be- trieben werden. Dennoch wurde aus dem Lager um Karl Schaupp der Antrag gestellt, die Stellungnahme der Stadträte zur Zusammenfassung der Sonderbehörden gutzuheißen. Gegen die Stimme des Orts- vorsitzenden Peter Rinker, der sich in der Diskussion nachdrücklich für das Krause-Konzept ein- gesetzt hatte, wurde der Antrag angenommen. In den vorausgegangenen Wahlen freilich war die konservative Gruppe nicht bereit gewesen, einen eigenen Kandidaten für den Ortsvereinsvorsitz zu nominieren. Peter Rinker wurde als Vorsitzender der Ehinger SPD auf ein weite- Die Anschriften sind aus res Jahr gewählt, wird al- Gründen des Datenschutzes lerdings eine starke und abgedeckt. zum Teil unsachliche Oppo- sition gegen sich haben. Zum Stellvertreter machte die Mitgliederversammlung Wolfgang Burger1. Ein- stimmig wurde der alte Kassierer Rolf Allgaier in seinem Amt bestätigt. Erneuten Streit hatte es in der Versammlung bei der Wahl des Schriftführers ge- geben. Während sich Par- teivorsitzender und Jung- genossen                                                             372 178 höchstwahrscheinlich eigentlich: Wolfgang Burkert   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1    rückhaltlos für den alten Schriftführer und  Pressereferenten Ingo Schubert eingesetzt hat-  ten, war Schubert vom konservativen Flügel um Schaupp vorgeworfen worden, durch seine  Presseartikel die Schuld an dem Prestigeverlust des SPD-Ortsvereins in Ehingen zu tragen. Ingo  Schubert konnte sich in der Wahl nicht durch- setzen, zu seinem Nachfolger wurde Walter Kienle gewählt. Die Posten der drei Beisitzer erhielten im ersten Wahlgang Frau Schartmann und Gerd von Boyen, im zweiten Wahlgang Adolf Lämmer zugesprochen. Franz Maier und Lutz Deckwitz wurden mit Handzeichen zu Kas- senrevisoren bestimmt. Zum Delegierten für den kommunalpolitischen Arbeitskreis wurde Karl Schaupp, Rolf Allgaier zu seinem Stellver- treter gewählt. (Archiv Mangold/SZ, Ausgabe Ulm, 1..1)  Thema des Mittwochsgesprächs am . 1. 1 war die Jugendarbeit. „… daß heute Ju- gendlichkeit modern sei und die Jugend deshalb von einer geschäftstüchtigen Ge- sellschaft von allen Seiten eingespannt werde. Dem stellte [der Ortsvereinsvorsit- zender Peter Rinker] die Frage nach den Rechten der Jugendlichen gegenüber, auf die man wenig Rücksicht nehme. (…) Er be- dauerte (…), daß kein Vertreter des Stadtju- gendringes zu dieser Veranstaltung er- schienen war. Das Referat des Abends hielt die als Sozialarbeiterin tätige Frau Gertraud Schartmann. Sie stellte fest, daß sich die Jugend nicht wie früher einfach in Vereine oder Organisationen integrieren lasse, … weil sie dort wenig Möglichkeiten sehe, selbst Initiativen zu entwickeln. (…)“ (Pres- semitteilung, verfasst von Walter Kienle) Anm.: Beide Ehinger Zeitungen berichteten.     

 Zur vorstehend beschriebenen Veranstaltung wurde ein Flyer er- stellt (s. verklein. Abb. links): „Jugendarbeit – Was ist das? Von Erwach- senen verordnet oder von Jugendlichen gestaltet? — Es lädt ein der Ar- beitskreis Bildung und Kultur - SPD Ehingen — Mittwochsgespräch SPD Ehingen am .11.1 um  Uhr Gasthaus Rose Nebenzimmer“  „Stadtentwicklungsprogramm“ war das Thema des Oktober- Mittwochsgesprächs im „Pfauen“.  Am 1.1.1 schreibt die Chefredaktion der SÜDWEST PRESSE (Ulm) an Peter Rinker als Ortsvereinsvorsitzenden auf ein entsprechen- des Schreiben hin, dass „die SPD nicht schlechter behandelt wird als andere Parteien.“ Siehe hierzu auch folgende Ausschnitte: Abb. unten: Ausschnitt aus einem Sitzungsprotokoll: Bemerkenswert der handschriftliche Zu- satz, warum ein Satz wieder gestrichen wurde: „gestrichen! Nicht damit das falsch verstanden wird!!“ Vorstandssitzung am .1.1 im „Pfauen“. Hierzu wurde „fernmündlich1 eingela- den“. Themen: Vorbesprechung der Versammlungen der kommenden Monate, Ver- schiedenes. OV-Vorsitzender Peter Rinker lädt mit „lieber Genosse Krause“ den „Vater der Verwal- tungsreform“ zu einer Veranstaltung nach Ehingen ein. Er schreibt u.a.: „Die CDU in un- serem Kreis hat diese Reform zuerst behindert, später bekämpft, u. jetzt als ihre Arbeit darzustellen versucht.“ Vorstandssitzung am ..1,  Uhr im „Blumenschein“. Themen u.a.: Programm- planung, Geschäftsordnung für Ortsverein, Ortsvereins-Informationsblatt“                                                            374 179 telefonisch   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1  Abb.: Auszug aus einem Sitzungsprotokoll. „Nach alter Väter Sitte“ wurde der Diskussi- onsverlauf mitgeschrieben. Solche Protokollhefte sind uns nicht wenige erhalten ge- blieben. Leider können sie in unserer Festschrift natürlich nicht alle abgebildet werden. Am Freitag, den 1. Dez. 1 berichtet das ET, dass Karl Schaupp von OB Henger für  Jahre Kommunalpolitik geehrt wurde. Er erhielt einen Kupferstich der Heimatstadt Ehingen und einen guten Tropfen für die bevorstehenden Feiertage.  Abb. links: Archiv Mangold/ET 1/1  Zum Mittwochsgespräch am 1.1.1 („Warthauser Bierhal- le“) wird Wolfgang Neumaier vom DGB sprechen („Betriebsrä- teversammlung“)  Abb. unten: Diese freundliche und gut begründete Aufforde- rung hatte Schriftführer Walter Kienle am . Oktober ans Ende der schriftlichen Einladung zu ei- ner Sitzung hinzugefügt.           

1 ... Welt — Europa — Deutschland — (Baden-)Württemberg — Landkreis — Ehingen • Rücktritt Willy Brandts als Bundeskanzler wegen Spionageaffäre im Kanzleramt. Günther Guillaume, einer seiner engsten Mitarbeiter, war DDR-Spion. Brandts Nachfolger wird Helmut Schmidt. • Im Norden Zyperns begann mit dem Einmarsch und der Besetzung durch türkische Truppen der Zypernkrieg, in Portugal kam es zur so genannten Nelkenrevolution. • Die SPD-Landtagsfraktion legt einen Gesetzentwurf vor: „Einführung der demokratischen Schule“,! „an Stelle des dreigliedrigen Schulwesens … die in Schulstufen gegliederte Gesamtschule“, „gleich gute Bildung für alle“, „bessere Differenzierung und bessere Förderung der Fähigkeiten und Begabungen“, „bessere Integration der verschiedenen Schichten und Gruppen unserer Gesellschaft“, „… dazu beitragen, die Spannungen und Konflikte in der Gesellschaft zu überwinden“, „… neuer Leistungsbegriff, der auf die Bildung des einzelnen in der Gesellschaft, auf Kooperation und Solidarität ausgerichtet ist“. Ferner: Wahl der Schulleitung, demokratische Schulverfassung. • Seit 1. Januar 1 ist Ehingen Große Kreisstadt (die einzige im Alb-Donau-Kreis). 1 SPD-Ortsverein Ehingen (Donau) — und auch mal Blicke über den Tellerrand  Der OV gibt gegenüber der Presse folgende Erklärung ab (Auszug): „… Die SPD Ehingen stellt fest, daß dem Raum Ehingen und der ganzen Region nach jahrzehntelanger Struk-!turvernachlässigung nun plötzlich eine ganze Menge umweltschädlicher Anlagen zu- gemutet werden soll, die sonst niemand haben will, nämlich drei Doppelblocks Kern- kraftwerke, eine Ölraffinerie und nun auch noch die Landesgiftmülldeponie. (…) Es drängt sich die Frage auf, ob nicht parteipolitische Gründe für die Auswahl des Ehinger Raums maßgeblich sein werden. Orientiert sich die Landesregierung vielleicht dran, daß man gerade unserer Region solche Dinge gehäuft zumuten kann, weil sie glaubt, hier einige Prozente Stimmverluste aus einer enttäuschten Bevölkerung ohne Schaden in Kauf nehmen zu können? …“  Michael Guggemos wird Vorsitzender der Ehinger Jusos. (Später wird er Juso- Bundesvorsitzender!).  Terminübersicht: .1. Vorstand (Brief an ET), .. Gründungsversammlung Jusos, .. Vorstand (Schulraumplanung), 1.. Mitgliederversammlung „Schwert“ (Vorstandser- weiterung durch Juso-Vorstandsmitglied, Gründung von Arbeitsprojektgruppen, Anträ- ge zum kommunalpolit. Landesparteitag am ..1 Stuttgart), .. Vorstand (Konflikt Rinker/Schaupp Lösung gesucht; Beschluss: über Parteiordnungsverfahren wird nicht mehr gesprochen, weil die Gemeinderäte sich verpflichten, den OV-Vorstand besser als bisher zu informieren und dazu OV-Vorsitzende und Stellv. zu Fraktionssitzungen einzu- laden), 1.. Vorstand (Veranstaltungen planen), .. Vorstand (Auflösung des Stück- gutverkehrs1 in Ehingen), .. Mitgliederversammlung „Schwert“ (Ehrung Franz Schmucker: Verdienstmedaille), .. Informationsgespräch mit MdB Kern (SPD) in Öp- fingen, „Ochsen“: Forderung der SPD, Bürger müssen vermehrt über geplantes Kern- kraftwerk informiert werden; 1.. gemeinsame Vorstandssitzung OV Ehingen/OV Mundingen/Alb, „Hirsch“, Mundingen, 1.. „Schwert“, Karl Schaupp stellt städt. Haus- haltsplan vor, .. Vorstand (Gemeinderat: Rinker rückt für Lämmer nach), 1.. Mit- gliederversammlung „Sonne“ (kommunalpolit. Leitlinien; Verabschiedung von Boyen und Lämmer), .. Vorstand „Storchen“ (Gemeinderatswahl; Trennung Aufgabenbe- reich Schriftführer/Pressereferent), .1. Jahreshauptversammlung, „Wolfert“                                                               180 Stückgut — Einzelpackstücke (kleinste Einheit einer Warensendung: {einzelne} Stücke, die in völlig unter‐ schiedlicher, uneinheitlicher Form und Größe vorliegen, als Einzelstück, die mit der Bahn befördert werden. Sie  werden am Bahnhof (Güterschuppen o.ä.) angeliefert bzw. von dort aus an den örtlichen Empfänger per Roll‐ fuhr (Spedition) ausgeliefert. (Wikipedia, DUDEN; LD)  376     

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1  (Rolf Dick MdL: „Mehr Demokratie wagen“, Ludwig Dorner stellt Antrag auf Rauchver- bot bei Versammlungen; zieht den Antrag zurück auf Hinweis von Karl Schaupp, dies stünde nicht auf der Tagesordnung;  Anwesende), 1.1. Granheim „Löwen“, MdB Kern: „schwierige Lage der EG11“), 1.1. Vorstand, Stellungnahme zur geplanten Gift- mülldeponie in Umgebung von Ehingen, 1.1. Vorstand, .1. Mitgliederversammlung, „Sonne“ (Forderung nach Stadtentwicklungsplan) „Nach der Verpflichtung des neuen Stadtrats: HARTE KONTROVERSE ZWISCHEN ‚BENJAMIN‘ PETER RINKER UND OB WILFRIED HENGER – Stadtentwicklungsplan erhitzte die Gemüter“ ET .1.1 Karl Schaupp legt Amt als Fraktionsvorsitzender nieder und schlägt Peter Rinker als seinen Nachfolger vor. .11. Infostand, 1.11. Mitgliederversammlung (Wahlmodus zur Listenerstellung), .1. Vorstand Mitgliederversammlung (Nominierung z. Kommunalwahl), 1.1.1, . Uhr, Schwert: 1 Teilnehmende 1.1. Infostand1 ... Welt — Europa — Deutschland — (Baden-)Württemberg — Landkreis — Ehingen• 1. Januar: In der Bundesrepublik Deutschland wird kraft Gesetzes das Volljährigkeitsalter von 1 auf 1 Jahre gesenkt. — 1. Januar: In Baden-Württemberg werden die ersten 1. Polizeibeamten mit der sog. Chemischen Keule ausgestattet. — . März: Unfall in Atomkraftwerk: im amerikanischen Browns Ferry kommt es zu einem Großbrand. — . November: Mit dem Tod General Francos endet in Spanien eine -jährige Diktatur.• „Der zukunftsorientierte politische Kurs der Südwest-SPD münzt sich indes weder in Wähler- stimmen noch in einen Mitgliederzuwachs um – im Gegenteil: Nachdem die Zahl der baden- württembergischen Parteimitglieder von der Mitte der 1er Jahre bis 1 kontinuierlich auf zuletzt . Personen angestiegen ist, geht sie seither ebenso kontinuierlich zurück. Mit ihrer ökologischen Ausrichtung verprellt die Landespartei traditionelle Anhänger- und Wählerschichten. Auf die postmateriell ausgerichteten jüngeren Wählerschichten wiederum, die gerade im deutschen Südwesten einen zunehmend gewichtigen Faktor darstellen, wirken ihre umweltfreundlichen Positionen nur wenig glaubwürdig, solange gleichzeitig eine SPD-geführte Bundesregierung eine strikt auf Wachstum ausgelegte Wirtschafts-, Verkehrs- und Energiepolitik betreibt und Sozial- demokraten aus dem deutschen Südwesten an diesem Kurs an vorderster Stelle beteiligt sind – so etwa Volker Hauff als Forschungs- oder seit Ende 1 auch Günter Huonker als Staatsminister. „Mit Helmut Schmidt und Erhard Eppler für und gegen Atomkraftwerke“ – so bringt es ein südwest- deutscher Sozialdemokrat ironisch auf den Punkt.“ (http://geschichte.spd-bw.de/de/zwischen-programmpartei- und-buergerbewegung/1.html)• Als 1 die Preisbindung für Markenartikel als unzulässig erklärt wurde, eröffnete Anton Schlecker im Folgejahr in Kirchheim unter Teck seinen ersten Drogeriemarkt. 1 SPD-Ortsverein Ehingen (Donau) — und auch mal Blicke über den Tellerrand .1.1 Vorstand (Kläranlage; s. Kommunalwahlkampfthemen nächste Seite)                                                                 181 EG (Europäische Gemeinschaft): Vorstufe der EU       

 1.1. Vorstand (SPD-Veranstaltung im ev. Gemeindezentrum am Wenzelstein vom Kirchengemeinderat abgelehnt, was Pfarrer Otfried Maurer bedauert) .1. öff. Veranstaltung „Blumenschein“ (Kläranlage; Rinker: „Bürger immer zuerst vorher fragen“) 1.. Vorstand (Schulplanung, Gesamtelternbeirat einladen), Mitgliederversammlung, 1. Feb. 1,  Uhr, „Sonne“ (Vorbereitung Kommunalwahlkampf):  Teiln., .. öff. Versammlung, „Schwert“ (Altstadtsanierung Ehingen), .. (Sonntag) „Hirsch“ Mundin- gen (1 bis 1 Uhr, Informationsseminar für alle Stadtratskandidaten), 1.. „Sonne“  Uhr öff. Versammlung (Schulbauplanung in Ehingen mit Dipl.-Ing. Harald Rosenbaum1, Stuttgart: Behebung der Schulraumnot)  Abb. links: v.l.: Peter Rin- ker, Walter Böttle, Ingo Schubert, Her- bert Bartke, Kurt Efinger, Erhard Eppler Archiv Mangold/ET ..1  Abb. darun- ter, rechts: Abend- veranstaltung in Berg, v.l.: Traudi Schartmann, Wolfgang Burkert, Franz Schmucker, Margret Ehlert — Abb. oberhalb links, v.l.: Karl Schaupp, Dr. Erhard Eppler, Peter Rinker (beide Abb. Archiv Man- gold) Tagesablauf: Stand auf dem Markplatz, Pressekonf. mit Be- triebsräten und Lehrern, öff. Kandidatenvorstellung in Berg („Brauereigaststätte Adler“)  Abb. links: Archiv Mangold/ET ..1  Stichworte zum Wahlkampf: Stadtentwicklungsplan – Verkehrsplanung – Altstadt nicht abhängen – Finanzierung der Kläranlage („Bürger nicht für Starkverschmutzer1                                                            182 Der Referent hatte sich zuvor über die Ehinger Schulverhältnisse kundig gemacht. 183 Anspielung auf Schlachthof, Fleisch‐ und Wurstwarenfabrik Schlecker in der Alamannenstraße (inzwischen abgebrochen)  378   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1  mitzahlen lassen!“) – mehr Demokratie im Rathaus – offene Jugendarbeit / Jugendhaus - Bemühung um Industrieansiedlung (Arbeitsplätze“) – Naherholungsräume erhalten. Satzungsänderung beim SPD-OV: Einbeziehung von Oberdischingen, Griesingen und Öpfingen. Anm.: Die Oberdischinger sind inzwischen bei den Erbachern. Infostände zur Kommunalwahl: Stadtmitte am .. (MdB Karl-Hans Kern), .. u. 1..; Wenzelstein am 1.. u. 1..; Lautsprecherwerbung 1.. 11.. „Glocke“, öff. Versammlung (Schulbauplanung, Stadtentwicklung – anschl. stellten „viele Bürger“ Antrage zur Sanierung), 1.. Frühschoppen, Kirchbierlingen, .. Vor- standssitzung (Wahlanalyse öf- fentlich wg. „schlechter Be- richterstattung“? - Mehrheit war der Ansicht) Gemeinderatswahl am      ..1. CDU:  Sitze, SPD:  (Karl Schaupp, Pe- ter Rinker, Walter Bött- le), FWV:  Sitze, FDP: 1      

 .. Mitgliederversammlung „Sonne“ (Wahlanalyse): siehe  Abb. auf der vorigen Seite Archiv Mangold/ET 1..1  Es war gar kein Krach, stellt Peter Rinker in einem Leser- brief ans ET klar. Er verweist aber auch darauf, dass Karl Schaupp auch dank der Unterstützung durch den Ortsverein wieder in den Gemeinderat gewählt wurde. (Abb. Archiv Mangold/ET 1..1)  Der Ortsverein hält weiter an seinen kommunalpolitischen Themen fest.  1.. Vorstand in Mundingen („Rinker bewirbt sich um Landtagskandidatur“), .. Mitgliederversammlung „Blumen- schein“ (Generalverkehrsplan, Fußgängerzone?, Antrag auf Änderung der Sitzordnung im Gemeinderat — „schlecht be- sucht“, „Delegiertenwahl mußte vertagt werden“)  .. Mitgliederversammlung „Sonne“ (Wahl der Delegier- ten zur Nominierung der Landtagskandidaten; Geschäftsver- teilung für neuen Vorstand), .. Wahlkreiskonferenz Ulm (für die Delegierten), 1.. Vorstand,  .. Jahreshauptversammlung „Sonne“. Das ET schreibt am ..1: Ulrich Teuscher1 mahnt die Ehinger SPD: SACH- ARGUMENTE STATT PERSÖNLICHER DINGE! — Peter Rinker bestätigt — Alb stark im Vorstand vertreten. Siehe auch Abb. unten hierzu: Wahlen: Vorsitzender Peter Rinker (abgeg. St.: , davon Ja: 1, Nein: 1; Enth.: 1), Stv. Walter Böttle (-1- -1), Schriftführer(in) Schartmann (-1-1-), Kassier Franz Schmucker (--1-1); Beisitzer/-innen: Schubert (1 Ja), Bauer (1), Beck (1), Efinger (1), Markert (1) — Zu Beginn: Ehrung des verstor- benen Genossen Josef Baur. — Wahlkampfkosten 1, DM, „Spenden hierzu  DM“ — Mitgliederstand zum 1..1: 1 Frauen und  Männer. .1. Vorstand, 1.1. „Sonne“, Versammlung des Juso-Kreisverbands, Wolfgang Roth, SPD-Bundesvorstandsmitglied, vormals Bundes-Juso-Vorsitzender. Er mahnte die SPD, nicht zu einer eher konservativen Partei abzurutschen. Sein Thema: „Was ist ungesund an unserer Wirtschaft?“, .1. Vorstand (anwes. Böttle, Bauer, Beck, Efinger, Markert, Schartmann); Bericht aus dem Gemeinderat (Böttle), Gespräch mit den Landtagskandi- daten Peter Rinker und Manfred Hauslaib (OV Langenau) 1.11. Vorstand („b. Schartmann“) anwes. Böttle, Rinker, Schmucker, Beck, Schubert, Guggemos, Dr. Kräutle, Schartmann. Ingo Schubert: „Der Vorstand soll beschließen a) Der OV-Vorstand stellt sich ausdrücklich hinter die Flugblattaktion des Gen. Schubert im Kommunalwahlkampf 1 – wird in geh. Abstimmung mit :1 angenommen b) Die- ser Ortsvorstandsbeschluß wird den Mitgliedern in einer nichtöffentlichen                                                             380 184 Kreisvorsitzender; Leiter der Urspringschule   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1  Versammlung bekanntgegeben — wird mit : abgelehnt — Genosse Schubert legt sein Amt als Beisitzer nieder. Erhard Eppler kommt am .11.1 ein zweites Mal in diesem Jahr nach Ehingen. Er un- terstützt damit die Landtagskandidaten Peter Rinker und Manfred Hauslaib. Motto der Veranstaltung in der Stadt- halle: Sagen, was ist. Tun, was sein muß.  Im Bericht des ET vom 1.1.1 zur Mitgliederversamm- lung heißt es u.a.: SPD will Ehinger Haushalt genau unter die Lupe nehmen. Böttle kündigt harte Opposition im Ge- meinderat an. Karl Schaupp fand Lob und Tadel (s. Abb. links, Archiv Mangold/ET 1.1.1)  Die neue Zielsetzung für das Jahr 1 der Ehinger Jungsozialisten wurde bei einer Mitgliederversammlung im Gasthaus „Sonne“ beschlossen. Schwerpunkte: Schüler- und Lehrlingsarbeit und Kommunalpolitik. Neuwahlen: Klaus Jonek, Joachim Schmucker, Georg Mangold und Mi- chael Guggemos. Dieser ist Sprecher der Juso-AG, während Georg Mangold die Kontakte zum SPD-Ortsverein wahr- nehmen soll.1 ... Welt — Europa — Deutschland — (Baden-)Württemberg — Landkreis — Ehingen• Stimmenverluste bei der Bundestagswahl. Es reicht jedoch knapp für die sozial-liberale Koalition. — Im Jahr 1 endet die langjährige diktatorische Herrschaft von Mao Zedong mit seinem Tod im September. Während in Deutschland die Bundestagswahl zu Gunsten von Bundeskanzler Helmut Schmidt ausgeht, wird in den USA Jimmy Carter zum neuen Präsidenten gewählt. Im Sommer wird die Tschechoslowakische Fußballnationalmannschaft die Europameisterschaft im Fußball.• 1. April: Steve Jobs und Steve Wozniak gründen die Computerfirma Apple.• Die Landtagswahl in Baden-Württemberg 1 fand am . April statt. Dabei konnte die CDU zum zweiten Mal in Folge hohe Stimmengewinne verzeichnen und ihre 1 erreichte absolute Mehrheit stark ausbauen. Beide Oppositionsparteien (SPD, FDP) erlitten Verluste, die SPD stürzte um mehr als vier Prozentpunkte ab.• Gesangverein Berg: Leider endete die Zusammenarbeit mit Dirigent Willy Jaud schneller als erwartet, da dieser aus gesundheitlichen Gründen kündigte. Da auch die Ehinger \"Liedertafel\" ohne Dirigent war, beschloss man abzuwarten, was sich dort tut. In Ehingen war Heinz Feil, der Sohn des früheren Berger Dirigenten Peter Feil, zunächst als Aushilfe eingesprungen. Er ließ auch die Berger nicht im Stich, und schon bei der Fastnachtsfeier des Vereins am .. fand der erste Auftritt unter seiner Leitung statt. Als \"Aushilfsdirigent\" versprach er, alle 1 Tage eine Singstunde zu halten. (http://www.mgv-berg.de) 1 SPD-Ortsverein Ehingen (Donau) — und auch mal Blicke über den Tellerrand .1. Vorstandssitzung in Mundingen .. öff. Versammlung mit Walter Arendt1                                                            185 Walter Arendt (* 17. Januar 1925 in Heessen; † 7. März 2005 in Bornheim) war ein deutscher Gewerkschaf‐ter und Politiker (SPD). Er war von 1969 bis 1976 Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung. (Wikipedia)            

 Weitere Wahlveranstaltungen: 11.1. polit. Frühschoppen Altbierlingen, 1.1. Ehingen, 1.1. Kirchen, .. Öpfingen, .. Kirchen, ../1../. alle Ehingen Zum Frühschoppen in Altbierlingen stand anderntags in der Zeitung: „Ortsvorsteher- wahl erregt die Gemüter. (…) Hitzige Vor-Ort-Aktion der Ehinger Sozialdemokraten. (…) Die SPD-Stadträte Walter Böttle und Peter Rinker warfen der CDU „Parteibuchdenken“ im Falle Altbierlingen wir zuvor in Mundingen [s. Seite ] vor.  Abb. links: Archiv Mangold/ET 1.1.1 — unten: Archiv Mangold/SZ 11.1.1  Zum Ablauf des Landtagswahlkampfs schreibt Dr. Karl Kräutle „an den amtierenden Vorsitzenden“ u.a.: „… daß noch kein Wahlkampf von der SPD Ehingen so schlecht geführt worden ist wie der jetzige.“ (..)  Ingo Schubert schreibt ebenfalls hierzu u.a.: „An Be- völkerungsgruppen sind gezielt anzusprechen: Die Alten (Rentner u.a., die ohne Betreuung nur CDU wählen), die Jugend (die der Jungen Union nicht allein überlassen wer- den darf), die Arbeitnehmer (die diese [Landtagswahl] und die [baldige] Bundestagswahl entscheiden werden). Au- ßerdem erneuere ich mein Angebot, in diesem Wahlkampf aktiv mitzuarbeiten.“ Walter Böttle dankt Ingo Schubert für seine Bereitschaft zur Mitarbeit und nennt ihm geeignete Möglichkeiten. Zugleich verweist er darauf, dass die von Ingo S. genannten Schwerpunkte bekannte Evergreens darstellen würden. „‘Gemeinderat und Stadtverwaltung hätten energisch ihre Stimme erheben müssen.‘ Diese Auffassung vertrat SPD-Gemeinderat Peter Rinker (…), nachdem sich Oberbür- germeister Wilfried Henger mit dem (…) Bericht über die geplante Produktionsverlage- rung der Firma Liebherr von Ehingen nach Österreich befaßt hatte. (…)“ Henger trat „der Vermutung entgegen, daß [dadurch] der Stadt enorme Summen an Gewerbesteuern verloren gehen könnten.“ (Archiv Mangold/Wochenblatt 11..1) .. „Wolfert“ Dr. Jürgen Schmude (Parl. Staatsekretär, später „von 1 bis 11 Bun- desminister für Bildung und Wis- senschaft, von 11 bis 1 Bun- desminister der Justiz und 1 Bundesminister des Innern.“ (Wikipe- dia) Geladen waren THW, DRK, AWO und die Polizeibeamten.  Abb. links: Archiv Mangold/SZ 1..1 — Die Anzeige (außen) kostete 111,-- DM — „Juri“ fuhr für den Ortsverein natürlich gratis ;-)) 382   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1  Weiterer prominenter Gast: Dr. Claus Weyrosta (Von 1- u. von 1- stv. Vorsit- zender d. SPD-Fraktion [Landtag BaWü]. 1- war Erhard Eppler Frakt.-Vors. Claus Weyrosta sein parlamentarischer Geschäftsführer) 1, Bericht zur Jahreshauptversammlung: 1 Vorstandssitzungen,  Mitgliederver- sammlungen,  öff. Versammlungen,  Großveranstaltungen in der Stadthalle,  Info- stände, 1 „Bahnlinienaktion“ — Mitgliederstand: etwa 1 Jusos:  Veranstaltungen zur Landtags- und Bundestagswahl, aktive Mitarbeit im Stadt- jugendring (Abb.: Juso-Radtour durch den Wahlkreis; Archiv Mangold) DAS Juso-Thema jener Jahre … Abb. Archiv Mangold1 ... Welt — Europa — Deutschland — (Baden-)Württemberg — Landkreis — Ehingen• Ab jetzt gibt es jeweils ein Wort des Jahres: Szene• Das Jahr 1 steht vor allem in Deutschland im Zeichen des RAF-Terrors (Deutscher Herbst). Dieser erreicht mit der Entführung der Lufthansa-Maschine Landshut sowie der Entführung und Ermordung Hanns Martin Schleyers ihren Höhepunkt. — 1. Januar: Unfall im Atomkraftwerk Gundremmingen A. Kurzschluss an Hochspannungsleitung bei kaltem und feuchtem Wetter. — 1. November (Buß- und Bettag): Selbstverbrennung Hartmut Gründlers in Hamburg während des SPD-Parteitages aus Protest gegen die damalige Atompolitik.• In der Landesbibliographie-Datenbank finden Sie über . Bücher, Broschüren, Zeitschriften und Aufsätze sowie audiovisuelle und elektronische Medien ab Erscheinungsjahr 1 über •das gesamte Bundesland Baden-Württemberg, •Orte und Regionen in Baden-Württemberg,            

baden-württembergische Persönlichkeiten. Erfasst wird Literatur zu allen Lebens- und Wissensbereichen (u.a. Landesgeschichte, Landesnatur, Recht und Verwaltung, Wirtschaft, Bevölkerung und Soziales, Kunst und Kultur). (http://www.statistik.baden-wuerttemberg.de/LABI)• Am . August ziehen elf Grundschulklassen in die neue Längenfeldschule ein. Am Wenzelstein verbleiben vier Grundschul- und alle zehn Hauptschulklassen.• 1 betrieb Anton Schlecker bereits mehr als 1 Drogerien. Schlecker steigerte deren Anzahl bis 1 auf 1 Filialen und galt seit 1 als Marktführer.• Möbel-Borst: Ansiedlung an der B 11• Seit dem Jahr 1 gibt es die Ehinger Kirbe, ein Straßenfest für die gesamte Bevölkerung. Hervorgegangen ist sie aus dem \"Baustellenfest\", das ein Jahr zuvor vom lokalen Chefredakteur des Ehinger Tagblatts organisiert wurde. Damals wurde gerade der Marktplatz umgebaut, und mit einem Anflug von Sarkasmus wurde die \"ewige\" Baustelle gefeiert. Das Echo bei den Ehinger Bürgerinnen und Bürgern und die Bereitschaft, ja das Bedürfnis, ein solches Fest im Herzen der Stadt weiterhin zu veranstalten, war für die Verwaltung Anlass, die Organisation für das Fest zu übernehmen, für das bald ein Name gefunden war: Ehinger Kirbe. Auch über den richtigen Zeitpunkt war man sich schnell einig: immer am Schluss der Sommerschulferien, mithin in der Regel am zweiten Septemberwochenende, Samstag und Sonntag. (www.ehingen.de) 1 SPD-Ortsverein Ehingen (Donau) — und auch mal Blicke über den Tellerrand Abb. oben: Ausschnitt (Archiv Mangold) Kassenbestand per .1.1: 1., DM “Nachdem Franz Schmucker zum Zeit- punkt der Erstellung des Kassenberichts gesundheitlich sehr angeschla- gen war, konnte die Beitragsabrechnung nur bis zum II. Quartal erfol- gen.“ Ernst Abt, Gertraud Schartmann Ernst Abt (Öpfingen, im Vorjahr Bundestagskandidat) schlägt am 1.. in einer Vor- standssitzung vor, „einen Motz- und Meckerabend einzurichten.“ 384   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1  Filmabend „Von Bebel zu Brandt“ — Die wirtschaftlichen, sozialen und politischen Ent- wicklungen der letzten 1 Jahre — Freitag, 1..1,  Uhr, Gasthaus „Sonne“ — Ein- tritt frei! — Es lädt Sie herzlich ein - Ihre SPD Ehingen Stadthalle, Maifeier und Tanz in den Mai (mit Robert Antretter1), Oktober „Aktion Energie sparen“ 1. Mai, Rolf Dick MdL und Kreisvorsitzender: Antrag auf Parteiordnungsverfahren ge- gen vier Jusos, darunter Michael Guggemos und Georg Mangold. Ihnen wird vorgewor- fen, den vom Parteiausschluss bedrohten Juso-Bundesvorsitzenden Benneter demonst- rativ in den Alb-Donau-Kreis eingeladen zu haben. Ivo Gönner1 war Rechtsbeistand der beschuldigten Jusos. — 1.. MdB Heinz Rapp1 „Renten“ März 1 erscheint die Nr. 1 des Roten Fuchses, Herausgeber SPD-Ortsverein Ehingen, Chefredakteur Detlef Steiger, Mitarbeiter Gertraud Schartmann, Peter Rinker, Wolfgang Stierle, Hubert Seitz; Druck: Buchdruckerei Mutscheller,  Ulm, Karlstraße  — Abb.: ein Beitrag von Walter Böttle Der Autor stellt abschließend darin fest: „Mit diesem Vorschlag scheint eher die Ver- wirklichung eines kleinen Stücks ‚mehr an sozialer Gerechtigkeit‘ zu liegen. Zweifellos hat er keine derart barsche CDU-Abfuhr verdient, sondern fordert zu weiteren Überle- gungen geradezu heraus.“ In derselben Ausgabe des Roten Fuchses schreibt Peter Rinker unter der Überschrift „Vom Kuhhandel und von Bauernfressern“ u.a.: „Kaum einer halben Stunde bedurfte es von seiten der CDU-Fraktion, um eine Erhöhung der Kindergartengebühren durchzuset- zen. Es sei sozial zumutbar, die Gebühr um  bzw.  DM zu erhöhen. Eine Stunde später behaupteten dieselben Sprecher, eine Deckgebühr1 von  DM, wie sie die Verwaltung beantragte, sei niemandem zumutbar. (…) Schließlich drückte die CDU-Fraktion den Be- trag auf  DM herunter. Damit entlasteten sie die Landwirte um genau den Betrag, den sie vorher den Kindergarteneltern aufgebrummt hatten. Gleichzeitig wurde beschlos- sen, daß die Gebühr bis 1 nicht mehr erhöht werden darf. Der Antrag der SPD- Fraktion, auch die Kindergartengebühren einzufrieren, wurde natürlich niederge- stimmt.“                                                            186 Robert Antretter (* 5. Februar 1939 in München) war vom 4. November 1980 bis zum 26. Oktober 1998 fünf Wahlperioden lang Abgeordneter der SPD im Deutschen Bundestag. (Wikipedia) 187 Ivo Gönner, Rechtsanwalt, seit 1992 Ulmer Oberbürgermeister (SPD) 188 Heinz Rapp war von 1972 bis 1987 Mitglied des Deutschen Bundestages. Er wurde dabei stets über die Lan‐desliste Baden‐Württemberg gewählt. Er war korrespondierendes Mitglied der SPD‐Grundwerte‐Kommission. 1979 wurde er Mitglied des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken. 189 Gebühr, die fällig wird, wenn ein landwirtschaftliches Nutztier von einem entspr. Vatertier gedeckt wird. Mehr dazu auf Seite 313 (Fußnote).            

1 ... Welt — Europa — Deutschland — (Baden-)Württemberg — Landkreis — Ehingen• Wort des Jahres: konspirative Wohnung• 1. Januar: Großbritannien, Irland und Dänemark werden Vollmitglieder der Europäischen Gemeinschaft. — . Januar: Auf dem antarktischen Kontinent wird das erste Kind, Emilio Palma, geboren. Seine Mutter wurde bewusst in die Nähe von Hope Bay gebracht, um Ansprüche Argentiniens auf einen Anteil am Kontinent zu bekräftigen. — . Februar: Der deutsche Verteidigungsminister Georg Leber (SPD) tritt von seinem Amt zurück. Den Anlass für den Sturz bildet dabei eine Abhör-Affäre des Militärischen Abschirmdienstes (MAD), für die er die Verant- wortung übernimmt. — . August: Eine polnische Tupolew Tu-1 wird auf dem Weg von Danzig nach Schönefeld (Ost-Berlin) von zwei DDR-Bürgern entführt und in Tempelhof (West-Berlin) zur Landung gezwungen. Von den  Passagieren nutzen neun DDR-Bürger die Gelegenheit zur „Republikflucht“.• . September 1,  Uhr morgens. In den nächsten zehn Minuten wird auf der mittleren und westlichen Schwäbischen Alb sowie im Großraum Stuttgart nichts mehr so sein wie zuvor. Zehn,  Sekunden - je nach Standort - rumpelt es kräftig. Fast wie ein Donnerschlag. Wer im Bett liegt, wird hin und her geschaukelt. Möbel, Regalbretter, Türen und Fenster wackeln und klirren. Putz und Staub rieseln von der Decke. Überall stehen Menschen, oft nur im Schlafanzug auf der Straße, blicken ratlos den Nachbarn an. Kinder weinen. Ist's hoffentlich nur ein schlechter Traum? Nein. Die Älteren wissen gleich um die Realität und was passiert war, so wie schon 1 und 111. Erdbeben! (http://www.stuttgarter-nachrichten.de) — [Anm.: Wer in und um Ehingen baut, muss Verstärkungen zum Erdbebenschutz in der Statik einplanen.]• Fa. Tries: Umsiedlung in die Röntgenstraße,  qm. Werkhalle mit angebautem Büro, . qm Werksgelände;  Mitarbeiter 1 SPD-Ortsverein Ehingen (Donau) — und auch mal Blicke über den Tellerrand Ernst Abt (Öpfingen) verlässt die SPD, nachdem er im Jahr zuvor den Ortsverein Öpfin- gen gegründet und für den Bundestag kandidiert hatte. Stadtrat Rombach (CDU) fordert die Aufstellung von Altglascontainern im Stadtgebiet. OB Henger ist dagegen: 1) Container verschandeln das Stadtbild ) unzumutbare Lärm- belästigung ) in Ehingen werde noch nicht so viel „gesoffen“. In einem Leserbrief nimmt ein SPD-Mitglied dagegen Stellung und nennt die Begründungen des OB „dumm, läppisch und ahnungslos.“ Dies wiederum bringt ihm einen Leserbrief einer Ehingerin ein. „Hat jemand [wie H. Rombach] eine Schnapsidee und sie wird abgelehnt, übt man in beschämender Weise Kritik.“ Dies las man auch bei der Stuttgarter Zeitung und be- richtet: „Ehinger Flaschen werden bekannt.“ Und weiter: „Hier irrt die mutige Verteidi- gerin des Ehinger Stadtoberhauptes. Das Sammeln von Altglas ist schon lange keine Schnapsidee mehr …“ . März, „Schwert“ Herta Däubler-Gmelin1: „Antiterrorgesetze“ Erfolge der Gemeinderatsarbeit: Einrichtung eines Jugendhauses, Einstellung eines Sozialarbeiters hierfür, öffentliche Vergabe von Bauarbeiten Schwerpunkte: Altstadtsanierung (Erkundungsfahrt nach Weingarten), Aufstellung ei- nes Flächennutzungsplanes, Einrichtung eines Rentner- und Pensionärskegelns, Einfor- derung eines Mietspiegels, kritische Begleitung der „Mülldiskussionen“, Altenwohn- heim, Europawahl.                                                            190 Herta Däubler‐Gmelin [‐'ɡmeːliːn] (* 12. August 1943 in Bratislava (dt. Preßburg), Slowakei) ist eine deutsche Juristin und Politikerin (SPD). Sie war von 1998 bis 2002 Bundesministerin der Justiz und gehörte von 1972 bis 2009 dem Deutschen Bundestag an. (Wikipedia)  386   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1 1 ... Welt — Europa — Deutschland — (Baden-)Württemberg — Landkreis — Ehingen• Wort des Jahres: Holocaust• 1. Februar: Ayatollah Khomeini kehrt nach 1 Jahren im Exil wieder in den Iran zurück. — 1. April: Ayatollah Khomeini ruft die Islamische Republik Iran aus. — . Mai: Der Beitrittsvertrag mit Griechenland zur europäischen Gemeinschaft (EG) wird unterzeichnet. — . Juni: Die Bundesrepublik Deutschland und Tuvalu nehmen diplomatische Beziehungen auf. [Diese Meldung steht beispielhaft für viele ähnliche jener Jahre.] — . Juli: Franz Josef Strauß wird Kanzlerkandidat der CDU/CSU für die Bundestagswahl 1. Er setzt sich in einer Fraktionsabstimmung gegen Ernst Albrecht mit 1 zu 1 Stimmen durch. — . Juli: Der Deutsche Bundestag beschließt, bei Mord und Völkermord die Verjährung endgültig aufzuheben.• Außenstellen des Landesamtes hatten eigenmächtig drei Universitäten des Landes angeschrieben und sie um die kompletten Immatrikulationslisten gebeten. Angeblich wollten die Verfassungs- schützer an Neckar- und Donaustrand eigene Unterlagen über ausländische Extremisten mit den Angaben der Universitäten über ihre Studenten vergleichen. Ein Insider jedoch sieht die Sache viel einfacher: „Die wollten sich einfach unnötige Wege ersparen.“ Und damit meinte er dieses: In der Außenstelle Ulm des Verfassungsschutzes, einer Depandance von „weniger als fünf Mann“, hatte man wohl Unterlagen über Extremisten an Universitäten recherchiert. Aber wie es bei Bürokraten einmal so ist: Da fehlte noch einiges, wie Angaben über den Wohnort oder das Geburtsdatum. Da bot sich auch für den Herrn Amtsrat vom Verfassungsschutz der Dienstweg von Kollege zu Kollege an. Ein Brief an den Kollegen Amtsrat von der Universitätsverwaltung nebenan sollte genügen, damit die Kartei vervollständigt würde. (…) (http://www.zeit.de/1/1/von-kollege-zu-kollege) Anm. des Festschriftmachers: Unerlaubtes Datensammeln gibt’s also nicht nur bei den US-Amerikanern, Briten und wer weiß sonst noch der Jahre 1/1.• Die Wanderfreunde Ehingen/Donau 1 e.V. wurden im Jahre 1 unter der Leitung von Karlheinz Kratzer und ein „paar“ Wanderfreunden gegründet. (http://wanderfreundeehingen.jimdo.com)• Die Katholische Kirchengemeinde Ehingen wurde auf Antrag des Kirchengemeinderates 1 in die Katholische Kirchengemeinde St. Blasius und die Katholische Kirchengemeinde St. Michael aufgeteilt. (http://www.katholische-kirche-ulm.de/kirchengemeinden_alb_donau/ehingen_st_blasius.html) 1 SPD-Ortsverein Ehingen (Donau) — und auch mal Blicke über den Tellerrand Abb.: Protokoll einer Mitgliederversammlung (Nominierung): ein „Entschuldigter“ sitzt in der Wirtschaft und spielt solange Karten … (Name hier unkenntlich gemacht.) Beherrschendes Thema des Jahres: „Ringstraße“ – siehe hierzu Seite 1. Peter Rinker wurde zur ehrenamtlichen Mitwirkung beim Bürgerentscheid zur Ringstra- ße vom . Dez. 1 als Beisitzer und für den Gemeindewahlausschuss bestellt. Peter Rinker wird zum Landtags-Erstkandidaten gewählt. Zweitkandidat ist Manfred Hauslaib (OV Langenau).           

 Themen der Kreistagswahl: Situation am Ehinger Krankenhaus, keine weitere Auflö- sung von Grundschulen, Kiesgruben und Steinbrüche müssen bereits während der Nut- zung Zug um Zug rekultiviert werden, Standortvorsorgeplan für Kernkraftwerke in Erbach-Öpfingen und Dietenheim-Balzheim behindert die Gemeinden Stichworte aus dem Wahlprospekt zur Kreistagswahl: Landesstraßen (Beim Ausbau hat Erhalt und Schonung der Landschaft Vorrang), kreisweites Radwegenetz (Einbezug von Grüne-Plan-Wegen), ÖPNV (Gewirr von Linien und Tarifen durch Nahverkehrsgesell- schaft ersetzen) Kreistagskandidaten aus dem Ortsverein:  Alle Kandidatenfotos aus dem Wahlpros- pekt zur Kreistags- wahl; Kandidat Dorner aus dem Prospekt des Wahlkreises Erbach, zu dem Griesingen gehörte.  In den Kreistag ge- wählt wurden Peter Rinker und Karl Schaupp. 388   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1  Bei dieser Kreistagswahl erreichte die SPD einen Zuwachs im Wahlkreis Ehingen von , Prozent (von 1,% auf ,%); im Wahlkreis Erbach von 1,% auf ,1%. In Griesingen erhielt die SPD 1 Stimmen bei  Wahlberechtigten und 1 abgeg. gültigen Stim- men. Für den Wahlkreis Schelklingen kandidierte Maximilian Herzog, Öpfingen. ..: Informationsveranstaltung zum Thema „Altstadtsanierung“ und „Mehrgenerati- onenhaus“ am Beispiel „Mühlbach“ in Weingarten (Abb. oben links: Archiv Mangold).  Juli 1: Gemeinsame Infor- mationsfahrt mit der Ehinger AWO zum Maria-Staibler- Winterheim in Stuttgart- Möhringen: „Altenheim“ (Abb. links: Archiv Mangold)  Europawahlkampf – Infostand am Wenzelstein (Ladenzentrum) — Zum Kandidat Reiner Bühring aus Ulm schreibt die Südwest Presse am ..11: „Die Galerie im Griesbad [Ulm], [wurde] 1 von Reiner Bühring gegründet und [ist ein] Ort für aktuelle Kunst.“  Fotos und handschriftl. Anmerkungen: Archiv Mangold              

1 ... Welt — Europa — Deutschland — (Baden-)Württemberg — Landkreis — Ehingen• Wort des Jahres: Rasterfahndung• International steht das Jahr 1 insbesondere im Zeichen der Geiselnahme von Teheran und dem Einmarsch der UdSSR in Afghanistan, wodurch sich auch die Fronten im Ost-West-Konflikt nach der Entspannungspolitik der 1er wieder verschärfen. Die USA und zahlreiche weitere Westmächte boykottieren die Olympischen Sommerspiele in Moskau. Auch der Beginn des acht Jahre andauernden Ersten Golfkriegs fällt ins Jahr 1.• Gegen SPD-Kanzlerkandidat Helmut Schmidt trat für die Union Franz-Josef Strauß an, der jedoch nur in Bayern und Baden-Württemberg bei den Wählern ankam.• Die Landtagswahl in Baden-Württemberg 1 fand am 1. März statt. Trotz Stimmenverlusten konnte die von Ministerpräsident Lothar Späth geführte CDU ihre absolute Mehrheit verteidigen. Die SPD verlor leicht, die FDP/DVP gewann leicht hinzu. Großer Wahlgewinner waren die erstmals kandidierenden Grünen, die auf Anhieb die Fünf-Prozent-Hürde überwanden und auf , Prozent kamen.• 1 wurde Eberhard Lorenz (Ulm, SPD) in den Landtag von Baden-Württemberg gewählt.• Die SPD hat selbst aus dem Filbinger-Skandal des Jahres 1 keinen politischen Profit ziehen können, sondern verharrt bei rund einem Drittel der Wählerstimmen. Erhard Eppler, der das Ergebnis auch als eine persönliche Niederlage bewertet, übernimmt die politische Verantwortung und tritt vom Fraktionsvorsitz zurück. Im Mai 11 gibt er schließlich auch den Landesvorsitz ab. Seine Quali- täten als politisch-strategischer Vordenker der Partei hat er gerade zuvor wieder mit wachstums- kritischen Überlegungen und der Forderung nach einem „qualitativen Wachstum“ unter Beweis gestellt. Auf Ulrich Lang, der 1 den Vorsitz der Landtagsfraktion übernommen hat und nun auch an die Spitze der Landespartei rückt, wartet keine leichte Aufgabe: Es gilt, den eher traditionell denkenden Arbeitnehmerflügel und die stärker ökologisch ausgerichteten Teile der Landespartei zusammenzuführen. Zu einem Zeitpunkt, als die Diskussion darüber, wie man auf die ökologischen Herausforderungen sozialverträglich reagieren kann, in der Bundes-SPD gerade erst begonnen hat, tritt der südwestdeutsche Landesverband bereits für eine vorausschauende Umweltpolitik ein, mit der gleichzeitig Arbeitsplätze geschaffen und das Wirtschaftswachstum gefördert werden sollen. (http://geschichte.spd-bw.de/de/zwischen-programmpartei-und-buergerbewegung/1.html)• Nochmals gedruckt: Weber, Franz Michael (1), Ehingen: Geschichte einer oberschwäbischen Donaustadt. Hrsg. von der Stadt Ehingen (Donau). ., unveränderte Aufl. 1. Druck: Ehingen, Max Fischer (www. ehingen.de) Siehe hierzu auch Seite 1. 1 SPD-Ortsverein Ehingen (Donau) — und auch mal Blicke über den Tellerrand  Knie geschlot- tert: Johannes Rau in Ehingen 1: „Zu Johannes Raus erstem Besuch in Ehingen möchte ich [nachträglich ] meine ganz persönli- chen Erinnerungen beisteuern. Damals hatte ich - der Bader- Meinhof-Terror war noch nicht ganz  390   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1  vorbei - die böse Beschimpfung eines Vorgesetz- ten im Ohr, ich (damals längst SPD-Mitglied!) sei für ihn die ‚Personifizierung der roten Unterwan- derung‘. So etwas sitzt bei einem Beinahe-Noch- Junglehrer tief und hält Ur-Existenzängste lange am Leben. Gab es doch einmal einen Radikalener- lass, der selbst die politische Gesinnung von Brief- trägern und Lokomotivführern auskundschaften sollte. Und schließlich drängten zu dieser Zeit knüppelharte Schwarze an die Macht: Strauß, Carstens usw. oder Geißler mit dem Slogan 'Frei- heit statt Sozialismus'. Und da sollte nun ein Johannes Rau ins raben- schwarze Ehingen kommen. Ich gebe es heute zu, ich hatte furchtbar Schiss, mich öffentlich auf dem Ehinger Marktplatz als Sozialdemokrat zu zeigen. Mir schlotterten die Knie. Die Mundhöhle war tro- cken. Pure Ängste. Wovor? Ich weiß es nicht. Oder doch: Die Angst, als Sozi hierzulande sogleich ver- teufelt und in eine radikale kommunistische mos- kaugesteuerte Ecke gestellt zu werden. Ich habe beim Bierverkauf mitgeholfen. Oh Gott, ich glaub', es wurde keine halbe Kiste leer: Etliche Genossen aus Ehingen und Umgebung haben sich nicht hin- ter den damals noch am Marktplatz wachsenden Büschen hervorgetraut. Man hätte sie ja sehenkönnen ... Und so sprach Rau (immerhin amtierender Ministerpräsident!) vor einem nahezu kahlenPlatz. Zusammen mit ganz Wenigen kam ich mir furchtbar einsam und verlassen vor ... Abgesehenvon den Wenigen spürte ich keine sozialdemokratische Nestwärme-Solidarität an jenem Nachmit-tag. Dies war für mich alles schlimm und bedrückend.Da hat sich inzwischen [gemeint: ] doch Einiges \"klimatisch\"-politisch verändert. Schön! Ichtraue mich. Sonst gäb's heute auch kein Rotes Füchsle (und bald zum 1. Mal).PS: Der damalige Vorgesetzte grüßt mich heute längst immer freundlich.“ 's Rote Füchsle Nr. 1, März  SPD-Vorschläge zur Verkehrsberuhigung in Wohngebieten: Blumenkübel, Bänke …  Gemeinderatswahl 1: ,% Wahlbeteili- gung. CDU:  Sitze, SPD: , FWV: , FDP: 1  Beide Abb.: Ausschnitte aus dem Wahl- prospekt zur Gemeinderatswahl 1.  Mundingen, Mittwoch  Uhr, Wahlversamm- lung mit Rolf Dick im Gasthaus „Hirsch“ (ET ..1)  Heinke Salisch MdEP, informierte im Gasthaus „Paradies“ über die Rolle der Frau in der Gesellschaft.           

  Abb. Marktplatz be- schämend leer oder für hiesi- ge SPD-Ver- hältnisse ziem- lich bevölkert? Man kann es so oder so sehen und dar- stellen. Oberes Bild: Archiv Man- gold/ET ..1 — unteres Bild (Foto): Archiv Mangold  Der SPD- Ortsverein ist nicht gegen einen Stadthallenneu- bau (die heutige Lindenhalle). Er will aber, dass die Bürger befragt werden, ob es auch „eine Num- mer kleiner“ gehen könnte. In der Mit- gliederversamm- lung Mitte Nov. 1 war man sich aber nicht so ganz über das Vorgehen einig. Man liebäu- gelte dann aberdoch mit einem Bürgerbegehren, wenn auch mit knapper Mehrheit. Dazu seien Unterschriften erforderlich. Der Antrag von Wolfgang Stierle, Infostände als „Tests“, obAussicht auf genügend Bürgerinteresse an Unterschriften bestehe, wurde mit knapperMehrheit angenommen. Karl Schaupp hingegen meinte, die Katze sei den Baum schonhinauf11 und mahnte, man solle sich nur blamieren, wenn es unbedingt notwendig sei.Letztlich kamen 1 Unterschriften zusammen.                                                            392 191 Redensartlich: Die Sache ist entschieden, daran ist nichts mehr zu ändern.   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1   Abb. links: Archiv Man- gold/ET .(?) Sept. 1  Farbige Abbildung: Juso-Trio im Kommunal- wahlkampf unterwegs (v.l.: Wulf- Rüdiger Her- zog, Georg Mangold, Kind, Stefan Enderle (Archiv Mangold)  Walter Böttle „erinnerte die Genossen an das vereinseigene Blättchen, das einmal war. „Der ‚Rote Fuchs‘ hat wohl Tollwut bekommen,“ mein- te der Gemeinderat. Das ET [Archiv Mangold] be- richtet am 1..1 noch weiter und gewohnt süffisant über eine Ortsvereinsversammlung, bei der das Wahlprogramm aufgestellt werden soll- te. „‘Mir roicht’s‘“, soll zu später Stunde der lang- jährige Kassier Franz Schmucker nach über drei- stündiger Diskussion um das Wahlprogramm ge- sagt haben „und ließ seine Genossen sitzen.“ Karl Schaupp soll „genüßlich seine Pfeife“ geraucht und weitgehend nichts gesagt zu haben und er „enthielt sich bei den Abstim- mungen über die einzelnen Programmpunkte jeweils seiner Stimme.“ Er sei jetzt all- mählich in die Rolle des „ASO“ [im Gegensatz zu Juso] gedrängt. Walter Böttle „war so etwas wie der große Mahner, (…) was die vielen Forderungen (…) in Bezug auf die Stimmabgabe beim Bürger bewirken können. (…) Peter Rinker (…) verfocht als Versamm- lungsleiter eine konsequent harte Linie, die das Wahlprogramm der SPD aufzeigen solle. (…) „Für die Kindergärten wird ein stufenweiser Abbau der Gebühren bis zum Nulltarif gefordert.“ Es sei, so das Blatt weiter, eine alte Weisheit, „daß in der Ehinger SPD- Fraktion selten alle drei Gemeinderäte unter einen Hut zu bringen sind.“ Das Blatt wei- ter: „Die Forderung nach der Einrichtung einer ganztägigen Kindergruppe erscheint im Wahl- programm, wie auch die, eine Tagesstätte für schulpflichtige Kinder einzurichten.“ (…) Michael Guggemos war entschieden dagegen: „Mit sol- chen ‚Heftpflaster-Methoden‘ (…) würde die ei- gentliche Forderung der SPD nach der Ganztags- schule nur unterlaufen.“  Abb. links: Peter Rinker als Kandidat im Landtagswahlkampf (v.l.: Helmar Hübner, P. R., Georg Schreiber, Wulf-Rüdiger Herzog.) – Archiv Mangold           

 Abb. diese und nächste Seite: Aus dem Prospekt zur Kommunalwahl; 394  Smiley = „gewählt“  

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1              

11 ... Welt — Europa — Deutschland — (Baden-)Württemberg — Landkreis — Ehingen• Wort des Jahres: Nulllösung• Das Jahr 11 stand vor allem im Zeichen der Friedensbewegung. Der Kalte Krieg, der sich nach dem Ende des Vietnamkriegs mit der Ermüdung der Beteiligten etwas entspannt hatte, gewann wieder an rhetorischer Schärfe. Die Sowjetunion war 1, zwei Jahre zuvor, unter Leonid Iljitsch Breschnew in Afghanistan einmarschiert, was das Augenmerk der Weltöffentlichkeit auf Zentralasien lenkte. Gleichzeitig hatten die USA mit der Islamischen Revolution im Iran ihren Vorposten dort verloren. Die SALT-II-Gespräche zwischen den Großmächten waren gescheitert, die NATO setzte stattdessen auf ihren NATO-Doppelbeschluss als Machtdemonstration. Mit Ronald Reagan wurde 11 ein Hardliner Präsident der Vereinigten Staaten, dessen erklärtes Ziel es war, den Rüstungswettlauf gegen den Warschauer Pakt zu gewinnen, gewählt. Das geteilte Europa sollte dabei als Basis für nukleare Mittelstreckenraketen eine Schlüsselrolle spielen. Vor diesem Hintergrund kam es 11 in Deutschland und in ganz Europa zu Friedenskundgebungen, von denen die größte, am 1. November in Amsterdam, . Menschen anzog. Die Proteste waren Teil einer größeren Untergrundkultur, die auch Umweltbewegung, die Atomkraftgegner und die Hausbesetzerszene umfasste.• Kirchbierlingen: In den Nachkriegsjahren von einem vertriebenen Donauschwaben gegründet, gab es bis zum Jahr 11 in Kirchbierlingen noch eine Hanffabrik. Die Produkte waren Schwunghanf — feine Fasern, zum Verspinnen fertig — und Schwungwerg1, die in Spinnereien zu Seilen und Säcken verarbeitet wurden. Auch die Abfallprodukte der Hanfverarbeitung fanden ihre Abnehmer: der Samen als Vogelfutter, die Blätter und anderes als Streu in den Viehställen. Das Mark und die Stengelrinden wurden in Kirchbierlingen zu Spanplatten gepresst und fanden beim Hausbau als Isoliermaterial \"reißenden Absatz\", wie es in der Dorfchronik heißt. Zu Fall gebracht wurde das blühende Geschäft durch \"Haschischgeier\", die vermehrt auf Diebestour auf Feldern und Hanflagern waren. Martin Butter, zwischenzeitlich sogar vor Gericht gezerrt, gab nach einem Vergleich mit den Bundesbehörden den Betrieb der Hanfe auf. (http://www.swp.de/ehingen/lokales/ehingen/Print-Pfarrei- Eingemeindung-Dorf-Entschluss-Sontheim-Kirchbierlingen-Ehingen-Volkersheim-Ulm-Berg-Sued-Weisel-Das-Zentrum-der- Pfarrei;art,1)  Abb.: Winterhochwasser. Das Donautal im Bereich Nasgen- stadt-Griesingen-Öpfingen ist großräumig überflutet. (Fotos: LD)                                                              192 Werg: bei der Verarbeitung von Hanf od. Flachs abfallende Fasern. (DUDEN). Werg wird/wurde auch zum Abdichten von Wasserleitungsverschraubungen oder bei Wasserhahnen verwendet.  396   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1  11 SPD-Ortsverein Ehingen (Donau) — und auch mal Blicke über den Tellerrand Mitglieder des Ortsvereins und „die halbe Gemeinderatsfraktion“ helfen mit, den AWO- Altentreff zu renovieren. Peter Rinker tritt Ehinger SPD-Vorsitz an Emil Lerch ab: „Endlich das Image als Lehrer- und Intellektuellenverein los werden. (…) Er [Rinker] denke nicht daran, mit der politischen Arbeit aufzuhören — er bleibe Fraktionsvorsitzender der SPD im Gemeinderat — und er sei in der vergangenen Zeit gerne Ortsvorsitzender gewesen. Rinker dankte Rolf Allgaier, Ingo Schubert, Dr. Karl Kräutle, Karl Schaupp, Walter Böttle, Gertraud Schartmann, Klärle und Ludwig Dorner und nicht zuletzt seiner Frau Christa für ihre Hilfe. Die Mitgliederzahl, so der Kassenbericht, beträgt zur Zeit . (…) Stellvertre- tender Vorsitzender wurde wieder Ludwig Dorner, auch Klärle Dorner als Schriftführerin und Walter Kienle als Kassier wurden wiedergewählt. Sie- ben weitere Mitglieder des Ortsvorstandes sind Werner Ditzel, Gertraud Schartmann, Gottfried Beck, Walter Böttle, Karl Schaupp, Peter Rinker und Georg Schreiber. Weiterhin wurden fünf Kreisdelegierte gewählt, Juri Mangold, Uwe Hawor, Michael Guggemos, Peter Rinker und Georg Schreiber, vier Stellvertreter sind Gottfried Beck, Stefan Enderle, Rüdiger Herzog und Gerhard Tessin. Als Kassenrevisoren fungieren Werner Dorst und Rolf Allgaier.“ (Archiv Mangold/SZ 1.1.11)  Kreisrat Peter Rinker: „In den Städten … und Ehingen muß versucht werden, eine Gegenkraft gegen den Sog des Verdich- tungsraumes Ulm zu bilden.“ (Archiv Mangold/Der Neue Ulmer Anzeiger ..11)  Wahlkreis- einteilung für die „Ehinger SPD Wechsel Gemeinderatswahlen: Der Ge- Inde‐Leck‐Tuelle  meinderat [Ehingen] beschloß auf der Bank  nun mehrheitlich, die Satzung in ihrer früheren Art, gegen die Rinker   Mangold  Stimmen von SPD und Freien Guggemos“  Wählern, die auch schon früher gegen die umstrittene Wahl- kreiseinteilung gewesen wa- ren. (Archiv Mangold/SZ ..11)  Abb. links: SPD wird bei der Fasnet durch den Kakao gezogen. (Archiv Mangold/ET ..11, Feb.11)             

 Vorstandssitzung am .11.11: Verkehrsberuhigung in Wohngebieten (wo und wie?), Fortsetzung der Friedens- und Entspannungspolitik (Planung der Friedenswoche in Ehingen, 1.-. Nov.), „Karl stört durch Husten“, Griechische Gruppe wünscht einen Ausländerbeirat. Einladung des Gemeinderats [Ehingen] durch OB Henger auf den 1. Mai 11; aus der Tagesordnung: „Beratung über die Vorschläge der SPD-Fraktion zur Eindämmung der Grundstücksspekulation in Ehingen.“ (Archiv Mangold) SPD-Fraktion besichtigte Liebherr-Werk Ehingen. (…) Dabei wurde die wirtschaftliche Si- tuation des bedeutendsten Ehinger Betriebes von Geschäftsführer Josef Hauser und von Personalchef Heinz Rühle erläutert. (…) Im Gespräch (…) mit dem Betriebsrat ging es u.a. um die Entschärfung der „Liebherr-Kreuzung“ (Archiv Mangold/ET .1.11) Mit der Medaille und Urkunde des [württ.] Gemeindetages wurde Karl Schaupp (SPD) als dienstältestes Mitglied [des Ehinger Gemeinderats] ausgezeichnet. Oberbürger- meister Henger bescheinigte Karl Schaupp, in  Jahren trotz mancher unterschiedli- cher Meinungen zum Wohle der Bürger und Stadt gear- beitet zu haben. Von seiten der Stadt gab es [für den Ge- ehrten] noch einen Karton Wein, denn „so ganz trocken soll die Geschichte nicht bleiben“, bemerkte Henger. (Archiv Mangold/ET .1.11)  Abb.: Heinz Seiffert bewirbt sich um die Stelle als Finanzbürgermeister von Ehingen. (Archiv Mangold/ET 1.11.11) — Seiffert, seit  Landrat des Alb-Donaukreises, war 1 bis  CDU-Bundestags- abgeordneter.1 ... Welt — Europa — Deutschland — (Baden-)Württemberg — Landkreis — Ehingen• Wort des Jahres: Ellenbogengesellschaft• . Januar: Der Berliner Appell – Frieden schaffen ohne Waffen wird auf Initiative von Pfarrer Rainer Eppelmann in der DDR veröffentlicht. — 1. März: Der damalige deutsche Bundeskanzler  398   

1 Jahre SPD-Ortsverein Ehingen / Donau 11 bis 1  Helmut Schmidt empfängt eine Delegation des Zentralrats deutscher Sinti und Roma und erkennt den Völkermord an den Sinti und Roma rechtsverbindlich an. — Ende der sozial-liberalen Koalition durch Austritt der FDP und deren Schwenk zur Union. Als Folge Kohl (CDU) Bundeskanzler durch konstruktives Misstrauensvotum.• 1. April: Das erste deutsche Retortenbaby wird in Erlangen geboren. — . Februar: Das Nachrichten- magazin Der Spiegel erhebt in einem Artikel gegenüber dem Vorstand des deutschen gewerk- schaftseigenen Baukonzerns Neue Heimat Bereicherungsvorwürfe. Ins Visier gerät vor allem der Vorstandsvorsitzende Albert Vietor. — . August: In Oberbayern stürzt der . [!] F-1 Starfighter der Bundeswehr ab.• Der zweite Bauabschnitt der Längenfeldschule (Hauptschulbau) wird bezogen. Damit ist sie als „Wenzelsteinschule“ Geschichte geworden. Im Wenzelstein-Schulzentrum ist ab jetzt die Realschule alleinige Nutzerin. 1 SPD-Ortsverein Ehingen (Donau) — und auch mal Blicke über den Tellerrand  Abb.: Das waren noch Zeiten! Eine handschriftlich gefertigte Ein- ladung, auf Spiritusmatrize ge- schrieben und auf dem Umdrucker vervielfältigt. — Und hier die zuge- hörige „vorgeschlagene Tagesord- nung“: 1. Karl-Heinz Irgang stellt sich vor (bewirbt sich um die Aufstel- lung als Kandidat zur kommenden Bundes- tags- wahl) . Wahl der  Dele- gierten zur Kreisde- legiertenkonferenz . Bericht der SPD-Stadtratsfraktion über ihre Arbeit in letzter Zeit (...) — Abb. oben ist ein Ausschnitt. In einer Vorstandssitzung des SPD-Ortsvereins Ehingen wur- den Schwerpunkte für die politische Arbeit in diesem Herbst gesetzt. Dabei ragt das SPD-Landestreffen am . Sept. in Ulm heraus. (…) … von Ulms OB Lorenser eröffnet … spricht der Fraktionsvorsitzende der sozialdemokratischen Parteien im Europäischen Parlament Ernest Glinne … Fußball – Kaba- rett – Jazz und europ. Spezialitäten zum Gucken und Essen — Sonderprogramm für Kinder — OV Ehingen nimmt teil und bietet Mitfahrgelegenheit. (Archiv Mangold/SZ 11..1)  Abb. rechts: OV-Archiv (SZ/ET)           


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